[0001] Die Erfindung betrifft eine Bedienvorrichtung zum Bedienen eines Haushaltsgeräts
sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen einer Bedienvorrichtung zum
Bedienen eines Haushaltsgeräts.
[0002] Die
EP 2 390 403 B1 beschreibt ein Verfahren zur Montage einer Blende eines Haushaltsgeräts mittels mehrerer
Klebemittel.
[0003] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine verbesserte Bedienvorrichtung zum Bedienen
eines Haushaltsgeräts sowie ein verbessertes Verfahren und eine verbesserte Vorrichtung
zum Herstellen einer Bedienvorrichtung zum Bedienen eines Haushaltsgeräts zu schaffen.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Bedienvorrichtung zum Bedienen eines
Haushaltsgeräts sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen einer Bedienvorrichtung
zum Bedienen eines Haushaltsgeräts mit den Merkmalen der Hauptansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden
Unteransprüchen.
[0005] Die Erfindung bietet den Vorteil, dass durch die Verwendung eines Klebe- bzw. Dichtrands
ein Touchscreensensor sehr einfach und kostengünstig an einer Geräteblende eines Haushaltsgeräts
mit Touchscreenbedienung befestigt werden kann.
[0006] Touchscreensensoren in aktuellen Haushaltsgeräten werden im Sicht- bzw. Bedienbereich
eines Displays in der Regel flächig mit einem sogenannten Overlay, etwa einer Geräteblende,
verklebt. Bei Touchscreensensoren auf Basis von Dünnglas geschieht dies meist unter
Verwendung von flüssigem (UV-)Klebstoff. Folienbasierte Touchscreensensoren werden
hingegen oftmals unter Verwendung eines optisch klaren Klebstoffs (optical clear adhesive,
kurz OCA) verklebt. Dabei handelt es sich um einen besonders reinen, klaren Klebstofffilm
ähnlich einem doppelseitigen Klebeband. Es ist ferner bekannt, flüssigen, optisch
klaren Klebstoff (LOCA) für die flächige Verklebung des Touchscreensensors an der
Blende zu verwenden.
[0007] Die oben genannten Klebeprozesse im Sichtbereich der Geräteblende erfordern einen
aufwendigen Verklebeprozess, um eine möglichst homogene Verklebung ohne Lufteinschlüsse
oder andere optische Beeinträchtigungen zu erreichen. Weiterhin sollte die Verarbeitung
unter möglichst sauberen Bedingungen, etwa in einem Reinraum, erfolgen, damit Fehler
durch eingeschlossene Schmutzpartikel oder Ähnliches minimiert oder ausgeschlossen
werden können.
[0008] Eine besondere Herausforderung stellt das Verkleben mittels eines optisch klaren
Klebstoffs in Kombination mit einer bedruckten Geräteblende dar. Durch den Übergang
zwischen bedruckten und unbedruckten Bereichen der Geräteblende und durch die sich
daraus ergebende Topologie kann es im Extremfall zu störenden Lufteinschlüssen am
Übergang zwischen den bedruckten und unbedruckten Bereichen kommen.
[0009] Mittels eines Aufbaukonzepts für Geräteblenden mit Touchscreenbedienung gemäß dem
hier vorgeschlagenen Ansatz ist es nun möglich, den Montageprozess des Blendenaufbaus
erheblich zu vereinfachen, was wiederum einen entsprechenden Kostenvorteil mit sich
bringt. Insbesondere ermöglicht das hier vorgestellte Montagekonzept beispielsweise
die Verwendung dünnglasbasierter Touchscreensensoren, auch in Verbindung mit Kunststoffoverlays,
was mit herkömmlichen Herstellungsmethoden aufgrund des unterschiedlichen Temperaturausdehnungsverhaltens
nur mit entsprechend hohem Aufwand umzusetzen ist. Auch dadurch können die Herstellungskosten
der Bedienvorrichtung deutlich reduziert werden.
