[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Führung der Bewegung von relativ zueinander
bewegbaren Möbelteilen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Schubladenführung.
Stand der Technik:
[0002] Vorrichtungen der einleitend genannten Art sind in unterschiedlichen Ausgestaltungen
bekannt.
EP 1 437 068 A offenbart eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff.
[0003] Beispielsweise sind Schubladenführungen mit daran angebrachten Bauteilen beispielsweise
einer Schließeinheit bzw. Einzugautomatik bekannt. Die Einzugautomätik kann als separate
Baueinheit z.B. angeschraubt, angelötet bzw. angeschweißt sein. Bei Baueinheiten welche
insbesondere Kunststoffteile umfassen, kann eine Anbringung z.B. auch durch Anstecken
erfolgen. Für die Anbringung kommen aus verschiedenen Gründen wie z.B. Stabilitäts-
oder Platzgründen nur bestimmte Kompakt- bzw. Vollmaterial-Abschnitte an der Schiene
in Frage bzw. es muss ein zusätzlicher Anbringplatz aus Flachmaterial geschaffen werden,
um die Einzugautomatik schienenseitig an der für deren Funktion geeigneten Stelle
zu positionieren.
[0004] Dies ist aus technischer und wirtschaftlicher Sicht bzw. für eine Kompaktbauweise
der Vorrichtung zur Bewegungsbeeinflussung nicht befriedigend.
Aufgabe und Vorteile der Erfindung
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Führung der Bewegung
von relativ zueinander bewegbaren Möbelteile bereit zu stellen, welche eine zuverlässige
Funktion zeigt bzw. vergleichsweise kompakt ausgestaltet werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Ansprüche 1 und 9 gelöst.
[0007] In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen der
Erfindung aufgezeigt.
[0008] Die Erfindung geht zunächst aus von einer Vorrichtung zur Führung der Bewegung von
relativ zueinander bewegbaren Möbelteile, insbesondere für Schubladenführungen, mit
einer Führungsschiene, die einen Flachmaterialabschnitt aufweist, an welchem eine
separate Baueinheit austauschbar angebracht list. Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung
liegt darin, dass im Winkel zueinander stehende Bereiche der Führungsschiene jeweils
einen Flachmaterialabschnitt umfassen, dass die Baueinheit an Anbringseiten der winklig
zueinander stehenden Flachmaterialabschnitte angebracht ist, auf deren gegenüberliegenden
durch eine Wandungsdicke des Flachmaterialabschnitts von der jeweiligen Anbringseite
beabstandeten Gegenseite bei der Nutzung der Vorrichtung sich Führungskörper entlang
bewegen, und dass im jeweiligen Flachmaterialabschnitt Durchbrechungen vorgesehen
sind, in welche Anbringmittel der Baueinheit zu deren Anbringung eingreifen. Damit
kann die Vorrichtung zur Bewegungsbeeinflussung kompakt bzw. platzsparend realisiert
werden. Insbesondere kann die gesamte Führungsschiene vorteilhafterweise aus Flachmaterial
bestehen, ohne damit verbundene Kompromisse im Hinblick auf eine Anbringproblematik
für die Baueinheit eingehen zu müssen. Die Baueinheit kann lösbar an nahezu beliebigen
Stellen der Führungsschiene angebracht werden, insbesondere ohne für die Anbringung
zusätzliche Anbringabschnitte einrichten zu müssen. So kann beispielsweise eine ansonsten
notwendige Verlängerung der Führungsschiene entfallen, was aus Kosten- und Platzgründen
vorteilhaft ist. Insbesondere auch an Seiten auf deren Gegenseite für die Relativbewegung
der Bauteile vorgesehene Führungskörper bzw. Lagerkörper sich bewegten bzw. abrollen,
was bisher einer einfachen lösbaren Anbringung der Baueinheit an der entsprechenden
Anbringseite entgegensteht. Dabei können sich die Führungskörper auf der Gegenseite
auf dem gesamten Abschnitt der Führungsschiene bewegen, der mit der Baueinheit versehen
ist, oder nur über einen Teil des Abschnitts der Führungsschiene, an dem die Baueinheit
angebracht ist.
[0009] Unter dem Begriff Führungsschiene sind insbesondere alle Arten von länglichen bzw.
schienenartigen zur Führung von zueinander beweglichen Möbelteilen vorgesehenen Bauteile
zu verstehen, insbesondere Schienen einer Schubladenführung, z.B. eine Schubladenschiene,
Korpusschiene und/oder eine zwischen diesen angeordnete Mittelschiene.
[0010] Mit den Durchbrechungen lässt sich eine vergleichsweise unkomplizierte und kostengünstige
Lösung realisieren, die zudem vielfältige Ausgestaltungen zulässt. Damit kann je nach
Gestalt der Anbringmittel bzw. der Durchbrechungen die Baueinheit in verschiedene
Richtungen an der Führungsschiene abgestützt bzw. festgehalten werden. Die Anbringmittel
können im Hinblick auf die Befestigungsart sowohl Stützmittel, welche z.B. in Durchbrechungen
der Wandungsabschnitte ohne Hinterschneidung eingreifen, als auch Fixiermittel umfassen,
welche beispielsweise derart geformt sind, um entsprechend ausgestaltete Durchbrechungen
in der Führungsschiene zu hintergreifen. In der Regel wird die wesentliche Festhältekraft
der Baueinheit an der Führungsschiene durch die Fixiermittel der Anbringmittel bewirkt.
Erfindungsgemäß kann die Anbringung der Baueinheit an der Anbringseite derart stattfinden,
dass wesentliche Anbringmittel oder ggf. sämtliche Anbringmittel, insbesondere die
Fixiermittel, sich in Durchbrechungen der Anbringseite erstrecken, auf deren Gegenseite
die Führungskörper sich entlang bewegen. Damit kann ggf. die Baueinheit komplett an
Abschnitten der Führungsschiene fixiert werden, deren gesamte Gegenseite zur Bewegung
der Führungskörper dient. Insbesondere können die abgewinkelten Wandungsabschnitte
der Führungsschiene auf deren Gegen- bzw. Innenseite Führungskörper laufen, zur Befestigung
der Baueinheit genutzt werden, was bisher nicht möglich war. Besonders vorteilhaft
kann die Befestigung über eine im Knickbereich der abgewinkelten Abschnitte verlaufende
Durchbrechung erfolgen, was unter dem Aspekt einer zuverlässige Anbringung vergleichsweise
kompliziert ist.
