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EP 2 752 841 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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17.05.2017 Patentblatt 2017/20 |
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Anmeldetag: 07.01.2013 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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Alphorn
Alpenhorn
Cor des Alpes
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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09.07.2014 Patentblatt 2014/28 |
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Patentinhaber: Linder, Markus |
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3045 Meikirch (CH) |
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Erfinder: |
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- Linder, Markus
3045 Meikirch (CH)
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Vertreter: BOVARD AG |
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Patent- und Markenanwälte
Optingenstrasse 16 3013 Bern 3013 Bern (CH) |
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Entgegenhaltungen: :
CH-A5- 692 097 DE-C- 281 619 DE-U1- 20 303 724 FR-A1- 2 734 388 US-A- 5 965 832
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DE-C- 29 380 DE-U1- 8 436 194 FR-A- 1 005 428 US-A- 5 920 022
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- bEnE91: "Swiss Alphorn", Deviantart , 30. April 2011 (2011-04-30), XP002699310, Gefunden
im Internet: URL:http://bene91.deviantart.com/art/Swiss -Alphorn-207147299 [gefunden
am 2013-06-21]
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Alphorn mit einem Alphornrohr aus Holz oder Kunststoff.
[0002] Das Alphorn, als traditionelles Instrument der Alpenländer, umfasst ein konisches
Alphornrohr aus Holz oder Kunststoff, welches üblicherweise mit einem Peddigrohr umwickelt
ist. Dies dient dem Schutz des Instrumentes und hat, wenn auch nur einen geringen,
Einfluss auf die Tonqualität des Instrumentes. Das Peddigrohr stammt von der sogenannten
Rotangpalme aus der Gattung Calamus und der Unterfamilie der Calamoideae. Die Sprossen
dieser Palmenart sind etwa 50 - 150 cm lang, werden getrocknet und maschinell in Längsstreifen
geschnitten und in diesem Zustand als Flecht- und Wickelrohr exportiert. Das Rohr
des Alphorns wird mit diesem Peddigrohr umwickelt. Bei den meisten herkömmlichen Alphörnern
wird zum Schutze des Holzes ein Lack aufgetragen, bei mit Peddigrohr umwickelten Alphörnern
auf das Peddigrohr, bei nicht umwickelten Alphörnern direkt auf das Alphornrohr.
[0003] Herkömmliche Alphörner weisen alle ein ähnliches Klangbild auf. Es wäre jedoch wünschenswert,
die Klangpalette zu erweitern.
[0004] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Alphorn der eingangs erwähnten
Art anzugeben, bei welchem ein Einfluss geschaffen wird, um das Klangbild beeinflussen
zu können.
[0005] Diese Aufgabe wird durch Patentanspruch 1 gelöst.
Die abhängigen Patentansprüche beschreiben bevorzugte Ausführungsformen.
Die Erfindung schlägt also vor, dass ausserhalb des Alphornrohrs ein zusätzliches
Material angeordnet ist, wobei das zusätzliche Material ein anderes Material umfasst
als - das Material des Alphornrohrs, - den Trieb einer Rotangpalme und - einen Schutzlack,
wobei das zusätzliche Material im Wesentlichen den gesamten Umfang zumindest eines
Rohrabschnitts des Alphornsrohrs umschliesst und wobei in einer Ausführungsform das
zusätzliche Material direkt auf dem Aussenumfang des Alphornrohrs angebracht ist und/oder
in einer weiteren Ausführungsform auf dem Alphornrohr ein Peddigrohr angebracht und
das zusätzliche Materialauf dem Aussenumfang des Peddigrohrs angebracht ist.
[0006] Peddigrohrs direkt auf das Holz- bzw. Kunststoffrohr aufgebracht.
Bevorzugte Materialen zur Beeinflussung des Klangcharakters umfassen Leder, Fell,
Stoff, Gummi und/oder ein anderes natürliches oder künstliches Material als das Alphornrohr.