[0010] Der hier beschriebene Ansatz schafft eine Bedienvorrichtung zum Bedienen eines Haushaltsgeräts,
wobei die Bedienvorrichtung folgende Merkmale aufweist:
eine Geräteblende mit einem Bedienfeld;
einen gegenüber dem Bedienfeld angeordneten oder anordenbaren Berührungssensor zum
Erfassen einer Berührung des Bedienfelds durch eine Bedienperson; und
einen zumindest abschnittsweise entlang eines Randbereichs des Berührungssensors verlaufenden
Befestigungsrand aus einem Klebe- und/oder Dichtmaterial zum Befestigen des Berührungssensors
an der Geräteblende.
[0011] Unter einem Haushaltsgerät kann beispielsweise ein Backofen, ein Herd, eine Waschmaschine,
eine Spülmaschine oder ein Wäschetrockner verstanden werden. Unter einer Geräteblende
kann eine plattenartige Abdeckung des Haushaltsgeräts verstanden werden. Die Geräteblende
kann beispielsweise ein Bedienfeld in Form eines Displays aufweisen. Bei dem Bedienfeld
kann es sich etwa um einen mit zumindest einem Bedienhinweis bedruckten transparenten
Abschnitt der Geräteblende handeln, etwa um eine entsprechende Aussparung in einer
Dekorfolie, mit der die Geräteblende rückseitig beschichtet sein kann. Der Berührungssensor,
auch Touch- oder Touchscreensensor genannt, kann eine im Wesentlichen flächige, einer
Form des Bedienfelds entsprechende Form aufweisen. Beispielsweise kann der Berührungssensor
rechteckig ausgeführt sein. Insbesondere kann es sich bei dem Berührungssensor um
einen auf Glas basierenden Sensor handeln. Unter einem Randbereich kann ein entlang
einer Außenkante des Berührungssensors verlaufender Abschnitt einer dem Bedienfeld
zugewandten Oberfläche des Berührungssensors verstanden werden. Unter einem Befestigungsrand
kann beispielsweise eine längliche, wulst- oder streifenförmige Erhebung verstanden
werden, die sich je nach Ausführungsform entlang des gesamten Randbereichs oder nur
entlang bestimmter Teilabschnitte des Randbereichs erstrecken kann. Der Befestigungsrand
kann beispielsweise derart zwischen dem Randbereich und dem Bedienfeld angeordnet
sein, dass eine dem Bedienfeld zugewandte berührungsempfindliche Sensoroberfläche
des Berührungssensors nicht vom Befestigungsrand überdeckt wird. Unter einer nicht
vom Befestigungsrand überdeckten Sensoroberfläche kann ein Abschnitt der Sensoroberfläche
verstanden werden, der beispielsweise gegenüber dem Befestigungsrand freiliegend ist
oder der durch den Befestigungsrand zumindest teilweise eingeschlossen ist. Hierbei
können der Befestigungsrand, das Bedienfeld und die Sensoroberfläche beispielsweise
einen Hohlraum begrenzen, dessen Höhe in etwa einer Höhe des Befestigungsrandes entsprechen
kann.
[0012] Gemäß einer Ausführungsform kann die Bedienvorrichtung eine zwischen dem Berührungssensor
und dem Bedienfeld angeordnete oder anordenbare Antireflexionslage zum Reduzieren
von Lichtreflexionen im Bereich des Bedienfelds aufweisen. Unter einer Antireflexionslage
kann eine Schicht mit einer reflexionsmindernden Struktur oder aus einem reflexionsmindernden
Material verstanden werden. Beispielsweise kann die Antireflexionslage zur Entspiegelung
der Sensoroberfläche oder einer der Sensoroberfläche zugewandten Oberfläche des Bedienfelds
dienen. Dadurch kann die Darstellungsqualität des Bedienfelds verbessert werden.
[0013] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Antireflexionslage eine Mottenaugenstruktur
aufweist. Unter einer Mottenaugenstruktur kann eine einer Struktur eines Mottenauges
nachempfundene Nanostruktur verstanden werden. Insbesondere kann unter einer Mottenaugenstruktur
eine Antireflexbeschichtung verstanden werden, die einen Verbund von zwei oder mehreren
Lagen mit Material je eines unterschiedlichen optischen Brechungsindexes aufweist.
Hierzu kann die Antireflexionslage beispielsweise als eine entsprechend strukturierte
Folie realisiert sein. Dadurch können Lichtreflexionen im Bereich zwischen Bedienfeld
und Sensoroberfläche besonders wirksam vermieden werden.
[0014] Des Weiteren ist es von Vorteil, wenn die Antireflexionslage auf eine dem Bedienfeld
zugewandte Seite des Berührungssensors und, zusätzlich oder alternativ, auf eine dem
Berührungssensor zugewandte Seite des Bedienfelds aufgebracht ist. Dadurch können
Reflexionen an einer Grenzfläche zwischen Sensoroberfläche und Luft bzw. zwischen
Bedienfeld und Luft minimiert werden.
[0015] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann der Befestigungsrand außerhalb des Bedienfelds
verlaufen. Dadurch kann der Befestigungsrand außerhalb eines von der Bedienperson
einsehbaren Bereichs der Geräteblende positioniert werden.
[0016] Es ist ferner vorteilhaft, wenn die Bedienvorrichtung eine auf eine dem Berührungssensor
zugewandte Seite des Bedienfelds aufgebrachte und das Bedienfeld zumindest teilweise
überdeckende Dekorlage aufweist. Insbesondere kann die Dekorlage hierbei ferner den
Befestigungsrand überdecken. Unter einer Dekorlage kann eine Lage aus einem lichtundurchlässigen
Material verstanden werden. Mittels der Dekorlage kann das Bedienfeld beispielsweise
mit Bedienhinweisen oder sonstigen Hinweisen und Symbolen markiert werden.
[0017] Besonders günstig ist, wenn der Berührungssensor aus Glas realisiert ist. Zusätzlich
oder alternativ kann das Bedienfeld oder darüber hinaus auch die Geräteblende aus
Glas oder Kunststoff realisiert sein. Insbesondere kann es sich bei dem Glas des Berührsensors
um sogenanntes Dünnglas mit einer Dicke unter 2 mm handeln. Insgesamt können die Kosten
zur Herstellung der Bedienvorrichtung durch die Verwendung eines Berührsensors aus
Glas deutlich gesenkt werden.
[0018] Zudem kann der Befestigungsrand zumindest eine Öffnung und, zusätzlich oder alternativ,
eine Membran zum Ermöglichen einer Luft- und/oder Dampfzirkulation und/oder eines
Druckausgleichs zwischen einem von dem Befestigungsrand, dem Berührungssensor und
dem Bedienfeld begrenzten Hohlraum und einer Außenumgebung des Hohlraums aufweisen.
Dadurch wird ein Druckausgleich zwischen dem Hohlraum bzw. einem darin eingeschlossenen
Luftvolumen und der Außenumgebung ermöglicht. Ferner kann dadurch ein Beschlagen der
Sensoroberfläche bzw. des Bedienfelds verhindert werden.
[0019] Die Öffnung kann beispielsweise als Kanal ausgeformt sein. Speziell kann der Kanal
mäanderförmig ausgestaltet sein, um eine möglichst große Länge aufzuweisen und hierdurch
ein Eindringen von Fluid oder Festkörpern in den Hohlraum zumindest zu erschweren.
Dadurch kann ferner auch die Luft- und/oder Dampfzirkulation verbessert werden.
[0020] Von Vorteil ist auch, wenn der Befestigungsrand wiederlösbar an dem Berührungssensor
und/oder der Geräteblende befestigt oder befestigbar ist. Dadurch kann der Berührungssensor
sehr einfach demontiert werden, etwa zur Reparatur oder Reinigung.
[0021] Der hier beschriebene Ansatz schafft zudem ein Haushaltsgerät mit einer Bedienvorrichtung
gemäß einer der vorstehenden Ausführungsformen.
[0022] Des Weiteren schafft der hier vorgestellte Ansatz ein Verfahren zum Herstellen einer
Bedienvorrichtung für ein Haushaltsgerät, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:
[0023] Anordnen eines Bedienfelds einer Geräteblende gegenüber einem Berührungssensor zum
Erfassen einer Berührung des Bedienfelds durch eine Bedienperson; und
[0024] Befestigen des Berührungssensors an der Geräteblende unter Verwendung eines entlang
eines Randbereichs des Berührungssensors verlaufenden Befestigungsrandes aus einem
Klebe- und/oder Dichtmaterial, wobei eine dem Bedienfeld gegenüberliegende Sensoroberfläche
des Berührungssensors vom Befestigungsrand nicht überdeckt wird.
[0025] Die Schritte des Anordnens und Befestigens können beispielsweise zeitgleich ausgeführt
werden. Beispielsweise kann im Schritt des Befestigens der Befestigungsrand zunächst
auf den Randbereich oder einen dem Randbereich gegenüberliegenden Abschnitt der Geräteblende
oder auf beides aufgebracht werden, wobei der Berührungssensor und die Geräteblenden
anschließend in entsprechender Weise zusammengefügt werden können.
[0026] Gemäß einer Ausführungsform kann das Verfahren einen Schritt des Einfügens umfassen,
in dem eine Antireflexionslage zwischen dem Berührungssensor und dem Bedienfeld eingefügt
wird, um Lichtreflexionen im Bereich des Bedienfelds zu reduzieren.
[0027] Schließlich schafft der hier beschriebene Ansatz eine Vorrichtung mit Einheiten,
die ausgebildet sind, um die Schritte eines Verfahrens gemäß einer der vorstehenden
Ausführungsformen auszuführen, anzusteuern und/oder umzusetzen.
[0028] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Haushaltsgerätes gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung einer Bedienvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung einer Bedienvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
- Figur 4
- eine schematische Darstellung eines Befestigungsrandes gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung in der Draufsicht;
- Figur 5
- eine schematische Darstellung eines Querschnitts durch eine Bedienvorrichtung gemäß
einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- Figur 6
- eine schematische Darstellung eines Querschnitts durch eine Bedienvorrichtung gemäß
einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- Figur 7
- eine schematische Darstellung eines Querschnitts durch eine Bedienvorrichtung gemäß
einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- Figur 8
- ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Herstellen einer Bedienvorrichtung gemäß einem
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; und
- Figur 9
- ein Blockschaltbild einer Vorrichtung zum Herstellen einer Bedienvorrichtung gemäß
einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
[0029] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Haushaltsgerätes 100 gemäß einem
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, hier eines Backofens. In einen einer
Bedienperson des Haushaltsgerätes 100 zugewandten Frontbereich des Haushaltsgerätes
100 ist eine Bedienvorrichtung 102 zum Bedienen des Haushaltsgerätes 100 integriert.
Die Bedienvorrichtung 102 umfasst eine oberhalb einer Backofentür 103 am Frontbereich
angebrachte Geräteblende 104 mit einem hier beispielhaft mittig an der Geräteblende
104 platzierten rechteckigen Bedienfeld 106, das etwa als berührungsempfindliches
Display realisiert ist. Gegenüber dem Bedienfeld 106 ist rückseitig ein Berührungssensor
108 angeordnet, der dazu dient, Berührungen des Bedienfelds 106 durch die Bedienperson
zu erfassen. Der Berührungssensor 108 ist mittels einer nachfolgend näher beschriebenen
Methode an der Geräteblende 104 befestigt.
[0030] Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Bedienvorrichtung 102 gemäß einem
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Bei der Bedienvorrichtung 102 handelt
es sich beispielsweise um eine Bedienvorrichtung, wie sie vorangehend anhand von Figur
1 beschrieben ist. Die Bedienvorrichtung 102 ist in der Explosionsdarstellung gezeigt.
Zu sehen sind die Geräteblende 104 mit dem rechteckigen Bedienfeld 106 sowie der hinter
der Geräteblende 104 befindliche, umlaufend verklebte bzw. abgedichtete, beispielhaft
ebenfalls rechteckig ausgeführte Berührungssensor 108. Der Berührungssensor 108 ist
mittels eines Befestigungsrandes 200 an der Geräteblende 104 befestigbar, wobei der
Befestigungsrand 200 je nach Ausführungsform entweder aus einem Klebematerial oder
einem Dichtmaterial oder sowohl aus dem Klebe- als auch aus dem Dichtmaterial gefertigt
ist. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist der Befestigungsrand 200 als rechteckiger
Rahmen ausgeführt, dessen Proportionen in etwa den Proportionen des Berührungssensors
108 entsprechen. Beim Befestigen des Berührungssensors 108 an der Geräteblende 104
wird der Befestigungsrand 200 gegenüber einem Randbereich 201 des Berührungssensors
108 so positioniert, dass beim Zusammenfügen eine gegenüber dem Bedienfeld 106 befindliche
Sensoroberfläche 202 des Berührungssensors 108 vom Befestigungsrand 200 nicht bedeckt
wird.
[0031] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist der Befestigungsrand 200 nicht als umlaufender
Rahmen ausgeführt, sondern lediglich abschnittsweise zwischen dem Randbereich 201
und der Geräteblende 104 angeordnet.
[0032] Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung einer Bedienvorrichtung 102 gemäß einem
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die hier gezeigte Bedienvorrichtung
102 entspricht im Wesentlichen der anhand von Figur 2 beschriebenen Bedienvorrichtung,
mit dem Unterschied, dass der als rechteckiger Rahmen ausgebildete Befestigungsrand
200 gemäß diesem Ausführungsbeispiel unterschiedlich breite Seiten aufweist. Ferner
weist eine der beiden kürzeren Seiten des Befestigungsrandes 200 beispielhaft eine
Öffnung 300 in Form eines mehrfach gekrümmten Kanals auf, der im zusammengefügten
Zustand der Bedienvorrichtung 102 zum Druckausgleich zwischen einem durch die Geräteblende
104, die Sensoroberfläche 202 und den Befestigungsrand 200 gebildeten Hohlraum und
einer Außenumgebung des Hohlraums dient. Die die Öffnung 300 aufweisende Seite des
Befestigungsrandes 200 ist beispielsweise deutlich breiter als die übrigen Seiten
des Befestigungsrandes 200 ausgeführt.
[0033] Figur 4 zeigt eine schematische Darstellung eines Befestigungsrandes 200 aus Figur
3 in der Draufsicht. Wie in Figur 4 zu erkennen, sind ein an der Innenseite des Befestigungsrandes
200 befindlicher erster Endabschnitt der Öffnung 300 sowie ein an einer Außenseite
des Befestigungsrandes 200 befindlicher zweiter Endabschnitt der Öffnung 300 jeweils
um 90 Grad gekrümmt. Zwischen den beiden Endabschnitten weist die Öffnung 300 beispielhaft
eine weitere Krümmung um 180 Grad auf. Die Öffnung 300 umfasst somit zwei entlang
der kürzeren Seite des Befestigungsrandes 200 im Wesentlichen parallel zueinander
verlaufende Kanalabschnitte 400, 401, die je einen der beiden Endabschnitte aufweisen.
[0034] Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist der Befestigungsrand 200 an zumindest einer
weiteren Seite zumindest eine weitere Öffnung in der Art der Öffnung 300 auf.
[0035] Figur 5 zeigt eine schematische Darstellung eines Querschnitts durch eine Bedienvorrichtung
102 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Gezeigt ist ein schematischer
Schichtaufbau des Berührungssensors 108 hinter der Geräteblende 104, wobei der Berührungssensor
108 mittels eines umlaufenden Klebstoffrands bzw. einer umlaufenden Dichtung als Befestigungsrand
200 verklebt bzw. abgedichtet ist. Im Unterschied zu der anhand der Figuren 1 bis
4 beschriebenen Bedienvorrichtung ist eine dem Berührungssensor 108 zugewandte Oberfläche
des Bedienfelds 106 gemäß dem in Figur 5 gezeigten Ausführungsbeispiel zumindest abschnittsweise
mit einer Dekorlage 500 beschichtet, insbesondere beispielsweise bedruckt, wobei der
Befestigungsrand 200 zwischen dem Randbereich 201 und der Dekorlage 500 angeordnet
und somit vollständig von der Dekorlage 500 bedeckt ist. Die Dekorlage 500 weist in
einem der Sensoroberfläche 202 gegenüberliegenden Bereich des Bedienfelds 106 eine
Aussparung 502 auf.