[0011] Außerdem lässt sich gleichzeitig eine genaue Anbringposition durch entsprechende
aufeinander abgestimmte Anlageflächen der Anbringmittel und der Durchbrechung einrichten.
[0012] Es ist grundsätzlich auch denkbar, dass die Anbringmittel an der Führungsschiene
und die Durchbrechung an der Baueinheit ausgestaltet sind.
[0013] Erfindungsgemäß, wird im Anbringzustand durch die Anbringmittel die zumindest eine
Durchbrechung derart ausgefüllt, dass eine mit der Gegenseite fluchtende Oberfläche
erzeugt ist, die sich über einen wesentlichen Teil der Durchbrechung an der Gegenseite
erstreckt. Auf diese Weise lässt sich im Betrieb eine Bewegung- bzw. Lauffläche für
die Führungskörper bzw. Lagerkörper nahezu durchgängig an der Durchbrechung bereitstellen.
Dies ist insbesondere für eine hohe Laufruhe für die Bewegung der Möbelteile vorteilhaft
und beugt Beschädigungen an den Führungskörpern vor. Dabei können die Anbringmittel
so auf entsprechende Durchbrechungen im Anbringabschnitt abgestimmt sein, dass diese
Anbringmittel die herausgeschnittenen Materialbestandteile des Flachmaterials bis
auf einen vernachlässigbaren geringen Materialbereich ausfüllen. Die Anbringmittel
und die Durchbrechung des Anbringabschnitts können sich ggf. nahezu komplementär ergänzen.
Geringfügige zwischen den Anbringmitteln und Randbereichen der Durchbrechung im Anbringzustand
verbleibende materialfreie Spaltbereich sind dabei unproblematisch, da diese vergleichsweise
schmalen Bereiche die Laufeigenschaften bzw. Funktion der Führungskörper nicht negativ
beeinflussen. Ein gewisser Abstand zwischen den Anbringmitteln und den Rändern der
Durchbrechung des Anbringabschnittes ist jedoch für ein leichte Montage bzw. Demontage
der Baueinheit bzw. im Hinblick auf eine einfache Fertigung vorteilhaft.
[0014] Gemäß der Erfindung sind gegenüber anderen Anbringmöglichkeiten auf der Gegenseite
durch die Anbringmittel insbesondere keine Erhöhungen vorhanden.
[0015] Insbesondere lässt sich die Baueinheit an einer im Einbauzustand als Unterseite sich
darstellende Seite der Führungsschiene anliegend anbringen. Quer zur vertikalen Richtung
kann damit die Vorrichtung zur Bewegungsbeeinflussung kompakt bzw. schmal ausgebildet
werden, was zum Beispiel im Schubladenbau Vorteile bringt. Gerade in diesem Fall ist
es aber auch von besonderer Bedeutung, dass die Gegenseite keine Erhöhungen oder Vertiefungen
durch die Anbringung der Baueinheit aufweist. Denn auf die Gegenseite können erhöhte
Belastungen über die Führungskörper durch das aufzunehmende Gewicht des Möbelteils,
in der Regel mit Inhalt, und der Bewegungsvorrichtung selbst wirken.
[0016] Damit lässt sich beispielsweise bei einer Schubladenführung die effektiv nutzbare
Schubladenbreite erhöhen, da in der Regel in vertikaler Richtung bzw. unterhalb von
Schubladenzargen entsprechend ausreichender Einbauraum zur Verfügung steht, wohingegen
quer dazu Einbauraum die Nutzbreite verringert. Prinzipiell ist es aber auch an anderen
Seiten der Führungsschiene bzw. an Oberseiten bzw. an sich vertikal erstreckenden
Seitenteilen vorteilhaft, wenn die erfindungsgemäß Anordnung zum Einsatz kommt.
[0017] Vorteilhafterweise können die Anbringmittel nahezu den gesamten durch die Durchbrechung
im Flachmaterialabschnitt gebildeten materialfreien Bereich ausfüllen. Damit ist eine
vergleichsweise zuverlässige und feste Anbringung der Baueinheit an der Anbringseite
möglich.
[0018] In einer modifizierten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist die zumindest
eine Durchbrechung an einer Körperkante der Führungsschiene ausgebildet. So lässt
sich z.B. eine zur Verfügung stehende flächige Seite der Führungsschiene im Wesentlichen
vollständig über eine Flächenabmessung z.B. die Flächenbreite zur Anbringung der Baueinheit
nutzen. Die Durchbrechung kann z.B. an einer Körperkante mit rechtwinklig abgewinkelten
Flachmaterialabschnitten sich in jeweils eine der beiden oder in beide Flachmaterialabschnitte
erstrecken. Mit der Ausbildung genau einer Durchbrechung von der Körperkante aus in
beide Flachmaterialabschnitte kann eine besonders effektive Abstützung bzw. Anbringung
erzielt werden. Dafür sind die Anbringmittel so ausgestaltet, entsprechend in die
Durchbrechung der zueinander abgewinkelt orientierten Flachmaterialabschnitten passend
hineinzugreifen. Insbesondere kann die Baueinheit bis an die Körperkante heranreichen,
gegebenenfalls mit dieser fluchten. Zum Beispiel kann die Baueinheit seitlich nicht
über die Körperkante der Führungsschiene überstehend und so eine Relativbewegung der
Führungsschiene zu seitlich angrenzenden Bauteilen nicht behindern.
[0019] Vorteilhafterweise umfassen die Anbringmittel integral an der Baueinheit ausgebildete
Materialabschnitte. Damit lässt sich sehr kompakt und einfach die Formgebung der Anbringmittel
realisieren. Beispielsweise wird durch eine Einstückigkeit der Mittel mit dem restlichen
Teil der Baueinheit die Herstellung vereinfacht und deren Formstabilität erhöht bzw.
ein Versagen beispielsweise durch das Abbrechen der Anbringmittel nahezu vermieden.
[0020] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Anbringmittel einen Materialabschnitt mit
einer Materialaussparung aufweisen, in welche im angebrachten Zustand der Baueinheit
ein Materialabschnitt der Führungsschiene eingreift. Damit kann die Anbringung der
Baueinheit verbessert werden, indem beispielsweise die entsprechenden Abschnitte so
ineinander greifen, dass hohe Anbringkräfte übertragbar sind. Die miteinander zusammenwirkenden
Abschnitte der Anbringmittel und der Durchbrechung können auch hintergreifend bzw.
puzzleartig miteinander in Eingriff stehen, womit vergleichsweise hohe Anbringkräfte
verwirklicht werden können. Gegebenenfalls können zumindest Teilbereiche der an der
Anbringstelle aneinander anliegenden Abschnitte form- bzw. kraftschlüssig verbunden
sein.
[0021] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes sind die Anbringmittel
über die Länge der Baueinheit verteilt. Damit lässt sich eine besonders sichere Anbringung
der Baueinheit an der Führungsschiene gewährleisten. Beispielsweise können in Längsrichtung
der Baueinheit jeweils an deren vorderem bzw. hinterem Ende bzw. etwa in der Mitte
die Anbringmittel vorgesehen sein. Häufig genügen zwei oder drei Anbringstellen für
eine sichere Fixierung der Baueinheit an der Führungsschiene.
[0022] Vorteilhafterweise sind die Anbringmittel derart ausgeformt, dass die Baueinheit
durch Einschieben und/oder Verkippen an der Führungsschiene anbringbar insbesondere
einschnappbar ist. Auf entsprechende Weise sind die Anbringmittel auch wieder lösbar
bzw. demontierbar, wobei die Montage und die Demontage insbesondere werkzeuglos erfolgen
kann. Beispielsweise kann somit mit wenigen Handgriffen bzw. von Hand ohne Werkzeug
die Baueinheit angebracht bzw. entfernt werden. Dadurch kann im angebrachten Zustand
die Baueinheit in unterschiedlichen Richtungen anliegend an der Führungsschiene fixiert
werde. Beispielsweise kann die Baueinheit problemlos von einer Person abgenommen bzw.
angebracht werden. Dies ist für die Montage, Demontage bzw. den Austausch von Teilen
der Baueinheit zur Bewegungsbeeinflussung vorteilhaft.
[0023] Vorteilhafterweise ist die Baueinheit zur Bewegungsbeeinflussung an einem Endabschnitt
der Führungsschiene so angeordnet, dass beispielsweise bei ausgefahrener Führungsschiene
unmittelbar an die Baueinheit herangekommen werden kann. Damit lässt sich insbesondere
ohne aufwändige Maßnahmen bzw. ohne ein kompletter Ausbau der Vorrichtung zur Bewegungsbeeinflussung
die Baueinheit montieren bzw. demontieren, insbesondere z.B. an einer Schubladenschiene
einer Schubladenführung.
[0024] Schließlich wird weiter vorgeschlagen, dass die Baueinheit eine Einrichtung zur Bewegungsbeeinflussung
insbesondere eine Schließeinheit umfasst. Damit kann nicht nur die Anbringung von
allgemeinen Bauteilen wie z.B. Gehäuseteilen, Profilteilen und dergleichen an einer
Führungsschiene besonders vorteilhaft erfolgen, sondern besonders für eine Schließeinheit,
die je nach Aufgabenstellung an verschiedenen Stellen zu befestigen ist. Eine Schließeinheit
wird zur Unterstützung einer Schließfunktion eines beweglichen Möbelteils eingesetzt,
was insbesondere den Bedienkomfort erhöht und unvollständig geschlossene Möbelteile
vermeidet. Die Baueinheit kann auch eine Einzugsautomatik, Teile eines Abdrück- oder
Touch-Latch-Systems und dergleichen umfassen.
[0025] Im Sinne der Erfindung fällt unter den Begriff Baueinheit sowohl ein Einzelbauteil
als auch eine Baugruppe bzw. ist grundsätzlich auch ein Element eines Touch-Latch-Systems,
ein Dämpfer, ein Element einer Kindersicherung und/oder ein Verstellelement und dergleichen
zu verstehen.
[0026] Bevorzugt weist die Baueinheit ein metallisches Gehäuseteil und ein aus Kunststoff
bestehendes Verlängerungsteil auf. Die Materialkombination ist für einen robusten
Einsatz bzw. eine wirtschaftliche Herstellung vorteilhaft. Ein metallisches Gehäuseteil
aus z.B. Blechmaterial ist vergleichsweise stabil und benötigt aufgrund relativ dünner
Gehäusewandungen selbst wenig Platz und stellt bei vorgegebenem Platzangebot einen
vergleichsweise großen Raum für darin unterzubringende Bauteile bereit. Ein aus Kunststoff
bestehendes Verlängerungsteil, das auch als Gehäuseteil ausgebildet sein kann, lässt
sich problemlos an den metallischen Gehäuseteil z.B. einclipsen, aufstecken oder anders
lösbar befestigen. Außerdem können an einem Kunststoffteil die Anbringmittel problemlos
beispielsweise im Gussverfahren ausgeformt werden, auch wenn diese vergleichsweise
komplizierte Formen und Konturen zeigen. Beispielsweise können vorteilhafterweise
sämtliche Anbringmittel der Baueinheit aus Kunststoff bestehen, insbesondere an zumindest
einem an dem Metallgehäuse angebrachten Kunststoffteil.
[0027] Außerdem betrifft die Erfindung eine Schubladenführung mit einer an einem Korpus
befestigbaren Korpusschiene und einer an einer Schublade anbringbaren Schubladenschiene,
gegebenenfalls mit einer dazwischen angeordneten Mittelschiene. Die Schubladenführung
zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass eine der oben genannten Vorrichtungen
vorgesehen ist. Damit lassen sich die bereits diskutierten Vorteile und Merkmale für
eine Schubladenführung realisieren.
[0028] In einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Schubladenführung ist die
Baueinheit in einem an der Führungsschiene vertikal anschließenden Zwischenraum zu
einem benachbarten Bauteil der Schubladenführung angeordnet. Dies ermöglicht eine
kompakte Bauweise der Schübladenführung, insbesondere ohne dass im montierten Zustand
der Schubladenführung zusätzlicher Bauraum quer zur Längserstreckung der Schienen
aufgrund der montierten Baueinheit notwendig ist. Besonders vorteilhaft ist dabei,
dass der Zwischenraum, der in der Regel aus konstruktiven Gründen sowieso vorhanden
ist, dank der Erfindung für die Unterbringung der Baueinheit nutzbar ist, ohne dass
insbesondere die Baueinheit bis zu einem vorderen oder hinteren stirnseitigen Ende
der Führungsschiene reichen muss, um dort z.B. eine Befestigungsstelle zu finden.
