[0001] Die Erfindung betrifft ein Destillationssäulen-System zur Erzeugung von Sauerstoff
durch Tieftemperaturzerlegung von Luft gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0003] Das Destillationssäulen-System der Erfindung kann grundsätzlich als klassisches Zwei-Säulen-System
mit Hochdrucksäule und Niederdrucksäule ausgebildet sein. Es kann zusätzlich zu den
beiden Trennsäulen zur Stickstoff-Sauerstoff-Trennung weitere Vorrichtungen zur Gewinnung
anderer Luftkomponenten, insbesondere von Edelgasen aufweisen, beispielsweise eine
Krypton-Xenon-Gewinnung.
[0004] Der Hauptkondensator ist bei der Erfindung als Kondensator-Verdampfer ausgebildet.
Als "Kondensator-Verdampfer" wird ein Wärmetauscher bezeichnet, in dem ein erster,
kondensierender Fluidstrom in indirekten Wärmeaustausch mit einem zweiten, verdampfenden
Fluidstrom tritt. Jeder Kondensator-Verdampfer weist einen Verflüssigungsraum und
einen Verdampfungsraum auf, die aus Verflüssigungspassagen beziehungsweise Verdampfungspassagen
bestehen. In dem Verflüssigungsraum wird die Kondensation (Verflüssigung) des ersten
Fluidstroms durchgeführt, in dem Verdampfungsraum die Verdampfung des zweiten Fluidstroms.
Verdampfungs- und Verflüssigungsraum werden durch Gruppen von Passagen gebildet, die
untereinander in Wärmeaustauschbeziehung stehen.
[0005] Dabei kann der Hauptkondensator als ein- oder mehrstöckiger Badverdampfer, insbesondere
als Kaskadenverdampfer (beispielsweise wie in
EP 1287302 B1 =
US 6748763 B2 beschrieben), oder aber als Fallfilmverdampfer ausgebildet sein. Er kann durch einen
einzigen Wärmetauscherblock gebildet werden oder auch durch mehrere Wärmetauscherblöcke,
die in einem gemeinsamen Druckbehälter angeordnet sind.
[0006] Ein "Hauptwärmetauscher" dient zur Abkühlung von Einsatzluft in indirektem Wärmeaustausch
mit Rückströmen aus dem Destillationssäulen-System. Er kann aus einem einzelnen oder
mehreren parallel und/oder seriell verbundenen Wärmetauscherabschnitten gebildet sein,
zum Beispiel aus einem oder mehreren Plattenwärmetauscher-Blöcken. Separate Wärmetauscher,
die speziell der Verdampfung oder Pseudo-Verdampfung eines einzigen flüssigen oder
überkritischen Fluids dienen, ohne Anwärmung und/oder Verdampfung eines weiteren Fluids,
gehören nicht zum Hauptwärmetauscher.
[0007] Die relativen räumlichen Begriffe "oben", "unten", "über", "unter", "oberhalb", "unterhalb",
"nebeneinander", "vertikal", "horizontal" etc. beziehen sich hier auf die räumliche
Ausrichtung der Trennsäulen im Normalbetrieb. Unter einer Anordnung zweier Säulen
oder Apparateteile "übereinander" wird hier verstanden, dass sich das obere Ende des
unteren der beiden Apparateteile sich auf niedrigerer oder gleicher geodätischer Höhe
befindet wie das untere Ende der oberen der beiden Apparateteile und sich die Projektionen
der beiden Apparateteile in eine horizontale Ebene überschneiden. Insbesondere sind
die beiden Apparateteile genau übereinander angeordnet, das heißt die Achsen der beiden
Säulen verlaufen auf derselben vertikalen Geraden.
[0008] Eine Anlage der eingangs genannten Art und ein entsprechendes Verfahren sind aus
DE 1136355 B bekannt.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine derartige Anlage sehr energieeffizient
und mit einer besonders hohen Kapazität für die Sauerstoffproduktion auszustatten
gleichzeitig aber so kompakt auszubilden, dass sie so weit wie möglich vorgefertigt
und anschließend zur Baustelle transportiert werden kann. Für solche Transporte gibt
es strenge Limitierungen hinsichtlich der Höhe (Transportlänge) und des Durchmessers
(Transportbreite) der Trennsäulen. Zum Beispiel werden häufig Säulendurchmesser von
maximal 4,8 m vorgegeben.
[0010] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Insbesondere
werden eine Argonausschleussäule und eine Hilfssäule eingesetzt und die Säulen werden
in besonders vorteilhafter Weise kombiniert.
[0011] Unter einer "Argonausschleussäule " wird hier eine Trennsäule zur Argon-Sauerstoff-Trennung
bezeichnet, die nicht zur Gewinnung eines reinen Argonprodukts, sondern zur Ausschleusung
von Argon der in Hochdrucksäule und Niederdrucksäule zu zerlegenden Luft dient. Ihre
Schaltung unterscheidet sich nur wenig von der einer klassischen Rohargonsäule, allerdings
enthält sie deutlich weniger theoretische Böden, nämlich weniger als 40, insbesondere
zwischen 15 und 30. Wie bei einer Rohargonsäule ist der Sumpfbereich einer Argonausschleussäule
mit einer Zwischenstelle der Niederdrucksäule verbunden und die Argonausschleussäule
wird durch einen Kopfkondensator gekühlt, auf dessen Verdampfungsseite entspannte
Sumpfflüssigkeit aus der Hochdrucksäule eingeleitet wird; eine Argonausschleussäule
weist keinen Sumpfverdampfer auf.
[0012] In der Hilfssäule wird ein Teil der Einsatzluft behandelt, insbesondere mindestens
ein Teil eines turbinenentspannten Luftstroms, der weder in die Hochdrucksäule noch
in die Niederdrucksäule geleitet wird.
[0013] Zunächst erscheint es angesichts des Bestrebens, eine besonders kompakte Anlage zu
realisieren, widersinnig zwei zusätzliche Säulen zu den üblichen, nämlich Hochdrucksäule
und Niederdrucksäule einzusetzen. Im Rahmen der Erfindung hat sich jedoch überraschenderweise
herausgestellt, dass sich insgesamt sowohl eine besonders hohe Kapazität als auch
eine gute Baubarkeit ergibt. Die erfindungsgemäße Kombination von Hilfssäule, Argonausschleussäule
und Säulenanordnung führt zu einer besonders vorteilhaften Anlage.
[0014] Bei der Erfindung ist die Hilfssäule sozusagen in die Argonausschleussäule eingebaut,
dadurch kann im Rahmen der Erfindung die Bauhöhe einer Kolonne eingespart werden oder
umgekehrt der Durchsatz in der Säule bei bestehender Höhe erhöht werden, ohne dass
der Säulendurchmesser die transporttechnisch zulässigen Maße überschreitet. Die Kombination
aus Argonausschleussäule und Hilfssäule wird hier als "gemeinsamer Behälter" bezeichnet.
Dieser weist in seinem Inneren eine vertikale Trennwand auf. Diese kann grundsätzlich
jede Form aufweisen, beispielsweise Zylinderform; vorzugsweise wird jedoch eine ebene
Trennwand eingesetzt. Die beiden Teilräume, welche durch die Trennwand gebildet werden,
können gleich oder verschieden groß sein.
[0015] Auf der einen Seite der Trennwand befindet sind die Argonausschleussäule, insbesondere
deren Stoffaustauschelemente, auf der anderen die Hilfssäule, insbesondere deren Stoffaustauschelemente.
Die Stoffaustauschvorgänge beiderseits der Trennwand sind unabhängig voneinander.
[0016] Oben auf dem gemeinsamen Behälter kann wie bei Argonsäulen üblich der Argonausschleussäulen-Kopfkondensator
angeordnet werden. Sein Verflüssigungsraum kommuniziert hier strömungstechnisch nur
mit dem Kopf der Argonausschleussäule, nicht aber mit dem Kopf der Hilfssäule.
[0017] Am Kopf der Hilfssäule wird vorzugsweise ein erstes gasförmiges Stickstoffprodukt
gewonnen, am Kopf der Niederdrucksäule ein zweites gasförmiges Stickstoffprodukt.
Diese beiden Stickstoffprodukte können zum Beispiel zusammengeführt und gemeinsam
in einem Unterkühlungs-Gegenströmer und einem Hauptwärmetauscher auf etwa Umgebungstemperatur
angewärmt werden.
[0018] In vielen Fällen ist es günstiger, die erste und die zweite Kopffraktion separat
- also in getrennten Passagengruppen - durch den Hauptwärmetauscher zu leiten und
diese Fraktionen dabei gegen Einsatzluft für die Hochdrucksäule anzuwärmen. Dann kann
zum Beispiel der Kopf der Niederdrucksäule unter besonders niedrigem Druck von beispielsweise
1,0 bis 1,6 bar betrieben werden, wobei am Kopf der Hilfssäule ein um etwa 0,1 bis
0,3 bar höherer Druck von 1,1 bis 1,7 bar herrscht, der ausreicht, um das Kopfgas
der ersten gasförmigen Kopffraktion aus der Hilfssäule als Regeneriergas für eine
Molekularsiebstation zur Luftreinigung zu nutzen. Durch den besonders niedrigen Niederdrucksäulendruck
wird der Energieverbrauch der Anlage verringert.
[0019] Allgemein ist das erfindungsgemäße Verfahren besonders gut geeignet für Anlagen besonders
großer Sauerstoffkapazität von beispielsweise 80.000 bis 170.000 Nm
3/h. Diese und auch weitere Kapazitätsangaben im Text beziehen sich auf einen maximalen
Säulendurchmesser von 4,8 m.
[0020] Es ist ferner günstig, wenn die Mittel zum Einleiten einer gasförmigen Fraktion,
deren Sauerstoffgehalt gleich demjenigen der Luft oder höher ist, in die Hilfssäule
als Mittel zum Einleiten turbinenentspannter Luft in die Hilfssäule ausgebildet sind.
Hierdurch muss die Turbinenluft nur teilweise in die Niederdrucksäule eingeleitet
werden.
[0021] Grundsätzlich könnten die beiden Teilräume des gemeinsamen Behälters an ihrem unteren
Ende kommunizieren, wie es bei Trennwandkolonnen allgemein üblich ist. Bei der Erfindung
sind die beiden Teilräume jedoch vorzugsweise vollständig voneinander getrennt, indem
der gemeinsame Behälter und die Trennwand so ausgebildet sind, dass die Trennwand
die beiden Teilräume des gemeinsamen Behälters vollständig gegeneinander abdichtet.
Damit sind auch die Sümpfe von Argonausschleussäule und Hilfssäule vollständig unabhänig
voneinander, sowohl in der chemischen Zusammensetzung als auch in der Füllstandshöhe.
[0022] Im Rahmen der Erfindung sind drei räumliche Anordnungen der Säulen besonders bevorzugt.
[0023] In einer ersten Anordnung sind
- die Niederdrucksäule neben der Hochdrucksäule und
- der gemeinsame Behälter, insbesondere mit Argonausschleussäulen-Kopfkondensator, über
der Hochdrucksäule angeordnet.
Diese Konfiguration ist für Anlagen mit mittlerer Sauerstoffkapazitätgünstig. Der
gemeinsame Behälter nutzt die Höhendifferenz zwischen Hochdrucksäule und Niederdrucksäule
aus. Unter "mittlerer Sauerstoffkapazität" wird eine Sauerstoffproduktion von beispielsweise
100.000 bis 140.000 Nm
3/h bezeichnet.
[0024] Ein zweite Anordnung sieht vor,
- den Hauptkondensator über der Hochdrucksäule,
- die Niederdrucksäule über dem Hauptkondensator und
- den gemeinsamen Behälter, insbesondere mit Argonausschleussäulen-Kopfkondensator,
über der Niederdrucksäule anzuordnen.
[0025] Hochdrucksäule, Hauptkondensator und Niederdrucksäule bilden hier eine klassische
Doppelsäule. Darüber befinden sich Argonausschleussäule und Hilfssäule. Ein solche
Konfiguration weist einen besonders niedrigen Flächenverbrauch (Footprint) auf. Diese
Ausführungsform der Erfindung weist beispielsweise eine Kapazität von 70.000 bis 85.000
Nm
3/h Sauerstoff auf.
[0026] Bei einer dritten Anordnung werden
- der Hauptkondensator über der Hochdrucksäule,
- die Niederdrucksäule über dem Hauptkondensator und
- der gemeinsame Behälter, insbesondere mit Argonausschleussäulen-Kopfkondensator, neben
der Niederdrucksäule angeordnet sind.
Auch hier bilden Hochdrucksäule, Hauptkondensator und Niederdrucksäule eine klassische
Doppelsäule. Der gemeinsame Behälter wird ähnlich einer klassischen Argonsäule aufgestellt
oder aufgehängt. Sein unteres Ende befindet sich etwa in Höhe des Argonübergangs der
Niederdrucksäule. Auf eine Sauerstoff-Transferpumpe zwischen den Säulen kann hier
verzichtet werden. Diese Konfiguration ist für Anlagen mit geringer Sauerstoffkapazitätgünstig.
Unter "geringer" Sauerstoffkapazität wird eine Sauerstoffproduktion von beispielsweise
80.000 bis 100.000 Nm
3/h verstanden.
[0027] Besonders geeignet für eine große Sauerstoffkapazität ist eine Anlage mit mit zwei
gleichen erfindungsgemäßen Destillationssäulen-Systemn, die gemäß Patentanspruch 6
parallel betrieben und aus der gleichen Quelle mit Einsatzluft versorgt werden. Eine
solche Anlage mit Zwillingssäulen ist für sich in
EP 2865978 A1 beschrieben. Eine "große Sauerstoffkapazität" bezeichnet eine Anlage mit einer Sauerstoffproduktion
von mehr als 140.000 Nm
3/h, beispielsweise bis 170.000 Nm
3/h und mehr.
[0028] Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Erzeugung von Sauerstoff durch
Tieftemperaturzerlegung von Luft gemäß den Patentansprüchen 8 bis 14.
[0029] Die Erfindung sowie weitere Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand
von in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Hierbei zeigen:
- Figuren 1a bis 1c
- ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung mit Anordnung von Argonausschleussäule
und Hilfssäule über der Hochdrucksäule beziehungsweise über dem Hauptkondensator in
drei Varianten,
- Figur 2
- ein zweites Ausführungsbeispiel mit Zwillingssäulen, bei dem in jedem Teilsystem alle
Säulen übereinander angeordnet sind, und
- Figur 3
- ein drittes Ausführungsbeispiel, bei dem der gemeinsame Behälter neben einer klassischen
Doppelsäule angeordnet ist.
[0030] In
Figur 1a ist eine Anlage mit einem einzigen Destillationssäulen-System zu sehen. Sie weist
insbesondere eine "mittlere Sauerstoffkapazität" von beispielsweise 100.000 bis 140.000
Nm
3/h auf. Das Destillationssäulen-System des Ausführungsbeispiels der Figur 1a weist
eine Hochdrucksäule 101, eine Niederdrucksäule 102, einen Hauptkondensator 103, eine
Argonausschleussäule 152 und eine Hilfssäule 140 auf.
[0031] Der Hauptkondensator 103 wird in dem Beispiel durch einen sechsstufigen Kaskadenverdampfer
gebildet, also einen mehrstöckigen Taschenverdampfer. Das Säulenpaar 101/102 ist nicht
in Form einer Doppelsäule angeordnet, sondern nebeneinander.
[0032] Die Argonausschleussäule 152 und die Hilfssäule sind erfindungsgemäß in einem gemeinsamen
Behälter 160 mit vertikaler Trennwand 161 untergebracht. Die Trennwand 161 ist in
dem Beispiel eben und reicht vom Deckel bis zum Boden des Behälters, sodass die beiden
Teilräume, welche die Argonausschleussäule 152 und die Hilfssäule 140 bilden, vollständig
getrennt sind; zum Beispiel können sich auch im Sumpf unterschiedliche Füllstände
ausbilden, wie in der Zeichnung dargestellt ist. Ein Argonausschleussäulen-Kopfkondensator
155 sitzt unmittelbar über dem gemeinsamen Behälter 160; er ist hier als einstöckiger
Badverdampfer ausgebildet.
[0033] Die in Figur 1 a dargestellte Anlage weist ein Eintrittsfilter 302 für atmosphärische
Luft (AIR), einen Hauptluftverdichter 303, eine Luftvorkühlungseinheit 304, eine Luftreinigungseinheit
305 (üblicherweise gebildet durch ein Paar von Molekularsieb-Adsorbern), einen Luftnachverdichter
306 (Booster Air Compressor - BAC) mit Zwischen- und Nachkühlern und einen Hauptwärmetauscher
308 auf. Ein Gesamtdruckluftstrom 100 vom kalten Ende des Hauptwärmetauschers 308
wird in die Hochdrucksäule 101 eingeleitet.
[0034] Die in dem Nachverdichter 306 auf dessen Enddruck nachverdichtete Luft wird in dem
Hauptwärmetauscher 308 verflüssigt (oder - falls ihr Druck überkritisch ist - pseudoverflüssigt)
und über Leitungen 311/111 dem Destillationssäulen-System zugeleitet.
[0035] Ein Stickstoffgasstrom 104, 114 aus der Hochdrucksäule 101 wird in den Verflüssigungsraum
des Hauptkondensators 103 eingeleitet. Dort wird daraus Flüssigstickstoff 115 erzeugt,
der mindestens zu einem ersten Teil als ein erster Flüssigstickstoffstrom 105 zur
Hochdrucksäule 101 geleitet wird.
[0036] Ein Flüssigsauerstoffstrom 106 aus dem Sumpf der Niederdrucksäule 102 wird mindestens
zu einem Teil 106 mittels einer Pumpe 106a in den Verdampfungsraum des Hauptkondensators
103 gefördert. In dem Verdampfungsraum des Hauptkondensators 103 gebildeter gasförmiger
Sauerstoff 106c wird in die erste Niederdrucksäule 102 eingeleitet und bildet dort
den aufsteigenden Dampf. Ein zweiter Teil kann bei Bedarf direkt als gasförmiges Sauerstoffprodukt
gewonnen und im Hauptwärmetauscher 308 angewärmt werden (in diesem Ausführungsbeispiel
nicht realisiert). Ein Teil 106d des Flüssigsauerstoffs aus der Pumpe 106a kann in
einem Unterkühlungs-Gegenströmer 123 abgekühlt und anschließend als Flüssigprodukt
(LOX) gewonnen werden.
[0037] Die Rücklaufflüssigkeit 109a für die Niederdrucksäule 102 wird durch eine stickstoffangereicherte
Flüssigkeit 120 gebildet, die an der Hochdrucksäule 101 von einer Zwischenstelle (oder
alternativ direkt vom Kopf) abgezogen und in dem Unterkühlungs-Gegenströmer 123 abgekühlt
wird. Vom Kopf der Niederdrucksäule 102 wird unreiner Stickstoff 110a abgezogen und
als Restgas durch den Unterkühlungs-Gegenströmer 123 und über die Leitung 32 zum Hauptwärmetauscher
308 geführt. Ein anderer Teil 109b der stickstoffangereicherten Flüssigkeit 120 aus
der Hochdrucksäule 101 wird auf den Kopf der Hilfssäule 140 aufgegeben. Vom Kopf der
Hilfssäule 140 wird ebenfalls unreiner Stickstoff 110b abgezogen und mit dem unreinen
Stickstoff 110a aus der Niederdrucksäule vermischt. Die Sumpfflüssigkeit 159 der Hilfssäule
140 wird zu der Zwischenstelle der Niederdrucksäule 102 geführt, an der auch die Sumpfflüssigkeit
154a der Hochdrucksäule 101 eingespeist wird.
[0038] Von der Hochdrucksäule 101 wird ein sauerstoffangereicherter Sumpfflüssigkeitsstrom
151 abgezogen und im Unterkühlungs-Gegenströmer 123 abgekühlt. Ein erster Teil 154a
der abgekühlten Sumpfflüssigkeit 153 wird der Niederdrucksäule 102 zugeführt. Der
Rest 154b der abgekühlten Sumpfflüssigkeit 153 wird in den Verdampfungsraum des Argonausschleussäulen-Kopfkondensators
155 eingeleitet. Der im Kopfkondensator 155 verdampfte Anteil 156 und der flüssig
verbliebene Anteil 157 werden der Niederdrucksäule 102 zugespeist. Das argonangereicherte
"Produkt" 163 der Argonsäule wird gasförmig aus der Argonsäule 152 beziehungsweise
deren Kopfkondensator 155 entnommen und über Leitung 164 durch eine separate Passagengruppe
durch den Hauptwärmetauscher 308 geführt.Die Sumpfflüssigkeit 158b der Argonausschleussäule
152 wird zu Zwischenstelle der Niederdrucksäule 102 geführt, an der auch der gasförmige
Einsatz 158a für die Argonausschleussäule 152 abgezogen wird.
[0039] Alternativ könnte die argonangereicherte Fraktion 163 mit dem unreinen Stickstoff
110 vermischt und das Gemisch durch den Hauptwärmetauscher geführt werden.
[0040] Die flüssige Luft 311 aus dem Hauptwärmetauscher wird über die Leitung 111 der Hochdrucksäule
101 an einer Zwischenstelle zugespeist. Mindestens ein Teil 127 wird gleich wieder
entnommen und durch den Unterkühler 123 und über die Leitung 128 in die Niederdrucksäule
102 eingeleitet, und zwar oberhalb der Einspeisung der Sumpffraktion 153. Über Leitung
129 wird ferner gasförmige Luft aus einer Einblaseturbine 137 in die Hilfssäule 140
(Leitung 129a) und/oder in die Niederdrucksäule 102 (Leitung 129b) eingeführt. Die
Einspeisung in die Niederdrucksäule findet an der gleichen Stelle wie die Einspeisung
des Rohsauerstoffs 154a statt. In einer ersten Variante des Ausführungsbeispiels wird
die gesamte Luft 129 aus der Einblaseturbine 137 in die Hilfssäule 140 eingeleitet.
Abweichend davon wird in einer zweiten Variante die Luft 129 auf die beiden Leitungen
129a und 129b aufgeteilt.
[0041] Als Hauptprodukt des Destillationssäulen-Systems wird flüssiger Sauerstoff 141 vom
Sumpf der Niederdrucksäule 102 abgezogen und über Leitung 14 mindestens teilweise
einer Innenverdichtung zugeführt. Dabei wird der flüssige Sauerstoff 14 mittels einer
Pumpe 15 auf einen hohen Produktdruck gebracht, unter diesem hohen Produktdruck in
dem Hauptwärmetauscher 308 verdampft oder (falls sein Druck überkritisch ist) pseudo-verdampft,
auf etwa Umgebungstemperatur angewärmt und schließlich als gasförmiges Drucksauerstoffprodukt
GOXIC abgezogen. Dieses stellt das Hauptprodukt der Anlage des Ausführungsbeispiels
dar.
[0042] Als weiteres Produkt der Anlage wird Druckstickstoff direkt vom Kopf der Hochdrucksäule
101 abgezogen (Leitungen 104, 142), über Leitung 42 zum Hauptwärmetauscher 308 geführt,
dort angewärmt und schließlich als gasförmiges Druckstickstoffprodukt MPGAN gewonnen.
Ein Teil davon kann als Dichtgas (Sealgas) eingesetzt werden. Zusätzlich kann ein
Teil 143 des in dem Hauptkondensator 103 erzeugten Flüssigstickstoffs über Leitung
43 einer Innenverdichtung zugeführt (Pumpe 16) und als gasförmiges Hochdruck-Stickstoffprodukt
GANIC gewonnen werden. Die Anlage kann auch Flüssigprodukte LOX, LIN liefern.
[0043] Das System von Figur 1a ist als Zwei-Turbinen-Verfahren mit einer Mitteldruckturbine
138 und einer Einblaseturbine 137 ausgebildet.
[0044] Figur 1b unterscheidet sich dadurch von Figur 1a, dass in Figur 1b nur eine Einblaseturbine
137, aber keine Mitteldruckturbine vorgesehen ist.
[0045] Zusätzlich zu den Merkmalen der Figur 1 a weist das System von Figur 1c in der Hilfssäule
zwei Stoffaustauschabschnitte 140a und 140b auf. Zwischen diesen beiden Abschnitten
wird ein Teil 128b der flüssigen Luft 128 in die Hilfssäule eingeleitet. Auch der
Einsatz eines zusätzlichen (dritten) Packungsabschnittes (in Figur 1c nicht dargestellt)
in der Hilfssäule unterhalb von 140b und 129a ist prinzipiell möglich; dann wird ein
Teil des Gasstroms 156 aus dem Argon-Kopfkondensator am Sumpf der Hilfsäule eingeführt.
[0046] In
Figur 2 ist eine Anlage mit zwei Destillationssäulen-Systemen (Zwillingssäulen) dargestellt,
die erfindungsgemäß ausgebildet ist. Sie weist eine "große Sauerstoffkapazität" mit
einer Sauerstoffproduktion von beispielsweise 140.000 bis 170.000 Nm
3/h auf.
[0047] Das erste Destillationssäulen-System des Ausführungsbeispiels der Figur 2 weist eine
erste Hochdrucksäule 101, eine erste Niederdrucksäule 102, einen ersten Hauptkondensator
103, eine erste Hilfssäule 140 und eine erste Argonausschleussäule 152 auf. Eine zweite
Hochdrucksäule 201, eine zweite Niederdrucksäule 202, ein zweiter Hauptkondensator
203, eine zweite Hilfssäule 240 und eine zweite Argonsäule 252 gehören zu dem zweiten
Destillationssäulen-System der in Figur 2 dargestellten Anlage. In beiden Destillationssäulen-Systemen
sind die Argonausschleussäule 152/262 und die Hilfssäule 140/240 jeweils in einem
gemeinsamen Behälter 160/260 mit Trennwand 161/261 angeordnet. Beide Destillationssäulen-Systeme
sind identisch aufgebaut.
[0048] Beide Hauptkondensatoren 103, 203 werden in dem Beispiel durch je einen dreistufigen
Kaskadenverdampfergebildet. Die Säulenpaare 101/102, 201/202 sind in Form zweier Doppelsäulen
angeordnet. Die gemeinsamen Behälter 160/260 sind jeweils oberhalb der Doppelsäulen
angeordnet, sodass man auch von Dreifachsäulen sprechen kann. Die Argonsäulen-Kopfkondensatoren
155, 255 sitzen direkt über den gemeinsamen Behältern 140/240 und sind als Badverdampfer
ausgebildet.
[0049] Ein Gesamtdruckluftstrom 99 vom kalten Ende des Hauptwärmetauschers 308 wird in einen
ersten Druckluftteilstrom 100 und einen zweiten Druckluftteilstrom 200 verzweigt.
Der erste Druckluftteilstrom 100 wird in die erste Hochdrucksäule 101, der zweite
Druckluftteilstrom 200 in die zweite Hochdrucksäule 201 eingeleitet.
[0050] Die in dem Nachverdichter 306 auf dessen Enddruck nachverdichtete Luft wird in dem
Hauptwärmetauscher 308 verflüssigt (oder - falls ihr Druck überkritisch ist - pseudoverflüssigt)
und über Leitung 311 den Destillationssäulen-Systemen zugeleitet und dort in die Ströme
111 und 211 verzweigt.
[0051] Das argonangereicherte "Produkt" 163, 263 der Argonsäule wird gasförmig aus der Argonausschleussäule
152, 252 beziehungsweise deren Kopfkondensator 155, 255 entnommen und über Leitung
164 durch eine separate Passagengruppe durch den Hauptwärmetauscher 308 geführt.
[0052] Alternativ könnten die argonangereicherten Fraktionen 163, 263 mit dem unreinen Stickstoff
110a, 110b, 210a, 201 b, 32 vermischt und das Gemisch durch den Hauptwärmetauscher
geführt werden.
[0053] Als Hauptprodukt der Destillationssäulen-Systeme wird flüssiger Sauerstoff 141, 241
von den Verdampfungsräumen der Hauptkondensatoren 103, 203 abgezogen, zusammengeführt
und über Leitung 14 mindestens teilweise einer Innenverdichtung zugeführt. Dabei wird
der flüssige Sauerstoff 14 mittels einer Pumpe 15 auf einen hohen Produktdruck gepumpt,
unter diesem hohen Produktdruck in dem Hauptwärmetauscher 308 verdampft oder (falls
sein Druck überkritisch ist) pseudo-verdampft, auf etwa Umgebungstemperatur angewärmt
und schließlich als gasförmiges Drucksauerstoffprodukt GOXIC abgezogen. Dieses stellt
das Hauptprodukt der Anlage des Ausführungsbeispiels dar.
[0054] Als weiteres Produkt der Anlage wird Druckstickstoff direkt vom Kopf der Hochdrucksäulen
101, 201 abgezogen (Leitungen 142 und 242), gemeinsam über Leitung 42 zum Hauptwärmetauscher
308 geführt, dort angewärmt und schließlich als gasförmiges Druckstickstoffprodukt
MPGAN gewonnen. Ein Teil davon kann als Dichtgas (Sealgas) eingesetzt werden. Zusätzlich
kann jeweils ein Teil 143, 243 des in den Hauptkondensatoren 103, 203 erzeugten Flüssigstickstoffs
über Leitung 43 einer Innenverdichtung zugeführt (Pumpe 16) und als gasförmiges Hochdruck-Stickstoffprodukt
GANIC gewonnen werden.
[0055] Die Anlage kann auch Flüssigprodukte LOX, LIN liefern. Diese können, wie dargestellt
von jedem Destillationssäulen-System getrennt abgeführt werden.
[0056] In einem konkreten Beispiel werden die Stoffaustauschelemente in den beiden Niederdrucksäulen
102, 202 ausschließlich durch geordnete Packung gebildet. Die Sauerstoffabschnitte
der beiden Niederdrucksäulen 102, 202 sind mit einer geordneten Packung mit einer
spezifischen Oberfläche von 750 m
2/m
3 oder alternativ 1200 m
2/m
3 ausgestattet, in den übrigen Abschnitten weist die Packung eine spezifische Oberfläche
von 750 oder 500 m
2/m
3 auf. Zusätzlich können die beiden Niederdrucksäulen 102, 202 einen Stickstoffabschnitt
oberhalb der in der Zeichnung dargestellten Stoffaustauschbereiche aufweisen; dieser
kann dann ebenfalls mit besonders dichter Packung (zum Beispiel mit einer spezifischen
Oberfläche von 1200 m
2/m
3 zwecks Reduktion der Säulenhöhe) ausgestattet werden. Abweichend hiervon ist es möglich,
innerhalb jedes der genannten Abschnitte geordnete Packung unterschiedlicher spezifischer
Oberfläche zu kombinieren. Die Argonsäulen 152, 252 enthalten in dem Ausführungsbeispiel
ausschließlich Packung mit einer spezifischen Oberfläche von 1200 m
2/m
3 oder alternativ 750 m
2/m
3, ebenso die Hilfssäulen 140 und 240.
[0057] In den Hochdrucksäulen 101, 201 werden die Stoffaustauschelemente vorzugsweise durch
geordnete Packung mit einer spezifischen Oberfläche von 1200 m
2/m
3 oder 750 m
2/m
3 gebildet. Alternativ könnte mindestens ein Teil der Stoffaustauschelemente in einer
oder beiden Hochdrucksäulen 101, 201 durch konventionelle Destillationsböden gebildet
werden, zum Beispiel durch Siebböden.
[0058] Das System von Figur 2 ist analog zur Figur 1a als Zwei-Turbinen-Verfahren mit einer
Mitteldruckturbine 138 und einer Einblaseturbine 137 ausgebildet. Alternativ könnte
bei dem System der Figur 2 auch nur eine Einblaseturbine eingesetzt werden (vergleiche
Figur 1 c).
[0059] Jedes der beiden Destillationssäulen-Systeme wird unabhängig geregelt. Der Druck
in den Niederdrucksäulen kann beispielsweise separat eingestellt und geregelt werden.
Durch diese Entkopplung wird auch der Gesamt-Regelungsaufwand leichter gestaltet und
eventuelle Fertigungstoleranzen bei beiden Doppelsäulen können besser ausgeglichen
werden.
[0060] Die Anlage von
Figur 3 weist wie Figur 1 a nur ein einziges Destillationssäulen-System auf. Allerdings sind
hier die Hochdrucksäule 101, der Hauptkondensator 103 und die Niederdrucksäule 102
in Form einer klassischen Doppelsäule übereinander angeordnet. Der gemeinsame Behälter
160 mit Trennwand 161, Hilfssäule 140 und Argonausschleussäule 152 ist neben der Niederdrucksäule
102 angeordnet, und zwar auf einer Höhe, die es erlaubt, dass die Sumpfflüssigkeiten
159, 158b dieser Säulen ohne Pumpen in die Niederdrucksäule 102 einzuleiten. Der gemeinsame
Behälter kann dabei entweder auf einem Gerüst angeordnet oder seitlich mit der Niederdrucksäule
102 beziehungsweise deren Coldbox verbunden sein. Eine Sauerstoff-Transferpumpe kann
entfallen, da die Säulen übereinander angeordnet sind.
1. Destillationssäulen-System zur Erzeugung von Sauerstoff durch Tieftemperaturzerlegung
von Luft mit
- einer Hochdrucksäule (101) und einer Niederdrucksäule (102) und
- einem Hauptkondensator (103), der als Kondensator-Verdampfer ausgebildet ist, wobei
- der Verflüssigungsraum des Hauptkondensators (103) mit dem Kopf der Hochdrucksäule
(101) in Strömungsverbindung (104, 114, 115, 105) steht und der Verdampfungsraum des
Hauptkondensators (103) mit der Niederdrucksäule (102) in Strömungsverbindung (106,
106b, 106c) steht, und mit
- einer Sauerstoffproduktleitung (41, 141, 241), die mit der Niederdrucksäule (102,
202) verbunden ist,
- einer Hilfssäule (140),
- Mitteln zum Einleiten einer gasförmigen Fraktion (129a), deren Sauerstoffgehalt
gleich demjenigen der Luft oder höher ist, in die Hilfssäule (140) und
- einer Rücklaufflüssigkeitsleitung (120,109b) zum Einleiten eines Flüssigstroms aus
der Hochdrucksäule (101), dem Hauptkondensator (103) oder der Niederdrucksäule (102)
als Rücklauf auf den Kopf der Hilfssäule (140), wobei der Flüssigstrom einen Stickstoffgehalt
aufweist, der mindestens gleich demjenigen der Luft ist,
gekennzeichnet durch
- eine Argonausschleussäule (152), die in Strömungsverbindung (158a, 158b) mit einer
Zwischenstelle der Niederdrucksäule (102) steht,
- einen Argonausschleussäulen-Kopfkondensator (155), der als Kondensator-Verdampfer
ausgebildet ist, wobei der Verflüssigungsraum des Argonausschleussäulen-Kopfkondensators
(155) mit dem Kopf der Argonausschleussäule (152) in Strömungsverbindung steht, und
- eine Rohsauerstoffleitung (151, 153, 154b) zum Einleiten von flüssigem Rohsauerstoff
aus dem Sumpf der Hochdrucksäule (101) in den Verdampfungsraum des Argonausschleussäulen-Kopfkondensators
(155), wobei
- die Argonausschleussäule (152) und die Hilfssäule (140) in einem gemeinsamen Behälter
(160) angeordnet sind, der als Trennwandkolonne ausgebildet ist und eine vertikale
Trennwand (161) aufweist, die zwei Teilräume voneinander abtrennt, wobei der erste
Teilraum die Argonausschleussäule (152) und der zweite Teilraum die Hilfssäule (140)
bilden.
2. Destillationssäulen-System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Einleiten einer gasförmigen Fraktion, deren Sauerstoffgehalt gleich
demjenigen der Luft oder höher ist, in die Hilfssäule als Mittel zum Einleiten turbinenentspannter
Luft (129, 129a) in die Hilfssäule (140) ausgebildet sind.
3. Destillationssäulen-System nach einerm der Ansprüche 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwand (161) die beiden Teilräume des gemeinsamen Behälters (160) vollständig
gegeneinander abdichtet.
4. Destillationssäulen-System nach einerm der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Niederdrucksäule (102) neben der Hochdrucksäule (101) und
- der gemeinsame Behälter (160), über der Hochdrucksäule (101), insbesondere über
dem Hauptkondensator (103) angeordnet sind,
- wobei insbesondere der Argonausschleussäulen-Kopfkondensator (155) unmittelbar über
dem gemeinsamen Behälter (160) angeordnet ist.
5. Destillationssäulen-System nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Hauptkondensator (103) über der Hochdrucksäule (101),
- die Niederdrucksäule (102) über dem Hauptkondensator (103) und
- der gemeinsame Behälter (160) über der Niederdrucksäule (102) angeordnet sind,
- wobei insbesondere der Argonausschleussäulen-Kopfkondensator (155) unmittelbar über
dem gemeinsamen Behälter (160) angeordnet ist.
6. Tieftemperatur-Luftzerlegungsanlage mit
- einem ersten Destillationssäulen-System gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, insbesondere
gemäß Anspruch 5,
- einem zweiten Destillationssäulen-System gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, insbesondere
gemäß Anspruch 5,
- einem Hauptluftverdichter-System (303) zum Verdichten von Einsatzluft auf einen
Einsatzluftdruck,
- einem Hauptwärmetauscher-System (308) zum Abkühlen von verdichteter Einsatzluft,
- einer ersten Luftleitung (100) zum Einleiten von Einsatzluft in die HDS (101) des
ersten Destillationssäulen-Systems und mit
- einer zweiten Luftleitung (200) zum Einleiten von Einsatzluft in die HDS (201) des
zweiten Destillationssäulen-Systems.
7. Destillationssäulen-System nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Hauptkondensator (103) über der Hochdrucksäule (101),
- die Niederdrucksäule (102) über dem Hauptkondensator (103) und
- der gemeinsame Behälter (160) neben der Niederdrucksäule (102) angeordnet sind,
- wobei insbesondere der Argonausschleussäulen-Kopfkondensator (155) unmittelbar über
dem gemeinsamen Behälter (160) angeordnet ist.
8. Verfahren zur Erzeugung von Sauerstoff durch Tieftemperaturzerlegung von Luft
- in einem Destillationssäulen-System, das
- eine Hochdrucksäule (101) und eine Niederdrucksäule (102),
- einen Hauptkondensator (103), der als Kondensator-Verdampfer ausgebildet ist, wobei
der Verflüssigungsraum des Hauptkondensators (103) mit dem Kopf der Hochdrucksäule
(102) in Strömungsverbindung (104, 114, 115, 105) steht und der Verdampfungsraum des
Hauptkondensators (103) mit der Niederdrucksäule (102) in Strömungsverbindung (106,
106b, 106c) steht, und
- eine Hilfssäule (140)
aufweist, wobei
- ein Sauerstoffstrom (41, 141, 241) aus der Niederdrucksäule (102) abgezogen und
als Sauerstoffprodukt gewonnen wird.
- eine gasförmige Fraktion (129a), deren Sauerstoffgehalt gleich demjenigen der Luft
oder höher ist, in die Hilfssäule (140) eingeleitet wird und
- ein Flüssigstrom (120, 109b) aus der Hochdrucksäule (101), dem Hauptkondensator
(103) oder der Niederdrucksäule (102) als Rücklauf auf den Kopf der Hilfssäule (140)
aufgegeben wird, wobei der Flüssigstrom einen Stickstoffgehalt aufweist, der mindestens
gleich demjenigen der Luft ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- ein argonreicher Strom (158a) von einer einer Zwischenstelle der Niederdrucksäule
(102) in eine Argonausschleussäule (152) eingeleitet wird,
- Rücklauf für die Argonausschleussäule (152) in einem Argonausschleussäulen-Kopfkondensator
(155) erzeugt wird, der als Kondensator-Verdampfer ausgebildet ist, wobei der Verflüssigungsraum
des Argonausschleussäulen-Kopfkondensators (155) mit dem Kopf der Argonausschleussäule
(152) in Strömungsverbindung (38) steht,
- Rohsauerstoff (151, 153, 154b) aus dem Sumpf der Hochdrucksäule (101) in den Verdampfungsraum
des Argonausschleussäulen-Kopfkondensators (155) eingeleitet wird und
- die Argonausschleussäule (152) und die Hilfssäule (140) in einem gemeinsamen Behälter
(160) angeordnet sind, der als Trennwandkolonne ausgebildet ist und eine vertikale
Trennwand (161) aufweist, die zwei Teilräume voneinander abtrennt, wobei der erste
Teilraum die Argonausschleussäule (152) und der zweite Teilraum die Hilfssäule (140)
bilden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die gasförmige Fraktion, deren Sauerstoffgehalt gleich demjenigen der Luft oder höher
ist, durch turbinenentspannte Luft (129, 129a) gebildet wird.
10. Verfahren nach einerm der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwand (161) die beiden Teilräume des gemeinsamen Behälters vollständig gegeneinander
abdichtet.
11. Verfahren nach einerm der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Niederdrucksäule (102) neben der Hochdrucksäule (101) und
- der gemeinsame Behälter (160) über der Hochdrucksäule angeordnet sind,
- wobei insbesondere der Argonausschleussäulen-Kopfkondensator (155) unmittelbar über
dem gemeinsamen Behälter (160) angeordnet ist.
12. Verfahren nach einerm der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Hauptkondensator (103) über der Hochdrucksäule (101),
- die Niederdrucksäule (102) über dem Hauptkondensator (103) und
- der gemeinsame Behälter (160) über der Niederdrucksäule (102) angeordnet sind,
- wobei insbesondere der Argonausschleussäulen-Kopfkondensator (155) unmittelbar über
dem gemeinsamen Behälter (160) angeordnet ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12, das in einer Tieftemperatur-Luftzerlegungsanlage
gemäß Anspruch 6 durchgeführt wird und bei dem
- Einsatzluft in einem Hauptluftverdichter-System (303) auf einen Einsatzluftdruck
verdichtet wird"
- mindestens ein Teil der verdichteten Einsatzluft einem Hauptwärmetauscher-System
(308) abgekühlt wird,
- ein erster Teil der abgekühlten Einsatzluft durch eine erste Luftleitung (100) zum
in die HDS (101) des ersten Destillationssäulen-Systems eingeleitet wird und
- ein zweiter Teil der abgekühlten Einsatzluft durch eine zweite Luftleitung (200)
in die HDS (201) des zweiten Destillationssäulen-Systems eingeleitet wird.
14. Verfahren nach einerm der Ansprüche 8 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Hauptkondensator (103) über der Hochdrucksäule (101),
- die Niederdrucksäule (102) über dem Hauptkondensator (103) und
- der gemeinsame Behälter (160), neben der Niederdrucksäule (102) angeordnet sind,
- wobei insbesondere der Argonausschleussäulen-Kopfkondensator (155) unmittelbar über
dem gemeinsamen Behälter (160) angeordnet ist.