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(11) |
EP 1 898 810 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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05.04.2017 Patentblatt 2017/14 |
(22) |
Anmeldetag: 04.05.2006 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP2006/004208 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2006/128548 (07.12.2006 Gazette 2006/49) |
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(54) |
APPLIKATOR
APPLICATOR
APPLICATEUR
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE
SI SK TR |
(30) |
Priorität: |
01.06.2005 DE 102005025187
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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19.03.2008 Patentblatt 2008/12 |
(73) |
Patentinhaber: Luye Pharma AG |
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83714 Miesbach (DE) |
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Erfinder: |
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- BUSSMANN, Oliver
83229 Aschau (DE)
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(74) |
Vertreter: Forstmeyer, Dietmar et al |
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BOETERS & LIECK
Oberanger 32 80331 München 80331 München (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
EP-A- 1 312 315 US-A1- 2003 040 766
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US-A- 4 474 572 US-B1- 6 213 932
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft einen Applikator zur Implantation eines Implantats, mit einem
Zylinder und einem darin verschieblich gelagertem Stempel, welcher Stempel einen Druckstempel
zum Hinausdrücken des Implantats aus einer Kanüle aufweist.
[0002] Bei den bekannten Applikatoren werden Implantate, die sich in einer Kanüle befinden,
zur Ablage unter der Haut oder im Gewebe unter die Haut gestochen und dann aus der
Kanüle mittels eines Druckstempels hinausgedrückt.
[0003] Dabei muss der Arzt zunächst die Kanüle des Applikators unter die Haut stechen und
darauf unter Eindrücken des Stempels und gleichzeitigem Zurückziehen des Applikators
eine problemlose Ablage für das Implantat möglich machen.
[0004] Diese genau zu koordinierende zweifache Bewegung - Drücken des Druckstempels durch
Verschieben des Stempels unter entsprechendem Zurückziehen des ganzen Applikators
samt Kanüle aus dem Gewebe - erfordert Geschick und Übung.
[0005] EP 1 312 315 A1 beschreibt eine Haartransplantationsvorrichtung mit einem Zylinder, einem Stempel
und einem Getriebe, mit der ein Haartransplantat aus einem behaarten Bereich der Kopfhaut
entnommen und in einen kahlen Bereich der Kopfhaut implantiert wird.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde einen Applikator zur Verfügung zu
stellen, der eine erleichterte Ablage eines Implantats ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird durch einen Applikator mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Erfindungsgemäß ist nach der Erfindung vorgesehen, dass die Kanüle an einem zylinderförmigen
Kanülenträger bzw. Zylinderabschnitt befestigt oder befestigbar ist, wobei der Zylinderabschnitt
im Zylinder beweglich geführt ist, wobei ein Getriebe vorgesehen ist, das den Stempel
mit dem Zylinderabschnitt koppelt, wobei eine Relativbewegung des Stempels gegenüber
dem Zylinder in eine entgegengesetzte Bewegung des Zylinderabschnitts umgesetzt wird.
[0009] Hierdurch wird, durch das Getriebe gesteuert, durch das Hineindrücken des Stempels
automatisch die Kanüle in einer Gegenbewegung zurückgezogen und so das Implantat in
einem sich selbsttätig bildenden Hohlraum abgelegt.
[0010] Eine vorteilhafte und bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das
Getriebe durch eine mit dem Stempel verbundene oder angeformte erste Zahnstange ausgebildet
ist, die in Eingriff mit einem am Zylinder drehbar an einer Achse gelagertem Zahnrad
steht, welches ebenfalls in Eingriff mit einer zweiten Zahnstange steht, die am Zylinderabschnitt
befestigt oder angeformt ist.
[0011] Dem folgend ist eine Weiterbildung vorgeschlagen, wonach die Kupplung durch einen
Luer-Lock ausgebildet ist.
[0012] Erfindungsgemäß ist eine den Zylinder wenigstens teilweise umschließende Hülse vorgesehen,
wobei die Hülse um den Zylinder verschieblich gelagert ist und soweit über das kupplungsseitige
Ende des Zylinders verschieblich ist, dass sie eine an der Kupplung des Applikators
angekuppelte Kanüle wenigstens teilweise umschließt.
[0013] Die Hülse ist vorteilhafterweise in einer Zwangsführung an dem Zylinder geführt,
wobei die Zwangsführung vorteilhafterweise durch eine Ausnehmung in der Hülse und
eine darin in Eingriff stehende Ausformung an der Außenseite des Zylinders ausgebildet
sein kann.
[0014] Weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den weiteren Unteransprüchen oder deren Unterkombinationen.
[0015] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen weiter erläutert. Im Einzelnen
zeigt die schematische Darstellung in:
- Fig. 1
- eine schematische Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Applikators zur Implantation
eines Implantats mit einem Zylinder und einem darin verschieblich gelagertem Stempel,
- Fig. 2
- eine schematische Schnittdarstellung des Zylinders mit daran geführter Hülse, ohne
den Stempel und den Zylinderabschnitt,
- Fig. 3
- eine schematische Schnittdarstellung des Stempels mit daran angeformter Zahnstange
und angeformtem Druckstempel, und
- Fig. 4
- eine schematische Schnittdarstellung des Zylinderabschnitts mit daran angeformter
Zahnstange und einem Luer-Lock als Kupplung für eine Kanüle.
[0016] Die in den Figuren gleichen Bezugsziffern bezeichnen gleiche oder gleich wirkende
Elemente.
[0017] Fig. 1 zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Applikators 1
zur Implantation eines Implantats, das hierzu aus einer Kanüle gedrückt werden kann.
Eine Kanüle mit darin befindlichem Implantat (nicht dargestellt) wird mittels der
in Form eines Luer-Locks ausgebildeten Kupplung 41 mit dem Applikator verbunden.
[0018] Der Applikator 1 weist einen an den Stirnseiten offenen Zylinder 2 mit einem darin
verschieblich gelagertem Stempel 3 auf. An dem Stempel 3 ist ein Druckstempel 31 angeformt,
der zum Hinausdrücken des Implantats aus einer Kanüle dient.
[0019] Die Kanüle wird, wie schon beschrieben, an einem Zylinderabschnitt 4 über eine im
Beispiel als Luer-Lock ausgebildete Kupplung 41 befestigt. Der Zylinderabschnitt 4
ist wiederum im Zylinder 2 beweglich geführt.
[0020] Ein Getriebe 5 koppelt hierbei den Stempel 3 mit dem Zylinderabschnitt 4, um eine
gegenläufige Bewegung des Zylinderabschnitts 4 und damit ein Zurückziehen der an der
Kupplung 41 befestigten Kanüle beim Hineindrücken des Stempels 3 in den Zylinder 2
zu erzeugen.
[0021] Das Getriebe 5 ist so ausgestaltet, dass es eine Relativbewegung des Stempels 3 gegenüber
dem Zylinder 2 in eine entgegengesetzte Bewegung des Zylinderabschnitts 4 umsetzt.
[0022] Hierzu sind zwei mit einem Zahnrad 54 gekoppelte Zahnstangen 51 und 52 vorgesehen.
[0023] Eine an dem Stempel 3 angeformte erste Zahnstange 51 steht in Eingriff mit dem am
Zylinder 2 drehbar an einer Achse 53 gelagerten Zahnrad 54; siehe hierzu auch
Fig. 2 und
Fig. 3 Das Zahnrad 54 steht ebenfalls in Einriff mit einer zweiten Zahnstange 52, die am
Zylinderabschnitt 4 angeformt ist; siehe auch Fig. 4.
[0024] Eine Führung und um die Achse rotatorische Stabilisierung des Stempels 3 und des
Zylinderabschnitts 4 erfolgt dabei durch die Formgebung der Zahnstangen 51 und 52
(plattenförmig) zusammen mit dem an der Achse 53 drehbar befestigten Zahnrad 54.
[0025] Zusätzlich kann noch ein Endanschlag vorne und hinten am Zylinder 2 vorgesehen sein,
der ein ungewolltes Herausziehen des Stempels 3 aus dem Zylinder 2 verhindert.
[0026] Des weiteren ist zum Sichern der Kanüle eine den Zylinder 2 wenigstens teilweise
umschließende Hülse 6 vorgesehen, wobei diese Hülse 6 um den Zylinder 2 verschieblich
gelagert ist. Die Hülse 6 ist dabei soweit über das kupplungs-seitige Ende 21 des
Zylinders 2 verschieblich, dass sie eine an der Kupplung 41 des Applikators 1 angekuppelte
Kanüle wenigstens teilweise umschließen kann (siehe
Fig. 1 und
Fig. 2).
[0027] Hierzu ist die Hülse 6 in einer Zwangsführung an dem Zylinder 2 geführt, wobei die
Zwangsführung durch eine Ausnehmung in der Hülse 6 und eine darin in Eingriff stehende
Ausformung 61 an der Außenseite des Zylinders 2 ausgebildet ist (
Fig. 2). Nachdem der Arzt das Implantat eingepflanzt hat, kann er die beweglich gelagerte
Hülse 6 zum Schutz vor Verletzungen über die Kanüle schieben und per Drehbewegung
verriegeln, die Zwangsführung kann hierzu mit einem rechtwinkligen Abschnitt vorgesehen
sein.
[0028] Hierdurch ist eine Schutzvorrichtung gegen Verletzungen oder Verunreinigungen beim
Umgang mit der montierten Kanüle ermöglicht.
[0029] Alle Teile des erfindungsgemäßen Applikators können aus einem sterilisierten Kunststoff
hergestellt sein.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- Applikator
- 2
- Zylinder
- 21
- Kupplungs-seitiges Ende
- 3
- Stempel
- 31
- Druckstempel
- 4
- Zylinderabschnitt
- 41
- Kupplung
- 5
- Getriebe
- 51
- erste Zahnstange
- 52
- zweiten Zahnstange
- 53
- Achse
- 54
- Zahnrad
- 6
- Hülse
- 61
- Ausformung
1. Applikator (1) zur Implantation eines Implantats, mit einem Zylinder (2), einem darin
verschieblich gelagerten Stempel (3) und einem Zylinderabschnitt (4), welcher Stempel
(3) einen Druckstempel (31) zum Hinausdrücken des Implantats aus einer Kanüle aufweist,
wobei die Kanüle an einer Kupplung (41) des Zylinderabschnitts (4) befestigbar ist,
wobei der Zylinderabschnitt (4) im Zylinder (2) beweglich geführt ist, wobei ein Getriebe
(5) vorgesehen ist, das den Stempel (3) mit dem Zylinderabschnitt (4) derart koppelt,
dass eine Relativbewegung des Stempels (3) gegenüber dem Zylinder (2) in eine entgegengesetzte
Bewegung des Zylinderabschnitts (4) umgesetzt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine den Zylinder (2) wenigstens teilweise umschließende Hülse (6) vorgesehen ist,
wobei die Hülse (6) um den Zylinder (2) verschieblich gelagert ist und soweit über
das kupplungsseitige Ende (21) des Zylinders (2) verschieblich ist, dass sie eine
an der Kupplung (41) des Applikators (1) angekuppelte Kanüle wenigstens teilweise
umschließt.
2. Applikator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hülse (6) in einer Zwangsführung an dem Zylinder (2) geführt ist, wobei die Zwangsführung
insbesondere durch eine Ausnehmung in der Hülse und eine darin in Eingriff stehende
Ausformung (61) an der Außenseite des Zylinders (2) ausgebildet ist.
3. Applikator nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Getriebe (5) eine mit dem Stempel (3) verbundene oder angeformte erste Zahnstange
(51) umfaßt, die in Eingriff mit einem am Zylinder (2) drehbar an einer Achse (53)
gelagerten Zahnrad (54) steht, welches ebenfalls in Eingriff mit einer zweiten Zahnstange
(52) steht, die am Zylinderabschnitt (4) befestigt oder angeformt ist.
4. Applikator nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kupplung (41) durch einen Luer-Lock ausgebildet ist.
5. Applikator nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass alle Teile des Applikators aus einem sterilisierten Kunststoff hergestellt sind.
1. An applicator (1) for implantation of an implant, having a cylinder (2), a plunger
(3) displaceably mounted therein, and a cylinder part (4), which plunger (3) has a
pusher plunger (31) for pushing the implant out of a cannula, wherein the cannula
is mountable on coupling (41) of a cylinder part (4), the cylinder part (4) being
movably guided in the cylinder (2), there being provided a gear mechanism (5) which
couples the plunger (3) to the cylinder part (4), a movement of the plunger (3) relative
to the cylinder (2) being converted into an opposite movement of the cylinder part
(4), characterized in that
a sleeve (6) that at least partially surrounds the cylinder (2) is provided, the sleeve
(6) being displaceably mounted around the cylinder (2) and being displaceable beyond
the coupling-side end (21) of the cylinder (2) until it at least partially surrounds
a cannula coupled to the coupling (41) of the applicator (1).
2. The applicator according to claim 1, characterized in that
the sleeve (6) is guided on the cylinder (2) in a constraining guide means, the constraining
guide means being formed especially by a recess in the sleeve and a projection (61)
on the outside of the cylinder (2) that engages therein.
3. The applicator according to claim 1 or 2, characterized in that
the gear mechanism (5) comprises a first toothed rack (51) joined to or formed on
the plunger (3), which toothed rack is in engagement with a toothed wheel (54) rotatably
mounted on a shaft (53) on the cylinder (2), which toothed wheel is also in engagement
with a second toothed rack (52) which is mounted or formed on the cylinder part (4).
4. The applicator according to any one of claims 1 to 3, characterized in that
the coupling (41) is formed by a Luer lock.
5. The applicator according to any one of claims 1 to 4, characterized in that
all parts of the applicator are produced from a sterilised plastics material.
1. Applicateur (1) pour l'implantation d'un implant, doté d'un cylindre (2), d'un poinçon
(3) déposé de manière coulissante à l'intérieur dudit cylindre, et d'un tronçon de
cylindre (4), lequel poinçon (3) présente un poussoir (31) pour pousser l'implant
à l'extérieur d'une canule, dans lequel la canule peut être fixée à un raccord (41)
du tronçon de cylindre (4), dans lequel le tronçon de cylindre (4) est guidé de manière
mobile dans le cylindre (2), dans lequel est prévue une transmission (5) qui raccorde
le poinçon (3) au tronçon de cylindre (4) de telle sorte qu'un mouvement relatif du
poinçon (3) par rapport au cylindre (2) est converti en un mouvement opposé du tronçon
de cylindre (4),
caractérisé en
ce que est prévue une gaine (6) entourant au moins partiellement le cylindre (2), dans lequel
la gaine (6) est déposée de manière coulissante autour du cylindre (2) et peut être
coulissée par-dessus l'extrémité du côté du raccord (21) du cylindre (2) jusqu'à ce
qu'elle entoure au moins partiellement une canule raccordée au raccord (41) de l'applicateur
(1).
2. Applicateur selon la revendication 1,
caractérisé en
ce que la gaine (6) est guidée sur le cylindre (2) par un guidage forcé, dans lequel le
guidage forcé est formé sur le côté extérieur du cylindre (2) en particulier par un
évidement dans la gaine et une déformation (61) venant en prise à l'intérieur de ladite
gaine.
3. Applicateur selon la revendication 1 ou 2,
caractérisé en
ce que la transmission (5) comprend une première crémaillère (51) reliée ou moulée avec
le poinçon (3), laquelle première crémaillère (51) vient en prise avec une roue dentée
(54) déposée contre le cylindre (2) de manière pivotante autour d'un axe (53), laquelle
roue dentée vient également en prise avec une seconde crémaillère (52) qui est fixée
ou moulée contre le tronçon de cylindre (4).
4. Applicateur selon l'une des revendications 1 à 3,
caractérisé en
ce que le raccord (41) est formé par un Luer Lock.
5. Applicateur selon l'une des revendications 1 à 4,
caractérisé en
ce que toutes les pièces de l'applicateur sont fabriquées dans une matière synthétique stérilisée.
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