[0007] Vorzugsweise ist das zusätzliche Material durch Verleimung oder andere Klebetechnik
angebracht. Zusätzlich oder alternativ kann das zusätzliche Material durch Wicklung,
Bespannung oder andere Befestigungstechniken angebracht sein.
Vorzugsweise erstreckt sich das zusätzliche Material über mindestens die Hälfte, vorzugsweise
über mindestens zwei Drittel, der Länge des Alphornrohres. Weiter bevorzugt erstreckt
sich das zusätzliche Material im Wesentlichen über die Gesamtlänge des Alphornrohres.
Vorzugsweise weist das zusätzliche Material eine Schichtdicke von mindestens 0,1 mm,
vorzugsweise von mindestens 0,5 mm, auf.
[0008] Gemäss einer bevorzugten Weiterbildung umfasst das Alphorn einen Schutzlack. Vorzugsweise
ist der Schutzlack weder auf der Oberfläche des Alphornrohrs noch auf der Oberfläche
eines Peddigrohrs angeordnet.
[0009] Nachfolgend ist die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher erläutert, anhand welchen sich weitere Eigenschaften und
Vorteile der Erfindung ergeben. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- ein Alphorn gemäss einer üblichen Ausführungsform;
- Fig. 2
- einen Abschnitt des konischen Alphornrohres eines Alphorns gemäss Fig. 1;
- Fig. 3
- einen Abschnitt des konischen Alphornrohres eines Alphorns gemäss Fig. 1 mit der Beschichtung
eines zusätzlichen Materiales;
- Fig. 4
- einen Abschnitt des konischen Alphornrohres eines Alphorns gemäss Fig. 1 mit Peddigrohrwicklung;
und
- Fig. 5
- einen Abschnitt des konischen Alphornrohres eines Alphorns gemäss Fig. 1 mit Peddigrohrwicklung
und Beschichtung eines zusätzlichen Materiales.
[0010] Fig. 1 zeigt ein handelsübliches Alphorn mit einem konischen Alphornrohr 101 aus
Holz oder Kunststoff. Das konische Alphornrohr 101 weist üblicherweise eine Länge
von etwa zwei bis vier Metern auf. Am oberen Ende des konischen Alphornrohrs 101 ist
eine Öffnung 102 zum Einsetzen eines Mundstücks vorhanden. An seinem unteren Ende
mündet das konische Alphornrohr 101 in ein gebogenes Becherstück 103.
[0011] Fig. 2 zeigt eine Detailansicht eines Abschnitts 104 des konischen Alphornrohres
101 in der oberen Rohrhälfte, wie er in Fig. 1 angedeutet ist.
[0012] Fig. 3 zeigt eine erfindungsgemässe Weiterentwicklung des Alphorns, bei welchem ein
entsprechender Rohrabschnitt 104 des konischen Alphornrohrs 101 mit einem zusätzlichen
Material 302 umgeben ist. Das zusätzliche Material 302 umschliesst im Wesentlichen
den gesamten Umfang des Rohrabschnitts 104. Das zusätzliche Material 302 erstreckt
sich über mindestens zwei Drittel der Gesamtlänge des konischen Alphornrohrs 101.
[0013] Fig. 4 zeigt wiederum einen Abschnitt 104 des konischen Alphornrohrs 101 eines handelsüblichen
Alphorns, welcher mit einem Peddigrohr 301 umwickelt ist.
[0014] Fig. 5 zeigt eine erfindungsgemässe Weiterentwicklung des mit einem Peddigrohr 301
umwickelten Alphorns. Dabei ist an einem entsprechenden Abschnitt 104 des konischen
Alphornrohrs 101 das Peddigrohr 301 mit einem zusätzlichen Material 302 umgeben. Das
zusätzliche Material 302 umschliesst im Wesentlichen den gesamten Umfang des Peddigrohrs
301, welches seinerseits den Rohrabschnitt 104 umschliesst. Das zusätzliche Material
302 erstreckt sich über mindestens zwei Drittel der Gesamtlänge des konischen Alphornrohrs
101.
[0015] Erfindungsgemäss kann durch die äussere Anbringung des zusätzlichen Materials 302
auf das konische Alphornrohr 101 das Klangbild des Alphorns beeinflusst werden.
[0016] Aus der vorangehenden Beschreibung sind dem Fachmann Abwandlungen des erfindungsgemässen
Alphorns zugänglich, ohne den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen, der alleine
durch die Patentansprüche definiert ist.
1. Alphorn mit einem Alphornrohr (101) aus Holz oder Kunststoff (101),
wobei ausserhalb des Alphornrohrs (101) ein zusätzliches Material (302) angeordnet ist
und das zusätzliche Material (302) ein anderes Material umfasst als
- das Material des Alphornrohrs (101),
- den Trieb einer Rotangpalme und
- einen Schutzlack
dadurch gekennzeichnet, dass das zusätzliche Material (302) im Wesentlichen den gesamten
Umfang zumindest eines Rohrabschnitts (104) des Alphornrohrs (101) umschliesst und direkt auf dem Aussenumfang des Alphornrohrs (101) angebracht ist
und/oder auf dem Alphornrohr (101) ein Peddigrohr (301) angebracht ist und das zusätzliche
Material (302) auf dem Aussenumfang des Peddigrohrs (301) angebracht ist,
so dass das zusätzliche Material einen Einfluss auf die Tongebung und/oder den Klangcharakter
des Alphorns bewirkt, um derart eine Veränderung seines Klangbilds hervorzurufen.
2. Alphorn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch das zusätzliche Material (302) eine Schicht des Alphorns um das Alphornrohr
(101) gebildet ist, die am äussersten auf dem Alphorn angeordnet ist oder deren Oberfläche
mit einem Schutzlack versehen ist, der am äussersten auf dem Alphorn angeordnet ist.
3. Alphorn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zusätzliche Material (302) Leder und/oder Fell und/oder Stoff und/oder Gummi
und/oder einen Kunststoff und/oder einen organischen Stoff umfasst.
4. Alphorn nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das zusätzliche Material (302) durch Verleimung oder andere Klebetechnik angebracht
ist.
5. Alphorn nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das zusätzliche Material (302) durch Wicklung, Bespannung oder andere Befestigungstechniken
angebracht ist.
6. Alphorn nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich das zusätzliche Material (302) über mindestens die Hälfte, vorzugsweise über
mindestens zwei Drittel, der Länge des Alphornrohres (101) erstreckt.
7. Alphorn nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich das zusätzliche Material (302) im Wesentlichen über die Gesamtlänge des Alphornrohres
(101) erstreckt.
8. Alphorn nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das zusätzliche Material (302) eine Schichtdicke von mindestens 0,1 mm, vorzugsweise
von mindestens 0,5 mm, aufweist.
9. Alphorn nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Alphorn einen Schutzlack umfasst, wobei der Schutzlack weder auf der Oberfläche
des Alphornrohrs (101) noch auf der Oberfläche eines Peddigrohrs (301) angeordnet
ist.
1. Alphorn with an alphorn pipe (101) of wood or plastic (101), an additional material
(302) being disposed outside the alphorn pipe (101), and the additional material (302)
comprising a different material than
- the material of the alphorn pipe (101).
- the shoot of a rattan palm and
- a protective paint or lacquer,
characterized in that the additional material (302) surrounds substantially the entire circumference of
at least one pipe section (104) of the alphorn pipe (101) and is attached directly
on the outer circumference of the alphorn pipe (101) and/or a rattan or peddig cane
(301) is attached on the alphorn pipe (101) and the additional material (302) is attached
on the outer circumference of the rattan or peddig cane (301),
so that the additional material produces an influence on the tone production and/or
on the sound character of the alphorn in order to bring about in such a manner a change
in its acoustic pattern.
