(19)
(11) EP 2 840 320 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
05.04.2017  Patentblatt  2017/14

(21) Anmeldenummer: 14177376.2

(22) Anmeldetag:  17.07.2014
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F24C 15/00(2006.01)
F24C 14/00(2006.01)

(54)

Ofen mit selbstreinigungsfähiger Innenfläche seiner Ofenmuffel

Oven with self-cleaning inner surface in its oven chamber

Four doté de surface intérieure autonettoyante dans son moufle


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 30.07.2013 DE 102013214858

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
25.02.2015  Patentblatt  2015/09

(73) Patentinhaber: BSH Hausgeräte GmbH
81739 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Jördens, Frank, Dr.
    83278 Traunstein (DE)
  • Salomon, Jürgen
    83308 Trostberg (DE)
  • Schaller, Philipp
    83301 Traunreut (DE)
  • Schmidmayer, Gerhard
    83093 Bad Endorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A1- 2 507 659
DE-A1-102013 215 845
DE-U1- 8 020 039
US-A- 3 783 853
DE-A1- 2 828 613
DE-U- 7 318 690
JP-U- S 589 609
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Ofen, welcher eine Ofenmuffel mit einer selbstreinigungsfähigen Innenfläche aufweist.

    [0002] Es sind Öfen der betreffenden Art bekannt, bei denen eine Innenseite der Ofenmuffel mit einer Selbstreinigungsbeschichtung versehen ist. Diese Selbstreinigungsbeschichtung ist porös, so dass Verschmutzungen, insbesondere Fette, in die zugehörigen Poren eindringen können. In den Poren wird das Fett bei ausreichend hoher Temperatur, wie sie während eines Betriebs des Ofens auftreten, abgebaut. Dies kann beispielsweise bei der sog. "Ecolyse" dadurch geschehen, dass die Selbstreinigungsbeschichtung durch ihre poröse Struktur zahlreiche Sauerstoffspeicher enthält, welche den Abbau unterstützen. Bei der Ecolyse sind Temperaturen von etwa 270 °C ausreichend, um Verunreinigungen in der Ofenmuffel zu beseitigen.

    [0003] Bei einem normalen Betrieb des Ofens nimmt die Selbstreinigungsschicht einen Großteil der Verschmutzungen, z.B. bei der Ecolyse auch einschließlich des Wrasens, aus dem durch die Ofenmuffel begrenzten Garraum auf. Diese Verunreinigungen werden bei normalen Betriebstemperaturen größtenteils abgebaut. Allerdings kann es insbesondere bei sehr großen Fettmengen vorkommen, dass die Selbstreinigungsschicht mit Fett übersättigt wird und damit ihre Funktion einbüßt. In einem solchen Fall muss von einem Endkunden ein gesonderter Reinigungszyklus bei einer ausreichend hohen Temperatur ausgelöst werden. Dieser ermöglicht es der Selbstreinigungsschicht, die gesamte Verschmutzung abzubauen und dadurch ihre Selbstreinigungsfähigkeit wiederherzustellen. Jedoch ist es für den Endkunden schwer zu erkennen, wann ein solcher Reinigungszyklus nötig ist. Ein solches Erkennen wird dadurch erschwert, dass die Selbstreinigungsschichten bewusst farblich so eingestellt sind, dass Verschmutzungen und deren mögliche Rückstände schwer sichtbar sind, z.B. schwarz.

    [0004] Das Dokument US 3 783 853 A1 beschreibt einen Backofen mit mindestens einer Bodenwand, zwei Seitwände und einer Rückwand, die aus geprägtem Metall mit einer Emailschicht bestehen, wodurch die Katalysefunktion verbessert wird.

    [0005] Das Dokument DE 80 20 039 U1 beschreibt einen Backofenmuffel, dessen Innenflächen mit einer katalytisch selbstreinigenden Beschichtung überzogen sind.

    [0006] Das Dokument DE 25 07 659 A1 beschreibt einen Herd mit einer Backmuffel und mit in der Backmuffel angeordneten Blechen, welche mit einer katalytischen Selbstreinigungsschicht versehen sind.

    [0007] Das Dokument DE 73 18 690 U beschreibt ein Brat-und Backgerät, deren innere Seitenwände der Muffel mit einer katalytisch die Selbstreinigung bewirkenden Schicht versehen sind.

    [0008] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise zu überwinden und insbesondere eine verbesserte Möglichkeit zur Erkennung einer Übersättigung einer selbstreinigungsfähigen Innenfläche einer Ofenmuffel bereitzustellen.

    [0009] Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.

    [0010] Die Aufgabe wird gelöst durch einen Ofen, aufweisend eine Ofenmuffel mit einer selbstreinigungsfähigen Innenfläche, wobei mindestens ein einsehbarer Teilbereich der Innenfläche zumindest vermindert selbstreinigungsfähig ist und wobei die Selbstreinigungsfähigkeit des vermindert selbstreinigungsfähigen Teilbereichs weiterhin gegeben ist, wobei
    • der vermindert selbstreinigungsfähige Teilbereich so ausgebildet ist, dass er einen optischen Vergleich mit einem voll selbstreinigungsfähigen Teilbereich ermöglicht und
    • der mindestens eine vermindert selbstreinigungsfähige Teilbereich an einer Prallwand angeordnet ist.


    [0011] Dadurch werden an der Oberfläche dieser vermindert selbstreinigungsfähigen Teilbereiche typischerweise Verschmutzungen zurückbleiben, die an den übrigen, voll selbstreinigungsfähigen Teilbereichen aufgenommen und zersetzt werden. Somit kann ein Nutzer einen optischen Vergleich zwischen den vermindert selbstreinigungsfähigen Teilbereichen mit den voll selbstreinigungsfähigen Teilbereichen anstellen, was einen gut erkennbaren Indikator für den Grad der Verschmutzung liefert. Bei einer geringen Verschmutzung nach einem Garvorgang werden sich auf den vermindert selbstreinigungsfähigen Teilbereichen nur geringe Mengen an Ölen, Fetten usw. absetzen, so dass ein optischer Unterschied ebenfalls nur gering sein wird. Bei einer größeren Verschmutzung nach einem Garvorgang werden sich auf den vermindert selbstreinigungsfähigen Teilbereiche größere Mengen an Ölen, Fetten usw. absetzen, die optisch einfach erkennbar sind. Beispielsweise mag eine auf einem vermindert selbstreinigungsfähigen Teilbereich verbleibende Fettschicht eine bräunlich-gelbe Farbe aufweisen, während ein voll selbstreinigungsfähiger Teilbereich das Fett aufnimmt (wenn auch nicht mehr voll zersetzen kann) und z.B. schwarz erscheint. Folglich kann ein Kunde, nachdem er eine farbliche Änderung des mindestens einen vermindert selbstreinigungsfähigen Teilbereichs deutlich erkannt hat, einen Reinigungszyklus starten. Unnötig durchgeführte Reinigungszyklen können entfallen und ansonsten entsprechend aufzuwendende Energie kann eingespart werden. Zudem kann ein Vorliegen einer übersättigten Selbstreinigungsschicht durch nicht ausreichende Reinigungszyklen vermieden werden. Der Kunde wird nicht mit einem Mehraufwand durch das Reinigen der gesamten Innenseite der Ofenmuffel von Hand belastet. Der Ofen kann durch die zur richtigen Zeit durchgeführten Reinigungszyklen besonders energieeffizient arbeiten.

    [0012] Es ist eine Weiterbildung, dass der Ofen ein Backofen, ein Mikrowellenofen oder eine Kombination daraus ist, insbesondere in Verbindung mit mindestens einer weiteren Garfunktion wie einer Dampfgarfunktion.

    [0013] Der Ofen ist insbesondere ein Haushaltsofen, also ein Haushaltsgerät mit einer Ofenfunktionalität.

    [0014] Die Ofenmuffel weist typischerweise eine frontseitige Beschickungsöffnung auf, welche durch eine Ofentür verschließbar ist. Die Innenflächen der Ofenmuffel und der Ofentür definieren bzw. begrenzen einen Garraum. Der Garraum kann auch als ein Ofenraum oder als ein Behandlungsraum für Speisen bezeichnet werden.

