[0001] Die Erfindung richtet sich auf ein Heckschloss für ein Kraftfahrzeug, mit einer in
Schließstellung ein Schließelement umgreifenden und in Richtung einer das Schließelement
freigebenden Offenstellung vorgespannten Drehfalle und einer Sperrklinke, die zwischen
einer Freigabestellung und einer Eingriffsstellung bewegbar ist, wobei die Sperrklinke
in der Freigabestellung mit der Drehfalle außer Eingriff steht und in der Eingriffsstellung
mit der Drehfalle derart in Eingriff steht, das die Drehfalle an einer Bewegung in
Richtung der Offenstellung gehindert ist, wobei Verzögerungsmittel vorgesehen sind,
die mit der Drehfalle gekoppelt sind, um eine Geschwindigkeit einer Bewegung der Drehfalle
zur Freigabe des Schließelementes zu verzögern, und wobei ein um einen Drehpunkt drehbares
Drehgelenk vorgesehen ist, wobei die um eine Rotationsachse drehbare Sperrklinke an
dem Drehgelenk radial versetzt zu dessen Drehpunkt angebracht ist.
[0002] Ein Heckschloss der eingangs genannten Art, welches ganz allgemein als Kraftfahrzeugtürverschluss
bezeichnet werden kann, ist beispielsweise aus der
EP 0 393 595 A2 oder
EP 1 970 508 A2 bekannt.
[0003] Ferner ist aus der
DE 10 2007 024 672 A1 ein Heckschloss bekannt, welches zum Beispiel bei einer Heckklappe eines Kraftfahrzeugs
verwendet wird. Ein solches Heckschloss bzw. ein solcher Kraftfahrzeugtürverschluss
umfasst ein mit einem Heckdeckel verbundenes und meistens mit einer Drehfalle ausgestattetes
Schlosselement sowie ein mit einer Karosserie des Kraftfahrzeugs verbundenes Schlossgegenstück,
das in Form eines Schließbügels oder Schließbolzens ausgebildet sein kann. Um die
Heckklappe zu öffnen, betätigt ein Benutzer (z.B. mittels eines elektronischen Schlüssels)
eine Steuereinrichtung, durch die die Heckklappe mittels eines Antriebselements, das
vorzugsweise elektromotorisch betrieben wird, geöffnet werden kann. Dabei wird von
dem Antriebselement eine schwenkbar gelagerte Sperrklinke aus einer Eingriffsstellung,
in welcher die Sperrklinke mit der Drehfalle in Eingriff steht, in Richtung einer
Freigabestellung solange ausgelenkt, bis sie die Freigabestellung erreicht hat und
mit der Drehfalle nicht mehr in Eingriff steht, wodurch eine Drehbewegung der Drehfalle
aus der Schließstellung in Richtung einer Offenstellung freigeben ist.
[0004] In Schließstellung der Heckklappe ist diese beispielsweise gegen eine Dichtung vorgespannt.
Unter Vorspannung ist hierbei zu verstehen, dass der von einer Klappendichtung verursachte
Dichtungsgegendruck dem Schließen der Kraftfahrzeugklappe entgegenwirkt. Dadurch herrscht
aufgrund der von der Heckklappe komprimierten Dichtung ein hoher Druck in Öffnungsrichtung
der Heckklappe. Wenn die Sperrklinke mit der Drehfalle außer Eingriff gelangt, baut
sich der durch die Dichtung aufgebaute Druck in Form eines sogenannten Entlastungsschlags
schnell ab und die Heckklappe bewegt sich schlag- und ruckartig in Richtung der Öffnungsrichtung,
was sich in einem akustisch hörbaren Öffnungsgeräusch negativ bemerkbar macht und
zu Einbußen im Komfort führt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Lösung zu schaffen, die auf konstruktiv
einfache Weise und kostengünstig ein Heckschloss bzw. einen Kraftfahrzeugtürverschluss
bereitstellt, bei dem das Öffnungsgeräusch auf ein Minimum reduziert ist, zumindest
aber bei dem der Öffnungsvorgang kein deutlich hörbares und den Komfort negativ beeinträchtigendes
Geräusch erzeugt.
[0006] Bei einem Heckschloss der eingangs bezeichneten Art und auch allgemein bei einem
Kraftfahrzeugtürverschluss wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das
Drehgelenk (12) mit einem längenveränderlichen Hebel (38) gekoppelt ist, der die Bewegung
der Sperrklinke (9) aus der Eingriffsstellung in eine Zwischenstellung antreibend
und aus der Zwischenstellung in die Freigabestellung bremsend ausgebildet ist. Dabei
kann die Bewegung der Drehfalle bei dem erfindungsgemäßen Heckschloss eine Drehung
bzw. Drehbewegung sein. Auch können es mehrere Verzögerungsmittel oder auch nur ein
einziges Verzögerungsmittel sein. Im weiteren Verlauf der Beschreibung ist daher gleichzeitig
die Ein- und Mehrzahl für Verzögerungsmittel angesprochen.
[0007] Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Durch die Erfindung wird ein Heckschloss, aber auch ganz allgemein ein Kraftfahrzeugtürverschluss,
zur Verfügung gestellt, welches zur Erhöhung des Komforts und der Qualität des Verschlusses
und dessen Funktionsweise beiträgt. Der erfindungsgemäße Kraftfahrzeugtürverschluss,
im speziellen das Heckschloss, zeichnet sich durch eine funktionsgerechte Konstruktion
aus und weist einen einfachen und kostengünstigen Aufbau auf. Durch die verzögerte
Bewegung der Drehfalle und der Auslösemechanik des Kraftfahrzeugtürverschlusses bzw.
des Heckschlosses gemäß der vorliegenden Erfindung stehen die Sperrklinke und die
Drehfalle während eines Bewegungsvorgangs der Sperrklinke in Richtung der Freigabestellung
nach wie vor in Eingriff. Zwar ermöglicht diese Bewegung nicht das Öffnen der Heckklappe.
Jedoch wird durch diese (erste bzw. anfängliche) Bewegung beim Öffnungsvorgang die
Vorspannung der Heckklappe abgebaut, da die definierte und verzögerte Bewegung der
Sperrklinke eine Relativbewegung zwischen dem Kraftfahrzeugtürverschluss und dem Schließelement
und somit eine Entlastung der Heckklappe bewirkt, wobei die Drehfalle um eine vorbestimmte
Drehbewegung in Offenstellung gedreht wird. Dadurch wird der Heckklappe letztlich
ermöglicht, sich um einen definierten Hub relativ zum Schließelement zu bewegen, wodurch
die Vorspannung und der Druck genommen ist, welcher zuvor bei den aus dem Stand der
Technik bekannten Kraftfahrzeugtürverschlüssen für das akustisch wahrnehmbare und
störende Öffnungsgeräusch verantwortlich war. Demnach sieht die Erfindung vor, dass
die Vorspannung zwischen Heckklappe bzw. Kraftfahrzeugtürverschluss und Schließelement
reduziert wird, bevor die Sperrklinke und die Drehfalle außer Eingriff gebracht werden.
Dadurch, dass die um eine Rotationsachse drehbare Sperrklinke an dem Drehgelenk radial
versetzt zu dessen Drehpunkt angebracht ist, ist es möglich, dass die Rotationsachse
der Sperrklinke beispielsweise entlang einer kreisabschnittsförmigen Bewegungsbahn
bewegt wird, ohne dass die Sperrklinke dabei außer Eingriff mit der Drehfalle gelangt.
Der längenveränderliche Hebel bewirkt, dass die Bewegung der Sperrklinke aus der Eingriffsstellung
in die Freigabestellung und wieder zurück in die Eingriffsstellung durch ein von einem
Motor angetriebenes Antriebselement kontrolliert geführt ist. Dabei dient das Antriebselement
in einem ersten Bewegungsabschnitt aus der Eingriffsstellung bis zu einer Zwischenstellung
als Antrieb für die Sperrklinke, wohingegen das Antriebselement bei der Bewegung der
Sperrklinke aus der Zwischenstellung in die Freigabestellung als Bremse wirkt. Die
Änderung der Wirkungsweise des Antriebselements ergibt sich daraus, dass die Zwischenstellung
einen Lastwechsel für das Antriebselement definiert.
[0009] In Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Heckschlosses ist es von besonderem Vorteil,
dass die Drehfalle über die Sperrklinke mit den Verzögerungsmitteln derart gekoppelt
ist, dass die Geschwindigkeit der Bewegung der Drehfalle zur Freigabe der Drehfalle
kontrolliert erfolgt. Es handelt sich somit wohl gemerkt um eine kontrollierte Bewegung
der Drehfalle, die durch die Kopplung mit der Sperrklinke bewirkt wird.
[0010] In Ausgestaltung des Heckschlosses und auch allgemein des Kraftfahrzeugtürverschlusses
sieht die Erfindung vor, dass die Zwischenstellung eine Totpunktlage der Sperrklinke
ist, in welcher zumindest die auf die Sperrklinke einwirkende Kraft der Drehfalle
und die Rotationsachse der Sperrklinke in einer Linie liegend angeordnet sind. Dabei
beschreibt die Totpunktlage bzw. Zwischenstellung eine Position der Sperrklinke, die
nur durch eine Kraft quer zur Linie, die von Rotationsachse und der auf die Sperrklinke
einwirkenden Kraft der Drehfalle gebildet ist, geändert werden kann.
[0011] Das bereits vorstehend bei einigen Ausgestaltungen der Erfindung als mögliches ergänzendes
Merkmal angesprochene Antriebselement kann gemäß erfindungsgemäßer Weiterbildung nun
ganz konkret bei einer Bewegung der Sperrklinke aus der Eingriffsstellung in die Freigabestellung
die Bewegung des Drehgelenks um die Drehachse herum bewirken.
[0012] Von besonderem Vorteil ist es insbesondere, wenn die Verzögerungsmittel gleichzeitig
eine Betätigung der Sperrklinke bewirken. Somit dienen die Verzögerungsmittel nicht
nur der Verzögerung der Bewegung der Drehfalle, sondern darüber hinaus auch einer
Betätigung und ggf. Bewegung der Sperrklinke.
[0013] Allgemein sieht die Erfindung für den vorstehend beschriebenen Kraftfahrzeugtürverschluss
vor, dass die Bewegung des Antriebselements eine Drehbewegung ist, die während der
Bewegung der Sperrklinke aus der Eingriffsstellung in Richtung der Freigabestellung
eine in Bezug auf die Drehfalle im Wesentlichen tangentiale Bewegung der Sperrklinke
und dann, um die Sperrklinke und die Drehfalle außer Eingriff zu bringen, eine im
Wesentlichen radial von der Drehfalle wegweisende Bewegung der Sperrklinke bewirkt.
Diese Bewegung bezieht sich auf einen Rastabschnitt der Sperrklinke, welcher in der
Eingriffsstellung mit der Drehfalle in Eingriff steht. Mit anderen Worten wird das
Antriebselement zum Öffnen des Kraftfahrzeugtürverschlusses derart gedreht, dass die
Sperrklinke oder zumindest ein Abschnitt der Sperrklinke, d.h. der Rastabschnitt,
zunächst während der Bewegung aus der Eingriffsstellung in Richtung der Freigabestellung
im Wesentlichen tangential in Bezug auf die Drehfalle bewegt wird und dann, um die
Sperrklinke und die Drehfalle außer Eingriff zu bringen, von der Drehfalle im Wesentlichen
radial weg bewegt wird. Die beim Öffnungsvorgang des Kraftfahrzeugtürverschlusses
ausgeführte Bewegung der Sperrklinke ist somit zweigeteilt bzw. besteht aus einer
Bewegungsabfolge, bei welcher die Sperrklinke in wenigstens zwei verschiedene Raumrichtungen
bewegt wird. Um in Schließposition zunächst den Druck von der Heckklappe zu nehmen
bzw. die vorgespannte Heckklappe zu entlasten, erfolgt eine im Wesentlichen tangentiale
Bewegung der Sperrklinke in Bezug auf die Drehfalle. Bei dieser Bewegung steht die
Sperrklinke nach wie vor mit der Drehfalle in Eingriff, wobei jedoch in Abhängigkeit
der tangentialen Distanz, um die die Sperrklinke bewegt wird, der Drehfalle eine Drehung
in Offenstellung ermöglicht wird, wodurch sich der Druck der Heckklappe abbaut. Erst
nach dem Druckabbau bzw. der Reduzierung der Vorspannung erfolgt dann mit Hilfe der
radialen Seitwärtsbewegung der Sperrklinke das außer Eingriff bringen mit der Drehfalle,
wodurch diese dann zur Öffnung der Heckklappe das Schließelement freigibt. Die sich
aus wenigstens zwei Bewegungen in unterschiedliche Raumrichtungen zusammensetzende
Öffnungsbewegung der Sperrklinke ermöglicht somit den Abbau der auf die Heckklappe
in Schließstellung wirkenden Vorspannung, indem die Sperrklinke eine kontrollierte
Bewegung der Heckklappe in Öffnungsrichtung für einen gewissen Hub bewirkt.
[0014] Zur Reduzierung des Öffnungsgeräusches durch Reduzierung der Vorspannung zwischen
Heckklappe bzw. Kraftfahrzeugtürverschluss und Schließelement, bevor die Sperrklinke
und die um eine Drehachse drehbar gelagerte Drehfalle außer Eingriff gebracht werden,
sieht die Erfindung auch vor, dass sich die Rotationsachse der Sperrklinke während
der Bewegung der Sperrklinke in Richtung der Freigabestellung relativ zur Drehachse
der Drehfalle, vorzugsweise translatorisch, bewegt. Bei der Bewegung der Rotationsachse
in Richtung der Drehachse steht die Sperrklinke zwar nach wie vor mit der Drehfalle
in Eingriff, jedoch kann sich aufgrund der translatorischen und tangential zur Drehfalle
verlaufenden Bewegung der Sperrklinke die Drehfalle in Richtung ihrer Offenstellung
drehen.
[0015] Damit die Vorspannung, mit welcher die Heckklappe in Schließstellung vorgespannt
ist, allmählich und nicht schlagartig abgebaut wird, ist es bei dem Heckschloss und
Kraftfahrzeugtürverschluss weiter von Vorteil, wenn die Bewegung aus der Eingriffsstellung
in Richtung der Freigabestellung der an dem Drehgelenk schwenk- bzw. drehbar angebrachten
Rotationsachse der Sperrklinke eine kreisabschnittsförmige Bewegung ist. Denkbar sind
beispielsweise viertelkreisförmige oder auch halbkreisförmige Bewegungen.
[0016] Eine konstruktiv besonders einfache Möglichkeit zur definierten Führung der Sperrklinke
in die Freigabestellung besteht weiterhin darin, dass der in der Eingriffsstellung
mit der Drehfalle in Eingriff stehende Rastabschnitt der Sperrklinke mit Hilfe eines
Führungselements und/oder eines an der Sperrklinke angebrachten Steuerzapfens bewegungsgeführt
ist. Bei dieser geführten Bewegung wird beim Öffnungsvorgang die Sperrklinke von der
Drehfalle radial weg bewegt, wobei es von besonderem Vorteil ist, wenn lediglich der
mit der Drehfalle in Eingriff stehende Abschnitt der Sperrklinke, d.h. der Rastabschnitt,
und nicht die gesamte Sperrklinke von der Drehfalle weg bewegt wird.
[0017] Eine besonders günstige Übertragung der Antriebskraft des Antriebselements auf die
Sperrklinke ist durch einen Übertragungshebel möglich, welcher mit der Sperrklinke
in Wirkverbindung steht. Erfindungsgemäß werden hierbei die durch einen Hebel gegebenen
Vorteile hinsichtlich der Kraftübertragung genutzt.
[0018] In weiterer Ausgestaltung ist dann erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Übertragungshebel
mit einem Langloch versehen ist, in welchem ein mit der Sperrklinke bewegungsgekoppelter
Zapfen geführt ist. Die mechanische Kopplung von Zapfen und Übertragungshebel erinnert
an eine Art Kulissenführung, wobei jedoch im Unterschied dazu der Übertragungshebel
je nach Stellung, die von der Drehbewegung eines den Übertragungshebel drehenden Antriebselements
ist, eine Zwangsbewegung des Zapfens im Langloch bewirkt. Die Hebelkraft ändert sich
aufgrund des in dem Langloch verschieblich gehaltenen Zapfens, da insbesondere die
Hebellänge des Übertragungshebels je nach Position des Zapfens variiert. Auf diese
Weise stellt die Erfindung eine Art längenveränderlichen Hebel bereit.
[0019] Um eine besonders effiziente Kraftübertragung der vom Antriebselement bereitgestellten
Antriebskraft zu ermöglichen, sieht die Erfindung in Ausgestaltung vor, dass der um
den Drehpunkt drehbar gelagerte Gelenkhebel eine Wirkverbindung zwischen dem Übertragungshebel
und der Sperrklinke bildet, wobei der Zapfen und der Kopplungsabschnitt jeweils radial
versetzt zu dem Drehpunkt des Gelenkhebels an dem Gelenkhebel angeordnet und angebracht
sind, so dass eine Bewegung des Zapfens direkt den Gelenkhebel und indirekt die Rotationsachse
drehbewegt.
[0020] Schließlich ist in Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugtürverschlusses
vorgesehen, dass die Sperrklinke in Richtung der Eingriffsstellung vorgespannt ist.
Auf diese Weise ist die Sperrklinke dauerhaft in Richtung der Eingriffsstellung gedrängt,
was beispielsweise mit Hilfe von wenigstens einem Federelement erreichbar ist, welches
als Zug- oder Druckfeder ausgebildet sein kann. Dabei ist es ausreichend, wenn lediglich
der Abschnitt der Sperrklinke vorgespannt ist, welcher mit der Drehfalle in Eingriff
bringbar ist bzw. mit der Drehfalle in Eingriff steht.
[0021] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
[0022] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung im Zusammenhang mit der Zeichnung, in der
beispielhaft bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt sind. In der
Zeichnung zeigt:
Figur 1 einen Kraftfahrzeugtürverschluss (Heckschloss) gemäß einer ersten nicht erfindungsgemäßen
Ausführungsform in perspektivischer Einzelteildarstellung,
Figur 2 den Kraftfahrzeugtürverschluss aus Figur 1 im zusammengebauten Zustand in
perspektivischer Ansicht,
Figur 3 eine perspektivische Rückansicht des in Figur 2 dargestellten Kraftfahrzeugtürverschlusses,
Figur 4 den Kraftfahrzeugtürverschluss gemäß der ersten Ausführungsform in einer geschlossenen
Stellung,
Figur 5 den Kraftfahrzeugtürverschluss gemäß der ersten Ausführungsform in einer Stellung
zwischen der geschlossenen und einer geöffneten Stellung,
Figur 6 den Kraftfahrzeugtürverschluss gemäß der ersten Ausführungsform in einer weiteren
Stellung zwischen der geschlossenen und der geöffneten Stellung,
Figur 7 den Kraftfahrzeugtürverschluss gemäß der ersten Ausführungsform in geöffneter
Stellung,
Figur 8 den Kraftfahrzeugtürverschluss gemäß der ersten Ausführungsform beim Schließvorgang
in einer Stellung kurz vor dem Erreichen der geschlossenen Stellung,
Figur 9 einen Kraftfahrzeugtürverschluss (Heckschloss) gemäß einer zweiten nicht erfindungsgemäßen
Ausführungsform in Vorderansicht,
Figur 10 den Kraftfahrzeugtürverschluss gemäß der zweiten Ausführungsform in einer
Rückansicht,
Figur 11 den Kraftfahrzeugtürverschluss aus Figur 10 in einer Einzelteildarstellung,
Figur 12 den Kraftfahrzeugtürverschluss aus Figur 10 in Eingriffsstellung bzw. geschlossener
Stellung,
Figur 13 den Kraftfahrzeugtürverschluss aus Figur 10 in Freigabestellung bzw. geöffneter
Stellung,
Figur 14 einen erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugtürverschluss (Heckschloss) gemäß einer
dritten Ausführungsform in Vorderansicht,
Figur 15 eine Einzelteildarstellung von einer Sperrklinke, einem Drehgelenk, einem
Antriebselement, einem Führungselement und einer Drehfalle des Heckschlosses aus Figur
14,
Figur 16 das in Figur 15 gezeigte Antriebselement in einer Schnittansicht,
Figur 17 den Kraftfahrzeugtürverschluss bzw. das Heckschloss aus Figur 14 in Schließposition
in einer schematischen Darstellung,
Figur 18 den Kraftfahrzeugtürverschluss aus Figur 14 in einem ersten Schritt einer
Öffnungsbewegung in schematischer Darstellung,
Figur 19 den Kraftfahrzeugtürverschluss aus Figur 14 in einem zweiten Schritt einer
Öffnungsbewegung bzw. in einer Zwischenstellung in schematischer Darstellung,
Figur 20 den Kraftfahrzeugtürverschluss aus Figur 14 in einem dritten Schritt einer
Öffnungsbewegung in schematischer Darstellung,
Figur 21 den Kraftfahrzeugtürverschluss aus Figur 14 in einem vierten Schritt einer
Öffnungsbewegung in schematischer Darstellung und
Figur 22 den Kraftfahrzeugtürverschluss aus Figur 14 in einer geöffneten Stellung
in schematischer Darstellung.
[0023] Die Figuren 1 bis 22 zeigen schematisch in verschiedenen Ansichten nur die für die
Erfindung wesentlichen Elemente eines Kraftfahrzeugtürverschlusses 1, insbesondere
einer Heckklappen-Schlossbaugruppe bzw. eines Heckschlosses, wobei die Figuren 1 bis
8 eine erste Ausführungsform eines Kraftfahrzeugtürschlusses bzw. Heckschlosses 1,
die Figuren 9 bis 13 eine zweite Ausführungsform eines Kraftfahrzeugtürschlusses bzw.
Heckschlosses 1 und die Figuren 14 bis 22 eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugtürschlusses bzw. Heckschlosses 1 darstellen.
[0024] Während der Kraftfahrzeugtürverschluss 1 gemäß der ersten Ausführungsform in Figur
1 in einer Einzelteildarstellung gezeigt ist, zeigen die Figuren 2 bis 8 den zusammengebauten
Kraftfahrzeugtürverschluss 1. Die Figuren 4 bis 7 zeigen dabei verschiedene Stellungen
der Bauteile des Kraftfahrzeugtürverschlusses 1 beim Öffnungsvorgang, wohingegen Figur
8 eine Stellung während des Schließvorgangs zeigt.
[0025] Der an einer Heckklappe eines Kraftfahrzeugs montierte Kraftfahrzeugtürverschluss
1, was auch als Heckschloss 1 bezeichnet werden kann, greift zum Zwecke des Verschließens
in ein schematisch und für die erste Ausführungsform lediglich in Figur 4 gestrichelt
dargestelltes Schließelement 2 ein. Das Schließelement 2 kann beispielsweise als Schließbolzen
oder Schließbügel ausgebildet sein und ist an einem Fahrzeugrahmen befestigt. Der
in Figur 1 in einer Einzelteildarstellung gezeigte Kraftfahrzeugtürverschluss 1 gemäß
der ersten Ausführungsform umfasst miteinander verbindbare Gehäuseelemente 3 und 4,
eine Drehfalle 5, die um eine Drehachse 6 an dem Gehäuseelement 2 drehbar gelagert
ist und ein Drehfallenmaul 7, in welches das Schließelement 2 eingreift. Die Drehfalle
5 ist durch ein in Figur 3 lediglich schematisch angedeutetes Federelement 8 derart
vorgespannt, dass sie bestrebt ist, sich bei den in den Figuren 4 bis 7 gezeigten
Ansichten gegen den Uhrzeigersinn (Pfeil A) zu drehen, so dass das Schließelement
2 (in den Figuren 4 bis 7 nach unten hin) freigegeben wird. Um ein Freigeben in dem
in Figur 4 gezeigten verschlossenen Zustand zu vermeiden, wird die Drehfalle 5 von
einer Sperrklinke 9 gehalten, indem ein Rastabschnitt 10 der Sperrklinke 9 mit einem
Rastarm 11 am Drehfallenmaul 7 in Eingriff steht. Die in Figur 4 gezeigte Position
ist die sogenannte Verriegelungsstellung, bei welcher sich die Drehfalle 5 in einer
Schließstellung und die Sperrklinke 9 in einer Eingriffsstellung befinden. Mit Hilfe
der die Drehfalle 5 vorspannenden Federkraft drückt die Drehfalle 5 mit ihrem Rastarm
11 in Verriegelungsstellung auf den Rastabschnitt 10 der Sperrklinke 9, wodurch das
Schließelement 2 im Drehfallenmaul 7 festgelegt ist, wie aus Figur 4 ersichtlich ist.
Mit anderen Worten ist die Drehfalle 5 in Richtung einer das Schließelement 2 freigebenden
Offenstellung vorgespannt. In der Eingriffsstellung steht somit die Sperrklinke 9
mit der Drehfalle 5 derart in Eingriff, dass die Drehfalle 5 an einer Bewegung in
Richtung der Offenstellung gehindert ist.
[0026] Die Sperrklinke 9 ist über ein Drehgelenk 12 mit einem für die erste Ausführungsform
nicht näher dargestelltes Antriebselement bewegungsgekoppelt verbunden. Das Drehgelenk
12 ist an dem Gehäuseelement 4 um eine Rotationsachse (Drehpunkt 13) drehbar gelagert.
An dem Drehgelenk 12, welches zum Teil scheibenförmig ausgebildet ist, ist ein bolzenförmiges
Verbindungselement als Rotationsachse 14 für die Sperrklinke 9 angebracht, welches
radial versetzt zum Drehpunkt 13 an dem Drehgelenk 12 angeordnet und daran angebracht
ist. Das Verbindungselement in Form der Rotationsachse 14 verbindet das mit dem Antriebselement
gekoppelte Drehgelenk 12 mit einem im Bereich der Rotationsachse 14 angeordneten Kopplungsabschnitt
15 der Sperrklinke 9, so dass das Drehgelenk 12 die Sperrklinke 8 zwischen der Eingriffsstellung
und einer Freigabestellung, in welcher die Sperrklinke 9 mit der Drehfalle 5 außer
Eingriff gebracht ist, bewegt. Die Sperrklinke 9 ist somit mit Hilfe des Verbindungselementes
bzw. der Rotationsachse 14 schwenkbar an dem Drehgelenk 12 radial versetzt zu dessen
Drehpunkt 13 gelagert. Sobald sich die Sperrklinke 9 in der Freigabestellung befindet,
kann sich die Drehfalle 5 in Richtung der Offenstellung bewegen bzw. drehen. Vorzugsweise
ist die Sperrklinke 9 in Richtung der Eingriffsstellung vorgespannt, was beispielsweise
mit Hilfe eines lediglich exemplarisch in Figur 3 gezeigten Federelements 16 erfolgen
kann, wobei es ausreichend ist, wenn der Bereich des Rastabschnitts 10 der Sperrklinke
9 durch die Federkraft in Eingriffsstellung und damit in Richtung der Drehfalle 5
bzw. des Rastarms 11 der Drehfalle 5 gedrängt ist.
[0027] Um ein akustisch hörbares und störendes Öffnungsgeräusch der unter Vorspannung stehenden
Heckklappe und damit des Kraftfahrzeugtürverschlusses bzw. Heckschlosses 1 zu unterbinden,
ist vorgesehen, dass das mit dem Antriebselement gekoppelte Drehgelenk 12 die Sperrklinke
9 während der Bewegung aus der Eingriffsstellung in Richtung der Freigabestellung
derart bewegt, dass sich die bei dieser Bewegung mit der Sperrklinke 9 nach wie vor
in Eingriff stehende bzw. befindende Drehfalle 5 in Richtung der Offenstellung bewegt.
Die mit der Drehfalle 5 gekoppelte Sperrklinke 9 wirkt hierbei als Verzögerungsmittel,
um die Öffnungsgeschwindigkeit der Bewegung, insbesondere der Drehbewegung, der Drehfalle
5 zur Freigabe des Schließelementes 2 und gleichzeitiger Vermeidung des Öffnungsgeräusches
zu verzögern und zu verlangsamen. Durch diese (verzögerte) Bewegung wird die Vorspannung
der Heckklappe abgebaut bzw. reduziert, da sich die Heckklappe aufgrund der beschriebenen
Bewegungskopplung um einen definierten Hub aus der Verriegelungsstellung bewegen kann.
Dieser Vorgang ist in den Figuren 4 bis 7 dargestellt, wobei Figur 4 die Verriegelungsstellung,
Figur 7 die Freigabestellung der Sperrklinke 9 und Figuren 5 und 6 Stellungen der
Drehfalle 5 und der Sperrklinke 9 zeigen, die zwischen der Verriegelungsstellung und
der Freigabestellung liegen.
[0028] Nachstehend werden die Vorgänge beim Öffnen des Kraftfahrzeugtürverschlusses bzw.
des Heckschlosses 1 der ersten Ausführungsform erläutert.
[0029] In den Figuren 4 bis 7 ist eine Bewegungskurve 17 der Rotationsachse 14 bzw. des
Kopplungsabschnitts 15, der über die Rotationsachse 14 und dem Drehgelenk 12 mit dem
Antriebselement verbunden ist, gestrichelt gezeichnet. Die Bewegungskurve 17 entspricht
im Wesentlichen den Steueraussparungen 18 und 19, die in den Gehäuseelementen 3 und
4 ausgeformt sind. Anhand der Bewegungskurve 17 ist zu erkennen, dass die Bewegung
des an der Rotationsachse 14 schwenkbar angebrachten Kopplungsabschnitts 15 der Sperrklinke
9 aus der Eingriffsstellung in Richtung der Freigabestellung eine kreisabschnittsförmige
Bewegung ist, die in den Figuren 4 bis 7 entgegen dem Uhrzeigersinn in Richtung des
Pfeils A erfolgt. Demnach führt eine rotatorische Bewegung bzw. Drehbewegung des Drehgelenks
12 um den Drehpunkt 13 dazu, dass der Kopplungsabschnitt 15 bzw. die Rotationsachse
14 der Sperrklinke 8 entlang eines Kreisabschnitts bewegt wird. Die in den Gehäuseelementen
3 und 4 ausgebildeten Steueraussparungen 18 und 19 können zusätzlich die Bewegung
der Rotationsachse 14 führen. Die Steueraussparungen 18 und 19 sind jedoch entbehrlich,
so dass sie bei dem Kraftfahrzeugtürverschluss bzw. Heckschloss 1 ausgelassen werden
können.
[0030] Bei genauer Betrachtung der Figuren 4 bis 7 ist erkennbar, dass die rotatorische
Bewegung bzw. Drehbewegung des Drehgelenks 12 entgegen dem Uhrzeigersinn zunächst
eine in Bezug auf die Drehfalle 5 im Wesentlichen tangentiale Bewegung des Rastabschnitts
10 der Sperrklinke 9 bewirkt. Zwar bewegt sich der Kopplungsabschnitt 15 der Sperrklinke
9 entlang der kreissegmentförmigen Bewegungskurve 17, jedoch wird der Rastabschnitt
10 der Sperrklinke 9 zunächst im Wesentlichen tangential zur Drehfalle 5 bewegt. Mit
anderen Worten wird die Sperrklinke 9 in einem ersten Schritt relativ zur Drehfalle
5 von Figur 4 zu Figur 5 nach unten bewegt, wodurch es möglich ist, dass die Drehfalle
5 sich in Richtung des Pfeils A drehen kann, wodurch insgesamt die auf die Heckklappe
wirkende Vorspannung verringert wird. Bei der Bewegung der Sperrklinke 9 aus der in
Figur 5 gezeigten Stellung in die in Figur 6 dargestellte Stellung erfolgt dann sowohl
eine tangentiale Bewegung des Rastabschnitts 10 der Sperrklinke 9 in Bezug auf die
Drehfalle 5 als auch eine radiale Bewegung des Rastabschnitts 10 der Sperrklinke 9
von der Drehfalle 5 weg, was daran zu erkennen ist, dass der Rastabschnitt 10 zu einem
gewissen Teil von dem Rastarm 11 der Drehfalle 5 ausgerückt ist. In einem abschließenden
Schritt der Bewegung der Sperrklinke 9 in Richtung der Freigabestellung, also aus
der Stellung in Figur 6 zu der Stellung in Figur 7, bewirkt dann die Drehbewegung
des Drehgelenks 12 eine im Wesentlichen radial von der Drehfalle 5 wegweisende Bewegung
des Rastabschnitts 10 der Sperrklinke 9, um die Sperrklinke 9 und die Drehfalle 5
außer Eingriff zu bringen, wie es schließlich in Figur 7 gezeigt ist. In dieser Position,
bei welcher sich die Drehfalle 5 in Offenstellung und die Sperrklinke 9 in Freigabestellung
befinden, sind der Rastarm 11 und der Rastabschnitt 10 außer Eingriff gebracht und
können sich aneinander vorbei bewegen, wobei die Drehfalle 5 sich weiter in Richtung
des Pfeils A drehen wird, damit sich das Schließelement 2 aus dem Drehfallenmaul 7
heraus bewegen kann. Auf diese Weise werden die Sperrklinke 9 und die Drehfalle 5
zum Öffnen einer Heckklappe außer Eingriff gebracht, indem die Sperrklinke 9 zumindest
abschnittsweise von der Drehfalle 8 weggeschwenkt wird. Dabei wird, wie vorstehend
erwähnt, die Sperrklinke 8 von dem Drehgelenk 12 während der Bewegung aus der Eingriffsstellung
in Richtung der Freigabestellung derart bewegt, dass die bei dieser Bewegung mit der
Sperrklinke 9 nach wie vor in Eingriff stehende Drehfalle 5 in Richtung der Offenstellung
bewegt wird. Das Drehgelenk 12, welches mit dem Antriebselement gekoppelt ist, wird
zum Öffnen des Kraftfahrzeugtürverschlusses bzw. des Heckschlosses 1 derart gedreht,
dass die Sperrklinke 9 oder zumindest ein Abschnitt der Sperrklinke 9 (d.h. der Rastabschnitt
10) zunächst während der Bewegung aus der Eingriffsstellung in Richtung der Freigabestellung
im Wesentlichen tangential in Bezug auf die Drehfalle 5 bewegt wird und dann, um die
Sperrklinke 9 und die Drehfalle 5 außer Eingriff zu bringen, von der Drehfalle 5 im
Wesentlichen radial weg bewegt wird.
[0031] Bei der Gesamtbewegung der Sperrklinke 9, wie es vorstehend beschrieben wurde, weicht
die Bewegung des Kopplungsabschnitts 15, welcher aufgrund der Bewegungskopplung mit
dem Drehgelenk 12 der kreissegmentförmigen bzw. kreisabschnittsförmigen Bewegungskurve
17 folgt, von der Bewegung des Rastabschnitts 10 der Sperrklinke 9 ab. Der Rastabschnitt
10, der in der Eingriffsstellung der Sperrklinke 9 mit der Drehfalle 5 in Eingriff
steht, ist mit Hilfe eines Führungselements 20 bewegungsgeführt. Das Führungselement
20 ist an dem Gehäuseelement 3 des Kraftfahrzeugtürverschlusses bzw. Heckschlosses
1 angeordnet und um eine Achse 21 schwenkbar daran gelagert. Ferner weist das Führungselement
20 eine Führungsausnehmung 22 mit zwei einander gegenüberliegenden Anschlagflächen
auf, welche eine Bewegung des mit der Drehfalle 5 in Eingriff bringbaren Rastabschnitts
10 der Sperrklinke 9 hin zu der Drehfalle 5 oder weg von der Drehfalle 5 führt bzw.
steuert. Insbesondere kann in der Führungsausnehmung 22 die Bewegung eines Steuerzapfens
23 geführt werden, der im Bereich des Rastabschnitts 10 der Sperrklinke 9 ausgebildet
ist (siehe Figuren 4 und 8). Die Bewegung des Führungselements 20 selbst kann durch
eine in dem Gehäuseelement 3 ausgebildete Bewegungsbegrenzungsausnehmung 24 (siehe
Figur 1) begrenzt sein. Der Rastabschnitt 10 der Sperrklinke 9 kann, wie vorstehend
erwähnt, in Richtung der Eingriffsstellung mit Hilfe des Federelements 16 vorgespannt,
sein, so dass der im Bereich des Rastabschnitts 10 ausgebildete Steuerzapfen 23 während
des in den Figuren 4 bis 7 dargestellten Bewegungsvorgangs radial in Richtung der
Drehfalle 5 am äußersten Ende der in dem Führungselement 20 ausgeformten Führungsausnehmung
22 gedrängt ist.
[0032] Als Alternative zu dem Führungselement 20 könnte eine radiale Bewegung weg von der
Drehfalle 5 von dieser selbst bewirkt werden. Zu diesem Zweck könnte ein Außenabschnitt
der Drehfalle 5 einen Radialansatz 25 aufweisen, wie in Figur 4 gestrichelt angedeutet
bzw. dargestellt ist. Bei Drehung der Drehfalle 5 würde dann der Radialansatz 25 bei
hinreichender Drehung in Anlage an die Sperrklinke 9 gelangen und die Sperrklinke
9 derart wegdrücken bzw. auslenken, dass der Rastabschnitt 10 und der Rastarm 11 außer
Eingriff gebracht werden.
[0033] In Figur 8 ist eine Position des Heckschlosses bzw. des Kraftfahrzeugtürverschlusses
1 während des Schließvorgangs gezeigt, in welcher sich der Kopplungsabschnitt 15 der
Sperrklinke 9 wieder in der Eingriffsstellung befindet, wohingegen der Rastabschnitt
10 der Sperrklinke 9 radial von der Drehfalle 5 weggeschwenkt angeordnet ist, wobei
der Steuerzapfen 23 eine mittige Position in der Führungsausnehmung 22 des Führungselements
20 einnimmt. Aufgrund dessen, dass der Steuerzapfen 23 des Rastabschnitts 10 gegen
die Kraft des Federelements 16 in der Führungsausnehmung 22 des Führungselements 20
radial von der Drehfalle 5 weg gedrängt werden kann, ist es möglich, dass die Drehfalle
5 in Richtung des Pfeils B sich beim Schließvorgang dreht und bei dieser Bewegung
der Rastarm 11 an dem Rastabschnitt 10 vorbeigleitet. Hierbei sorgt die Vorspannung
der Sperrklinke 9 dafür, dass dann, wenn der Rastarm 11 den Rastabschnitt 10 passiert
hat, beide ineinander greifen bzw. dass sich der Rastabschnitt 10 dann über den Rastarm
11 schiebt und für einen Eingriff von Sperrklinke 9 und Drehfalle 5 sorgt, so dass
die in Figur 4 gezeigte Schließstellung wieder eingenommen ist. Der Vorgang des Schließens
soll aber hier nicht näher betrachtet werden, denn die Erfindung richtet sich primär
auf die Vorgänge beim Öffnen des Kraftfahrzeugtürverschlusses bzw. des Heckschlosses
1.
[0034] In den Figuren 9 bis 13 ist der Kraftfahrzeugtürverschluss bzw. das Heckschloss 1
gemäß der zweiten Ausführungsform dargestellt. Mit Bezug auf die Figuren 9 bis 13
ist zu erkennen, dass der Kraftfahrzeugtürverschluss bzw. das Heckschloss 1 gemäß
der zweiten Ausführungsform - ebenso wie die erste Ausführungsform - das Gehäuseelement
3, welches aus Gründen der Übersichtlichkeit lediglich in Figur 9 dargestellt ist,
die um und an der Drehachse 6 drehbar gelagerte Drehfalle 5 mit dem Drehfallenmaul
7, in welchem in der Eingriffsstellung das Schließelement 2 angeordnet ist, und mit
dem Rastarm 11, welcher mit dem Rastabschnitt 10 der Sperrklinke 9 in Eingriffsstellung
in Eingriff steht, und dem mit einem Antriebselement 26 (siehe z.B. Figur 10 oder
11) gekoppelten Drehgelenk 12, welches um einen Drehpunkt 13 (Rotationsachse) drehbar
ist, umfasst. Auf eine Darstellung der Federelemente 8, 16 wurde in den Figuren 9
bis 13 verzichtet, wobei auch die zweite Ausführungsform über entsprechende Federelemente
verfügen kann, damit die Drehfalle 5 in Richtung des Pfeils A (Figuren 12 und 13),
d.h. in Richtung ihrer Offenstellung, federvorbelastet bzw. vorgespannt ist. Zusätzlich
kann auch die Sperrklinke 9 mit Hilfe eines solchen Federelements in Richtung der
Eingriffsstellung vorgespannt bzw. federvorbelastet sein. Dieser Aufbau und das Zusammenwirken
von Sperrklinke 9 und Drehfalle 5 ist im Wesentlichen identisch zu der Funktionsweise
dieser Bauteile bei der ersten Ausführungsform, so dass auf eine Wiederholung der
Beschreibung verzichtet und vielmehr auf die entsprechenden Ausführungen zur ersten
Ausführungsform verwiesen wird.
[0035] Auch ist bei der zweiten Ausführungsform die Sperrklinke 9 mit dem Drehgelenk 13
bewegungsgekoppelt verbunden. Jedoch bestehen bei dieser Kopplung zwischen der ersten
und zweiten Ausführungsform Unterschiede, auf die nachstehend bei der Beschreibung
der zweiten Ausführungsform eingegangen wird.
[0036] Während die Drehfalle 5 mit Hilfe der ortsfesten Drehachse 6 an dem Gehäuseelement
3 drehbar gelagert ist, ist der Kopplungsabschnitt 15 der Sperrklinke 9 über die Rotationsachse
14 schwenkbar an dem Drehgelenk 12 angebracht bzw. gelagert. Die Rotationsachse 14
ist im Gegensatz zur Drehachse 6 nicht ortsfest, sondern bewegt sich während der Bewegung
der Sperrklinke 9 in Richtung der Freigabestellung relativ zur Drehachse 6 der Drehfalle
5 translatorisch entlang der in den Figuren 12 und 13 gezeigten Bewegungskurve 17.
Durch diese Bewegungskurve 17 erfährt der Kopplungsabschnitt 15 der Sperrklinke 9
eine kreisabschnittsförmige Bewegung, die keine rotatorische sondern eine im Wesentlichen
translatorische Bewegung in Bezug auf die Drehfalle 5 ist. Somit erfolgt für die Rotationsachse
14 und den Kopplungsabschnitt 15 eine kreisabschnittsförmige Bewegung, wenn sich die
Sperrklinke 9 aus der Offenstellung (Figur 12) in die Freigabestellung (Figur 13)
bewegt. Die Position der Rotationsachse 14 in Bezug auf die ortsfeste Drehachse 6
der Drehfalle 5 ist demnach nicht gleichbleibend, sondern ändert sich während der
Bewegung der Sperrklinke 9 aus der Offenstellung in die Freigabestellung. Bewirkt
wird diese Änderung der Position der Rotationsachse 14 und des Kopplungsabschnitts
15 wiederum von dem mit dem Antriebselement 26 gekoppelten Drehgelenk 12, wobei aber
bei der zweiten Ausführungsform eine Schubstange 28 zwischen Antriebselement 26 und
Rotationsachse 14 bzw. Kopplungsabschnitt 15 zwischengeschaltet ist, die die Antriebskraft
des Antriebselementes 26 zunächst auf die Schubstange 26, dann auf das Drehgelenk
12 und erst dann auf die Rotationsachse 14 bzw. den Kopplungsabschnitt 15 der Sperrklinke
9 überträgt. Wie beispielsweise aus Figur 11 ersichtlich ist, ist ein erstes Ende
29 der Schubstange 28 mit dem Antriebselement 26 gekoppelt. Dabei ist das erste Ende
29 der Schubstange 28 radial versetzt zu einer Rotationsachse 30 des Antriebselementes
26 an einem Radialansatz 31 des Antriebselements 26 an diesem drehbeweglich bzw. schwenkbar
angebracht. Die Schubstange 28 ist leicht gebogen, wobei ein zweites Ende 32 der Schubstange
28 das mit dem Kopplungsabschnitt 15 der Sperrklinke 9 bewegungsgekoppelte Drehgelenk
12 bzw. die Rotationsachse 14 der Sperrklinke 9 aufnimmt. Zur Führung der Bewegung
des zweiten Endes 32 der Schubstange 28 bzw. des Kopplungsabschnitts 15 der Sperrklinke
9 ist das Drehgelenk 12 an dem am Gehäuseelement 3 angebrachten Drehpunkt 13 drehbar
gelagert. Radial versetzt zu dem Drehpunkt 13 des Drehgelenks 12 ist die Schubstange
28 und die Rotationsachse 14 der Sperrklinke 9 mit dem Drehgelenk 12 verbunden, so
dass die Rotationsachse 14 bei entsprechender Bewegung der Schubstange 28 drehbar
und verschwenkbar sind.
[0037] In Figur 12 ist der Kraftfahrzeugtürverschluss bzw. das Heckschloss 1 gemäß der zweiten
Ausführungsform in der Verriegelungs- bzw. Eingriffsstellung dargestellt, wohingegen
in Figur 13 die Offenstellung des Kraftfahrzeugtürverschlusses bzw. Heckschlosses
1 gezeigt ist. Die Bewegung des Rastabschnitts 10 der Sperrklinke 9 aus ihrer in Figur
12 gezeigten Eingriffsstellung in die in Figur 13 dargestellte Offenstellung erfolgt
entlang der Bewegungsbahn 33, die schematisch in dem jeweiligen Kästchen seitlich
des Kraftfahrzeugtürverschluss (Heckschloss) 1 gezeigt ist, wobei der Punkt 34 die
aktuelle Stellung (Eingriffsstellung) des Rastabschnitts 10 auf der Bewegungsbahn
33 kennzeichnet. Durch die Drehbewegung des Antriebselements 26 (angedeutet mit Hilfe
des Pfeils C in Figur 12) wird die Schubstange 28 aus der in Figur 12 gezeigten Position
in die Position der Figur 13 verschwenkt. Dabei ist die Bewegung des zweiten Endes
32 der Schubstange 28 von dem Drehgelenk 12 entlang der Bewegungskurve 17 geführt,
so dass sich dadurch auch die Rotationsachse 14 sowie der Kopplungsabschnitt 15 der
Sperrklinke 9, die mit dem zweiten Ende 32 der Schubstange 28 gekoppelt sind, entlang
der Bewegungskurve 17 bewegen. Durch diese Kopplung erfährt der Kopplungsabschnitt
15 der Sperrklinke 9 eine im Wesentlichen kreisabschnittsförmige Bewegung. Die Bewegung
des Rastabschnitts 10 aus der Eingriffsstellung in Richtung der Freigabestellung ist
hingegen in einem ersten Bewegungsabschnitt eine in Bezug auf die Drehfalle 5 im Wesentlichen
tangentiale Bewegung des Rastabschnitts 10, was durch den senkrechten Verlauf der
Bewegungsbahn 33 gekennzeichnet ist. Dadurch steht die Sperrklinke 9 weiterhin mit
der Drehfalle 5 in Eingriff. Allerdings ermöglicht die tangentiale Bewegung des Rastabschnitts
10 eine Drehbewegung der Drehfalle 5 in Richtung der Offenstellung, so dass die Vorspannung
der Heckklappe, die bei geschlossenem Verschluss vorherrscht, abgebaut wird, ohne
dass der Verschluss geöffnet ist. Dieser Bewegungsablauf entspricht dem in den Figuren
4 und 5 gezeigten Ablauf der ersten Ausführungsform des Kraftfahrzeugtürverschlusses
bzw. Heckschlosses 1. In einem zweiten Bewegungsabschnitt des Rastabschnitts 10 wird
dieser dann radial von der Drehfalle 5 wegbewegt, was durch den im Wesentlichen senkrechten
Verlauf der Bewegungsbahn 33 gekennzeichnet ist, um die Sperrklinke 9 und die Drehfalle
5 außer Eingriff zu bringen. Dieser Ablauf entspricht dem in den Figuren 5 und 6 dargestellten
Bewegungsablauf der ersten Ausführungsform des Kraftfahrzeugtürverschlusses 1.
[0038] Die Kraftübertragung des Antriebselements 26 erfolgt über den Radialansatz 31, der
einem Übertragungshebel entspricht und die Kraft auf die Schubstange 28 überträgt,
von der die Kraft dann weiter auf die Rotationsachse 14 bzw. den Kopplungsabschnitt
15 der Sperrklinke 9 übertragen wird. Die Schubstange 28 ist an einem am freien Ende
des Radialansatzes 31 angeordneten Drehpunkt 36 drehbar gelagert. Dabei wird die übertragene
Kraft von dem Drehgelenk 12 in eine definierte Bewegung des Kopplungsabschnitts 15
umgesetzt, wie es vorstehend beschrieben wurde. Hinsichtlich der Kraftübertragung
definiert das Drehgelenk 12 einen ersten Kniehebel und der Radialansatz 31 einen zweiten
Kniehebel, wodurch eine besonders kraftvolle Bewegungskopplung bewirkt wird. Der zweite
Kniehebel sichert den ersten Kniehebel, insbesondere deshalb, da die Momente an dem
zweiten Kniehebel sehr klein sind, so dass er sich durch geringe Kräfte gut sichern
lässt. Aus Gründen der Sicherheit ist es ferner wünschenswert, dass der Kraftfahrzeugtürverschluss
bzw. das Heckschloss 1 auch im Fall eines Fahrzeugunfalls in der geschlossenen Stellung
verbleibt. Daher muss der Kraftfahrzeugtürverschluss 1 den bei einem Fahrzeugunfall
vorherrschenden Beschleunigungskräften standhalten, so dass Sperrklinke 9 und Drehfalle
5 nicht außer Eingriff gelangen. Zu diesem Zweck weist die Sperrklinke 9 eine Beuge
35 (siehe Figuren 10 und 13) auf, die in Eingriffsstellung (Figuren 10 und 12) an
dem als Endanschlag wirkenden und die Bewegung der Sperrklinke 9 über die Eingriffsstellung
hinaus begrenzenden Drehpunkt 13 des Drehgelenks 12 anliegt. In dieser Position, in
welcher die Beuge 35 der Sperrklinke 9 an dem Drehpunkt 13 anliegt, also in Eingriffsstellung,
nimmt die Schubstange 28 eine Position ein, in welcher sie einen Totpunkt überschritten
hat und dadurch in der Eingriffsstellung selbstsichernd arretiert ist. Der als Führungsachse
wirkende Drehpunkt 13 dient hierbei als mechanischer Anschlag, der die Bewegung der
Sperrklinke 9 aus der Offenstellung in die Eingriffsstellung begrenzt.
[0039] Der Kraftfahrzeugtürverschluss bzw. das Heckschloss 1 der ersten und zweiten Ausführungsform
zeichnet sich dadurch aus, dass die Geräuschentwicklung beim Öffnungsvorgang auf ein
Minimum reduziert ist und insbesondere das Geräusch beim Entlastungsschlag minimiert
ist. Dies wird dadurch erreicht, dass beim Öffnungsvorgang die Sperrklinke 9 und die
Drehfalle 5 derart zueinander bewegt werden, dass sich die Heckklappe und damit der
Kraftfahrzeugtürverschluss 1 relativ zu dem Schließelement 2 entfernen kann, wodurch
der auf die Heckklappe lastende Druck bzw. die Vorspannung der Heckklappe zunächst
reduziert wird, bevor die Sperrklinke 9 und die Drehfalle 5 endgültig außer Eingriff
gelangen, um das Schließelement 2 freizugeben. Insbesondere wird dies dadurch erreicht,
indem beim Öffnungsvorgang das Drehgelenk 12, welches eine Schwenkachse 27 für die
Sperrklinke 9 definiert, relativ zur Drehachse 6 der Drehfalle 5 bewegt wird, wodurch
die zunächst tangentiale Bewegung zur Drehfalle 5 und dann die radial von der Drehfalle
5 wegweisende Bewegung des Rastabschnitts 9 der Sperrklinke 9 umgesetzt wird. Beim
Öffnungsvorgang der zweiten Ausführungsform stellen das Drehgelenk 12, das Antriebselement
26 und die das Drehgelenk 12 mit dem Antriebselement 26 bewegungskoppelnde Schubstange
28 die Verzögerungsmittel dar, um die Geschwindigkeit der Drehbewegung der Drehfalle
5 zur Freigabe des Schließelementes 2 zu verzögern.
[0040] In den Figuren 14 bis 22 ist ein Kraftfahrzeugtürverschluss bzw. ein Heckschloss
1 gemäß einer dritten Ausführungsform dargestellt. Auch das Heckschloss 1 gemäß der
dritten Ausführungsform umfasst ein lediglich in den Figuren 14 bis 22 schematisch
dargestelltes Schließelement 2, welches an einem Fahrzeugrahmen befestigt sein kann,
wenn das Heckschloss 1 an der Heckklappe befestigt ist. Denkbar ist selbstverständlich
auch, dass das Schließelement 2 an der Heckklappe und das Heckschloss 1 an dem Fahrzeugrahmen
befestigt sein kann. Der Kraftfahrzeugtürverschluss 1 umfasst ferner das nur in Figur
14 gezeigtes Gehäuseelement 3, in welchem weitere Bauteile des Kraftfahrzeugtürverschlusses
1 aufgenommen, unter- und angebracht sind. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde
das Gehäuseelement 3 in den Figuren 15 bis 22 nicht weiter dargestellt. Der Kraftfahrzeugtürverschluss
1 umfasst zusätzlich die Drehfalle 5, die um die Drehachse 6 an dem Gehäuseelement
3 drehbar gelagert ist und die das Drehfallenmaul 7 aufweist, in welches in Schließstellung
das Schließelement 2 eingreift. Die Drehfalle 5 ist durch ein nicht näher dargestelltes
Federelement derart vorgespannt bzw. feder(kraft)beaufschlagt bzw. federvorbelastet,
dass sie bestrebt ist, sich bei beispielsweise der in Figur 17 gezeigten geschlossenen
Stellung bzw. Schließstellung im Uhrzeigersinn um die Drehachse 6 zu drehen, so dass
die Drehfalle 5 in Offenstellung das Schließelement 2 mit Bezug auf Figur 22 nach
unten hin freigibt. Somit umgreift die Drehfalle 5 in Schließstellung das Schließelement
2, wobei sie in Richtung der das Schließelement 2 freigebenden Offenstellung vorgespannt
ist.
[0041] Um den Kraftfahrzeugtürverschluss 1 in der in Figur 14 oder auch Figur 17 gezeigten
Schließstellung zu halten, ist die Drehfalle 5 von der Sperrklinke 9 gehalten, indem
der Rastabschnitt 10 der Sperrklinke 9 mit dem Rastarm 11 am Drehfallenmaul 7 in Eingriff
steht. Dabei kann neben der Drehfalle 5 zusätzlich auch die Sperrklinke 9 zumindest
in ihrer Eingriffsstellung mit Hilfe eines Federelements vorgespannt bzw. federvorbelastet
sein, um infolge der wirkenden Federkraft die Eingriffsstellung mit der Drehfalle
5 zu halten. Die Federkraft bewirkt dabei eine Drehkraft im Uhrzeigersinn um die Rotationsachse
14 herum, um die die Sperrklinke 9 drehbar an dem Gehäuseelement 3 gelagert ist. Die
beispielsweise in den Figuren 14 und 17 gezeigte Position ist die Verriegelungsstellung
des Kraftfahrzeugtürverschlusses 1, bei welcher sich die Drehfalle 5 in der Schließstellung
und die Sperrklinke 9 in der Eingriffsstellung befinden. In der Verriegelungsstellung
drückt die vorgespannte Drehfalle 5 mit ihrem Rastarm 11 auf den Rastabschnitt 10
der Sperrklinke 9, wodurch das Schließelement 2 im Drehfallenmaul 7 festgelegt ist.
In der Eingriffsstellung steht die Sperrklinke 9 mit der Drehfalle 5 derart in Eingriff,
dass die Drehfalle 5 an der Bewegung in Richtung der Offenstellung gehindert ist.
[0042] Die Sperrklinke 9, die zum Öffnen des Heckschlosses (Kraftfahrzeugtürverschlusses)
1 zumindest verschwenkt wird und außer Eingriff mit der Drehfalle 5 gebracht wird,
ist unter Zwischenschaltung des Drehgelenks (Gelenkhebels) 12 mit dem Antriebselement
26 verbunden bzw. bewegungsgekoppelt, wobei das Antriebselement 26 von einem nicht
dargestellten Motor zum Beispiel mit Schneckengetriebe mit Schrägverzahnung angetrieben
werden kann. Es sei angemerkt, dass das in den Figuren 14 bis 22 dargestellte Antriebselement
26 zum Teil geschnitten gezeigt ist, um auch Bauteile darstellen zu können, die hinter
dem Antriebselement 26 liegend angeordnet sind. Das Drehgelenk bzw. der Gelenkhebel
12 ist platten- oder scheibenförmig ausgebildet und an dem Gehäuseelement 3 um den
Drehpunkt 13 drehbar gelagert. An dem drehbar gelagerten Drehgelenk (Gelenkhebel)
12 ist die Rotationsachse 14 der Sperrklinke 9 gelagert, die wiederum an dem scheibenförmigen
Drehgelenk (Gelenkhebel) 12 drehbar anliegt. Dabei ist die Rotationsachse 14 der Sperrklinke
9 gleichbedeutend mit dem Kopplungsabschnitt 15, der von dem Antriebselement 26 bewegbar
ist und die Sperrklinke 9 zwischen der Eingriffsstellung und der Freigabestellung
bewegt. Dadurch, dass die Rotationsachse 14 seitlich von dem Drehpunkt 13 versetzt
angeordnet ist, führt eine Drehung des Drehgelenks (Gelenkhebels) 12 dazu, dass sich
bei einer Bewegung zwischen der Eingriffsstellung und der Freigabestellung die Rotationsachse
14 der Sperrklinke 9 relativ zu der Drehachse 6 der Drehfalle 5 bewegt und verschiebt.
Die dabei beschriebene Bewegung der Rotationsachse 14 der Sperrklinke 9 ist die für
die Figuren 12 und 13 bereits beschriebene kreisabschnittsförmige Bewegung entlang
der Bewegungskurve 17, denn die Rotationsachse 14 ist nicht an dem Gehäuseelement
3, sondern an dem drehbaren Drehgelenk (Gelenkhebel) 12 angebracht. Durch diese Kopplung
ist es möglich, dass die Sperrklinke 9 während der Bewegung aus der Eingriffsstellung
in Richtung der Freigabestellung derart bewegt wird, dass sich die bei dieser Bewegung
mit der Sperrklinke 9 nach wie vor in Eingriff stehende bzw. befindende Drehfalle
5 in Richtung der Offenstellung bewegt bzw. dreht. Durch diese Bewegung kann eine
vorhandene Vorspannung der Heckklappe abgebaut werden, da sich die Heckklappe aufgrund
der beschriebenen Bewegungskopplung um einen definierten Hub aus der Verriegelungsstellung
bewegen kann, so dass ein störendes Öffnungsgeräusch deutlich reduziert wird.
[0043] Die Bewegung des Rastabschnitts 10 der Sperrklinke 9 aus ihrer in den Figuren 14
und 17 gezeigten Verriegelungs- bzw. Eingriffsstellung in die Offenstellung des Kraftfahrzeugtürverschlusses
bzw. Heckschlosses 1, in welcher die Sperrklinke 9 und die Drehfalle 5 außer Eingriff
gebracht sind, erfolgt durch die Drehbewegung des Drehgelenks (Gelenkhebels) 12, wodurch
die an dem Drehgelenk (Gelenkhebel) 12 radial versetzt zu dem Drehpunkt 13 angebrachte
Rotationsachse 14 der Sperrklinke 9 kreisabschnittsförmig bewegt wird. Der Rastabschnitt
10 führt hingegen in dem ersten Bewegungsabschnitt aus der Eingriffsstellung in Richtung
der Freigabestellung die in Bezug auf die Drehfalle 5 im Wesentlichen tangentiale
Bewegung durch bzw. wenigstens ein Abschnitt (zum Beispiel der Rastabschnitt 10) wird
tangential in Bezug auf die Drehfalle 5 bewegt. Dadurch steht die Sperrklinke 9 weiterhin
mit der Drehfalle 5 in Eingriff. Allerdings ermöglicht die tangentiale Bewegung (eine
Bewegung nach unten mit Bezug auf Figur 20) des Rastabschnitts 10 eine Drehbewegung
der Drehfalle 5 in Richtung der Offenstellung, so dass die Vorspannung, die bei geschlossenem
Verschluss vorherrscht, abgebaut wird, ohne dass der Verschluss geöffnet ist. In dem
zweiten Bewegungsabschnitt der Sperrklinke 9 bzw. des Rastabschnitts 10 wird der Rastabschnitt
10 dann radial von der Drehfalle 5 (nach rechts außen mit Bezug auf Figur 21) wegbewegt,
um die Sperrklinke 9 und die Drehfalle 5 außer Eingriff zu bringen.
[0044] Das Antriebselement 26 ist über das Drehgelenk (den Gelenkhebel) 12 mit dem Kopplungsabschnitt
15 der Sperrklinke 9 bewegungsgekoppelt, so dass das Antriebselement 26 die Sperrklinke
9 bewegt. Dabei stellt hierbei das Drehgelenk 12 ein mit der Drehfalle 5 gekoppeltes
Verzögerungsmittel dar, um die Geschwindigkeit der Drehbewegung der Drehfalle 5 zur
Freigabe des Schließelementes 2 zu verzögern. Der Kopplungsabschnitt 15 entspricht
auch in der dargestellten dritten Ausführungsform der Rotationsachse 14 der Sperrklinke
9. Er kann aber in alternativer Ausgestaltung auch an einem anderen Abschnitt der
Sperrklinke 9 vorgesehen sein. In der Freigabestellung kann sich die Drehfalle 5 in
Richtung der Offenstellung bewegen, um das Schließelement 2 freizugeben. Während der
Bewegung aus der Eingriffsstellung in Richtung der Freigabestellung bewegt das Antriebselement
26 die Sperrklinke 9 derart, dass sich die bei dieser Bewegung mit der Sperrklinke
9 nach wie vor in Eingriff stehende Drehfalle 5 in Richtung der Offenstellung bewegt
bzw. bewegt wird. Insbesondere ist die Bewegung des Antriebselements 26 eine Drehbewegung,
die während der Bewegung der Sperrklinke 9 aus der Eingriffsstellung in Richtung der
Freigabestellung eine in Bezug auf die Drehfalle 5 im Wesentlichen tangentiale Bewegung
der Sperrklinke 9 und dann, um die Sperrklinke 9 und die Drehfalle 5 außer Eingriff
zu bringen, eine im Wesentlichen radial von der Drehfalle 5 wegweisende Bewegung der
Sperrklinke 9 bewirkt.
[0045] Das in den Figuren 15 und 16 im Detail dargestellte Antriebselement 26 weist einen
Grundkörper 37 auf, der eine zylinderförmige Gestalt besitzt und um die Rotationsachse
(Drehpunkt) 30 an einer Gehäusekomponente des Kraftfahrzeugtürverschlusses bzw. Heckschlosses
1 drehbar gelagert ist. Der Außenumfang des Grundkörpers 37 ist mit einer Verzahnung
versehen, die mit einer Schrägverzahnung eines Schneckengetriebes eines Motors in
Eingriff stehen kann. An dem Grundkörper 37 ist ein Übertragungshebel 38 angeformt,
der versetzt zu der Rotationsachse (Drehpunkt) 30 des Antriebselementes 26 angeordnet
ist und der sich bezogen auf die Rotationsachse (Drehpunkt) 30 tangential erstreckt.
Der Übertragungshebel 38 des Antriebselementes 26 steht mit der Sperrklinke 9 in Wirkverbindung.
Durch den vom Motor angetriebenen Grundkörper 37, der aus der Schließstellung eine
Drehbewegung des Antriebselements 26 in Richtung des Pfeils D (siehe Figuren 17 und
18) zum Öffnen des Heckschlosses bzw. des Kraftfahrzeugtürverschlusses 1 bewirkt,
wird über den Übertragungshebel 38 ein Zapfen 39 bewegt, der an dem Drehgelenk (Gelenkhebel)
12 versetzt zu dessen Drehpunkt 13 angebracht ist. Die Drehung des Antriebselementes
26 bewirkt, dass der Zapfen 39 in einem in dem Übertragungshebel 38 ausgebildeten
Langloch 40 bewegt wird, wobei während des Öffnungsvorgangs infolge der Drehung des
Antriebselementes 26 der Zapfen 39 von der Rotationsachse (dem Drehpunkt) 30 des Antriebselementes
26 weg bewegt wird. Dabei bildet das um den Drehpunkt 13 drehbar gelagerte Drehgelenk
(Gelenkhebel) 12 eine Wirkverbindung zwischen dem Übertragungshebel 38 des Antriebselementes
26 und der Sperrklinke 9. Wie beispielsweise aus Figur 18 ersichtlich ist, sind der
Zapfen 39 und der Kopplungsabschnitt 15 bzw. die Rotationsachse 14 der Sperrklinke
9 jeweils radial versetzt zu dem Drehpunkt 13 des Drehgelenks (Gelenkhebels) 12 an
dem Drehgelenk (Gelenkhebel) 12 angeordnet und angebracht.
[0046] Eine Drehung des Antriebselementes 26 im Uhrzeigersinn (mit Bezug auf die Figuren
17 bis 21) in Richtung des Pfeils D bewirkt eine Drehbewegung des Drehgelenks (Gelenkhebels)
12 ebenfalls im Uhrzeigersinn (in Richtung des Pfeils C), wodurch sich die exzentrisch
bzw. radial zum Drehpunkt 13 versetzt angeordnete und drehbar an dem Drehgelenk (Gelenkhebel)
12 gelagerte Rotationsachse 14 der Sperrklinke 9 im Bereich des Kopplungsabschnitts
15 kreisabschnittsförmig um den Drehpunkt 13 des Drehgelenks (Gelenkhebels) 12 dreht
und bewegt, wohingegen der Rastabschnitt 10 der Sperrklinke 9 der vorstehend beschriebenen
tangential und anschließend radial verlaufenden Bewegungskurve 33 (siehe zum Beispiel
Figur 17) beim Öffnungsvorgang folgt. Eine Bewegung des Zapfens 39 drehbewegt direkt
das Drehgelenk (Gelenkhebel) 12 und indirekt den Kopplungsabschnitt 15 der Sperrklinke
9.
[0047] Für die dritte Ausführungsform des Heckschlosses bzw. des Kraftfahrzeugtürverschlusses
1 ist vorgesehen, dass das Antriebselement 26 zunächst kinetische Energie aufnimmt,
bevor die Last zur Bewegung der Sperrklinke 9 auf den Übertragungshebel 38 wirkt.
Zu diesem Zweck ist vorgesehen, dass sich zum Öffnen des Kraftfahrzeugtürverschlusses
1 das Antriebselement 26 aus einer Anfahrstartposition AS in eine Anfahrendposition
AE bewegt, wobei das Antriebselement 26 erst nach Erreichen der Anfahrendposition
AE die Sperrklinke 9 aus der Eingriffsstellung in Richtung der Freigabestellung bewegt.
Die Anfahrstartposition AS und die Anfahrendposition AE sind in Figur 18 angedeutet,
wobei die gestrichelte Linie die Lage des Übertragungshebels 38 in der Anfahrstartposition
AS wiedergibt. Bei Bewegung des Antriebselementes 26 zwischen der Anfahrstartposition
AS und der Anfahrendposition AE wird der in Wirkverbindung mit der Sperrklinke 9 stehende
Zapfen 39 nicht bewegt. Somit erfolgt auch keine Drehbewegung des Drehgelenks (Gelenkhebels)
12. Vielmehr dreht sich das Antriebselement 26 aus der Anfahrstartposition AS, um
bis zum Erreichen der Anfahrendposition AE genügend Schwung bzw. ausreichend kinetische
Energie aufzunehmen, damit die Sperrklinke 9 in Richtung der Freigabestellung bewegt
werden kann. Damit der Zapfen 39 während dieser Drehbewegung des Antriebselementes
26 nicht bewegt wird, wodurch das Antriebselement 26 belastet werden würde, weist
das Langloch 40 einen neutralen Radius auf, der gleichbedeutend mit einem Freilaufabschnitt
41 ist (siehe Figur 16). Somit ist bei der Bewegung des Antriebselementes 26 zwischen
der Anfahrstartposition AS und der Anfahrendposition AE der Zapfen 39 in dem Freilaufabschnitt
41 des Langlochs 40 geführt, wobei der Freilaufabschnitt 41 radial nach außen versetzt
auf konstantem Radius in Bezug auf die Rotationsachse (Drehpunkt) 30 des Antriebselementes
26 verlaufend ausgebildet ist. An den Freilaufabschnitt 41 schließt sich ein Übertragungsabschnitt
42 des Langlochs 40 an, der sich bezogen auf den konstanten Radius im Wesentlichen
tangential zu diesem erstreckt. Sobald sich der Zapfen 39 in dem Übertragungsabschnitt
42 befindet, ist die Wirkverbindung zwischen dem Übertragungshebel 38 und der Sperrklinke
9 hergestellt, wobei bei Drehung des Antriebselementes 26 in Richtung des Pfeils D
der Übertragungshebel 38 den Zapfen 39 innerhalb des Langlochs 40 von der Rotationsachse
(Drehpunkt) 30 weg drängt bzw. drückt, wodurch der Zapfen 39 das Drehgelenk (Gelenkhebel)
12 dreht, woraufhin das Drehgelenk (Gelenkhebel) 12 die Sperrklinke 9 auslenkt und
deren Rotationsachse 14 relativ zur Drehachse 6 der Drehfalle 5 verschiebt. Wie insbesondere
aus Figur 18 ersichtlich ist, erstreckt sich der Freilaufabschnitt 41 kreisabschnittsförmig
in einem Winkelbereich α zwischen 18° und 32° um die Rotationsachse (Drehpunkt) 30
des Antriebselementes 26. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt der den Freilauf
definierende Winkelbereich α in etwa 20°, wobei die gesamte Öffnungsdrehbewegung des
Antriebselementes 26 um die Rotationsachse (Drehpunkt) 30 herum weniger als 180° beträgt.
Der Freilaufabschnitt 41 ermöglicht ein lastfreies Anfahren des Antriebselementes
26 bzw. des das Antriebselement 26 antreibenden Motors, wobei erst nach Hochlaufen
des Motors und bei Erreichen der Anfahrendposition AE, in welcher das Drehmoment zur
Bewegung der Sperrklinke 9 ausreichend ist, die im Wesentlichen kraftschlüssige Wirkverbindung
zwischen Übertragungshebel 38, Zapfen 39, Drehgelenk (Gelenkhebel) 12 und Sperrklinke
9 hergestellt ist und die Sperrklinke 9 bewegt wird. Durch den Freilaufabschnitt 41
ist somit die Sperrklinke 9 bzw. der an dem Drehgelenk (Gelenkhebel) 12 angebrachte
Zapfen 39 für einen ersten Zeitabschnitt des Öffnungsvorgangs des Kraftfahrzeugtürverschlusses
bzw. Heckschlosses 1 von der Drehbewegung des Antriebselements 26 entkoppelt.
[0048] Bei der Bewegung aus der Eingriffsstellung in die Freigabestellung durchläuft die
Sperrklinke 9 eine Zwischenstellung, die in Figur 19 dargestellt ist. Hierbei ist
es charakteristisch, dass die Sperrklinke 9 aus der Eingriffsstellung in die Zwischenstellung
von dem Antriebselement 26 antreibend bewegt wird und dass die Bewegung der Sperrklinke
9 aus der Zwischenstellung in die Freigabestellung von dem Antriebselement 26 gebremst
wird. In diesem Sinne ist das Antriebselement 26 derart ausgebildet bzw. wird derart
von dem nicht dargestellten Motor mit einem Drehmoment angetrieben, dass das Antriebselement
26 die Bewegung der Sperrklinke 9 aus der Eingriffsstellung in die Zwischenstellung
antreibend und die Bewegung der Sperrklinke 9 aus der Zwischenstellung in die Freigabestellung
bremsend ausgebildet ist. Die von der Sperrklinke 9 eingenommene Zwischenstellung
entspricht einer Totpunktlage der Sperrklinke 9. Wie in Figur 19 durch die gestrichelte
Linie 21 angedeutet ist, sind in der Totpunktlage die auf die Sperrklinke 9 einwirkende
Kraft der Drehfalle 5, welche in Bezug auf die Darstellung nach unten wirkt, und die
Rotationsachse 14 der Sperrklinke 9 in einer Linie, d.h. der Linie 43, liegend angeordnet,
wobei ferner auch der Drehpunkt 13 des Drehgelenks (Gelenkhebels) 12 in Totpunktlage
auf der Linie 43 liegt.
[0049] Durch die auf die Sperrklinke 9 wirkende Kraft der vorgespannten Drehfalle 5 würde
sich ohne die Antriebskraft des Antriebselementes 26 die Sperrklinke 9 immer wieder
in die in Figur 17 gezeigte Stellung, der Eingriffsstellung, bewegen, da sie den Totpunkt
bzw. die Totpunktlage noch nicht überschritten hat, wobei die Kraftwirkung der Drehfalle
5 insbesondere das Drehgelenk (Gelenkhebel) 12 mit der daran angebrachten Sperrklinke
9 zurückdreht. Um somit die Sperrklinke 9 in die Freigabestellung und über den Totpunkt
hinweg zu bewegen, muss das Antriebselement 26 die Sperrklinke 9 antreiben, wobei
das Antriebselement 26 die Rotationsachse 14 der Sperrklinke 9 über den Übertragungshebel
38, den Zapfen 39 und das Drehgelenk (Gelenkhebel) 12 antreibt.
[0050] Erst wenn die in der Figur 19 gezeigte Totpunktlage von der Rotationsachse 14 der
Sperrklinke 9 überschritten ist, kann die Kraft der Drehfalle 5 derart wirken, dass
die Sperrklinke 9 infolge der Krafteinwirkung in Richtung der Freigabestellung gedrängt
wird. Damit die Sperrklinke 9 nicht durch die Krafteinwirkung der Drehfalle 5 beschleunigt
und ggf. beschädigt wird, dient das Antriebselement 26 als Bremse, wenn die Rotationsachse
14 der Sperrklinke 9 die Totpunktlage überschritten hat. Dabei setzt das Antriebselement
26 seine Drehung im Uhrzeigersinn mit konstanter Drehgeschwindigkeit fort, bis die
Sperrklinke 9 in der Freigabestellung angelangt ist.
[0051] Mit Bezug auf die Figuren 17 bis 22 sind verschiedene Zeitpunkte der Bewegung der
Sperrklinke 9 aus der Eingriffsstellung in die Freigabestellung gezeigt, wobei Figur
17 die Eingriffsstellung und Figur 19 die vorstehend erläuterte Zwischenstellung bzw.
Totpunktlage zeigen. In Figur 20 hat sich das Antriebselement 26 bereits gedreht und
den Übertragungshebel 38 im Uhrzeigersinn verschwenkt, wodurch sich die Lage des Zapfens
9 innerhalb des Langlochs 40 verändert hat, ohne dass sich der Zapfen 39 selbst oder
das Drehgelenk (Gelenkhebel) 12 bewegt hätten. Hingegen treiben dann zwischen Figur
18 und Figur 19 das Antriebselement 26 und der Übertragungshebel 38 den Zapfen 39
derart an, dass dieser das Drehgelenk (Gelenkhebel) 12 im Uhrzeigersinn um den Drehpunkt
13 dreht, wodurch sich dann wiederum die Rotationsachse 14 der Sperrklinke 9 ebenfalls
um den Drehpunkt 13 drehen und die Rotationsachse 14 der Sperrklinke 9 in die Totpunktlage
bzw. Zwischenstellung gelangt.
[0052] In Figur 20 hat sich das Antriebselement 26 mit dem Übertragungshebel 38 weiter im
Uhrzeigersinn gedreht, wodurch der Zapfen 39 nun von der Rotationsachse (Drehpunkt)
30 des Antriebselementes 26 weg bewegt und gedrängt wird. Dadurch wird das Drehgelenk
(Gelenkhebel) 12 weiter um seinen Drehpunkt 13 bewegt, wobei die Rotationsachse 14
der Sperrklinke 9 die kreisabschnittsförmige Bewegung (Bewegungskurve 17) erfährt
und über die Zwischenstellung bzw. Totpunktlage bewegt wird. Wie vorstehend beschrieben,
bremst das Antriebselement 26 nun die Bewegung der Sperrklinke 9 und wirkt der Kraft
der Drehfalle 5 entgegen, um die Sperrklinke 9 kontrolliert in die Freigabestellung
zu bewegen und auszulenken. Sobald die Sperrklinke 9 sich über den Totpunkt bewegt
hat, bewegt sich auch die Drehfalle 5 in Richtung ihrer Offenstellung.
[0053] Die Freigabestellung nimmt die Sperrklinke 9 bereits in Figur 21 ein, wobei in dieser
Darstellung eine Stellung gezeigt ist, in welcher der Rastabschnitt 10 der Sperrklinke
9 gerade außer Eingriff mit dem Rastarm 11 der Drehfalle 5 gelangt ist. In Figur 22
hat sich dann lediglich die Drehfalle 5 aufgrund ihrer Federvorspannung weiter im
Uhrzeigersinn gedreht und nimmt hier die Offenstellung ein, in welcher das Schließelement
2 freigeben ist und aus dem Drehfallenmaul 7 gelangt, so dass insgesamt der Kraftfahrzeugtürverschluss
bzw. das Heckschloss 1 geöffnet ist. Dadurch, dass das Antriebselement 26 die Bewegung
der Sperrklinke 9 aus der Eingriffsstellung in die Zwischenstellung antreibend und
aus der Zwischenstellung in die Freigabestellung bremsend ausgebildet ist, wirkt das
Antriebselement 26 hinter der Totpunktlage als Bremse, wobei die Bewegung der Sperrklinke
9 komplett durch das Antriebselement 26 aus der Eingriffsstellung bis in die Freigabestellung
geführt ist und das Antriebselement 26 die Sperrklinke 9 quasi nach dem Überschreiten
der Zwischenstellung bzw. der Totpunktlage festhält und verhindert, dass die Bewegung
der Sperrklinke 9 beschleunigt wird. Somit erfolgt in der Totpunktlage eine Art Lastwechsel
für das Antriebselement 26.
[0054] Wie vorstehend bereits beschrieben wurde, führt der Rastabschnitt 10 bei der Öffnungsbewegung
in dem ersten Bewegungsabschnitt eine in Bezug auf die Drehfalle 5 im Wesentlichen
tangentiale Bewegung durch, wobei die Sperrklinke 9 weiterhin mit der Drehfalle 5
in Eingriff steht, diese sich aber nach Überschreiten des Totpunktes in Richtung der
Offenstellung dreht. In dem zweiten Bewegungsabschnitt wird dann der Rastabschnitt
10 der Sperrklinke 9 radial von der Drehfalle 5 weg bewegt, um die Sperrklinke 9 und
die Drehfalle 5 außer Eingriff zu bringen. Um bei der Rückführung der Sperrklinke
9 eine mögliche Scheinschließung zu vermeiden, umfasst der Kraftfahrzeugtürverschluss
1 ein Führungselement 44, welches in Figur 15 in einer Einzelteildarstellung dargestellt
ist. Durch das Führungselement 44 ist es der Sperrklinke 9 bei Rückführung aus der
Offenstellung in die Schließstellung erst dann möglich in die Drehfalle einzugreifen,
wenn die Rotationsachse 14 der Sperrklinke im Wesentlichen die in Figur 17 gezeigte
Stellung entlang der kreisabschnittförmigen Bewegungskurve 17 eingenommen hat.
[0055] Das Drehgelenk 12 ist mit einem längenveränderlichen Hebel, der als Übertragungshebel
38 mit Langloch 30 ausgebildet ist, in welchem sich ein mit dem Drehgelenk 12 gekoppelter
Zapfen bzw. Steuerzapfen 39 infolge einer Drehung des Übertragungshebels 38 verschieblich
bewegt, gekoppelt, wobei der Hebel bzw. Übertragungshebel 38 die Bewegung der Sperrklinke
9 aus der Eingriffsstellung in eine Zwischenstellung antreibend und aus der Zwischenstellung
in die Freigabestellung bremsend ausgebildet ist. Hierbei ist dann die die Zwischenstellung
(gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel) eine Totpunktlage der Sperrklinke 9, in welcher
zumindest die auf die Sperrklinke 9 einwirkende Kraft der Drehfalle 5 und die Rotationsachse
14 der Sperrklinke 9 in einer Linie 43 liegend angeordnet sind. Das Antriebselement
26 kann als Verzögerungsmittel vorgesehen sein, wobei das Antriebselement 26 bei der
Bewegung der Sperrklinke 9 aus der Eingriffsstellung in die Freigabestellung die Bewegung
des Drehgelenks 12 um den Drehpunkt 13 herum bewirkt und kontrolliert sowie verzögert.
[0056] Die vorstehend angeführten, unterschiedlichen Ausführungen führen allgemein zu dem
Merkmal, dass die Verzögerungsmittel gleichzeitig eine Betätigung der Sperrklinke
9 bewirken.
[0057] Die vorstehend beschriebene Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die beschriebenen
und dargestellten Ausführungsformen beschränkt. Es ist ersichtlich, dass an den in
der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen zahlreiche, dem Fachmann entsprechend
der beabsichtigten Anwendung naheliegende Abänderungen vorgenommen werden können,
ohne dass dadurch der durch die Ansprüche definierte Bereich der Erfindung verlassen
wird. Ferner gilt, dass zur Erfindung alles dasjenige gehört, was in der Beschreibung
enthalten und/oder in der Zeichnung dargestellt ist, einschließlich dessen, was abweichend
von den konkreten Ausführungsbeispielen für den Fachmann naheliegt.