2. Alphorn according to claim 1, characterized in that by means of the additional material (302) a layer of the alphorn is formed around
the alphorn pipe (101) which layer is disposed outermost on the alphorn or its surface
is provided with a protective paint or lacquer which is disposed outermost on the
alphorn.
3. Alphorn according to claim 1 or 2, characterized in that the additional material (302) comprises leather and/or fur and/or fabric and/or rubber
and/or a plastic and/or an organic substance.
4. Alphorn according to one of the claims 1 to 3, characterized in that the additional material (302) is attached by means of gluing or other adhesive technique.
5. Alphorn according to one of the claims 1 to 4, characterized in that the additional material (302) is attached by means of winding, covering or other
fixing techniques.
6. Alphorn according to one of the claims 1 to 5, characterized in that the additional material (302) extends over at least half, preferably over at least
two thirds, of the length of the alphorn pipe (101).
7. Alphorn according to claim 6, characterized in that the additional material (302) extends substantially over the entire length of the
alphorn pipe (101).
8. Alphorn according to one of the claims 1 to 7, characterized in that the additional material (302) has a layer thickness of at least 0.1 mm, preferably
at least 0.5 mm.
9. Alphorn according to one of the claims 1 to 8, characterized in that the alphorn comprises a protective paint or lacquer, the protective paint or lacquer
being disposed neither on the surface of the alphorn pipe (101) nor on the surface
of a rattan or peddig cane (301).
1. Cor des Alpes comportant un tuyau (101) en bois ou en plastique (101), un matériau
additionnel (302) étant disposé à l'extérieur du tuyau (101), et le matériau additionnel
(302) comprenant un matériau différent
- du matériau du tuyau (101)
- de la pousse d'un palmier et
- d'une peinture ou d'une laque protectrice,
caractérisé en ce que le matériau additionnel (302) encercle substantiellement toute la circonférence d'au
moins un segment (104) du tuyau (101), et est attaché directement sur la circonférence
externe du tuyau (101), et/ou qu'un tubage ou en osier ou en rotin (301) est monté
sur le tuyau (101) et le matériau additionnel (302) est fixé sur la circonférence
externe du tubage en osier ou en rotin (301),
de sorte que le matériau additionnel agisse sur le timbre et/ou sur les caractéristiques
acoustiques du cor des Alpes, en influençant sur ces derniers de manière à ce que
sa sonorité soit modifiée.
2. Cor des Alpes selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'une couche du cor des Alpes est formée autour du tuyau (101) par le matériau additionnel
(302), laquelle est disposée le plus à l'extérieur du cor des Alpes, ou dont la surface
supérieure est recouverte d'une peinture ou d'une laque protectrice qui est disposée
le plus à l'extérieur du cor des Alpes.
3. Cor des Alpes selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le matériau additionnel (302) comprend du cuir et/ou de la fourrure et/ou du tissu
et/ou du caoutchouc et/ou un plastique et/ou une matière organique.
4. Cor des Alpes selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le matériau additionnel (302) est fixé au moyen d'un encollage ou d'une autre technique
de collage.
5. Cor des Alpes selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que le matériau additionnel (302) est fixé par bobinage, entoilage ou à l'aide d'autres
techniques de fixation.
6. Cor des Alpes selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que le matériau additionnel (302) s'étend sur au moins la moitié, et de préférence sur
au moins deux tiers, de la longueur du tuyau (101).
7. Cor des Alpes selon la revendication 6, caractérisé en ce que le matériau additionnel (302) s'étend substantiellement sur toute la longueur du
tuyau (101).
8. Cor des Alpes selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que le matériau additionnel (302) forme une couche d'au moins 0.1 mm, et de préférence
au moins 0.5 mm d'épaisseur.
9. Cor des Alpes selon l'une des revendications 1 à 8, caractérisé en ce que le cor des Alpes comprend une peinture ou une laque protectrice, la peinture ou la
laque protectrice n'étant disposée ni sur la surface du tuyau (101), ni sur la surface
supérieure d'un tubage ou en osier ou en rotin (301).
