(19)
(11) EP 3 150 524 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.04.2017  Patentblatt  2017/14

(21) Anmeldenummer: 16189854.9

(22) Anmeldetag:  21.09.2016
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65H 16/02(2006.01)
B65H 19/18(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(30) Priorität: 24.09.2015 DE 102015218321

(71) Anmelder: BHS Corrugated Maschinen- und Anlagenbau GmbH
92729 Weiherhammer (DE)

(72) Erfinder:
  • Mark, Maximilian
    95643 Tirschenreuth (DE)
  • Gnan, Alfons
    92249 Vilseck (DE)
  • Städele, Norbert
    92711 Parkstein (DE)

(74) Vertreter: Rau, Schneck & Hübner Patentanwälte Rechtsanwälte PartGmbB 
Königstraße 2
90402 Nürnberg
90402 Nürnberg (DE)

   


(54) SPLICEVORRICHTUNG


(57) Die Erfindung betrifft eine Splicevorrichtung zum Splicen von Materialbahnen (1, 4, 44). Die Splicevorrichtung umfasst eine erste Abgabeeinrichtung (3) zum Abgeben einer endlichen ersten Materialbahn (1) von einer ersten Materialbahnrolle (2), eine zweite Abgabeeinrichtung (6) zum Abgeben einer endlichen zweiten Materialbahn (4) von einer zweiten Materialbahnrolle (5), eine dritte Abgabeeinrichtung (45) zum Abgeben einer dritten Materialbahn (44), eine erste Spliceeinrichtung (22) zum Splicen der endlichen ersten Materialbahn (1) und der endlichen zweiten Materialbahn (4) zu einer endlosen Materialbahn (7) miteinander und eine zweite Spliceeinrichtung (38) zum Splicen der dritten Materialbahn (44) und der endlichen ersten Materialbahn (1) oder der endlichen zweiten Materialbahn (4) zu der endlosen Materialbahn (7) miteinander. Die erste Spliceeinrichtung (22) und die zweite Spliceeinrichtung (38) sind in unterschiedlichen Höhen (H1, H2) angeordnet.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Patentanmeldung nimmt die Priorität der deutschen Patentanmeldung DE 10 2015 218 321.1 in Anspruch, deren Inhalt durch Bezugnahme hierin aufgenommen wird.

[0002] Die Erfindung betrifft eine Splicevorrichtung zum Splicen von Materialbahnen, insbesondere von Papierbahnen zur Herstellung mindestens einer Wellpappebahn in einer Wellpappeanlage. Ferner richtet sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Splicen entsprechender Materialbahnen.

[0003] Bekannte Splicevorrichtungen verbinden eine zu Ende gehende, endliche erste Materialbahn mit einer neuen endlichen zweiten Materialbahn, sodass quasi eine endlose Materialbahn entsteht. Dieser Vorgang wird in der Fachsprache als Splicen bzw. Spleißen und entsprechende Vorrichtungen als Splice- bzw. Spleißvorrichtung bezeichnet. Zur Herstellung von Wellpappebahnen werden die endlosen Materialbahnen im Allgemeinen schichtartig miteinander verbunden.

[0004] Aus dem Stand der Technik sind auch Tandem-Splicevorrichtungen bekannt. Die DE 10 2011 115 936 A1 offenbart eine derartige Splicevorrichtung. Eine solche Splicevorrichtung trägt mehr als zwei Materialbahnrollen, deren endlichen Materialbahnen zur Erzeugung der endlosen Materialbahn heranziehbar sind. Nachteilig an derartigen Splicevorrichtungen ist, dass diese einen besonders hohen Platzbedarf in Maschinenlaufrichtung haben. Zudem muss hierbei, da der sogenannten Vorbereitungseinheit die Materialbahn von unten zugeführt werden muss, zwischen den beiden Spliceeinrichtungen, die die Tandem-Splicevorrichtung bilden, ein begehbares und verfahrbares Podest integriert werden, damit die Materialbahn auslaufend der stromaufwärts ersten Spliceeinrichtung in die stromabwärts zweite Spliceeinrichtung eingefädelt werden kann. Dies stellt sich als unpraktikabel heraus und ist kostenintensiv.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden. Insbesondere soll eine Splicevorrichtung mit mindestens drei Abgabeeinrichtungen und zum Verbinden von mindestens drei Materialbahnen geschaffen werden, die einen sehr geringen Platzbedarf erfordert. Ein besonders einfaches Nachrüsten der Splicevorrichtung soll außerdem möglich sein. Ein entsprechendes Verfahren soll ferner geliefert werden.

[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in den unabhängigen Ansprüchen 1 und 13 angegebenen Merkmale gelöst. Der Kern der Erfindung liegt darin, dass die Spliceeinrichtungen der Splicevorrichtung in unterschiedlichen Höhen, insbesondere zu einem Untergrund, Boden oder dergleichen, angeordnet sind. Die Splicevorrichtung ist günstigerweise imstande, mindestens zwei endliche Materialbahnen zu bevorraten und abzuwickeln. Die Splicevorrichtung ist insbesondere außerdem im Stande, mindestens drei Materialbahnen zu verarbeiten. Die erfindungsgemäße Splicevorrichtung bildet quasi eine Tandem-Splicevorrichtung. Mittels der ersten Spliceeinrichtung sind die endliche erste und zweite Materialbahn an die endlose Materialbahn splicebar. Mittels der zweiten Spliceeinrichtung ist die dritte Materialbahn an die endlose Materialbahn splicebar. Die erfindungsgemäße Splicevorrichtung nimmt günstigerweise nur eine äußerst geringe Grundfläche ein und hat insbesondere in Förderrichtung der Materialbahn/en eine besonders kleine Länge.

[0007] Es ist von Vorteil, wenn mittels der Splicevorrichtung beispielsweise bei einer Störung einer Druckeinrichtung in der Wellpappeanlage auf einen unbedruckten oder Auftrag mit vorbedruckten Rollen umstellbar ist.

[0008] Die Spliceeinrichtungen sind in ihrem prinzipiellen Aufbau günstigerweise im Wesentlichen gleich. Insbesondere ist auch deren Funktion im Wesentlichen identisch.

[0009] Es ist zweckmäßig, wenn die Splicevorrichtung Bestandteil einer Wellpappeanlage ist. Günstigerweise umfasst die Wellpappeanlage mindestens eine solche Splicevorrichtung.

[0010] Es ist von Vorteil, wenn die endlichen Materialbahnen endliche Papierbahnen sind. Es ist zweckmäßig, wenn die endlose Materialbahn eine Kaschierbahn einer späteren Wellpappebahn bzw. Wellpappe bildet. Günstigerweise wird die endlose Materialbahn mit einer einseitig kaschierten Wellpappebahn verbunden.

[0011] Günstigerweise unterscheidet sich die dritte Materialbahn von der endlichen ersten Materialbahn und/oder der endlichen zweiten Materialbahn. Beispielsweise ist die dritte Materialbahn bedruckt, während die endliche erste und zweite Materialbahn unbedruckt sind. Alternativ ist zum Beispiel die dritte Materialbahn unbedruckt, während die endliche erste und zweite Materialbahn bedruckt sind.

[0012] Die dritte Materialbahn ist entweder endlich oder endlos. Zum Bereitstellen einer endlichen dritten Materialbahn ist die dritte Abgabeeinrichtung günstigerweise als Abrolleinrichtung ausgebildet, die beabstandet oder benachbart zu der erfindungsgemäßen Splicevorrichtung angeordnet ist. Zum Bereitstellen einer endlosen dritten Materialbahn ist die dritte Abgabeeinrichtung günstigerweise als entsprechende herkömmliche Splicevorrichtung ausgeführt, die beabstandet oder benachbart zu der erfindungsgemäßen Splicevorrichtung angeordnet ist. Beispielsweise ist zwischen der herkömmlichen Splicevorrichtung bzw. der Abrolleinrichung und der erfindungsgemäßen Splicevorrichtung mindestens eine Bearbeitungseinheit zum Bearbeiten der dritten Materialbahn bzw. eine Druckeinheit zum Bedrucken der dritten Materialbahn angeordnet.

[0013] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

[0014] Die etagenartige Ausgestaltung der Splicevorrichtung gemäß dem Unteranspruch 2 führt zu einer Splicevorrichtung, die eine äußerst geringe Grundfläche einnimmt. Bekannte Splicevorrichtungen mit genau zwei Abrolleinrichtungen sind so beispielsweise besonders einfach durch die erfindungsgemäße Splicevorrichtung austauschbar, da deren Grundflächen im Allgemeinen im Wesentlichen gleich sind. Vor allem sind im Allgemeinen deren Längen in Förderrichtung der Materialbahn/en im Wesentlichen identisch, sodass kein Platzproblem zur Integration der erfindungsgemäßen Splicevorrichtung in eine bestehende Wellpappeanlage auftritt.

[0015] Die Ausführungen zu dem Unteranspruch 3 gelten im Wesentlichen analog zu dem Unteranspruch 4.

[0016] Die Splicevorrichtung gemäß dem Unteranspruch 5 erlaubt insbesondere eine besonders einfache Einführung der dritten Materialbahn in die zweite Spliceeinrichtung bzw. die Splicevorrichtung.

[0017] Die Splicevorrichtung gemäß dem Unteranspruch 6 ist besonders einfach und schnell montierbar.

[0018] Gemäß dem Unteranspruch 8 umfasst die erste Spliceeinrichtung mindestens eine Verbindeeinheit, mindestens eine Vorbereitungseinheit und eine verlagerbare erste Tischeinheit.

[0019] Es ist von Vorteil, wenn die mindestens eine Verbindeeinheit imstande ist, die endliche erste und/oder zweite Materialbahn an die endlose Materialbahn anzusplicen bzw. die endliche erste und zweite endliche Materialbahn miteinander zu verbinden. Es ist von Vorteil, wenn die mindestens eine Verbindeeinheit beispielsweise bei einer zu Ende gehenden, endlichen zweiten Materialbahn die endliche erste Materialbahn mit der endlosen Materialbahn bzw. bei einer zu Ende gehenden, endlichen ersten Materialbahn die endliche zweite Materialbahn mit der endlosen Materialbahn verbindet, insbesondere verklebt.

[0020] Es ist zweckmäßig, wenn die mindestens eine Verbindeeinheit auch mindestens ein Schneidmittel umfasst.

[0021] Günstigerweise sind genau zwei Verbindeeinheiten vorhanden. Eine Verbindeeinheit ist vorzugsweise zum Splicen der endlichen ersten Materialbahn an die endlose Materialbahn vorgesehen, während die andere Verbindeeinheit zum Splicen der endlichen zweiten Materialbahn an die endlose Materialbahn vorgesehen ist.

[0022] Es ist von Vorteil, wenn die mindestens eine Vorbereitungseinheit geführt linear verlagerbar ist.

[0023] Günstigerweise hat die erste Spliceeinrichtung genau zwei Vorbereitungseinheiten. Es ist von Vorteil, wenn der endlichen ersten Materialbahn eine Vorbereitungseinheit und der endlichen zweiten Materialbahn die andere Vorbereitungseinheit zugeordnet sind.

[0024] Es ist von Vorteil, wenn die erste Tischeinheit geführt linear verlagerbar ist.

[0025] Gemäß dem Unteranspruch 9 umfasst die zweite Spliceeinrichtung mindestens eine Verbindeeinheit, mindestens eine Vorbereitungseinheit und eine verlagerbare zweite Tischeinheit.

[0026] Es ist von Vorteil, wenn die mindestens eine Verbindeeinheit der zweiten Spliceeinrichtung imstande ist, die dritte Materialbahn an die endlose Materialbahn anzusplicen. Es ist von Vorteil, wenn die Verbindeeinheit der zweiten Spliceeinrichtung beispielsweise bei einer zu Ende gehenden, endlichen zweiten Materialbahn die dritte Materialbahn mit der endlosen Materialbahn bzw. bei einer zu Ende gehenden endlichen, ersten Materialbahn die dritte Materialbahn mit der endlosen Materialbahn verbindet, insbesondere verklebt. Günstigerweise ist die Verbindeeinheit der zweiten Spliceeinrichtung beispielsweise auch imstande, die dritte Materialbahn mit der endlichen zweiten Materialbahn oder der endlichen ersten Materialbahn beabstandet zu den Enden der ersten bzw. zweiten Materialbahn zu verbinden, insbesondere zu verkleben. Ein Splicen der dritten Materialbahn an die endlose Materialbahn ist günstigerweise auch möglich, wenn die endliche erste oder zweite Materialbahn noch nicht zu Ende ist.

[0027] Es ist zweckmäßig, wenn die mindestens eine Verbindeeinheit der zweiten Spliceeinrichtung auch mindestens ein Schneidmittel umfasst.

[0028] Günstigerweise sind genau zwei zweite Verbindeeinheiten vorhanden. Eine Verbindeeinheit ist vorzugsweise zum Splicen der dritten Materialbahn an die endlose Materialbahn vorgesehen, während die andere Verbindeeinheit zum Splicen der endlichen ersten und/oder zweiten Materialbahn an die endlose Materialbahn vorgesehen ist.

[0029] Es ist von Vorteil, wenn die mindestens eine Vorbereitungseinheit der zweiten Spliceeinrichtung geführt linear verlagerbar ist.

[0030] Günstigerweise hat die zweite Spliceeinrichtung genau zwei Vorbereitungseinheiten. Es ist von Vorteil, wenn der dritten Materialbahn eine Vorbereitungseinheit und der endlichen ersten bzw. zweiten Materialbahn die andere Vorbereitungseinheit zugeordnet ist.

[0031] Es ist von Vorteil, wenn die zweite Tischeinheit geführt linear verlagerbar ist.

[0032] Die Splicevorrichtung gemäß dem Unteranspruch 10 erlaubt ein Splicen ohne Veränderung der Fördergeschwindigkeit der endlosen Materialbahn.

[0033] Die Splicevorrichtung gemäß dem Unteranspruch 11 erfordert nur eine besonders geringe Grundfläche, was eine Integration der erfindungsgemäßen Splicevorrichtung in eine bestehende Wellpappeanlage vereinfacht.

[0034] Die Merkmale der Unteransprüche 2 bis 12 können auch Gegenstand des unabhängigen Verfahrensanspruchs 13 sein.

[0035] Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung beispielhaft beschrieben. Dabei zeigen:
Fig. 1
eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Splicevorrichtung, bei der das Splicen der endlichen ersten Materialbahn an die endlose Materialbahn vorbereitet wird und die endliche zweite Materialbahn abgewickelt wird,
Fig. 2
eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht, die den Fortschritt des beabsichtigten Splicens der endlichen ersten Materialbahn an die endlose Materialbahn zeigt,
Fig. 3
eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht, die den Abschluss des Splicens der endlichen ersten Materialbahn an die endlose Materialbahn zeigt,
Fig. 4
eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht, die die Vorbereitung des Splicens der dritten Materialbahn an die endlose Materialbahn und die Abwicklung der endlichen ersten Materialbahn zeigt,
Fig. 5
eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht, die den Fortschritt des beabsichtigten Splicens der dritten Materialbahn an die endlose Materialbahn zeigt,
Fig. 6
eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht, die den Abschluss des Splicens der dritten Materialbahn an die endlose Materialbahn zeigt,
Fig. 7
eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht, die die Vorbereitung des Splicens der endlichen zweiten Materialbahn an die endlose Materialbahn und die Abwicklung der dritten Materialbahn zeigt,
Fig. 8
eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht, die den Fortschritt des beabsichtigten Splicens der endlichen zweiten Materialbahn an die endlose Materialbahn zeigt, und
Fig. 9
eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht, die den Abschluss des Splicens der endlichen zweiten Materialbahn an die endlose Materialbahn zeigt.


[0036] Eine in den Figuren dargestellte Splicevorrichtung als Bestandteil einer Wellpappeanlage (nicht dargestellt) umfasst zum Abrollen einer endlichen ersten Materialbahn 1 von einer ersten Materialbahnrolle 2 eine erste Abgabeeinrichtung 3 und zum Abrollen einer endlichen zweiten Materialbahn 4 von einer zweiten Materialbahnrolle 5 eine zweite Abgabeeinrichtung 6. Die endliche erste Materialbahn 1 und die endliche zweite Materialbahn 4 sind zum Bereitstellen einer endlosen Materialbahn 7 in der Splicevorrichtung miteinander verbindbar. Die Abgabeeinrichtungen 3, 6 sind als Abrolleinrichtungen ausgeführt.

[0037] Die Splicevorrichtung weist ein Grundgestell 8 mit einem GrundgestellSockel 9, einem Grundgestell-Ständer 10 und einem Gnindgestell-Träger 11 auf. Der Grundgestell-Sockel 9 ist an einem Boden 12 befestigt, der beispielsweise ein Hallenboden ist. Der Grundgestell-Ständer 10 erstreckt sich im Wesentlichen vertikal bzw. senkrecht zu dem Boden 12. Der Grundgestell-Träger 11 ist an einem dem Grundgestell-Sockel 9 gegenüberliegenden Ende an dem Grundgestell-Ständer 10 befestigt und verläuft im Wesentlichen parallel zu dem Boden 12. Der Gnindgestell-Träger 11 erstreckt sich im Wesentlichen über die erste Materialbahnrolle 2 und die zweite Materialbahnrolle 5.
Ausgehend von dem Grundgestell-Sockel 9 erstrecken sich die erste Abrolleinrichtung 3 und die zweite Abrolleinrichtung 6. Die Abrolleinrichtungen 3, 6 sind schwenkbar an dem Grundgestell-Sockel 9 gelagert und bezogen auf den Grundgestell-Ständer 10 einander gegenüberliegend angeordnet.

[0038] Die erste Abrolleinrichtung 3 weist zur Aufnahme der ersten Materialbahnrolle 2 einen Aufnahmekonus (nicht dargestellt) auf, der in eine zentrale Öffnung der ersten Materialbahnrolle 2 geführt und zwischen zwei parallel zueinander verlaufenden, ersten Haltearmen 13 der ersten Abrolleinrichtung 3 um eine erste Drehachse 14 drehbar gelagert ist.

[0039] Die zweite Abrolleinrichtung 6 ist entsprechend der ersten Abrolleinrichtung 3 ausgebildet. Sie weist zur Aufnahme der zweiten Materialbahnrolle 5 einen Aufnahmekonus (nicht dargestellt) auf, der in eine zentrale Öffnung der zweiten Materialbahnrolle 5 geführt und zwischen zwei parallel zueinander verlaufenden, zweiten Haltearmen 15 der zweiten Abrolleinrichtung 6 um eine zweite Drehachse 16 drehbar gelagert ist. Die Drehachsen 14, 16 verlaufen parallel zueinander.

[0040] Die endliche erste Materialbahn 1 von der ersten Materialbahnrolle 2 ist über eine erste Zuführeinrichtung 17 mit einer ersten Zuführwalze 18 und die endliche zweite Materialbahn 4 ist über eine zweite Zuführwalze 20 einer zweiten Zuführeinrichtung 21 einer ersten Spliceeinrichtung 22 bzw. der Splicevorrichtung zuführbar. Die erste Spliceeinrichtung 22 ist an dem Gnindgestell-Träger 11 angeordnet. Die Zuführwalzen 18, 20 sind drehbar an Tragarmen 23 bzw. 24 der ersten bzw. zweiten Zuführeinrichtung 17 bzw. 21 angeordnet, die zum Spannen der endlichen ersten Materialbahn 1 bzw. der endlichen zweiten Materialbahn 4 schwenkbar an dem Grundgestell-Träger 11 oberhalb der Materialbahnrollen 2 bzw. 5 angeordnet sind.

[0041] Die erste Spliceeinrichtung 22 dient zum Herstellen der endlosen Materialbahn 7 aus den endlichen Materialbahnen 1, 4 und hat eine erste Vorbereitungseinheit 19, eine zweite Vorbereitungseinheit 25, eine erste Verbindeeinheit 26, eine zweite Verbindeeinheit 27, eine erste Tischeinheit 28 und eine erste Führung 29. Die erste Spliceeinrichtung 22 ist in einer Höhe H1 zu dem Boden 12 angeordnet.

[0042] Zwischen den Vorbereitungseinheiten 19, 25 verläuft die erste Führung 29 im Wesentlichen parallel zu dem Boden 12. Entlang der ersten Führung 29 sind die Vorbereitungseinheiten 19, 25 verlagerbar. Die erste Tischeinheit 28 ist entlang der ersten Führung 29 zwischen den Vorbereitungseinheiten 19, 25 verlagerbar.

[0043] Die Verbindeeinheiten 26, 27 sind längs der ersten Führung 29 beabstandet zueinander angeordnet. Sie sind an dem Gnindgestell-Träger 11 oberhalb der ersten Führung 29 zwischen den Zuführeinrichtungen 17,21 bzw. im Bereich oberhalb zwischen den Materialbahnrollen 2, 5 angeordnet.

[0044] Die Vorbereitungseinheiten 19, 25 sind identisch aufgebaut und bezüglich einer vertikal verlaufenden Symmetrieebene E symmetrisch entlang der ersten Führung 29 verlagerbar angeordnet.

[0045] Die erste Vorbereitungseinheit 19 weist zum Zuführen der endlichen ersten Materialbahn 1 eine drehbar in der ersten Führung 29 gelagerte erste Klebewalze 30 und zum Schneiden der zugeführten endlichen ersten Materialbahn 1 eine erste Querschneideeinheit (nicht dargestellt) mit einem betätigbaren ersten Schneidemesser auf. Die erste Klebewalze 30 ist zum Zuführen der endlichen ersten Materialbahn 1 mit einer Haftschicht versehen und zum Transportieren der ersten endlichen Materialbahn 1 von der zugeordneten ersten Querschneideeinheit zu der zweiten Verbindeeinheit 27 entlang der ersten Führung 29 verlagerbar.

[0046] Die zweite Vorbereitungseinheit 25 weist zum Zuführen der endlichen zweiten Materialbahn 5 eine drehbar in der ersten Führung 29 gelagerte zweite Klebewalze 31 und zum Schneiden der zugeführten endlichen zweiten Materialbahn 5 eine zweite Querschneideeinheit (nicht dargestellt) mit einem betätigbaren zweiten Schneidemesser auf. Die zweite Klebewalze 31 ist zum Zuführen der endlichen zweiten Materialbahn 4 mit einer Haftschicht versehen und zum Transportieren der endlichen zweiten Materialbahn 4 von der zugeordneten zweiten Querschneideeinheit zu der ersten Verbindeeinheit 26 entlang der ersten Führung 29 verlagerbar.

[0047] Die Verbindeeinheiten 26, 27 sind identisch ausgebildet und bezüglich der Symmetrieebene E symmetrisch an dem Gnindgestell-Träger 11 angeordnet.

[0048] Die erste Verbindeeinheit 26 umfasst zum Schneiden der endlichen zweiten Materialbahn 4 vor dem Verbinden mit der endlichen ersten Materialbahn 1 eine erste Querschneideeinheit 32 mit einem betätigbaren ersten Schneidemesser 33 und zum Verbinden der endlichen Materialbahnen 1, 4 zu der endlosen Materialbahn 7 eine erste Anpresswalze 34. Die erste Querschneideeinheit 32 der ersten Verbindeeinheit 26 und deren erste Anpresswalze 34 sind derart unmittelbar benachbart zu der ersten Führung 29 an dem Gnindgestell-Träger 11 befestigt, dass die Klebewalzen 30, 31 der Vorbereitungseinheiten 19, 25 und die erste Tischeinheit 28 entlang der ersten Führung 29 an der ersten Verbindeeinheit 26 vorbeiführbar sind.

[0049] Die zweite Verbindeeinheit 27 umfasst zum Schneiden der endlichen ersten Materialbahn 1 vor dem Verbinden mit der endlichen zweiten Materialbahn 4 eine zweite Querschneideeinheit 35 mit einem betätigbaren zweiten Schneidemesser 36 und zum Verbinden der endlichen Materialbahnen 1, 4 zu der endlosen Materialbahn 7 eine zweite Anpresswalze 37. Die zweite Querschneideeinheit 35 der zweiten Verbindeeinheit 27 und deren zweite Anpresswalze 37 sind derart unmittelbar benachbart zu der ersten Führung 29 an dem Grundgestell-Träger 11 befestigt, dass die Klebewalzen 30, 31 der Vorbereitungseinheiten 19, 25 und die erste Tischeinheit 28 entlang der ersten Führung 29 an der zweiten Verbindeeinheit 27 vorbeiführbar sind.

[0050] Die erste Tischeinheit 28 wirkt mit den Vorbereitungseinheiten 19, 25 und/oder mit den Verbindeeinheiten 26, 27 zusammen und ist unabhängig von diesen entlang der ersten Führung 29 verlagerbar.

[0051] Der ersten Spliceeinrichtung 22 ist in Bezug auf die Förderrichtung der endlosen Materialbahn 7 eine zweite Spliceeinrichtung 38 der Splicevorrichtung nachgeordnet. Die zweite Spliceeinrichtung 38 ist oberhalb der ersten Spliceeinrichtung 22 an dem Gnindgestell-Träger 11 in einer Höhe H2 zu dem Boden 12 angeordnet, die demnach größer als die Höhe H1 ist. Die Spliceeinrichtungen 22, 38 sind im Wesentlichen identisch ausgebildet. Die übereinander angeordneten Spliceeinrichtungen 22, 38 sind alternativ auch und/oder an der Unterseite einer Brücke der Wellpappenanlage angebunden.

[0052] An dem Gnindgestell-Träger 11 sind zwischen den Spliceeinrichtungen 22, 38 eine dritte Zuführwalze 39 einer dritten Zuführeinrichtung und eine vierte Zuführwalze 40 einer vierten Zuführeinrichtung angeordnet. Die dritte Zuführwalze 39 ist günstigerweise oberhalb mindestens einer dritten Materialbahnrolle 43 angeordnet. Sie ist oberhalb der ersten Materialbahnrolle 2 und seitlich derselben angeordnet. Die dritte Zuführwalze 39 ist oberhalb der ersten und mindestens einen dritten Materialbahnrolle 2, 43 und zwischen diesen angeordnet. Die vierte Zuführwalze 40 ist oberhalb der zweiten Materialbahnrolle 5 bzw. der zweiten Zuführwalze 20 angeordnet.

[0053] Die Splicevorrichtung umfasst zum Abgeben einer dritten Materialbahn 44 von der mindestens einen dritten Materialbahnrolle 43 eine dritte Abrolleinrichtung 45. Die dritte Abgabeeinrichtung 45 ist seitlich neben der ersten Abrolleinrichtung 3 und der zweiten Abrolleinrichtung 6 angeordnet. Die erste Abrolleinrichtung 3 befindet sich zwischen der dritten Abgabeeinrichtung 45 und der zweiten Abrolleinrichtung 6.

[0054] Die dritte Abgabeeinrichtung 45 geht von einem Grundgestell-Sockel 46 aus. Sie ist schwenkbar an dem Grundgestell-Sockel 46 gelagert. Der Grundgestell-Sockel 46 ist an dem Boden 12 befestigt. Anstelle von zwei getrennten Grundgestell-Sockeln 9, 46 kann beispielsweise auch ein gemeinsamer Grundgestell-Sockel vorhanden sein.

[0055] Die dritte Abgabeeinrichtung 45 weist zur Aufnahme der mindestens einen dritten Materialbahnrolle 43 mindestens einen Aufnahmekonus (nicht dargestellt) auf, der in eine zentrale Öffnung der jeweiligen dritten Materialbahnrolle 43 geführt ist und zwischen mindestens zwei parallel zueinander verlaufenden, dritten Haltearmen 47 der dritten Abgabeeinrichtung 45 um mindestens eine dritte Drehachse 48 drehbar gelagert ist. Die mindestens eine dritte Drehachse 48 verläuft parallel zu der ersten Drehachse 14 und der zweiten Drehachse 16.

[0056] Die zweite Spliceeinrichtung 38 steht günstigerweise gegenüber der ersten Spliceeinrichtung 22 über, sodass diese oberhalb der mindestens einen dritten Materialbahnrolle 43 bzw. der dritten Abgabeeinrichtung 45 verläuft

[0057] Die dritte Materialbahn 44 von der mindestens einen dritten Materialbahnrolle 43 ist über die dritte Zuführeinrichtung und die endlose Materialbahn 7, bestehend aus der endlichen ersten bzw. zweiten Materialbahn 1, 4, ist über die vierte Zuführeinrichtung der zweiten Spliceeinrichtung 38 zuführbar.

[0058] Die Zuführwalzen 39, 40 sind drehbar an Tragarmen 41 bzw. 42 der dritten bzw. vierten Zuführeinrichtung angeordnet, die zum Spannen der dritten Materialbahn 44 bzw. der endlosen Materialbahn 7, bestehend aus der endlichen ersten bzw. zweiten Materialbahn 1, 4, schwenkbar an dem Grundgestell-Träger 11 oberhalb der ersten Spliceeinrichtung 22 angeordnet sind.

[0059] Die zweite Spliceeinrichtung 38 dient zum Herstellen der endlosen Materialbahn 7 aus der endlichen ersten Materialbahn 1 bzw. der dritten Materialbahn 44 oder aus der endlichen zweiten Materialbahn 4 bzw. der dritten Materialbahn 44. Die zweite Spliceeinrichtung 38 hat eine dritte Vorbereitungseinheit 49, eine vierte Vorbereitungseinheit 50, eine dritte Verbindeeinheit 51, eine vierte Verbindeeinheit 52, eine zweite Tischeinheit 53 und eine zweite Führung 54.

[0060] Nachdem die zweite Spliceeinrichtung 38 gegenüber der ersten Spliceeinrichtung übersteht und sich über die dritte Materialbahnrolle 43 erstreckt, ist die dritte Vorbereitungseinheit 49 und die erste Vorbereitungseinheit 19 zeitgleich für das manuelle Zuführen und Rüsten neuer Materialbahnrollen 2 bzw. 43 zugänglich.

[0061] Zwischen den Vorbereitungseinheiten 49, 50 verläuft die zweite Führung 54 im Wesentlichen parallel zu dem Boden 12, wobei entlang der zweiten Führung 54 die Vorbereitungseinheiten 49, 50 verlagerbar sind. Zwischen den Vorbereitungseinheiten 49, 50 ist entlang der zweiten Führung 54 die zweite Tischeinheit 53 verlagerbar.

[0062] Die Verbindeeinheiten 51, 52 sind längs der zweiten Führung 54 beabstandet zueinander angeordnet. Sie sind an dem Grundgestell-Träger 11 oberhalb der zweiten Führung 54 zwischen der dritten und vierten Zuführeinrichtung bzw. im Bereich oberhalb zwischen den Materialbahnrollen 2, 5 angeordnet. Die Verbindeeinheiten 51, 52 sind oberhalb der Verbindeeinheiten 26, 27 und benachbart zu diesen angeordnet.

[0063] Die Vorbereitungseinheiten 49, 50 sind identisch zueinander aufgebaut und bezüglich der Symmetrieebene E entlang der zweiten Führung 54 verlagerbar angeordnet. Neben der dritten Vorberreitungseinheit 49 kann auch die vierte Vorbereitungseinheit 50 in einer alternativen Ausführungform gegenüber der zweiten Vorbereitungseinheit 25 in Bezug auf die Symmetrieebene E zum Zwecke der Zugänglichkeit weiter beabstandet sein. Die Vorbereitungseinheiten 49, 50 sind identisch in Bezug auf die Vorbereitungseinheiten 19, 25 ausgestaltet.

[0064] Die dritte Vorbereitungseinheit 49 weist zum Zuführen der dritten Materialbahn 44 eine drehbar in der zweiten Führung 54 gelagerte dritte Klebewalze 55 und zum Schneiden der zugeführten dritten Materialbahn 44 eine dritte Querschneideeinheit (nicht dargestellt) mit einem betätigbaren dritten Schneidemesser auf. Die dritte Klebewalze 55 ist zum Zuführen der dritten Materialbahn 44 mit einer Haftschicht versehen und zum Transportieren der dritten Materialbahn 44 von der zugeordneten dritten Querschneideeinheit zu der vierten Verbindeeinheit 51 entlang der zweiten Führung 54 verlagerbar.

[0065] Die vierte Vorbereitungseinheit 50 weist zum Zuführen der aus der endlichen ersten Materialbahn 1 bzw. der endlichen zweiten Materialbahn 4 bestehenden endlosen Materialbahn 7 eine drehbar in der zweiten Führung 54 gelagerte vierte Klebewalze 56 und zum Schneiden der zugeführten endlosen Materialbahn 7 eine vierte Querschneideeinheit (nicht dargestellt) mit einem betätigbaren vierten Schneidemesser auf. Die vierte Klebewalze 56 ist zum Zuführen der endlosen Materialbahn 7, bestehend aus der endlichen ersten Materialbahn 1 bzw. der endlichen zweiten Materialbahn 4, mit einer Haftschicht versehen und zum Transportieren dieser endlosen Materialbahn 7 von der zugeordneten vierten Querschneideeinrichtung zu der dritten Verbindeeinheit 52 entlang der zweiten Führung 54 verlagerbar.

[0066] Die dritte Verbindeeinheit 51 und die vierte Verbindeeinheit 52 sind identisch ausgebildet und bezüglich der Symmetrieebene E symmetrisch an dem Gnindgestell-Träger 11 angeordnet. Die Verbindeeinheiten 51, 52 sind außerdem identisch zu den Verbindeeinheiten 26, 27 ausgebildet.

[0067] Die dritte Verbindeeinheit 51 umfasst zum Schneiden der endlosen Materialbahn 7, bestehend aus der endlichen ersten Materialbahn 1 bzw. der endlichen zweiten Materialbahn 4, vor dem Verbinden mit der endlichen dritten Materialbahn 44 eine dritte Querschneideeinheit 57 mit einem betätigbaren dritten Schneidemesser 58 und zum Verbinden der endlichen dritten Materialbahn 44 und der endlosen Materialbahn 7, bestehend aus der endlichen ersten Materialbahn 1 bzw. der endlichen zweiten Materialbahn 4, zu der endlosen Materialbahn 7 eine dritte Anpresswalze 59. Die dritte Querschneideeinheit 57 der dritten Verbindeeinheit 51 und deren dritte Anpresswalze 59 sind derart unmittelbar benachbart zu der zweiten Führung 54 an dem Grundgestell-Träger 11 befestigt, dass die Klebewalzen 55, 56 und die zweite Tischeinheit 53 entlang der zweiten Führung 54 an der dritten Verbindeeinheit 51 vorbei führbar sind.

[0068] Die vierte Verbindeeinheit 52 umfasst zum Schneiden der dritten Materialbahn 44 vor dem Verbinden mit der endlosen Materialbahn 7, bestehend aus der endlichen ersten Materialbahn 1 bzw. der endlichen zweiten Materialbahn 4, eine vierte Querschneideeinheit 60 mit einem betätigbaren vierten Schneidemesser 61 und zum Verbinden der endlichen Materialbahn 44 mit der endlosen Materialbahn 7, bestehend aus der endlichen ersten Materialbahn 1 bzw. der endlichen zweiten Materialbahn 4, zu der endlosen Materialbahn 7 eine vierte Anpresswalze 62. Die vierte Querschneideeinheit 60 der vierten Verbindeeinheit 52 und deren vierte Anpresswalze 62 sind derart unmittelbar benachbart zu der zweiten Führung 54 an dem Grundgestell-Träger 11 befestigt, sodass die Klebewalzen 55, 56 der Vorbereitungseinheiten 49, 50 und die zweite Tischeinheit 53 entlang der zweiten Führung 54 an der vierten Verbindeeinheit 52 vorbei führbar sind.

[0069] Die zweite Tischeinheit 53 wirkt mit den Vorbereitungseinheiten 49, 50 und/oder mit den Verbindeeinheiten 51, 52 zusammen und ist unabhängig von diesen entlang der zweiten Führung 54 verlagerbar.

[0070] Stromabwärts zu der zweiten Spliceeinrichtung 38 in Bezug auf die Förderrichtung der endlosen Materialbahn 7 hat die Splicevorrichtung eine Materialbahn-Umlenkanordnung 63 mit einer ersten Umlenkrolle 64 und einer benachbart zu dieser angeordneten zweiten Umlenkrolle 65. Die Materialbahn-Umlenkanordnung 63 ist oberhalb der zweiten Splicevorrichtung 38 an dem Gnindgestell-Träger 11 angeordnet. Sie befindet sich oberhalb der vierten Umlenkwalze 40 und benachbart zu dieser.

[0071] Stromabwärts zu der Materialbahn-Umlenkanordnung 63 in Bezug auf die Förderrichtung der endlosen Materialbahn 7 weist die Splicevorrichtung eine Speichereinrichtung 66 für die endlose Materialbahn 7 auf. Die Speichereinrichtung 66 ist oberhalb der zweiten Spliceeinrichtung 38 an dem Gnindgestell-Träger 11 angeordnet.

[0072] Die Speichereinrichtung 66 umfasst einen Speicherwagen 67, der an dem Gnindgestell-Träger 11 angeordnet ist und entlang einer SpeicherwagenFührung 68 verlagerbar ist. Die Speicherwagen-Führung 68 erstreckt sich parallel zu dem Boden 12 und zu den Führungen 29, 54. Sie ist zu dem Boden 12 in einer Höhe H3 angeordnet, die größer als die Höhe H1 und H2 ist.

[0073] Die Speicherwagen-Führung 68 gibt eine Verlagerunggsbahn des Speicherwagens 67 vor. Sie erstreckt sich im Wesentlichen entlang des gesamten Grundgestell-Trägers 11. Der Speicherwagen 67 ist dabei zwischen einer ersten Endposition und einer zweiten Endposition verlagerbar. Er ist in gegensinnigen Verlagerungsrichtungen verlagerbar. In der ersten Endposition ist der Speicherwagen 67 benachbart zu einem Auslauf 69 der endlosen Materialbahn 7 aus der Splicevorrichtung angeordnet, während sich der Speicherwagen 67 in der zweiten Endposition beabstandet bzw. entfernt zu dem Auslauf 69 benachbart zu der dritten Zuführeinrichtung befindet. Der Speicherwagen 67 kann auch Zwischenpositionen einnehmen. Der Speicherwagen 67 trägt eine Materialbahn-Umlenkwalze 70, die drehbar gelagert ist.

[0074] Stromabwärts zu dem Auslauf 69 umfasst die Wellpappeanlage bezogen auf die Förderrichtung der endlosen Materialbahn 7 günstigerweise unter anderem eine Vorheizeinrichtung (nicht dargestellt), ein Leimwerk (nicht dargestellt) und eine Heiz-Zugpartie (nicht dargestellt) zum Verbinden der endlosen Materialbahn 7 mit mindestens einer mehrlagigen Wellpappebahn.

[0075] Nachfolgend wird die Funktionsweise der Splicevorrichtung näher beschrieben. Dabei wird zunächst unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 3 das Splicen der endlichen ersten Materialbahn 1 an die endliche zweite Materialbahn 4 beschrieben. Es wird also nachfolgend dargelegt, wie ein Wechsel von der zweiten Materialbahnrolle 5 auf die erste Materialbahnrolle 2 erfolgt, wenn die zweite Materialbahnrolle 5 beispielsweise zu Ende geht.

[0076] Die endliche zweite Materialbahn 4 wird zunächst von der zweiten Materialbahnrolle 5 abgerollt und über die zweite Zuführwalze 20, wo die endliche zweite Materialbahn 4 um etwa 90° umgelenkt wird, in die erste Spliceeinrichtung 22 geführt.

[0077] Die endliche zweite Materialbahn 4 wird in der ersten Spliceeinrichtung 22 um die zweite Anpresswalze 37 geführt. Bei der zweiten Anpresswalze 37 wird die endliche zweite Materialbahn 4 um etwa 180° umgelenkt. Sie wird dann aus der ersten Spliceinrichtung 22 und zu der vierten Zuführwalze 40 geführt, wo die endliche zweite Materialbahn 4 um etwa 180° umgelenkt und in die zweite Spliceeinrichtung 38 geführt wird.

[0078] In der zweiten Spliceeinrichtung 38 wird die endliche zweite Materialbahn 4 um die vierte Anpresswalze 62 geführt. Die endliche zweite Materialbahn 4 wird dort um etwa 180° umgelenkt.

[0079] Die endliche zweite Materialbahn 4 wird dann von der ersten Umlenkrolle 64 umgelenkt und um die zweite Umlenkrolle 65 geführt. Bei der zweiten Umlenkrolle 65 wird die endliche zweite Materialbahn 4 um etwa 180° umgelenkt.

[0080] Die endliche zweite Materialbahn 4 läuft dann um die Materialbahn-Umlenkwalze 70 des Speicherwagens 67, der sich in seiner zweiten Endposition gegenüberliegend zu dem Auslauf 69 befindet. Die Speichereinrichtung 66 ist so mit der endlosen Materialbahn 7 gefüllt. Bei der Materialbahn-Umlenkwalze 70 wird die endliche zweite Materialbahn 4 um etwa 180° umgelenkt.

[0081] Die endliche zweite Materialbahn 4 wird dann zu dem Auslauf 69 geführt und verlässt dort die Splicevorrichtung.

[0082] Die Vorbereitungseinheiten 19, 25, 49, 50 sind dabei funktionslos.

[0083] Aufgrund des stetigen Abrollens der endlichen zweiten Materialbahn 4 geht die zweite Materialbahnrolle 5 nach einer bestimmten Zeit zu Ende, sodass die endliche zweite Materialbahn 4 beispielsweise mit der endlichen ersten Materialbahn 1 verbunden werden muss, um die endlose Materialbahn 7 bereitzustellen und einen unterbrechungsfreien Betrieb der Wellpappeanlage zu gewährleisten.

[0084] Die endliche erste Materialbahn 1 wird dafür zunächst über die erste Zuführeinrichtung 17 durch die erste Vorbereitungseinheit 19 hindurch gefädelt. Die erste Vorbereitungseinheit 19 ist dazu benachbart zu der ersten Zuführeinrichtung 17 angeordnet. Die erste Tischeinheit 28 ist benachbart zu der ersten Vorbereitungseinheit 19 angeordnet, sodass die endliche erste Materialbahn 1 an der ersten Vorbereitungseinheit 19 bzw. an deren erste Klebewalze 30 fixiert ist. Anschließend wird die endliche erste Materialbahn 1 durch die erste Vorbereitungseinheit 19 bzw. deren erste Querschneideeinheit oder per Hand abgeschnitten. Die endliche erste Materialbahn 1 wird danach an ihrem geschnittenen Bahnanfang mit einem einseitigen oder beidseitigem Klebeband versehen, was bevorzugt durch die erste Vorbereitungseinheit 19 erfolgt. Dieser Zustand ist in Figur 1 dargestellt.

[0085] Die erste Vorbereitungseinheit 19 und die erste Tischeinheit 28 werden anschließend entlang der ersten Führung 29 zu der zweiten Verbindeeinheit 27 verlagert (Figur 2), wobei die erste Verbindeeinheit 26 passiert wird.

[0086] Der Speicherwagen 67 wird dabei in Richtung auf seine erste Endposition verlagert. Durch das Verlagern des Speicherwagens 67 in Richtung auf den Auslauf 69 werden die von der endlosen Materialbahn 7 gebildeten Schlaufen aufgelöst, damit die endlose Materialbahn 7 weiterhin die Splicevorrichtung ohne Unterbrechung verlässt bzw. ohne Unterbrechung gefördert wird.

[0087] Die endlose Materialbahn 7 wird dann mittels der zweiten Anpresswalze 37 der zweiten Verbindeeinheit 27, wobei diese zweite Anpresswalze 37 durch eine pneumatisch betriebene Schwemkeinheit (nicht dargestellt) zu der Klebewalze 30 der ersten Vorbereitungseinheit 19 geführt wird, gegen das klebende Ende des einseitigen Klebebands, welches an dem Bahnanfang der endlichen ersten Materialbahn 1 angebracht ist und sich an einer vorher bestimmten Position an der ersten Klebewalze 30 der ersten Vorbreitungseinheit 19 befindet, gepresst. Dadurch erfolgt ein Verbinden der endlosen Materialbahn 7 mit der endlichen ersten Materialbahn 1.

[0088] Anschließend wird der Abrollvorgang der zweiten Abrolleinrichtung 6, also der endlichen zweiten Materialbahn 4, gestoppt.

[0089] Zum Erzeugen einer Schnittkante wird die erste Tischeinheit 28 entlang der ersten Führung 29 derart verlagert, dass eine Schneide des durch eine Lineareinheit (nicht dargestellt) verlagerten zweiten Schneidemessers 36 der zweiten Querschneideeinrichtung 35 der zweiten Verbindeeinheit 27 zur vollständigen Trennung der endlichen zweiten Materialbahn 4 von der endlosen Materialbahn 7 in eine für das zweite Schneidemesser 36 der zweiten Querschneideeinrichtung 35 der zweiten Verbindeeinheit 27 vorgesehene Aussparung in der ersten Tischeinheit 28 über deren gesamte Breite eintauchen kann.

[0090] Nach dem Schneidvorgang zur vollständigen Trennung der endlosen Materialbahn 7 und der endlichen zweiten Materialbahn 4 voneinander wird das zweite Schneidemesser 36 der zweiten Querschneideeinrichtung 35 der zweiten Verbindeeinheit 27 wieder in seine Ausgangsstellung und darauf folgend die zweite Anpresswalze 37 der zweiten Verbindeeinheit 27 wieder in ihre Ausgangsstellung verlagert. Dadurch wird die endlose Materialbahn 7, die nun in Verbindung mit der endlichen ersten Materialbahn 1 steht, freigegeben. Die endliche erste Materialbahn 1 wird über die erste Klebewalze 30 der ersten Vorbereitungseinheit 19 und über die zweite Anpresswalze 37 gefördert.

[0091] Anschließend wird die erste Vorbereitungseinheit 19 entlang der ersten Führung 29 in eine Position benachbart zu der ersten Zuführwalze 18 zurück verlagert. Der Speicherwagen 67 befindet sich bei seiner ersten Endposition benachbart zu dem Auslauf 69. Die Speichereinrichtung 66 ist leer (Figur 3).

[0092] Aufgrund der bekannten Länge, des Rollengewichts und/oder des Rollendurchmessers der endlichen ersten Materialbahn 1 erkennt die Splicevorrichtung, wann die erste Materialbahnrolle 2 zu Ende geht. Bevor dies eintritt, wird die vorbereitete endliche zweite Materialbahn 4 beispielsweise mit der endlichen ersten Materialbahn 1 verbunden. Dies geschieht in gleicher Weise wie der zuvor erläuterte Wechsel der endlichen Materialbahnen 1, 4. Darauf wird verwiesen.

[0093] Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf Figuren 4 bis 6 das Splicen der dritten Materialbahn 44 an die endlose Materialbahn 7 beschrieben. Es wird nachfolgend dargelegt, wie ein Wechsel von der ersten Materialbahnrolle 2 auf die dritte Materialbahn 44 erfolgt, wenn beispielsweise die erste Materialbahnrolle 2 zu Ende geht oder aus anderen Gründen auf die dritte Materialbahn 44 umgestellt wird.

[0094] Die endliche erste Materialbahn 1 wird zunächst von der ersten Materialbahnrolle 2 abgerollt und über die erste Zuführwalze 18, wo die endliche erste Materialbahn 1 um etwa 90° umgelenkt wird, in die erste Spliceeinrichtung 22 geführt.

[0095] Die endliche erste Materialbahn 1 wird in der ersten Spliceeinrichtung 22 über einen zwischen der ersten Anpresswalze 34 und der zweiten Anpresswalze 37 begrenzten Spalt aus der ersten Spliceeinrichtung 22 zu der vierten Zuführwalze 40 geführt, die die endliche erste Materialbahn 1 um etwa 180° umlenkt und in die zweite Spliceeinrichtung 38 führt.

[0096] In der zweiten Spliceeinrichtung 38 wird die endliche erste Materialbahn 1 um die vierte Anpresswalze 62 geführt, wo diese dann erneut um etwa 180° umgelenkt wird.

[0097] Anschließend wird die endliche erste Materialbahn 1 von der ersten Umlenkrolle 64 umgelenkt und um die zweite Umlenkrolle 65 geführt. Bei der zweiten Umlenkrolle 65 wird die endliche erste Materialbahn 1 um etwa 180° umgelenkt.

[0098] Die endliche erste Materialbahn 1 läuft dann um die Materialbahn-Umlenkwalze 70 des Speicherwagens 67, der sich in seiner zweiten Endposition gegenüberliegend zu dem Auslauf 69 befindet. Die Speichereinrichtung 66 ist so mit der endlosen Materialbahn 7 gefüllt. Bei der Materialbahn-Umlenkwalze 70 wird die endliche erste Materialbahn 1 um etwa 180° umlenkt.

[0099] Die endlose Materialbahn 7 wird dann zu dem Auslauf 69 geführt und verlässt dort die Splicevorrichtung.

[0100] Aufgrund des stetigen Abrollens der endlichen ersten Materialbahn 1 geht die erste Materialbahnrolle 2 nach einer bestimmten Zeit zu Ende, sodass beispielsweise die dritte Materialbahn 44 mit der endlichen ersten Materialbahn 1 verbunden werden kann. Ein Wechsel zwischen den Materialbahnrollen 2, 43 kann beispielsweise auch durch eine Änderung des Auftrags bedingt sein.

[0101] Die dritte Materialbahn 44 wird dafür zunächst über die dritte Zuführeinrichtung durch die dritte Vorbereitungseinheit 49 hindurch gefädelt. Die dritte Vorbereitungseinheit 49 ist dazu benachbart zu der dritten Abrolleinrichtung 45 angeordnet. Die zweite Tischeinheit 53 ist benachbart zu der dritten Vorbereitungseinheit 49 angeordnet, sodass die dritte Materialbahn 44 an der dritten Vorbereitungseinheit 49 bzw. an deren dritte Klebewalze 55 fixiert ist. Anschließend wird die dritte Materialbahn 44 durch die dritte Vorbereitungseinheit 49 bzw. deren dritte Querschneideeinheit abgeschnitten. Die dritte Materialbahn 44 wird danach an ihrem geschnittenen Bahnanfang mit einem einseitigen Klebeband versehen, was bevorzugt durch die dritte Vorbereitungseinheit 49 erfolgt. Dieser Zustand ist in Figur 4 dargestellt.

[0102] Die dritte Vorbereitungseinheit 49 und die zweite Tischeinheit 53 werden anschließend entlang der zweiten Führung 54 zu der vierten Verbindeeinheit 52 verlagert (Figur 5), wobei die dritte Verbindeeinheit 51 passiert wird.

[0103] Der Speicherwagen 67 wird dabei in Richtung auf seine erste Endposition verlagert. Durch das Verlagern des Speicherwagens 67 in Richtung auf den Auslauf 69 werden die von der endlosen Materialbahn 7 gebildeten Schleifen aufgelöst, damit die endlose Materialbahn 7 weiterhin die Splicevorrichtung ohne Unterbrechung verlässt bzw. ohne Unterbrechung gefördert wird.

[0104] Die endlose Materialbahn 7 wird dann mittels der vierten Anpresswalze 62 der vierten Verbindeeinheit 27, wobei diese vierte Anpresswalze 62 durch eine pneumatisch betriebene Schwenkeinheit (nicht dargestellt) zu der Klebewalze 55 der dritten Vorbereitungseinheit 49 geführt wird, gegen das klebende Ende des einseitigen Klebebands, welches an dem Bahnanfang der endlichen dritten Materialbahn 44 angebracht ist und sich an einer vorher bestimmten Position an der ersten Klebewalze 55 der dritten Vorbreitungseinheit 49 befindet, gepresst. Alternativ erfolgt analog ein überlappendes Verkleben der Materialbahnen 7, 44 mit einem doppelseitigen Klebeband. Dadurch erfolgt ein Verbinden der endlosen Materialbahn 7 mit der dritten Materialbahn 44.

[0105] Anschließend wird der Abrollvorgang der ersten Abrolleinrichtung 3, also der endlichen ersten Materialbahn 1, gestoppt.

[0106] Zum Erzeugen einer Schnittkante wird die zweite Tischeinheit 53 entlang der zweiten Führung 54 derart verlagert, dass eine Schneide des durch eine Lineareinheit (nicht dargestellt) verlagerten vierten Schneidemessers 61 der vierten Querschneideeinrichtung 60 der vierten Verbindeeinheit 52 zur vollständigen Trennung der endlichen ersten Materialbahn 1 von der endlosen Materialbahn 7 in eine für das vierte Schneidemesser 61 der vierten Querschneideeinrichtung 60 der vierten Verbindeeinheit 52 vorgesehene Aussparung in der zweiten Tischeinheit 53 über deren gesamte Breite eintauchen kann.

[0107] Nach dem Schneidvorgang zur vollständigen Trennung der endlosen Materialbahn 7 und der endlichen ersten Materialbahn 1 voneinander wird das vierte Schneidemesser 61 der vierten Querschneideeinrichtung 60 der vierten Verbindeeinheit 52 wieder in seine Ausgangsstellung und darauf folgend die vierte Anpresswalze 62 der vierten Verbindeeinheit 52 wieder in ihre Ausgangsstellung verlagert. Dadurch wird die endlose Materialbahn 7, die nun in Verbindung mit der dritten Materialbahn 44 steht, freigegeben. Die dritte Materialbahn 44 wird über die dritte Klebewalze 55 der dritten Vorbereitungseinheit 49 zu der vierten Anpresswalze 62 gefördert.

[0108] Anschließend wird die dritte Vorbereitungseinheit 49 entlang der zweiten Führung 54 in eine Position benachbart zu der dritten Abrolleinrichtung 45 zurück verlagert (Figur 6).

[0109] Die dritte Materialbahn 44 wird in der zweiten Spliceeinrichtung 38 über einen zwischen der dritten Anpresswalze 59 und der vierten Anpresswalze 61 begrenzten Spalt aus der zweiten Spliceeinrichtung 38 geführt. Die dritte Materialbahn 44 wird dann von der ersten Umlenkrolle 64 umgelenkt und um die zweite Umlenkrolle 65 geführt. Bei der zweiten Umlenkrolle 65 wird die dritte Materialbahn 44 um etwa 180° umgelenkt.

[0110] Die dritte Materialbahn 44 läuft dann um die Materialbahn-Umlenkwalze 70 des Speicherwagens 67, der sich in seiner ersten Endposition benachbart zu dem Auslauf 69 befindet. Die Speichereinrichtung 66 ist so leer. Bei der Materialbahn-Umlenkwalze 70 wird die dritte Materialbahn 44 um etwa 180° umlenkt.

[0111] Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf Figuren 7 bis 9 das Splicen der endlichen zweiten Materialbahn 4 an die endlose Materialbahn 7 beschrieben. Es wird nachfolgend dargelegt, wie ein Wechsel von der dritten Materialbahn 44 auf die zweite Materialbahnrolle 5 erfolgt, wenn beispielsweise die dritte Materialbahn 44 zu Ende geht oder aus anderen Gründen auf die zweite Materialbahn 4 umgestellt wird.

[0112] Die dritte Materialbahn 44 wird von der dritten Abgabeeinrichtung 44 abgegeben und über die dritte Zuführwalze 39, wo die dritte Materialbahn 44 um etwa 90° umgelenkt wird, in die zweite Spliceeinrichtung 38 geführt.

[0113] Die dritte Materialbahn 44 wird in der zweiten Spliceeinrichtung 38 über einen zwischen der dritten Anpresswalze 59 und der vierten Anpresswalze 62 begrenzten Spalt aus der zweiten Spliceeinrichtung 38 geführt. Die dritte Materialbahn 44 wird von der ersten Umlenkrolle 64 umgelenkt und um die zweite Umlenkrolle 65 geführt. Bei der zweiten Umlenkrolle 65 wird die dritte Materialbahn 44 um etwa 180° umgelenkt.

[0114] Die dritte Materialbahn 44 läuft dann um die Materialbahn-Umlenkwalze 70 des Speicherwagens 67, der sich in seiner zweiten Endposition gegenüberliegend zu dem Auslauf 69 befindet. Die Speichereinrichtung 66 ist so mit der endlosen Materialbahn 7 gefüllt. Bei der Materialbahn-Umlenkwalze 70 wird die dritte Materialbahn 44 um etwa 180° umlenkt.

[0115] Die endlose Materialbahn 7 wird dann zu dem Auslauf 69 geführt und verlässt dort die Splicevorrichtung.

[0116] Aufgrund des stetigen Abgebens der dritten Materialbahn 44 geht diese nach einer bestimmten Zeit zu Ende, sodass beispielsweise die endliche zweite Materialbahn 4 mit der dritten Materialbahn 44 verbunden werden kann. Ein Wechsel zwischen den Materialbahnrollen 43, 5 kann beispielsweise auch durch eine Änderung des Auftrags bedingt sein.

[0117] Die endliche zweite Materialbahn 4 wird dafür zunächst über die zweite Zuführeinrichtung 21 zu der zweiten Anpresswalze 37 geführt, die die endliche zweite Materialbahn 4 um etwa 180° umlenkt. Die endliche zweite Materialbahn 4 wird über die vierte Umlenkwalze 40 durch die vierte Vorbereitungseinheit 50 hindurch gefädelt. Die vierte Vorbereitungseinheit 50 ist dazu benachbart zu der vierten Umlenkeinrichtung angeordnet. Die zweite Tischeinheit 53 ist benachbart zu der vierten Vorbereitungseinheit 50 angeordnet, sodass die endliche zweite Materialbahn 4 an der vierten Vorbereitungseinheit 50 bzw. an deren vierte Klebewalze 56 fixiert ist. Anschließend wird die endliche zweite Materialbahn 4 durch die vierte Vorbereitungseinheit 50 bzw. deren vierte Querschneideeinheit abgeschnitten. Die endliche zweite Materialbahn 4 wird danach an ihrem geschnittenen Bahnanfang mit einem einseitigen oder beidseitigem Klebeband versehen, was bevorzugt durch die vierte Vorbereitungseinheit 50 erfolgt. Dieser Zustand ist in Figur 7 dargestellt.

[0118] Die vierte Vorbereitungseinheit 50 und die zweite Tischeinheit 53 werden anschließend entlang der zweiten Führung 54 zu der dritten Verbindeeinheit 51 verlagert (Figur 8), wobei die vierte Verbindeeinheit 52 passiert wird.

[0119] Der Speicherwagen 67 wird dabei in Richtung auf seine erste Endposition verlagert. Durch das Verlagern des Speicherwagens 67 in Richtung auf den Auslauf 69 werden die von der endlosen Materialbahn 7 gebildeten Schlaufen aufgelöst, damit die endlose Materialbahn 7 weiterhin die Splicevorrichtung ohne Unterbrechung verlässt bzw. ohne Unterbrechung gefördert wird.

[0120] Die endlose Materialbahn 7 wird dann mittels der dritten Anpresswalze 59 der dritten Verbindeeinheit 51, wobei diese dritte Anpresswalze 59 durch eine pneumatisch betriebene Schwenkeinheit (nicht dargestellt) zu der vierten Klebewalze 56 der vierten Vorbereitungseinheit 50 geführt wird, gegen das klebende Ende des einseitigen Klebebands, welches an dem Bahnanfang der endlichen zweiten Materialbahn 4 angebracht ist und sich an einer vorher bestimmten Position an der vierten Klebewalze 56 der vierten Vorbreitungseinheit 50 befindet, gepresst. Dadurch erfolgt ein Verbinden der endlosen Materialbahn 7 mit der endlichen zweiten Materialbahn 4.

[0121] Anschließend wird der Abgabevorgang der dritten Abgabeeinrichtung 45, also der dritten Materialbahn 44, gestoppt.

[0122] Zum Erzeugen einer Schnittkante wird die zweite Tischeinheit 53 entlang der zweiten Führung 54 derart verlagert, dass eine Schneide des durch eine Lineareinheit (nicht dargestellt) verlagerten dritten Schneidemessers 58 der dritten Querschneideeinrichtung 57 der dritten Verbindeeinheit 51 zur vollständigen Trennung der dritten Materialbahn 44 von der endlosen Materialbahn 7 in eine für das dritte Schneidemesser 58 der dritten Querschneideeinrichtung 57 der dritten Verbindeeinheit 51 vorgesehene Aussparung in der zweiten Tischeinheit 53 über deren gesamte Breite eintauchen kann.

[0123] Nach dem Schneidvorgang zur vollständigen Trennung der endlosen Materialbahn 7 und der dritten Materialbahn 44 voneinander wird das dritte Schneidemesser 58 der dritten Querschneideeinrichtung 57 der dritten Verbindeeinheit 51 wieder in seine Ausgangsstellung und darauf folgend die dritte Anpresswalze 59 der dritten Verbindeeinheit 51 wieder in ihre Ausgangsstellung verlagert. Dadurch wird die endlose Materialbahn 7, die nun in Verbindung mit der endlichen zweiten Materialbahn 4 steht, freigegeben.

[0124] Die endliche zweite Materialbahn 4 wird über die vierte Anpresswalze 62 der vierten Verbindeeinheit 52 geführt.

[0125] Anschließend wird die vierte Vorbereitungseinheit 52 entlang der zweiten Führung 54 in eine Position benachbart zu der zweiten Abrolleinrichtung 6 zurück verlagert. Die endliche zweite Materialbahn 4 läuft dann um die Materialbahn-Umlenkwalze 70 des Speicherwagens 67, der sich in seiner ersten Endposition benachbart zu dem Auslauf 69 befindet. Die Speichereinrichtung 66 ist so leer. Bei der Materialbahn-Umlenkwalze 70 wird die endliche zweite Materialbahn 4 um etwa 180° umlenkt (Figur 9).


Ansprüche

1. Splicevorrichtung zum Splicen von Materialbahnen (1, 4, 44), umfassend

a) eine erste Abgabeeinrichtung (3) zum Abgeben einer endlichen ersten Materialbahn (1) von einer ersten Materialbahnrolle (2),

b) eine zweite Abgabeeinrichtung (6) zum Abgeben einer endlichen zweiten Materialbahn (4) von einer zweiten Materialbahnrolle (5),

c) eine dritte Abgabeeinrichtung (45) zum Abgeben einer dritten Materialbahn (44),

d) eine erste Spliceeinrichtung (22) zum Splicen der endlichen ersten Materialbahn (1) und der endlichen zweiten Materialbahn (4) zu einer endlosen Materialbahn (7) miteinander, und

e) eine zweite Spliceeinrichtung (38) zum Splicen der dritten Materialbahn (44) und der endlichen ersten Materialbahn (1) oder der endlichen zweiten Materialbahn (4) zu der endlosen Materialbahn (7) miteinander,

f) wobei die erste Spliceeinrichtung (22) und die zweite Spliceeinrichtung (38) in unterschiedlichen Höhen (H1, H2) angeordnet sind.


 
2. Spliceeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Spliceeinrichtung (22) und die zweite Spliceeinrichtung (38) übereinander angeordnet sind.
 
3. Spliceeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Spliceeinrichtung (38) oberhalb der ersten Spliceeinrichtung (22) angeordnet ist.
 
4. Splicevorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Spliceeinrichtung (22) und die zweite Spliceeinrichtung (38) zumindest bereichsweise einander überdecken.
 
5. Splicevorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Spliceeinrichtung (38) seitlich gegenüber der ersten Spliceeinrichtung (22) zu der dritten Abrolleinrichtung (45) hin vorsteht.
 
6. Splicevorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Spliceeinrichtung (22) und die zweite Spliceeinrichtung (38) von einem gemeinsamen Grundgestell (8) getragen sind.
 
7. Splicevorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Spliceeinrichtung (22) und die zweite Spliceeinrichtung (38) unabhängig voneinander betätigbar sind.
 
8. Splicevorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Spliceeinrichtung (22) umfasst

- mindestens eine Verbindeeinheit (26, 27) zum Splicen der anzusplicenden endlichen Materialbahn (1,4) mit der endlosen Materialbahn (7),

- mindestens eine verlagerbare Vorbereitungseinheit (19, 25) zum Bringen der anzusplicenden endlichen Materialbahn (1, 4) zu der mindestens einen Verbindeeinheit (26, 27), und

- eine verlagerbare erste Tischeinheit (28) zum Zusammenwirken mit der mindestens einen Verbindeeinheit (26, 27) und/oder der mindestens einen Vorbereitungseinheit (19, 25).


 
9. Splicevorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Spliceeinrichtung (38) umfasst

- mindestens eine weitere Verbindeeinheit (51, 52) zum Splicen der anzusplicenden dritten Materialbahn (44) mit der endlosen Materialbahn (7),

- mindestens eine verlagerbare weitere Vorbereitungseinheit (49, 50) zum Bringen der anzusplicenden anzubringenden Materialbahn (44, 1, 4) zu der mindestens einen weiteren Verbindeeinheit (51, 52), und

- eine verlagerbare zweite Tischeinheit (53) zum Zusammenwirken mit der mindestens einen weiteren Verbindeeinheit (51, 52) und/oder der mindestens einen weiteren Vorbereitungseinheit (49, 50).


 
10. Splicevorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Speichereinrichtung (66) zum Erzeugen bzw. Auflösen von Materialbahnschlaufen der erzeugten endlosen Materialbahn (7).
 
11. Splicevorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Speichereinrichtung (66) oberhalb der ersten Spliceeinrichtung (22) und zweiten Spliceeinrichtung (38) angeordnet ist.
 
12. Splicevorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Abgabeeinrichtung (3), die zweite Abgabeeinrichtung (6) und die dritte Abgabeeinrichtung (45) nebeneinander angeordnet sind.
 
13. Verfahren zum Splicen von Materialbahnen (1, 4, 44), umfassend die folgenden Schritte:

- Abgeben einer endlichen ersten Materialbahn (1) von einer ersten Materialbahnrolle (2) mittels einer ersten Abgabeeinrichtung (3),

- Abgeben einer endlichen zweiten Materialbahn (4) von einer zweiten Materialbahnrolle (5) mittels einer zweiten Abgabeeinrichtung (6),

- Abgeben einer dritten Materialbahn (44) mittels einer dritten Abgabeeinrichtung (45),

- Splicen der endlichen ersten Materialbahn (1) und endlichen zweiten Materialbahn (4) zu einer endlosen Materialbahn (7) mittels einer ersten Spliceeinrichtung (22), und

- Splicen der dritten Materialbahn (44) und der endlichen ersten Materialbahn (1) oder der endlichen zweiten Materialbahn (4) zu der endlosen Materialbahn (7) über eine zweite Spliceeinrichtung (38),

- wobei die erste Spliceeinrichtung (22) und die zweite Spliceeinrichtung (38) in unterschiedlichen Höhen (H1, H2) angeordnet sind.


 




Zeichnung































Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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