    [0015] Gemäß der Erfindung ist mindestens ein einsehbarer Teilbereich an einer Prallwand (auch Heißluftleitblech genannt) angeordnet. Dies ergibt den Vorteil einer besonders einfachen Erkennung einer Sättigung, da an der Prallwand häufig das höchste Aufkommen an Fett oder Öl in einem Garraum anfällt. Die Prallwand kann als eigenständiges Bauteil der Ofenmuffel oder als Teil einer Seitenwand des Garraums, insbesondere als ein Teil einer rückwärtigen Seitenwand oder Rückwand, angesehen werden.

    [0016] Dass ein Teilbereich vermindert selbstreinigungsfähig ist, bedeutet, dass dort eine Selbstreinigungsfähigkeit weiterhin gegeben ist.

    [0017] In einem anderen Fall, der nicht Teil der Erfindung ist, kann ein Teilbereich, der vermindert selbstreinigungsfähig ist, auch bedeuten, dass dort keine Selbstreinigungsfähigkeit mehr gegeben ist, also der Teilbereich nicht oder nicht mehr selbstreinigungsfähig ist.

    [0018] Es ist eine Weiterbildung, dass die selbstreinigungsfähige Innenfläche eine selbstreinigungsfähige Schicht oder Lage ist oder aufweist, welche ihre Selbstreinigungsfähigkeit durch Ecolyse erhält. Es ist noch eine Weiterbildung, dass die selbstreinigungsfähige Innenfläche eine selbstreinigungsfähige Schicht oder Lage ist oder aufweist, welche ihre Selbstreinigungsfähigkeit durch Katalyse erhält. Bei der Katalyse mag insbesondere ein zum Abbau von Verschmutzungen verwendeter Katalysator in der selbstreinigungsfähigen Schicht gebunden sein.

    [0019] Die selbstreinigungsfähige Schicht oder Lage mag beispielsweise poröse Keramik aufweisen, z.B. als katalytisch beschichteten Grundkörper. Die selbstreinigungsfähige Schicht oder Lage mag aber auch anorganisch verklebte Partikel aufweisen.

    [0020] Unter einem einsehbaren Teilbereich kann insbesondere ein durch einen Kunden durch eine Beschickungsöffnung der Ofenmuffel einsehbarer Teilbereich verstanden werden. Ein einsehbarer Teilbereich mag insbesondere an mindestens einer Seitenwand der Ofenmuffel angeordnet sein, da dort ein besonders hoher Fettanfall zu erwarten ist. Dabei mag der einsehbare Teilbereich insbesondere an einer unteren Hälfte vorhanden sein, was dessen Sichtbarkeit für einen Bediener oder Nutzer erleichtert.

    [0021] Es ist eine Ausgestaltung, dass die selbstreinigungsfähige Innenfläche eine selbstreinigungsfähige Schicht mit einem ersten Porenvolumen aufweist und der mindestens eine vermindert selbstreinigungsfähige Teilbereich eine vermindert selbstreinigungsfähige Schicht mit einem zweiten, verringerten Porenvolumen aufweist. Durch das geringere Porenvolumen wird eine Selbstreinigungsfähigkeit verringert und eine Tendenz zur Ablagerung z.B. von Fett an der (äußeren oder freien) Oberfläche des vermindert selbstreinigungsfähigen Teilbereichs verstärkt. Unter einem Porenvolumen kann insbesondere ein durchschnittliches Porenvolumen pro Einheitsfläche des Teilbereichs verstanden werden.

    [0022] Es ist noch eine Ausgestaltung, dass der vermindert selbstreinigungsfähige Teilbereich ein verdichteter Teilbereich ist, welcher also eine geringere Porosität oder Porendichte aufweist. Eine solche Verdichtung kann beispielsweise mittels einer lokalen Druckbehandlung und/oder Wärmebehandlung eines zuvor unvermindert selbstreinigungsfähigen Ausgangsmaterials an der Stelle des herzustellenden vermindert selbstreinigungsfähigen Teilbereichs erreicht werden. Durch die geringere Porosität sinken beispielsweise die Aufnahmefähigkeit für Sauerstoff, welcher eine Ecolyse ermöglicht, oder eine katalytisch wirksame Oberfläche. Die Verdichtung kann insbesondere zu einem kompakten Teilbereich bzw. einem Teilbereich mit einer vernachlässigbaren Porosität führen.

    [0023] Es ist eine weitere Ausgestaltung, dass der vermindert selbstreinigungsfähige Teilbereich ein Teilbereich mit zumindest teilweise mittels eines Füllmaterials aufgefüllten Poren ist. Auch hierdurch wird eine geringere Porosität oder Porendichte bewirkt. Das Füllmaterial mag beispielsweise Glas sein. Dazu mag beispielsweise die selbstreinigungsfähige Schicht lokal mit flüssigem Glas infiltriert werden.

    [0024] Es ist noch eine weitere Ausgestaltung, dass der vermindert selbstreinigungsfähige Teilbereich ein Teilbereich mit verminderter Dicke ist. Hierbei bleibt zwar die Porosität oder Porendichte erhalten, aber das absolute Porenvolumen sinkt, insbesondere im Verhältnis zu einer Verminderung der Schichtdicke. Auch so wird eine Fähigkeit zum Abbau von Verschmutzungen, insbesondere Fett oder Öl, vermindert. Die verminderte Dicke mag z.B. durch materialabtragende Verfahren erreicht werden.

    [0025] Es ist noch eine weitere Ausgestaltung, dass der vermindert selbstreinigungsfähige Teilbereich ein Teilbereich mit teilweise weitgehender oder gänzlicher Entfernung der selbstreinigungsfähigen Schicht ist. Dieser Teilbereich weist also mindestens einen Unterbereich ohne die selbstreinigungsfähige Schicht und mindestens einen Unterbereich mit einer unvermindert selbstreinigungsfähigen Schicht auf. Integral über die Unterbereiche gemittelt bleibt zwar eine Porosität oder Porendichte des Teilbereichsbestehen, aber das absolute Porenvolumen sinkt im Vergleich zu einem unvermindert selbstreinigungsfähigen Teilbereich durch das teilweise Entfernen der selbstreinigungsfähigen Schicht. Auch so wird eine Fähigkeit zum Abbau von Verschmutzungen, insbesondere Fett oder Öl, vermindert. Die Entfernung der Schicht mag z.B. durch materialabtragende Verfahren erreicht werden.

    [0026] Als Form eines Unterbereichs ohne die selbstreinigungsfähige Schicht sind verschiedene Muster und Formen möglich. So ist eine Weiterbildung davon, dass zumindest ein Unterbereich, insbesondere der mindestens eine Unterbereich ohne die selbstreinigungsfähige Schicht, ein regelmäßiges Muster bildet. Das regelmäßige Muster mag beispielswiese ein Linienmuster aus mehreren Linien sein. Das Linienmuster mag z.B. ein Streifenmuster mit mehreren parallel zueinander verlaufenden Linien oder ein Gittermuster mit mehreren parallel und senkrecht zueinander verlaufenden Linien sein. Auch ist z.B. ein Lochmuster, z.B. mit matrixartig angeordneten Löchern, oder ein Schachbrettmuster einsetzbar.

    [0027] Es ist noch eine Weiterbildung, dass eine Auflösung der zumindest eines der Unterbereiche so hoch ist, dass ein von außerhalb des Garraums in den Garraum blickender Betrachter die Unterbereiche nicht mehr optisch auflösen kann und sich der Teilbereich also als ein optisch einheitlicher Bereich darstellt. Dadurch mag bei einem Betrachter beispielsweise der optische Eindruck einer anderen Farbe dieses Teilbereichs im Vergleich zu der unbehandelten umgebenden Schicht erzeugt werden.

    [0028] Es ist auch eine Ausgestaltung, dass der vermindert selbstreinigungsfähige Teilbereich gegen einen von der Ofenmuffel umschlossenen Garraum abgedichtet ist. Somit bleiben zwar die Porosität und das Porenvolumen zumindest größtenteils erhalten, aber die Verunreinigungen können nicht mehr in diesen Teilbereich eindringen.

    [0029] Es ist außerdem eine Ausgestaltung, dass der vermindert selbstreinigungsfähige Teilbereich mittels einer Laserbearbeitung aus einem unvermindert selbstreinigungsfähigen Ausgangsmaterial bereitstellbar ist. Eine solche Bearbeitung ist besonders einfach durchführbar, insbesondere an einer zunächst voll selbstreinigungsfähigen Innenfläche, und zudem präzise als auch ohne großen Aufwand flexibel bezüglich einer Form des mindestens einen vermindert selbstreinigungsfähigen Teilbereichs.

    [0030] Es ist ferner eine Ausgestaltung, dass zumindest ein vermindert selbstreinigungsfähiger Teilbereich eine Form mindestens einer Zeichenkette aufweist, z.B. jeweils aufweisend mindestens ein Symbol, mindestens einen Buchstaben und/oder mindestens eine Zahl. Dadurch kann einem Kunden ein geeigneter Zeitpunkt eines Reinigungszyklus besonders eingängig dargestellt werden.

    [0031] Es ist eine Ausgestaltung davon, dass der mindestens eine vermindert selbstreinigungsfähige Teilbereich eine Form eines Nutzerhinweises aufweist. Dadurch kann dem Kunden ein "sprechender" Hinweis angezeigt werden. Der Nutzerhinweis mag insbesondere einen Text darstellen, z.B. "jetzt reinigen".

    [0032] Es ist ferner eine Ausgestaltung, dass zumindest eine optische Vergleichsfläche vorgesehen ist, insbesondere an der Ofenmuffel, insbesondere neben dem vermindert selbstreinigungsfähigen Teilbereich. Die optische Vergleichsfläche ermöglicht auf besonders einfache Weise einen optischen Abgleich des Verschmutzungsgrad des vermindert selbstreinigungsfähige Teilbereich mit einem vorgegebenen Schwellenwert. Die optische Vergleichsfläche mag insbesondere eine Oberfläche aufweisen, welche eine vordefinierte, sich nicht ändernde Farbe aufweist. Diese vorbestimmte Farbe mag insbesondere einer Farbe des vermindert selbstreinigungsfähigen Teilbereichs bei einem vorbestimmten Verschmutzungsschwellwert entsprechen, ab welchem ein gesonderter Reinigungszyklus empfohlen ist. Das Erreichen des Verschmutzungsschwellwerts ist durch diese Ausgestaltung besonders einfach und genau durch farblichen Vergleich des vermindert selbstreinigungsfähigen Teilbereichs und der optische Vergleichsfläche möglich. Die optische Vergleichsfläche braucht keine Selbstreinigungsfähigkeit aufzuweisen.

    [0033] In der folgenden Figur wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels schematisch genauer beschrieben. Dabei können zur Übersichtlichkeit gleiche oder gleichwirkende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen sein.

    [0034] Die Fig. zeigt in einer Ansicht von schräg vorne einen Haushalts-Backofen 1 mit einer Ofenmuffel 2, welche vorderseitig oder frontseitig eine Beschickungsöffnung 3 aufweist. Die Beschickungsöffnung 3 kann durch eine - nicht dargestellte - Backofentür verschlossen werden. Die Ofenmuffel 2 begrenzt, mit der geschlossenen Backofentür, einen Garraum 4. Die Ofenmuffel 2 weist einen Boden 5, eine linksseitige Seitenwand 6, eine rechtsseitige Seitenwand 7, eine rückseitige Seitenwand (Rückwand) 8 und eine Decke 9 auf. Die rückseitige Seitenwand 8 weist hier als einen Teil eine Prallwand 12 auf, die als Abdeckung eines dahinter angebrachten Lüfters und/oder Ringheizung (o. Abb.) als auch als Luftleitblech dient. Die Ofenmuffel 2 weist bzw. die Wände 5 bis 9 weisen eine selbstreinigungsfähige Innenfläche 10 auf. Die selbstreinigungsfähige Innenfläche 10 wird durch eine poröse, katalytische oder Ecolyse-fähige, selbstreinigungsfähige Schicht mit einem ersten Porenvolumen V1 gebildet.

    [0035] An der linksseitigen Seitenwand 6, ggf. an der rechtsseitigen Seitenwand 7 als auch an der Prallwand 12, und zwar jeweils in einer unteren Hälfte, befinden sich mehrere von einem Kunden einfach einsehbare Teilbereiche 11 der Innenfläche 10, welche nicht oder nur gering selbstreinigungsfähig sind. Diese verminderte Selbstreinigungsfähigkeit wird hier rein beispielhaft durch ein lokal vermindertes, zweites Porenvolumen V2 kleiner V1 bewirkt, z.B. mittels einer Laserbearbeitung, einer Befüllung mit Glas usw. Alternativ mögen die Teilbereiche 11 z.B. gegen den Garraum 4 abgedichtet sein oder dickenreduziert sein. Die Teilbereiche 11 sind in Form von Buchstaben geformt, welche jeweils die Nachricht "JETZT REINIGEN" bilden.

    [0036] An dem vermindert selbstreinigungsfähigen Teilbereich 11 der linksseitigen Seitenwand 6 ist hier eine farblich vorbestimmte optische Vergleichsfläche 13 vorgesehen, die einen farblichen Abgleich mit dem Teilbereich 11 zur Bestimmung eines Verschmutzungsschwellwerts erleichtert.

    [0037] Nach einem Garvorgang, zu dessen Beginn die Ofenmuffel 2 gereinigt worden war, werden sich an der Innenfläche 10 der Ofenmuffel 2 Verunreinigungen, insbesondere Fett, abgelagert haben. Diese Verschmutzungen werden in der Regel durch die selbstreinigungsfähigen Teilbereiche der Innenfläche 10 abgebaut, verbleiben aber zumindest teilweise an den vermindert selbstreinigungsfähigen Teilbereichen 11. Bei einer geringen Verschmutzung während des Garvorgangs, insbesondere bei einem geringen Fettaufkommen, werden auch die Teilbereiche 11 nur wenig verschmutzt sein, insbesondere nur gering mit Fett bedeckt sein und sich somit farblich nicht oder nur geringfügig von er übrigen, selbstreinigenden Innenfläche 10 unterscheiden. Ein Kunde oder Nutzer wird somit die Teilbereiche 11 nicht deutlich erkennen können und keinen Hinweis auf eine Aktivierung eines Reinigungszyklus erhalten.

    [0038] Bei einem sehr hohen Fettaufkommen hingegen wird das flüssige Fett zwar in die Poren der selbstreinigungsfähigen Teilbereiche der Innenfläche 10 eindringen, aber dort nicht mehr vollständig während dieses Garvorgangs abgebaut werden können. Es tritt eine Übersättigung auf. An den vermindert selbstreinigungsfähigen Teilbereichen 11 bildet sich nun oberflächlich ein deutlich wahrnehmbarer bräunlich-gelber Fettfilm, der sich farblich von der übrigen, selbstreinigungsfähigen Innenfläche 10 unterscheidet, die üblicherweise schwarz ist. Ein Kunde oder Nutzer erkennt folglich deutlich den Schriftzug "JETZT REINIGEN" und wird daraufhin einen gesonderten Reinigungszyklus aktivieren. Die Erkennung des geeigneten Zeitpunkts zum Durchführen des gesonderten Reinigungszyklus wird durch einen farblichen Vergleich eines Teilbereichs 11 mit der optische Vergleichsfläche 13 merklich erleichtert. Die optische Vergleichsfläche 13 mag dazu beispielsweise eine bräunlich-gelbe Farbe aufweisen.

    [0039] Bei diesem Reinigungszyklus mag z.B. der Garraum 4 ohne Gargut auf eine Temperatur aufgeheizt werden, welche die Selbstreinigung ermöglicht (z.B. auf 270°C oder mehr), so dass in den selbstreinigungsfähigen Teilbereichen der Innenfläche 10 verbliebene Fettrückstände abgebaut werden.

    [0040] Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt.

    [0041] Allgemein kann unter "ein", "eine" usw. eine Einzahl oder eine Mehrzahl verstanden werden, insbesondere im Sinne von "mindestens ein" oder "ein oder mehrere" usw., solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist, z.B. durch den Ausdruck "genau ein" usw.

    [0042] Auch kann eine Zahlenangabe genau die angegebene Zahl als auch einen üblichen Toleranzbereich umfassen, solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist.

    Bezugszeichenliste



    [0043] 
    1
    Haushalts-Backofen
    2
    Ofenmuffel
    3
    Beschickungsöffnung
    4
    Garraum
    5
    Boden der Ofenmuffel
    6
    linksseitige Seitenwand
    7
    rechtsseitige Seitenwand
    8
    rückseitige Seitenwand
    9
    Decke
    10
    selbstreinigungsfähige Innenfläche
    11
    Teilbereiche mit verminderter Selbstreinigungsfähigkeit
    12
    Prallwand
    13
    optische Vergleichsfläche
    V1
    erstes Porenvolumen
    V2
    zweites Porenvolumen



    Ansprüche

    1. Ofen (1), aufweisend eine Ofenmuffel (2) mit einer selbstreinigungsfähigen Innenfläche (10), wobei mindestens ein einsehbarer Teilbereich (5, 11) der Innenfläche (10) vermindert selbstreinigungsfähig ist und wobei die Selbstreinigungsfähigkeit des vermindert selbstreinigungsfähigen Teilbereichs (5, 11) weiterhin gegeben ist, dadurch gekennzeichnet, dass

    - der vermindert selbstreinigungsfähige Teilbereich (5, 11) so ausgebildet ist, dass er einen optischen Vergleich mit einem voll selbstreinigungsfähigen Teilbereich ermöglicht und

    - der mindestens eine vermindert selbstreinigungsfähige Teilbereich (11) an einer Prallwand (12) angeordnet ist.


     
    2. Ofen (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die selbstreinigungsfähige Innenfläche (10) eine selbstreinigungsfähige Schicht mit einem ersten Porenvolumen (V1) aufweist und der mindestens eine vermindert selbstreinigungsfähige Teilbereich (11) eine vermindert selbstreinigungsfähige Schicht mit einem zweiten, verringerten Porenvolumen (V2) aufweist.
     
    3. Ofen (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der vermindert selbstreinigungsfähige Teilbereich ein verdichteter Teilbereich ist.
     
    4. Ofen (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der vermindert selbstreinigungsfähige Teilbereich (11) mit zumindest teilweise mittels eines Füllmaterials aufgefüllten Poren aufweist.
     
    5. Ofen (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der vermindert selbstreinigungsfähige Teilbereich (11) ein Teilbereich mit verminderter Dicke ist.
     
    6. Ofen (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der vermindert selbstreinigungsfähige Teilbereich (11) durch einen Materialabtrag erzeugt worden ist.
     
    7. Ofen (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der vermindert selbstreinigungsfähige Teilbereich (11) mittels einer Laserbearbeitung aus einem unvermindert selbstreinigungsfähigen Ausgangsmaterial bereitstellbar ist.
     
    8. Ofen (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein vermindert selbstreinigungsfähiger Teilbereich (11) eine Form mindestens einer Zeichenkette aufweist.
     
    9. Ofen (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine vermindert selbstreinigungsfähige Teilbereich (11) eine Form eines Nutzerhinweises aufweist.
     
    10. Ofen (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine farblich vorbestimmte optische Vergleichsfläche (13) an der Ofenmuffel (2) vorgesehen ist.
     


    Claims

    1. Oven (1), having an oven chamber (2) with a self-cleaning inner surface (10), wherein at least one visible subarea (5, 11) of the inner surface (10) has reduced self-cleaning capability and wherein the self-cleaning capability of the subarea (5, 11) with reduced self-cleaning capability is also provided, characterised in that

    - the subarea (5, 11) with reduced self-cleaning capability is embodied such that it permits an optical comparison with a fully self-cleaning subarea and

    - the at least one subarea (11) with reduced self-cleaning capability is arranged on a reflector plate (12).


     
    2. Oven (1) according to claim 1, characterised in that the self-cleaning inner surface (1) has a self-cleaning layer with a first pore volume (V1) and the at least one subarea (11) with reduced self-cleaning capability has a layer with reduced self-cleaning capability with a second, reduced pore volume (V2).
     
    3. Oven (1) according to claim 2, characterised in that the subarea with reduced self-cleaning capability is a compressed subarea.
     
    4. Oven (1) according to claim 2, characterised in that the subarea (11) with reduced self-cleaning capability has pores filled at least partially by means of a filling material.
     
    5. Oven (1) according to claim 2, characterised in that the subarea (11) with reduced self-cleaning capability has a subarea with a reduced thickness.
     
    6. Oven (1) according to claim 5, characterised in that the subarea (11) with reduced self-cleaning capability has been generated by means of a material removal.
     
    7. Oven (1) according to one of the preceding claims, characterised in that the subarea (11) with reduced self-cleaning capability can be provided from a primary material with reduced self-cleaning capability by means of laser machining.
     
    8. Oven (1) according to one of the preceding claims, characterised in that at least one subarea (11) with reduced self-cleaning capability has a form of at least one character string.
     
    9. Oven (1) according to claim 8, characterised in that the at least one subarea (11) with reduced self-cleaning capability has a form of a user instruction.
     
    10. Oven (1) according to one of the preceding claims, characterised in that at least one optical comparison surface (13) which is predetermined according to colour is provided on the oven chamber (2).
     


    Revendications

    1. Four (1), présentant un moufle de four (2) avec une surface intérieure (10) dotée d'une capacité autonettoyante, dans lequel au moins une zone partielle visible (5, 11) de la surface intérieure (10) est dotée d'une capacité autonettoyante moindre et dans lequel la capacité autonettoyante de la zone partielle dotée d'une capacité autonettoyante moindre (5, 11) demeure donnée, caractérisé en ce que la zone partielle dotée d'une capacité autonettoyante moindre (5, 11) est exécutée de telle sorte qu'elle permet une comparaison visuelle avec une zone partielle dotée d'une capacité autonettoyante intégrale et la zone partielle dotée d'une capacité autonettoyante moindre (11) est disposée sur une paroi d'impact (12).
     
    2. Four (1) selon la revendication 1, caractérisé en ce que la surface intérieure dotée d'une capacité autonettoyante (10) présente une couche dotée d'une capacité autonettoyante avec un premier volume de pores (V1) et l'au moins une zone partielle dotée d'une capacité autonettoyante moindre (11) présente une couche dotée d'une capacité autonettoyante moindre avec un deuxième volume de pores réduit (V2).
     
    3. Four (1) selon la revendication 2, caractérisé en ce que la zone partielle présentant une capacité autonettoyante moindre est une zone partielle condensée.
     
    4. Four (1) selon la revendication 2, caractérisé en ce que la zone partielle présentant une capacité autonettoyante moindre (11) présente des pores au moins partiellement comblés par un matériau de remplissage.
     
    5. Four (1) selon la revendication 2, caractérisé en ce que la zone partielle présentant une capacité autonettoyante moindre (11) est une zone partielle d'épaisseur réduite.
     
    6. Four (1) selon la revendication 5, caractérisé en ce que la zone partielle présentant une capacité autonettoyante moindre (11) a été fabriquée par un enlèvement de matière.
     
    7. Four (1) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la zone partielle présentant une capacité autonettoyante moindre (11) est réalisable par traitement au laser au départ d'un matériau de départ présentant une capacité autonettoyante non réduite.
     
    8. Four (1) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'au moins une zone partielle présentant une capacité autonettoyante moindre (11) présente une forme d'au moins une chaîne de caractères.
     
    9. Four (1) selon la revendication 8, caractérisé en ce que l'au moins une zone partielle présentant une capacité autonettoyante moindre (11) présente une forme d'une indication destinée à l'utilisateur.
     
    10. Four (1) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'au moins une surface de comparaison visuelle colorée déterminée au préalable (13) est prévue sur le moufle de four (2).
     




    Zeichnung








    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente