(19)
(11) EP 3 150 400 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.04.2017  Patentblatt  2017/14

(21) Anmeldenummer: 15188216.4

(22) Anmeldetag:  02.10.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B42D 25/425(2014.01)
B42D 25/328(2014.01)
B32B 38/06(2006.01)
B42D 25/45(2014.01)
B42D 25/373(2014.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA

(71) Anmelder: Hueck Folien Gesellschaft m.b.H.
4342 Baumgartenberg (AT)

(72) Erfinder:
  • Landertshamer, Sonja
    4040 Linz (AT)
  • Trassl, Stephan
    4342 Baumgartenberg (AT)

(74) Vertreter: Jell, Friedrich 
Bismarckstrasse 9
4020 Linz
4020 Linz (AT)

   


(54) VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG EINES SICHERHEITSELEMENTS


(57) Es wird ein Verfahren (100) zur Herstellung eines Sicherheitselements (1) mit einer metallisierten optischen Beugungsstruktur (8) in einer geprägten Lackschicht (3) gezeigt, bei dem auf einen Träger (2) eine Lackschicht (3) aufgebracht, geprägt und gehärtet wird, wobei durch das Prägen der Lackschicht (3) Strukturvertiefungen (6), Strukturerhebungen (7) und eine optische Beugungsstruktur (8) erzeugt werden, nachfolgend eine Reflexionsschicht (9, 9') an den Strukturvertiefungen (6) und Strukturerhebungen (7) der geprägten Lackschicht (3) durch Metallisierung vorgesehen und darauffolgend diese Reflexionsschicht (9, 9') selektiv demetallisiert wird. Um ein einfaches und zuverlässiges Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitselements zu schaffen, wird vorgeschlagen, dass an mindestens einer Strukturerhebung (7) die optische Beugungsstruktur (8) eingeprägt wird und dass die selektive Demetallisierung ein Verbinden zumindest der, die metallisierte und die optische Beugungsstruktur (8) aufweisenden Strukturerhebung (7) mit einem Transferträger (11) und nachfolgend ein Trennen dieser mit einem Transferträger (11) verbundenen Strukturerhebung (7) sowohl vom Träger (2) als auch von mindestens einer an diese Strukturerhebung (7) angrenzenden metallisierten Strukturvertiefung (6) durch Abziehen des Transferträgers (11) vom Träger (2) umfasst.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitselements mit einer metallisierten optischen Beugungsstruktur in einer geprägten Lackschicht, bei dem auf einen Träger eine Lackschicht aufgebracht, geprägt und gehärtet wird, wobei durch das Prägen der Lackschicht Strukturvertiefungen, Strukturerhebungen und eine optische Beugungsstruktur erzeugt werden, nachfolgend eine Reflexionsschicht an den Strukturvertiefungen und Strukturerhebungen der geprägten Lackschicht durch Metallisierung vorgesehen und darauffolgend diese Reflexionsschicht selektiv demetallisiert wird.

[0002] Zur selektiven Demetallisierung von metallischen Reflexionsschichten zur Herstellung von Sicherheitselementen ist es bekannt (EP1843901 B1), Teilbereiche dieser Reflexionsschichten durch Einwirkung von Laserstrahlung zu verdampfen. Die Positionsgenauigkeit der Laserstrahlung wird verbessert, indem der zu demetallisierende Teilbereich einen anderen Konturverlauf an Strukturvertiefungen und Strukturerhebungen aufweist, als dies in den nicht zu demetallisierenden Teilbereichen der Fall ist. Diese Strukturvertiefungen, Strukturerhebungen werden vor ihrer Metallisierung in eine auf einem Träger aufgebrachte Lackschicht geprägt, die anschließend gehärtet wird. Zudem können auch noch optische Beugungsstrukturen in diese Lackschicht eingeprägt werden. Zwar kann damit die selektive Demetallisierung mithilfe einer Laserstrahlung schnell und dennoch positionsgenau erfolgen, nachteilig erfordert dies jedoch einen erheblichen Aufwand im vorhergehenden Prägeschritt, die Teilbereiche mit zueinander verschiedenen Laser-Wechselwirkungen vorzubereiten. Hinzu kommt, dass ein Vorsehen derartiger Teilbereiche oftmals durch am Sicherheitselement vorbestimmte Prägestrukturen überhaupt nicht möglich ist, sodass solche Verfahren durch diesen Schritt nicht nur vergleichsweise aufwendig, sondern auch nur beschränkt anwendbar sind.

