[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren für eine Montage einer Wandschalung sowie ein
Ankersystem für eine Wandschalung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Ein Ankersystem im Sinne der vorliegenden Erfindung wird in der Schalungstechnik
beim Betonieren von Stahlbetonbauten eingesetzt, um Wandschalungen zu montieren. Eine
Wandschalung umfasst auf der Vorderseite eine Schalhaut und auf der Rückseite die
Schalhaut stützende Elemente wie Längsträger, Querriegel und Rahmen. Im aufgestellten
Zustand einer Wandschalung erstrecken sich ein Längsträger in vertikaler Richtung
und ein Querriegel in horizontaler Richtung.
[0003] Die beiden Seiten einer zu betonierenden Wand werden durch Wandschalungen begrenzt.
Die Vorderseite einer jeden Wandschalung grenzt dann mit ihrer Schalhaut an den Beton
an. Sich gegenüberliegende Wandschalungen werden in der Regel durch eine Mehrzahl
von Ankersystemen gehalten. Die Ankerstäbe werden durch Öffnungen in den Wandschalungen
hindurch gesteckt und an ihren Enden an den die jeweilige Schalhaut stützenden Elementen
mittels Arretiervorrichtungen so befestigt, dass zumindest die beim Betonieren auf
die Ankerstäbe wirkende Zugkraft aufgenommen wird. Diese durch die Wandschalungen
hindurchführenden Öffnungen werden auch Ankerstabbohrungen genannt.
[0004] In der Schalungstechnik wird zwischen einer Stellschalung und einer Schließschalung
unterschieden. Eine Stellschalung ist eine Wandschalung, die zuerst aufgestellt wird.
Im Anschluss daran wird der Stellschalung gegenüberliegend die Schließschalung aufgestellt.
Stellschalung und Schließschalung werden im Rahmen der Montage durch ein oder mehrere
Ankersysteme miteinander verbunden. In den Zwischenraum zwischen Stellschalung und
Schließschalung wird Beton hinein gegossen. Durch Aushärten des Betons entsteht eine
Wand.
[0005] Üblicherweise weisen ein oder die beiden Enden eines Ankerstabs ein Gewinde auf,
auf welche Schraubenmuttern als Ankerfixierungen aufgeschraubt werden. Der mittlere
Bereich eines solchen Ankerstabes, an den während des Betonierens Beton angrenzen
kann, weist vorteilhaft entweder eine glatte Oberfläche auf oder wird zumindest während
des Betonierens von einer Hülse mit glatter Oberfläche umhüllt. Andernfalls würde
ein Gewinde eines Ankerstabs einbetoniert. Der Ankerstab kann dann nicht mehr unproblematisch
aus dem ausgehärteten Beton herausgezogen werden.
[0006] Die maximal wirksame Länge des Ankerstabs und damit die Stärke (Dicke) der zu betonierenden
Wand wird daher regelmäßig durch die Länge des mittleren Ankerstabbereichs mit glatter
Oberfläche festgelegt. Gleichzeitig wird der beim Betonieren vom flüssigen Beton auf
die Schalhaut ausgeübte Druck über die Schraubenmuttern auf die Ankerstäbe abgeleitet.
Die Ankerstäbe werden dabei auf Zug belastet.
[0007] Zwischen den Schalhäuten können Abstandshalter in das Volumen der zu betonierenden
Wand eingebracht werden, welche die beim Betonieren entstehenden Druckkräfte aufnehmen
können, wodurch sichergestellt wird, dass diese Druckkräfte die Wandstärke nicht unerwünscht
beeinflussen, d.h. vermindern. Alternativ oder ergänzend können die Arretierungsvorrichtungen
an den Wandschalungen befestigt werden, damit diese auch Druckkräfte aufzunehmen vermögen.
[0008] Ist der zwischen zwei Wandschalungen gegossene Beton ausgehärtet, so wird der Ankerstab
von einer Arretiervorrichtung gelöst und aus der Betonwand herausgezogen. Erforderlichenfalls
wird zuvor die Oberseite einer Schließschalung zum Beispiel an einem Haken eines Krans
eingehängt, damit diese nicht umfällt, sobald sämtliche Ankerstäbe herausgezogen worden
sind. Zum Beispiel mit Hilfe des Krans werden die Wandschalungen schließlich geeignet
versetzt, um eine nächste Wand oder einen nächsten Wandabschnitt herzustellen. Sind
die Wandschalungen versetzt worden, dann werden die Ankersysteme wieder an den Wandschalungen
montiert bzw. angebracht.
[0009] Aus der Druckschrift
WO 2008/089737 A1 ist ein Ankersystem mit zwei Arretiervorrichtungen und einem Ankerstab für eine Wandschalung
mit einem ersten und einem zweiten Schalungselement bekannt. Der Ankerstab weist an
seinen beiden Enden jeweils ein Gewinde auf, die in Schraubenmutterelemente der Arretiervorrichtungen
hineingeschraubt werden. Eine jede Arretiervorrichtung umfasst eine Kalottenplatte,
die mittels Befestigungsmitteln an einer Rückseite einer Wandschalung befestigt wird.
Das Ankersystem kann daher sowohl Zug- als auch Druckkräfte einer Wandschalung aufnehmen.
[0010] Die vorgenannten, aus dem Stand der Technik bekannten Merkmale können einzeln oder
in beliebiger Kombination mit dem nachfolgend beschriebenen erfindungsgemäßen Gegenstand
kombiniert werden, soweit nachfolgend nichts anderes angegeben wird.
[0011] Es ist Aufgabe der Erfindung, die Montage einer Wandschalung zu vereinfachen sowie
dafür ein Ankersystem bereitzustellen.
[0012] Die Aufgabe der Erfindung wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des ersten Anspruchs
sowie durch ein Ankersystem mit den Merkmalen des Nebenanspruchs gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0013] Um eine Montage zu vereinfachen und zu beschleunigen, umfasst der Ankerstab eines
Ankersystems an dem Ende, welches nicht durch Wandschalungen für eine Demontage herausgezogen
wird bzw. umgekehrt für eine Montage in Ankerstabbohrungen hineingesteckt wird, ein
Rastermaß für die Herstellung von unterschiedlich dicken Wänden. Durch eine Montage
von Ankersystemen mit Rastermaß gelingt es einfach und genau, eine gemäß Rastermaß
vorgesehene Wanddicke einzustellen. Das Vorsehen eines Rastermaßes bei einem Ankersystem
vermag eine Montage zu beschleunigen und zu vereinfachen.
[0014] Es wird der Ankerstab zunächst durch Ankerstabbohrungen von Schließ- und Stellschalung
hindurchgeschoben und das hindurchgeschobene Ende mit einer Arretiervorrichtung verbunden
und zwar insbesondere verschraubt. Diese Arretiervorrichtung ist an der Rückseite
der entsprechenden Wandschalung vorzugsweise fest montiert, so zum Beispiel an einem
Längsträger dieser Wandschalung festgeschraubt. Bevorzugt handelt es sich bei dieser
Wandschalung um eine Stellschalung, um so besonders schnell montieren zu können. Der
Ankerstab wird an einer vorgegebenen Position mit der Arretiervorrichtung verbunden,
so zum Beispiel verschraubt. Um die vorgegebene Position schnell und einfach aufzufinden,
gibt es bevorzugt einen Anschlag. Erreicht das hindurchgeschobene Ende des Ankerstabs
den Anschlag, so ist die vorgegebene Position erreicht. Im Fall einer Schraubverbindung
verhindert der Anschlag ein weiteres Hineinschrauben. Bei dieser Ausführungsform wird
der Ankerstab also in maximal möglicher Weise in das Gewinde der Arretiervorrichtung
hineingeschraubt.
[0015] Im Anschluss daran wird auf der gegenüberliegenden Seite das nicht hindurch gesteckte
Ende des Ankerstabs mit der hier vorgesehenen Arretiervorrichtung so verbunden, dass
diese Verbindung an dem gewählten Rastermaß ausgerichtet ist. Es wird so besonders
schnell und einfach der gewünschte Abstand zwischen den beiden Schalungen eingestellt.
Die Wand mit der gewünschten Dicke kann gegossen werden, sobald beide Arretiervorrichtungen
die jeweilige Rückwand kontaktieren und zwar grundsätzlich die Rückwand eines stützenden
Elements. Sind die Arretiervorrichtungen fest an der jeweiligen Wandschalung montiert,
dann kontaktieren diese die Rückseite der jeweiligen Wandschalung.
[0016] In einer Ausführungsform ist für ein Ausrichten an einem Rastermaß ein Stellglied
vorgesehen, welches gemäß Rastermaß positioniert wird. Das Stellglied ist in einer
einfachen Ausführungsform eine Stellschraube, die durch Schrauben in eine Position
gemäß Rastermaß bewegt wird. Alternativ kann das Stellglied eine Hülse sein, durch
die der Ankerstab hindurch gesteckt ist.
[0017] Als Rastermaß kann der Ankerstab eine Mehrzahl von Bohrungen umfassen, die untereinander
einen Abstand aufweisen. Befindet sich in einer Ausführungsform das Stellglied in
einer Position gemäß Rastermaß, so wird das Stellglied in einer einfachen Ausführungsform
mittels eines Splints, einer Schraube oder eines Bolzens fixiert. Der Bolzen oder
Splint wird beispielsweise für das Fixieren durch ein Loch des Stellglieds und die
Bohrung im Ankerstab so hineingesteckt, dass dadurch das Stellglied nicht mehr von
seiner Position gelöst werden kann. Das Stellglied und und/ oder die Bohrungen im
Ankerstab können ein Gewinde umfassen, um das Stellglied mittels Schraube zu fixieren.
[0018] Befindet sich das Stellglied in einer Position gemäß Rastermaß, wird das Stellglied
mittelbar oder unmittelbar mit der Rückseite der angrenzenden Wandschalung verbunden.
Die Wandschalung wird so in die Position bewegt, die erforderlich ist, um eine Wand
gewünschter Wanddicke herzustellen.
[0019] Um das Stellglied mit der Rückseite einer Wandschalung zu verbinden, können zum Beispiel
ein oder mehreren Schrauben vorgesehen sein, die durch geeignet angeordnete Löcher
im Stellglied hindurchführen und in dafür vorgesehene Gewinde an der Rückseite der
benachbarten Schalung hineingeschraubt werden.
[0020] Der Teil eines Ankersystems, der für eine Demontage einer Wandschalung herausgezogen
wird, umfasst neben dem Ankerstab grundsätzlich eine Arretiervorrichtung oder zumindest
einen Teil davon. Für eine Montage wird der Ankerstab in Ankerstabbohrungen von Schließ-
und Stellschalungen hindurch gesteckt. Ist zuvor die vorgenannte Arretiervorrichtung
oder ein Teil davon nicht vom Ankerstab gelöst worden, so ist diese Arretiervorrichtung
bzw. der entsprechende Teil davon mit dem Ankerstab verbunden, wenn der Ankerstab
zwecks Montage durch die genannten Ankerstabbohrungen gesteckt wird. Dieser Teil der
Arretiervorrichtung, der vorzugsweise im Rahmen der Montage und Demontage nicht vom
Ankerstab gelöst wird, umfasst grundsätzlich das Stellglied. Montage und Demontage
können so besonders schnell durchgeführt werden.
[0021] Eine jede Arretiervorrichtung liegt im montierten Zustand an der Rückseite einer
Wandschalung für eine Aufnahme von Kräften an. Die Arretiervorrichtung, die mit dem
hindurchgesteckten Ende des Ankerstabs verbunden wird, ist bevorzugt an der Rückseite
einer Stellschalung angebracht. Die andere Arretiervorrichtung, die insgesamt oder
zum Teil zusammen mit dem Ankerstab zwecks Demontage von den Wandschalungen gelöst
wird, ist vorzugsweise an der Rückseite einer Schließschalung vorgesehen, um eine
Demontage zu optimieren.
[0022] In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird eine jede Arretiervorrichtung an der Rückseite
einer Wandschalung befestigt, so zum Beispiel mittels einer Schraube, damit das Ankersystem
sowohl Druckkräfte als auch Zugkräfte aufzunehmen vermag. Eine Arretiervorrichtung
kann fest mit dem Ankerstab verbunden sein. Vorteilhaft ist eine jede Arretiervorrichtung
jedoch lösbar mit dem Ankerstab verbunden und zwar insbesondere mit Hilfe einer Schraubverbindung,
um wirksame Längen des Ankerstabs optimieren zu können.
[0023] Eine Arretiervorrichtung vorzugsweise jede Arretiervorrichtung des Ankersystems können
also vorzugsweise vom Ankerstab gelöst werden und/oder in unterschiedlichen Positionen
an jeweils einem Ende des Ankerstabs befestigt werden, so zum Beispiel durch Schrauben,
um wirksame Längen des Ankerstabs zu optimieren. Vorzugsweise weist eine jede Arretiervorrichtung
eine Befestigungseinrichtung für ein Befestigen der Arretiervorrichtung an einer Wandschalung
auf. Die Befestigungseinrichtung umfasst insbesondere eine Schraube, mit der eine
Arretiervorrichtung an einem stützenden Element einer Wandschalung festgeschraubt
werden kann.