Insbesondere kann erfindungsgemäß die Anbringung der Baueinheit ausschließlich an
einer Unterseite der Schubladenschiene erfolgen, wobei es unkritisch ist, wenn auf
der gegenüber der Anbringstelle liegenden Gegenseite Führungskörper sich entlang bewegen.
[0029] Zum Beispiel kann sich der Zwischenraum zwischen einer Unterseite der Schubladenschiene
und einer Oberseite der Korpusschiene dadurch ergeben, dass ein mit einem Koppler
der Schließeinheit zusammenwirkender Mitnehmer an der Oberseite der Korpusschiene
angebracht ist. Die vertikale Höhe des Zwischenraums ergibt sich hier z.B. aus der
vertikalen Höhe des Mitnehmers plus eines geringen Mindestabstandes zwischen dem Mitnehmer
und der Unterseite der Schubladenschiene. Diese vergleichsweise geringe vertikale
Höhe des Zwischenraums von z.B. ca. 7 bis 10 Millimeter kann bereits genügen, um die
Schließeinheit mit einer Höhe von ca. 5 Millimeter an dem Anbringabschnitt der Schubladenschiene
unterzubringen. Längs der Schublädenschiene erstreckt sich die Schließeinheit in der
Regel dabei lediglich über eine Teillänge der Schubladenschiene z.B. über etwa ein
Drittel oder weniger der Gesamtlänge.
Ausführungsbeispiel:
[0030] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Figuren unter Angabe weiterer
Vorteile und Einzelheiten nachfolgend näher erläutert.
[0031] Im Einzelnen zeigt:
- Figur 1
- in perspektivischer Ansicht und schematisiert einen Korpus, in dem eine Schublade
über erfindungsgemäße Schubladenführungen aufgenommen ist;
- Figur 2
- eine der in Figur 1 gezeigten Schubladenführungen im ausgefahrenen Zustand in perspektivischer
Ansicht;
- Figur 3
- die Schubladenführung gemäß Figur 2 ohne Dämpfer im ausgefahrenen Zustand;
- Figur 4
- die Schubladenführung gemäß Figur 3 im eingefahrenen Zustand;
- Figur 5 und Figur 6
- in perspektivischer Ansicht eine Schließeinheit der Schubladenführung gemäß der Figuren
2 bis 4 im ausgezogenen bzw. eingezogenen Zustand;
- Figur 7 und Figur 8
- die in Figur 5 und Figur 6 gezeigte Schließeinheit jeweils in einer Ansicht von unten;
- Figur 9
- eine perspektivische Explosionsdarstellung der in den Figuren 2 bis 4 gezeigten Schubladenschiene
mit Schließeinheit und weiteren Teilen der Schubladenführung und
- Figur 10
- die Schließeinheit gemäß Figur 6 und Figur 8 in einer weiteren perspektivischen Ansicht.
[0032] Figur 1 zeigt schräg von oben ein Möbelstück, welches einen Korpus 1 und eine darin
beweglich geführte Schublade 2 umfasst. Die im unteren Bereich des Korpus 1 angeordnete
Schublade 2 ist im geöffneten bzw. herausgezogenen Zustand dargestellt, wobei die
zueinander bewegbaren Möbelteile 1, 2 über eine Ausziehgarnitur bzw. eine Schubladenführung
3 gegeneinander verschieblich sind. Im Korpus 1 kann auf gleiche Weise eine weitere
nicht dargestellte Schublade über eine weitere Schubladenführung 3a untergebracht
werden. Die Schublade 2 kann gemäß des Doppelpfeils P1 relativ zum Korpus 1 herausgezogen
bzw. hineingeschoben werden. Zur Halterung bzw. Führung der Bewegung der Schublade
2 ist im unteren Bereich von Schubladenzargen 2a jeweils eine gleichartige Schubladenführung
3 bzw. 3a untergebracht, wobei die Schubladenzargen 2a beidseitig an einem Schubladenboden
2c sich nach oben erstrecken. In Figur 1 ist von einem Paar aus zwei Schubladenführungen
für je eine Schublade nur jeweils auf einer Korpusinnenseite die Schubladenführung
3 bzw. 3a ersichtlich.
[0033] Die in Figur 2 in Alleinstellung dargestellte ausgefahrene Schubladenführung 3 entspricht
der in Figur 1 gezeigten Schubladenführung 3. Die Schubladenführung 3 kann prinzipiell
unterschiedlich ausgestaltet sein, z.B. für einen Voll- oder einen Teilauszug und
umfasst im gezeigten Beispiel eine Korpusschiene 4, welche über Korpuswinkel 4a, 4b
an dem Korpus 1 fest anbringbar ist, eine Mittelschiene 5 und eine Schubladenschiene
6, wobei die Schubladenschiene 6 jeweils im unteren Bereich der entsprechenden Schubladenzarge
2a zu befestigen ist. Die Schienen 5 und 6 sind zueinander bzw. die Mittelschiene
5 zur Korpusschiene 4 gemäß des Doppelpfeils P2 verschieblich geführt.
[0034] Zur Dämpfung der Einschubbewegung der Schublade 2 umfasst die Schubladenführung 3
einen Dämpfer 8, welcher in einem Multifunktionsteil 7 gelagert bzw. mittelbar mit
der Schubladenschiene 6 verbunden ist. Das Multifunktionsteil 7 bildet eine endseitige
Verlängerung der Schublädenschiene 6 an deren zu einer Front 2b (siehe Figur 1) der
Schublade 2 gerichtetem vorderen Ende. Dies ist für das Herankommen insbesondere an
den Dämpfer 8, das Multifünktionsteil 7 bzw. eine Schließeinheit 9 z.B. für deren
Montage und Demontage vorteilhaft, da die Schubladenführung 3 dazu montiert an dem
Korpus 1 verbleiben kann und bei geöffneter Schubladenführung 3 diese Teile gut zugänglich
sind.
[0035] Die Schließeinheit 9 umfasst einen längs der Schubladenschiene 6 verschieblich gelagerten
Koppler 10. Der Koppler 10 kann beim Ineinanderschieben der Schienen 4, 5 und 6 einen
Mitnehmer 11 an der Korpusschiene 4 fangen und so verbunden, im montierten Zustand
die Schublade 2 in ihre geschlossene Position mit Hilfe zum Beispiel einer Feder 17
(siehe Figur 5) einziehen. Anstelle des Dämpfers 8 bzw. der Schließeinheit 9 können
grundsätzlich auf entsprechende Weise andere Bauteile z.B. eines Touch-Latch-Systems
oder einer Abdrückeinrichtung montiert sein, wenn diese Teile entsprechende Geometrien
bzw. Abmessungen aufweisen.
[0036] Einzelne Teile insbesondere der Schließeinheit 9 werden weiter unten z.B. gemäß der
Beschreibung zu den Figuren 5 bis 8 näher erläutert.
[0037] Ein Koppler 10 der Schließeinheit 9 wird beim Schließen bzw. wenn die Schubladenschiene
6 in Richtung zur Korpusschiene 4 bewegt wird, von einem Mitnehmer 11 gefangen, welcher
hier an der Korpusschiene 4 angeschweißt ist, wobei im eingebauten Zustand die offene
Schublade 2 (siehe Figur 1) in ihre geschlossene Position eingezogen wird.
[0038] Figur 3 zeigt die Schubladenführung 3 entsprechend Figur 2, allerdings ohne den Dämpfer
8, wobei ein oberer Rollenwagen 12 angedeutet ist, welcher von der Schübladenschiene
6 umgriffen zwischen dieser und der Mittelschiene 5 untergebracht ist. Für eine bessere
Übersichtlichkeit ist ein weiterer unterer Rollenwagen zwischen der Korpusschiene
4 und der Mittelschiene 5 nicht angedeutet.
[0039] Die Anbringung der Schließeinheit 9 an der Schubladenschiene 6 ist erfindungsgemäß
durch Anbringmittel derart realisiert, dass durch die dadurch vorhandenen Montagepunkte
ein ungehinderter und ruhiger Lauf von Rollen 12a, 12b des Rollenwagens 12 (siehe
Figur 9) nicht beeinträchtigt ist, was weiter unten noch genauer erläutert ist. Die
Rollen 12a, 12b des Rollenwagens 12 ermöglichen eine gleichmäßige bzw. geführte Relativbewegung
zwischen der Schubladenschiene 6 und der Mittelschiene 5. Dabei rollen die Rollen
12a an der Schubladenschiene 6 auf einer im Einbau waagerecht verlaufenden innenliegenden
Gegenseite, die sich gegenüber einer außenliegenden Unterseite 6a der Schubladenschiene
6 befindet und einer innenliegenden Schmalseite 5a der Mittelschiene 5. Entsprechend
rollen die Rollen 12b auf einer innenliegenden Gegenseite der Seitenwand 6b der Schubladenschiene
6 und einem Vertikalschenkel 5b der Mittelschiene 5. Außerdem sind zwischen der Mittelschiene
5 und der Schubladenschiene 6 weitere abrollende Rollen am Rollenwagen 12 angeordnet
(nicht ersichtlich in Figur 9), die an einer Rollenwagen-Seitenwand mit einem Zahnprofil
12c bzw. an einer Rollenwagen-Oberseite gegenüber den Rollen 12a drehbar aufgenommen
sind. Mit dem Zahnprofil 12c wird über ein an dem Vertikalschenkel 5b angebrachtes
Zahnrad und ein weiteres Zahnprofil eines entsprechenden Rollenwagens zwischen der
Mittelschiene 5 und der Korpusschiene 4 die Bewegung der beiden Rollenwagen zueinander
synchronisiert, wobei das Zahnrad beim Verschieben der Schienen 5 und 6 abrollend
in beiden Zahnprofilen eingreift.
[0040] Grundsätzlich kann die Schließeinheit 9 entsprechend auch an einer der anderen Schienen
4, 5 montiert sein.
[0041] Figur 4 entspricht der in Figur 3 dargestellten Schubladenführung 3 im eingezogenen
Zustand.
[0042] Die Schließeinheit 9, die nachfolgend insbesondere mit Hilfe der Figuren 5 bis 10
näher erläutert wird, weist ein zweiteiliges Gehäuse 13 mit einem Metallteil 13a und
einem Kunststoffteil 13b auf. Die beiden Teilen 13a, 13b sind miteinander lösbar verbunden,
indem Laschen 14 am Kunststoffteil 13b in Öffnungen 15 des Metallteils 13a einrasten
können. Am gegenüberliegenden Ende des Metallteils 13a sitzt aufgesteckt ein vorzugsweise
aus Kunststoff gebildeter Deckel 16, der über eine daran befestigte und vorgespannte
Feder 17 in die Steckposition gezogen wird. Das Metallteil 13a kann aus einem vergleichsweise
dünnen Metallblech bestehen, beispielsweise mit einer Wandungsstärke von ca. 0,5 bis
1 mm, womit dieser Gehäüseabschnitt ausreichend stabil aber gut herstellbar und verformbar
ist. Im Metallteil 13a sind hier die Feder 17, beispielsweise eine Zugfeder, und ein
darin verschiebliches Distanzstück 18 aus Kunststoff untergebracht. Außerdem sind
an dem Kunststoffteil 13b und dem Deckel 16 Befestigungselemente, die noch näher beschrieben
werden, für die Anbringung der Schließeinheit 9 an der Schubladenschiene 6 ausgeformt.
[0043] Die Feder 17 der Schließeinheit 9 ist mittelbar oder unmittelbar zwischen dem hinteren
Ende der Schließeinheit 9, hier am Deckel 16, und dem Koppler 10, hier über Zwischenschaltung
des Distanzstücks 18 verbunden. Der Koppler 10 ist durch ein Drehlager 19 auf dem
Distanzstück 18 drehbar gelagert, beispielsweise in dem der Koppler 10 mit einer Öffnung
auf einem entsprechenden Stiftabschnitt aufgesteckt werden kann. Am Distanzstück 18
ist am vom Koppler 10 abgewandten Ende ein Verbindungsteil 18a zur Verbindung mit
einer Kolbenstange des Dämpfers 8 ausgebildet.
[0044] Prinzipiell ist das Distanzstück 18 auch entbehrlich, beispielsweise kann die Feder
17 auch direkt am Koppler 10 angreifen, ermöglicht aber u.a. eine höhere Stabilität
der Schließeinheit 9 und vermeidet einen direkten Federeinfluss der Feder 17 auf die
Kopplerfunktion des Kopplers 10. Am Metallteil 13a kann ein Anschlag 20 vorgesehen
sein, gegen welchen das Distanzstück 18 anschlägt, wenn die Schließeinheit 9 ihre
eingezogene Position erreicht. Der Anschlag 20 kann beispielsweise durch einen nach
innen gebogenen Blechabschnitt des Metallteils 13a gebildet werden. Mit dem Anschlag
20 wird vorteilhafterweise ein kontrolliertes Anschlagen des Distanzstückes 18 am
Deckel 16 gewährleistet.
[0045] Zur Führung des Distanzstückes 18 entlang des Kunststoffteils 13b beim Aufziehen
bzw. Schließen der Schublade ist am Distanzstück 18 eine Umgreifung 21 vorgesehen,
welche entlang des Kunststoffteils 13b verschiebbar ist.
[0046] Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Koppler 10 zu dessen Führung einen Stift
23 auf, der sich in einer Führungsbahn 24 des Kunststoffteils 13b verfahrbar bewegen
lässt. Die Anordnung des Stiftes 23, der Drehpunkt des Kopplers 10 im Drehlager 19
bzw. die Führungsbahn 24 sind vorteilhafterweise so gewählt, dass die auftretenden
Hebelverhältnisse bei der Kinematik des Kopplers 10 günstig für eine erhöhte Stabilität
des Systems ist. Die Aus- bzw. Einfahrbewegung des Distanzstückes 18 bzw. des Kopplers
10 wird auch durch eine Kante 25 des Kunststoffteils 13b stabilisiert, in dem eine
Abstützfläche 26 des Kopplers 10 sich daran abstützen kann.
[0047] Über die Länge der Schließeinheit 9 sind mehrere Befestigungselemente 27, 28, 29,
37 und 38 vorzugsweise auf der Länge der Schließeinheit 9 verteilt, die nachfolgend
insbesondere im Hinblick auf eine Montage bzw. Demontage der Schließeinheit an der
Schubladenschiene 6 näher beschrieben sind. Am Deckel 16 ist zur endseitigen Anbringung
der Schließeinheit 9 ein Haken 27 derart ausgebildet, dass er mit einer Lasche 31
am vorderen Ende der Schubladenschiene 6 passend in Eingriff kommen kann. In montierter
Position ist der Haken 27 in Längsrichtung der Schubladenschiene 6 an deren Kante
32 bzw. an einer Endkante 33 des Multifunktionsteils 7 gestützt bzw. gehalten.
[0048] In Längserstreckung der Schließeinheit 9 ist etwa mittig die Lasche 28 im Kunststoffteil
13b des Gehäuses 13 positioniert, wobei die Lasche 28 ein rechteckförmiges Loch 34
aufweist, in welches im montierten Zustand eine Nase 35 der Schubladenschiene 6 eingreifen
kann. Eine Aussparung 36 seitlich im gebogenen Bereich der Schubladenschiene 6 beziehungsweise
im Übergangsbereich zwischen der Unterseite 6a und der Seitenwand 6b ist so ausgeformt,
dass die Nase 35 gebildet wird und die Lasche 28 in passend dazu ausgenommene Wandungsabschnitte
der Mittelschiene 6 eingreift bzw. ein Steg 37 am Kunststoffteil 13b in der Aussparung
36 Platz findet. Der Steg 37 ist abgewinkelt bzw. einstückig mit der Lasche 28 ausgeformt.
[0049] Die an den Anbringstellen ausgebildeten Ausnehmungen 36, 39, 40 bzw. Materialabschnitte
28, 29, 37, 38 sind so gestaltet, dass sie im montierten Zustand der Schließeinheit
9 an der Schubladenschiene 6 räumlich so ineinander passen, dass die Innenseite der
Schubladenschiene 6 im Bereich der Laufflächen der Rollen 12a, 12b und ggf. weiterer
Rollen des Rollenwagens 12 nahezu durchgehend bzw. unterbrechungsfrei sind. Die Ausnehmungen
36, 39, 40 können erfindungsgemäß insbesondere in nicht hoch belasteten Abschnitten
der Schiene 6 eingebracht sein, ohne dass die Anbringzuverlässigkeit der Schließeinheit
9 leidet. So wird beispielsweise die Aussparung 36 in der Schubladenschiene 6 im montierten
Zustand der Schließeinheit 9 durch entsprechende Abschnitte der Lasche 28 bzw. durch
den Steg 37 bis zur ursprünglichen Wandungsstärke des Wandungsmaterials der Schubladenschiene
6 ergänzt. Im Falle der Lasche 28 wird für eine entsprechend noch zuverlässigere Verbindung
der Schließeinheit 9 und der Schubladenschiene 6 das Loch 34 durch die Nase 35 insbesondere
bündig ausgefüllt. Damit wirken die Aussparung 36 bzw. die Nase 35 und die Lasche
28 bzw. der Steg 37 räumlich verschachtelt bzw. puzzleartig zusammen.
[0050] Am vorderen Ende des Kunststoffteils 13b, an dem Ende, an welchem der Koppler 10
in einer ausgeschwenkten Rastposition geparkt werden kann, ist ein Anbringmittel als
säulenärtige Erhöhung bzw. als Stift 38 in etwa mittig auf einer flächigen Oberseite
des Kunststoffteils 13b daran ausgeformt. Der Stift 38 ist von einer Oberseite des
Kunststoffteils 13b um die Wandungsdicke der Unterseite 6a der Schubladenschiene 6
erhöht. Im montierten Zustand der Schließeinheit 9 an der Schubladenschiene 6 findet
der Stift 38 in einem Loch 39 in der Unterseite 6a für eine Zentrierung der Schließeinheit
9 Platz. Das Loch 39 ist auf die Kontur des Stiftes 38 abgestimmt und kann zumindest
in Längsrichtung der Schubladenschiene 6 etwas größere Abmessungen als die Außenabmessungen
des Stiftes 38 aufweisen, beispielsweise in der Form eines Langloches. Damit soll
das Einführen des Stiftes 38 in das Loch 39 bzw. das Ausklinken des Stiftes 38 aus
dem Loch 39 erleichtert werden. Durch die auf die Wandungsdicke der Unterseite 6a
abgestimmte Höhe des Stiftes 38 kann die Oberseite des Kunststoffteils 13b flächig
an der Unterseite 6a anliegen, womit diese Anbringstelle im montierten Zustand der
Schließeinheit 9 keine Erhöhung oder Vertiefung für die Rollen 12a darstellt, wenn
diese sich darauf beim Verschieben der Schubladenschiene 6 gegenüber der Mittelschiene
5 abrollen. Am vorderen Ende des Kunststoffteils 13b ist zudem eine Lasche 29 derart
ausgestaltet, dass diese in eine Aussparung 40 in der Unterseite 6ä eingreifen kann.
Zur festen Positionierung der Schließeinheit 9 mit der Hilfe der Lasche 29 ist außerdem
an der Schubladenschiene 6 ein Umbiegeteil 41 vorgesehen, welches aus Wandungsmaterial
der Unterseite 6a gebildet und nach außen schräg abgebogen ist. Die Lasche 29, die
Aussparung 40 bzw. das Umbiegeteil 41 sind so aufeinander abgestimmt, dass die Lasche
29 nahezu vollständig die fehlende Oberfläche der Innenseite der Unterseite 6a eben
bzw. flächig ergänzt. Damit können die Rollen 12a auch an dieser Anbringstelle ruhig
und gleichmäßig an der Innenseite der Unterseite 6a abrollen.
[0051] Für die Montage und Demontage der Schließeinheit 9 wird diese z.B. schräg zur Unterseite
6a mit der Lasche 29 in die Aussparung 40 eingeschoben und dann an die Unterseite
6a angelegt und dabei in Längsrichtung geringfügig verkippt, so dass über den Haken
27, den Steg 37 und über die Flasche 28 die Anbringung an der Schubladenschiene 6
erfolgt bzw. in umgekehrter Reihenfolge deren Demontage, was jeweils mit wenigen Handgriffen
bzw. ohne Werkzeug möglich ist.
Bezugszeichenliste:
[0052]
- 1
- Korpus
- 2
- Schublade
- 2a
- Schubladenzarge
- 2b
- Front
- 2c
- Schubladenboden
- 3
- Schubladenführung
- 3a
- Schubladenführung
- 4
- Korpusschiene
- 4a
- Korpuswinkel
- 4b
- Korpuswinkel
- 5
- Mittelschiene
- 5a
- Schmalseite
- 5b
- Vertikalschenkel
- 6
- Schubladenschiene
- 6a
- Unterseite
- 6b
- Seitenwand
- 6c
- Oberseite
- 6d
- Seitenwand
- 7
- Multifunktionsteil
- 8
- Dämpfer
- 9
- Schließeinheit
- 10
- Koppler
- 11
- Mitnehmer
- 12
- Rollenwagen
- 12a
- Rollen
- 12b
- Rollen
- 12c
- Zahnprofil
- 13
- Gehäuse
- 13a
- Metallteil
- 13b
- Kunststoffteil
- 14
- Lasche
- 15
- Öffnung
- 16
- Deckel
- 17
- Feder
- 18
- Distanzstück
- 18a
- Verbindungsteil
- 19
- Drehlager
- 20
- Anschlag
- 21
- Umgreifung
- 22
- (frei)
- 23
- Stift
- 24
- Führungsbahn
- 25
- Kante
- 26
- Abstützfläche
- 27
- Haken
- 28
- Lasche
- 29
- Lasche
- 30
- Stift
- 31
- Lasche
- 32
- Kante
- 33
- Endkante
- 34
- Loch
- 35
- Nase
- 36
- Aussparung
- 37
- Steg
- 38
- Stift
- 39
- Loch
- 40
- Aussparung
- 41
- Umbiegeteil
1. Vorrichtung zur Führung der Bewegung von relativ zueinander bewegbaren Möbelteilen
(1, 2), insbesondere für Schubladenführungen (3, 3a), mit einer im Querschnitt abgewinkelten
Führungsschiene (6), die einen Flachmaterialabschnitt aufweist, an welchem eine separate
Baueinheit (9) austauschbar angebracht ist, dass im Winkel zueinander stehende Bereiche
der Führungsschiene jeweils einen Flachmaterialabschnitt umfassen, dass die Baueinheit
(9) an Anbringseiten (6a, 6b) der winklig zueinander stehenden Flachmaterialabschnitte
angebracht ist, auf deren gegenüberliegenden durch eine Wandungsdicke des Flachmaterialabschnitts
von der jeweiligen Anbringseite (6a, 6b) beabstandeten Gegenseiten bei der Nutzung
der Vorrichtung sich Führungskörper (12a, 12b) entlang bewegen, und dass im jeweiligen
Flachmaterialabschnitt Durchbrechungen (36, 39, 40) vorgesehen sind, in welche Anbringmittel
(28, 29, 37, 38) der Baueinheit (9) zu deren Anbringung eingreifen, dadurch gekennzeichnet, dass im Anbringzustand durch die Anbringmittel (28, 29, 37, 38) zumindest eine Durchbrechung
(36, 39, 40) derart ausgefüllt wird, dass eine mit der Gegenseite fluchtende Oberfläche
erzeugt ist, die sich über einen wesentlichen Teil der Durchbrechung (36, 39, 40)
an der Gegenseite erstreckt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Durchbrechung (36, 39, 40) an einer Körperkante der Führungsschiene
(6) ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anbringmittel (28, 29, 37, 38) integral an der Baueinheit (9) ausgebildete Materialabschnitte
umfassen.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anbringmittel einen Materialabschnitt (28) mit einer Materialaussparung (34)
aufweisen, in welche im angebrachten Zustand der Baueinheit (9) ein Materialabschnitt
der Führungsschiene (6) eingreift.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anbringmittel (27, 28, 29, 37, 38) über die Länge der Baueinheit (9) verteilt
sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anbringmittel (27, 28, 29, 37, 38) derart ausgeformt sind, dass die Baueinheit
(9) durch Einschieben und/oder Verkippen an der Führungsschiene (6) anbringbar insbesondere
einschnappbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Baueinheit eine Einrichtung zur Bewegungsbeeinflussung insbesondere eine Schließeinheit
(9) umfasst.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Baueinheit (9) ein metallisches Gehäuseteil (13a) und ein aus Kunststoff bestehendes
Verlängerungsteil (13b) aufweist.
9. Schubladenführung (3, 3a) mit einer an einem Korpus (1) befestigbaren Korpusschiene
(4) und einer an einer Schublade (2) anbringbaren Schubladenschiene (6), dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche vorgesehen ist.
10. Schubladenführung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Baueinheit (9) in einem an der Führungsschiene (6) vertikal anschließenden Zwischenraum
zu einem benachbarten Bauteil (4, 5) der Schubladenführung (3) angeordnet ist.
1. Device for guiding the movement of furniture parts (1, 2) which can be moved relative
to one another, in particular for drawer guides (33a), with a guide rail (6) which
is angled in cross section, which has a flat material section, on which a separate
structural unit (9) can be attached replaceably, areas of the guide rail which are
at an angle to one another each comprise a flat material section, the structural unit
(9) is attached onto attachment sides (6a, 6b) of the flat material sections which
are at an angle to one another, on the opposite counter sides of which, spaced apart
by a wall thickness of the flat material section from the respective attachment side
(6a, 6b), guide bodies (12a, 12b) move along when using the device, and in the respective
flat material section through holes (36, 39, 40) are provided, into which attachment
means (28, 29, 37, 38) of the structural unit (9) engage for their attachment, characterised in that in the attached state by means of the attachment means (28, 29, 37, 38) at least
one through hole (36, 39, 40) is filled such that a surface aligned with the counter
side is produced, which extends over an essential part of the through hole (36, 39,
40) on the opposite side.
2. Device according to claim 1, characterised in that the at least one through hole (36, 39,40) is formed on a body edge of the guide rail
(6).
3. Device according to any of the preceding claims, characterised in that the attachment means (28, 29, 37, 38) comprise material sections which are integral
parts of the structural unit (9).
4. Device according to any of the preceding claims, characterised in that the attachment means comprise a material section (28) with a material recess (34),
into which in the attached state of the structural unit (9) a material section of
the guide rail (6) engages.
5. Device according to any of the preceding claims, characterised in that the attachment means (27, 28, 29, 37, 38) are distributed over the length of the
structural unit (9).
6. Device according to any of the preceding claims, characterised in that the attachment means (27, 28, 29, 37, 38) are shaped such that the structural unit
(9) can be attached by pushing in and/or tilting on the guide rail (6), in particular
can be snapped in.
7. Device according to any of the preceding claims, characterised in that the structural unit comprises a device for influencing the movement, in particular
a closing unit (9).
8. Device according to any of the preceding claims, characterised in that the structural unit (9) comprises a metal housing part (13a) and an extension part
(13b) made of plastic.
9. Drawer guide (3, 3a) comprising a body rail (4) which can be secured onto a body (1)
and a drawer rail (6) which can be attached onto a drawer (2), characterised in that a device according to any of the preceding claims is provided.
10. Drawer guide according to claim 9, characterised in that the structural unit (9) is arranged in an intermediate space vertically adjoining
the guide rail (6) to an adjacent component (4, 5) of the drawer guide (3).
1. Dispositif pour guider le mouvement de parties de meuble (1, 2) mobiles l'une par
rapport à l'autre, en particulier pour des guides de tiroir (3, 3a), comprenant un
rail de guidage (6) de section transversale coudée et qui est muni d'une section de
matériau plat sur laquelle est montée de façon interchangeable une unité modulaire
(9) distincte, en ce que des zones du rail de guidage formant des angles entre elles
comprennent chacune une section de matériau plat, en ce que l'unité modulaire (9)
est montée sur des faces de montage (6a, 6b) des sections de matériau plat formant
des angle entre elles, le long des contre-surfaces desquelles se déplacent des corps
de guidage (12a, 12b) lors de l'utilisation du dispositif, lesquelles contre-surfaces
sont à l'opposé de la face de montage (6a, 6b) correspondantes et espacées de celle-ci
par une épaisseur de paroi de la section de matériau plat, et en ce que des perçages
(36, 39, 40) sont prévus dans la section de matériau plat correspondante, perçages
dans lesquels s'insèrent des moyens de montage (28, 29, 37, 38) de l'unité modulaire
(9) pour le montage de celle-ci, caractérisé en ce que, à l'état monté, au moins un perçage (36, 39, 40) est rempli par les moyens de montage
(28, 29, 37, 38) de telle sorte qu'une surface alignée sur la contre-surface est obtenue,
laquelle surface s'étend au niveau de la contre-surface sur une partie substantielle
du perçage (36, 39, 40).
2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que le au moins un perçage (36, 39, 40) est ménagé sur une arête de corps du rail de
guidage (6).
3. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les moyens de montage (28, 29, 37, 38) comprennent des sections de matériau formées
d'un seul tenant sur l'unité modulaire (9).
4. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les moyens de montage comprennent une section de matériau (28) présentant un évidement
de matériau (34) dans lequel s'insère, à l'état monté de l'unité modulaire (9), une
section de matériau du rail de guidage (6).
5. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les moyens de montage (27, 28, 29, 37, 38) sont répartis sur toute la longueur de
l'unité modulaire (9).
6. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les moyens de montage (27, 28, 29, 37, 38) sont formés de telle manière que l'unité
modulaire (9) peut être montée sur le rail de guidage (6), en particulier encliquetée,
en étant poussé et/ou basculé.
7. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'unité modulaire comprend un dispositif pour influencer le mouvement, en particulier
une unité de fermeture (9).
8. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'unité modulaire (9) est munie d'une partie de boîtier métallique (13a) et d'une
partie de rallonge (13b) réalisée de matière plastique.
9. Guidage de tiroir (3, 3a) comprenant un rail de corps (4) pouvant être fixé sur un
corps (1) et un rail de tiroir (6) pouvant être monté sur un tiroir (2), caractérisé en ce qu'il est prévu un dispositif selon l'une des revendications précédentes.
10. Guidage de tiroir selon la revendication 9, caractérisé en ce que l'unité modulaire (9) est disposée dans un espace intermédiaire par rapport à un
élément (4, 5) voisin du guidage de tiroir (3), lequel espace intermédiaire est adjacent
verticalement au rail de guidage (6).