[0036] Wie in Fig. 5 zu erkennen, begrenzen die Geräteblende 104, der Befestigungsrand 200
und die Sensoroberfläche 202 einen Hohlraum 504, etwa einen Hohlraum, wie er vorangehend
im Zusammenhang mit Figur 3 erwähnt wurde.
[0037] Figur 6 zeigt eine schematische Darstellung eines Querschnitts durch eine Bedienvorrichtung
102 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Im Gegensatz zu der
in Figur 5 gezeigten Bedienvorrichtung 102 ist die Sensoroberfläche 202 gemäß Figur
6 vollflächig mittels eines Klebemittels 600 mit dem Bedienfeld 106 und der Dekorlage
500 verklebt. Das Klebemittel 600 füllt einen Zwischenraum zwischen dem Berührungssensor
108 und dem Bedienfeld 106 vollständig aus und ragt hierbei teilweise über die Sensorfläche
202 hinaus.
[0038] Figur 7 zeigt eine schematische Darstellung eines Querschnitts durch eine Bedienvorrichtung
102 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Im Unterschied zu
der in Figur 5 gezeigten Bedienvorrichtung weist die Bedienvorrichtung 102 gemäß diesem
Ausführungsbeispiel eine optionale Antireflexionslage 700 aus einer ersten Teillage
702 und einer zweiten Teillage 704 auf, wobei die erste Teillage 702 im Bereich der
Aussparung 502, d. h. auf einer Rückseite des Bedienfelds 106, angeordnet ist und
die Dekorlage 500 teilweise überlappt und die zweite Teillage 704 auf der Sensoroberfläche
202, d. h. auf einer der Bedienperson zugewandten Seite des Berührungssensors 108,
angeordnet ist. Die beiden Teillagen 702, 704 sind beispielsweise jeweils als Moth-Eye-Folie,
d. h. als Folie mit einer Mottenaugenstruktur, realisiert.
[0039] Ein alternatives Blendenaufbaukonzept sieht vor, dass der Berührungssensor 108 umlaufend
in einem für die Bedienperson nicht sichtbaren Bereich der Geräteblende 104, beispielsweise
jenseits eines das Bedienfeld 106 bildenden rechteckigen Fensters in einer Dekorbedruckung
der Geräteblende 104, verklebt wird oder in diesem Bereich unter Verwendung einer
umlaufenden Dichtung als Befestigungsrand 200 entsprechend angedrückt wird.
[0040] Wird eine umlaufende Dichtung als Befestigungsrand 200 verwendet, etwa als Schutz
gegen Verschmutzungen, so kann der Befestigungsrand 200 gemäß einem optionalen Ausführungsbeispiel
wiederlösbar an der Geräteblende 104 befestigt sein.
[0041] Um Mehrfachreflexionen von Licht an den Grenzflächen Geräteblende-Luft und Luft-Berührungssensor
zu vermeiden, können die optischen Eigenschaften der Bedienvorrichtung 102 bestehend
aus bedruckter Geräteblende, Berührungssensor 108 und Display in Form des Bedienfelds
106 gegenüber einem flächig verklebten Aufbau dadurch verbessert werden, dass eine
Moth-Eye-Folie als Antireflexionslage 700 zwischen Berührungssensor 108 und Geräteblende
eingebracht wird.
[0042] Durch Beschichten, etwa Bekleben, dieser Grenzflächen mit der Antireflexionslage
700, etwa einer zum Erzielen eines Mottenaugeneffekts entsprechend strukturierten
Folie, kann die Bedienvorrichtung 102 hinsichtlich der Sichtbarkeit erheblich optimiert
werden. Durch diese Maßnahme können nahezu die visuellen Eigenschaften eines flüssig
verklebten Aufbaus erreicht werden.
