(19)
(11) EP 1 817 981 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
05.04.2017  Patentblatt  2017/14

(21) Anmeldenummer: 06002812.3

(22) Anmeldetag:  13.02.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47B 88/40(2017.01)
A47B 96/14(2006.01)

(54)

Vorrichtung zur Führung der Bewegung von relativ zueinander bewegbaren Möbelteilen, insbesondere für Schubladenführungen, sowie Schubladenführung mit einer solchen Vorrichtung

Device for guiding the movement of movable furniture parts relative to one another, in particular for drawer guides, aswell as a drawer guide with such a device.

Dispositif pour guider le mouvement de parties de meubles l'une par rapport à l'autre, en particulier pour les guides de tiroirs, aussi un guide de tiroir avec un tel dispositif


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
15.08.2007  Patentblatt  2007/33

(73) Patentinhaber: Grass GmbH
6973 Höchst (AT)

(72) Erfinder:
  • Albrecht, Markus
    6890 Lustenau (AT)
  • Nussbaumer, Thomas
    6951 Lingenau (AT)
  • Amann, Jürgen
    6890 Lustenau (AT)

(74) Vertreter: Otten, Roth, Dobler & Partner mbB Patentanwälte 
Großtobeler Straße 39
88276 Berg / Ravensburg
88276 Berg / Ravensburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A1- 1 437 068
DE-U1- 20 204 725
FR-A- 1 231 781
US-A- 4 304 073
WO-A-02/067725
DE-U1-202005 006 724
US-A- 3 339 751
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Führung der Bewegung von relativ zueinander bewegbaren Möbelteilen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Schubladenführung.

    Stand der Technik:



    [0002] Vorrichtungen der einleitend genannten Art sind in unterschiedlichen Ausgestaltungen bekannt. EP 1 437 068 A offenbart eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff.

    [0003] Beispielsweise sind Schubladenführungen mit daran angebrachten Bauteilen beispielsweise einer Schließeinheit bzw. Einzugautomatik bekannt. Die Einzugautomätik kann als separate Baueinheit z.B. angeschraubt, angelötet bzw. angeschweißt sein. Bei Baueinheiten welche insbesondere Kunststoffteile umfassen, kann eine Anbringung z.B. auch durch Anstecken erfolgen. Für die Anbringung kommen aus verschiedenen Gründen wie z.B. Stabilitäts- oder Platzgründen nur bestimmte Kompakt- bzw. Vollmaterial-Abschnitte an der Schiene in Frage bzw. es muss ein zusätzlicher Anbringplatz aus Flachmaterial geschaffen werden, um die Einzugautomatik schienenseitig an der für deren Funktion geeigneten Stelle zu positionieren.

    [0004] Dies ist aus technischer und wirtschaftlicher Sicht bzw. für eine Kompaktbauweise der Vorrichtung zur Bewegungsbeeinflussung nicht befriedigend.

    Aufgabe und Vorteile der Erfindung



    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Führung der Bewegung von relativ zueinander bewegbaren Möbelteile bereit zu stellen, welche eine zuverlässige Funktion zeigt bzw. vergleichsweise kompakt ausgestaltet werden kann.

    [0006] Diese Aufgabe wird durch die Ansprüche 1 und 9 gelöst.

    [0007] In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung aufgezeigt.

    [0008] Die Erfindung geht zunächst aus von einer Vorrichtung zur Führung der Bewegung von relativ zueinander bewegbaren Möbelteile, insbesondere für Schubladenführungen, mit einer Führungsschiene, die einen Flachmaterialabschnitt aufweist, an welchem eine separate Baueinheit austauschbar angebracht list. Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung liegt darin, dass im Winkel zueinander stehende Bereiche der Führungsschiene jeweils einen Flachmaterialabschnitt umfassen, dass die Baueinheit an Anbringseiten der winklig zueinander stehenden Flachmaterialabschnitte angebracht ist, auf deren gegenüberliegenden durch eine Wandungsdicke des Flachmaterialabschnitts von der jeweiligen Anbringseite beabstandeten Gegenseite bei der Nutzung der Vorrichtung sich Führungskörper entlang bewegen, und dass im jeweiligen Flachmaterialabschnitt Durchbrechungen vorgesehen sind, in welche Anbringmittel der Baueinheit zu deren Anbringung eingreifen. Damit kann die Vorrichtung zur Bewegungsbeeinflussung kompakt bzw. platzsparend realisiert werden. Insbesondere kann die gesamte Führungsschiene vorteilhafterweise aus Flachmaterial bestehen, ohne damit verbundene Kompromisse im Hinblick auf eine Anbringproblematik für die Baueinheit eingehen zu müssen. Die Baueinheit kann lösbar an nahezu beliebigen Stellen der Führungsschiene angebracht werden, insbesondere ohne für die Anbringung zusätzliche Anbringabschnitte einrichten zu müssen. So kann beispielsweise eine ansonsten notwendige Verlängerung der Führungsschiene entfallen, was aus Kosten- und Platzgründen vorteilhaft ist. Insbesondere auch an Seiten auf deren Gegenseite für die Relativbewegung der Bauteile vorgesehene Führungskörper bzw. Lagerkörper sich bewegten bzw. abrollen, was bisher einer einfachen lösbaren Anbringung der Baueinheit an der entsprechenden Anbringseite entgegensteht. Dabei können sich die Führungskörper auf der Gegenseite auf dem gesamten Abschnitt der Führungsschiene bewegen, der mit der Baueinheit versehen ist, oder nur über einen Teil des Abschnitts der Führungsschiene, an dem die Baueinheit angebracht ist.

    [0009] Unter dem Begriff Führungsschiene sind insbesondere alle Arten von länglichen bzw. schienenartigen zur Führung von zueinander beweglichen Möbelteilen vorgesehenen Bauteile zu verstehen, insbesondere Schienen einer Schubladenführung, z.B. eine Schubladenschiene, Korpusschiene und/oder eine zwischen diesen angeordnete Mittelschiene.

    [0010] Mit den Durchbrechungen lässt sich eine vergleichsweise unkomplizierte und kostengünstige Lösung realisieren, die zudem vielfältige Ausgestaltungen zulässt. Damit kann je nach Gestalt der Anbringmittel bzw. der Durchbrechungen die Baueinheit in verschiedene Richtungen an der Führungsschiene abgestützt bzw. festgehalten werden. Die Anbringmittel können im Hinblick auf die Befestigungsart sowohl Stützmittel, welche z.B. in Durchbrechungen der Wandungsabschnitte ohne Hinterschneidung eingreifen, als auch Fixiermittel umfassen, welche beispielsweise derart geformt sind, um entsprechend ausgestaltete Durchbrechungen in der Führungsschiene zu hintergreifen. In der Regel wird die wesentliche Festhältekraft der Baueinheit an der Führungsschiene durch die Fixiermittel der Anbringmittel bewirkt. Erfindungsgemäß kann die Anbringung der Baueinheit an der Anbringseite derart stattfinden, dass wesentliche Anbringmittel oder ggf. sämtliche Anbringmittel, insbesondere die Fixiermittel, sich in Durchbrechungen der Anbringseite erstrecken, auf deren Gegenseite die Führungskörper sich entlang bewegen. Damit kann ggf. die Baueinheit komplett an Abschnitten der Führungsschiene fixiert werden, deren gesamte Gegenseite zur Bewegung der Führungskörper dient. Insbesondere können die abgewinkelten Wandungsabschnitte der Führungsschiene auf deren Gegen- bzw. Innenseite Führungskörper laufen, zur Befestigung der Baueinheit genutzt werden, was bisher nicht möglich war. Besonders vorteilhaft kann die Befestigung über eine im Knickbereich der abgewinkelten Abschnitte verlaufende Durchbrechung erfolgen, was unter dem Aspekt einer zuverlässige Anbringung vergleichsweise kompliziert ist.

    [0011] Außerdem lässt sich gleichzeitig eine genaue Anbringposition durch entsprechende aufeinander abgestimmte Anlageflächen der Anbringmittel und der Durchbrechung einrichten.

    [0012] Es ist grundsätzlich auch denkbar, dass die Anbringmittel an der Führungsschiene und die Durchbrechung an der Baueinheit ausgestaltet sind.

    [0013] Erfindungsgemäß, wird im Anbringzustand durch die Anbringmittel die zumindest eine Durchbrechung derart ausgefüllt, dass eine mit der Gegenseite fluchtende Oberfläche erzeugt ist, die sich über einen wesentlichen Teil der Durchbrechung an der Gegenseite erstreckt. Auf diese Weise lässt sich im Betrieb eine Bewegung- bzw. Lauffläche für die Führungskörper bzw. Lagerkörper nahezu durchgängig an der Durchbrechung bereitstellen. Dies ist insbesondere für eine hohe Laufruhe für die Bewegung der Möbelteile vorteilhaft und beugt Beschädigungen an den Führungskörpern vor. Dabei können die Anbringmittel so auf entsprechende Durchbrechungen im Anbringabschnitt abgestimmt sein, dass diese Anbringmittel die herausgeschnittenen Materialbestandteile des Flachmaterials bis auf einen vernachlässigbaren geringen Materialbereich ausfüllen. Die Anbringmittel und die Durchbrechung des Anbringabschnitts können sich ggf. nahezu komplementär ergänzen. Geringfügige zwischen den Anbringmitteln und Randbereichen der Durchbrechung im Anbringzustand verbleibende materialfreie Spaltbereich sind dabei unproblematisch, da diese vergleichsweise schmalen Bereiche die Laufeigenschaften bzw. Funktion der Führungskörper nicht negativ beeinflussen. Ein gewisser Abstand zwischen den Anbringmitteln und den Rändern der Durchbrechung des Anbringabschnittes ist jedoch für ein leichte Montage bzw. Demontage der Baueinheit bzw. im Hinblick auf eine einfache Fertigung vorteilhaft.

    [0014] Gemäß der Erfindung sind gegenüber anderen Anbringmöglichkeiten auf der Gegenseite durch die Anbringmittel insbesondere keine Erhöhungen vorhanden.

    [0015] Insbesondere lässt sich die Baueinheit an einer im Einbauzustand als Unterseite sich darstellende Seite der Führungsschiene anliegend anbringen. Quer zur vertikalen Richtung kann damit die Vorrichtung zur Bewegungsbeeinflussung kompakt bzw. schmal ausgebildet werden, was zum Beispiel im Schubladenbau Vorteile bringt. Gerade in diesem Fall ist es aber auch von besonderer Bedeutung, dass die Gegenseite keine Erhöhungen oder Vertiefungen durch die Anbringung der Baueinheit aufweist. Denn auf die Gegenseite können erhöhte Belastungen über die Führungskörper durch das aufzunehmende Gewicht des Möbelteils, in der Regel mit Inhalt, und der Bewegungsvorrichtung selbst wirken.

    [0016] Damit lässt sich beispielsweise bei einer Schubladenführung die effektiv nutzbare Schubladenbreite erhöhen, da in der Regel in vertikaler Richtung bzw. unterhalb von Schubladenzargen entsprechend ausreichender Einbauraum zur Verfügung steht, wohingegen quer dazu Einbauraum die Nutzbreite verringert. Prinzipiell ist es aber auch an anderen Seiten der Führungsschiene bzw. an Oberseiten bzw. an sich vertikal erstreckenden Seitenteilen vorteilhaft, wenn die erfindungsgemäß Anordnung zum Einsatz kommt.

    [0017] Vorteilhafterweise können die Anbringmittel nahezu den gesamten durch die Durchbrechung im Flachmaterialabschnitt gebildeten materialfreien Bereich ausfüllen. Damit ist eine vergleichsweise zuverlässige und feste Anbringung der Baueinheit an der Anbringseite möglich.

    [0018] In einer modifizierten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist die zumindest eine Durchbrechung an einer Körperkante der Führungsschiene ausgebildet. So lässt sich z.B. eine zur Verfügung stehende flächige Seite der Führungsschiene im Wesentlichen vollständig über eine Flächenabmessung z.B. die Flächenbreite zur Anbringung der Baueinheit nutzen. Die Durchbrechung kann z.B. an einer Körperkante mit rechtwinklig abgewinkelten Flachmaterialabschnitten sich in jeweils eine der beiden oder in beide Flachmaterialabschnitte erstrecken. Mit der Ausbildung genau einer Durchbrechung von der Körperkante aus in beide Flachmaterialabschnitte kann eine besonders effektive Abstützung bzw. Anbringung erzielt werden. Dafür sind die Anbringmittel so ausgestaltet, entsprechend in die Durchbrechung der zueinander abgewinkelt orientierten Flachmaterialabschnitten passend hineinzugreifen. Insbesondere kann die Baueinheit bis an die Körperkante heranreichen, gegebenenfalls mit dieser fluchten. Zum Beispiel kann die Baueinheit seitlich nicht über die Körperkante der Führungsschiene überstehend und so eine Relativbewegung der Führungsschiene zu seitlich angrenzenden Bauteilen nicht behindern.