[0003] Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, ein Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitselements mit einer metallisierten optischen Beugungsstruktur der Eingangs geschilderten Art zu schaffen, das einfach und flexibel anwendbar ist und reproduzierbar ein genaues Sicherheitselement erzeugt.

[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass an mindestens einer Strukturerhebung die optische Beugungsstruktur eingeprägt wird und dass die selektive Demetallisierung ein Verbinden zumindest der, die metallisierte und die optische Beugungsstruktur aufweisenden Strukturerhebung mit einem Transferträger und nachfolgend ein Trennen dieser mit einem Transferträger verbundenen Strukturerhebung sowohl vom Träger als auch von mindestens einer an diese Strukturerhebung angrenzenden metallisierten Strukturvertiefung durch Abziehen des Transferträgers vom Träger umfasst.

[0005] Wird an mindestens einer Strukturerhebung der Lackschicht die optische Beugungsstruktur eingeprägt, kann die Lackschicht auf verfahrenstechnische einfache Weise aufgrund des Übergangs zwischen der Strukturerhebung und der daran anschließenden Strukturvertiefung in vergleichsweise scharf abgegrenzte Teilbereiche aufgeteilt werden. Damit kann auch eine anschließende selektive Demetallisierung der metallisierten geprägten Lackschicht bzw. eine Demetallisierung eines Teilbereichs an der metallisierten geprägten Lackschicht erleichtert werden, wenn diese selektive Demetallisierung ein Verbinden zumindest der, die metallisierte und die optische Beugungsstruktur aufweisenden Strukturerhebung mit einem Transferträger und nachfolgend ein Trennen dieser mit einem Transferträger verbundenen Strukturerhebung sowohl vom Träger als auch von mindestens einer an diese Strukturerhebung angrenzenden metallisierten Strukturvertiefung durch Abziehen des Transferträgers vom Träger umfasst. Erfindungsgemäß kann so höchst reproduzierbar die Metallisierung im Bereich der Beugungsstruktur präzise und positionsgenau demetallisiert und eine ungewollte Demetallisierung der Reflexionsschicht an den Strukturerhebungen vermieden werden. Beispielsweise können dadurch an die Beugungsstruktur exakt anschließende Durchsichtsbereiche, Ausschnitte, Unterbrechungen, Freistellungen etc. am Sicherheitselement geschaffen werden, was dessen Fälschungssicherheit erheblich erhöhen kann. Zudem kann damit eine mit den Strukturerhebungen deckungsgleiche Reflexionsschicht geschaffen werden - insbesondere eine Reflexionsschicht, die mit der optischen Beugungsstruktur an der Strukturerhebung deckungsgleich ist. Ein äußerst reproduzierbares aber dennoch kostengünstiges Verfahren zur Herstellung eines fälschungssicheren Sicherheitselements kann demnach geschaffen werden.

[0006] Im Allgemeinen wird erwähnt, dass die mit dem Transferträger verbundenen und auf diesem verbleibenden Strukturerhebungen in weiterer Folge das Sicherheitselement bzw. einen Teil davon darstellen können. Die mit dem Transferträger verbundenen Strukturerhebungen können hierfür noch weiteren Verfahrensschritte, wie etwa zusätzlichen Beschichtungen etc., unterworfen werden. Im Allgemeinen wird weiter festgehalten, dass die Lackschicht jede Schicht darstellen kann, die auf thermoplastischen Polymeren, wie beispielsweise PMMA, Acrylaten, PVC, PU oder ähnlichen Materialen basiert. Die Lackschicht kann weiter aus radikalisch oder kationisch härtenden UV-Lacken bestehen, die u.a. auf Polyester-, PU- oder Acrylat-Bindemitteln basieren.

[0007] Wird zudem die Lackschicht als flüssiger oder pastöser Lack auf den Träger aufgebracht und anschließend geprägt und gehärtet, kann das Verfahren weiter beschleunigt und vereinfacht werden. Durch die flüssige oder pastöse Konsistenz des Lacks kann sich zudem eine homogene stoffschlüssige Verbindung zum Träger ergeben und eine gleichmäßigere Ausfüllung des Prägewerkzeugs erfolgen, wodurch die Reproduzierbarkeit des Verfahrens weiter erhöht werden kann.

[0008] Die Einfachheit des Verfahrens kann weiter gesteigert werden, wenn die Lackschicht während des Prägens gehärtet, insbesondere polymerisiert, wird. Auf diese Weise kann besonders schnell und einfach engen Fertigungstoleranzen in Bezug auf die Prägestruktur gefolgt werden. Zudem können die Fertigungsparameter - wie Aushärtedauer, Kontaktzeit mit dem Prägewerkzeug etc. - flexibel eingestellt werden, wodurch die Reproduzierbarkeit weiter verbessert werden kann. Im Allgemeinen wird festgehalten, dass die Härtung bzw. Polymerisation der Lackschicht durch UV-Strahlung erfolgen kann. Eine Bestrahlung durch den Träger während des Prägens ist beispielsweise bei UV-transparenten Trägerfolien möglich. Die Bestrahlung kann jedoch auch von der Seite des Prägewerkzeugs her erfolgen.

[0009] Wird die Lackschicht mit einem rotierenden Prägewerkzeug geprägt, so kann dies die Kontinuität des Verfahrens weiter verbessern. Zudem kann durch das rotierende Prägewerkzeug eine nahezu stoßfreie Prägung der Lackschicht erreicht werden. Ein einfacheres und reproduzierbareres Verfahren kann sich dadurch ergeben.

[0010] Bildet mindestens eine, in eine Strukturerhebung eingeprägte Beugungsstruktur ein Hologramm aus, so kann auf verfahrenstechnisch einfache Weise ein Sicherheitselement mit besonders guter Sicherheitswirkung erzeugt werden. Das Hologramm kann hierbei bereits durch das Prägewerkzeug mit hoher Präzision in die Strukturerhebungen eingeprägt werden, wodurch zusätzliche Verfahrensschritte vermeidbar sind. Ein Verfahren mit hoher Reproduzierbarkeit kann somit geschaffen werden.

[0011] Die Reproduzierbarkeit des Verfahrens kann deutlich erhöht werden, wenn die Dicke der Reflexionsschicht geringer als die Prägetiefe der Strukturvertiefungen ist. So kann zuverlässig vermieden werden, dass die Reflexionsschichten der Strukturvertiefungen und Strukturerhebungen zueinander einen Überlapp ausbilden. Unter anderem könnte ein solcher Überlapp beim Trennen zu einem unkontrollierbaren Bruch der Reflexionsschicht führen, was zu unscharfen Konturen in der Reflexionsschicht auf den Strukturerhebungen führen kann.

[0012] Weisen die in den Strukturerhebungen eingeprägten optischen Beugungsstrukturen eine geringere Prägetiefe als die Strukturvertiefungen auf, so kann eine zuverlässige Demetallisierung durch Trennung der Strukturerhebungen von den Strukturvertiefungen während des Abziehens des Trägers gewährleistet werden. So ist zudem zuverlässig vermeidbar, dass Teile der Beugungsstrukturen, insbesondere Teile der die Strukturerhebungen ausbildenden Lackschicht, bei der Demetallisierung mitabgezogen werden und somit die Beugungsstruktur zerstört wird. Ein besonders zuverlässiges und reproduzierbares Verfahren kann dadurch erreicht werden. Zudem können geringe Fertigungstoleranzen ermöglicht werden.

[0013] Die selektive Demetallisierung durch Trennen der Strukturerhebungen von den Strukturvertiefungen kann erheblich verbessert werden, wenn die Prägetiefe der Strukturvertiefungen in der Lackschicht im Wesentlichen der Lackschichtdicke entspricht. Damit kann nämlich der Verbund zwischen Strukturerhebungen und davon abzutrennenden Strukturvertiefungen mitsamt deren Metallisierung besonders geschwächt werden - was nicht nur das Abziehen des Transferträgers erleichtern, sondern auch eine exakte, scharfkantige Demetallisierung gewährleisten kann. Dies insbesondere wenn die Strukturvertiefungen bis zum Träger durchgeprägt werden. Ein besonders einfaches und reproduzierbares Verfahren kann sich dadurch ergeben.

[0014] Wird vor der Lackschicht ein Haftverminderer auf den Träger aufgebracht, so kann das Trennen der Strukturerhebungen von den Strukturvertiefungen weiter erleichtert werden. Insbesondere können sich hierbei Haftverminderer bewähren, deren Verwendung zu einer geringeren Haftfestigkeit zwischen Träger und Lackschicht als zwischen Reflexionsschicht und Träger führt, wenn hierfür die Lackschicht bis zum Träger durchgeprägt worden ist. Eine besonders einfache Demetallisierung kann dadurch erreicht und damit die Zuverlässigkeit des Verfahrens weiter erhöht werden.

[0015] Wird zudem der Transferträger, vor dem Verbinden mit den Strukturerhebungen, mit einem Haftvermittler beschichtet, so kann gewährleistet werden, dass die Strukturerhebungen über ihre Reflexionsschicht eine standfeste Verbindung mit dem Transferträger eingehen. So kann ein ungewolltes Lösen der Strukturerhebungen vom Transferträger während des Abziehens des Trägers vom Sicherheitselement mit dem Transferträger standfest verhindert werden. Die Reproduzierbarkeit des Verfahrens kann sich damit weiter erhöhen.

[0016] Wird das Sicherheitselement nach dem Trennen vom Träger mit einer Schutzlackschicht versehen, kann dies die Weiterbehandlung des Sicherheitselements im Verfahren erleichtern. Die Schutzlackschicht kann hierbei zudem die durch die Strukturvertiefungen entstandenen Unebenheiten ausgleichen und so eine homogene ebene Oberfläche für weitere Bearbeitungsschritte schaffen. Zudem kann die Schutzlackschicht das Sicherheitselement zuverlässig vor äußeren Einflüssen, wie etwa Oxidation der metallischen Reflexionsschicht, schützen. Beispielsweise kann es sich bei der Schutzlackschicht um eine transparente Lackschicht handeln. Es ist ebenfalls vorstellbar, dass die Schutzlackschicht auch eine Klebstoffschicht sein kann, um das Sicherheitselement handhabungsfreundlich auf einem Wertdokument vorsehen zu können. Eine solche Klebstoffschicht kann beispielsweise eine Heißsiegel-, Kaltsiegel- oder Selbstklebebeschichtung sein. Die Klebstoffschicht kann ebenfalls zusätzlich mit einer Schutzlackschicht aufgebracht sein.

[0017] Die Fälschungssicherheit des Sicherheitselements kann zusätzlich erhöht werden, wenn das Sicherheitselement mit weiteren Sicherheitsmerkmalen versehen wird. Dies kann beispielsweise durch Verkleben (oder Aufkaschieren) des erfindungsgemäßen Sicherheitselements mit einem weiteren, andere Sicherheitsmerkmale aufweisenden Sicherheitselements erfolgen.

[0018] Das Sicherheitselement kann handhabungsfreundlich mit einem Wertdokument verbunden werden, indem dieses beispielsweise mit dem Wertdokument verklebt wird. Auch ein Auflaminieren desselben ist vorstellbar. Im Allgemeinen wird festgehalten, dass ein Wertdokument beispielsweise ein Reisepass, ein Personalausweis, ein Führerschein, eine Banknote, eine Kreditkarte oder Ähnliches sein kann.

[0019] In den Figuren ist beispielsweise der Erfindungsgegenstand anhand einer Ausführungsvariante näher dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens,

Fig. 2 einen Detailausschnitt des Trennvorgangs des Verfahrens aus Fig. 1, und

Fig. 3 einen Detailausschnitt des Prägevorgangs des Verfahrens aus Fig. 1.



[0020] Gemäß Fig. 1 wird ein Verfahren 100 zur Herstellung eines Sicherheitselements 1 gezeigt. Hierbei wird in einem ersten Schritt auf einen Träger 2 eine Lackschicht 3 aufgebracht, welche Lackschicht 3 in einem weiteren Schritt mit einem Prägewerkzeug 4 geprägt wird und nachfolgend -hier anschließend dargestellt- gehärtet wird. Das Härten ist beispielsweise durch eine Strahlungsquelle 5 schematisch dargestellt. Durch das Prägen werden in der Lackschicht 3 Strukturvertiefungen 6 und Strukturerhebungen 7 erzeugt. Zudem weist die Lackschicht 3 nach dem Prägen optische Beugungsstrukturen 8 auf. In einem weiteren Schritt wird die Lackschicht 3 zur Erzeugung einer Reflexionsschicht 9, 9' metallisiert - durch die Metallisierung wird sowohl an den Strukturvertiefungen 6 als auch an den Strukturerhebungen 7 eine Reflexionsschicht 9, 9' geschaffen. Die Metallisierung erfolgt, wie in Fig. 1 dargestellt, mit einem gängigen Metallauftragsverfahren 10. Die Reflexionsschicht 9, 9' wird in weiterer Folge des Verfahrens selektiv, insbesondere von den Strukturvertiefungen 6 der Lackschicht 3, entfernt bzw. damit demetallisiert.

[0021] Erfindungsgemäß werden zur selektiven Demetallisierung der Reflexionsschicht 9, 9' die, insbesondere eine Reflexionsschicht 9 aufweisenden Strukturerhebungen 7 der Lackschicht 3 mit einem Transferträger 11 stoffschlüssig verbunden, wie dies im Detail in Fig. 2 erkannt werden kann. Dazu wird der Transferträger 11, als neues Substrat des Sicherheitselements 1, mit den Strukturerhebungen 7 der Lackschicht 3 auf dem Träger 2 in Verbindung gebracht. Eine Verbindung zwischen den Strukturvertiefungen 6 der Lackschicht 3 und dem Transferträger 11 erfolgt jedoch nicht. In einem weiteren Schritt wird nun der ursprüngliche Träger 2 von dem Sicherheitselement 1 abgezogen und dabei die mit dem Transferträger 11 verbundenen Strukturerhebungen 7 von den an diese angrenzenden metallisierten Strukturvertiefungen 6 getrennt. Die Strukturvertiefungen 6 haften dabei weiterhin auf dem ursprünglichen Träger 2 und werden mit diesem vom Transferträger 11 abgezogen, um das Sicherheitselement 1 zu erzeugen. Insbesondere werden jene Bereiche der Reflexionsschicht 9', welche sich in den Strukturvertiefungen 6 befinden, zusammen mit dem Träger 2 abgezogen. Durch das Trennen des Trägers 2 vom Transferträger 11 wird die Reflexionsschicht 9 des Sicherheitselements 1 am Transferträger 11 in den Bereichen der Strukturvertiefungen 6, durch Entfernung der Reflexionsschicht 9', selektiv demetallisiert. Dadurch kann eine Reflexionsschicht 9 erzeugt werden, welche exakt deckungsgleich mit den Strukturerhebungen 7 der Lackschicht 3 ist. Da in zumindest einer dieser Strukturerhebungen 7 - beispielsweise mithilfe des Prägewerkzeugs 4 - eine Beugungsstruktur 8 eingeprägt ist, ist damit auch eine exakt deckungsgleiche Metallisierung der Beugungsstruktur 8 erreicht. Bereiche zwischen den Strukturerhebungen 7 fungieren demnach als Durchsichtsbereiche 12 durch die Reflexionsschicht 9, die ein exaktes Sicherheitsmerkmal am Sicherheitselement 1 darstellen und zu einer hohen Fälschungssicherheit führen.

[0022] Wie in Fig. 1 weiter erkannt werden kann, wird die Lackschicht 3 in Form eines flüssigen oder pastösen Lacks 13 auf den Träger 2 aufgebracht. Durch die flüssige oder pastöse Konsistenz des Lacks 13 können die Kavitäten 14 des Prägewerkzeugs 4 besser ausgefüllt und eine homogenere und exaktere Prägung erreicht werden. Zudem können scharf abgegrenzte Strukturerhebungen 7 geschaffen werden. Die Lackschicht 3 bzw. der die Lackschicht 3 ausbildende flüssige oder pastöse Lack 13 werden während des Kontakts mit dem Prägewerkzeug 4 gehärtet. Dies kann ebenso in Fig. 1 erkannt werden. Hierzu ist unterhalb des Prägewerkzeugs 4 schematisch eine Strahlungsquelle 5 dargestellt, welche die Lackschicht 3 während des Kontakts mit dem Prägewerkzeug 4 durch geeignete Strahlung 15 aushärtet. Vorteilhafte wird hierbei eine UV-Lampe als Strahlungsquelle 5 verwendet, wobei die von der Lampe emittierte UV-Strahlung 15 den Lack 13 polymerisieren kann. Insbesondere handelt es sich bei dem Prägewerkzeug 4 um ein rotierendes Prägewerkzeug 4, wodurch die Periodizität der Prägestruktur verbessert wird und ein wiederkehrender Stoß in der Prägestruktur vermieden wird. Durch die Härtung der Lackschicht 3 während des Kontakts mit dem rotierenden Prägewerkzeug 4 kann eine höhere Prägegenauigkeit erreicht werden, wodurch ein insgesamt robusteres und reproduzierbareres Verfahren geschaffen wird.

[0023] Vorteilhaft ist die Dicke der Reflexionsschicht 9, 9' an den Strukturerhebungen 7 und an den Strukturvertiefungen 6 geringer als die Prägetiefe 17 der Strukturvertiefungen 6. Dadurch wird ein Überlapp der Reflexionsschicht 9 und der Reflexionsschicht 9' vermieden, der ein starkes Zusammenhalten der metallischen Reflexionsschichten 9, 9' bedingen würde. Ist die Reflexionsschicht 9, 9' jedoch deutlich geringer als die Prägetiefe 17 der Strukturvertiefungen 6, so kann eine einfache Ablösung der Reflexionsschichten 9' aus der Lackschicht 3 während des Trennens garantiert werden.

[0024] Aus der Detailansicht in Fig. 3 ist zu erkennen, dass in mehreren Strukturerhebungen 7 optische Beugungsstrukturen 8 eingeprägt sind. Insbesondere bilden diese Beugungsstrukturen 8 Hologramme 16 aus, die ein Sicherheitsmerkmal des Sicherheitselements 1 darstellen. Die Prägetiefe 17 der Beugungsstrukturen 8 bzw. Hologramme 16 ist vorteilhafterweise, am besten erheblich, geringer als die Prägetiefe 17 der Strukturvertiefungen 6 in der geprägten Lackschicht 3. Dadurch kann die nachfolgende Trennung der Strukturvertiefungen 6 von den Strukturerhebungen 7 erheblich erleichtert werden, da die verbleibenden Lackschichtreste 18 in den Strukturvertiefungen 6 so gering wie möglich gehalten werden. Verbleibende Lackschichtreste 18 könnten beim Trennen an den Strukturerhebungen 7 anhaften und eine exakte scharfkantige Trennung verhindern. Als besonders vorteilhaft stellt sich hierbei heraus, wenn die Prägetiefe 17 der Strukturvertiefungen 6 in der Lackschicht 3 im Wesentlichen der Lackschichtdicke 19 entspricht. Hierbei entstehen keine nennenswerten Lackschichtreste 18 in den Strukturvertiefungen 6 und die nachfolgend aufgebrachte Reflexionsschicht 9 kann somit direkt auf der darunter liegenden Schicht, beispielsweise dem Träger 2, haften.

[0025] Um die Trennung der Strukturerhebungen 7 von den Strukturvertiefungen 6 zu erleichtern, wird vor der Lackschicht 3 ein Haftverminderer 20 auf den Träger 2 aufgebracht. Vorteilhaft ist der Haftverminderer 20 derart ausgestaltet, dass die Haftfestigkeit zwischen dem Träger 2 und der Lackschicht 3 vermindert, jedoch die Haftfestigkeit zwischen dem Träger 2 und der Reflexionsschicht 9' verstärkt wird. Dadurch kann während des Trennens, wie in Fig. 2 dargestellt, sichergestellt werden, dass die Reflexionsschicht 9' an dem Träger 2 zuverlässig haftet und mit abgezogen wird, während die Lackschicht 3 der Strukturerhebungen 7 unbeschädigt bleibt.

[0026] Der Transferträger 11 ist zudem mit einem Haftvermittler 21 beschichtet, wodurch die Haftfestigkeit zwischen dem Transferträger 11 und der Reflexionsschicht 9 der Strukturerhebungen 7 erhöht wird. Eine stoffschlüssige Verbindung zwischen der Reflexionsschicht 9, der Strukturerhebungen 7 und dem Transferträger 11 wird dabei sichergestellt. Das Trennen kann dadurch zuverlässiger und reproduzierbarer durchgeführt werden.

[0027] Wie in Fig. 1 dargestellt, wird das Sicherheitselement 1 nach dem Trennen mit einer Schutzlackschicht 22 versehen. Die Schutzlackschicht 22 kann sowohl zum Schutz des Sicherheitselements 1 vor äußeren Einflüssen dienen, als auch ein Verbinden des Sicherheitselements 1 mit weiteren Sicherheitsmerkmalen oder Wertdokumenten ermöglichen. Der die Schutzlackschicht 22 ausbildende Schutzlack 23 kann hierbei sowohl schützende Wirkung als auch Klebewirkung für das Sicherheitselement 1 bieten.

[0028] Weitere Sicherheitsmerkmale, mit denen das Sicherheitselement 1 verbunden werden kann, sind etwa Hologramme, lumineszierende Schichten, Metallstreifen, Schichten mit Kippeffekten oder Vergleichbares. Das Sicherheitselement 1 kann ebenso auf Wertdokumente, wie Banknoten, Kredit- oder Bankkarten, Reisepässe, Personalausweise, Führerscheine etc., aufgebracht werden.


Ansprüche

1. Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitselements (1) mit einer metallisierten optischen Beugungsstruktur (8) in einer geprägten Lackschicht (3), bei dem auf einen Träger (2) eine Lackschicht (3) aufgebracht, geprägt und gehärtet wird, wobei durch das Prägen der Lackschicht (3) Strukturvertiefungen (6), Strukturerhebungen (7) und eine optische Beugungsstruktur (8) erzeugt werden, nachfolgend eine Reflexionsschicht (9, 9') an den Strukturvertiefungen (6) und Strukturerhebungen (7) der geprägten Lackschicht (3) durch Metallisierung vorgesehen und darauffolgend diese Reflexionsschicht (9, 9') selektiv demetallisiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens einer Strukturerhebung (7) die optische Beugungsstruktur (8) eingeprägt wird und dass die selektive Demetallisierung ein Verbinden zumindest der, die metallisierte und die optische Beugungsstruktur (8) aufweisenden Strukturerhebung (7) mit einem Transferträger (11) und nachfolgend ein Trennen dieser mit einem Transferträger (11) verbundenen Strukturerhebung (7) sowohl vom Träger (2) als auch von mindestens einer an diese Strukturerhebung (7) angrenzenden metallisierten Strukturvertiefung (6) durch Abziehen des Transferträgers (11) vom Träger (2) umfasst.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lackschicht (3) als flüssiger oder pastöser Lack (13) auf den Träger (2) aufgebracht und anschließend geprägt und gehärtet wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lackschicht (3) während des Prägens gehärtet, insbesondere polymerisiert, wird.
 
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lackschicht (3) mit einem rotierenden Prägewerkzeug (4) geprägt wird.
 
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine, in eine Strukturerhebung (7) eingeprägte Beugungsstruktur (8) ein Hologramm (16) ausbildet.
 
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke der Reflexionsschicht (9, 9') geringer als die Prägetiefe (17) der Strukturvertiefungen (6) ist.
 
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die in den Strukturerhebungen (7) eingeprägten optischen Beugungsstrukturen (8) eine geringere Prägetiefe (17) als die Strukturvertiefungen (6) aufweisen.
 
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Prägetiefe (17) der Strukturvertiefungen (6) in der Lackschicht (3) im Wesentlichen der Lackschichtdicke (19) entspricht.
 
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Lackschicht (3) ein Haftverminderer (20) auf den Träger (2) aufgebracht wird.
 
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Transferträger (11), vor dem Verbinden mit den Strukturerhebungen (7), mit einem Haftvermittler (21) beschichtet wird.
 
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitselement (1) nach dem Trennen vom Träger (2) mit einer Schutzlackschicht (22) versehen wird.
 
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitselement (1) mit weiteren Sicherheitsmerkmalen versehen wird.
 
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitselement (1) mit einem Wertdokument verbunden wird.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente