[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Blattfeder
aus einem Faserverbundwerkstoff sowie eine Anordnung zur Herstellung einer Blattfeder
aus einem Faserverbundwerkstoff nach den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche.
[0002] Blattfedern aus Faserverbundwerkstoff spielen im modernen Automobilbau eine wichtige
Rolle. Durch die Kombination von thermoplastischen oder duroplastischen Kunststoffen
als Matrixmaterial mit Fasermaterialien aus Glas, Kohlenstoff und dergleichen kann
eine erhebliche Gewichtseinsparung kreiert werden, wodurch umweltfreundlich ein geringerer
Kraftstoffverbrauch einhergeht.
[0003] Bei der Herstellung von Blattfedern aus Faserverbundwerkstoff werden unterschiedliche
Wege beschritten. Beim Resin Transfer Moulding (RTM), wie beispielsweise in der
DE 10 2011 012 654 A1 beschrieben, wird ein trockenes Blattfederhalbzeug in einen Formhohlraum eingelegt
und das Matrixmaterial in den Formhohlraum injiziert. Das Matrixmaterial durchtränkt
das Blattfederhalbzeug und wird unter Druck und Temperatur ausgehärtet. Entsprechende
RTM-Werkzeuge sind allerdings aufwändig und kostspielig. Zudem besteht die Gefahr,
dass die Blattfederhalbzeuge nicht vollständig durchtränkt werden und die so entstehenden
Trockenstellen die Lebensdauer der Blattfedern herabsetzen.
[0004] In einem anderen Verfahren werden einzelne Lagen von zugeschnittenem, vorimprägniertem
Fasermaterial teilweise manuell aufeinander gestapelt und das so entstandene Blattfederhalbzeug
in einem Pressenwerkzeug verpresst und ausgehärtet. Hier besteht der Nachteil insbesondere
darin, dass dieser Prozess sehr zeitaufwändig ist, so dass ein adäquater Einsatz in
einer Serienproduktion immer auch mit langen Taktzeiten und hohen Preisen für das
Endprodukt verbunden ist. Weiterhin ist es bekannt, Blattfedern mittels einer geeigneten
Vorrichtung zu wickeln. Dabei werden zumeist zwei oder mehrere Blattfederhalbzeuge
durch einen Wickelvorgang auf einem Wickelkern erzeugt. Insbesondere die
EP 0 005 916 A1 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung einer Blattfeder aus
einem Faserverbundwerkstoff, in der mit Matrixharz vorimprägniertes Bandmaterial aus
Faserwerkstoff auf einen Wickelkern aufgewickelt wird. Bei dem Bandmaterial kann es
sich um ein Fasertape oder dergleichen handeln. Die fertigen Blattfederhalbzeuge werden
dann von dem Wickelkern abgenommen und in einer Presse unter Beaufschlagung mit Druck
und Temperatur zur fertigen Blattfeder verarbeitet.
[0005] US3142598 offenbart ein Verfahren zum Herstellen einer Blattfeder
aus einem Faserverbundwerkstoff durch Aufwickeln eines Bandmaterials auf
einen Wickelkern und eine Anordnung zum Herstellen einer Blattfeder.
[0006] Durch den Einsatz eines Wickelverfahrens kann eine Blattfeder mit für eine Serienproduktion
geeigneten Taktzeiten gefertigt werden. Darüber hinaus sind vorimprägnierte Bandmaterialien
sehr einfach zu handhaben. Allerdings besteht bei dem vorgestellten Verfahren die
Gefahr, dass bei der Herstellung des Blattfederhalbzeuges einzelne benachbarte Lagen
des Fasermaterials nicht vollflächig aneinander haften. Dies kann zu Fehlstellen in
der fertigen Blattfeder und folglich zur Delaminierung der Faserschichten und einer
starken Verkürzung der Lebensdauer der Blattfeder führen.
[0007] Es ist damit die Aufgabe der Erfindung, die aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren
und Anordnungen zur Herstellung einer Blattfeder aus Verbundmaterial weiterzubilden
und ein Verfahren und eine Anordnung bereit zu stellen, durch die eine kostengünstige
und haltbare Blattfeder bei Erreichung geringer Taktzeiten für den Produktionsprozess
erzeugt werden kann.
[0008] Der verfahrenstechnische Teil der Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß den
Merkmalen von Patentanspruch 1. Besondere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
der darauf rückbezogenen Unteransprüche 2 bis 13.
[0009] Der anordnungstechnische Teil der Aufgabe wird gelöst durch eine Anordnung mit den
Merkmalen von Patentanspruch 14. Besondere Ausgestaltungen der Anordnung sind Gegenstand
der auf Anspruch 14 rückbezogenen Unteransprüche 15 bis 19.
[0010] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Blattfeder aus einem Faserverbundwerkstoff
mit folgenden Verfahrensschritten:
- Bereitstellen von mit Matrixharz vorimprägniertem Bandmaterial aus Faserwerkstoff,
- Herstellen eines Blattfederhalbzeuges durch Aufwickeln des Bandmaterials unter Spannung
auf einen Wickelkern, wobei auf dem Wickelkern in Wickelrichtung umfangsseitig zumindest
zwei Kavitäten zur Formgebung des Blattfederhalbzeuges ausgebildet sind,
- Andrücken des Bandmaterials durch ein Andruckmittel zum adhäsiven Verbinden benachbarter
Lagen des Bandmaterials auf dem Wickelkern und zum Entfernen von Lufteinschlüssen
zwischen benachbarten Lagen des Bandmaterials,
- Entnahme der Blattfederhalbzeuge aus den Kavitäten des Wickelkerns,
- Herstellen einer Blattfeder durch Verpressen des Blattfederhalbzeuges unter Aushärtung
des Matrixharzes.
[0011] Das Bandmaterial kann auf unterschiedliche Art und Weise gestaltet sein. Es kann
als breites Bündel von einzelnen Fasern vorliegen, die parallel zueinander ausgerichtet
sind und nur durch wenige quer zur Vorzugsrichtung orientierte Fasern zusammen gehalten
werden. Es ist auch möglich, dass die einzelnen Fasern des Fasermaterials miteinander
verflochten oder verwoben sind. Es kann sich um ein einzelnes Band handeln, dessen
Breite mit der Breite des herzustellenden Blattfederhalbzeugs übereinstimmt, oder
um mehrere Bänder, die dann parallel nebeneinander oder auch übereinander auf dem
Wickelkern abgelegt werden. Dem Fachmann sind in diesem Zusammenhang Begriffe wie
"Tape", "Towpreg" oder "Roving" bekannt.
[0012] Bei dem Fasermaterial handelt es sich um Fasern aus Glas, Kohlenstoff, Aramid oder
andere bei der Herstellung von Faserverbundbauteilen üblichen Materialien.
[0013] Die konkrete Ausgestaltung des Bandmaterials aus Faserwerkstoff hängt von den Anforderungen
ab, die an das zu fertigende Bauteil gestellt werden. Entsprechend dieser Anforderungen
werden das Bandmaterial und der Faserwerkstoff ausgewählt.
[0014] Gemeinsam ist den verwendeten Bandmaterialien immer, dass sie mit einem Matrixharz
vorimprägniert sind. Solche Fasermaterialien sind auch unter dem Begriff "Prepregs"
bekannt. Bei dem Matrixharz kann es sich um thermoplastische oder duroplastische Materialien
handeln. Durch das Vorimprägnieren ist das Matrixharz bereits in dem Blattfederhalbzeug
vorhanden und muss nicht, wie bei einem RTM-Verfahren, aufwändig in eine trockene
Vorform injiziert werden. Vorteilhaft ist auch die gute Handhabbarkeit dieser Materialien
in der Produktion. Sie sind bei Raumtemperatur gewöhnlich leicht klebrig, das Matrixharz
ist aber nicht so flüssig, dass die Produktionsstätte durch Harzspritzer verunreinigt
wird. Diese Problematik tritt insbesondere bei Nasswickelverfahren auf, wo häufige
Reinigungsarbeiten notwendig sind, die wiederum die Stillstandzeiten erhöhen.
[0015] Das Bandmaterial wird unter Spannung auf einen Wickelkern aufgewickelt. Dies ist
für das erfindungsgemäße Verfahren von besonderer Relevanz. Die einzelnen Lagen des
Bandmaterials werden dadurch unter größtmöglicher Vermeidung von Lufteinschlüssen
aufeinander abgelegt. Lufteinschlüsse bilden beim Verpressen des Blattfederhalbzeuges
Fehlstellen in der Blattfeder, die die mechanischen Eigenschaften der Feder negativ
beeinflussen. Es kommt in der Folge zur Delamination, die wiederum in einem Versagen
der gesamten Blattfeder mündet. Indem das Bandmaterial beim Aufwickeln unter Spannung
gehalten wird, liegen die einzelnen Lagen des Bandmaterials vollflächig aneinander
an und Lufteinschlüsse treten nicht auf. Zudem werden die einzelnen Lagen faltenfrei
und präzise übereinander abgelegt.
[0016] Dies wird unterstützt, indem ein Andruckmittel eingesetzt wird, das die Lagen des
Bandmaterials zum einen nochmals aneinander drückt und zudem das Fasermaterial in
Kavitäten drückt, die auf dem Wickelkern zur Formgebung des Blattfederhalbzeuges ausgebildet
sind. Das Andruckmittel ermöglicht so eine vollflächige und faltenfreie adhäsive Verbindungen
benachbarter Lagen untereinander, da die vorimprägnierten Bandmaterialien leicht klebrig
sind und so aneinander haften können. Je inniger diese Haftung ausgeprägt ist, desto
besser vernetzen die einzelnen Lagen beim späteren Aushärten miteinander. Das Resultat
ist eine haltbarere und unter Belastung stabilere Blattfeder mit hoher Lebensdauer.
[0017] Unter "benachbarten Lagen" werden im Rahmen der Erfindung in diesem Zusammenhang
Lagen des Bandmaterials verstanden, die beim Wickeln übereinander abgelegt werden.
[0018] Gleichzeitig wird durch das Andrücken endgültig sichergestellt, dass jegliche Lufteinschlüsse
zwischen den einzelnen Lagen des Bandmaterials entfernt werden, indem vorhandene Luftblasen
aus dem Blattfederhalbzeug herausgedrückt werden. Die Vermeidung von Lufteinschlüssen
und damit die Herstellung einer fehlstellenfreien Blattfeder wird insbesondere durch
das Zusammenspiel des faltenfreien Wickelns unter Spannung und das Entlüften durch
das Andruckmittel ermöglicht.
[0019] Der Wickelkern weist in Wickelrichtung umfangsseitig zumindest zwei Kavitäten zur
Formgebung des Blattfederhalbzeuges auf. In einer fertigen Blattfeder ist der Großteil
der Fasern in Längsrichtung der Feder ausgerichtet. Dementsprechend wird bei dem Wickelvorgang
das Bandmaterial in einer Vorzugsrichtung parallel über- und/oder nebeneinander abgelegt,
die der Längsrichtung der Feder entspricht. Diese Vorzugsrichtung bei der Ablage des
Bandmaterials wird als Wickelrichtung bezeichnet. Die zumindest zwei Kavitäten werden
in Umfangsrichtung hintereinander liegend ausgebildet. Dadurch ist es möglich, in
einem Wickelvorgang mehrere Blattfederhalbzeuge simultan herzustellen und den Verschnitt
an Fasermaterial möglichst gering zu halten. Gleichzeitig wird den Blattfederhalbzeugen
ihre vorgesehene Form vorgegeben, wodurch die Handhabung beim Einlegen in das Presswerkzeug
erleichtert wird und die Ausbildung der fertigen Blattfeder vereinfacht wird.
[0020] Nach dem Beenden des Wickelvorgangs wird das Bandmaterial abgeschnitten und die fertigen
Blattfederhalbzeuge abgetrennt und aus ihren Kavitäten entnommen. Das Trennen geschieht
durch Schneiden oder Stanzen.
[0021] In einem letzten Verfahrensschritt wird ein Presswerkzeug mit einem Trennmittel versehen
und die Blattfederhalbzeuge in das Presswerkzeug eingelegt und das Werkzeug geschlossen.
Die Halbzeuge werden dann mit einem Flächendruck von bevorzugt 1 bis 10 bar und einer
Temperatur von bevorzugt 120°C bis 160°C beaufschlagt. Dabei vernetzt das Matrixharz
und härtet aus, wodurch die Blattfeder entsteht. Die genauen Produktionsparameter
hinsichtlich Druck und Temperatur hängen von dem verwendeten Matrixharz und der Geometrie
der Blattfeder ab.
[0022] Bevorzugt werden mehrere Blattfederhalbzeuge gleichzeitig in einem Presswerkzeug
verarbeitet. Dies verbessert nochmals die Taktzeit der Produktion.
[0023] Bevorzugt besteht das Werkzeug aus Ober- und Unterwerkzeug, die beide eine geregelte
Temperaturführung aufweisen. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Temperatur bereichsweise
unterschiedlich geregelt wird.
[0024] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Wickelkern
zum Aufwickeln des Bandmaterials um eine Rotationsachse senkrecht zur Wickelrichtung
rotiert. Dies vereinfacht den Herstellungsprozess insbesondere, da somit kein zusätzlicher
Manipulator zum Ablegen des Bandmaterials auf dem Wickelkern notwendig ist. Dazu wird
der Anfang des Bandes oder der Bänder des Fasermaterials an dem Wickelkern befestigt,
beispielsweise geklemmt, geklebt oder auch einfach geknotet.
[0025] Weiterhin bevorzugt wird das Bandmaterial auf einer Spule bereitgestellt und durch
den Aufwickelvorgang von der Spule abgezogen. Auch diese Ausgestaltung dient der Verbesserung
des Produktionsablaufs. Durch das Rotieren des Wickelkerns wird das Bandmaterial automatisch
von den Spulen, die auf einem entsprechenden Gatter befestigt werden, zu dem Wickelkern
transportiert. Um ein Verdrillen oder Verheddern des Bandmaterials zu vermeiden, können
Führungselemente, beispielsweise Teflonrollen mit Nuten, vorgesehen sein.
[0026] Wie bereits erläutert wird das Bandmaterial unter Spannung auf den Wickelkern aufgewickelt.
In einer weiteren besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist daher die Rotation der
Spulen beim Abziehen des Bandmaterials geregelt. Dadurch wird gewährleistet, dass
das Bandmaterial während des Aufwickelns immer unter Spannung bleibt und nicht durchhängt.
Besonders bevorzugt erfolgt die Regelung der Rotation der Spulen elektronisch.
[0027] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden mehrere Bänder des Bandmaterials
bereitgestellt, wobei jedes Band eine Breite aufweist, die kleiner ist als die Breite
des Blattfederhalbzeuges. Der Lagenaufbau des Blattfederhalbzeuges und damit der fertigen
Blattfeder richtet sich nach den technischen Anforderungen, die an das Produkt gestellt
werden. Die Verwendung eines Bandmaterials, das die gesamte vorgesehene Breite des
Blattfederhalbzeuges aufweist, ermöglicht zwar einen relativ zügigen Aufbau des Halbzeugs
beim Aufwickeln, gleichzeitig ist man hinsichtlich des Lagenaufbaus aber unflexibler
und die Materialführung beim Aufwickeln ist komplizierter. Daher ist bevorzugt vorgesehen,
das Halbzeug aus schmaleren Bandmaterialien herzustellen. Die Führung der schmaleren
Bänder ist einfacher und es ist möglich, unterschiedliche Bandmaterialien lokal in
das Blattfederhalbzeug einzubringen. Dabei können sowohl die Fasermaterialien variiert
werden als auch der Aufbau der Bandmaterialien selbst hinsichtlich Faservolumengehalt
oder auch Faserausrichtung.
[0028] Der für die vorgesehene Blattfeder ideale Lagenaufbau wird zuvor berechnet. Beispielsweise
können mehrere Bandmaterialien nebeneinander eine Lage des Blattfederhalbzeuges bilden.
Es können auch mehrere Bandmaterialien übereinander und/oder nebeneinander und/oder
überlappend eine Lage des Blattfederhalbzeuges bilden. Im Rahmen der Erfindung meint
der Begriff "Lage" insbesondere eine abgeschlossene Schicht einer aus mehreren Schichten
aufgebauten Blattfeder.
[0029] Eine weitere besondere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Wickelkern
beim Aufwickeln um eine vorgesehene Strecke in Richtung der Rotationsachse bewegt
wird. Damit ist gemeint eine Bewegung in die Richtung, in die die Rotationsachse zeigt.
Der Wickelkern wird somit auf der Rotationsachse verschoben bzw. hin und her bewegt.
Dies ermöglicht eine weitere Variationsmöglichkeit bei der Gestaltung des Lagenaufbaus.
Dadurch ist es möglich, einzelne Lagen von Bandmaterial versetzt zueinander auf dem
Wickelkern abzulegen.
[0030] In einer vorteilhaften Weiterbildung dieses Gedankens wird Bandmaterial mit einer
Breite kleiner als der vorgesehenen Breite des Blattfederhalbzeuges auf dem Wickelkern
abgelegt. Der Wickelkern wird zwischen zwei Umdrehungen um eine Strecke bewegt wird,
die kleiner ist als die Breite des Bandmaterials, bevorzugt entspricht die Strecke
der Hälfte der Breite des Bandmaterials. Wird dabei ein einzelnes Bandmaterial verwendet,
werden Bandabschnitte überlappend übereinander abgelegt und so eine Lage des Blattfederhalbzeugs
erzeugt, wobei sicher gestellt ist, dass zwischen den einzelnen schmalen Bändern keine
Lücken entstehen.
[0031] Auch wenn mehrere Bandmaterialien parallel zueinander auf dem Wickelkern aufgewickelt
werden, um zusammen eine Lage des Blattfederhalbzeuges zu bilden, können diese einzelnen
Lagen versetzt zueinander aufgewickelt werden, um Lücken in dem Blattfederhalbzeug
zu vermeiden.
[0032] Bevorzugt wird der Wickelkern nach einer festgelegten Anzahl von Umdrehungen in die
jeweils entgegengesetzte Richtung bewegt, so dass das Bandmaterial alternierend überlappend
aufgewickelt wird. Während der Bewegung in die erste Richtung findet die Überlappung
in dieser ersten Richtung statt, bei der Bewegung in die zweite Richtung findet die
Überlappung in die andere Richtung statt.
[0033] Insbesondere kann so ein Lagenaufbau erzeugt werden, in dem mehrere Bandmaterialien
eine Lage bilden und die einzelnen Lagen um genau eine halbe Breite eines Bandmaterials
zueinander versetzt sind. Es werden dabei die Bandmaterialien parallel zueinander
auf dem Wickelkern abgelegt, um eine erste Faserlage zu bilden. Die Gesamtbreite der
parallel abgelegten Bandmaterialien ist um eine halbe Breite eines Bandmaterials kleiner
als die vorgesehene Breite des Blattfederhalbzeugs. Die erste Faserlage liegt bündig
an einer Längsseite der Kavitäten des Wickelkerns an. Nach einer ersten Umdrehung
wird der Wickelkern um eine Strecke in Richtung der Rotationsachse bewegt, die der
Hälfte der Breite eines Bandmaterials entspricht. Dann wird eine zweite Faserlage
auf dem Wickelkern abgelegt, wobei die zweite Faserlage bündig mit der anderen Längsseite
der Kavitäten des Wickelkerns abgelegt wird. Nach einer weiteren Umdrehung wird der
Wickelkern um eine Strecke in die entgegengesetzte Richtung der Rotationsachse bewegt,
die der Hälfte der Breite eines Bandmaterials entspricht. Dieser Prozess wird weiter
so fortgesetzt, so dass ein Lagenaufbau entsteht, bei dem die einzelnen Lagen immer
um eine halbe Bandbreite des Bandmaterials versetzt übereinander liegen. Dadurch werden
Lücken in dem Blattfederhalbzeug und damit potentielle Fehlstellen in der fertigen
Blattfeder vermieden.
[0034] Selbstverständlich kann neben dieser besonderen Ausführung des Verfahrens jeder beliebige
Lagenaufbau erzeugt werden. Insbesondere wird durch ein passendes Bewegen des Wickelkerns
während des Aufwickelvorgangs die Erzeugung von Dickenvariationen in der Blattfeder
ermöglicht.
[0035] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass vor, während
oder nach dem Aufwickeln zusätzliche Zwischenlagen aus Faserwerkstoff in das Blattfederhalbzeug
eingebracht werden. Dadurch wird eine Variation des Blattfederquerschnitts sowohl
in Längs- als auch in Querrichtung der Blattfeder ermöglicht. Beispielsweise kann
die Blattfeder lokal aufgedickt werden. Bei diesen zusätzlichen Zwischenlagen kann
es sich um beliebige Arten von Faserwerkstoffen handeln. Es können Textilien (also
Gewebe oder Gewirke), einzelne oder mehrere Faserbündel, zusätzliche Bandmaterialien
und dergleichen eingebracht werden. Es können auch Fasermaterialien aus anderen als
den in der Hauptsache für die Blattfeder verwendeten Werkstoffen eingebracht werden,
um lokal besondere Eigenschaften der Blattfeder zu erzeugen. Die Zwischenlagen können
dabei eine vollständige Lage des Blattfederhalbzeuges bilden oder nur als bereichsweise
Lage vorgesehen sein.
[0036] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass vor,
während oder nach dem Aufwickeln zumindest ein Element aus Nichtfasermaterial, beispielsweise
aus Metall oder einem Elastomer, in das Blattfederhalbzeug eingebracht wird. Diese
Elemente können ebenfalls der Verstärkung der Blattfeder dienen oder allgemein lokal
die mechanischen Eigenschaften der Feder beeinflussen. Es ist auch möglich, Anbindungselemente
wie beispielsweise Lageraugen in die Blattfeder zu integrieren.
[0037] Besonders bevorzugt wird die Kraft, mit der das Andruckmittel das Bandmaterial andrückt,
eingestellt. Insbesondere kann die Kraft, mit der das Andruckmittel das Bandmaterial
andrückt, elektronisch geregelt werden.
[0038] Weiterhin bevorzugt wird das Bandmaterial mit einer Andruckrolle als Andruckmittel
angedrückt. Die Verwendung einer Andruckrolle bringt insbesondere den Vorteil mit
sich, dass der Faserwerkstoff besonders schonend in die Kavitäten gedrückt wird und
dabei eventuell entstandene Falten egalisiert werden. Auch das Entfernen von Lufteinschlüssen
wird durch eine Andruckrolle technisch sehr einfach bewerkstelligt. Die Rolle wird
bevorzugt nicht unmittelbar nach dem Ablegen des Bandmaterials auf dem Wickelkern
eingesetzt, um dem Fasermaterial Zeit zu geben, sich zu setzen. Rotiert der Wickelkern,
so kann die Andruckrolle im Wesentlichen ortsfest verbleiben.
[0039] In einem vorteilhaften zusätzlichen Verfahrensschritt wird die Blattfeder nach dem
Verpressen einer weiteren Wärmebehandlung unterzogen. Das führt zu einer vorteilhaften
Auswirkung auf die Taktzeiten, indem die Blattfedern in nicht vollständig ausgehärtetem
Zustand aus dem Presswerkzeug entnommen werden und zum endgültigen Aushärten in einen
Temperofen verbracht werden. Das Presswerkzeug ist dann schneller frei für das nächste
Blattfederhalbzeug.
[0040] Insbesondere kann die Blattfeder in einem zusätzlichen Verfahrensschritt noch mechanisch
bearbeitet werden, beispielsweise einem Beschnitt, einem Stanzen oder einem Schleifvorgang
unterworfen werden.
[0041] Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Anordnung zum Herstellen einer Blattfeder
aus einem Faserverbundwerkstoff mit einer Vorrichtung zum Bereitstellen von mit Matrixharz
vorimprägniertem Bandmaterial aus Faserwerkstoff sowie mit einem Wickelkern, der umfangsseitig
in Wickelrichtung zumindest zwei Kavitäten zur Formgebung eines Blattfederhalbzeuges
aufweist, sowie mit einem Andruckmittel, durch das benachbarte Lagen des Bandmaterials
auf dem Wickelkern adhäsiv verbindbar sind und Lufteinschlüsse zwischen benachbarten
Lagen des Bandmaterials entfernbar sind, und einem Werkzeug zum Verpressen des Blattfederhalbzeuges
unter Aushärtung des Matrixharzes zur Herstellung einer Blattfeder.
[0042] Durch die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem Andruckmittel
wird die Produktion von Blattfedern in mehrerer Hinsicht verbessert. Wie vorstehend
bereits beschrieben ist es für die Erfindung von besonderer Relevanz, dass bei der
Herstellung von Blattfedern aus Faserverbundwerkstoff Lufteinschlüsse und Falten vermieden
werden. Durch das Andruckmittel werden benachbarte Lagen des Bandmaterials gegeneinander
gepresst und das gesamte Blattfederhalbzeug in die formgebenden Kavitäten des Wickelkerns
gedrückt. Dadurch wird eine innige adhäsive Verbindung zwischen den Lagen erzeugt,
wodurch die Vernetzung des Matrixharzes beim späteren Aushärtevorgang erleichtert
und verbessert wird. Gleichzeitig werden vorhandene Lufteinschlüsse aus dem Blattfederhalbzeug
gepresst.
[0043] Ein weiterer Aspekt der Erfindung beinhaltet, dass das Bandmaterial unter Spannung
auf den Wickelkern aufwickelbar sein soll. Auch dies dient der Vermeidung von Lufteinschlüssen
und Faltenbildung. Bevorzugt handelt es sich bei der Vorrichtung zur Bereitstellung
des Bandmaterials um eine geregelte Spule. Unter einer geregelten Spule wird verstanden,
dass beim Abwickelvorgang die Rotation der Spule so gesteuert wird, dass immer gewährleistet
ist, dass das Bandmaterial unter Spannung auf den Wickelkern aufwickelbar ist.
[0044] Insbesondere ist eine elektronische Regelung der Spule vorgesehen. Dadurch wird ein
fließender Produktionsprozess ermöglicht.
[0045] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist nicht auf den Einsatz einer einzelnen Spule
beschränkt. Im Rahmen der Erfindung kann auch eine Vielzahl von Spulen mit unterschiedlichen
Bandmaterialien zum Einsatz kommen. Diese Spulen können beispielsweise auf einem Gestell
oder einem Gatter angebracht werden.
[0046] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Andruckmittel als Andruckrolle
ausgebildet. Diese Andruckrolle ist vorzugsweise so angebracht, dass das aufgewickelte
Bandmaterial, nachdem es auf den Wickelkern aufgelegt wurde, durch die Andruckrolle
angedrückt wird. Die Andruckrolle rollt dabei in Wickelrichtung. Dadurch werden Lufteinschlüsse
zwischen Lagen des Blattfederhalbzeuges unmittelbar nach dem Ablegen des Bandmaterials
aus dem Halbzeug gedrückt.
[0047] Bevorzugt ist auch vorgesehen, dass die Andruckkraft des Andruckmittels einstellbar
ist. Dadurch kann das Andrücken zugeschnitten auf das jeweilige Bauteil vorgenommen
werden. Man vermeidet, dass das Matrixharz durch zu hohe Andruckkraft aus den Kavitäten
gepresst wird und den Wickelkern und andere Komponenten der Vorrichtung verunreinigt
oder durch zu geringe Andruckkraft die Lagen aus Fasermaterial nicht vollflächig aneinander
gedrückt werden. Die Andruckkraft wird im Allgemeinen in Höhe von einigen Bar gewählt.
Die Einstellung der Andruckkraft kann durch pneumatische oder elektromotorische oder
ähnlich gestaltete Elemente erfolgen.
[0048] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Wickelkern zum Aufwickeln
des Bandmaterials um eine Achse senkrecht zur Wickelrichtung rotierbar ist. Diese
Ausgestaltung dient insbesondere dazu, um kurze Taktzeiten zu erhalten. Durch die
Rotation des Wickelkerns wird das Bandmaterial sozusagen automatisch von den Bereitstellungsvorrichtungen
abgezogen. Es ist kein Manipulator notwendig, der das Bandmaterial um den Wickelkern
herumführt, wohingegen eine einfache Rotationsbewegung des Wickelkerns einfacher zu
erzeugen ist.
[0049] Durch eine geeignete der Rotation überlagerte Bewegung des Wickelkerns im Raum kann
das Bandmaterial beim Aufwickeln unter Spannung gehalten werden, was für die lufteinschlussfreie
Herstellung des Blattfederhalbzeuges vorteilhaft ist.
[0050] Insbesondere im Zusammenspiel mit der Bereitstellung des Bandmaterials auf Spulen,
insbesondere geregelten Spulen, kann das Bandmaterial vorteilhaft unter Spannung aufgewickelt
werden.
[0051] Weiterhin ist die Erfindung dergestalt ausgestaltet, dass der Wickelkern in Richtung
der Rotationsachse bewegbar ist. Dadurch ist es möglich, dass das Bandmaterial überlappend
aufgewickelt wird. Dadurch kann gewährleistet werden, dass keine Lücken und potentielle
Fehlstellen in dem Blattfederhalbzeug entstehen.
[0052] Exemplarische Ausführungsformen der Erfindung werden in der nachfolgenden Figurenbeschreibung
erläutert. Dabei zeigen:
- Figur 1:
- eine Vorrichtung zum Herstellen eines Blattfederhalbzeuges;
- Figur 2:
- einen Faserlagenaufbau mit zusätzlichen Faserlagen;
- Figuren 3a - e:
- ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Herstellen einer Blattfeder und
- Figur 4:
- eine schematische Ansicht einer Anordnung zum Herstellen einer Blattfeder.
[0053] Der Teil des erfindungsgemäßen Verfahrens, der das Aufwickeln von Bandmaterial 1,
1a, 1b auf einen Wickelkern 3 zum Gegenstand hat, ist in Fig. 1 dargestellt. Das Bandmaterial
1, 1a, 1b wird auf Spulen 2, 2a, 2b bereitgestellt. Bei dem Bandmaterial 1, 1a, 1b
handelt es sich vorliegend um sogenannte Towpregs, mit Kunstharz vorimprägnierte Bündel
aus Glasfasermaterial. Das Material, aus dem die Fasern bestehen, sowie das Matrixharz
werden im Allgemeinen abhängig von den technischen Anforderungen an die Blattfeder
gewählt.
[0054] Die Anzahl der Towpregs, die simultan auf den Wickelkern 3 aufgebracht werden, wird
in Abhängigkeit von der vorgesehenen Breite der fertigen Blattfeder und dem gewünschten
Fasergehalt gewählt. Es kann sich daher um ein einziges Bandmaterial 1, 1a, 1b handeln,
es kann aber auch eine Mehrzahl von Bandmaterialien 1, 1a, 1b verwendet werden, also
zumindest zwei Bandmaterialien 1, 1a, 1b. Es ist auch möglich, mehrere Bandmaterialien
1, 1a, 1b neben und übereinander gleichzeitig aufzuwickeln. In diesem Fall sind zumeist
zehn oder mehr Bandmaterialien 1, 1a, 1b vorgesehen. Der Einfachheit der Darstellung
halber sind in Fig. 1 lediglich drei Bandmaterialien 1, 1a, 1b dargestellt.
[0055] Die Bandmaterialien 1, 1a, 1b haben eine Breite von jeweils zwei bis zehn Millimetern.
Der Harzgehalt beträgt 0,5 bis 1,5 Gramm/Meter. In einer anderen Variante wird ein
einzelnes Bandmaterial verwendet, dessen Breite der Breite der fertigen Blattfeder
entspricht.
[0056] Das Bandmaterial 1, 1a, 1b wird über Führungselemente 9 zu dem Wickelkern 3 geführt
und an diesem eingespannt. Bei den Führungselementen 9 kann es sich beispielsweise
um Kunststoffrollen, aber auch um Rohre, Schienenelemente und ähnliches handeln. Gegebenenfalls
muss noch eine Trennfolie von dem verwendeten Bandmaterial 1, 1a, 1b entfernt werden,
beispielsweise indem eine nicht näher dargestellte Aufspuleinheit die Trennfolie gegenläufig
zur Führungsrichtung des Bandmaterials 1, 1a, 1b abzieht. Für die Befestigung der
Bandmaterialien 1, 1a, 1b an dem Wickelkern 3 kommen mechanische Befestigungsarten
wie Klemmen oder Knoten ebenso in Frage wie stoffschlüssige Verbindungen, etwa die
Verwendung von Klebstoff. Insbesondere kann das in dem Bandmaterial 1, 1a, 1b vorhandene
Matrixharz für eine Klebeverbindung genutzt werden, indem es kurz aufgewärmt wird,
wodurch das Harz zähflüssig und klebrig wird.
[0057] In der Oberfläche 4 des Wickelkerns 3 sind drei Kavitäten 5, 6, 7 vorgesehen, die
der Formgebung des Blattfederhalbzeuges dienen. Sie sind umfangsseitig in einer Wickelrichtung
W ausgebildet. Die Geometrie der Kavitäten 5, 6, 7 entspricht der vorgesehenen äußeren
Ausgestaltung der Blattfederhalbzeuge. Dabei ist zu beachten, dass bei der Herstellung
der fertigen Blattfeder das Blattfederhalbzeug in einem nicht dargestellten Werkzeug
verpresst wird und unter Umständen eine Größenänderung erfährt. Entsprechend muss
diese Größenänderung bei der Konzeption des Halbzeugs vorgehalten werden.
[0058] Das Bandmaterial 1, 1a, 1b wird unter Spannung und faltenfrei auf den Wickelkern
3 in einer Wickelrichtung W aufgewickelt. Dies wird durch eine bevorzugt elektronische
Regelung der Spulen 2, 2a, 2b gewährleistet. Die Regelung ist derart, dass das Bandmaterial
1, 1a, 1b zu jedem Zeitpunkt unter Spannung steht und an keiner Stelle des Zuführweges
durchhängt. Dies wird unterstützt durch die Führungselemente 9. Der Wickelkern 3 rotiert
dabei bevorzugt in einer Rotationsrichtung R um eine Rotationsachse 8. Diese Rotationsbewegung
wird ebenfalls gesteuert, um das Aufwickeln unter Spannung gewährleisten zu können.
Dabei kann ein Roboter oder Manipulator eingesetzt, um den Wickelkern 3 zu rotieren
und zu bewegen, es ist aber auch möglich, den Wickelkern um eine feststehende Achse
zu rotieren.
[0059] Der Wickelkern 3 ist hier mit drei Kavitäten 5, 6, 7 ausgestattet. Es können aber
auch nur zwei oder auch vier und mehr Kavitäten vorgesehen sein. Dementsprechend aufwändiger
kann sich die Ausgestaltung des Wickelkerns 3 und dessen Bewegungsschema während des
Wickelvorgangs ergeben.
[0060] Dadurch, dass das Bandmaterial 1, 1a, 1b unter Spannung auf den Wickelkern 3 aufgewickelt
wird, soll vermieden werden, dass sich zwischen einzelnen Faserlagen des Blattfederhalbzeuges
Lufteinschlüsse bilden. Dies wird unterstützt durch das Andrücken der Bandmaterialien
1, 1a, 1b durch ein Andruckmittel 10. Das Andruckmittel 10 ist im vorliegenden Beispiel
als Andruckrolle ausgestaltet. Das Andruckmittel 10 drückt das Bandmaterial 1, 1a,
1b mit einer Andruckkraft F in die Kavitäten 5, 6, 7. Dadurch werden Lufteinschlüsse
zwischen den Faserlagen herausgepresst und gleichzeitig die Faserlagen adhäsiv miteinander
verbunden. Das Matrixharz des Bandmaterials 1, 1a, 1b ist leicht klebrig, so dass
durch den Druck des Andruckmittels 10 die einzelnen übereinander liegenden Faserlagen
sehr gut aneinander haften. Die einzelnen Faserlagen liegen durch diese Maßnahmen
vollflächig aneinander Dadurch wird auch der spätere Aushärtungsprozess, bei dem die
Moleküle des Matrixharzes miteinander vernetzen, erleichtert und die Qualität der
fertigen Blattfeder verbessert.
[0061] Nach Beenden des Wickelprozesses werden die Bandmaterialien 1, 1a, 1b abgeschnitten
und die fertigen Blattfederhalbzeuge aus den Kavitäten 5, 6, 7 entnommen. Die Blattfederhalbzeuge
werden in ein nicht näher dargestelltes beheiztes Werkzeug mit einer bevorzugt isothermen
Temperaturführung, das bevorzugt aus einem Ober- und einem Unterwerkzeug besteht,
eingelegt. Zwischen Ober- und Unterwerkzeug besteht ein Formhohlraum, dessen Innenoberfläche
der Geometrie der fertigen Blattfeder entspricht. Die Innenoberfläche des Werkzeugs
wird mit einem Trennmittel versehen, um später die Entnahme der fertigen Blattfeder
zu erleichtern. Nach dem Schließen des Werkzeugs wird das Blattfederhalbzeug für 5
bis 60 Minuten mit einem Flächendruck von 1 bis 10 bar und einer Temperatur von 120°C
bis 160°C beaufschlagt, so dass das Matrixharz vernetzt und aushärtet.
[0062] Nach der Entnahme der fertigen Blattfeder kann diese in einem Temperofen einem weiteren
Wärmebehandlungsprozess ausgesetzt werden. Ebenso können weitere mechanische Bearbeitungsschritte
vorgesehen sein, wie ein Beschnitt oder das Anbringen von Bohrungen.
[0063] Der Aufbau der Blattfeder aus einzelnen Lagen von Fasermaterial hängt von den technischen
Anforderungen an die Blattfeder ab. Dementsprechend wird das Bandmaterial 1, 1a, 1b
hinsichtlich Fasermaterial (Glas, Kohle, Aramid und dergleichen), Matrixharz (beispielsweise
Duroplast, Thermoplast) und Verarbeitung (Rovings, Towpreg, Tape, gewebtes oder gelegtes
Textil und dergleichen) ausgewählt und ein geeigneter Lagenaufbau berechnet. Dabei
steht eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten zur Auswahl.
[0064] In Fig. 2 ist ein Lagenaufbau in einer Explosionsdarstellung gezeigt, in der zwischen
einzelnen Faserlagen 11, 12 zusätzliche Zwischenlagen 13, 14 aus Faserwerkstoff eingebracht
sind. Diese führen zu einer lokalen Aufdickung der fertigen Blattfeder. Dies ist beispielsweise
bei Blattfedern notwendig, die in einem Fahrwerk in Fahrzeuglängsrichtung eingebaut
werden (Längsblattfedern). Die Abschnitte, an denen diese Blattfedern am Fahrwerk
angebunden werden, besitzen einen größeren Querschnitt als der Rest der Feder. In
Fig. 2 bestehen die Faserlagen 11, 12 aus einzelnen Bandmaterialien 11a-f, 12a-f,
die bündig nebeneinander abgelegt werden. Aus übereinander geschichteten Faserlagen
11, 12 wird das Blattfederhalbzeug aufgebaut, in dem die Bandmaterialien 11a-f, 12a-f
auf den Wickelkern 3 gewickelt werden. Zu vorgesehenen Zeitpunkten, hier nach dem
Aufbringen der Faserlage 12, wird der Wickelvorgang gestoppt und die Zwischenlagen
13, 14 manuell oder automatisiert in das Blattfederhalbzeug eingebracht. Die Zwischenlagen
13, 14, die auch Patches genannt werden, sind in diesem Fall gewebte Textillagen,
die ebenso breit sind wie die Faserlagen 11, 12. Danach wird der Wickelvorgang mit
dem Aufbringen der Faserlage 11 fortgesetzt.
[0065] Wenn einzelne Bandmaterialien 11a-f, 12a-f nebeneinander aufgewickelt werden, um
Faserlagen 11, 12 zu erhalten, wie in Fig. 2 dargestellt, besteht die Gefahr, dass
zwischen den Bandmaterialien 11a-f, 12a-f toleranzbedingt Lücken entstehen. Geschieht
das bei mehreren Faserlagen 11, 12 hintereinander, entstehen auch hier wieder Lufteinschlüsse,
die zu Fehlstellen in der fertigen Blattfeder führen können. Dem kann durch geeignete
Wickeltechniken begegnet werden, eine davon ist in der Fig. 3a bis 3d erläutert. In
den Fig. 3a bis 3d ist der Schnitt III-III durch die Kavität 6 des Wickelkerns 3 gezeigt.
Die Kavität ist in die Oberfläche 4 des Wickelkerns 3 eingebracht. Der Wickelkern
3 ist in einer Bewegungsrichtung B in Richtung auf der Rotationsachse 8 beweglich
ausgebildet. Insbesondere erfolgt die Bewegung auf der Rotationsachse 8. Mithin ist
der Wickelkern 3 relativ verschiebbar auf der Rotationsachse 8 angeordnet.
[0066] Bei der ersten Umdrehung des Wickelkerns 3 wird eine Faserlage 15 bestehend aus einzelnen
Bandmaterialien 15a-f bündig zu einer Seitenwand 6a der Kavität 6 aufgewickelt (Fig.
3b). Die Breite der Bandmaterialien 15a-f ist dabei so gewählt, dass eine Faserlage
um eine halbe Breite der Bandmaterialien 15a-f schmaler ist als die Breite b der Kavität
6. Nach der ersten Umdrehung wird der Wickelkern 3 durch eine Bewegung B1 auf der
Rotationsachse 8 des Wickelkerns 3 um eine Strecke verfahren, die bevorzugt der halben
Breite eines Bandmaterials 15a-f entspricht. Es versteht sich von selbst, dass die
Darstellung der Fig. 3a bis 3e nicht maßstäblich zu betrachten sind und nur der Verdeutlichung
des Verfahrensprinzips dienen.
[0067] Während der zweiten Umdrehung des Wickelkerns 3 (Fig. 3c) wird eine Faserlage 16
bestehend aus einzelnen Bandmaterialien 16a-f bündig zu der anderen Seitenwand 6b
der Kavität 6 aufgewickelt. Dabei bedecken die Bandmaterialien 16a-f die Stoßkanten
der darunter liegenden Bandmaterialien 15a-f. Nach der zweiten Umdrehung wird der
Wickelkern 3 durch eine Bewegung B2 auf der Rotationsachse 8 des Wickelkerns 3 in
die entgegengesetzte Richtung verfahren und befindet sich dann wieder in der Ursprungsposition.
[0068] Während der dritten Umdrehung des Wickelkerns 3 (Fig. 3d) wird eine Faserlage 17
bestehend aus einzelnen Bandmaterialien 17a-f bündig zu der Seitenwand 6a der Kavität
6 aufgewickelt. Und danach der Wickelkern 3 wieder in einer Bewegung B3 analog zur
Bewegung B1 verfahren. Darauf folgt eine vierte Umdrehung des Wickelkerns 3 (Fig.
3e), wobei eine Faserlage 18 bestehend aus einzelnen Bandmaterialien 18a-f bündig
zu der anderen Seitenwand 6b der Kavität 6 aufgewickelt wird, woraufhin der Wickelkern
3 in einer Bewegung B4 analog zur Bewegung B2 verfahren wird. Dies wird so lange weitergeführt
bis das Blattfederhalbzeug fertiggestellt ist.
[0069] Der Wickelkern 3 wird also nach jeder Umdrehung abwechselnd in die jeweils entgegengesetzte
Richtung verfahren, so dass das Bandmaterial alternierend überlappend aufgewickelt
wird und keine unerwünschten Lücken und Lufteinschlüsse im Blattfederhalbzeug entstehen.
[0070] Figur 4 zeigt eine Anordnung 19 zum Herstellen einer Blattfeder 20. Die Anordnung
19 weist zunächst die zuvor beschriebene Vorrichtung 21 zum Herstellen eines Blattfederhalbzeuges
22 auf. Dabei wird der Wickelkern 3 in vorbeschriebener Weise bewickelt und dabei
mindestens zwei Blattfederhalbzeuge 22, bevorzugt drei Blattfederhalbzeuge 22, hergestellt.
Diese werden dann einem nachgelagerten Werkzeug 23 zum Verpressen eines darin eingelegten
Blattfederhalbzeuges zugeführt. Beispielsweise ist das Werkzeug 23 zum Verpressen
als Umformpresse, aufweisend ein Oberwerkzeug 24 und Unterwerkzeug 25, ausgebildet.
Unter Aufbringen einer Pressenkraft 26 wird dieses geschlossen und nach Öffnen die
hergestellte Blattfeder 20 entnommen.
Bezugszeichen:
[0071]
- 1 -
- Bandmaterial
- 1a -
- Bandmaterial
- 1b -
- Bandmaterial
- 2 -
- Spule
- 2a -
- Spule
- 2b -
- Spule
- 3 -
- Wickelkern
- 4 -
- Oberfläche von 3
- 5 -
- Kavität
- 6 -
- Kavität
- 6a -
- Seitenwand von 6
- 6b -
- Seitenwand von 6
- 7 -
- Kavität
- 8 -
- Rotationsachse
- 9 -
- Führungselement
- 10 -
- Andruckmittel
- 11 -
- Faserlage
- 11a-f -
- Bandmaterial
- 12 -
- Faserlage
- 12a-f -
- Bandmaterial
- 13 -
- Zwischenlage
- 14 -
- Zwischenlage
- 15 -
- Faserlage
- 15a-f -
- Bandmaterial
- 16 -
- Faserlage
- 16a-f -
- Bandmaterial
- 17 -
- Faserlage
- 17a-f -
- Bandmaterial
- 18 -
- Faserlage
- 18a-f -
- Bandmaterial
- 19 -
- Anordnung
- 20 -
- Blattfeder
- 21 -
- Vorrichtung
- 22 -
- Blattfederhalbzeug
- 23 -
- Werkzeug
- 24 -
- Oberwerkzeug
- 25 -
- Unterwerkzeug
- 26 -
- Pressen kraft
- B -
- Bewegungsrichtung
- B1 -
- Bewegung
- B2 -
- Bewegung
- B3 -
- Bewegung
- B4 -
- Bewegung
- F -
- Andruckkraft
- R -
- Rotationsrichtung
- W -
- Wickelrichtung
- b -
- Breite von 6
1. Verfahren zum Herstellen einer Blattfeder aus einem Faserverbundwerkstoff mit folgenden
Verfahrensschritten:
• Bereitstellen von mit Matrixharz vorimprägniertem Bandmaterial (1, 1a, 1b) aus Faserwerkstoff,
• Herstellen eines Blattfederhalbzeuges durch Aufwickeln des Bandmaterials (1, 1a,
1b) unter Spannung auf einen Wickelkern (3), wobei auf dem Wickelkern (3) in Wickelrichtung
W umfangsseitig zumindest zwei Kavitäten (5, 6, 7) zur Formgebung jeweils eines Blattfederhalbzeuges
ausgebildet sind,
• Andrücken des Bandmaterials (1, 1a, 1b) durch ein Andruckmittel (10) zum adhäsiven
Verbinden benachbarter Lagen des Bandmaterials (1, 1a, 1b) auf dem Wickelkern (3)
und zum Entfernen von Lufteinschlüssen zwischen benachbarten Lagen des Bandmaterials
(1, 1a, 1b),
• Entnahme der Blattfederhalbzeuge aus den Kavitäten (5, 6, 7) des Wickelkerns (3),
• Herstellen einer Blattfeder durch Verpressen eines Blattfederhalbzeuges unter Aushärtung
des Matrixharzes.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Wickelkern (3) zum Aufwickeln des Bandmaterials (1, 1a, 1b) um eine Rotationsachse
(8) senkrecht zur Wickelrichtung (W) rotiert.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bandmaterial (1, 1a, 1b) auf einer Spule (2, 2a, 2b) bereitgestellt wird und
durch das Aufwickeln des Bandmaterials (1, 1a, 1b) auf den Wickelkern (3) von der
Spule (2, 2a, 2b) abgezogen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotation der Spule (2, 2a, 2b) beim Abziehen des Bandmaterials (1, 1a, 1b) geregelt
wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Bänder des Bandmaterials (1, 1a, 1b) bereitgestellt werden, wobei jedes Bandmaterial
(1, 1a, 1b) eine Breite aufweist, die kleiner ist als die vorgesehene Breite des Blattfederhalbzeuges.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wickelkern (3) beim Aufwickeln um eine vorgesehene Strecke auf der Rotationsachse
(8) bewegt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Wickelkern (3) zwischen zwei Umdrehungen um eine Strecke bewegt wird, die kleiner
ist als die Breite des Bandmaterials (1, 1a, 1b), bevorzugt entspricht die Strecke
der Hälfte der Breite des Bandmaterials (1, 1a, 1b).
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass nach einer festgelegten Anzahl von Umdrehungen der Wickelkern (3) in die jeweils
entgegengesetzte Richtung bewegt wird, so dass das Bandmaterial (1, 1a, 1b) alternierend
überlappend aufgewickelt wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor, während oder nach dem Aufwickeln zusätzliche Zwischenlagen (13, 14) aus Faserwerkstoff
in das Blattfederhalbzeug eingebracht werden.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor, während oder nach dem Aufwickeln zumindest ein Element aus Nichtfasermaterial,
beispielsweise aus Metall oder einem Elastomer, in das Blattfederhalbzeug eingebracht
wird.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Andruckkraft (F), mit der das Andruckmittel (10) das Bandmaterial (1, 1a, 1b)
andrückt, eingestellt wird.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bandmaterial (1, 1a, 1b) mit einer Andruckrolle als Andruckmittel (10) angedrückt
wird.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einem zusätzlichen Verfahrensschritt die Blattfeder nach dem Verpressen einer
weiteren Wärmebehandlung unterzogen wird.
14. Anordnung zum Herstellen einer Blattfeder aus einem Faserverbundwerkstoff mit einer
Vorrichtung (21) zum Bereitstellen von mit Matrixharz vorimprägniertem Bandmaterial
(1, 1a, 1b) aus Faserwerkstoff sowie mit einem Wickelkern (3), der umfangsseitig in
Wickelrichtung zumindest zwei Kavitäten (5, 6, 7) zur Formgebung eines Blattfederhalbzeuges
(22) aufweist, sowie mit einem Andruckmittel (10), durch das benachbarte Lagen des
Bandmaterials (1, 1a, 1 b) auf dem Wickelkern (3) adhäsiv verbindbar sind und Lufteinschlüsse
zwischen benachbarten Lagen des Bandmaterials (1, 1a, 1b) entfernbar sind und einem
Werkzeug zum Verpressen des Blattfederhalbzeuges (22) unter Aushärtung des Matrixharzes
zur Herstellung einer Blattfeder (20).
15. Anordnung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Bandmaterial (1, 1a, 1b) auf einer geregelten Spule (2, 2a, 2b) bereitgestellt
ist, wodurch das Bandmaterial (1, 1a, 1b) unter Spannung auf den Wickelkern (3) aufwickelbar
ist.
16. Anordnung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Andruckmittel (10) als Andruckrolle ausgebildet ist.
17. Anordnung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine Andruckkraft (F) des Andruckmittels (10) einstellbar ist.
18. Anordnung nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Wickelkern (3) zum Aufwickeln des Bandmaterials (1, 1a, 1b) um eine Rotationsachse
(8) senkrecht zur Wickelrichtung (W) rotierbar ist.
19. Anordnung nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Wickelkern (3) in Richtung der Rotationsachse (8) bewegbar ist.
1. Method for producing a leaf spring from a fibre composite material, having the following
method steps:
• providing matrix resin-preimpregnated strip material (1, 1a, 1b) of fibre material,
• producing a semifinished leaf spring by winding the strip material (1, 1a, 1b) under
tension onto a winding core (3), at least two cavities (5, 6, 7), respectively for
shaping a semifinished leaf spring, being formed circumferentially on the winding
core (3) in the winding direction W,
• pressing the strip material (1, 1a, 1b) by a pressing means (10) for adhesive bonding
of neighbouring layers of the strip material (1, 1a, 1b) on the winding core (3) and
for removal of air inclusions between neighbouring layers of the strip material (1,
1a, 1b),
• removing the semifinished leaf springs from the cavities (5, 6, 7) of the winding
core (3),
• producing a leaf spring by compressing a semifinished leaf spring while curing the
matrix resin.
2. Method according to Claim 1, characterised in that the winding core (3) rotates about a rotation axis (8) perpendicular to the winding
direction (W) for winding of the strip material (1, 1a, 1b).
3. Method according to Claim 1 or 2, characterised in that the strip material (1, 1a, 1b) is provided on a reel (2, 2a, 2b) and is removed from
the reel (2, 2a, 2b) by the winding of the strip material (1, 1a, 1b) onto the winding
core (3).
4. Method according to Claim 3, characterised in that the rotation of the reel (2, 2a, 2b) during the removal of the strip material (1,
1a, 1b) is regulated.
5. Method according to one or more of the preceding claims, characterised in that a plurality of strips of the strip material (1, 1a, 1b) are provided, each strip
material (1, 1a, 1b) having a width which is less than the intended width of the semifinished
leaf spring.
6. Method according to one of the preceding claims, characterised in that the winding core (3) is moved through an intended distance on the rotation axis (8)
during the winding.
7. Method according to Claim 6, characterised in that the winding core (3) is moved between two revolutions through a distance which is
less than the width of the strip material (1, 1a, 1b), the distance preferably corresponding
to half the width of the strip material (1, 1a, 1b).
8. Method according to Claim 6 or 7, characterised in that the winding core (3) is moved in the respectively opposite direction after a set
number of revolutions, so that the strip material (1, 1a, 1b) can be wound alternately
overlapping.
9. Method according to one or more of the preceding claims, characterised in that additional intermediate layers (13, 14) of fibre material are introduced into the
semifinished leaf spring before, during or after the winding.
10. Method according to one or more of the preceding claims, characterised in that at least one element made of nonfibrous material, for example made of metal or an
elastomer, is introduced into the semifinished leaf spring before, during or after
the winding.
11. Method according to one or more of the preceding claims, characterised in that a pressing force (F), with which the pressing means (10) presses on the strip material
(1, 1a, 1b), is adjusted.
12. Method according to one or more of the preceding claims, characterised in that the strip material (1, 1a, 1b) is pressed with a pressing roll as the pressing means
(10).
13. Method according to one or more of the preceding claims, characterised in that, the leaf spring is subjected to a further heat treatment in an additional method
step after the compression.
14. Arrangement for producing a leaf spring, having a device (21) for providing matrix
resin-preimpregnated strip material (1, 1a, 1b) of fibre material, and having a winding
core (3) which has at least two cavities (5, 6, 7) for shaping a semifinished leaf
spring (22) circumferentially in the winding direction, and having a pressing means
(10) by which neighbouring layers of the strip material (1, 1a, 1b) can be adhesively
bonded on the winding core (3) and air inclusions between neighbouring layers of the
strip material (1, 1a, 1b) can be removed, and a tool for compressing the semifinished
leaf spring (22) while curing the matrix resin in order to produce a leaf spring (20).
15. Arrangement according to Claim 14, characterised in that the strip material (1, 1a, 1b) is provided on a regulated reel (2, 2a, 2b), so that
the strip material (1, 1a, 1b) can be wound under tension onto the winding core (3).
16. Arrangement according to Claim 14 or 15, characterised in that the pressing means (10) is a pressing roll.
17. Arrangement according to one of claims 14 to 16, characterised in that a pressing force (F) of the pressing means (10) can be adjusted.
18. Arrangement according to one of claims 14 to 17, characterised in that the winding core (3) can be rotated about a rotation axis (8) perpendicular to the
winding direction (W) for winding of the strip material (1, 1a, 1b).
19. Arrangement according to one of claims 14 to 18, characterised in that the winding core (3) can be moved in the direction of the rotation axis (8).
1. Procédé de fabrication d'un ressort à lame à partir d'un matériau composite fibreux,
avec les étapes de procédé suivantes :
• fourniture d'un matériau en bande (1, 1a, 1b) formé d'un matériau fibreux et pré-imprégné
d'une résine matrice,
• fabrication d'un demi-produit de ressort à lame par enroulement du matériau en bande
(1, 1a, 1b) sous tension sur un axe de bobinage (3), dans lequel sont formées sur
l'axe de bobinage (3) dans la direction d'enroulement W côté périphérique au moins
deux cavités (5, 6, 7) pour le façonnage respectif d'un demi-produit de ressort à
lame,
• pression du matériau en bande (1, 1a, 1b) par un organe presseur (10) pour lier
par adhésif des couches adjacentes du matériau en bande (1, 1a, 1b) sur l'axe de bobinage
(3) et éliminer des poches d'air entre les couches adjacentes du matériau en bande
(1, 1a, 1b),
• retrait du demi-produit de ressort à lame des cavités (5, 6, 7) de l'axe de bobinage
(3),
• fabrication d'un ressort à lame par compression d'un demi-produit de ressort à lame
en durcissant la résine matrice.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'axe de bobinage (3) pour enrouler le matériau en bande (1, 1a, 1b) tourne autour
d'un axe de rotation (8) perpendiculairement à la direction d'enroulement (W).
3. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que le matériau en bande (1, 1a, 1b) est fourni sur une bobine (2, 2a, 2b) et est retiré
de la bobine (2, 2a, 2b) par l'enroulement du matériau en bande (1, 1a, 1b) sur l'axe
de bobinage (3).
4. Procédé selon la revendication 3, caractérisé en ce que la rotation de la bobine (2, 2a, 2b) est régulée lors du retrait du matériau en bande
(1, 1a, 1b).
5. Procédé selon une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce que plusieurs bandes du matériau en bande (1, 1a, 1b) sont fournies, dans lequel chaque
matériau en bande (1, 1a, 1b) présente une largeur qui est plus petite que la largeur
prévue du demi-produit de ressort à lame.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'axe de bobinage (3) est déplacé lors de l'enroulement autour d'un trajet prévu
sur l'axe de rotation (8).
7. Procédé selon la revendication 6, caractérisé en ce que l'axe de bobinage (3) est déplacé entre deux rotations autour d'un trajet qui est
plus petit que la largeur du matériau en bande (1, 1a, 1b), le trajet correspondant
de préférence à la moitié de la largeur du matériau en bande (1, 1a, 1b).
8. Procédé selon la revendication 6 ou 7, caractérisé en ce que, après un nombre déterminé de rotations, l'axe de bobinage (3) est déplacé dans le
sens respectivement opposé de sorte que le matériau en bande (1, 1a, 1b) soit enroulé
en chevauchements alternés.
9. Procédé selon une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'avant, pendant ou après l'enroulement, des couches intermédiaires supplémentaires
(13, 14) en matériau fibreux sont introduites dans le demi-produit de ressort à lame.
10. Procédé selon une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'avant, pendant ou après l'enroulement, au moins un élément en matériau non fibreux,
par exemple un métal ou un élastomère, est introduit dans le demi-produit de ressort
à lame.
11. Procédé selon une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'une force de pression (F), avec laquelle l'organe presseur (10) presse le matériau
en bande (1, 1a, 1b), est réglée.
12. Procédé selon une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce que le matériau en bande (1, 1a, 1b) est pressée par un rouleau presseur comme organe
presseur (10).
13. Procédé selon une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce que, dans une étape de procédé supplémentaire, le ressort à lame est soumis à un autre
traitement thermique après la compression.
14. Agencement pour la fabrication d'un ressort à lame formé d'un matériau composite fibreux
avec un dispositif (21) pour fournir un matériau en bande (1, 1a, 1b) en matériau
fibreux pré-imprégné d'une résine matrice et un axe de bobinage (3), qui présente
côté périphérique dans la direction d'enroulement au moins deux cavités (5, 6, 7)
pour façonner un demi-produit de ressort à lame (22), ainsi qu'un organe presseur
(10), par lequel des couches adjacentes du matériau en bande (1, 1a, 1b) peuvent être
liées par adhésif sur l'axe de bobinage (3) et des poches d'air entre les couches
adjacentes du matériau en bande (1, 1a, 1b) peuvent être éliminées et un outil pour
comprimer le demi-produit de ressort à lame (22) en durcissant la résine matrice pour
fabriquer un ressort à lame (20).
15. Agencement selon la revendication 14, caractérisé en ce que le matériau en bande (1, 1a, 1b) est fourni sur une bobine régulée (2, 2a, 2b), de
sorte que le matériau en bande (1, 1a, 1b) puisse être enroulé sur l'axe de bobinage
(3) sous tension.
16. Agencement selon la revendication 14 ou 15, caractérisé en ce que l'organe presseur (10) se présente sous la forme d'un rouleau presseur.
17. Agencement selon l'une quelconque des revendications 14 à 16, caractérisé en ce qu'une force de pression (F) de l'organe presseur (10) peut être réglée.
18. Agencement selon l'une quelconque des revendications 14 à 17, caractérisé en ce que l'axe de bobinage (3) pour l'enroulement du matériau en bande (1, 1a, 1b) peut tourner
autour d'un axe de rotation (8) perpendiculairement à la direction d'enroulement (W).
19. Agencement selon l'une quelconque des revendications 14 à 18, caractérisé en ce que l'axe de bobinage (3) peut être déplacé dans la direction de l'axe de rotation (8).