    [0019] Vorteilhafterweise umfassen die Anbringmittel integral an der Baueinheit ausgebildete Materialabschnitte. Damit lässt sich sehr kompakt und einfach die Formgebung der Anbringmittel realisieren. Beispielsweise wird durch eine Einstückigkeit der Mittel mit dem restlichen Teil der Baueinheit die Herstellung vereinfacht und deren Formstabilität erhöht bzw. ein Versagen beispielsweise durch das Abbrechen der Anbringmittel nahezu vermieden.

    [0020] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Anbringmittel einen Materialabschnitt mit einer Materialaussparung aufweisen, in welche im angebrachten Zustand der Baueinheit ein Materialabschnitt der Führungsschiene eingreift. Damit kann die Anbringung der Baueinheit verbessert werden, indem beispielsweise die entsprechenden Abschnitte so ineinander greifen, dass hohe Anbringkräfte übertragbar sind. Die miteinander zusammenwirkenden Abschnitte der Anbringmittel und der Durchbrechung können auch hintergreifend bzw. puzzleartig miteinander in Eingriff stehen, womit vergleichsweise hohe Anbringkräfte verwirklicht werden können. Gegebenenfalls können zumindest Teilbereiche der an der Anbringstelle aneinander anliegenden Abschnitte form- bzw. kraftschlüssig verbunden sein.

    [0021] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes sind die Anbringmittel über die Länge der Baueinheit verteilt. Damit lässt sich eine besonders sichere Anbringung der Baueinheit an der Führungsschiene gewährleisten. Beispielsweise können in Längsrichtung der Baueinheit jeweils an deren vorderem bzw. hinterem Ende bzw. etwa in der Mitte die Anbringmittel vorgesehen sein. Häufig genügen zwei oder drei Anbringstellen für eine sichere Fixierung der Baueinheit an der Führungsschiene.

    [0022] Vorteilhafterweise sind die Anbringmittel derart ausgeformt, dass die Baueinheit durch Einschieben und/oder Verkippen an der Führungsschiene anbringbar insbesondere einschnappbar ist. Auf entsprechende Weise sind die Anbringmittel auch wieder lösbar bzw. demontierbar, wobei die Montage und die Demontage insbesondere werkzeuglos erfolgen kann. Beispielsweise kann somit mit wenigen Handgriffen bzw. von Hand ohne Werkzeug die Baueinheit angebracht bzw. entfernt werden. Dadurch kann im angebrachten Zustand die Baueinheit in unterschiedlichen Richtungen anliegend an der Führungsschiene fixiert werde. Beispielsweise kann die Baueinheit problemlos von einer Person abgenommen bzw. angebracht werden. Dies ist für die Montage, Demontage bzw. den Austausch von Teilen der Baueinheit zur Bewegungsbeeinflussung vorteilhaft.

    [0023] Vorteilhafterweise ist die Baueinheit zur Bewegungsbeeinflussung an einem Endabschnitt der Führungsschiene so angeordnet, dass beispielsweise bei ausgefahrener Führungsschiene unmittelbar an die Baueinheit herangekommen werden kann. Damit lässt sich insbesondere ohne aufwändige Maßnahmen bzw. ohne ein kompletter Ausbau der Vorrichtung zur Bewegungsbeeinflussung die Baueinheit montieren bzw. demontieren, insbesondere z.B. an einer Schubladenschiene einer Schubladenführung.

    [0024] Schließlich wird weiter vorgeschlagen, dass die Baueinheit eine Einrichtung zur Bewegungsbeeinflussung insbesondere eine Schließeinheit umfasst. Damit kann nicht nur die Anbringung von allgemeinen Bauteilen wie z.B. Gehäuseteilen, Profilteilen und dergleichen an einer Führungsschiene besonders vorteilhaft erfolgen, sondern besonders für eine Schließeinheit, die je nach Aufgabenstellung an verschiedenen Stellen zu befestigen ist. Eine Schließeinheit wird zur Unterstützung einer Schließfunktion eines beweglichen Möbelteils eingesetzt, was insbesondere den Bedienkomfort erhöht und unvollständig geschlossene Möbelteile vermeidet. Die Baueinheit kann auch eine Einzugsautomatik, Teile eines Abdrück- oder Touch-Latch-Systems und dergleichen umfassen.

    [0025] Im Sinne der Erfindung fällt unter den Begriff Baueinheit sowohl ein Einzelbauteil als auch eine Baugruppe bzw. ist grundsätzlich auch ein Element eines Touch-Latch-Systems, ein Dämpfer, ein Element einer Kindersicherung und/oder ein Verstellelement und dergleichen zu verstehen.

    [0026] Bevorzugt weist die Baueinheit ein metallisches Gehäuseteil und ein aus Kunststoff bestehendes Verlängerungsteil auf. Die Materialkombination ist für einen robusten Einsatz bzw. eine wirtschaftliche Herstellung vorteilhaft. Ein metallisches Gehäuseteil aus z.B. Blechmaterial ist vergleichsweise stabil und benötigt aufgrund relativ dünner Gehäusewandungen selbst wenig Platz und stellt bei vorgegebenem Platzangebot einen vergleichsweise großen Raum für darin unterzubringende Bauteile bereit. Ein aus Kunststoff bestehendes Verlängerungsteil, das auch als Gehäuseteil ausgebildet sein kann, lässt sich problemlos an den metallischen Gehäuseteil z.B. einclipsen, aufstecken oder anders lösbar befestigen. Außerdem können an einem Kunststoffteil die Anbringmittel problemlos beispielsweise im Gussverfahren ausgeformt werden, auch wenn diese vergleichsweise komplizierte Formen und Konturen zeigen. Beispielsweise können vorteilhafterweise sämtliche Anbringmittel der Baueinheit aus Kunststoff bestehen, insbesondere an zumindest einem an dem Metallgehäuse angebrachten Kunststoffteil.

    [0027] Außerdem betrifft die Erfindung eine Schubladenführung mit einer an einem Korpus befestigbaren Korpusschiene und einer an einer Schublade anbringbaren Schubladenschiene, gegebenenfalls mit einer dazwischen angeordneten Mittelschiene. Die Schubladenführung zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass eine der oben genannten Vorrichtungen vorgesehen ist. Damit lassen sich die bereits diskutierten Vorteile und Merkmale für eine Schubladenführung realisieren.

    [0028] In einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Schubladenführung ist die Baueinheit in einem an der Führungsschiene vertikal anschließenden Zwischenraum zu einem benachbarten Bauteil der Schubladenführung angeordnet. Dies ermöglicht eine kompakte Bauweise der Schübladenführung, insbesondere ohne dass im montierten Zustand der Schubladenführung zusätzlicher Bauraum quer zur Längserstreckung der Schienen aufgrund der montierten Baueinheit notwendig ist. Besonders vorteilhaft ist dabei, dass der Zwischenraum, der in der Regel aus konstruktiven Gründen sowieso vorhanden ist, dank der Erfindung für die Unterbringung der Baueinheit nutzbar ist, ohne dass insbesondere die Baueinheit bis zu einem vorderen oder hinteren stirnseitigen Ende der Führungsschiene reichen muss, um dort z.B. eine Befestigungsstelle zu finden. Insbesondere kann erfindungsgemäß die Anbringung der Baueinheit ausschließlich an einer Unterseite der Schubladenschiene erfolgen, wobei es unkritisch ist, wenn auf der gegenüber der Anbringstelle liegenden Gegenseite Führungskörper sich entlang bewegen.

    [0029] Zum Beispiel kann sich der Zwischenraum zwischen einer Unterseite der Schubladenschiene und einer Oberseite der Korpusschiene dadurch ergeben, dass ein mit einem Koppler der Schließeinheit zusammenwirkender Mitnehmer an der Oberseite der Korpusschiene angebracht ist. Die vertikale Höhe des Zwischenraums ergibt sich hier z.B. aus der vertikalen Höhe des Mitnehmers plus eines geringen Mindestabstandes zwischen dem Mitnehmer und der Unterseite der Schubladenschiene. Diese vergleichsweise geringe vertikale Höhe des Zwischenraums von z.B. ca. 7 bis 10 Millimeter kann bereits genügen, um die Schließeinheit mit einer Höhe von ca. 5 Millimeter an dem Anbringabschnitt der Schubladenschiene unterzubringen. Längs der Schublädenschiene erstreckt sich die Schließeinheit in der Regel dabei lediglich über eine Teillänge der Schubladenschiene z.B. über etwa ein Drittel oder weniger der Gesamtlänge.

    Ausführungsbeispiel:



    [0030] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Figuren unter Angabe weiterer Vorteile und Einzelheiten nachfolgend näher erläutert.

    [0031] Im Einzelnen zeigt:
    Figur 1
    in perspektivischer Ansicht und schematisiert einen Korpus, in dem eine Schublade über erfindungsgemäße Schubladenführungen aufgenommen ist;
    Figur 2
    eine der in Figur 1 gezeigten Schubladenführungen im ausgefahrenen Zustand in perspektivischer Ansicht;
    Figur 3
    die Schubladenführung gemäß Figur 2 ohne Dämpfer im ausgefahrenen Zustand;
    Figur 4
    die Schubladenführung gemäß Figur 3 im eingefahrenen Zustand;
    Figur 5 und Figur 6
    in perspektivischer Ansicht eine Schließeinheit der Schubladenführung gemäß der Figuren 2 bis 4 im ausgezogenen bzw. eingezogenen Zustand;
    Figur 7 und Figur 8
    die in Figur 5 und Figur 6 gezeigte Schließeinheit jeweils in einer Ansicht von unten;
    Figur 9
    eine perspektivische Explosionsdarstellung der in den Figuren 2 bis 4 gezeigten Schubladenschiene mit Schließeinheit und weiteren Teilen der Schubladenführung und
    Figur 10
    die Schließeinheit gemäß Figur 6 und Figur 8 in einer weiteren perspektivischen Ansicht.


    [0032] Figur 1 zeigt schräg von oben ein Möbelstück, welches einen Korpus 1 und eine darin beweglich geführte Schublade 2 umfasst. Die im unteren Bereich des Korpus 1 angeordnete Schublade 2 ist im geöffneten bzw. herausgezogenen Zustand dargestellt, wobei die zueinander bewegbaren Möbelteile 1, 2 über eine Ausziehgarnitur bzw. eine Schubladenführung 3 gegeneinander verschieblich sind. Im Korpus 1 kann auf gleiche Weise eine weitere nicht dargestellte Schublade über eine weitere Schubladenführung 3a untergebracht werden. Die Schublade 2 kann gemäß des Doppelpfeils P1 relativ zum Korpus 1 herausgezogen bzw. hineingeschoben werden. Zur Halterung bzw. Führung der Bewegung der Schublade 2 ist im unteren Bereich von Schubladenzargen 2a jeweils eine gleichartige Schubladenführung 3 bzw. 3a untergebracht, wobei die Schubladenzargen 2a beidseitig an einem Schubladenboden 2c sich nach oben erstrecken. In Figur 1 ist von einem Paar aus zwei Schubladenführungen für je eine Schublade nur jeweils auf einer Korpusinnenseite die Schubladenführung 3 bzw. 3a ersichtlich.

    [0033] Die in Figur 2 in Alleinstellung dargestellte ausgefahrene Schubladenführung 3 entspricht der in Figur 1 gezeigten Schubladenführung 3. Die Schubladenführung 3 kann prinzipiell unterschiedlich ausgestaltet sein, z.B. für einen Voll- oder einen Teilauszug und umfasst im gezeigten Beispiel eine Korpusschiene 4, welche über Korpuswinkel 4a, 4b an dem Korpus 1 fest anbringbar ist, eine Mittelschiene 5 und eine Schubladenschiene 6, wobei die Schubladenschiene 6 jeweils im unteren Bereich der entsprechenden Schubladenzarge 2a zu befestigen ist. Die Schienen 5 und 6 sind zueinander bzw. die Mittelschiene 5 zur Korpusschiene 4 gemäß des Doppelpfeils P2 verschieblich geführt.

