[0001] Die Erfindung betrifft eine Rumpfbughaube für einen Flugkörper, mit einer Außenfläche,
einer die Außenfläche bildenden Haubenwandung und einem Kraftelement.
[0002] Flugkörper weisen im Bugbereich ihres Rumpfes häufig einen Sensorkopf mit einem Sensor
zur Erfassung einer Messgröße auf. Beispielsweise kann eine solche Messgrößenerfassung
mit einem optischen Sensor erfolgen und der Erfassung von Zielen des Flugkörpers zu
dessen Zielführung dienen. Üblicherweise ist der Sensor des Sensorkopfes durch eine
messgrößendurchlässige Abschirmung, auch Dom genannt, gegen schädigende Umwelteinflüsse,
wie beispielsweise Teilchenschlag, abgeschirmt.
[0003] Üblicherweise wird der Sensorkopf lediglich im letzten Teil des Flugs des Flugkörpers
zur Messgrößenerfassung aktiviert, beispielsweise zur Zielführung des Flugkörpers
unmittelbar vor dessen Eintreffen im Ziel. Um den Dom bis zur Aktivierung des Sensorkopfes
vor schädigenden thermischen oder mechanischen Einwirkungen während eines Fluges des
Flugkörpers zu schützen, ist dieser deshalb mit einer üblicherweise messgrößenundurchlässigen
Rumpfbughaube abgedeckt. Diese wird erst unmittelbar vor der Aktivierung des Sensorkopfes
abgeworfen, sodass eine ungehinderte Messgrößenerfassung des Sensors durch den messgrößendurchlässigen
Dom hinweg erfolgen kann.
[0004] Aus der
DE 10 2010 007 064 A1 ist eine abwerfbare Rumpfbughaube mit einer Nase, einem Heck und einer Trenneinrichtung
bekannt. Die Nase und das Heck sind jeweils zweiteilig ausgeführt. Die beiden Teile
der Nase sind durch die Trenneinrichtung seitlich zur Flugrichtung voneinander abstoßbar
und mit den beiden Teilen des Hecks über ein Verbindungsmittel verbunden. Nach einer
Abstoßung der Nasenteile sind die Heckteile durch die mit ihnen verbundenen Nasenteile
mitreiß- und abwerfbar und/oder durch eine flugbedingte Einwirkung des Staudruckes
abwerfbar.
[0005] Die
WO 2011 / 141 527 A1 beschreibt eine aerodynamische Haube für eine Lenkmunition, welche in einem Bereich
ihrer Innenwandung sowohl in Längsrichtung als auch in Umfangsrichtung verlaufende
grabenförmige Sollbruchstellen aufweist, um ein Zerteilen der Haube zu erleichtern.
[0006] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine aufwandsgünstig herstellbare
und dichte Rumpfbughaube anzugeben.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Rumpfbughaube entsprechend den Merkmalen von Patentanspruch
1 gelöst, bei der die Haubenwandung eine Sollbruchgeometrie aufweist und das Kraftelement
zu einer zerstörenden Zerteilung der Haubenwandung gemäß der Sollbruchgeometrie vorbereitet
ist.
[0008] Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass die Dichtheit von mehrteiligen
Rumpfbughauben durch die zum Abwerfen der Haube vorhandenen Trennfugen zwischen den
einzelnen Teilen der Rumpfbughaube beeinflusst wird. Um eine ausreichende Dichtheit
gegen die Einwirkung des Staudruckes zu erreichen, kann eine maßlich eng tolerierte
Fertigung und passgenaue Montage der Teile, sowie eine aufwändige Abdichtung der Trennfugen
erforderlich sein. Durch die Erfindung kann mit einfachen Mitteln eine hohe Dichtheit
der Rumpfbughaube erzielt werden, da die Rumpfbughaube eine zerteilbare Sollbruchgeometrie
aufweist und so zumindest teilweise auf Trennfugen verzichtet werden kann. Folglich
kann der Aufwand einer Trennfugenabdichtung zumindest verringert werden.
[0009] Die Rumpfbughaube kann für eine Montage im Bugbereich eines Flugkörpers, insbesondere
an einem bugseitig angeordneten Sensorkopf, vorbereitet sein, sodass die Rumpfbughaube
einen vorderen, insbesondere den vordersten Teil des Sensorkopfs bildet. Der Sensorkopf
kann eine Zielerfassungseinrichtung mit einem optischen Sensor aufweisen, welcher
durch eine als Dom ausgeführte, strahlungsdurchlässige Abschirmung abgeschirmt sein
kann. Die Rumpfbughaube kann zur zumindest teilweisen Abdeckung dieser Abschirmung
vorbereitet sein.
[0010] Die Haubenwandung kann als Schale ausgeführt sein, wobei die Außenfläche der Rumpfbughaube
durch die äußerste, einer Umgebung bzw. einer Flugatmosphäre zugewandten Ebene der
Schale gebildet werden kann. Die Haubenwandung kann eine tragende Struktur der Rumpfbughaube
sein. Alternativ kann die Haubenwandung eine Beplankung oder Verkleidung einer Trägerstruktur
der Rumpfbughaube sein.
[0011] Die Haubenwandung bildet zweckmäßigerweise einen Hohlraum zur Aufnahme von weiteren
Teilen der Rumpfbughaube, wie beispielsweise dem Kraftelement, gegebenenfalls einer
Elektronikeinheit zu dessen Ansteuerung und einer Abdrückschale zum Umgreifen des
Kraftelements.
[0012] Das Kraftelement kann ein Mittel zum Erzeugen einer Kraft und zur mittelbaren oder
unmittelbaren Einleitung dieser Kraft in die Haubenwandung aufweisen. Zweckmäßigerweise
das Kraftelement dazu vorbereitet, die Kraft schlagartig zu erzeugen und/oder einzuleiten.
Die Kraft kann an zumindest zwei Bereichen der Haubenwandung einleitbar sein. Die
erzeugbare Kraft des Kraftelementes ist zweckmäßigerweise zumindest so hoch bemessen
und derart in die Haubenwandung einleitbar, dass eine mechanische Überbeanspruchung
der Sollbruchgeometrie verursacht wird.
[0013] Die Sollbruchgeometrie kann eine definierte geometrische Schwächung der Haubenwandung
sein und beispielsweise eine Ausnehmung, eine Vertiefung, eine Sicke, eine Nut, eine
Einfräsung oder eine Kerbe in und/oder an der Haubenwandung sein. Zweckmäßigerweise
ist die Sollbruchgeometrie auf der Innenseite der Haubenwandung angeordnet, insbesondere
ausschließlich. Die Sollbruchgeometrie kann zur Aufnahme von Leitungen, beispielsweise
von elektrischen Leitungen oder Druckleitungen, vorbereitet sein, sodass ein Mehraufwand
zur Herstellung von zusätzlichen Leitungsführungen in und/oder an der Haubenwandung
vermieden wird. Die Sollbruchgeometrie kann durch eine Deckschicht abgedeckt sein.
Die Sollbruchgeometrie ist zweckmäßigerweise linien- bzw. kurvenförmig entlang der
Haubenwandung angeordnet. Die Sollbruchgeometrie kann eine definierte materielle Schwächung
der Haubenwandung sein, beispielsweise durch einen lokal in der Haubenwandung angeordneten
Werkstoff mit geringerer mechanischer Beanspruchbarkeit im Vergleich zu einem weiteren
Werkstoff der Haubenwandung.
[0014] Die Haubenwandung ist zweckmäßigerweise zu einer bruchmechanischen Zerstörung entlang
der Sollbruchgeometrie, also zu einem Auseinanderreißen und/oder -brechen, durch eine
Einwirkung des Kraftelements vorbereitet. Entsprechend ist die Haubenwandung so konstruiert,
dass sie bei einer Krafteinwirkung, wie durch das Kraftelement verursacht, bevorzugt
entlang der Sollbruchgeometrie zerbricht. Die durch das Kraftelement erzeugbare Kraft,
deren Einleitung in die Haubenwandung und die Anordnung und/oder Auslegung der Sollbruchgeometrie
sind zweckmäßigerweise so aufeinander abgestimmt bzw. derart konstruktiv ausgelegt,
dass die nach einem Zerteilen der Haubenwandung entstehenden Bruchstücke seitlich
weggeschleudert werden. Zweckmäßigerweise ist die Haubenwandung entlang der Sollbruchgeometrie
derart zerteilbar, dass überwiegend Bruchstücke in einer durch die Sollbruchgeometrie
im Wesentlichen vorgebbare Geometrie in einer im Wesentlichen vorgebbaren Anzahl entstehen.
[0015] Die Erfindung ist besonders vorteilhaft anwendbar bei einem mit Tragflächen und/oder
einem Leitwerk versehenen Flugkörper. Bei solch einem Flugkörper besteht nach dem
Abwerfen einer Rumpfbughaube während des Fluges die Gefahr, dass die Rumpfbughaube
oder Teile der Rumpfbughaube durch den Luftwiderstand heckwärts getrieben werden,
auf die Tragflächen und/oder das Leitwerk auftreffen und infolge des Aufpralls einen
Schaden verursachen. Dabei werden die Aufprallenergie und damit die Gefahr eines Schadens
unter anderen durch die Masse der Teile beeinflusst. Da die Geometrie und Anzahl der
nach dem Zerteilen entstehenden Bruchstücke im Wesentlichen durch die Sollbruchgeometrie
vorgebbar ist, kann durch die Erfindung mit einfachen Mitteln die Masse der Bruchstücke
beeinflusst und folglich die Gefahr eines Schadens durch den Abwurf der Rumpfbughaube
verringert werden.
[0016] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Haubenwandung einstückig,
insbesondere monolithisch. Hierdurch kann eine gute Dichtigkeit der Rumpfbughaube
erreicht werden. Auf Dichtungsspalte innerhalb der Haubenwandung kann verzichtet werden.
Unter einstückig kann auch eine stoffschlüssige Verbindung gleicher oder verschiedener
Materialien verstanden werden, z.B. von Kunststoff umspritztes Metall, oder ein in
Kunststoff eingegossenes Metallgewinde. Monolithisch ist eine Einstückigkeit aus einem
einzigen Material. Vorteilhafterweise bildet die Haubenwandung zumindest den überwiegenden
Teil der Außenfläche der Rumpfbughaube, insbesondere zumindest 80%. Besonders vorteilhaft
ist die Haubenwandung der gesamten Rumpfbughaube einstückig, insbesondere monolithisch,
ggf. bis auf Befestigungselemente, wie ein eingeschraubter Gewindering zur Befestigung
am Bug eines Suchkopfs. Die Haubenwandung kann durch Urformen hergestellt sein, z.B.
durch Spritzen, Pressen oder gießen. Alternativ kann die Haubenwandung mehrere Segmente
aufweisen, die jeweils einen Teil der Außenfläche der Rumpfbughaube bilden.
[0017] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Sollbruchgeometrie
zumindest über die Hälfte der axialen Länge der Haubenwandung hinweg ausgebildet,
insbesondere über zumindest die Hälfte der axialen Länge der Rumpfbughaube. Unter
der axialer Länge der Haubenwandung im Sinne der Erfindung, ist der senkrecht zur
Längsachse der Rumpfbughaube projizierte Abstand zwischen dem bugseitigsten Ende und
dem heckseitigsten Ende der Haubenwandung zu verstehen. Zweckmäßigerweise ist die
Länge der Haubenwandung gleich der Länge der Rumpfbughaube. Die Längsachse der Rumpfbughaube
verläuft zweckmäßigerweise parallel zur Längsachse eines durch die Rumpfbughaube abdeckbaren
Sensorkopfs. Durch eine derartige Ausbildung der Sollbruchgeometrie kann eine weitläufige
Riss- bzw. Bruchausbreitung in der Haubenwandung erzielt und folglich eine besonders
zuverlässige Zerteilung der Haubenwandung erreicht werden.
[0018] In der Praxis hat sich ein Verlauf der Sollbruchgeometrie in Längsrichtung der Haubenwandung
bewährt. Die Längsrichtung der Haubenwandung im Sinne der Erfindung ist durch eine
Tangente an die Schnittlinie einer Ebene durch die Längsachse der Rumpfbughaube mit
der Haubenwandung gegeben. Die Längsrichtung kann somit insbesondere bei einer gekrümmten
Haubenwandung ortsabhängig sein. So kann auf einfache Weise erreicht werden, dass
nach dem Zerteilen der Haubenwandung entlang der Sollbruchgeometrie entstehende Bruchstücke
nach außen, also senkrecht zur Flugrichtung des Flugkörpers, geschleudert und durch
den Luftwiderstand von dem Flugkörper wegbewegt werden.
[0019] In einer anderen Ausführungsform weist das Kraftelement einen pyrotechnischen Treibsatz
auf. Der pyrotechnische Treibsatz dient der Erzeugung einer zur Zerteilung der Haubenwandung
erforderlichen Kraft. Der pyrotechnische Treibsatz kann durch eine zumindest teilweise
durch die Haubenwandung der Rumpfbughaube umschlossene Zündeinrichtung zündbar sein.
Pyrotechnische Treibladungen sind vielfach erprobt und können in ihrer Wirkweise über
einen weiten Kraftbereich einfach bemessen werden, wodurch sich die Zerteilung der
Haubenwandung besonders zuverlässig und mit einer angemessenen, den Sensorkopf nicht
beeinträchtigenden Krafteinwirkung erreichen lässt.
[0020] Vorteilhafterweise weist das Kraftelement einen Zylinderkolben auf. Der Zylinderkolben
ist zweckmäßigerweise zu einer gerichteten Beschleunigung durch einen pyrotechnischen
Treibsatz vorbereitet. Ferner kann der Zylinderkolben zu einer zumindest mittelbaren
Einwirkung auf die Haubenwandung vorbereitet sein.
[0021] Außerdem ist es vorteilhaft, wenn das Kraftelement einen an einer Stirnseite mit
einem Zylinderboden verschlossenen Hohlzylinder aufweist. Der Hohlzylinder weist vorteilhafterweise
eine Axialbohrung auf. Zweckmäßigerweise ist die Axialbohrung zur axial beweglichen
Aufnahme eines Zylinderkolbens und/oder einer pyrotechnischen Treibladung vorbereitet.
[0022] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist der pyrotechnische Treibsatz zwischen
dem Zylinderkolben und dem Zylinderboden angeordnet und zur Beschleunigung des Zylinderkolbens
längs der Axialbohrung vorbereitet. Durch eine vorgebbare Ausrichtung der Axialbohrung
kann eine präzise Ausrichtung der Einwirkrichtung des Zylinderkolbens bzw. der durch
den pyrotechnischen Treibsatz erzeugbaren Kraft auf die Haubenwandung erreicht und
folglich eine besonders effektive Zerstörung der Haubenwandung erzielt werden.
[0023] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn der Zylinderkolben gasdicht in der Axialbohrung
des Hohlzylinders eingepasst ist. Zweckmäßigerweise ist die Axialbohrung des Hohlzylinders
mit einem axialen Anschlag zur Festlegung des maximalen Hubs des Zylinderkolbens versehen,
sodass ein vollständiges Herausbewegen des Zylinderkolbens aus der Axialbohrung unterbunden
ist. Vorteilhafterweise ist die Gasdichtheit auch bei maximalem Hub des Zylinderkolbens,
beispielsweise durch eine am Anschlag angeordnete Dichtung, gewährleistet. Durch die
derartige Einpassung des Zylinderkolbens in der Axialbohrung kann erreicht werden,
dass bei einer Zündung des pyrotechnischen Treibsatzes freiwerdende Rauchgase eingeschlossen
bleiben, wodurch eine Beeinträchtigung des Sensorkopfs vermieden wird.
[0024] Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Axialbohrung des Hohlzylinders radial zur Haubenwandung
ausgerichtet angeordnet ist. Radial zur Haubenwandung im Sinne der Erfindung ist die
Axialbohrung dann ausgerichtet, wenn die Längsachse der Axialbohrung senkrecht zur
Längsachse der Rumpfbughaube ausgerichtet ist. Zweckmäßigerweise ist die Axialbohrung
senkrecht zu einer Ebene ausgerichtet, in welcher ein Vektor der Längsrichtung der
Haubenwandung und ein Vektor der Längsachse der Rumpfbughaube liegen. Auf diese Weise
kann erreicht werden, dass der in der Axialbohrung eingepasste Zylinderkolben durch
seine Einwirkung auf die Haubenwandung eine maximale Zugbeanspruchung der Sollbruchgeometrie
verursacht.
[0025] Entsprechend der Erfindung ist das Kraftelement von einer Anzahl von an der Innenfläche
der Haubenwandung angeordneten Abdrückschalen umgriffen. Die Abdrückschalen können
in ihrer tangentialen Ausdehnung zusammen zumindest die Hälfte des Innenflächenumfangs
abdecken. Zweckmäßigerweise sind die Abdrückschalen zu einer Bewegung durch eine Krafteinwirkung
des Kraftelements vorbereitet. Vorteilhafterweise decken die Abdrückschalen zusammen
zumindest die Hälfte des Innenflächenumfangs auf Höhe des Kraftelements ab. Die Abdrückschalen
können zur Übertragung von Kräften, insbesondere von Spreizkräften, auf die einander
gegenüberliegende Bereiche der Innenfläche der Haubenwandung vorbereitet sein. Vorzugsweise
besteht die Abdrückschale zumindest überwiegend aus Metall. Zweckmäßigerweise erstreckt
sich die Abdrückschale zumindest über die axiale Länge des Kraftelements, bevorzugt
über zumindest die doppelte axiale Länge des Kraftelements, um eine flächige Anordnung
an der Innenfläche zu erreichen. Durch die vorzugsweise flächige Anordnung der Abdrückschalen
an der Innenfläche kann ein ungewolltes punktuelles Durchdringen der Haubenwandung
infolge der Krafteinwirkung vermieden werden.
[0026] Erfindungsgemäß ist jeweils eine Abdrückschale an jeweils einem zumindest teilweise
durch die Sollbruchgeometrie berandeten Teilbereich der Innenfläche der Haubenwandung
angeordnet und zum Trennen des jeweiligen Teilbereichs vom anderen Teilbereich vorbereitet.
Trennen bedeutet im gegebenen Zusammenhang zerstörend trennen, beispielsweise durch
ein Brechen oder Reißen. Die zumindest teilweise durch die Sollbruchgeometrie berandeten
Teilbereiche können durch eine auf der Innenfläche der Haubenwandung angeordnete längliche
Vertiefung, insbesondere eine Nut oder Einkerbungen, gebildet werden, sodass sich
eine geometrische Teilung der Innenfläche ergibt. Beispielsweise werden bei einer
Teilung der Innenfläche in zwei Teilbereiche zwei Abdrückschalen angeordnet, wobei
jeweils eine der Abdrückschalen an jeweils einem der Teilbereiche angeordnet ist.
Auf diese Weise kann eine besonders präzise Zerteilung bzw. Brechen der Haubenwandung
in eine definierbare Anzahl an wesentlichen Bruchstücken erreicht werden.
[0027] In einer Weiterbildung besteht die Haubenwandung zumindest überwiegend aus einem
Kunststoff. Insbesondere bei Verwendung eines Kunststoffs mit niedriger spezifischer
Dichte (Masse pro Volumen) können so Gewichtseinsparungen erzielt und eine Nutzlast
des Flugkörpers erhöht werden. Durch das verhältnismäßig geringe spezifische Gewicht
kann zudem die Gefahr einer Beschädigung von Leitflügeln am Heck des Flugkörpers verringert
werden. Des Weiteren können insbesondere thermoplastische Kunststoffe mit einfachen
Mitteln, beispielsweise durch Gießen, formgebend verarbeitet werden, sodass auch eine
geometrisch komplexe Haubenwandung aufwandsgünstig realisierbar ist.
[0028] Da sich die Haubenwandung während eines Fluges luftreibungsbedingt stark erwärmen
kann, hat es sich in der Praxis bewährt, wenn der Kunststoff ein bis zu einer Temperatur
von 250°C unter einer mechanischen Überbeanspruchung zumindest überwiegend spröde
brechender Kunststoff ist. So kann sichergestellt werden, dass die Haubenwandung auch
bei einer hohen Temperatur, insbesondere bedingt durch einen Flug mit hoher Geschwindigkeit,
spröde zerteilt und nicht duktil verformt wird, also zuverlässig abwerfbar ist. In
der Praxis hat es sich besonders bewährt, wenn die Haubenwandung zumindest überwiegend
aus einem Polyamidimid besteht, da diese Polymerart die genannten Anforderungen erfüllt.
[0029] In einer weiteren Ausgestaltung weist die Außenfläche der Haubenwandung eine Metall
beinhaltende Beschichtung auf, wodurch eine elektrotechnische Anforderung, insbesondere
an eine elektromagnetische Verträglichkeit, erfüllbar ist. Zweckmäßigerweise wird
die Außenfläche durch die Beschichtung gebildet.
[0030] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Haubenwandung auf ihrer
Innenseite einen in ihrer Umfangsrichtung umlaufenden Bund mit einer Abstützfläche
zur Auflage auf eine Gegenfläche auf, wobei die Normalenvektoren der Abstützfläche
parallel zur Längsachse der Rumpfbughaube verlaufen oder eine sich heckseitig aufweitende
Fläche beschreiben. Heckseitig im Sinne der Erfindung bedeutet in Richtung des Hecks,
dem Heck der Rumpfbughaube zugewandt. Zweckmäßigerweise ist die Abstützfläche senkrecht
zur Längsachse ausgerichtet oder nach außen gekippt, wie eine Außenfläche eines Kegelabschnitts.
Durch den Bund mit der Abstützfläche kann erreicht werden, dass eine Längsträgheitskraft
der Rumpfbughaube, beispielsweise unter Einwirkung einer Längsbeschleunigung in Höhe
der 26.000-fachen Erdbeschleunigung, aus der Haubenwandung ausgeleitet und in den
Sensorkopf eingeleitet werden. So kann eine ungewollte Überbeanspruchung und damit
ein ungewolltes Versagen der Haubenwandung vermieden werden. Zweckmäßigerweise ist
die Rumpfbughaube durch den Bund radial auf dem Kraftelement zentrierbar. Der Bund
kann zum Zentrieren der Rumpfbughaube auf einem Sensorkopf vorbereitet sein.
[0031] Eine Ausführungsform sieht ein heckseitig umlaufend ausgebildetes Gewinde zur Verbindung
mit dem Rumpfbug eines Flugkörpers vor. Das Gewinde kann unmittelbar in die Haubenwandung
eingebracht sein. Der Durchmesser des Gewindes beträgt zweckmäßigerweise zumindest
8/10 des Durchmessers des Hecks der Rumpfbughaube. Zweckmäßigerweise ist das Gewinde
zur Verbindung mit dem Sensorkopf eines Flugköpers vorbereitet. Durch das Gewinde
kann eine aufwandsgünstige, lösbare Verbindung der Rumpfbughaube mit dem Rumpfbug
bzw. dem Sensorkopf hergestellt werden.
[0032] Eine weitere Ausführungsform sieht eine heckseitig angeordnete Gewindehülse vor.
Der Durchmesser der Gewindehülse beträgt zweckmäßigerweise zumindest 8/10 des Durchmessers
des Hecks der Rumpfbughaube. Weiter ist es vorteilhaft, wenn die Gewindehülse ein
bugseitig ausgebildetes Außengewinde zur Verbindung mit der Haubenwandung aufweist.
Bugseitig im Sinne der Erfindung bedeutet in Richtung des Bugs, der Bugspitze der
Rumpfbughaube zugewandt. Außerdem ist es vorteilhaft, wenn die Gewindehülse ein heckseitig
ausgebildetes Innengewinde zur Verbindung mit dem Rumpfbug eines Flugkörpers aufweist.
Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die Gewindedrehrichtungen des Innengewindes
und des Außengewindes gegenläufig sind. Durch die zueinander gegenläufigen Gewindedrehrichtungen
kann erreicht werden, dass die Rumpfbughaube unter Vermeidung einer Drehung um ihre
Längsachse, also ohne ein Aufschrauben, mit dem Sensorkopf bzw. dem Rumpfbug des Flugkörpers
verbunden werden kann. So kann ein Abreißen etwaiger Leitungen zwischen dem Sensorkopf
bzw. dem Rumpfbug vermieden werden.
[0033] Außerdem ist die Erfindung gerichtet auf einen Flugkörper mit einer Rumpfbughaube
nach einem der vorhergehenden Ansprüche. Zweckmäßigerweise ist der Flugkörper eine
Rohrverschussmunition, also eine Munition, die zu einem Verschuss aus einem Rohr vorbereitet
ist.
[0034] Zweckmäßigerweise ist die Rumpfbughaube an ihrer Heckseite mittels einer an der Haubenwandung
umlaufend angeordneten Klebstoffschicht am Rumpfbug des Flugkörpers verklebt. Zweckmäßigerweise
ist die Klebstoffschicht elektrisch leitfähig, sodass auf einfache Weise eine elektrische
Verbindung zwischen dem Rumpfbug und der Rumpfbughaube erreicht wird. Klebstoffe sind
mit einfachen Mittel aufbringbar und können hohen mechanischen Anforderungen genügen.
Diese Art der Verbindung ist deshalb besonders aufwandsgünstiges und hoch beanspruchbar.
[0035] Des Weiteren ist die Erfindung gerichtet auf ein Verfahren zum Absprengen einer Rumpfbughaube
von einem bugseitig angeordneten Sensorkopf eines Flugkörpers gemäß den Merkmalen
von Patentanspruch 13. Das Verfahren sieht vor, dass ein Kraftelement ausgelöst wird
und dieses zumindest mittelbar auf eine die Außenfläche der Rumpfbughaube bildende
Haubenwandung einwirkt, eine Sollbruchgeometrie der Haubenwandung infolge dieser
[0036] Einwirkung bruchmechanisch versagt, wobei die Haubenwandung zerteilt und die Rumpfbughaube
vom Sensorkopf des Flugkörpers abgesprengt wird.
[0037] Das Kraftelement kann ein pyrotechnischer Treibsatz sein. Das Kraftelement kann einen
Gasdruck erzeugen, der zumindest mittelbar auf die Haubenwandung einwirkt. Der Gasdruck
kann unmittelbar auf die Haubenwandung einwirken, sodass ein Überdruck in einem durch
die Haubenwandung gebildeten Hohlraum entsteht, wobei die Haubenwandung infolge des
Überdruckes aufplatzt und zerteilt wird.
[0038] Die Rumpfbughaube wird zweckmäßigerweise zumindest überwiegend abgesprengt, sodass
etwaige am Rumpfbug verbleibende Restteile der Rumpfbughaube eine Funktion des Sensorkopfes
nicht beeinträchtigen. Durch den Impuls des Absprengen werden die Bruchstücke der
Rumpfbughaube vorteilhafterweise insbesondere von einer Tragfläche und/oder einem
Leitwerk des Flugkörpers hinweggeschleudert. Beschädigungen durch ein Aufprallen der
Bruchstücke auf der Tragfläche und/oder dem Leitwerk können so vermieden werden. Durch
die Sollbruchgeometrie kann auf das Einbringen von durchgehenden Trennfugen in der
Haubenwandung zum Zerteilen verzichtet werden, wodurch ein staudruckbedingtes Eindringen
von Luft während eines Fluges des Flugkörpers in die Rumpfbughaube wesentlich erschwert
und eine hohe Dichtheit mit einfachen Mitteln erreicht wird.
[0039] Eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass das Kraftelement einen
pyrotechnischen Treibsatz umfasst, der zum Auslösen gezündet wird und einen Gasdruck
erzeugt. Weiter ist es vorteilhaft, wenn der Gasdruck auf einen in eine Axialbohrung
eines Hohlzylinders eingepassten Zylinderkolben einwirkt und diesen aus der Axialbohrung
beschleunigt. Außerdem ist es vorteilhaft, wenn ein unter dem Gasdruck stehendes Gas
durch den Zylinderkolben abgedichtet in einem Hohlzylinder eingeschlossen bleibt.
Zweckmäßigerweise wird der Zylinderkolben teilweise, insbesondere bis zum einem durch
einen Anschlag vorgegebenen maximalen Hub, aus der Axialbohrung herausgeschleudert.
Der Zylinderkolben kann mittelbar auf die Haubenwandung einwirken, sodass eine Überbeanspruchung
der Sollbruchgeometrie bewirkt wird. Durch die Abdichtung kann verhindert werden,
dass das durch die Zündung des pyrotechnischen Treibsatzes aus dem Hohlzylinder gelangt.
Eine Beeinträchtigung des Sensorkopfes durch das Gas, beispielsweise durch ein Beschlagen
eines optischen Sensors, kann so vermieden werden.
[0040] Die bisher gegebene Beschreibung vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung enthält
zahlreiche Merkmale, die in den einzelnen Unteransprüchen teilweise zu mehreren zusammengefasst
wiedergegeben sind. Diese Merkmale können jedoch zweckmäßigerweise auch einzeln betrachtet
und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfasst werden. Insbesondere sind diese
Merkmale jeweils einzeln und in beliebiger geeigneter Kombination mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß den unabhängigen Ansprüchen
kombinierbar.
[0041] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung, sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang
mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Die Ausführungsbeispiele dienen der Erläuterung
der Erfindung und beschränken die Erfindung nicht auf die darin angegebene Kombination
von Merkmalen, auch nicht in Bezug auf funktionale Merkmale. Außerdem können dazu
geeignete Merkmale eines jeden Ausführungsbeispiels auch explizit isoliert betrachtet,
aus einem Ausführungsbeispiel entfernt, in ein anderes Ausführungsbeispiel zu dessen
Ergänzung eingebracht und/oder mit einem beliebigen der Ansprüche kombiniert werden.
[0042] Es zeigen:
- FIG 1
- eine Rumpfbughaube mit einer Haubenwandung und einem Kraftelement,
- FIG 2
- einen Flugkörper mit einem Sensorkopf und der Rumpfbughaube aus FIG 1,
- FIG 3
- ein Sensorkopfgehäuse, verbunden mit einer Rumpfbughaube mit einem Gewinde und
- FIG 4
- ein weiteres Sensorkopfgehäuse, verbunden mit einer Rumpfbughaube mit einer Gewindehülse.
[0043] FIG 1 zeigt eine schematische Schnittdarstellung einer Rumpfbughaube 2 mit einer
Außenfläche 4, einer die Außenfläche 4 bildenden Haubenwandung 6 und einem Kraftelement
8.
[0044] Die Haubenwandung 6 weist eine in ihrer Längsrichtung 10 verlaufende Sollbruchgeometrie
12 auf. Die Sollbruchgeometrie 12 ist eine Vertiefung in der Haubenwandung 6 und verläuft
über etwa 9/10 der axialen Länge L der Haubenwandung 6. Die Haubenwandung 6 weist
eine weitere gleichartige um 180° versetzte Sollbruchgeometrie auf, welche infolge
der gewählten Schnittebene der Darstellung in FIG 1 nicht sichtbar ist. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel ist die Haubenwandung 6 monolithisch, d.h. einteilig zusammenhängend,
sodass die Außenfläche 4 über die gesamte Haubenwandung 6 trennfugenfrei ist.
[0045] Das Kraftelement 8 ist in axialer Richtung etwa mittig zwischen der Bugspitze 14
und dem Heckende 16 der Rumpfbughaube 2 in dem durch die Haubenwandung 6 gebildeten
einseitig offenen Hohlraum angeordnet und durch zwei an der Innenfläche 18 der Haubenwandung
6 angeordnete Abdrückschalen 20a, 20b umgriffen. Die Innenfläche 18 ist durch die
Sollbruchgeometrie 12 - und die weitere, infolge der Schnittdarstellung nicht sichtbare,
gleichartige Sollbruchgeometrie - in ihrer Umfangsrichtung im Wesentlichen zweigeteilt.
Die Abdrückschalen 20a, 20b decken in ihrer tangentialen Ausdehnung entlang der Haubenwandung
6 zusammen den Umfang der Innenfläche 18 bzw. die tangentiale Ausdehnung der Teilflächen
der Innenflächen 18a und 18b ab.
[0046] Das Kraftelement 8 weist einen pyrotechnischen Treibsatz 22, einen Zylinderkolben
24 und einen an seiner Stirnseite 26 mit einem Zylinderboden 28 verschlossenen Hohlzylinder
30 mit einer Axialbohrung 32 auf. Der Zylinderkolben 24 ist axial verschiebbar in
der Axialbohrung 32 angeordnet. Der pyrotechnische Treibsatz 22 ist zwischen dem Zylinderkolben
24 und dem Zylinderboden 28 angeordnet und zur Beschleunigung des Zylinderkolbens
24 längs der Axialbohrung 32 vorbereitet. Der Zylinderkolben 24 ist gasdicht in der
Axialbohrung 32 eingepasst, wobei eine Dichtung 34 radial zwischen der Axialbohrung
32 und dem Zylinderkolben 24 angeordnet ist. Die Axialbohrung 32 weist einen axialen
Anschlag 36 zur Festlegung des maximalen Hubs des Zylinderkolbens 24 auf. Die Axialbohrung
32 ist senkrecht zur Längsachse 38 der Rumpfbughaube 2 und senkrecht zur Erstreckung
der Sollbruchgeometrie 12 angeordnet.
[0047] Die Abdrückschalen 20a, 20b decken in tangentialer Richtung jeweils einen Bereich
von etwa 180° des Umfangs der Innenfläche 18 auf axialer Höhe des Kraftelements 8
ab. Jeweils eine der Abdrückschalen 20a und 20b ist an jeweils einem der Teilbereiche
der Innenfläche 18a und 18b der Haubenwandung 6 angeordnet. Die Teilungsebene zwischen
den Abdrückschalen 20a, 20b verläuft senkrecht zur Ausrichtung der Axialbohrung 32
und parallel zum Verlauf der Sollbruchgeometrie 12. Die Teilungsebene der Abdrückschalen
20a, 20b grenzt an die Sollbruchgeometrie 12 an.
[0048] Die Haubenwandung 6 besteht im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus einem mit einer
Metallbeschichtung 40 bedeckten Kunststoff 42. Die Innenseite 44 der Haubenwandung
6 weist einen in ihrer Umfangsrichtung umlaufenden Bund 46 mit einer Abstützfläche
48 zur Auflage auf einer Gegenfläche 50 auf, wobei die Gegenfläche 50 durch eine Stirnfläche
der Abdrückschalen 20a, 20b gebildet ist. Die Normalenvektoren der Abstützfläche 48
und der Gegenfläche 50 verlaufen in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel parallel
zu Längsachse 38. In einer weiteren Ausführungsform können die Normalenvektoren der
Abstützfläche 48 eine sich heckseitig aufweitende Fläche beschreiben. Die Rumpfbughaube
2 umfasst eine über ein Zündkabel 52 mit dem Kraftelement 8 verbundene Zündvorrichtung
54 zur Zündung des pyrotechnischen Treibsatzes 22.
[0049] Zum Zerteilen der Rumpfbughaube 2 wird der pyrotechnische Treibsatz 22 des Kraftelements
8 über das Zündkabel 52 durch die Zündvorrichtung 54 angesteuert und ausgelöst. Ein
durch das Auslösen des pyrotechnischen Treibsatzes 22 erzeugter Gasdruck wirkt auf
den in der Axialbohrung 32 des Hohlzylinders 30 eingepassten Zylinderkolben 24 ein.
Das Druckgas bleibt durch die Dichtung 34 und die Einpassung des Zylinderkolbens 24
in der Axialbohrung 32 in dem Hohlraum zwischen dem Zylinderboden 28 und dem Zylinderkolben
24 eingeschlossen. Der Zylinderkolben 24 wird durch die Einwirkung des Gasdruckes
in Richtung der Axialbohrung 32 aus dieser heraus beschleunigt und überträgt so eine
Kraft auf die Abdrückschale 20a, wobei eine dieser Kraft entgegengerichtete Reaktionskraft
über die Stirnseite 26 und den Zylinderboden 28 auf die Abdrückschale 20b übertragen
wird.
[0050] Die beiden an den Teilbereichen der Innenfläche 18a und 18b angeordneten Abdrückschalen
20a bzw. 20b leiten die Kraft und die Reaktionskraft in die Haubenwandung 6 ein, wodurch
diese eine mechanische Beanspruchung erfährt. Da die Teilungsebene zwischen den Abdrückschalen
20a, 20b senkrecht zur Ausrichtung der Axialbohrung 32 und parallel zum Verlauf der
Sollbruchgeometrie 12 verläuft, wird die Haubenwandung 6 senkrecht zum Verlauf Sollbruchgeometrie
12 gedehnt, sodass die Sollbruchgeometrie mit möglichst geringem Kraftaufwand der
Kraftelements 8 möglichst stark beansprucht - hier vornehmlich auf Zug in Umfangsrichtung
beansprucht - wird.
[0051] Im weiteren Zeitverlauf wird die Haubenwandung 6 durch den maximal bis zum Anschlag
36 aus der Axialbohrung 32 herausgleitenden Zylinderkolben 24 und die dadurch radial
nach außen bewegten Abdrückschalen 20 zunehmend gedehnt, wodurch die Haubenwandung
6 zunehmend mechanisch beansprucht wird.
[0052] Hierbei erfährt die Haubenwandung 6 im Bereich der Sollbruchgeometrie 12 aufgrund
der nutförmigen Schwächung durch die Sollbruchgeometrie 12 die größte Beanspruchung.
Im weiteren Zeitverlauf erreicht oder überschreitet diese Beanspruchung die Beanspruchbarkeit
des Werkstoffs der Haubenwandung 6, sodass diese entlang der Sollbruchgeometrie 12
zerstörend zerteilt, also zerbrochen und/oder aufgerissen, wird.
[0053] FIG 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Flugkörpers 56 mit einem Sensorkopf
58 und der Rumpfbughaube 2 aus FIG 1. Die Rumpfbughaube 2 ist in einem Längsschnitt
darstellt und mit ihrem Heckende 16 am Bug des Sensorkopfs 58, also am Rumpfbug 64
des Flugkörpers 56 angeordnet. Die Rumpfbughaube 2 ist an ihrem Heckbereich 60 mittels
einer an der Haubenwandung 6 umlaufend angeordneten Klebstoffschicht 62 am Rumpfbug
64 des Flugkörpers 56 verklebt.
[0054] Der Sensorkopf 58 weist einen Dom 66 zur Abschirmung eines Sensors des Sensorkopfs
58 vor schädigenden Umwelteinflüssen auf. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist
der Dom 66 ein kuppelförmiges strahlungsdurchlässiges Fenster bzw. eine optische Linse.
[0055] Der Flugkörper 56 weist Trägflächen 68 zum Steuern der Flugbahn des Flugkörpers 56
auf. Die Tragflächen 68 erzeugen während des Flugs aerodynamischen Auftrieb. Der Flugkörper
56 ist als Rohrverschussmunition ausgeführt, beispielsweise als Artilleriegeschoss.
Beim Start des Flugkörpers 56 wird dieser aus einem Rohr verschossen und erfährt hierbei
eine große Abschussbeschleunigung im Bereich zwischen 10.000 g und 30.000 g.
[0056] Die beim Abschuss auftretende Längsbeschleunigung des Flugkörpers 56 bzw. der Rumpfbughaube
2 führt zu einer Trägheitskraft der Rumpfbughaube 2, die teilweise über die Klebstoffschicht
62 aus der Haubenwandung 6 ausgeleitet und in den Sensorkopf 58 eingeleitet wird.
Um die Haubenwandung bei diesem Prozess nicht zu sehr mechanisch zu belasten und einem
unerwünschten Bruch der Rumpfbughaube 2 bei einem Abschuss entgegenzuwirken, wird
die Trägheitskraft außerdem teilweise über die Abstützfläche 48 des umlaufenden Bunds
46 auf die Gegenfläche 50 der Abdrückschalen 20 übertragen und weiter über die Abdrückschalen
20 auf den Sensorkopf 58 übertragen. Auf diese Weise kann eine radiale Überdehnung
des Heckendes 16 der Haubenwandung 6 vermieden werden.
[0057] Vor einem Flug des Flugkörpers 56, während der Startphase und während eines ersten
Teils des Flugs wird der Dom 66 durch die Rumpfbughaube 2 abgedeckt. Insbesondere
während des Flugs wird der Dom 66 bzw. der Sensorkopf 58 so zumindest zeitweise gegen
schädigende Einflüsse, wie Teilchenschlag oder Reibungshitze, geschützt.
[0058] Nach dem Start des Flugkörpers 56 und während des Fluges mit einer axial gerichteten
Flugrichtung 70 wird zum Absprengen der Rumpfbughaube 2 von dem bugseitig angeordneten
Sensorkopf 58 des Flugkörpers 56 zu einem vorgegebenen Zeitpunkt das Kraftelement
8 durch die Zündvorrichtung 54 angesteuert und so der pyrotechnische Treibsatz 22
gezündet. Infolgedessen wird die Haubenwandung 6 in der weiter oben gemäß FIG 1 beschriebenen
Art und Weise zerstörend zerteilt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der die
Haubenwandung 6 bildende Kunststoff 42 ein bis zu einer Temperatur von 250°C zumindest
überwiegend spröde brechender Kunststoff, genauer ein Polyamidimid. So wird erreicht,
dass die Rumpfbughaube 2 auch nach einer starken Erwärmung der Haubenwandung 6 durch
eine flugbedingte Luftreibung spröde bricht anstatt sich duktil zu verformen, sodass
die Haubenwandung 6 zuverlässig entlang der Sollbruchgeometrie 12 zerteilt und die
Rumpfbughaube 2 abgesprengt wird.
[0059] Durch die zerstörende Zerteilung der Haubenwandung 6 löst sich diese von innen liegenden
Teilen der Rumpfbughaube 2 und wird relativ zum Sensorkopf 58 entgegen der Flugrichtung
70 und von diesem radial hinwegbewegt. In Ermangelung der tragenden Struktur der Haubenwandung
6 werden innenliegende Teile der Rumpfbughaube 2, insbesondere das Kraftelement 8,
die Abdrückschalen 20 und die Zündvorrichtung 54, von dem Flugkörper hinwegbewegt,
sodass der Dom 66 des Sensorkopfes 58 freigelegt wird.
[0060] Durch die vorzugsweise schlagartige Kraftentwicklung des Kraftelements 8 wird die
Rumpfbughaube 2 abgesprengt, sodass Bruchstücke der Haubenwandung 6 und weitere Teile
und/oder Bruchteile der Rumpfbughaube 2 radial von dem Flugkörper 56 weggeschleudert
werden. Etwaige durch die Klebstoffschicht 62 am Rumpfbug 64 verbleibende Teile der
Rumpfbughaube 2 sind dabei unwesentlich, da sie hinter dem Dom 66 liegen. Durch das
Absprengen werden die Bruchstücke, Teile und/oder Bruchteile derart weit geschleudert,
dass einer Beeinträchtigung insbesondere der Tragflächen 68 des Flugkörpers 56 entgegengewirkt
wird.
[0061] FIG 3 zeigt eine schematische Längsschnittdarstellung eines Sensorkopfgehäuses 82a
eines weiteren Sensorkopfs 58a und eine mit dem Sensorkopf 58a verbundene Rumpfbughaube
2a. Die nachfolgenden Beschreibungen beschränken sich im Wesentlichen auf die Unterschiede
zu den vorhergehenden Ausführungsbeispielen, auf die bezüglich gleich bleibender Merkmale
und Funktionen verwiesen wird. Im Wesentlichen gleich bleibende Bauteile sind grundsätzlich
mit der gleichen Bezugsziffer gekennzeichnet und nicht erwähnte Merkmale sind in den
folgenden Ausführungsbeispielen übernommen, ohne dass sie erneut beschrieben sind.
[0062] Die Rumpfbughaube 2a weist ein heckseitig ausgebildetes Gewinde 72 auf. In dem durch
FIG 3 wiedergegebenen Ausführungsbeispiel ist das Gewinde 72 als Innengewinde in die
Haubenwandung 6a eingebracht und weist einen Durchmesser von etwa 9/10 des maximalen
Durchmessers der Rumpfbughaube 2a auf. Die Rumpfbughaube 2a ist über das Gewinde 72
lösbar mit dem Sensorkopf 58a verbunden. Zu diesem Zweck weist der Sensorkopf 58a
bugseitig ein entsprechendes Gewinde 74 auf. Zur Montage der Rumpfbughaube 2a auf
dem Sensorkopf 58a wird die Rumpfbughaube 2a über eine rotatorische Relativbewegung
zu dem Sensorkopf 58a um die Längsachse 38a mit diesem verschraubt.
[0063] Die schematische Schnittdarstellung in FIG 4 zeigt ein weiteres Sensorkopfgehäuse
82b eines weiteren Sensorkopfs 58b, der mit einer Rumpfbughaube 2b mit einer Gewindehülse
76 verbunden ist. Die Gewindehülse 76 bildet das heckseitige Ende der Rumpfbughaube
2b und weist ein bugseitig ausgebildetes Außengewinde 78 zur Verbindung mit der Haubenwandung
6b und ein heckseitig ausgebildetes Innengewinde 80 mit einer zu dem Außengewinde
78 gegenläufigen Gewindedrehrichtung auf. Die Haubenwandung 6b weist zu diesem Zweck
ein Gewinde 72a auf. Der Sensorkopf 58b umfasst ein Gewinde 74a.
[0064] Zur Montage der Rumpfbughaube 2b auf dem Sensorkopf 58b wird die Rumpfbughaube 2b
über eine Drehbewegung der Gewindehülse 76 um die Längsachse 38b mit dem Sensorkopf
58b und der Haubenwandung 6b verschraubt. Eine rotatorische Relativbewegung zwischen
der Rumpfbughaube 2b und dem Sensorkopf 58b ist zum Verschrauben nicht zwingend notwendig
und kann so vermieden werden, so dass einer Beschädigung von Kabelverbindungen im
Inneren der Rumpfbughaube 2b entgegengewirkt wird.
Bezugszeichenliste
[0065]
- 2, 2a, 2b
- Rumpfbughaube
- 4
- Außenfläche
- 6, 6a, 6b
- Haubenwandung
- 8
- Kraftelement
- 10
- Längsrichtung.
- 12
- Sollbruchgeometrie
- 14
- Bugspitze
- 16
- Heckende
- 18, 18a, 18b
- Innenfläche
- 20a, b
- Abdrückschalen
- 22
- pyrotechnischer Treibsatz
- 24
- Zylinderkolben
- 26
- Stirnseite
- 28
- Zylinderboden
- 30
- Hohlzylinder
- 32
- Axialbohrung
- 34
- Dichtung
- 36
- Anschlag
- 38, 38a, 38b
- Längsachse
- 40
- Metallbeschichtung
- 42
- Kunststoff
- 44
- Innenseite
- 46
- Bund
- 48
- Abstützfläche
- 50
- Gegenfläche
- 52
- Zündkabel
- 54
- Zündvorrichtung
- 56
- Flugkörper
- 58, 58a, 58b
- Sensorkopf
- 60
- Heckbereich
- 62
- Klebstoffschicht
- 64
- Rumpfbug
- 66
- Dom
- 68
- Tragflächen
- 70
- Flugrichtung
- 72, 72a
- Gewinde
- 74, 74a
- Gewinde
- 76
- Gewindehülse
- 78
- Außengewinde
- 80
- Innengewinde
- 82a, 82b
- Sensorkopfgehäuse
- L
- axiale Länge
1. Rumpfbughaube (2) für einen Flugkörper (56), mit einer Außenfläche (4), einer die
Außenfläche (4) bildenden Haubenwandung (6) und einem Kraftelement (8), wobei die
Haubenwandung (6) eine Sollbruchgeometrie (12) aufweist und das Kraftelement (8) zu
einer zerstörenden Zerteilung der Haubenwandung (6) gemäß der Sollbruchgeometrie (12)
vorbereitet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kraftelement (8) von einer Anzahl von an der Innenfläche (18) der Haubenwandung
(6) angeordneten Abdrückschalen (20) umgriffen ist, wobei jeweils eine Abdrückschale
(20a, 20b) an jeweils einem zumindest teilweise durch die Sollbruchgeometrie (12)
berandeten Teilbereich der Innenfläche (18a, 18b) der Haubenwandung (6) angeordnet
und zum Trennen des jeweiligen Teilbereichs (18a, 18b) vom anderen Teilbereich (18a,
18b) vorbereitet ist.
2. Rumpfbughaube (2) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Haubenwandung zumindest den überwiegenden Teil der Außenfläche bildet und monolithisch
ist.
3. Rumpfbughaube (2) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sollbruchgeometrie (12) zumindest über die Hälfte der axialen Länge L der Haubenwandung
(6) hinweg ausgebildet ist.
4. Rumpfbughaube (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sollbruchgeometrie (12) in Längsrichtung (10) der Haubenwandung (6) verläuft.
5. Rumpfbughaube (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kraftelement (8) einen pyrotechnischen Treibsatz (22), einen Zylinderkolben (24)
und einen an einer Stirnseite (26) mit einem Zylinderboden (28) verschlossenen Hohlzylinder
(30) mit einer Axialbohrung (32) aufweist, wobei der Zylinderkolben (24) axial verschiebbar
in der Axialbohrung (32) angeordnet ist und der pyrotechnische Treibsatz (22) zwischen
dem Zylinderkolben (24) und dem Zylinderboden (28) angeordnet und zur Beschleunigung
des Zylinderkolbens (24) längs der Axialbohrung (32) vorbereitet ist.
6. Rumpfbughaube (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Haubenwandung (6) zumindest überwiegend aus einem Kunststoff (42) besteht.
7. Rumpfbughaube (2) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kunststoff (42) ein bis zu einer Temperatur von 250°C unter einer mechanischen
Überbeanspruchung zumindest überwiegend spröde brechender Kunststoff ist.
8. Rumpfbughaube (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Außenfläche (4) der Haubenwandung (6) eine Metall beinhaltende Beschichtung (40)
aufweist.
9. Rumpfbughaube (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Haubenwandung (6) auf ihrer Innenseite (44) einen in ihrer Umfangsrichtung umlaufenden
Bund (46) mit einer Abstützfläche (48) zur Auflage auf eine Gegenfläche (50) aufweist,
wobei die Normalenvektoren der Abstützfläche (48) parallel zur Längsachse (38) der
Rumpfbughaube verlaufen oder eine sich heckseitig aufweitende Fläche beschreiben.
10. Rumpfbughaube (2a, 2b) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet,
durch ein heckseitig umlaufend ausgebildetes Gewinde (72, 74, 74a, 78, 78a, 80) zur Verbindung
mit dem Rumpfbug (64) eines Flugkörpers (56).
11. Rumpfbughaube (2b) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet,
durch eine heckseitig angeordnete Gewindehülse (76) mit einem bugseitig ausgebildeten Außengewinde
(78) zur Verbindung mit der Haubenwandung (6b) und einem heckseitig ausgebildeten
Innengewinde (80) mit einer zu dem Außengewinde (78) gegenläufigen Gewindedrehrichtung
zur Verbindung mit dem Rumpfbug (64) eines Flugkörpers (56).
12. Rohrverschussmunition mit einer Rumpfbughaube (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rumpfbughaube (2) an ihrer Heckbereich (60) mittels einer an der Haubenwandung
(6) umlaufend angeordneten Klebstoffschicht (62) am Rumpfbug (64) der Rohrverschussmunition
verklebt ist.
13. Verfahren zum Absprengen einer Rumpfbughaube (2) von einem bugseitig angeordneten
Sensorkopf (58) eines Flugkörpers (56) bei dem,
ein Kraftelement (8) ausgelöst wird und dieses zumindest mittelbar auf eine die Außenfläche
(4) der Rumpfbughaube (2) bildende Haubenwandung (6) einwirkt, eine Sollbruchgeometrie
(12) der Haubenwandung (6) infolge dieser Einwirkung bruchmechanisch versagt, wobei
die Haubenwandung (6) zerteilt und die Rumpfbughaube (2) vom Sensorkopf (58) des Flugkörpers
(56) abgesprengt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kraftelement (8) von einer Anzahl von an der Innenfläche (18) der Haubenwandung
(6) angeordneten Abdrückschalen (20) umgriffen ist, wobei jeweils eine Abdrückschale
(20a, 20b) an jeweils einem zumindest teilweise durch die Sollbruchgeometrie (12)
berandeten Teilbereich der Innenfläche (18a, 18b) der Haubenwandung (6) angeordnet
ist und bei Auslösen des Kraftelements ihr jeweiliger Teilbereich (18a, 18b) vom anderen
Teilbereich (18a, 18b) getrennt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kraftelement (8) einen pyrotechnischen Treibsatz (22) umfasst, der zum Auslösen
gezündet wird und einen Gasdruck erzeugt, der Gasdruck auf einen in eine Axialbohrung
(32) eines Hohlzylinders (30) eingepassten Zylinderkolben (24) einwirkt und diesen
aus der Axialbohrung (32) beschleunigt, wobei das unter dem Gasdruck stehende Gas
durch den Zylinderkolben (24) abgedichtet in dem Hohlzylinder (30) eingeschlossen
bleibt.
1. Fuselage nose cap (2) for a missile (56), having an outer surface (4), a cap wall
(6) forming the outer surface (4), and a force element (8), wherein the cap wall (6)
has a predetermined breaking geometry (12) and the force element (8) is prepared for
destructive fragmentation of the cap wall (6) in accordance with the predetermined
breaking geometry (12),
characterized in that
the force element (8) is enclosed by a number of press-off shells (20) which are arranged
on the inner surface (18) of the cap wall (6), wherein in each case a press-off shell
(20a, 20b) is arranged on in each case a subregion, which is delimited at least partially
by the predetermined breaking geometry (12), of the inner surface (18a, 18b) of the
cap wall (6) and is prepared for separating the respective subregion (18a, 18b) from
the other subregion (18a, 18b).
2. Fuselage nose cap (2) according to Claim 1,
characterized in that
the cap wall forms at least the most part of the outer surface and is monolithic.
3. Fuselage nose cap (2) according to Claim 1 or 2,
characterized in that
the predetermined breaking geometry (12) is formed at least across half of the axial
length (L) of the cap wall (6).
4. Fuselage nose cap (2) according to one of the preceding claims,
characterized in that
the predetermined breaking geometry (12) extends in the longitudinal direction (10)
of the cap wall (6).
5. Fuselage nose cap (2) according to one of the preceding claims,
characterized in that
the force element (8) comprises a pyrotechnic propellant charge (22), a cylinder piston
(24) and a hollow cylinder (30) with an axial bore (32), which hollow cylinder is
closed at an end side (26) by a cylinder bottom (28), wherein the cylinder piston
(24) is arranged so as to be axially displaceable in the axial bore (32) and the pyrotechnic
propellant charge (22) is arranged between the cylinder piston (24) and the cylinder
bottom (28) and prepared for accelerating the cylinder piston (24) along the axial
bore (32).
6. Fuselage nose cap (2) according to one of the preceding claims,
characterized in that
the cap wall (6) consists at least for the most part of a plastic (42).
7. Fuselage nose cap (2) according to Claim 6,
characterized in that
the plastic (42) is a plastic which fractures in an at least predominantly brittle
manner up to a temperature of 250°C under a mechanical overloading.
8. Fuselage nose cap (2) according to one of the preceding claims,
characterized in that
the outer surface (4) of the cap wall (6) has a metal-containing coating (40).
9. Fuselage nose cap (2) according to one of the preceding claims,
characterized in that
the cap wall (6) has on its inner side (44) a collar (46), which runs around in its
circumferential direction, with a supporting surface (48) for bearing on a counter-surface
(50), wherein the normal vectors of the supporting surface (48) extend parallel to
the longitudinal axis (38) of the fuselage nose cap or describe a surface which widens
on the rear side.
10. Fuselage nose cap (2a, 2b) according to one of the preceding claims,
characterized
by a thread (72, 74, 74a, 78, 78a, 80) for connecting to the fuselage nose (64) of a
missile (56), which thread is designed to run around on the rear side.
11. Fuselage nose cap (2b) according to one of the preceding claims,
characterized
by a thread sleeve (76), which is arranged on the rear side, with an external thread
(78), which is formed on the nose side, for connecting to the cap wall (6b) and an
internal thread (80), which is formed on the rear side, with a thread direction of
rotation, which is opposite to the external thread (78), for connecting to the fuselage
nose (64) of a missile (56).
12. Tube-firing munition having a fuselage nose cap (2) according to one of the preceding
claims,
characterized in that
the fuselage nose cap (2) is adhesively bonded at its rear region (60) to the fuselage
nose (64) of the tube-firing munition by means of an adhesive layer (62) which is
arranged to run around on the cap wall (6).
13. Method for splitting off a fuselage nose cap (2) from a sensor head (58), which is
arranged on the nose side, of a missile (56), in which a force element (8) is triggered
and the latter acts at least indirectly on a cap wall (6) which forms the outer surface
(4) of the fuselage nose cap (2), and a predetermined breaking geometry (12) of the
cap wall (6) fails in terms of fracture mechanics as a result of this action, wherein
the cap wall (6) is fragmented and the fuselage nose cap (2) is split off from the
sensor head (58) of the missile (56),
characterized in that
the force element (8) is encompassed by a number of press-off shells (20) which are
arranged on the inner surface (18) of the cap wall (6), wherein in each case a press-off
shell (20a, 20b) is arranged on in each case a subregion, which is delimited at least
partially by the predetermined breaking geometry (12), of the inner surface (18a,
18b) of the cap wall (6) and its respective subregion (18a, 18b) is separated from
the other subregion (18a, 18b) upon triggering of the force element.
14. Method according to Claim 13,
characterized in that
the force element (8) comprises a pyrotechnic propellant charge (22) which is ignited
for triggering and generates a gas pressure, and the gas pressure acts on a cylinder
piston (24) fitted into an axial bore (32) of a hollow cylinder (30) and accelerates
said piston out of the axial bore (32), wherein the gas under gas pressure remains
enclosed in the hollow cylinder (30) while being sealed by the cylinder piston (24).
1. Capot de nez de fuselage (2) pour un missile (56), avec une surface extérieure (4),
une paroi de capot (6) formant la surface extérieure (4) et un élément de force (8),
la paroi de capot (6) présentant une géométrie de rupture théorique (12) et l'élément
de force (8) étant préparé pour une décomposition destructrice de la paroi de capot
(6) selon la géométrie de rupture théorique (12),
caractérisé en ce que
l'élément de force (8) est entouré d'un nombre de coques de chasse (20) placées sur
la surface intérieure (18) de la paroi de capot (6), chaque fois une coque de chasse
(20a, 20b) étant placée sur chaque fois une zone partielle bordée au moins en partie
par la géométrie de rupture théorique (12) de la surface intérieure (18a, 18b) de
la paroi de capot (6) et étant préparée pour la séparation de la zone partielle (18a,
18b) respective de l'autre zone partielle (18a, 18b).
2. Capot de nez de fuselage (2) selon la revendication 1,
caractérisé en ce que
la paroi de capot forme au moins la majeure partie de la surface extérieure et est
monolithique.
3. Capot de nez de fuselage (2) selon la revendication 1 ou la revendication 2,
caractérisé en ce que la géométrie de rupture théorique (12) est formée au moins par-dessus la moitié de
la longueur axiale L de la paroi de capot (6).
4. Capot de nez de fuselage (2) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que la géométrie de rupture théorique (12) s'écoule dans la direction longitudinale (10)
de la paroi de capot (6).
5. Capot de nez de fuselage (2) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que l'élément de force (8) comporte un bloc de propergol (22) pyrotechnique, un piston
de cylindre (24) et un cylindre creux (30) fermé sur une face frontale (26) avec un
fond de cylindre (28), avec un perçage axial (32), le piston de cylindre (24) étant
placé en étant déplaçable en direction axiale dans le perçage axial (32) et le bloc
de propergol (22) pyrotechnique étant placé entre le piston de cylindre (24) et le
fond de cylindre (28) et étant préparé pour accélérer le piston de cylindre (24),
le long du perçage axial (32).
6. Capot de nez de fuselage (2) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que la paroi de capot (6) est constituée au moins en majeure partie d'une matière plastique
(42).
7. Capot de nez de fuselage (2) selon la revendication 6, caractérisé en ce que la matière plastique (42) est une matière plastique au moins en majeure partie fragile
et cassante sous l'effet d'une surcharge mécanique jusqu'à une température de 250°C.
8. Capot de nez de fuselage (2) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
la surface extérieure (4) de la paroi de capot (6) comporte un revêtement (40) contenant
du métal.
9. Capot de nez de fuselage (2) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
sur sa face intérieure (44), la paroi de capot (6) comporte un épaulement (46) en
circonvolution dans sa direction périphérique, avec une surface d'appui (48), pour
la pose sur une surface antagoniste (50), les normales à la surface de la surface
d'appui (48) s'écoulant à la parallèle de l'axe longitudinal (38) du capot de nez
de fuselage ou décrivant une surface s'élargissant sur le côté arrière.
10. Capot de nez de fuselage (2a, 2b) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé par un filetage (72, 74, 74a, 78, 78a, 80) conçu en circonvolution sur le côté arrière,
destiné à l'assemblage avec le nez de fuselage (64) d'un missile (56).
11. Capot de nez de fuselage (2b) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé par une douille filetée (76) placée sur le côté arrière, avec un filetage extérieur (78)
conçu côté nez, destiné à l'assemblage avec la paroi de capot (6b) et un taraudage
(80) conçu côté arrière, avec un sens de rotation du pas contraire à celui du filetage
extérieur (78), destiné à l'assemblage avec le nez de fuselage (64) d'un missile (56).
12. Munition de tir tubulaire avec un capot de nez de fuselage (2) selon l'une quelconque
des revendications précédentes,
caractérisée en ce que, sur sa région arrière (60), le capot de nez de fuselage (2) est collé sur le nez
de fuselage (64) à l'aide d'une couche d'agent adhésif (62) placée en circonvolution
sur la paroi de capot (6).
13. Procédé destiné séparer par explosion un capot de nez de fuselage (2) d'une tête de
capteur (58) placée côté nez d'un missile (56), lors duquel on déclenche un élément
de force (8) et celui-ci agit au moins indirectement sur une paroi de capot (6) formant
la surface extérieure (4) du capot de nez de fuselage (2), suite à cette action, une
géométrie de rupture théorique (12) de la paroi de capot (6) cède par rupture mécanique,
la paroi de capot (6) se disloquant et le capot de nez de fuselage (2) étant séparé
par explosion de la tête de capteur (58) du missile (56),
caractérisé en ce que
l'élément de force (8) est entouré d'un nombre de coques de chasse (20) placées sur
la surface intérieure (18) de la paroi de capot (6), chaque fois une coque de chasse
(20a, 20b) étant placée sur chaque fois une zone partielle bordée au moins en partie
par la géométrie de rupture théorique (12) de la surface intérieure (18a, 18b) de
la paroi de capot (6) et lors du déclenchement de l'élément de force, sa zone partielle
respective (18a, 18b) étant séparée de l'autre zone partielle (18a, 18b).
14. Procédé selon la revendication 13,
caractérisé en ce que l'élément de force (8) comprend un bloc de propergol (22), que l'on allume pour le
déclencher et qui génère une pression gazeuse, la pression gazeuse agit sur un piston
de cylindre (24) ajusté dans un perçage axial (32) d'un cylindre creux (30) et accélère
celui-ci hors du perçage axial (32), le gaz se trouvant sous la pression gazeuse restant
enfermé dans le cylindre creux (30), étanchéifié par le piston de cylindre (24).