[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Haarbürste enthaltend beschichtete
Tierhaare, dadurch gekennzeichnet, dass die Tierhaare mit teilhydrolysiertem Keratin
beschichtet sind, auf ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Bürste sowie auf
die Verwendung von mit teilhydrolysiertem Keratin beschichteten Tierhaaren zur Herstellung
einer Bürste.
[0002] Haarbürsten dienen seit jeher dem Kämmen von Haaren von Mensch und Tier. Grundlegendes
Ziel des Kämmvorganges ist es dabei, Verunreinigungen und Verfilzungen aus den Haaren
zu entfernen und die Haare in eine gewünschte Ausrichtung zu bringen. Insbesondere
kosmetische Bürsten zur Verwendung beim Menschen sollen aber nach Möglichkeit noch
weitere Funktionen erfüllen, nämlich Pflege des Haares, insbesondere Verbesserung
der Haarstruktur und Herstellung eines seidigen Glanzes.
[0003] Zum Erreichen letzterer Ziele wurden verschiedene Lösungen vorgeschlagen, so z.B.
die Verwendung verschiedener Materialien zur Herstellung der das Kämmergebnis bestimmenden
Borsten, wie z.B. Kunststoffe (z.B. Nylon), Metalle, oder Naturmaterialien wie geeignete
Tierhaare (z.B. Schweineborsten). Als weitere Verbesserung wurden Einlagerungen in
oder Beschichtungen von Borsten eingeführt, die die Kämmbarkeit erhöhen und eine pflegende
Wirkung auf die Haare haben sollen. Trotz dieser Verbesserungen, besteht weiterhin
Bedarf nach pflegenden Haarbürsten, insbesondere solchen, die einen verbessernden
Effekt auf die Haarstruktur haben.
CN-A1443500 offenbart Haarbürsten die Seidenhaare enthalten, und die mit Seidenprotein beschichtet
sind.
[0004] Die vorliegende Erfindung löst die genannten Probleme.
[0005] Dementsprechend bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine Haarbürste enthaltend
beschichtete Tierhaare, dadurch gekennzeichnet, dass die Tierhaare mit teilhydrolysiertem
Keratin beschichtet sind.
[0006] Der Begriff "Haarbürste" ist dem Fachmann bekannt und bezieht sich auf eine Bürste,
die zum Kämmen von Haaren, bevorzugt von Tierhaaren, wie z.B. Haaren von Hund, Katze,
Pferd, Kaninchen, Hase, Meerschweinchen oder anderen Haus- oder Nutztieren, noch mehr
bevorzugt von Menschenhaaren, geeignet ist. Von dem Begriff erfasst werden Bürsten
aller Ausführungen und Formen, wie z.B. Rundbürsten, Flachbürsten, Paddlebürsten oder
Skelettbürsten, die Bürstenkörper aus beliebigen geeigneten Materialien enthalten
können, z.B. Kunststoff, Holz oder Metall.
[0007] Die erfindungsgemäße Bürste enthält Borsten aus beschichteten Tierhaaren. Die Tierhaare
werden dabei aus für die Anwendung geeigneten Tierhaaren gewählt, also aus Tierhaaren,
die eine ausreichende Dicke und/oder Steifigkeit, bevorzugt Biegesteifigkeit, aufweisen.
Bevorzugte Tierhaare sind Dachshaare und Schweineborsten, noch mehr bevorzugt Hausschweinborsten;
am meisten bevorzugt sind Wildschweinborsten. Bevorzugt werden die Tierhaare vor der
Beschichtung mit dem Fachmann bekannten Verfahren gereinigt und/oder entfettet.
[0008] Der Begriff "Keratin" ist dem Fachmann bekannt als Sammelbegriff für verschiedene
wasserunlösliche Faserproteine, welche den Hauptbestandteil von Haaren, Hufen, Hörnern,
Klauen, Krallen, Finger- und Zehennägeln, Schnäbeln und Federn bei Mensch und Tier
ausmachen. Der Begriff "teilhydrolysiertes Keratin" bezieht sich auf Keratin, welches
einer Behandlung unterworfen wurde, die zu einer statistischen Spaltung von kovalenten
Bindungen im Peptidgerüst (Peptidbindungen) von Keratin führt. Die partielle Hydrolyse
von Keratin kann durch Erhitzen geeigneter Ausgangsmaterialien mit Mineralsäure in
einem dem Fachmann bekannten Verfahren erreicht werden. Bevorzugt erfolgt die partielle
Hydrolyse mittels Erhitzen in Gegenwart von mineralischen Basen, wie z.B. Natronlauge
oder Kalilauge. Die Beendigung des Hydrolysevorgangs erfolgt in den beiden genannten
Verfahren durch Neutralisieren und/oder Abkühlen der Reaktionsmischung. Am meisten
bevorzugt erfolgt die Teilhydrolyse von Keratin durch enzymatische Teilhydrolyse mittels
dem Fachmann bekannter Proteasen. Bevorzugt wird wasserlösliches teilhydrolydiertes
Keratin mit einem Molekulargewicht von durchschnittlich 1000 bis 25000 g/mol, mehr
bevorzugt 2000 bis 10000 g/mol, besonders bevorzugt 3000 bis 5000 g/mol, für die Beschichtung
verwendet.
[0009] Bevorzugte Ausgangsmaterialien für die Herstellung von teilhydrolysiertem Keratin
sind keratinhaltige Abfälle bzw. Nebenprodukte der Fleischherstellung, wie z.B. Hörner,
Borsten, Klauen, Hufe, Schuppen, oder Federn. Besonders bevorzugt als Ausgangsmaterial
ist Schafwolle.
[0010] Der Begriff "beschichtet" bezieht sich auf eine Beschichtung der erfindungsgemäßen
Borsten mit Keratin, bevorzugt mit teilhydrolysiertem Keratin wie oben beschrieben.
Die Beschichtung kann eine oder mehrere Schichten aufweisen, welche die Tierhaare
jeweils vollständig oder teilweise bedecken können. Mindestens eine dieser Schichten
besteht aus teilhydrolysiertem Keratin. Bevorzugt besteht die äußerste Schicht aus
teilhydrolysiertem Keratin. Zusätzlich zu einer oder mehreren Schichten mit dem teilhydrolysiertem
Keratin können optional eine oder mehrere Schichten eines anderen Materials vorhanden
sein. Alternativ können die Tierhaare ausschließlich mit teilhydrolysiertem Keratin
beschichtet sein.
[0011] Bevorzugt erfolgt die Beschichtung durch Einlegen in eine Keratinlösung mit 5 bis
50% Keratin, besonders bevorzugt 10 bis 40% Keratin, am meisten bevorzugt 15 bis 25%
Keratin. Die Keratinlösung wird auch als Inkubationslösung bezeichnet. Bevorzugt wird
die Inkubationslösung dabei bewegt, um eine gleichmäßige Beschichtung zu erreichen.
Die Keratinlösung liegt als Lösung von Keratin in einem geeigneten Lösungsmittel,
bevorzugt einem wässrigen Lösungsmittel vor. Bevorzugt enthält das Lösungsmittel außer
Wasser keine weiteren Lösungsmittel.
[0012] Die Keratinlösung enthält bevorzugt mindestens ein Konservierungsmittel. Geeignete
Mittel zum Konservieren proteinhaltiger Lösungen sind dem Fachmann bekannt; die Konservierungsmittel
werden bevorzugt aus solchen Konservierungsmitteln ausgewählt, die für Lebensmittel,
Kosmetika, Medizingeräte und/oder Pharmazeutika verwendet werden und/oder zugelassen
sind. Mehr bevorzugt ist das mindestens eine Konservierungsmittel ausgewählt aus der
Liste bestehend aus Benzoesäure und deren Salzen, Phenoxyethanol und Kaliumsorbat.
Noch mehr bevorzugt enthält die Keratinlösung Phenoxyethanol in einer Konzentration
von mindestens 0,2%, mindestens 0,3%, mindestens 0,4%, mindestens 0,5%, mindestens
0,6%, mindestens 0,7%, oder mindestens 0,8%, aber höchstens 5%, höchstens 4%, höchstens
3%, höchstens 2%, oder höchstens 1% und/oder Kaliumsorbat in einer Konzentration von
mindestens 0,05%, mindestens 0,1%, mindestens 0,15% oder mindestens 0,2%, aber höchstens
2%, höchstens 1,5%, höchstens 1%, höchstens 0.75%, oder höchstens 0,5%. Am meisten
bevorzugt ist eine Keratinlösung, die Phenoxyethanol in einer Konzentration von 0,8%
und Kaliumsorbat in einer Konzentration von 0,2% enthält. Die Prozesstemperatur beim
Beschichten der Tierhaare beträgt bevorzugt 5 bis 80°C, besonders bevorzugt 10 bis
50°C, am meisten bevorzugt 15 bis 30°C oder Raumtemperatur. Die Dauer des Einlegens
der Tierhaare in die erfindungsgemäße Keratinlösung beträgt bevorzugt 1 Minute bis
12, 24, 36, oder 72 Stunden, besonders bevorzugt 2 bis 30 Minuten, am meisten bevorzugt
ungefähr 5 - 15 Minuten. Mehr bevorzugt erfolgt eine Beschichtung, bis die Tierhaare
durch Anlagerung von Keratin eine Massenzunahme nach Trocknung von 1% bis 25%, bevorzugt
5% bis 15%, noch mehr bevorzugt 7,5% bis 12,5%, am meisten bevorzugt 10% (± 10%) aufweisen.
[0013] Die erfindungsgemäßen Keratin-behandelten Borsten sind z.B. im Mikroskop oder im
Elektronenmikroskop anhand des angelagerten Keratins erkennbar. Bevorzugt werden dabei
Schnitte der Borsten untersucht; die Anlagerungen an den Borsten sind aber auch im
ungeschnittenen Präparat erkennbar. Der Nachweis von Keratin kann dabei z.B. mittels
spezifischer, bevorzugt monoklonaler, Antikörper erfolgen, die spezifisch das für
die Beschichtung verwendete Keratin, nicht aber das gegebenenfalls in den Tierhaaren
vorhande Keratin erkennen; dies kann z.B. durch spezies-spezifische anti-Keratin-Antikörper
erreicht werden, die dem Fachmann bekannt sind.
[0014] Es hat sich überraschenderweise gezeigt, dass eine Beschichtung von Tierhaaren als
Borsten für Haarbürsten mit Keratin in mehrfacher Hinsicht vorteilhaft ist: Zum Einen
bewirkt eine Beschichtung, besonders von Tierhaaren, eine Verdickung der besagten
Tierhaare und damit eine erhöhte mechanische Festigkeit, besonders Steifigkeit, der
Tierhaare. Weiterhin ergibt sich eine erhöhte Flexibilität und Bruchfestigkeit im
Vergleich zu unbeschichteten Borsten. Die Verwendung von Keratin ermöglicht dabei
eine Beschichtung ohne spezielle Vorbehandlung der Tierhaare. Des Weiteren wird das
Keratin aus der Beschichtung beim Kämmen an die Haare, welche ja ebenfalls weitgehend
aus Keratin bestehen, abgegeben. Durch die Anlagerung von Keratin an die Haare wird
deren Struktur geschlossen, wodurch die Haarstruktur und das Erscheinungsbild des
Haares verbessert wird. Dieser Effekt erscheint besonders ausgeprägt, wenn Keratin
des bevorzugten Molekulargewichtes 3000 bis 5000 g/mol wie oben beschrieben für die
Beschichtung verwendet wird.
[0015] Die oben dargestellten Definitionen beziehen sich analog auch auf die im Folgenden
dargestellten Aspekte der Erfindung.
[0016] Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur Herstellung einer Haarbürste
mit beschichteten Tierhaaren, enthaltend die Schritte:
- i) Inkubieren der Tierhaare in einer Keratin-Lösung,
- ii) Trocknen der Tierhaare und
- iii) Einziehen der Tierhaare in eine Bürste.
[0017] Bevorzugt wird das Verfahren in der dargestellten Reihenfolge der Verfahrensschritte
durchgeführt, wobei jedoch grundsätzlich das Inkubieren und/oder Trocknen auch nach
dem Einziehen erfolgen könnte.
[0018] Das erfindungsgemäße Verfahren kann weitere Schritte enthalten als die hier angegebenen.
So können weitere bevorzugte Verfahrensschritte z.B. die Gewinnung der Tierhaare und
deren Reinigung und/oder Entfettung vor der Beschichtung betreffen oder das Ausrichten
und Einziehen der beschichteten Borsten.
[0019] Der Begriff "Inkubieren" wird im Kontext der vorliegenden Erfindung für das oben
beschriebene Verfahren des Einlegens der Tierhaare in eine Keratinlösung für einen
bestimmten Zeitraum verwendet.
[0020] Der Begriff "Trocknen" ist dem Fachmann geläufig. Der Begriff bezieht sich im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung auf einen Vorgang, bei dem die in Schritt a) des Verfahrens
beschichteten Tierhaare mit einem für das verwendete Lösungsmittel aufnahmefähigen
Gas oder Gasgemisch inkubiert wird. Bevorzugt ist das Gasgemisch Luft. Das Trocknen
erfolgt bevorzugt bei 5 bis 80°C, besonders bevorzugt 10 bis 50°C, am meisten bevorzugt
15 bis 30°C oder Raumtemperatur. Die Trocknung endet bevorzugt nach 12 bis 72 Stunden,
besonders bevorzugt nach 18 bis 36 Stunden, am meisten bevorzugt ungefähr 24 Stunden.
Es ist dem Fachmann jedoch bekannt, dass die Dauer, besonders einer Trocknung mit
Umgebungsluft, in starkem Maße von der Luftfeuchtigkeit abhängig ist. Die Trocknungsdauer
richtet sich deshalb bevorzugt nach dem Trocknungszustand der Tierhaare Bevorzugt
wird die Trocknung beendet, wenn die beschichteten Tierhaare kein überschüssiges Lösungsmittel
und/oder Keratin mehr abgeben, mehr bevorzugt, wenn die beschichteten Haare fühltrocken
sind, am meisten bevorzugt, wenn Lagertrocknung erreicht ist. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform beinhaltet das Trocknen einen Nachtrocknungsschritt bei erhöhter Temperatur,
der sich dem oben beschriebenen Lufttrocknungsschritt anschließt. Bevorzugt erfolgt
die Nachtrocknung bei einer Temperatur von 35°C bis 70°C, mehr bevorzugt bei 37°C
bis 60 °C, noch mehr bevorzugt bei 40°C bis 50°C. Die Dauer der Nachtrocknung beträgt
bevorzugt 6 bis 72 Stunden, besonders bevorzugt nach 7 bis 24 Stunden, noch mehr bevorzugt
8 bis 12 Stunden. Am meisten bevorzugt ist eine Nachtrocknung bei 40°C bis 50°C für
ungefähr 8 Stunden, also 8 Stunden ± 1 Stunde.
[0021] Das Einziehen der Tierhaare in die Bürste erfolgt nach dem Fachmann bekannten Methoden.
[0022] Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf die Verwendung von durch ein erfindungsgemäßes
Verfahren beschichteten Tierhaaren zur Herstellung einer Bürste.
Beispiele
[0023] Die folgenden Beispiele stellen vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
dar. Die Beispiele sollen den Umfang der vorliegenden Erfindung in keiner Weise beschränken.
Beispiel 1: Beschichten von Tierhaaren in Form von Wildschweinborsten
[0024] Vorgereinigte Wildschweinborsten werden in einer Lösung enthaltend:
-teilhydrolysiertes Keratin |
15 - 25% |
- Phenoxyethanol |
0,8% |
- Kaliumsorbat |
0,2% |
- Wasser |
ad 100% |
inkubiert, bis sie eine ausreichende Menge an Keratin absorbiert haben. Das Einweichen
wird beendet, wenn die Borsten eine Massenzunahme von ca. 10% aufweisen..
Beispiel 2: Trocknen von Wildschweinborsten
[0025] Die gemäß Beispiel 1 beschichteten Wildscheinborsten werden bei Raumtemperatur in
Umgebungsluft über einen Zeitraum von 24 Stunden getrocknet.
Beispiel 3: Herstellung einer Bürste
[0026] Die gemäß den Beispielen 1 und 2 beschichteten und getrockneten Wildschweinborsten
werden mit Standardverfahren ausgerichtet und in den Bürstenkörper eingezogen.
Kurze Beschreibung der Figur
[0027] Weitere Einzelheiten und optionale Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels, vorzugsweise
in Zusammenschau mit den abhängigen Ansprüchen. Dabei können die jeweiligen optionalen
Merkmale einzeln oder in beliebiger möglicher Kombination realisierbar sein, wie der
Fachmann erkennen wird. Der Schutzbereich der Erfindung ist nicht durch das bevorzugte
Ausführungsbeispiel beschränkt. Das Ausführungsbeispiel ist schematisch in der einzigen
Figur (Figur 1) dargestellt.
[0028] Diese zeigt:
- Figur 1
- eine Seitenansicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels einer Haarbürste.
Ausführungsbeispiel
[0029] In Figur 1 ist in schematischer Form eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Haarbürste
110 dargestellt. Vorzugsweise handelt es sich bei dieser Haarbürste um eine Haarbürste
110 zum Bürsten menschlichen Haupthaars. Alternativ oder zusätzlich können jedoch,
wie oben ausgeführt, auch beispielsweise Haarbürsten 110 zum Bürsten tierischen Haares
realisiert werden, beispielsweise Striegel oder Hundebürsten.
[0030] Die Haarbürste 110 umfasst einen Körper 112 mit einem Griff 114. Der Körper 112 kann
beispielsweise vollständig oder teilweise hergestellt sein aus einem Material ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus einem Kunststoffmaterial, einem Holzmaterial und einem
metallischen Material. Auch Kombinationen der genannten und/oder anderer Materialien
sind denkbar oder auch die Verwendung anderer Materialien.
[0031] Das mindestens eine für den Körper 112 verwendete Material kann starr oder auch flexibel
oder verformbar ausgestaltet sein. Vorzugsweise ist der Körper 112 jedoch zumindest
im Bereich des Griffs 114 aus einem oder mehreren starren Materialien hergestellt.
[0032] Der Körper 112 kann einteilig oder auch mehrteilig ausgestaltet sein. Beispielsweise
kann der Körper 112 aus mehreren Teilelementen zusammengesetzt sein, beispielsweise
aus mindestens einer Oberschale und mindestens einer Unterschale. Letzteres bietet
sich insbesondere im Fall eines ganz oder teilweise aus mindestens einem Kunststoffmaterial
hergestellten Körpers 112 an. Der Körper 112 kann ganz oder teilweise als massiver
Körper 112 ausgestaltet sein oder kann auch ganz oder teilweise hohl ausgestaltet
sein.
[0033] Der Körper 112 umfasst mindestens einen Borstenträger 116, welcher aus einem starren
oder auch einem flexiblen Material hergestellt sein kann. Wird ein flexibles oder
verformbares Material verwendet, so kann der Borstenträger 116 beispielsweise in Form
eines Kissens ausgestaltet sein. Alternativ kann jedoch auch ein starrer Borstenträger
116 eingesetzt werden. Insbesondere im Bereich des Borstenträgers 116 kann der Körper
112 beispielsweise ganz oder teilweise hohl ausgestaltet sein. Beispielsweise kann
der Borstenträger 116 derart ausgestaltet sein, dass dieser ein Bestandteil einer
Oberschale eines mehrteiligen Körpers 112 bildet.
[0034] Der Borstenträger 116 weist vorzugsweise eine Oberfläche von mindestens 5 cm
2, insbesondere von mindestens 10 cm
2 und besonders bevorzugt von mindestens 15 cm
2 auf. Der Borstenträger 116 weist vorzugsweise eine gekrümmte Oberfläche auf, wobei
jedoch grundsätzlich auch Borstenträger 116 mit einer ebenen Oberfläche denkbar sind.
Die Oberfläche des Borstenträgers 116 kann weiterhin auch, wie unten noch näher ausgeführt
wird, eine Zylinderoberfläche sein, beispielsweise eine Zylinderoberfläche eines Kreiszylinders
und/oder eine Zylinderoberfläche eines Zylinders mit polygonalem Querschnitt.
[0035] Der Borstenträger weist eine Mehrzahl von Öffnungen 118 auf, in welche Borsten 120
eingezogen sind. Die Borsten 120 können vollständig oder teilweise aus Tierhaaren
122 bestehen und/oder Tierhaare 122 umfassen. Es sind Ausführungsformen denkbar, bei
welchen ausschließlich Borsten 120 aus Tierhaaren 122 vorgesehen sind sowie Ausführungsformen,
bei welchen, neben Borsten 120 aus Tierhaaren 122, ein oder mehrere zusätzliche Borsten
120 vorgesehen sind, welche keine Tierhaare 123 sind. Die Borsten 120 können flexibel
oder auch starr ausgestaltet sein. So können beispielsweise neben Borsten 120 aus
Tierhaaren 122, welche üblicherweise flexibel sind, eine oder mehrere Arten von Borsten
120 vorgesehen sein, welche starr oder unflexibel sind, beispielsweise in Form von
Stiften und/oder Noppen, beispielsweise aus einem Kunststoffmaterial und/oder einem
metallischen Material.
[0036] Nach dem Einziehen in die Öffnungen 118 weisen die Borsten 120 hin zu einer Außenseite
des Borstenträgers 116, wie in Figur 1 dargestellt. Die Borsten 120 können beispielsweise
jeweils Büschel der Tierhaaren 122 umfassen. Auf einer in Figur 1 nicht dargestellten
Innenseite der Öffnungen 118 können die Borsten 120 beispielsweise gegen ein Herausfallen
gesichert sein, beispielsweise durch entsprechende Verdickungen und/oder Verklebungen.
Alternativ oder zusätzlich zu den Borsten 120 in Form der Büschel der Tierhaare 122
sind optional, wie oben ausgeführt, andere Arten von Borsten 120 möglich. Besonders
bevorzugt ist es jedoch, wenn die Borsten 120 Büschel der Tierhaare 122 umfassen.
[0037] Es wird darauf hingewiesen, dass in Figur 1 ein Ausführungsbeispiel der Haarbürste
110 gezeigt ist, in welchem die Haarbürste 110 als flache Bürste ausgestaltet ist,
insbesondere als so genannte Paddle-Bürste, bei welcher die Borsten 120 im wesentlichen
in eine Raumrichtung weisen. Es sind jedoch auch andere Bürstenformen realisierbar,
beispielsweise so genannte Rundbürsten, bei welchen der Borstenträger 116 zylindrisch
ausgestaltet ist und bei welchen beispielsweise die Borsten 120 radial ausgerichtet
sind.
[0038] Wie oben ausgeführt, umfassen die Borsten 120 Tierhaaren 122, welche mit einer oder
mehreren Schichten teilhydrolysierten Keratins beschichtet sind. Diese Beschichtung
kann beispielsweise mittels des oben exemplarisch beschriebenen erfindungsgemäßen
Verfahrens erfolgen und erfolgt vorzugsweise, bevor die Tierhaare 122 in die Öffnungen
118 eingezogen werden.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 110
- Haarbürste
- 112
- Körper
- 114
- Griff
- 116
- Borstenträger
- 118
- Öffnungen
- 120
- Borsten
- 122
- Tierhaare
1. Haarbürste (110) enthaltend beschichtete Tierhaare (122), dadurch gekennzeichnet, dass die Tierhaare (122) mit teilhydrolysiertem Keratin beschichtet sind.
2. Haarbürste (110) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Tierhaare (122) Wildschweinborsten sind.
3. Haarbürste (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das teilhdydrolysierte Keratin ein Molekulargewicht von 3000 bis 5000 g/mol aufweist.
4. Haarbürste (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das teilhdydrolysierte Keratin durch enzymatische Teilhydrolyse von Keratin erhalten
wurde.
5. Haarbürste (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das teilhdydrolysierte Keratin durch enzymatische Teilhydrolyse von Schafwolle erhalten
wurde.
6. Haarbürste (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung einen Masseanteil von 1% bis 25% der Borsten beträgt.
7. Verfahren zur Herstellung einer Haarbürste (110) mit beschichteten Tierhaaren (122),
enthaltend die Schritte:
i) Inkubieren der Tierhaare (122) in einer Keratin-Lösung,
i) Trocknen der Tierhaare (122) und
i) Einziehen der Tierhaare (122) in eine Haarbürste (110).
8. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Tierhaare (122) Wildschweinborsten sind.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Inkubieren der Tierhaare (122) in einer Keratin-Lösung bei einer Temperatur von
15°C bis 25 °C erfolgt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trocknen der Tierhaare (122) über einen Zeitraum von mindestens 20 Stunden in
Umgebungsluft erfolgt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Keratin-Lösung teilhydrolysiertes Keratin enthält.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Keratin-Lösung 15 - 25% teilhydrolysiertes Keratin enthält.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Keratin-Lösung folgende Zusammensetzung aufweist:
i) teilhydrolysiertes Keratin |
15-25% |
ii) Phenoxyethanol |
0,8% |
iii) Kaliumsorbat |
0,2% |
iv) Wasser |
ad 100%. |
14. Verwendung von durch ein Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche
beschichteten Tierhaaren (122) zur Herstellung einer Haarbürste (110).
1. Hairbrush (110) containing coated animal hairs (122), characterized in that the animal hairs (122) have been coated with partially hydrolysed keratin.
2. Hairbrush (110) according to the preceding claim, characterized in that the animal hairs (122) are wild boar bristles.
3. Hairbrush (110) according to either of the preceding claims, characterized in that the partially hydrolysed keratin has a molecular weight of from 3000 to 5000 g/mol.
4. Hairbrush (110) according to any of the preceding claims, characterized in that the partially hydrolysed keratin was obtained by enzymatic partial hydrolysis of
keratin.
5. Hairbrush (110) according to any of the preceding claims, characterized in that the partially hydrolysed keratin was obtained by enzymatic partial hydrolysis of
sheep wool.
6. Hairbrush (110) according to any of the preceding claims, characterized in that the coating is a proportion by mass of from 1% to 25% of the bristles.
7. Method for producing a hairbrush (110) having coated animal hairs (122), containing
the steps:
i) incubating the animal hairs (122) in a keratin solution,
i) drying the animal hairs (122) and
i) inserting the animal hairs (122) into a hairbrush (110).
8. Method according to the preceding claim, characterized in that the animal hairs (122) are wild boar bristles.
9. Method according to either of the preceding method claims, characterized in that the animal hairs (122) are incubated in a keratin solution at a temperature of from
15°C to 25°C.
10. Method according to any of the preceding method claims, characterized in that the animal hairs (122) are dried in ambient air over a period of at least 20 hours.
11. Method according to any of the preceding method claims, characterized in that the keratin solution contains partially hydrolysed keratin.
12. Method according to any of the preceding method claims, characterized in that the keratin solution contains 15-25% partially hydrolysed keratin.
13. Method according to any of the preceding method claims,
characterized in that the keratin solution has the following composition:
i) partially hydrolysed keratin |
15-25% |
ii) phenoxyethanol |
0.8% |
iii) potassium sorbate |
0.2% |
iv) water |
ad 100%. |
14. Use of animal hairs (122) coated by means of a method according to any of the preceding
method claims for producing a hairbrush (110).
1. Brosse à cheveux (110) avec des poils d'animaux (122) pourvus d'un revêtement, caractérisée en ce que les poils d'animaux (122) sont revêtus de kératine partiellement hydrolysée.
2. Brosse à cheveux (110) selon la revendication précédente, caractérisée en ce que les poils d'animaux (122) sont des soies de sanglier.
3. Brosse à cheveux (110) selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce que la kératine partiellement hydrolysée présente un poids moléculaire compris entre
3000 et 5000 g/mol.
4. Brosse à cheveux (110) selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce que la kératine partiellement hydrolysée a été obtenue par un procédé d'hydrolyse partielle
enzymatique de la kératine.
5. Brosse à cheveux (110) selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce que la kératine partiellement hydrolysée a été obtenue par un procédé d'hydrolyse partielle
enzymatique de laine de mouton.
6. Brosse à cheveux (110) selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce que le revêtement comprend une part en masse comprise entre 1 % et 25 % des poils.
7. Procédé destiné à la fabrication d'une brosse à cheveux (110) avec des poils d'animaux
(122) pourvus d'un revêtement, lequel procédé comprend les phases suivantes :
i) incubation des poils d'animaux (122) dans une solution à la kératine ;
i) séchage des poils d'animaux (122) ; et
i) insertion des poils d'animaux (122) dans une brosse à cheveux (110).
8. Procédé selon la revendication précédente, caractérisé en ce que les poils d'animaux (122) sont des soies de sanglier.
9. Procédé selon l'une des revendications précédentes du procédé, caractérisé en ce que l'incubation des poils d'animaux (122) a lieu dans une solution à la kératine, à
une température comprise entre 15 °C et 25 °C.
10. Procédé selon l'une des revendications précédentes du procédé, caractérisé en ce que le séchage des poils d'animaux (122) a lieu sur une période d'au moins 20 heures
à l'air ambiant.
11. Procédé selon l'une des revendications précédentes du procédé, caractérisé en ce que la solution à la kératine contient de la kératine partiellement hydrolysée.
12. Procédé selon l'une des revendications précédentes du procédé, caractérisé en ce que la solution à la kératine contient 15 % à 25 % de kératine partiellement hydrolysée.
13. Procédé selon l'une des revendications précédentes du procédé,
caractérisé en ce que la solution à la kératine présente la composition suivante :
i) kératine partiellement hydrolysée |
15 à 25 % ; |
ii) phénoxyéthanol |
0,8 % ; |
iii) sorbate de potassium |
0,2 % ; |
iv) eau |
ajout 100 %. |
14. Utilisation de poils d'animaux (122) pourvus d'un revêtement, destinée à la fabrication
d'une brosse à cheveux (110) conformément à un procédé selon l'une des revendications
précédentes du procédé.