[0001] Die Erfindung betrifft eine Stapelvorrichtung zum zumindest teilweisen Übereinanderstapeln
von Säcken, Beuteln oder dergleichen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein
Verfahren zum zumindest teilweisen Übereinanderstapeln von Säcken, Beuteln oder dergleichen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
[0002] Es sind verschiedene Bodenlegevorrichtungen bekannt, auf denen an einzelnen Schlauchstücken
Böden zum Bilden von Säcken, Beuteln oder dergleichen (im Folgenden abkürzend nur
als Säcke bezeichnet) angeformt werden.
[0003] Zum automatischen Stapeln von Säcken werden oft hinter diesen Bodenlegevorrichtungen,
aber nicht nur hier, Stapelvorrichtungen angeordnet, auf welchen mehrere Säcke an
einer Stapelstelle übereinander legbar sind, um einen Stapel zu bilden. Ist die gewünschte
Anzahl von Säcken aufgestapelt worden, wird dieser Stapel von der Stapelstelle mittels
einer Entnahmeeinrichtung, beispielsweise einem Förderband, oder auch händisch entnommen.
[0004] Bei einer existierenden Stapelvorrichtung, welche durch die Anmelderin dieses Patents
vertrieben wird, gelangt ein Sack von einer Transportvorrichtung einer Hauptmaschine,
beispielsweise der oben genannten Bodenlegevorrichtung, in die Stapelvorrichtung.
Dabei übernimmt die Transportvorrichtung der Stapelvorrichtung den Sack, wobei die
Transportvorrichtung mit höherer Geschwindigkeit als die Transportvorrichtung der
Hauptmaschine läuft, um so den Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Säcken zu
vergrößern, so dass die Säcke später sauber übereinander gestapelt werden können und
nicht ineinander geschoben werden. Am Ende der Transportvorrichtung der Stapelvorrichtung
verlassen die Säcke diese Transportvorrichtung in Richtung der Transportrichtung,
d. h., aufgrund des Trägheitsprinzips "fliegen" zu stapelnde Sack weiter, während
sie beginnen, durch den Einfluss der Schwerkraft nach unten zu fallen. Die Bewegung
in Richtung der Transportrichtung wird durch ein Anschlagelement gestoppt, so dass
die Säcke nun auf die Sammeleinrichtung, deren Höhenniveau unterhalb des Höhenniveaus
des Endes der Transportvorrichtung liegt, herabfallen.
[0005] Diese konstruktiv und mechanisch sehr einfache Vorgehensweise hat sich über viele
Jahre bewährt. In jüngerer Vergangenheit sind jedoch die Produktionsleistungen von
Hauptmaschinen stark gestiegen, d. h., die Säcke werden mit höherer Geschwindigkeit
transportiert, was entsprechend auch für die Transportvorrichtung der Stapelvorrichtung
gilt. Das hat allerdings zur Folge, dass ein Sack durchaus auf den vorhergehenden
Sack aufläuft, weil dieser noch nicht oder noch nicht vollständig auf dem Stapel aufliegt.
Das bedeutet, dass die herkömmliche Vorrichtung nicht mehr zuverlässig arbeitet. Außerdem
prallen die Säcke mit höherer Geschwindigkeit gegen das Anschlagelement, was zu qualitativen
Einbußen der Säcke führen kann.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Stapelvorrichtung und ein
Verfahren zu schaffen, welche auch bei höheren Transportgeschwindigkeiten zuverlässig
arbeiten. Eine weitere Aufgabe ist, dass die Stapelvorrichtung und das Verfahren qualitative
Einbußen der Säcke vermeiden.
[0007] Die Aufgaben werden, ausgehend von einer Stapelvorrichtung gemäß den oberbegrifflichen
Merkmalen des Anspruchs 1, durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Gemäß diesen
Merkmalen ist eine Einrichtung zur Beeinflussung der Fallgeschwindigkeit von zumindest
Teilen eines Sackes vorgesehen.
[0008] Grundlage der Erfindung ist die Erkenntnis, dass ein einzelner Sack sich lediglich
auf Basis der Erdbeschleunigung nach unten bewegt bzw. fällt. Damit wird bei erhöhter
Maschinengeschwindigkeit oft nicht rechtzeitig Platz geschaffen für den nachfolgenden
Sack. Gemäß der Erfindung ist nun vorgesehen, diese Fallgeschwindigkeit zu beeinflussen.
Eine entsprechende Einrichtung, die dieses leistet, ist ebenfalls vorgesehen. Damit
ist es nun möglich, insbesondere die Fallgeschwindigkeit zu erhöhen, also ein Ablegen
des Sacks auf den Stapel in kürzerer Zeit durchzuführen als es bei ausschließlichem
Einfluss der Erdbeschleunigung der Fall ist. Damit ist es bei erhöhter Transportgeschwindigkeit
der Hauptmaschine nicht unbedingt erforderlich, auch die Transportgeschwindigkeit
in der Stapelvorrichtung zu erhöhen. Dennoch werden die einzelnen Säcke beschleunigt
abgelegt.
[0009] Mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist es nun nicht mehr notwendig, dass die
Transportvorrichtung innerhalb der Stapelvorrichtung schneller läuft als die Transportvorrichtung
innerhalb der Hauptmaschine. Daher ist es vorteilhaft, wenn die Stapelvorrichtung
in der Hauptmaschine integriert ist. Dabei kann sogar auf eine separate Transportvorrichtung
für die Stapelvorrichtung verzichtet werden. In dem Fall stellt die Transportvorrichtung
der Hauptmaschine die Transportvorrichtung der Stapelvorrichtung dar. Die erfindungsgemäße
Stapelvorrichtung ist dabei bevorzugt im Zusammenhang mit einer Bodenlegevorrichtung
kombiniert oder ist ein Bestandteil einer solchen Bodenlegevorrichtung. Besonders
bevorzugt ist dies eine Bodenlegevorrichtung zum Bilden von Böden an Schlauchstücken,
die Kunststoffmaterial umfassen. Säcke aus Kunststoffmaterial sind in der Regel sehr
leicht, so dass die erfindungsgemäße Vorrichtung hier besonders vorteilhaft einsetzbar
ist. Eine Materiallage in Säcken, welche Kunststoffmaterial umfassen, haben in der
Regel ein Flächengewicht von höchstens 120 g/cm
2, bevorzugt höchstens 100 g/cm
2. Das genannte Kunststoffmaterial kann Kunststofffolie, Vlies oder Gewebe sein, wobei
das Gewebe aus Bändchen mit gerecktem polyolefinischem Material bestehen kann. Die
Kunststoffmaterialien können zudem mit einer Beschichtung versehen und/oder als Laminat
ausgestaltet sein. Das Anformen der Böden erfolgt beispielsweise durch Heißluftsiegelungen.
Dabei kann auf jeweils einen zugefalteten Boden ein Bodendeckblatt aufsiegelbar sein.
Darüber hinaus können die Säcke beidseitig geschlossene, aber mit einem Ventil versehene
Säcke sein. Ein Sack kann jedoch auch einseitig offen sein.
[0010] Wie bereits beschrieben, ist in der erfindungsgemäßen Stapelvorrichtung eine Einrichtung
zur Beeinflussung der Fallgeschwindigkeit von zumindest Teilen des Sackes vorgesehen.
Damit wird erreicht, dass ein nachfolgender Sack nun nicht mehr seitlich in den vorauslaufenden
Sack einläuft, was in Vorrichtungen des Standes der Technik zu Produktstauchungen
geführt hat. Dabei kann es ausreichend sein, wenn das in Transportrichtung gesehen
nachlaufende Ende eines Sacks in der Fallgeschwindigkeit beeinflussbar ist bzw. beeinflusst
wird, da dann ein nachfolgender Sack sich über den vorauslaufenden Sack schiebt, ohne
dass es zu Problemen kommt.
[0011] Die Erfindung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Säcke oberhalb der Sammeleinrichtung
ungeführt sind. Das bedeutet, dass die Transportvorrichtung lediglich bis an den Rand
der Sammeleinrichtung heranreicht und nicht die Sammelfläche, auf welcher die Säcke
sammelbar sind, überdeckt. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass sich
die Begriffe "oben", "unten", "oberhalb, "unterhalb", "vertikal", "horizontal" und
so weiter in dieser Anmeldung auf die normalen und allgemein bekannten Raumrichtungen
beziehen.
[0012] Eine Beeinflussung der Fallgeschwindigkeit kann auch bedeuten, dass zumindest das
vordere Ende eines nachlaufenden Sacks in seiner Fallgeschwindigkeit reduziert wird.
Konkret kann dies beispielsweise bedeuten, dass das vordere Ende des nachlaufenden
Sacks gegenüber der Transportebene leicht angehoben wird, um nicht mit dem vorauslaufenden
Sack zu kollidieren. Es kann sich dann eine Erhöhung der Fallgeschwindigkeit anschließen,
um wieder Platz für den dann nachfolgenden Sack zu schaffen.
[0013] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann mechanisch betriebene Niederdrücker umfassen,
die beispielsweise von oben kommend den Sack auf die Sammeleinrichtung oder den bereits
angefangenen Sackstapel drücken.
[0014] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass die
Einrichtung zur Beeinflussung der Fallgeschwindigkeit von zumindest Teilen eines Sackes
zumindest eine Vorrichtung zum Erzeugen eines Gasstroms umfasst. Dies kann insbesondere
bedeuten, dass ein - vorzugsweise pulsierender - Strom eines Gases von oben, also
in vertikaler Richtung von oben nach unten gerichteter Gasstrom, auf die einzelnen
Säcke wirkt. In diesem Fall kann auf sich bewegende Bauteile verzichtet werden, was
die Anfälligkeit einer mechanischen Anordnung reduziert und damit die Zuverlässigkeit
der Stapelvorrichtung steigert.
[0015] In weiterer Ausgestaltung ist nun vorgesehen, dass mit der Vorrichtung zum Erzeugen
eines Gasstroms ein Gasstrom zwischen dem ersten und dem zweiten Höhenniveau einbringbar
ist. Der Gasstrom wird hierbei mit einer horizontalen Komponente oder im Wesentlichen
horizontal in den genannten Bereich eingebracht. Dabei kann der Gasstrom in dem Zeitraum
eingetragen werden, in dem ein Sack die Transportvorrichtung verlässt. Mit dem Einbringen
eines Gasstroms in den genannten Bereich macht man sich den Bernoulli-Effekt zunutze,
bei dem durch die Geschwindigkeit des Gasstroms ein dynamischer Unterdruck herrscht.
Dieser Unterdruck führt zu einer Kraft auf den Sack, der gerade die Transportvorrichtung
verlässt. Diese Kraft ist dabei nach unten gerichtet, wobei die Kraft zu einer Erhöhung
der Fallgeschwindigkeit führt. Der Gasstrom kann leicht unterhalb der Ebene verlaufen,
die durch die Transportvorrichtung festgelegt ist, denn je näher der Gasstrom an dem
Sack verläuft, desto größer ist der genannte Effekt.
[0016] Besonders bevorzugt ist dabei, dass zumindest ein Teil des Gasstroms in Transportvorrichtung
gerichtet ist. Zwar ist der oben genannte Effekt auch beobachtbar, wenn der Gasstrom
beispielsweise quer zur Transportrichtung geführt wird, jedoch ergibt sich in der
genannten, bevorzugten Maßnahme ein weiterer wichtiger Vorteil. Die Richtung des Gasstroms
führt weiter dazu, dass die Reibung zwischen dem obersten Sack des Sackstapels und
dem nachfolgenden Sack verringerbar ist. Damit ist ein weiterer Beitrag zur sicheren
Bildung von Sackstapeln geschaffen, denn durch diese Maßnahme wird ein sicheres Stapeln
der Säcke unterstützt. Der gleiche vorteilhafte Effekt ist erzielbar, wenn der Gasstrom
der Transportrichtung entgegen gerichtet ist.
[0017] In einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Stapelvorrichtung ist vorgesehen,
dass die Einrichtung zur Beeinflussung der Fallgeschwindigkeit von zumindest Teilen
eines Sackes zumindest eine Gasdüse umfasst. Eine Gasdüse zeichnet sich dadurch aus,
dass sie an der Auslassseite einen gegenüber der Eintrittsseite verkleinerten Querschnitt
hat, so dass an der Auslassseite nach dem Venturi-Effekt der Gasstrom eine erhöhte
Geschwindigkeit gegenüber dem Gasstrom an der Eintrittsseite hat. Dies verstärkt den
oben beschriebenen Bernoulli-Effekt. Zudem ist es mit einer Gasdüse einfacher, den
Gasstrom in eine gewünschte Richtung zu leiten, insbesondere dann, wenn die Düse als
Breitschlitzdüse ausgestaltet ist, bei der die Düsenbreite mindestens fünfmal größer
und bevorzugt mindestens zehnmal größer ist als die Düsenhöhe.
[0018] Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn die Transportvorrichtung ein Umlenkelement zum
Umlenken eines Förderorgans ist, wobei die zumindest eine Gasdüse dann neben dem Umlenkelement
angeordnet ist. In einer weiteren Konkretisierung ist das Förderorgan ein endloses,
umlaufendes Band und das Umlenkelement ein Umlenkrad. In diesem Fall ist die zumindest
eine Gasdüse neben dem Umlenkrad angeordnet. Die Anordnung neben dem Umlenkelement
ist vorteilhaft, da es in diesem Bereich in der Regel Befestigungsmöglichkeiten, beispielsweise
am Maschinengestell oder an den das Umlenkelement abstützenden Bauteilen gibt. Außerdem
lässt sich mit dieser Anordnung auf einfache Weise der Gasstrom zwischen dem ersten
und dem zweiten Höhenniveau einbringen und/oder in Transportrichtung der Säcke richten.
[0019] Zweckmäßig ist es weiterhin, wenn eine Druckeinstellvorrichtung vorgesehen ist, mit
welcher der Druck des Gasstroms einstellbar und/oder regelbar ist, und/oder eine Volumenstromeinstellvorrichtung
vorgesehen ist, mit welcher der Volumenstrom des Gasstroms einstellbar und/oder regelbar
ist. Insbesondere vorteilhaft ist es, wenn beide genannten Einstellvorrichtungen vorgesehen
sind, wobei diese dann unabhängig voneinander einstellbar sind. Als Druckeinstellvorrichtung
kann ein Druckregelelement oder eine einstellbare Drossel zum Einsatz gelangen. Zur
Einstellung des Volumenstroms kann die Veränderung des Auslassquerschnitts der zumindest
einen Gasdüse vorgesehen sein. Diese Veränderung des Auslassquerschnitts kann beispielsweise
durch Austausch der Gasdüse oder durch Einstellung einer veränderbaren Gasdüse hervorgerufen
werden. Weiterhin kann es vorgesehen sein, den Druck und/oder den Volumenstrom des
Gasstroms regelbar auszugestalten, wobei als Messvorrichtung beispielsweise ein Geschwindigkeitsmesser
vorgesehen sein kann, mit dem die Fallgeschwindigkeit eines Sacks messbar ist. Auch
der Einsatz einer Messeinrichtung zur Messung der Fallzeit ist hier vorteilhaft. Der
Sollwert der Regelstrecke kann dann in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit der Transportvorrichtung
vorgebbar sein.
[0020] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist als Gas Luft vorgesehen. Luft ist als
ein immer verfügbares Gas besonders einfach handhabbar.
[0021] Die Aufgaben werden, ausgehend von einem Verfahren gemäß den oberbegrifflichen Merkmalen
des Anspruchs 10, durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst Demnach ist vorgesehen,
dass die Fallgeschwindigkeit von zumindest Teilen eines Sackes beeinflusst wird. Dabei
werden dieselben Vorteile erzielt, die bereits im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen
Stapelvorrichtung beschrieben worden sind.
[0022] In weiterer, vorteilhafter Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass zur
Beeinflussung der Fallgeschwindigkeit von zumindest Teilen eines Sackes ein Gasstrom
verwendet wird, was wiederum die oben beschriebenen Vorteile mit sich bringt.
[0023] Vorteilhaft ist es auch, dass ein Gasstrom zwischen dem ersten und dem zweiten Höhenniveau
eingebracht wird. Auch dabei wird, wie weiter oben bereits beschrieben wurde, der
Bernoulli-Effekt ausgenutzt.
[0024] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung gehen aus der nachfolgenden
Beschreibung hervor, in der unter Bezugnahme auf die Figuren verschiedene Ausführungsbeispiele
im Einzelnen erläutert sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der gesamten
Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder beliebige Kombinationen
erwähnter Merkmale erfindungswesentlich sein. Im Rahmen der gesamten Offenbarung gelten
Merkmale und Einzelheiten, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen
Stapelvorrichtung und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den
einzelnen Aspekten der Erfindung stets wechselseitig Bezug genommen wird beziehungsweise
werden kann. Die einzelnen Figuren zeigen:
- Fig. 1
- Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Stapelvorrichtung
- Fig. 2
- Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Stapelvorrichtung
- Fig. 3
- Eine schematische Darstellung der einzelnen Schritte zur Herstellung eines Sacks
[0025] Die
Figuren 1 und 2 zeigen in der Draufsicht und in der Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Stapelvorrichtung 101. Diese umfasst eine Transportvorrichtung 102, mit welcher Säcke
103 in der Transportrichtung x transportierbar sind. Die Transportvorrichtung 102
umfasst obere Transportbänder 104 und untere Transportbänder 105, wobei in der Figur
1 die unteren Transportbänder 105 nur teilweise sichtbar sind und daher durch strichpunktierte
Linien symbolisiert sind. Es sind jeweils wenigstens zwei obere Transportbänder 104
und wenigstens zwei untere Transportbänder 105 vorgesehen. Der Sack 103 liegt während
seines Transports auf den unteren Transportbändern auf, während die oberen Transportbänder
für eine ausreichende Friktion zwischen dem Sack 103 und den unteren Transportbändern
104 sorgen. Die oberen Transportbänder können daher auch durch wenigstens eine Rolle
oder andere geeignete Andrückmittel ersetzt werden.
[0026] Die unteren Transportbänder 105 reichen mit ihren auslaufseitigen Enden 106 bis an
die Sammeleinrichtung 120 heran, ohne diese jedoch zu überlappen. Die Transportbänder
105 umfassen jeweils einen endlosen Riemen 107, der über zumindest zwei Umlenkrollen
108, 109 geführt wird, wobei die letztgenannte Rolle jeweils dem auslaufseitigen Ende
106 zugeordnet ist. Die oberen Trume der Riemen 107 spannen dabei eine Ebene auf,
welche ein oberes Höhenniveau definiert. Die endlosen Riemen 110 der oberen Transportbänder
104 laufen jeweils über zwei Umlenkrollen 111 und 112.
[0027] Seitlich jeder Umlenkrolle 109 ist wenigstens eine Luftdüse 113 derart angeordnet,
dass sie unterhalb des ersten Höhenniveaus liegt. Der Luftstrom 114 ist durch unterbrochene
Linien dargestellt. Die Luftdüsen 113 ist ausgerichtet, so dass der Luftstrom im Wesentlichen
in Transportrichtung x gerichtet ist. Die Luftdüse wird von einer Druckluftbereitstellungseinrichtung
115, beispielsweise eine Pumpe, über Druckluftleitungen 116 mit Druckluft versorgt.
Der Druck der Druckluft ist über einen Druckeinstellelement 117 auf einen gewünschten
Wert einstellbar.
[0028] Die Sammeleinrichtung 120 umfasst einen Ablagetisch 121, der über Stützen 122 auf
dem Boden, beispielsweise auf dem Boden einer Werkhalle, steht. Weiterhin umfasst
die Sammeleinrichtung 120 ein Förderband 123, welches über nicht näher dargestellte
Rollen quer zur Transportrichtung x - entweder in Richtung z oder gegen die Richtung
z - bewegbar ist. Es handelt sich vorzugsweise um einen intermittierenden Transport,
der dann erfolgt, wenn die gewünschte Anzahl von bereits gestapelten Säcken 103' auf
dem Sackstapel 124 abgelegt worden ist. Die obere Ebene der Sammeleinrichtung stellt
ein zweites Höhenniveau dar, welches unterhalb des ersten Höhenniveaus liegt. Der
von der Luftdüse ausgehende Luftstrom liegt oberhalb des zweiten Höhenniveaus.
[0029] Gegenüberliegend der Transportvorrichtung 102 ist ein Anschlagblech 125 vorgesehen,
das dazu dient, die Bewegung eines Sacks in der Transportrichtung x zu stoppen.
[0030] Die Funktion der Stapelvorrichtung 101 ist wie folgt: Sobald ein Sack mit seiner
vorauslaufenden Querkante die Umlenkrolle überschritten hat, wird aus der Luftdüse
ein Luftstrom ausgestoßen, so dass aufgrund des Bernoullie-Effekts der vordere Bereich
des Sacks 103 in senkrechter Richtung y nach unten gezogen wird, so dass der Sack
sich so bald wie möglich unterhalb des ersten Höhenniveaus befindet, um Platz für
einen nachfolgenden Sack zu schaffen. Zugleich sorgt der Luftstrom für ein Luftpolster
zwischen dem Sack 103 und dem obersten der bereits gestapelten Säcke 103'. Auf diese
Weise kann der Sack 103 ohne störende Einflüsse bis an das Anschlagblech 125 gelangen,
so seine Bewegung in Richtung x beendet wird. Nun sinkt der Sack 103 nur noch auf
den Sackstapel 124 ab und bildet nun den obersten der bereits gestapelten Säcke 103'.
Nachdem eine Reihe von Säcken, beispielsweise 10 Säcke, auf diese Art zu einem Sackstapel
124 aufgestapelt worden sind, wird das Förderband 123 in Bewegung gesetzt, welches
den Sackstapel zu einer Entnahmeposition fördert, wo er von einer Verpackungseinrichtung
oder auch manuell entnommen wird.
[0031] Die
Fig. 3 zeigt schematisch die einzelnen Schritte zur Verarbeitung eines Schlauches zu Säcken,
wie sie in einer Sackherstellungsvorrichtung 301 erfolgen, wobei bereits der Schlauch
Kunststoffmaterial umfasst oder bevorzugt aus Kunststoffmaterialien besteht. Die erfindungsgemäße
Stapelvorrichtung ist in vorteilhafter Art mit einer solchen Sackherstellvorrichtung
kombinierbar, da die dadurch hergestellten Säcke sehr leicht sind. Die Vorteile dieser
Kombination wurden bereits oben in der einleitenden Beschreibung näher dargestellt.
[0032] Zunächst wird der Schlauch 302 der Sackherstellungsvorrichtung 301 zugeführt. Dies
geschieht vorteilhafterweise durch Abwickeln des einen Wickel 303 bildenden Schlauches
in einer Abwicklungseinrichtung 304. Anschließend erfährt der Schlauch 302 die so
genannte Öffnung in der Lagentrennstation 305. Dabei wird der Schlauch um ein Innenwerkzeug
herum geführt, welches die beiden Lagen voneinander trennt, so dass sich die Lagen,
falls sie bei einem der Herstellungsschritte des Schlauches miteinander verklebt wurden,
trennen. Nur bei getrennten Lagen kann sichergestellt werden, dass die folgenden Produktionsschritte
ordnungsgemäß durchgeführt werden können. Im Anschluss werden die voneinander getrennten
Materiallagen des Schlauches wieder aufeinander gelegt.
[0033] Der Schlauch wird nun der Querschneideeinrichtung 306 zugeführt, die den Schlauch
in einzelne Schlauchstücke vereinzelt.
[0034] Anschließend erfolgt eine Änderung der ursprünglichen Transportrichtung z, in der
der Schlauch bzw. die Schlauchstücke in Richtung ihrer Längsachsen transportiert wurden,
in die neue Transportrichtung x, so dass die Schlauchstücke nun nicht mehr in Richtung
z ihrer Schlauchlängsachse, sondern quer hierzu transportiert werden, so dass die
Enden der Schlauchstücke zwecks Anformung der Böden seitlich erreichbar sind.
[0035] In der folgenden Station, der Bodenöffnungsstation 308, werden beide Enden eines
jeden Schlauchstücks geöffnet und die so genannten Bodenrechtecke gelegt. In der darauf
folgenden Ventilstation 309 wird auf eines der beiden offenen Enden ein Ventil aufgelegt
und befestigt. Die offenen Böden werden nun in der Bodenschließstation 310 geschlossen,
wobei zwei Laschen aufeinander gelegt und miteinander dauerhaft, beispielsweise durch
Siegeln, verbunden werden. Den Abschluss des eigentlichen Sackherstellprozesses bildet
das Aufbringen je eines Bodendeckblattes auf die Böden in der Deckblattstation 311.
Dazu können die Deckblätter ebenfalls aufgesiegelt werden. Die fertigen Säcke werden
anschließend mit der erfindungsgemäßen Stapelvorrichtung auf dem Sackstapel 124 abgelegt
und von dort auf die weiter oben beschriebene Weise abtransportiert.
Bezugszeichenliste |
101 |
Stapelvorrichtung |
102 |
Transportvorrichtung |
103 |
Sack |
104 |
Obere Transportbänder |
105 |
Untere Transportbänder |
106 |
Auslaufseitiges Ende |
107 |
Endloser Riemen |
108 |
Umlenkrolle |
109 |
Umlenkrolle |
110 |
Endloser Riemen |
111 |
Umlenkrolle |
112 |
Umlenkrolle |
113 |
Luftdüse |
114 |
Luftstrom |
115 |
Drucklufthereitstellungseinrichtung |
116 |
Druckluftleitung |
117 |
Druckeinstellelement |
|
|
120 |
Sammeleinrichtung |
121 |
Ablagetisch |
122 |
Stütze |
123 |
Förderband |
124 |
Sackstapel |
125 |
Anschlagblech |
|
|
301 |
Sackherstellungsvorrichtung |
302 |
Schlauch |
303 |
Wickel |
304 |
Abwicklungseinrichtung |
305 |
Lagentrennstation |
306 |
Querschneideeinrichtung |
308 |
Bodenöffnungsstation |
309 |
Ventilstation |
310 |
Bodenschließstation |
311 |
Deckblattstation |
|
|
x |
Neue Transportrichtung |
y |
Senkrechte Richtung |
z |
Ursprüngliche Transportrichtung |
1. Stapelvorrichtung (101) zum zumindest teilweisen Übereinanderstapeln von Säcken (103),
Beuteln oder dergleichen mit
einer Transportvorrichtung (102), mit welcher die Säcke (103), Beutel oder der-gleichen
nacheinander einzeln transportierbar sind, wobei die Transportvorrichtung (102) in
Transportrichtung (x) gesehen wenigstens an dessen Ende (106) ein erstes Höhenniveau
einnimmt,
einer Sammeleinrichtung (120), auf welcher die Säcke (103), Beutel oder dergleichen
sammelbar sind, wobei ein Teil der Säcke (103), Beutel oder dergleichen zumindest
teilweise übereinander legbar sind, wobei die Sammeleinrichtung (120) auf einem zweiten
Höhenniveau angeordnet ist, welches unterhalb des ersten Höhenniveaus angeordnet ist,
gekennzeichnet durch
eine Einrichtung (113, 115, 116, 117) zur Beeinflussung der Fallgeschwindigkeit von
zumindest Teilen eines Sackes.
2. Stapelvorrichtung (101) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einrichtung (113, 115, 116, 117) zur Beeinflussung der Fallgeschwindigkeit von
zumindest Teilen eines Sackes zumindest eine Vorrichtung zum Erzeugen eines Gasstroms
umfasst.
3. Stapelvorrichtung (101) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
mit der Vorrichtung (113, 115, 116, 117) zum Erzeugen eines Gasstroms ein Gasstrom
(114) zwischen dem ersten und dem zweiten Höhenniveau einbringbar ist.
4. Stapelvorrichtung (101) nach einem der beiden vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein Teil des Gasstroms (114) in Transportrichtung (x) gerichtet ist.
5. Stapelvorrichtung (101) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einrichtung (113, 115, 116, 117) zur Beeinflussung der Fallgeschwindigkeit von
zumindest Teilen eines Sackes (103) zumindest eine Gasdüse (113) umfasst.
6. Stapelvorrichtung (101) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Transportvorrichtung (102) ein Umlenkelement (109) zum Umlenken eines Förderorgans
(107) umfasst, wobei die Gasdüse (113) neben dem Umlenkelement (109) angeordnet ist.
7. Stapelvorrichtung (101) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Druckeinstellvorrichtung (117) vorgesehen ist, mit welcher der Druck des Gasstroms
(114) einstellbar und/oder regelbar ist.
8. Stapelvorrichtung (101) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Volumenstromeinstellvorrichtung (113) vorgesehen ist, mit welcher der Volumenstrom
des Gasstroms (114) einstellbar und/oder regelbar ist.
9. Stapelvorrichtung (101) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Gas Luft vorgesehen ist.
10. Verfahren zum zumindest teilweisen Übereinanderstapeln von Säcken (103), Beuteln oder
dergleichen bei dem
mit einer Transportvorrichtung (102) die Säcke (103), Beutel oder dergleichen nacheinander
einzeln transportiert werden, wobei die Transportvorrichtung (102) in Transportrichtung
(x) gesehen wenigstens an dessen Ende ein erstes Höhenniveau einnimmt,
auf einer Sammeleinrichtung (120) die Säcke (103), Beutel oder dergleichen gesammelt
werden, wobei ein Teil der Säcke (103), Beutel oder dergleichen zumindest teilweise
übereinander gelegt werden, wobei die Sammeleinrichtung (120) auf einem zweiten Höhenniveau
angeordnet ist, welches unterhalb des ersten Höhenniveaus angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fallgeschwindigkeit von zumindest Teilen eines Sackes beeinflusst wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur Beeinflussung der Fallgeschwindigkeit von zumindest Teilen eines Sackes (103)
ein Gasstrom (114) verwendet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Gasstrom (114) zwischen dem ersten und dem zweiten Höhenniveau eingebracht wird.