[0043] Die Antireflexionslage 700 verhindert einen harten Wechsel des Brechungsindex zwischen
Material und Luft und führt stattdessen zu einem fließenden Übergang des Brechungsindex
im Bereich der Grenzflächen. Dieser weiche Übergang ist visuell nicht oder kaum wahrnehmbar,
sodass der visuelle Eindruck eines flächig verklebten Aufbaus erreicht werden kann.
[0044] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist der Berührungssensor 108 als Touchscreensensor
auf Basis eines Dünnglases realisiert.
[0045] Denkbar ist auch, dass zur Montage des Berührungssensors 108 ein umlaufender Klebefilm,
ein umlaufend dosierter, flüssiger Klebstoff oder lediglich eine anliegende Dichtung
als Befestigungsrand 200 verwendet wird.
[0046] Da durch den beschriebenen Aufbau unter Umständen ein abgeschlossenes Luftvolumen
geschaffen wird, sollte durch weitere Maßnahmen ein Druckausgleich ermöglicht werden.
Weiterhin sollten Maßnahmen getroffen werden, um Problemen, wie sie etwa durch eingeschlossene
Feuchtigkeit entstehen können, vorzubeugen. Zu diesem Zweck kann etwa eine in beide
Richtungen für Luft und Wasserdampf durchlässige Membran verwendet werden, etwa eine
Membran auf Basis von Polytetrafluorethylen, kurz PTFE.
[0047] Figur 8 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 800 zum Herstellen einer Bedienvorrichtung
gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Das Verfahren 800 kann
beispielsweise zur Herstellung einer vorangehend anhand der Figuren 1 bis 6 beschriebenen
Bedienvorrichtung durchgeführt werden. Hierbei wird in einem Schritt 810 ein Bedienfeld
einer Geräteblende eines Haushaltsgeräts gegenüber einem Berührungssensor zum Erfassen
einer Berührung des Bedienfelds durch eine Bedienperson angeordnet. Ferner wird in
einem Schritt 820 der Berührungssensor an der Geräteblende unter Verwendung eines
entlang eines Randbereichs des Berührungssensors verlaufenden Befestigungsrandes aus
einem Klebe- oder Dichtmaterial oder beidem befestigt. Die Befestigung erfolgt derart,
dass die dem Bedienfeld gegenüberliegende Sensoroberfläche des Berührungssensors nicht
vom Befestigungsrand überdeckt wird. Beispielsweise wird im Schritt 820 der Befestigungsrand
vorangehend auf ein Zusammenfügen des Berührungssensors und der Geräteblende auf den
Randbereich des Berührungssensors oder zusätzlich oder alternativ auf einen Rand des
Bedienfelds aufgebracht.
[0048] Gemäß einem Ausführungsbeispiel umfasst das Verfahren einen optionalen Schritt 830,
in dem eine Antireflexionslage zwischen dem Berührungssensor und dem Bedienfeld eingefügt
wird. Durch die Antireflexionslage können im zusammengefügten Zustand der Bedienvorrichtung
Lichtreflexionen im Bereich des Bedienfelds vermieden werden. Je nach Ausführungsform
wird der Schritt 830 beispielsweise zeitgleich mit dem Schritt 810 oder dem Schritt
820 ausgeführt.
[0049] Figur 9 zeigt ein Blockschaltbild einer Vorrichtung 900 zum Herstellen einer Bedienvorrichtung
gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die Vorrichtung 900 eignet
sich etwa zum Durchführen, Ansteuern oder Umsetzen eines vorangehend anhand von Figur
8 beschriebenen Herstellungsverfahrens. Hierzu umfasst die Vorrichtung 900 eine Einheit
910 zum Anordnen des Bedienfelds gegenüber dem Berührungssensor sowie eine Einheit
920 zum Befestigen des Berührungssensors an der Geräteblende.
1. Bedienvorrichtung (102) zum Bedienen eines Haushaltsgeräts (100), wobei die Bedienvorrichtung
(102) folgende Merkmale aufweist:
eine Geräteblende (104) mit einem Bedienfeld (106);
einen gegenüber dem Bedienfeld (106) angeordneten oder anordenbaren Berührungssensor
(108) zum Erfassen einer Berührung des Bedienfelds (106) durch eine Bedienperson;
und
einen zumindest abschnittsweise entlang eines Randbereichs (201) des Berührungssensors
(108) verlaufenden Befestigungsrand (200) aus einem Klebe- und/oder Dichtmaterial
zum Befestigen des Berührungssensors (108) an der Geräteblende (104), wobei der Berührungssensor
(108) eine dem Bedienfeld (106) gegenüberliegende, vom Befestigungsrand (200) nicht
überdeckte Sensoroberfläche (202) aufweist.
2. Bedienvorrichtung (102) gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine zwischen dem Berührungssensor (108) und dem Bedienfeld (106) angeordnete oder
anordenbare Antireflexionslage (700) zum Reduzieren von Lichtreflexionen im Bereich
des Bedienfelds (106).
3. Bedienvorrichtung (102) gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Antireflexionslage (700) eine Mottenaugenstruktur aufweist.
4. Bedienvorrichtung (102) gemäß Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Antireflexionslage (700) auf eine dem Bedienfeld (106) zugewandte Seite des Berührungssensors
(108) und/oder auf eine dem Berührungssensor (108) zugewandte Seite des Bedienfelds
(106) aufgebracht ist.
5. Bedienvorrichtung (102) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsrand (200) außerhalb des Bedienfelds (106) verläuft.
6. Bedienvorrichtung (102) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine auf eine dem Berührungssensor (108) zugewandte Seite des Bedienfelds (106) aufgebrachte
und das Bedienfeld (106) zumindest teilweise überdeckende Dekorlage (500), insbesondere
wobei die Dekorlage (500) ferner den Befestigungsrand (200) überdeckt.
7. Bedienvorrichtung (102) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Berührungssensor (108) aus Glas und das Bedienfeld (106) aus Glas oder Kunststoff
realisiert ist.
8. Bedienvorrichtung (102) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsrand (200) zumindest eine Öffnung (300) und/oder eine Membran zum
Ermöglichen einer Luft- und/oder Dampfzirkulation und/oder eines Druckausgleichs zwischen
einem von dem Befestigungsrand (200), dem Berührungssensor (108) und dem Bedienfeld
(106) begrenzten Hohlraum (504) und einer Außenumgebung des Hohlraums (504) aufweist.
9. Bedienvorrichtung (102) gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (300) als Kanal ausgeformt ist.
10. Bedienvorrichtung (102) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsrand (200) wiederlösbar an dem Berührungssensor (108) und/oder der
Geräteblende (104) befestigt oder befestigbar ist.
11. Haushaltsgerät (100) mit einer Bedienvorrichtung (102) gemäß einem der vorangegangenen
Ansprüche.
12. Verfahren (800) zum Herstellen einer Bedienvorrichtung (102) für ein Haushaltsgerät
(100), wobei das Verfahren (800) folgende Schritte umfasst:
Anordnen (810) eines Bedienfelds (106) einer Geräteblende (104) gegenüber einem Berührungssensor
(108) zum Erfassen einer Berührung des Bedienfelds (106) durch eine Bedienperson;
und
Befestigen (820) des Berührungssensors (108) an der Geräteblende (104) unter Verwendung
eines entlang eines Randbereichs (201) des Berührungssensors (108) verlaufenden Befestigungsrandes
(200) aus einem Klebe- und/oder Dichtmaterial, wobei eine dem Bedienfeld (106) gegenüberliegende
Sensoroberfläche (202) des Berührungssensors (108) vom Befestigungsrand (200) nicht
überdeckt wird.
13. Verfahren (800) gemäß Anspruch 12, gekennzeichnet durch einen Schritt des Einfügens (830) einer Antireflexionslage (700) zwischen dem Berührungssensor
(108) und dem Bedienfeld (106), um Lichtreflexionen im Bereich des Bedienfelds (106)
zu reduzieren.
14. Vorrichtung (900) mit Einheiten (910, 920), die ausgebildet sind, um die Schritte
eines Verfahrens (800) gemäß Anspruch 12 oder 13 auszuführen, anzusteuern und/oder
umzusetzen.