[0024] Grundsätzlich umfasst zumindest eine, vorzugsweise beide Arretiervorrichtungen eine
zumindest bereichsweise ebene, insbesondere durch eine Kalottenplatte bereitgestellte
Unterseite, die im montierten Zustand an der Wandschalung bzw. an einem stützenden
Element der Wandschalung flächig anliegt. Mit der Kalottenplatte ist vorzugsweise
beweglich ein Gewinde verbunden, welches mit einem Ankerstabende verschraubt werden
kann. Das Gewinde kann vorzugsweise Joystick ähnlich relativ zur Kalottenplatte bewegt
werden.
[0025] In einer Ausführungsform der Erfindung ist das Gewinde der Arretiervorrichtung drehfest
an der Kalottenplatte angebracht. Durch diese Ausführungsform wird erreicht, dass
ein in Wandschalungen hineingestecktes Ende eines Ankerstabes in das Gewinde hineingedreht
werden kann, ohne dass das Gewinde sich unerwünscht mitdreht. Es handelt sich dabei
insbesondere um die Arretiervorrichtung, die an der Rückseite einer Wandschalung,
insbesondere der Stellschalung vormontiert, d. h. befestigt werden soll, um im Anschluss
daran ein durch Schließ- und Stellschalung hindurch gestecktes Ende eines Ankerstabs
mit dieser Arretiervorrichtung zu verbinden, insbesondere zu verschrauben.
[0026] Ein stützendes Element einer Wandschalung besteht grundsätzlich aus einem metallischen
Hohlprofil, insbesondere einem Profil mit einem rechteckigen, quadratischen Querschnitt
oder hutförmigen Querschnitt. Wände eines solchen Profils sind mit ein oder mehreren
Ankerstabbohrungen für ein Hindurchstecken eines Ankerstabs versehen, die auch durch
die Schalhaut der Wandschalung hindurchführt.
[0027] Bevorzugt wird die Arretiervorrichtung an einem stützenden Element befestigt, welches
im aufgestellten vertikal verläuft, um so insbesondere entlang der gesamten Höhe einer
Stellschalung an einer besonders geeigneten Stelle verankern zu können.
[0028] Bevorzugt wird eine Arretiervorrichtung zu Beginn einer Montage auf der Rückseite
einer Stellschalung befestigt, da dies die Geschwindigkeit einer Montage maximiert.
Nach dem Aufstellen der Schließschalung befindet sich ein Monteur auf der Seite der
Schließschalung. Er kann dann also sofort Ankerstäbe montieren.
[0029] In einer Ausgestaltung der Montage weist das eine Ende des Ankerstabs eine Mehrzahl
von Nuten oder Bohrungen auf, die das Rastermaß bilden. Auf dieses Ende ist eine Stellmutter
aufgeschraubt. Die Stellmutter hält eine Kontermutter und zwar insbesondere durch
einen Flansch. Durch das Halten wird erreicht, dass die Kontermutter abschließend
so auf ein Gewinde aufgeschraubt werden kann, dass die Schalung, die mit diesem Gewinde
verbunden ist, in die gewünschte Stellung bewegt wird. Ein Anschlag wird so in eine
der Nuten oder Bohrungen hineingeschoben oder daran angebracht, dass der Anschlag
nicht entlang der Längsachse des Ankers verschoben werden kann. Die Stellmutter wird
durch Schrauben in Richtung Anschlag bewegt, bis diese den Anschlag erreicht und fixiert.
Das Fixieren kann durch Reibschluss bzw. Kraftschluss erreicht werden. Bevorzugt erfolgt
das Fixieren jedoch alternativ oder ergänzend durch Formschluss. Durch das Fixieren
wird erreicht, dass der Anschlag nicht aus seiner Stellung herausfallen kann. Durch
das Erreichen und Fixieren des Anschlags wird weiter erreicht, dass einfach und zuverlässig
die gewünschte Position aufgefunden wird, die für die Herstellung einer gewünschten
Wandstärke zu erreichen ist. Im Anschluss daran wird die Kontermutter auf ein Gewinde
aufgeschraubt, welches mit der Rückseite der angrenzenden Schalung verbunden ist.
Diese Schalung wird so in die gewünschte Stellung bewegt, um eine Wand mit gewünschter
Wandstärke herstellen zu können.
[0030] Bei dieser Ausführungsform befinden sich Kontermutter und Stellmutter insbesondere
zwischen dem Anschlag und der daran angrenzenden Schalung.
[0031] Um den Anschlag durch Formschluss zu fixieren, weist der Anschlag bevorzugt eine
Ausnehmung auf, in die die Stellmutter mit einem Abschnitt durch Schrauben hinein
bewegt werden kann. Befindet sich dieser Abschnitt der Stellmutter in der Ausnehmung
des Anschlags, so kann der Anschlag nicht mehr von der Nut oder Bohrung gelöst werden.
Alternativ kann aber auch die Stellmutter eine Ausnehmung aufweisen, in die ein Teil
des Anschlags gelangt, um so zu fixieren. Diese Ausgestaltung ist jedoch konstruktiv
etwas aufwändiger.
[0032] Ein zur Durchführung des Verfahrens geeignetes Ankersystem umfasst einen Ankerstab
und wenigstens eine Arretiervorrichtung. Ein Ende des Ankerstabs umfasst ein Rastermaß,
welches insbesondere durch Nuten und/ oder Bohrungen gebildet wird. Für dieses Ende
des Ankerstabs ist insbesondere ein Anschlag, eine Stellmutter und eine Kontermutter
vorgesehen. Das System umfasst ferner insbesondere ein Gewinde, auf welches die Kontermutter
aufgeschraubt werden kann. Das Gewinde kann mittelbar oder unmittelbar an der Rückseite
einer Schalung befestigt werden. Das Gewinde ist vorzugsweise mit einer Kalottenplatte
verbunden. Die Kalottenplatte ist dann vorzugsweise so beschaffen und eingerichtet,
dass diese an der Rückseite einer Schalung befestigt werden kann und zwar insbesondere
an einem aus Metall bestehenden Träger oder Riegel der Schalung. Bevorzugt umfasst
das Ankersystem für jedes Ende des Ankerstabs eine Arretiervorrichtung, die vom Ankerstab
gelöst werden kann.
[0033] In einer Ausführungsform weist die Arretiervorrichtung, die mit dem Ende des Ankerstabs
verbunden wird, eine Hülse oder Bohrung auf, durch die der Ankerstab für eine Montage
hindurch geschoben werden kann, ohne schrauben zu müssen. Der Ankerstab kann so zwecks
Montage besonders schnell mit seinem dafür vorgesehenen Ende durch die beiden Wandschalungen
hindurch geschoben werden.
[0034] In einer Ausführungsform umfasst die Hülse ein Außengewinde, welches mit einer Kontermutter
verschraubt wird, um das nicht durch Wandschalungen hindurch gesteckte Ende des Ankerstabs
mit der Hülse zu verbinden. Die Hülse ist wiederum mittelbar oder unmittelbar bevorzugt
mit der Rückseite der entsprechenden Wandschalung verbunden. Bevorzugt ist die Hülse
mit einer Kalottenplatte so verbunden, dass die Hülse relativ zur Kalottenplatte wie
ein Joystick bewegt werden kann, um so die Hülse für eine problemlos Führung des Ankerstabs
ausrichten zu können. Die Kalottenplatte ist dann vorzugsweise an der Rückseite der
entsprechenden Wandschalung und zwar in der Regel an der Rückseite einer Schließschalung
befestigt und zwar vorzugsweise mittels einer Schraubverbindung, um so schnell, einfach
und zuverlässig montieren zu können.
[0035] In einer Ausführungsform umfasst die Arretiervorrichtung ein Stellglied, vorzugsweise
eine Stellmutter, die auf das nicht hindurch gesteckte Ende des Ankerstabs aufgeschraubt
ist. Das Stellglied wird gemäß Rastermaß eingestellt und zwar vorzugsweise durch Verschrauben
der Stellmutter bis zum vorgesehenen Rastermaß. Besonders bevorzugt gibt es einen
Anschlag, der gemäß Rastermaß positioniert werden kann. In Richtung Anschlag wird
dann die Stellmutter geschraubt, bis der Anschlag ein weiteres Schrauben verhindert.
Der Ankerstab wird dann durch Schließschalung und Stellschalung hindurchgesteckt und
mit der Arretiervorrichtung an der entsprechenden hinteren Wandschalung verbunden.
Die hintere Wandschalung ist grundsätzlich die Stellschalung. Nun wird die mit der
Stellmutter geeignet verbundene Kontermutter auf das Außengewinde der Hülse geschraubt
und zwar vorzugsweise in maximal möglicher Weise. Hierdurch wird nun die entsprechende
Wandschalung, bei der es sich bevorzugt um eine Schließschalung handelt, exakt ausgerichtet.
[0036] Vorzugsweise weist die Kontermutter Flügel auf, um die Kontermutter zumindest anfänglich
schnell verschrauben zu können. Im Bedarfsfall wird die Kontermutter abschließend
mithilfe von Werkzeug verschraubt.
[0037] Als Rastermaß dienen in einer Ausführungsform der Erfindung Nuten im Ankerstab. Insbesondere
bei dieser Ausführungsform kann ein Anschlag schnell und zuverlässig gemäß Rastermaß
positioniert werden, indem im ausgerichteten Zustand ein Wandbereich des Anschlags
in eine entsprechende Nut hineinreicht. Der Anschlag wird dann in seiner vorgesehenen
Position so gehalten, dass dieser als Anschlag für ein Stellglied zu dienen vermag.
[0038] Bevorzugt weist der Anschlag eine Öffnung mit einem Bereich auf, der ein schnelles
Verschieben entlang des Ankerstabs bis zum Erreichen einer gewünschten Rastermaßposition
erlaubt. Vorzugsweise gibt es einen weiteren Bereich, der sich zu einem Ende hin verjüngt,
um so den Anschlag stabil in eine Rille bzw. der Nut des Rastermaßes einhängen zu
können.
[0039] Damit Stellglied bzw. Stellmutter und Kontermutter besonders gut geeignet miteinander
verbunden werden können, umfassen beide Komponenten Flansche, die gegenseitig als
Anschlag dienen. Wird die Kontermutter auf die Hülse mit Außengewinde aufgeschraubt,
wird der Flansch der Kontermutter gegen den Flansch des Stellglieds bewegt. Kontaktieren
sich die beiden Flansche schließlich, so bewirkt ein weiteres Festschrauben der Kontermutter
die Ausrichtung der zugehörigen Wandschalung.
[0040] Das Rastermaß weist in einer Ausführungsform Kennzeichnungen auf, die die Dicke von
Wänden wiedergeben. Die Kennzeichnungen liegen insbesondere in Form von Zahlenangaben
vor, die den zugeordneten Wandstärken bzw. -dicken entsprechen. So zum Beispiel sind
in einer Ausführungsform Nuten des Rastermaßes mit derartigen Kennzeichnungen versehen.
[0041] In einer Ausführungsform weist der Anschlag eine Ausnehmung auf, in die ein Teil
der Stellmutter im Rahmen einer Montage hineinbewegt werden kann. Durch das Hineinbewegen
wird der Anschlag durch Formschluss und damit besonders zuverlässig daran gehindert,
sich aus seiner Position zu lösen.
[0042] Das Ankersystem besteht aus Stabilitätsgründen grundsätzlich aus Metall oder zumindest
ganz überwiegend aus Metall.
[0043] Die gestellte Aufgabe der Erfindung wird auch gelöst durch folgendes Verfahren:
Verfahren für das Montieren einer Wandschalung (1, 2, 3, 40), die eine erste und eine
zweite Schalung (1, 2, 3) sowie ein Ankersystem umfasst, mit den Schritten:
- die beiden Wandschalungen (1, 2, 3, 40) werden gegenüberliegend aufgestellt,
- ein Ankerstab (4) mit Rastermaß (21) wird durch Ankerstabbohrungen der beiden Wandschalungen
(1, 2, 3, 40) hindurchgeschoben und zwar derart, dass das nicht hindurch geschobene
Ende des Ankerstabs (4) das Rastermaß (21) aufweist,
- das hindurchgeschobene Ende des Ankerstabs (4) wird mit einer Arretiervorrichtung
(41) verbunden, die auf der Rückseite der einen Schalung (40) vorhanden ist,
- das nicht hindurchgesteckte Ende des Ankerstabs (4) wird mit der hier vorgesehenen
Arretiervorrichtung (5, 6, 7, 8, 13, 14, 15) so verbunden, dass diese Verbindung an
dem gewählten Rastermaß ausgerichtet ist,
- die an dem Rastermaß ausgerichtete Arretiervorrichtung wird mit der angrenzenden Wandschalung
(1, 2, 3) verbunden.
[0044] Das genannten Verfahren kann in einer Ausgestaltung außerdem umfassen, dass
- nach dem Verbinden des hindurchgeschobenen Endes des Ankerstabs (4) mit der auf der
Rückseite der einen Schalung (40) vorhandenen Arretiervorrichtung (41) das nicht hindurch
geschobene Ende des Ankerstabs (4) eine Mehrzahl von Nuten (21) oder Bohrungen aufweist,
die das Rastermaß bilden, wobei auf dieses Ende mit dem Rastermaß (21) eine Stellmutter
(13) aufgeschraubt ist oder wird, wobei die Stellmutter eine Kontermutter (14) hält
und zwar insbesondere durch einen Flansch (26),
- ein Anschlag (28) so in eine der Nuten (21) oder Bohrungen hineingeschoben oder an
einer der Nuten (21) oder einer der Bohrungen angebracht oder angeordnet wird, dass
der Anschlag (28) nicht entlang der Längsachse des Ankerstabs (4) verschoben werden
kann,
- die Stellmutter (13) durch Schrauben in Richtung Anschlag (28) bewegt wird, bis diese
den Anschlag (28) erreicht und insbesondere fixiert,
- im Anschluss daran die Kontermutter (14) auf ein Gewinde (6) aufgeschraubt wird, welches
mit der Rückseite der angrenzenden Schalung (1, 2, 3) verbunden ist.
[0045] Das genannten Verfahren kann in einer weiteren Ausgestaltung außerdem umfassen, dass
während des Hindurchsteckens des Ankerstabs (4) an dem Ende mit dem Rastermaß (21)
ein Stellglied (13), eine Kontermutter (14) und ein Anschlag (28) mit dem Ankerstab
verbunden ist.
[0046] Das genannten Verfahren kann in einer weiteren Ausgestaltung außerdem umfassen, dass
während des Hindurchsteckens des Ankerstabs (4) auf das Ende mit dem Rastermaß (21)
eine Flügelmutter (8) aufgeschraubt ist.
[0047] Das genannten Verfahren kann in einer weiteren Ausgestaltung außerdem umfassen, dass
während des Hindurchsteckens des Ankerstabs (4) an beiden Rückseiten der beiden Wandschalungen
(1, 2, 3, 40) jeweils eine Kalottenplatte (5) einer Arretiervorrichtung befestigt
ist.
[0048] Die gestellte Aufgabe der Erfindung wird auch gelöst durch folgendes Ankersystem:
Ankersystem mit einem Ankerstab (4) und einer Arretiervorrichtung (5, 6, 7, 8, 13,
14, 15, 41), gekennzeichnet durch ein Rastermaß (21) für ein Herstellen von Wänden
gewünschter Dicke.
[0049] Das genannte Ankersystem kann in einer Ausgestaltung außerdem umfassen, dass Ankersystem
nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Rastermaß durch
eine Mehrzahl von Nuten (21) und/ oder eine Mehrzahl von Bohrungen am oder im Ankerstab
(4) gebildet ist.
[0050] Das genannte Ankersystem kann in einer weiteren Ausgestaltung außerdem umfassen,
dass das Ankersystem ein Stellglied (13), einen Splint (15) oder einen Anschlag (28)
umfasst, wobei mit dem Splint oder Anschlag (28) das Stellglied (13) gemäß Rastermaß
positioniert werden kann.
[0051] Das genannte Ankersystem kann in einer weiteren Ausgestaltung außerdem umfassen,
dass dieses eine Kontermutter (14), ein Stellglied (13) sowie eine Hülse mit Gewinde
(6) umfasst.
[0052] Das genannte Ankersystem kann in einer weiteren Ausgestaltung außerdem umfassen,
dass der herausziehbare Teil des Ankersystems einen Ankerstab (4), einen Splint (15)
oder einen Anschlag (28), eine Kontermutter (14), ein Stellglied (13) und/ oder eine
Flügelmutter (8) umfasst.
[0053] Das genannte Ankersystem kann in einer weiteren Ausgestaltung außerdem umfassen,
dass das Ankersystem einen Anschlag mit einem ersten und einem zweiten Durchgang (29,
30) umfasst, wobei der eine Durchgang (30) einen geringeren Durchmesser aufweist als
der andere Durchgang (29), wobei die beiden Durchgänge so miteinander verbunden sind,
dass der Ankerstab (4) zwischen den beiden Durchgängen hin- und her bewegt werden
kann, mit einer Ausnehmung (60), die angrenzend an die beiden Durchgänge (28, 29)
angeordnet ist, und zwar derart, dass eine auf den Ankerstab (4) aufgeschraubte Stellmutter
(13) für ein formschlüssiges Fixieren des Anschlags (28) in die Ausnehmung (60) hineingeschraubt
werden kann.
[0054] Zur Lösung dient auch ein Anschlag für ein solches Ankersystem mit einem ersten und
einem zweiten Durchgang (29, 30), wobei der eine Durchgang (30) einen geringeren Durchmesser
aufweist als der andere Durchgang (29), wobei die beiden Durchgänge so miteinander
verbunden sind, dass ein Ankerstab (4) zwischen den beiden Durchgängen hin- und her
bewegt werden kann, mit einer Ausnehmung (60), die angrenzend an die beiden Durchgänge
(28, 29) angeordnet ist, und zwar derart, dass eine auf den Ankerstab (4) aufgeschraubte
Stellmutter (13) für ein formschlüssiges Fixieren des Anschlags (28) in die Ausnehmung
(60) hineingeschraubt werden kann.
[0055] Der genannte Anschlag kann in einer Ausgestaltung umfassen, dass der Durchgang (30)
mit dem geringeren Durchmesser nicht an den Rand der Ausnehmung (60) angrenzt.
[0056] Der genannte Anschlag kann in einer weiteren Ausgestaltung umfassen, dass der Durchgang
(29) mit dem größeren Durchmesser an den Rand der Ausnehmung (60) angrenzt.
[0057] Der genannte Anschlag kann in einer weiteren Ausgestaltung umfassen, dass der Durchgang
(29) mit dem größeren Durchmesser näher an den Rand der Ausnehmung (60) heranreicht
als der Durchgang (30) mit dem geringeren Durchmesser.
[0058] Nachfolgend werden vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung anhand von Figuren
näher erläutert.
[0059] In der Figur 1 wird ausschnittsweise die Rückseite einer Schließschalung mit einem
Längsträger 1 und Querriegeln 2 gezeigt, die an der Rückseite einer Schalhaut 3 angebracht
sind. In eine Ankerstabbohrung ist ein Ankerstab 4 hineingeschoben und mit einer Arretiervorrichtung
an dem Längsträger 1 befestigt. Die Arretiervorrichtung umfasst eine Kalottenplatte
5, an dem eine Hülse 6 mit Außengewinde so befestigt ist, dass die Hülse 6 relativ
zur Kalottenplatte 5 Joystick-ähnlich bewegt werden kann, um so die Hülse 6 für den
Ankerstab 4 bei Bedarf geeignet ausrichten zu können. Mit einer Schraube 7 ist die
Kalottenplatte 5 an dem Längsriegel 1 festgeschraubt. Am Ende des Ankerstabs 4 ist
eine Zweiflügelmutter 8 aufgeschraubt. Die Position der Zweiflügelmutter 8 ist durch
einen Kerbstift 9 fixiert, der seitlich von einer Bohrung der Mutter 8 in den Ankerstab
4 hineinführt und kraftschlüssig mittels Presspassung gehalten ist. Die Zweiflügelmutter
vereinfacht das Hineinschrauben des hindurchgesteckten Endes des Ankerstabs in ein
Gewinde einer Arretiervorrichtung, die auf Seiten der Stellschalung vorgesehen ist.
[0060] Mit dem Ankerstab 4 ist eine Einhängung 10 verbunden, die benachbart zur Zweiflügelmutter
8 angeordnet ist. Die beiden hakenförmigen Enden 11 der Einhängung 10 können in oben
liegende Löcher 12 in Querriegeln eingefädelt werden, um so den Ankerstab zusammen
mit der in der Figur 1 sichtbaren Arretiervorrichtung nebst Zweiflügelmutter 8 nach
einer Demontage einhängen zu können und zwar vor allem auch griffbereit benachbart
zur Ankerstabbohrung, durch die der Ankerstab 4 hindurchgeführt ist.
[0061] Die Arretiervorrichtung umfasst eine Stellmutter 13, eine z. B. dreiflügelige Kontermutter
14 mit Innengewinde, welche auf das Außengewinde der Hülse 6 aufgeschraubt werden
kann. Mit einem Splint 15 kann die Position der Stellmutter an geeigneter Stelle am
Ankerstab fixiert werden. Der Ankerstab umfasst eine Mehrzahl von Bohrungen, durch
die der Splint 15 hindurch gesteckt werden kann. Die Bohrungen bilden ein Rastermaß,
um Wandschalungen für typische Wandstärken einfach und schnell ausrichten zu können.
[0062] Ist die Stellmutter durch einen Splint 15 fixiert, so wird die Kontermutter 14 auf
das Gewinde der Hülse 6 in maximal möglicher Weise aufgeschraubt. Dadurch wird die
Schalung 1, 2, 3 in die Stellung bewegt, die zur Herstellung der gewünschten Wand
mit der gewünschten Wandstärke erforderlich ist.
[0063] In den Figuren 2, 3 und 4 wird eine besonders bevorzugte Ausführungsform gezeigt.
[0064] Mit Hilfe eines vom Ankerstabende senkrecht abstehenden Flügels 16 kann ein zuvor
aus der Wandschalung herausgezogener Teil eines Ankersystems in ein Loch 12 eines
Querriegels 2 eingehängt werden, wie die Figuren 2 und 3 verdeutlichen. Ein solcher
abstehender Flügel 16 ist vorzugsweise Teil der zweiflügligen Flügelmutter 8, die
auf das Ende des Gewindes 17 des Ankerstabes 4 aufgeschraubt worden ist. Ein jeder
Flügel 16 weist eine Einhängung mit einem ersten nach unten abstehenden Bereich 18
mit kreisrundem Durchmesser auf. Am unteren Ende des nach unten abstehenden Bereiches
18 der Einhängung gibt es einen plattenförmigen, flachen Abschnitt 19 der Einhängung,
der seitlich vom Flügel 16 sowie senkrecht vom Bereich 18 mit dem kreisrunden Durchmesser
absteht. Eine solche Einhängung mit dem Bereich 18 und dem Abschnitt 19 kann wie auch
die Figuren 2 und 3 verdeutlichen in ein Loch 12 in einer von oben erreichbaren Seitenwand
eines sich horizontal erstreckenden Querträgers 2 gebracht werden, um so den entsprechenden
Teil des Ankersystems an der Rückseite einer Schließschalung an gewünschter Position
zuverlässig und stabil einzuhängen. Der Bereich 18 mit dem kreisrunden Querschnitt
ist an den Querschnitt eines Lochs 12 angepasst und füllt dieses im eingehängten Zustand
zu mehr als 50% aus. Die Unterseite eines jeden Flügels 16 ist eben, damit diese flächig
wie in Figur 3 gezeigt auf einer Seitenwand eines Querriegels 2 aufliegen kann. Der
Abstand zwischen dem Ankerstab 4 mit dem Gewinde 17 und der Einhängung mit dem Bereich
18 entspricht dem Abstand eines Lochs 12 zur Rückseite 20 des Querriegels 2, damit
ein Ankerstab 4 mit dem Gewinde 17 im eingehängten Zustand an den Querriegel 2 angrenzt
bzw. anliegt, was die Lage des eingehängten Ankerstabes 4 stabilisiert. Insgesamt
wird der Teil des Ankersystems, der eingehängt wird, in stabiler Lage an der Rückseite
einer Schließschalung gehalten. Schwenkbewegungen relativ zur Schließschalung werden
so vorteilhaft minimiert.
[0065] Die Flügel der Flügelmutter 8 können dazu genutzt werden, um einen Ankerstab zumindest
anfänglich manuell zu verdrehen. Steigt der erforderliche Kraftaufwand zu sehr an,
so kann der Kopf der Flügelmutter 8 mithilfe von Werkzeug verdreht werden.
[0066] Das Gewinde 17 des Ankerstabs 4 ist in regelmäßigen Abständen durch eine umlaufende
Nut unterbrochen, um hier einen Anschlag einhängen zu können.
[0067] Die Figuren 2 und 3 zeigen ein Loch 22 in der Mutter 8, in welches ein Kerbstift
9 hineingeschlagen wird. In der Figur 4 ist eine Bohrung 23 im Ankerstab 4 dargestellt,
in den der hineingeschlagene Kerbstift 9 zwecks Fixierung gelangt. Der in der Figur
4 ausschnittsweise gezeigte Ankerstab 4 umfasst einen glatten mittleren Bereich 24,
der in den Beton einer herzustellenden Betonwand hineingelangen darf. Das an das Gewinde
21 angrenzende Ende 25 des Ankerstabs ist vorteilhaft als Mehrkant ausgeführt, um
dieses ergänzend mithilfe von Werkzeug, so zum Beispiel einem Schraubenschlüssel bei
Bedarf verdrehen zu können.
[0068] Die Stellmutter 13 umfasst an einem Ende einen umlaufend abstehenden Flansch 26,
der als Anschlag für einen nach innen gerichteten Flansch 27 (siehe Figur 1) dient.
Die Stellmutter 13 umfasst ein Innengewinde, welches auf das Gewinde 17 des Ankerstabs
4 aufgeschraubt werden kann. Ein Anschlag 28 weist eine Ausnehmung mit einem runden
Bereich 29 und einem damit verbundenen länglichen, sich zum Ende hin verjüngenden
weiteren Bereich 30 auf. Das Gewinde 17 kann in den runden Bereich eingefädelt werden.
Der längliche Bereich kann in Nuten 21 eingehängt werden. Die Nuten 21 bilden ein
Rastermaß, um das Ausrichten von Wandschalungen für typische Wanddicken schnell und
einfach gestalten zu können. Der Anschlag 28 ist dann gegen ein Verschieben entlang
des Ankerstabes 4 gesichert. Die Stellmutter 13 umfasst vorzugsweise ebenfalls einen
als Mehrkant ausgebildeten Bereich, um die Stellmutter mithilfe von Werkzeug verschrauben
zu können.
[0069] Die Figur 4 zeigt die Komponenten eines Ankersystems, die für eine Demontage herausgezogen
und eingehängt werden. Es ist dann regelmäßig vorteilhaft nicht erforderlich, Verbindungen
zwischen Kalottenplatten und Wandschalungen zu lösen.
[0070] Die Figur 5 zeigt einen Ausschnitt einer Stellschalung 40 mit einer daran befestigten
Arretiervorrichtung 41. Die Stellschalung 40 weist an der Vorderseite eine Schalhaut
42 auf. Die Arretiervorrichtung 41 ist an einem Längsträger 43 befestigt und zwar
mithilfe einer Schraube 44 und einem Bolzen 45, die in Löcher im Längsträger geeignet
eingreifen. Die Schraube 44 ist derart schräg gestellt, dass kein Gewinde im entsprechenden
Loch des Längsträgers 43 erforderlich ist, um die Arretiervorrichtung 41 an dem Längsträger
43 zu befestigen. Die Arretiervorrichtung 41 ist für ein Verbinden mit einem Ankerstab
geeignet oberhalb einer Ankerstabbohrung 46 angeordnet, durch die das Ende 48 eines
Ankerstabs 4 für eine Montage hindurchgesteckt wird. Nachdem das Ende 48 eines Ankerstabs
4 durch die Bohrung 46 hindurchgesteckt worden ist, wird dieses Ende 48 anschließend
mit der Arretiervorrichtung 41 verbunden und zwar in der Regel verschraubt.
[0071] Die Arretiervorrichtung weist einen Bereich 47 auf, durch den eine Bohrung senkrecht
oder zumindest im Wesentlichen senkrecht hindurch führt und die daher in den Figuren
5 und 6 nicht sichtbar ist.
[0072] Die Figur 6 verdeutlicht, dass eine Bohrung in der entsprechenden Arretiervorrichtung
41 genügt, um den Vorteil zu realisieren, dass für eine Montage das Ankersystem mit
dem Ankerstab 4 griffbereit an besonders geeigneter Stelle bereitgehalten werden kann,
ohne dafür einen großen technischen Aufwand betreiben zu müssen. Die Bohrung in dem
Bereich 47 ermöglicht nicht nur ein Anbringen des herausziehbaren Teils 4, 27 des
Ankersystems an dieser Arretiervorrichtung 41 und damit auch an der Rückseite der
Stellschalung 40, wenn diese Arretiervorrichtung 41 wie in den Figuren 5 und 6 gezeigt
an der Rückseite eines Längsträgers 43 befestigt ist. Es ist darüber hinaus auch möglich,
den herausziehbaren Teil 4, 27 des Ankersystems so anzubringen, dass dieser wie in
der Figur 6 gezeigt stabil gehalten wird.
[0073] Die Bohrung ist so angeordnet und beschaffen, dass der Ankerstab 4 im gezeigten aufgestellten
Zustand der Stellschalung 40 im Wesentlichen senkrecht verläuft, wenn der Ankerstab
4 wie in der Figur 6 dargestellt in die Bohrung hineingesteckt worden ist und die
Arretiervorrichtung 41 an der Rückseite der Stellschalung 40 befestigt ist.
[0074] Die Bohrung ist ferner so beschaffen, dass das Ende 48 des Ankerstabs 4, welches
durch die Bohrung zum Beispiel im Rahmen einer Demontage hindurchgesteckt worden ist,
auf einem Querriegel 49 der Wandschalung 40 aufsetzt. Das Ende 48, welches hindurchgesteckt
worden ist, steht gegenüber der Rückseite der Wandschalung 40 wie dargestellt nicht
hervor.
[0075] Die Bohrung ist so beschaffen, dass der Ankerstab 4 wie dargestellt einen spitzen
Winkel mit der Rückseite der Wandschalung 40 einschließt, wenn der Ankerstab 4 an
der Arretiervorrichtung 41 angebracht worden ist. Der Teil des Ankersystems, der für
ein Herausziehen des herausziehbaren Teils 4, 27 des Ankersystems erfasst werden muss,
steht dann besonders einfach griffbereit zur Verfügung.
[0076] Die Figur 7 zeigt eine besonders bevorzugte Ausführungsform eines Anschlags 28. In
Übereinstimmung mit dem Anschlag 28, der in der Figur 4 gezeigt wird, weist dieser
eine Ausnehmung bzw. Durchgang mit einem Bereich 29 auf. Damit verbunden ist ein durch
den Anschlag hindurchführender Bereich 30, der einen geringeren Durchmesser aufweist
als der Bereich 29. Der Bereich 30 kann so in eine Nut 21 eines Ankerstabs eingehängt
werden, dass der Anschlag 28 nicht mehr entlang des Ankerstabs verschoben werden kann.
Der Durchmesser des Bereichs 30 ist so gewählt, dass der Ankerstab durch dieses hindurchgesteckt
werden kann. Wird nun die in der Figur 4 gezeigte Stellmutter 13 in Richtung Anschlag
28 bewegt, so gelangt schließlich der Teil der Stellmutter 13, der vom Flansch 26
absteht, in die Ausnehmung 60 hinein. Die Ausnehmung 60 grenzt an die beiden Ausnehmungen
bzw. Durchführungen 29 und 30 an und zwar derart, dass der Anschlag 28 nicht mehr
vom Ankerstab gelöst werden kann, wenn der vorgenannte Teil der Stellmutter 13 in
die Ausnehmung 60 hineingeschraubt worden ist. Der Anschlag 28 ist dann durch Formschluss
fixiert.
[0077] Die Figur 7 verdeutlicht, dass der Durchgang 29 mit dem größeren Durchmesser an den
Rand der Ausnehmung 60 angrenzt. Der Durchgang 30 mit dem geringeren Durchmesser grenzt
nicht an den Rand der Ausnehmung 60 an. Hierdurch wird die gewünschte Fixierung ermöglicht.
Allgemein reicht der Durchgang 29 mit dem größeren Durchmesser näher an den Rand der
Ausnehmung 60 heran als der Durchgang 30 mit dem geringeren Durchmesser, um die formschlüssige
Fixierung auf technisch einfache Weise ermöglichen zu können.
[0078] Wird die in der Figur 8 gezeigte Stellmutter 13 in die Ausnehmung 60 des Anschlags
28 wie dargestellt hineingeschraubt, so ist der Anschlag 28 fixiert. Der Anschlag
28 kann dann nicht mehr aus der gezeigten Stellung gelöst werden. Der Bereich der
Stellmutter 13, der von dem Flansch 26 absteht, ist bevorzugt als Mehrkant ausgeführt.
Ist die Stellmutter in maximal möglicher Weise in die Ausnehmung 60 hinein bewegt
worden, so verbleibt bevorzugt ein als Mehrkant ausgestalteter Bereich zwischen Anschlag
26 und Kontermutter 14, der von einem Werkzeug erreicht werden kann, um die Stellmutter
13 mithilfe von Werkzeug verschrauben zu können.
1. Verfahren für das Montieren einer Wandschalung (1, 2, 3, 40), die eine erste und eine
zweite Schalung (1, 2, 3) sowie ein Ankersystem umfasst, mit den Schritten:
die beiden Wandschalungen (1, 2, 3, 40) werden gegenüberliegend aufgestellt,
ein Ankerstab (4) mit Rastermaß (21) wird durch Ankerstabbohrungen der beiden Wandschalungen
(1, 2, 3, 40) hindurchgeschoben und zwar derart, dass das nicht hindurch geschobene
Ende des Ankerstabs (4) das Rastermaß (21) aufweist,
das hindurchgeschobene Ende des Ankerstabs (4) wird mit einer Arretiervorrichtung
(41) verbunden, die auf der Rückseite der einen Schalung (40) vorhanden ist,
das nicht hindurchgesteckte Ende des Ankerstabs (4) wird mit der hier vorgesehenen
Arretiervorrichtung (5, 6, 7, 8, 13, 14, 15) so verbunden, dass diese Verbindung an
dem gewählten Rastermaß ausgerichtet ist,
die an dem Rastermaß ausgerichtete Arretiervorrichtung wird mit der angrenzenden Wandschalung
(1, 2, 3) verbunden,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Teil der an dem Rastermaß ausgerichteten Arretiervorrichtung mit dem Ankerstab
verbunden ist, wenn der Ankerstab (4) durch die Ankerstabbohrungen gesteckt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Nuten (21) im Ankerstab (4) als Rastermaß dienen und ein Anschlag (28) gemäß Rastermaß
positioniert wird, indem ein Wandbereich des Anschlags in eine entsprechende Nut (21)
hineinreicht.
3. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (28) eine Öffnung mit einem Bereich aufweist, der ein Verschieben entlang
des Ankerstabs bis zum Erreichen einer gewünschten Rastermaßposition erlaubt.
4. Verfahren nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (28) einen Bereich aufweist, der sich zu einem Ende hin verjüngt, um
so den Anschlag (28) stabil in eine Nut (21) des Rastermaßes einhängen zu können.
5. Verfahren nach einem der drei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (28) in seiner vorgesehenen Position so gehalten wird, dass dieser als
Anschlag für ein Stellglied dient.
6. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Teil der Arretiervorrichtung, der mit dem Ankerstab (4) verbunden ist, wenn der
Ankerstab zwecks Montage durch die genannten Ankerstabbohrungen gesteckt wird, das
Stellglied (13) umfasst.
7. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied (13) mittelbar mit der Rückseite der angrenzenden Wandschalung verbunden
wird.
8. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretiervorrichtung, die das Stellglied (13) umfasst, eine ebene Unterseite umfasst,
die im montierten Zustand an einem stützenden Element der Wandschalung flächig anliegt.
9. Verfahren nach einem der vier vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied (13) eine Hülse ist, durch die der Ankerstab hindurchgesteckt wird.
10. Ankersystem zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche
mit einem Ankerstab (4), der einen glatten mittleren Bereich umfasst oder der von
einer Hülse mit glatter Oberfläche umhüllt wird, und einer Arretiervorrichtung (5,
6, 7, 8, 13, 14, 15, 41), die mit einem Ende des Ankerstabs verschraubt werden kann,
gekennzeichnet durch ein durch eine Mehrzahl umlaufender Nuten (21) gebildetes Rastermaß (21) für ein Herstellen
von Wänden gewünschter Dicke und ein gemäß Rastermaß positioniertes Stellglied (13)
für ein Ausrichten an dem Rastermaß, wobei das andere Ende des Ankerstabs (4) das
Rastermaß aufweist, wobei das Stellglied (13) ein Teil einer weiteren Arretiervorrichtung
ist, wobei die weitere Arretiervorrichtung so beschaffen ist, dass nur ein Teil dieser
Arretiervorrichtung im Rahmen einer Montage und Demontage nicht vom Ankerstab gelöst
werden muss und dieser Teil das Stellglied (13) umfasst, wobei das Ankersystem einen
Anschlag (28) umfasst, wobei mit dem Anschlag (28) das Stellglied gemäß Rastermaß
positioniert werden kann, wobei ein Wandbereich des Anschlags (28) in eine entsprechende
Nut (21) hineinreichen kann.
11. Ankersystem nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (28) eine Öffnung mit einem Bereich aufweist, der ein Verschieben entlang
des Ankerstabs bis zum Erreichen einer gewünschten Rastermaßposition erlaubt.
12. Ankersystem nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (28) einen Bereich aufweist, der sich zu einem Ende hin verjüngt, um
so den Anschlag (28) stabil in eine Nut (21) des Rastermaßes einhängen zu können.
13. Ankersystem nach einem der drei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretiervorrichtung, die das Stellglied (13) umfasst, eine ebene Unterseite umfasst,
die im montierten Zustand an einem stützenden Element einer Wandschalung flächig anliegen
kann.
14. Ankersystem nach einem der fünf vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied (13) eine Hülse ist, durch die der Ankerstab hindurchgesteckt werden
kann.
15. System mit einer ersten und einer zweiten Wandschalung umfassend ein Ankersystem nach
einem der Ansprüche 10 bis 14.