    [0034] Zur Dämpfung der Einschubbewegung der Schublade 2 umfasst die Schubladenführung 3 einen Dämpfer 8, welcher in einem Multifunktionsteil 7 gelagert bzw. mittelbar mit der Schubladenschiene 6 verbunden ist. Das Multifunktionsteil 7 bildet eine endseitige Verlängerung der Schublädenschiene 6 an deren zu einer Front 2b (siehe Figur 1) der Schublade 2 gerichtetem vorderen Ende. Dies ist für das Herankommen insbesondere an den Dämpfer 8, das Multifünktionsteil 7 bzw. eine Schließeinheit 9 z.B. für deren Montage und Demontage vorteilhaft, da die Schubladenführung 3 dazu montiert an dem Korpus 1 verbleiben kann und bei geöffneter Schubladenführung 3 diese Teile gut zugänglich sind.

    [0035] Die Schließeinheit 9 umfasst einen längs der Schubladenschiene 6 verschieblich gelagerten Koppler 10. Der Koppler 10 kann beim Ineinanderschieben der Schienen 4, 5 und 6 einen Mitnehmer 11 an der Korpusschiene 4 fangen und so verbunden, im montierten Zustand die Schublade 2 in ihre geschlossene Position mit Hilfe zum Beispiel einer Feder 17 (siehe Figur 5) einziehen. Anstelle des Dämpfers 8 bzw. der Schließeinheit 9 können grundsätzlich auf entsprechende Weise andere Bauteile z.B. eines Touch-Latch-Systems oder einer Abdrückeinrichtung montiert sein, wenn diese Teile entsprechende Geometrien bzw. Abmessungen aufweisen.

    [0036] Einzelne Teile insbesondere der Schließeinheit 9 werden weiter unten z.B. gemäß der Beschreibung zu den Figuren 5 bis 8 näher erläutert.

    [0037] Ein Koppler 10 der Schließeinheit 9 wird beim Schließen bzw. wenn die Schubladenschiene 6 in Richtung zur Korpusschiene 4 bewegt wird, von einem Mitnehmer 11 gefangen, welcher hier an der Korpusschiene 4 angeschweißt ist, wobei im eingebauten Zustand die offene Schublade 2 (siehe Figur 1) in ihre geschlossene Position eingezogen wird.

    [0038] Figur 3 zeigt die Schubladenführung 3 entsprechend Figur 2, allerdings ohne den Dämpfer 8, wobei ein oberer Rollenwagen 12 angedeutet ist, welcher von der Schübladenschiene 6 umgriffen zwischen dieser und der Mittelschiene 5 untergebracht ist. Für eine bessere Übersichtlichkeit ist ein weiterer unterer Rollenwagen zwischen der Korpusschiene 4 und der Mittelschiene 5 nicht angedeutet.

    [0039] Die Anbringung der Schließeinheit 9 an der Schubladenschiene 6 ist erfindungsgemäß durch Anbringmittel derart realisiert, dass durch die dadurch vorhandenen Montagepunkte ein ungehinderter und ruhiger Lauf von Rollen 12a, 12b des Rollenwagens 12 (siehe Figur 9) nicht beeinträchtigt ist, was weiter unten noch genauer erläutert ist. Die Rollen 12a, 12b des Rollenwagens 12 ermöglichen eine gleichmäßige bzw. geführte Relativbewegung zwischen der Schubladenschiene 6 und der Mittelschiene 5. Dabei rollen die Rollen 12a an der Schubladenschiene 6 auf einer im Einbau waagerecht verlaufenden innenliegenden Gegenseite, die sich gegenüber einer außenliegenden Unterseite 6a der Schubladenschiene 6 befindet und einer innenliegenden Schmalseite 5a der Mittelschiene 5. Entsprechend rollen die Rollen 12b auf einer innenliegenden Gegenseite der Seitenwand 6b der Schubladenschiene 6 und einem Vertikalschenkel 5b der Mittelschiene 5. Außerdem sind zwischen der Mittelschiene 5 und der Schubladenschiene 6 weitere abrollende Rollen am Rollenwagen 12 angeordnet (nicht ersichtlich in Figur 9), die an einer Rollenwagen-Seitenwand mit einem Zahnprofil 12c bzw. an einer Rollenwagen-Oberseite gegenüber den Rollen 12a drehbar aufgenommen sind. Mit dem Zahnprofil 12c wird über ein an dem Vertikalschenkel 5b angebrachtes Zahnrad und ein weiteres Zahnprofil eines entsprechenden Rollenwagens zwischen der Mittelschiene 5 und der Korpusschiene 4 die Bewegung der beiden Rollenwagen zueinander synchronisiert, wobei das Zahnrad beim Verschieben der Schienen 5 und 6 abrollend in beiden Zahnprofilen eingreift.

    [0040] Grundsätzlich kann die Schließeinheit 9 entsprechend auch an einer der anderen Schienen 4, 5 montiert sein.

    [0041] Figur 4 entspricht der in Figur 3 dargestellten Schubladenführung 3 im eingezogenen Zustand.

    [0042] Die Schließeinheit 9, die nachfolgend insbesondere mit Hilfe der Figuren 5 bis 10 näher erläutert wird, weist ein zweiteiliges Gehäuse 13 mit einem Metallteil 13a und einem Kunststoffteil 13b auf. Die beiden Teilen 13a, 13b sind miteinander lösbar verbunden, indem Laschen 14 am Kunststoffteil 13b in Öffnungen 15 des Metallteils 13a einrasten können. Am gegenüberliegenden Ende des Metallteils 13a sitzt aufgesteckt ein vorzugsweise aus Kunststoff gebildeter Deckel 16, der über eine daran befestigte und vorgespannte Feder 17 in die Steckposition gezogen wird. Das Metallteil 13a kann aus einem vergleichsweise dünnen Metallblech bestehen, beispielsweise mit einer Wandungsstärke von ca. 0,5 bis 1 mm, womit dieser Gehäüseabschnitt ausreichend stabil aber gut herstellbar und verformbar ist. Im Metallteil 13a sind hier die Feder 17, beispielsweise eine Zugfeder, und ein darin verschiebliches Distanzstück 18 aus Kunststoff untergebracht. Außerdem sind an dem Kunststoffteil 13b und dem Deckel 16 Befestigungselemente, die noch näher beschrieben werden, für die Anbringung der Schließeinheit 9 an der Schubladenschiene 6 ausgeformt.

    [0043] Die Feder 17 der Schließeinheit 9 ist mittelbar oder unmittelbar zwischen dem hinteren Ende der Schließeinheit 9, hier am Deckel 16, und dem Koppler 10, hier über Zwischenschaltung des Distanzstücks 18 verbunden. Der Koppler 10 ist durch ein Drehlager 19 auf dem Distanzstück 18 drehbar gelagert, beispielsweise in dem der Koppler 10 mit einer Öffnung auf einem entsprechenden Stiftabschnitt aufgesteckt werden kann. Am Distanzstück 18 ist am vom Koppler 10 abgewandten Ende ein Verbindungsteil 18a zur Verbindung mit einer Kolbenstange des Dämpfers 8 ausgebildet.

    [0044] Prinzipiell ist das Distanzstück 18 auch entbehrlich, beispielsweise kann die Feder 17 auch direkt am Koppler 10 angreifen, ermöglicht aber u.a. eine höhere Stabilität der Schließeinheit 9 und vermeidet einen direkten Federeinfluss der Feder 17 auf die Kopplerfunktion des Kopplers 10. Am Metallteil 13a kann ein Anschlag 20 vorgesehen sein, gegen welchen das Distanzstück 18 anschlägt, wenn die Schließeinheit 9 ihre eingezogene Position erreicht. Der Anschlag 20 kann beispielsweise durch einen nach innen gebogenen Blechabschnitt des Metallteils 13a gebildet werden. Mit dem Anschlag 20 wird vorteilhafterweise ein kontrolliertes Anschlagen des Distanzstückes 18 am Deckel 16 gewährleistet.

    [0045] Zur Führung des Distanzstückes 18 entlang des Kunststoffteils 13b beim Aufziehen bzw. Schließen der Schublade ist am Distanzstück 18 eine Umgreifung 21 vorgesehen, welche entlang des Kunststoffteils 13b verschiebbar ist.

    [0046] Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Koppler 10 zu dessen Führung einen Stift 23 auf, der sich in einer Führungsbahn 24 des Kunststoffteils 13b verfahrbar bewegen lässt. Die Anordnung des Stiftes 23, der Drehpunkt des Kopplers 10 im Drehlager 19 bzw. die Führungsbahn 24 sind vorteilhafterweise so gewählt, dass die auftretenden Hebelverhältnisse bei der Kinematik des Kopplers 10 günstig für eine erhöhte Stabilität des Systems ist. Die Aus- bzw. Einfahrbewegung des Distanzstückes 18 bzw. des Kopplers 10 wird auch durch eine Kante 25 des Kunststoffteils 13b stabilisiert, in dem eine Abstützfläche 26 des Kopplers 10 sich daran abstützen kann.

    [0047] Über die Länge der Schließeinheit 9 sind mehrere Befestigungselemente 27, 28, 29, 37 und 38 vorzugsweise auf der Länge der Schließeinheit 9 verteilt, die nachfolgend insbesondere im Hinblick auf eine Montage bzw. Demontage der Schließeinheit an der Schubladenschiene 6 näher beschrieben sind. Am Deckel 16 ist zur endseitigen Anbringung der Schließeinheit 9 ein Haken 27 derart ausgebildet, dass er mit einer Lasche 31 am vorderen Ende der Schubladenschiene 6 passend in Eingriff kommen kann. In montierter Position ist der Haken 27 in Längsrichtung der Schubladenschiene 6 an deren Kante 32 bzw. an einer Endkante 33 des Multifunktionsteils 7 gestützt bzw. gehalten.

    [0048] In Längserstreckung der Schließeinheit 9 ist etwa mittig die Lasche 28 im Kunststoffteil 13b des Gehäuses 13 positioniert, wobei die Lasche 28 ein rechteckförmiges Loch 34 aufweist, in welches im montierten Zustand eine Nase 35 der Schubladenschiene 6 eingreifen kann. Eine Aussparung 36 seitlich im gebogenen Bereich der Schubladenschiene 6 beziehungsweise im Übergangsbereich zwischen der Unterseite 6a und der Seitenwand 6b ist so ausgeformt, dass die Nase 35 gebildet wird und die Lasche 28 in passend dazu ausgenommene Wandungsabschnitte der Mittelschiene 6 eingreift bzw. ein Steg 37 am Kunststoffteil 13b in der Aussparung 36 Platz findet. Der Steg 37 ist abgewinkelt bzw. einstückig mit der Lasche 28 ausgeformt.

    [0049] Die an den Anbringstellen ausgebildeten Ausnehmungen 36, 39, 40 bzw. Materialabschnitte 28, 29, 37, 38 sind so gestaltet, dass sie im montierten Zustand der Schließeinheit 9 an der Schubladenschiene 6 räumlich so ineinander passen, dass die Innenseite der Schubladenschiene 6 im Bereich der Laufflächen der Rollen 12a, 12b und ggf. weiterer Rollen des Rollenwagens 12 nahezu durchgehend bzw. unterbrechungsfrei sind. Die Ausnehmungen 36, 39, 40 können erfindungsgemäß insbesondere in nicht hoch belasteten Abschnitten der Schiene 6 eingebracht sein, ohne dass die Anbringzuverlässigkeit der Schließeinheit 9 leidet. So wird beispielsweise die Aussparung 36 in der Schubladenschiene 6 im montierten Zustand der Schließeinheit 9 durch entsprechende Abschnitte der Lasche 28 bzw. durch den Steg 37 bis zur ursprünglichen Wandungsstärke des Wandungsmaterials der Schubladenschiene 6 ergänzt. Im Falle der Lasche 28 wird für eine entsprechend noch zuverlässigere Verbindung der Schließeinheit 9 und der Schubladenschiene 6 das Loch 34 durch die Nase 35 insbesondere bündig ausgefüllt. Damit wirken die Aussparung 36 bzw. die Nase 35 und die Lasche 28 bzw. der Steg 37 räumlich verschachtelt bzw. puzzleartig zusammen.

    [0050] Am vorderen Ende des Kunststoffteils 13b, an dem Ende, an welchem der Koppler 10 in einer ausgeschwenkten Rastposition geparkt werden kann, ist ein Anbringmittel als säulenärtige Erhöhung bzw. als Stift 38 in etwa mittig auf einer flächigen Oberseite des Kunststoffteils 13b daran ausgeformt. Der Stift 38 ist von einer Oberseite des Kunststoffteils 13b um die Wandungsdicke der Unterseite 6a der Schubladenschiene 6 erhöht. Im montierten Zustand der Schließeinheit 9 an der Schubladenschiene 6 findet der Stift 38 in einem Loch 39 in der Unterseite 6a für eine Zentrierung der Schließeinheit 9 Platz. Das Loch 39 ist auf die Kontur des Stiftes 38 abgestimmt und kann zumindest in Längsrichtung der Schubladenschiene 6 etwas größere Abmessungen als die Außenabmessungen des Stiftes 38 aufweisen, beispielsweise in der Form eines Langloches. Damit soll das Einführen des Stiftes 38 in das Loch 39 bzw. das Ausklinken des Stiftes 38 aus dem Loch 39 erleichtert werden. Durch die auf die Wandungsdicke der Unterseite 6a abgestimmte Höhe des Stiftes 38 kann die Oberseite des Kunststoffteils 13b flächig an der Unterseite 6a anliegen, womit diese Anbringstelle im montierten Zustand der Schließeinheit 9 keine Erhöhung oder Vertiefung für die Rollen 12a darstellt, wenn diese sich darauf beim Verschieben der Schubladenschiene 6 gegenüber der Mittelschiene 5 abrollen. Am vorderen Ende des Kunststoffteils 13b ist zudem eine Lasche 29 derart ausgestaltet, dass diese in eine Aussparung 40 in der Unterseite 6ä eingreifen kann. Zur festen Positionierung der Schließeinheit 9 mit der Hilfe der Lasche 29 ist außerdem an der Schubladenschiene 6 ein Umbiegeteil 41 vorgesehen, welches aus Wandungsmaterial der Unterseite 6a gebildet und nach außen schräg abgebogen ist. Die Lasche 29, die Aussparung 40 bzw. das Umbiegeteil 41 sind so aufeinander abgestimmt, dass die Lasche 29 nahezu vollständig die fehlende Oberfläche der Innenseite der Unterseite 6a eben bzw. flächig ergänzt. Damit können die Rollen 12a auch an dieser Anbringstelle ruhig und gleichmäßig an der Innenseite der Unterseite 6a abrollen.

    [0051] Für die Montage und Demontage der Schließeinheit 9 wird diese z.B. schräg zur Unterseite 6a mit der Lasche 29 in die Aussparung 40 eingeschoben und dann an die Unterseite 6a angelegt und dabei in Längsrichtung geringfügig verkippt, so dass über den Haken 27, den Steg 37 und über die Flasche 28 die Anbringung an der Schubladenschiene 6 erfolgt bzw. in umgekehrter Reihenfolge deren Demontage, was jeweils mit wenigen Handgriffen bzw. ohne Werkzeug möglich ist.

    Bezugszeichenliste:



    [0052] 
    1
    Korpus
    2
    Schublade
    2a
    Schubladenzarge
    2b
    Front
    2c
    Schubladenboden
    3
    Schubladenführung
    3a
    Schubladenführung
    4
    Korpusschiene
    4a
    Korpuswinkel
    4b
    Korpuswinkel
    5
    Mittelschiene
    5a
    Schmalseite
    5b
    Vertikalschenkel
    6
    Schubladenschiene
    6a
    Unterseite
    6b
    Seitenwand
    6c
    Oberseite
    6d
    Seitenwand
    7
    Multifunktionsteil
    8
    Dämpfer
    9
    Schließeinheit
    10
    Koppler
    11
    Mitnehmer
    12
    Rollenwagen
    12a
    Rollen
    12b
    Rollen
    12c
    Zahnprofil
    13
    Gehäuse
    13a
    Metallteil
    13b
    Kunststoffteil
    14
    Lasche
    15
    Öffnung
    16
    Deckel
    17
    Feder
    18
    Distanzstück
    18a
    Verbindungsteil
    19
    Drehlager
    20
    Anschlag
    21
    Umgreifung
    22
    (frei)
    23
    Stift
    24
    Führungsbahn
    25
    Kante
    26
    Abstützfläche
    27
    Haken
    28
    Lasche
    29
    Lasche
    30
    Stift
    31
    Lasche
    32
    Kante
    33
    Endkante
    34
    Loch
    35
    Nase
    36
    Aussparung
    37
    Steg
    38
    Stift
    39
    Loch
    40
    Aussparung
    41
    Umbiegeteil



    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Führung der Bewegung von relativ zueinander bewegbaren Möbelteilen (1, 2), insbesondere für Schubladenführungen (3, 3a), mit einer im Querschnitt abgewinkelten Führungsschiene (6), die einen Flachmaterialabschnitt aufweist, an welchem eine separate Baueinheit (9) austauschbar angebracht ist, dass im Winkel zueinander stehende Bereiche der Führungsschiene jeweils einen Flachmaterialabschnitt umfassen, dass die Baueinheit (9) an Anbringseiten (6a, 6b) der winklig zueinander stehenden Flachmaterialabschnitte angebracht ist, auf deren gegenüberliegenden durch eine Wandungsdicke des Flachmaterialabschnitts von der jeweiligen Anbringseite (6a, 6b) beabstandeten Gegenseiten bei der Nutzung der Vorrichtung sich Führungskörper (12a, 12b) entlang bewegen, und dass im jeweiligen Flachmaterialabschnitt Durchbrechungen (36, 39, 40) vorgesehen sind, in welche Anbringmittel (28, 29, 37, 38) der Baueinheit (9) zu deren Anbringung eingreifen, dadurch gekennzeichnet, dass im Anbringzustand durch die Anbringmittel (28, 29, 37, 38) zumindest eine Durchbrechung (36, 39, 40) derart ausgefüllt wird, dass eine mit der Gegenseite fluchtende Oberfläche erzeugt ist, die sich über einen wesentlichen Teil der Durchbrechung (36, 39, 40) an der Gegenseite erstreckt.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Durchbrechung (36, 39, 40) an einer Körperkante der Führungsschiene (6) ausgebildet ist.
     
    3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anbringmittel (28, 29, 37, 38) integral an der Baueinheit (9) ausgebildete Materialabschnitte umfassen.
     
    4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anbringmittel einen Materialabschnitt (28) mit einer Materialaussparung (34) aufweisen, in welche im angebrachten Zustand der Baueinheit (9) ein Materialabschnitt der Führungsschiene (6) eingreift.
     
    5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anbringmittel (27, 28, 29, 37, 38) über die Länge der Baueinheit (9) verteilt sind.
     
    6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anbringmittel (27, 28, 29, 37, 38) derart ausgeformt sind, dass die Baueinheit (9) durch Einschieben und/oder Verkippen an der Führungsschiene (6) anbringbar insbesondere einschnappbar ist.
     
    7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Baueinheit eine Einrichtung zur Bewegungsbeeinflussung insbesondere eine Schließeinheit (9) umfasst.
     
    8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Baueinheit (9) ein metallisches Gehäuseteil (13a) und ein aus Kunststoff bestehendes Verlängerungsteil (13b) aufweist.
     
    9. Schubladenführung (3, 3a) mit einer an einem Korpus (1) befestigbaren Korpusschiene (4) und einer an einer Schublade (2) anbringbaren Schubladenschiene (6), dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche vorgesehen ist.
     
    10. Schubladenführung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Baueinheit (9) in einem an der Führungsschiene (6) vertikal anschließenden Zwischenraum zu einem benachbarten Bauteil (4, 5) der Schubladenführung (3) angeordnet ist.
     


    Claims

    1. Device for guiding the movement of furniture parts (1, 2) which can be moved relative to one another, in particular for drawer guides (33a), with a guide rail (6) which is angled in cross section, which has a flat material section, on which a separate structural unit (9) can be attached replaceably, areas of the guide rail which are at an angle to one another each comprise a flat material section, the structural unit (9) is attached onto attachment sides (6a, 6b) of the flat material sections which are at an angle to one another, on the opposite counter sides of which, spaced apart by a wall thickness of the flat material section from the respective attachment side (6a, 6b), guide bodies (12a, 12b) move along when using the device, and in the respective flat material section through holes (36, 39, 40) are provided, into which attachment means (28, 29, 37, 38) of the structural unit (9) engage for their attachment, characterised in that in the attached state by means of the attachment means (28, 29, 37, 38) at least one through hole (36, 39, 40) is filled such that a surface aligned with the counter side is produced, which extends over an essential part of the through hole (36, 39, 40) on the opposite side.
     
    2. Device according to claim 1, characterised in that the at least one through hole (36, 39,40) is formed on a body edge of the guide rail (6).
     
    3. Device according to any of the preceding claims, characterised in that the attachment means (28, 29, 37, 38) comprise material sections which are integral parts of the structural unit (9).
     
    4. Device according to any of the preceding claims, characterised in that the attachment means comprise a material section (28) with a material recess (34), into which in the attached state of the structural unit (9) a material section of the guide rail (6) engages.
     
    5. Device according to any of the preceding claims, characterised in that the attachment means (27, 28, 29, 37, 38) are distributed over the length of the structural unit (9).
     
    6. Device according to any of the preceding claims, characterised in that the attachment means (27, 28, 29, 37, 38) are shaped such that the structural unit (9) can be attached by pushing in and/or tilting on the guide rail (6), in particular can be snapped in.
     
    7. Device according to any of the preceding claims, characterised in that the structural unit comprises a device for influencing the movement, in particular a closing unit (9).
     
    8. Device according to any of the preceding claims, characterised in that the structural unit (9) comprises a metal housing part (13a) and an extension part (13b) made of plastic.
     
    9. Drawer guide (3, 3a) comprising a body rail (4) which can be secured onto a body (1) and a drawer rail (6) which can be attached onto a drawer (2), characterised in that a device according to any of the preceding claims is provided.
     
    10. Drawer guide according to claim 9, characterised in that the structural unit (9) is arranged in an intermediate space vertically adjoining the guide rail (6) to an adjacent component (4, 5) of the drawer guide (3).
     


    Revendications

    1. Dispositif pour guider le mouvement de parties de meuble (1, 2) mobiles l'une par rapport à l'autre, en particulier pour des guides de tiroir (3, 3a), comprenant un rail de guidage (6) de section transversale coudée et qui est muni d'une section de matériau plat sur laquelle est montée de façon interchangeable une unité modulaire (9) distincte, en ce que des zones du rail de guidage formant des angles entre elles comprennent chacune une section de matériau plat, en ce que l'unité modulaire (9) est montée sur des faces de montage (6a, 6b) des sections de matériau plat formant des angle entre elles, le long des contre-surfaces desquelles se déplacent des corps de guidage (12a, 12b) lors de l'utilisation du dispositif, lesquelles contre-surfaces sont à l'opposé de la face de montage (6a, 6b) correspondantes et espacées de celle-ci par une épaisseur de paroi de la section de matériau plat, et en ce que des perçages (36, 39, 40) sont prévus dans la section de matériau plat correspondante, perçages dans lesquels s'insèrent des moyens de montage (28, 29, 37, 38) de l'unité modulaire (9) pour le montage de celle-ci, caractérisé en ce que, à l'état monté, au moins un perçage (36, 39, 40) est rempli par les moyens de montage (28, 29, 37, 38) de telle sorte qu'une surface alignée sur la contre-surface est obtenue, laquelle surface s'étend au niveau de la contre-surface sur une partie substantielle du perçage (36, 39, 40).
     
    2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que le au moins un perçage (36, 39, 40) est ménagé sur une arête de corps du rail de guidage (6).
     
    3. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les moyens de montage (28, 29, 37, 38) comprennent des sections de matériau formées d'un seul tenant sur l'unité modulaire (9).
     
    4. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les moyens de montage comprennent une section de matériau (28) présentant un évidement de matériau (34) dans lequel s'insère, à l'état monté de l'unité modulaire (9), une section de matériau du rail de guidage (6).
     
    5. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les moyens de montage (27, 28, 29, 37, 38) sont répartis sur toute la longueur de l'unité modulaire (9).
     
    6. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les moyens de montage (27, 28, 29, 37, 38) sont formés de telle manière que l'unité modulaire (9) peut être montée sur le rail de guidage (6), en particulier encliquetée, en étant poussé et/ou basculé.
     
    7. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'unité modulaire comprend un dispositif pour influencer le mouvement, en particulier une unité de fermeture (9).
     
    8. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'unité modulaire (9) est munie d'une partie de boîtier métallique (13a) et d'une partie de rallonge (13b) réalisée de matière plastique.
     
    9. Guidage de tiroir (3, 3a) comprenant un rail de corps (4) pouvant être fixé sur un corps (1) et un rail de tiroir (6) pouvant être monté sur un tiroir (2), caractérisé en ce qu'il est prévu un dispositif selon l'une des revendications précédentes.
     
    10. Guidage de tiroir selon la revendication 9, caractérisé en ce que l'unité modulaire (9) est disposée dans un espace intermédiaire par rapport à un élément (4, 5) voisin du guidage de tiroir (3), lequel espace intermédiaire est adjacent verticalement au rail de guidage (6).
     




    Zeichnung























    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente