[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Doppelkurbelwellen-Kolbenmaschine gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
[0002] Ein Problem bei Doppelkurbelwellen-Kolbenmaschinen ist es, die beiden umlaufenden
Kurbelwellen miteinander zu sychronisieren. Dabei ist jede der Kurbelwellen beispielsweise
mit einem Synchronisationszahnrad versehen, wobei die Synchronisationszahnräder miteinander
im Eingriff stehen. Durch thermische Einflüsse während des Betriebs der Doppelkurbelwellen-Kolbenmaschine
oder auch durch Verschleiß an den Zahnflanken der Synchronisationszahnräder kann ein
Spiel zwischen den miteinander kämmenden Zähnen der Synchronisationszahnräder auftreten,
welches wiederum eine geringfügige Asymmetrie des Umlaufs der Kurbelwellen hervorruft,
wodurch ein unerwünschtes Kippen des Kolbens im Zylinder verursacht werden kann. Bei
einer derartigen Asymmetrie des Umlaufs der Kurbelwellen laufen die Kurbelwellen und
mit ihnen der gesamte Kurbeltrieb zwar noch zeitlich synchonisiert gegenläufig um,
doch eilt eine der Kurbelwellen gegenüber der anderen Kurbelwelle beim Umlauf vor,
so dass die kurbelwellenseitigen Pleuellagerachsen nicht zeitgleich, sondern nacheinander
ihren oberen Totpunkt erreichen. Dies wiederum führt dazu, dass auch die kolbenseitigen
Pleuellager zeitlich nacheinander ihren oberen Totpunkt erreichen, was zu einer Kippbewegung
im Kolben führt. Dieser Vorlauf der einen Kurbelwelle gegenüber der anderen Kurbelwelle
gilt selbstverständlich für den gesamten Umlauf der synchronisierten und daher mit
gleicher Geschwindigkeit umlaufenden Kurbelwellen, was in dieser Anmeldung als "Asymmetrie
des Umlaufs der Kurbelwellen" bezeichnet wird. Durch diese Asymmetrie wird, wie bereits
dargelegt worden ist, im oberen Totpunkt des Kolbens ein Kippmoment zu einer Seite
hin auf den Kolben hin ausgeübt und im unteren Totpunkt des Kolbens ein entsprechendes
Kippmoment zur anderen Seite. Der Kolben beschreibt daher bei seiner Aufwärts- und
Abwärts-Bewegung gleichzeitig eine sich im jeweiligen Totpunkt umkehrende Kippbewegung
zur einen Seite und zur anderen Seite in der Ebene, die die Kurbelwellenachsen rechtwinklig
schneidet.
STAND DER TECHNIK
[0003] Um dieses Problem zu lösen, wird in der
US 2010/0077984 A1 vorgeschlagen, zur Vermeidung eines Spiels zwischen den Zahnflanken die beiden Kurbelwellen
in einem gemeinsamen Lagerblock zu lagern und das Material des Lagerblocks sowie das
Material der Kurbelwellen und der Synchronisationszahnräder bezüglich ihres thermischen
Ausdehnungskoeffizienten so auszuwählen, dass die thermische Ausdehnung des Lagerblocks
zwischen den beiden Rotationsachsen der Kurbelwellen im wesentlichen identisch mit
der thermischen Ausdehnung der Synchronisationszahnräder ist. Der konstruktive Aufwand
hierfür ist jedoch nicht unerheblich.
[0004] Aus der
DE 10 2006 060 660 A1 ist ein verstellbarer Lagerstuhl für eine Doppelkurbelwellen-Kolbenmaschine bekannt,
bei der der Abstand zwischen den Kurbelwellenachsen verstellbar ausgebildet ist, sodass
auf diese Weise einunerwünschtes Lagerspiel und Zahnflankenspiel beseitigt werden
kann. Auch diese Lösung ist von der technischen Umsetzung her verhältnismäßig aufwändig.
[0005] Aus der
DE 10 2006 036 827 A1 ist es bekannt, bei einer Doppelkurbelwellen-Kolbenmaschine einen Kolben mit einer
balligen Außenkontur vorzusehen. Dieser Kolben toleriert ein bei einer Asymmetrie
des Umlaufs der Kurbelwellen auftretendes geringfügiges Verkippen der Kolbenlängsachse
gegenüber der Zylinderlängsachse, ohne dass es zu einem Verklemmen des Kolbens im
Zylinder oder zu einer erhöhten Reibung kommt.
[0006] Die
US 5,732,673 A zeigt und beschreibt eine Kolben-Zylinder-Maschine mit variablem Hub. Diese Maschine
ist mit zwei parallel zueinander verlaufenden Kurbelwellen ausgestattet, die gleichsinnig
drehen und über ein Zahnradgetriebe miteinander synchronisiert sind. Jeder Kolben
ist über jeweils ein Pleuel mit den beiden Kurbelwellen verbunden, wobei die Pleuel
auf den Kurbelwellen in üblicher Weise drehbar gelagert sind. Im Kolben ist ein in
der Kolbenmittelebene schwenkbar gelagerter Schwinghebel vorgesehen, an dessen jeweiligem
Ende eines der Pleuel schwenkbar gelagert ist. Dabei verlaufen die Pleuel derart,
dass sie jeweils die Kolbenmittelebene durchgreifen. Aufgabe dieser Konstruktion ist
es, den Kolbenhub variabel zu gestalten, um das Verdichtungsverhältnis variabel einstellen
zu können. Dazu erfolgt eine gezielte Verstellung der Rotationslage der beiden Kurbelwellen
relativ zueinander, was in Verbindung mit der gleichsinnigen Drehrichtung der Kurbelwellen
dazu führt, dass die obere Totpunktlage und die untere Totpunktlage des Kolbens einen
anderen Abstand zueinander aufweisen als im Fall von nicht zueinander winkelversetzten
Kurbelwellen.
[0007] Die
US 5,769,610 A und die
US 5,674,053 A zeigen und beschreiben einen Hochdruckkompressor, der mit einem Doppelkurbelwellen-Antrieb
ausgestattet ist, wobei jedem Kolben ein mit einer jeweiligen Kurbelwelle in herkömmlicher
Weise verbundenes Pleuel zugeordnet ist und wobei die beiden Pleuel im Kolben in einem
sphärischen Lager gelagert sind. Die beiden Kurbelwellen drehen gegensinnig und die
mit dem Kolben verbundenen Pleuel überkreuzen einander nicht. Im Bereich ihrer kolbenseitigen
Lagerung stehen die beiden Pleuel miteinander in gegenseitigem rollenden Kontakt.
[0008] Die
DE 10 2004 016 203 A1 zeigt und beschreibt eine Hubkolben-Brennkraftmaschine mit einer Doppelkurbelwellen-Anordnung,
bei der es um die Aufgabe geht, den Lagerpunkt zwischen den beiden Pleuelstangen und
dem Kolben in Richtung der beiden Kurbelwellen zu verlegen und dadurch aus einem heißen
und schädigenden Bereich des Zylinders heraus zu verlegen. Es sind dort unterschiedliche
Varianten der Anlenkung der Pleuel an eine mit dem Kolben verbundene und aus dem Zylinder
herausgeführte Stange gezeigt, wobei einige Varianten einen gelenkig mit der Stange
an ihrem vom Kolben abgewandten Ende schwenkbar gelagerten Gelenkkopf aufweisen, an
welchem ein jeweiliges Pleuel gelenkig gelagert ist.
[0009] Die
JP 10220547 A zeigt eine Kolben-Zylinder-Anordnung, in der ein Kolben mit einer langen Kolbenstange,
die über ein Axiallager aus einem Zylindergehäuse herausgeführt ist, über einen gelenkig
mit dem vom Kolben abgewandten Ende der Kolbenstange verbundenen Gelenkkopf verbunden
ist, an welchem zwei Pleuel eines Doppelkurbelwellen-Kurbeltriebs angelenkt sind.
In einer anderen Ausführungsform ist die Kolbenstange im Kolben an einem "Joint" gelagert
und möglicherweise dort schwenkbar. An dem vom Kolben abgewandten Ende der Kolbenstange
sind an einem Gelenkkopf die beiden Pleuelstangen seitlich voneinander beabstandet
gelagert.
[0010] Die
JP 61-149745 U zeigt eine Doppelkurbelwellen-Kolben-Zylinder-Anordnung, bei der die Kurbelwellen
gegensinnig synchron drehen und über Zahnräder miteinander im Synchronisationseingriff
stehen und bei dem die Pleuel an einer gemeinsamen Achse am Zylinder angelenkt sind.
[0011] Die
BE 423 799 A zeigt und beschreibt einen Kolben mit zwei Schwenklagern zur schwenkbaren Lagerung
jeweils eines Pleuels am Kolben um eine jeweilige Pleuelschwenkachse, wobei die beiden
Pleuelschwenkachsen parallel zueinander und seitlich voneinander beabstandet verlaufen
und wobei die beiden Schwenklager an einem Lagerelement vorgesehen sind, das am Kolben
um eine Lagerschwenkachse schwenkbar gelagert ist, die parallel zu den Pleuelschwenkachsen
verläuft. Mit dieser Lagerkonstruktion soll erreicht werden, dass beim Auftreten von
Verschleiß an Organen des Kurbeltriebs oder bei anderer Schadhaftigkeit des Kurbeltriebs
das Lagerelement im Kolben leicht oszilliert.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0012] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, bei einer gattungsgemäßen Doppelkurbelwellen-Kolbenmaschine
zu gewährleisten, dass die beim Auftreten von Verschleiß im Kurbeltrieb angestrebte
Oszillationsbewegung des Lagerelements im Kolben zuverlässig erfolgen kann, auch wenn
die Doppelkurbelwellen-Kolbenmaschine schon eine längere Zeit in Betrieb gewesen ist.
[0013] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Doppelkurbelwellen-Kolbenmaschine mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1.
[0014] Diese Doppelkurbelwellen-Kolbenmaschine, die zumindest eine Kolben-Zylinder-Einheit
aufweist, ist versehen mit einem Zylinder, in dem ein Hubkolben hin- und herbewegbar
angeordnet ist, mit einer ersten Kurbelwelle, mit einer zweiten Kurbelwelle, wobei
die erste Kurbelwelle und die zweite Kurbelwelle zueinander parallel verlaufen und
sich gegensinnig synchron drehen, wobei die Drehachsen der beiden Kurbelwellen zu
einer gemeinsamen Zylinder-Mittelebene parallel verlaufen und bezüglicher dieser seitlich
versetzt sind, wobei dem Hubkolben ein erstes und ein zweites Pleuel derart zugeordnet
sind, dass das erste Pleuel mit seinem ersten Ende in einem ersten Schwenklager um
eine erste Pleuelschwenkachse schwenkbar am Hubkolben und mit seinem zweiten Ende
an einem Kurbelzapfen der ersten Kurbelwelle drehbar gelagert ist und dass das zweite
Pleuel mit seinem ersten Ende in einem zweiten Schwenklager um eine zweite Pleuelschwenkachse
schwenkbar am Hubkolben und mit seinem zweiten Ende an einem Kurbelzapfen der zweiten
Kurbelwelle drehbar gelagert ist, wobei die Schwenklager an einem Lagerelement vorgesehen
sind, welches am Kolben um eine Lagerschwenkachse schwenkbar gelagert ist, die parallel
zu den Pleuelschwenkachsen verläuft. Diese Doppelkurbelwellen-Kolbenmaschine zeichnet
sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass die Anordnung aus den beiden gegensinnig synchron
umlaufenden Kurbelwellen so gestaltet ist, dass die Kurbelzapfen bereits im Neuzustand,
wenn noch kein Verschleiß aufgetreten ist, geringfügig asymmetrisch gegensinnig umlaufen..
VORTEILE
[0015] Diese erfindungsgemäß gegenüber dem Stand der Technik vorgesehene gezielte Asymmetrie
des Kurbeltriebs bereits im Neuzustand der Doppelkurbelwellen-Kolbenmaschine bewirkt,
dass die Oszillationsbewegung des Lagerelements im Kolben bereits bei erstmaliger
Inbetriebnahme der Doppelkurbelwellen-Kolbenmaschine stattfindet. Das Lagerelement
führt somit ständig, also auch im Neuzustand, eine pendelnde Schwenkbewegung in der
Bohrung des Kolbens aus. Eine aufgrund der revolvierenden Bewegung des Kolbens im
Punkt der Bewegungsumkehr auftretende hohe Lagerpressung tritt daher nicht lokal als
Punktlast auf, wodurch eine durch Lagerpressung hervorgerufene punktuelle Verformung
der Lagerflächen verhindert wird.
[0016] Tritt nun zusätzlich Verschleiß im Kurbeltrieb auf, so kann sich das Lagerelement
bei einem Ungleichlauf der Pleuel, also bei einer Asymmetrie des Umlaufs der Kurbelwellen,
gegenüber dem Kolben weiter verdrehen und kompensiert somit - wie im Stand der Technik
- die verschleißbedingte Asymmetrie des Umlaufs der beiden Kurbelwellen, ohne dass
der Kolben dabei mit seiner Kolbenlängsachse bezüglich der Zylinderlängsachse verkippt
wird. Der symmetrische Aufbau sorgt für symmetrische Kraftverhältnisse und vorteilhafte
kinematische Verhältnisse.
[0017] Es ist von Vorteil, wenn die Asymmetrie des Umlaufs der Kurbelzapfen maximal 5° beträgt,
vorzugsweise zwischen 1° und 3° beträgt, weiter vorzugsweise 2° beträgt.
[0018] Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn die Asymmetrie des Umlaufs der Kurbelzapfen durch
einen Winkelversatz von 1 bis 6 Zähnen zwischen miteinander im Eingriff stehenden
Synchronisationszahnrädern der ersten beziehungsweise der zweiten Kurbelwelle bewirkt
ist.
[0019] Vorzugsweise ist die Lagerschwenkachse, in einer die Lagerschwenkachse rechtwinklig
schneidende Schwenkebene gemessen, von den Pleuelschwenkachsen jeweils gleich beabstandet.
Dieser symmetrische Aufbau sorgt für symmetrische Kraftverhältnisse.
[0020] Die Lagerschwenkachse liegt bevorzugt auf der Mitte einer die Pleuelschwenkachsen
in der Schwenkebene miteinander verbindenden Geraden. Auch durch diese Ausführungsform
werden vorteilhafte kinematische Verhältnisse geschaffen.
[0021] Eine bevorzugte Weiterbildung der Doppelkurbelwellen-Kolbenmaschine zeichnet sich
dadurch aus, dass das Lagerelement eine kreisförmige Kontur oder zwei, vorzugsweise
symmetrisch zueinander gelegene, kreissegmentförmige Konturen aufweist, deren Kreismittelpunkt
auf der Lagerschwenkachse liegt, dass der Kolben mit einer angepassten kreisförmigen
Kontur beziehungsweise mit angepassten kreissegmentförmigen Konturen versehen ist,
deren Kreismittelpunkt ebenfalls auf der Lagerschwenkachse liegt, und dass die kreisförmigen
beziehungsweise kreissegmentförmigen Konturen des Lagerelements und die kreisförmigen
beziehungsweise kreissegmentförmigen Konturen des Kolbens in gegenseitiger Berührung,
aber relativ zueinander um die gemeinsame Lagerschwenkachse bewegbar angeordnet sind.
Diese kreisförmige oder kreissegmentförmige Ausbildung des Lagerelements lässt sich
besonders einfach in den Kolben integrieren.
[0022] Das Lagerelement kann dabei als Scheibe oder als Ring ausgebildet sein und die kreisförmige
Kontur beziehungsweise die kreissegmentförmigen Konturen ist beziehungsweise sind
an einem Außenumfangsrand des Lagerelements ausgebildet. Alternativ kann das Lagerelement
als Ring ausgebildet sein und die kreisförmige Kontur beziehungsweise die kreissegmentförmigen
Konturen kann beziehungsweise können an einem Innenumfangsrand des Lagerelements ausgebildet
sein.
[0023] Der Kern der Erfindung liegt also darin, dass die Anordnung aus den beiden gegensinnig
synchron laufenden Kurbelwellen so gestaltet ist, dass die Kurbelzapfen gegensinnig,
aber geringfügig asymmetrisch umlaufen. Dieser asymmetrische Umlauf bedeutet, dass
der Kurbelzapfen der einen Kurbelwelle gegenüber dem Kurbelzapfen der anderen Kurbelwelle
geringfügig voreilt, also beispielsweise seinen oberen Totpunkt und seinen unteren
Totpunkt geringfügig früher erreicht, als der andere Kurbelzapfen. Diese gezielt geschaffene
Asymmetrie sorgt dafür, dass im Idealfall, in welchem kein Verschleiß in den Synchronisationszahnrädern
vorliegt, trotzdem eine geringfügige Relativdrehung des Lagerelements gegenüber dem
Kolben stattfindet, um zu verhindern, dass die Lagerung des Lagerelements im Kolben
durch statische Dauerbelastung verformt wird.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0024] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Beispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung
erläutert. In dieser zeigt:
- Fig. 1
- eine teilweise geschnittene Stirnansicht einer Doppelkurbelwellen-Kolbenmaschine mit
einem erfindungsgemäßen Kolben;
- Fig. 2
- einen Vertikalschnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1;
- Fig. 3
- eine teilweise geschnittene Stirnansicht einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Kolbens;
- Fig. 4
- eine teilweise geschnittene Stirnansicht einer dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Kolbens und
- Fig. 5
- eine Doppelkurbelwellen-Kolbenmaschine gemäß der vorliegenden Erfindung bei geringfügiger
Asynchronität des Kurbeltriebs.
DARSTELLUNG VON BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
[0025] In Fig. 1 ist eine Doppelkurbelwellen-Kolbenmaschine gemäß der vorliegenden Erfindung
mit einem erfindungsgemäßen Kolben 1 gezeigt, der in einem mit einem Zylinderkopf
20 versehenen Zylinder 2 entlang der im Idealfall der Kolbenachse Vom unteren Pleuelauge
50, 60 erstreckt sich jeweils ein Pleuelschaft 52, 62 des jeweiligen Pleuels 5, 6
nach oben zum Kolben 1. An seinem oberen, kolbenseitigen Ende ist das jeweilige Pleuel
5, 6 mit einem oberen Pleuelauge 54, 64 versehen, welches jeweils auf einem kolbenseitigen
Pleuelzapfen 14, 16 um eine zugeordnete obere Pleuelschwenkachse oder Pleuelaugenachse
Y5, Y6 in einer die Pleuelschwenkachsen rechtwinklig schneidenden Schwenkebene E1
schwenkbar gelagert ist.
[0026] Die oberen, kolbenseitigen Pleuellagerzapfen 14, 16 bilden somit Schwenklager 55,
65 zur gelenkigen Lagerung jeweils eines Pleuels 5, 6 am Kolben 1.
[0027] Die oberen, kolbenseitigen Pleuellagerzapfen 14, 16 sind in einem im Kolbenkörper
10 schwenkbar gelagerten Lagerelement 12 vorgesehen. Die Schwenkachse Y7 des Lagerelements
12 verläuft parallel zu den Schwenkachsen Y5 und Y6 der oberen Schwenklager 55, 65
der Pleuel 5, 6.
[0028] Die Lagerschwenkachse Y7 liegt auf der Mitte einer die Pleuelschwenkachsen Y5, Y6
in der Schwenkebene E1 miteinander verbindenden Geraden G und ist somit von beiden
Pleuelschwenkachsen Y5, Y6 gleich beabstandet.
[0029] Der Aufbau des Lagerelements 12 wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Fig. 1
und 2 erläutert.
[0030] Das Lagerelement 12 besitzt eine kreisförmige zylindrische Außenkontur 13, deren
Kreismittelpunkt auf der Achse Y7 liegt. Mit dieser kreisförmigen Außenkontur 13 ist
das zylindrisch ausgebildete Lagerelement 12 in einer angepassten Bohrung 15 in einem
unteren Bereich des Kolbens 1 drehbar aufgenommen. Die Bohrung 15 ist in einem dem
Kurbeltrieb zugewandten unteren Stegabschnitt 17 des Kolbens 1 ausgebildet. Dieser
Stegabschnitt 17 liegt auf der vom Kolbenboden 18 des Kolbens 1 abgewandten Seite.
[0031] Das Lagerelement 12 besitzt zwei voneinander abgewandte, stirnseitige Wandabschnitte
12', 12", die in Richtung der Schwenkachse Y6 des Lagerelements 12 voneinander beabstandet
sind und einen Zwischenraum bilden, in welchen das jeweilige Pleuel 5, 6 mit seinem
kolbenseitigen Endabschnitt eingreift. Die kolbenseitigen Pleuellagerzapfen 14, 16
erstrecken sich zwischen den beiden Wandabschnitten 12', 12" des Lagerelements 12.
[0032] Im Bereich des Umfangs des Lagerelements 12 sind die Wandabschnitte 12', 12" über
einen oberen Steg 120, einen unteren Steg 121 sowie seitliche Umfangswandabschnitte
122, 123 miteinander verbunden. Entlang des Umfangs sind zwischen dem unteren Steg
121 und den jeweiligen Umfangswandabschnitten 122, 123 Durchtrittsöffnungen 124, 125
für den jeweiligen Pleuelschaft 52, 62 des Pleuels 5, 6 ausgebildet. Die Erstreckung
der Durchtrittsöffnungen 124, 125 in Umfangsrichtung des Lagerelements 12 ist derart
bemessen, dass die Pleuel 5, 6 bei ihrer Schwenkbewegung um die Achsen Y5, Y6 weder
durch den unteren mittleren Steg 121, noch durch die seitlichen Umfangswandabschnitte
122, 123 behindert werden.
[0033] Der Kolben 1 ist in herkömmlicher Weise mit Kolbenringen 10', 10" versehen, deren
Aufbau und Funktionsweise hier nicht weiter erläutert wird, da sie dem Fachmann allgemein
bekannt ist. Der Kolben 1 weist weiterhin in seinem unteren Bereich Kolbenhemdabschnitte
11, 11' auf, die in Gleitreibung mit der Bohrung des Zylinders 2 stehen können und
den Kolben 1 auf diese Weise gegen eine mögliche Kippbewegung quer zur Kolben- und
Zylinderachse X an der Zylinderinnenwand 21 abstützen können.
[0034] Fig. 3 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform des Kolbens und der Kolbenmaschine,
bei welcher das Lagerelement 212 als ringförmige Scheibe mit einer zentralen, zur
Achse Y7 konzentrischen Bohrung 213 versehen ist. Der untere Stegabschnitt 217 des
Kolbens 201 ist mit einem zylindrischen Lagerzapfen 215 versehen, der sich mit seiner
Achse koaxial zur Achse Y7 erstreckt und auf dessen radialem Außenumfang 215' der
Innenumfang 212" des ringförmigen Scheibenkörpers 212' des Lagerelements 212 drehbar
gelagert ist.
[0035] Die oberen Schwenklager 255, 265 der Pleuel 205, 206 sind wie im ersten Ausführungsbeispiel
mit am Lagerelement 212 vorgesehenen Pleuellagerzapfen 214, 216 ausgebildet, die bezüglich
der Kolben- und Zylinderachse X beiderseits der zentralen Bohrung 213 des Lagerelements
212 gelegen sind und sich mit ihrer jeweiligen Achse Y5, Y6 parallel zur Achse Y7
erstrecken.
[0036] In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kolbens und der
erfindungsgemäßen Kolbenmaschine gezeigt, bei welcher das Lagerelement 312 die Form
von zwei im Bereich der Kolben- und Zylinderachse X aneinanderstoßenden und miteinander
verbundenen Kreissegmentabschnitten 312A, 312B aufweist. Das Lagerelement 312 besitzt
daher einen Korpus 312' von knochenförmiger Gestalt, an dessen lateralen Außenseiten
kreiszylindersegmentartige Flächenabschnitte 312", 312''' ausgebildet sind, deren
Krümmungsradius auf der Schwenkachse Y7 des Lagerelements 312 liegt.
[0037] Der unter Stegabschnitt 317 des Kolbens 301 ist, ähnlich wie beim Ausführungsbeispiel
der Fig. 1, mit einer Durchbruchsöffnung 315 versehen, die sich in Richtung der Achse
Y7 erstreckt. Diese Durchbruchsöffnung 315 weist zwei laterale kreiszylindersegmentartig
gekrümmte Innenflächen 315', 315" auf, deren Krümmungsradius auf der Achse Y7 liegt,
so dass die Krümmung dieser lateralen Flächen 315', 315" der Krümmung der kreiszylindersegmentartigen
Flächenabschnitten 312", 312"' des Lagerelements 312 entspricht. Die Länge der gekrümmten
Innenflächen 315', 315" in Krümmungsrichtung ist größer als die Länge der gekrümmten
Flächenabschnitte 312", 312''' des Lagerelements 312 und auch die vertikalen Abmessungen
(in Richtung der Achse X) der Durchbruchsöffnung 315 sind größer als die vertikalen
Abmessungen des Lagerelements 312, so dass oberhalb und unterhalb des in die Durchbruchsöffnung
315 eingesetzten Lagerelements 312 ausreichend Raum ist, damit das Lagerelement 312
in der Durchbruchsausnehmung 315 eine pendelnde Schwenkbewegung um die Achse Y7 durführen
kann.
[0038] Die oberen Schwenklager 355, 365 der Pleuel 305, 306 sind wie im ersten Ausführungsbeispiel
mit auf dem Lagerelement 312 angeordneten Pleuellagerzapfen 314, 316 ausgebildet,
die bezüglich der Kolben- und Zylinderlängsachse X beiderseits der Achse Y7 gelegen
sind und deren Achsen Y5, Y6 sich parallel zur Achse Y7 erstrecken.
[0039] Die Funktionsweise des Kolbentriebs der Kolbenmaschine mit dem erfindungsgemäßen
Kolben wird nachstehend unter Bezugnahme auf Fig. 5 erläutert. Der in Fig. 5 gezeigte
Kolbentrieb entspricht in seinem Aufbau dem aus Fig. 1, so dass dieselben Bezugszeichen
wie in der Fig. 1 verwendet werden.
[0040] In der Darstellung der Fig. 5 ist zu erkennen, dass der Winkel α1 zwischen einer
die beiden Kurbelwellenachsen Y1 und Y2 verbindenden Geraden G1 und einer die Kurbelwellenachse
Y1 und die untere Pleuellagerachse Y3 des ersten Pleuels 5 verbindenden Geraden G2
größer ist als der entsprechende Winkel α2 zwischen der Geraden G1 und der die Kurbelwellenachse
Y2 der zweiten Kurbelwelle 4 mit der unteren Pleuellagerachse Y4 des zweiten Pleuels
6 verbindenden Geraden G3. Hierdurch ist eine Asymmetrie zwischen dem linken Kurbeltrieb
mit der Kurbelwelle 3 und dem Pleuel 5 und dem rechten Kurbeltrieb mit der Kurbelwelle
4 und dem Pleuel 6 geschaffen. Diese Asymmetrie kann beispielsweise durch Verschleiß
an den Zahnflanken der miteinander kämmenden Synchronisationszahnräder 30, 40 entstehen.
[0041] Obwohl die beiden Kurbelwellen 3, 4 mit gleicher Rotationsgeschwindigkeit in entgegengesetzten
Richtungen R1, R2 umlaufen und somit zeitlich synchronisiert sind, bewirkt die Asymmetrie
ein Voreilen der Kurbelwelle 4 und damit auch des Pleuels 6 gegenüber der Kurbelwelle
3 mit dem Peuel 5. Dieses Voreilen führt dazu, dass bei der Aufwärtsbewegung des kurbelwellenseitigen
Pleuellagerzapfens 42 eine Verschwenkung des Lagerelements 12 um dessen Drehachse
Y7 in der Drehrichtung der voreilenden Kurbelwelle 4, also im gezeigten Beispiel entgegen
dem Uhrzeigersinn, erfolgt, wie durch den Pfeil R3 dargestellt ist. Bei einer Abwärtsbewegung
des kurbelwellenseitigen Pleuellagerzapfens 42 der zweiten, voreilenden Kurbelwelle
4 kehrt sich die Drehrichtung des Lagerelements 12 um, so dass das Lagerelement 12
jetzt im Uhrzeigersinn entsprechend dem Pfeil R4 geschwenkt wird. Auf diese Weise
führt das Lagerelement 12 eine pendelnde Schwenkbewegung in der Bohrung 15 des Kolbens
1 aus ohne dass der Kolben 1 bezüglich der Längsachse X verkippt.
[0042] Auch in den Beispielen der Fig. 3 und 4 führt das entsprechende Lagerelement 212,
312 in der gleichen Weise entsprechende pendelnde Schwenkbewegungen durch.
[0043] Sind die beiden miteinander kämmenden Synchronisationszahnräder 30, 40 exakt zueinader
ausgerichtet und besteht kein Verschleiß im Bereich der miteinander kämmenden Zähne
dieser Synchronisationszahnräder 30, 40, so sind die Winkel α1 und α2 im einfachsten
Fall der vorliegenden Erfindung identisch, wie im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 dargestellt
ist. In diesem Fall tritt so lange keine Pendebewegung des Lagerkörpers 12 in der
Bohrung 15 des Kolbens 1 auf, bis ein zwischen den Zähnen der Synchronisationszahnräder
30, 40 auftretender Verschleiß zu der bereits beschriebenen Asymmetrie des Umlaufs
der Kurbelwellen 3, 4 führt. Bewegt sich das Lagerelement 12 jedoch nicht relativ
zum Kolben 1, also wenn keine pendelnde Schwenkbewegung stattfindet, so kann es durch
Lagerpressung zu einer Verformung der Lagerflächen zwischen der Außenumfangsfläche
des Lagerelements 12 und der Innenumfangsfläche der Bohrung 15 kommen, die die relative
Schwenkbarkeit des Lagerelements 12 bezüglich des Kolbens 1 behindert oder gar unmöglich
macht. Um eine derartige Verformung der Lagerflächen zwischen dem Lagerelement 12
und dem Kolben 1 zu verhindern, ist bereits im Neuzustand der Kolbenmaschine, also
wenn zwischen den Synchronisationszahnrädern 30, 40 noch kein Verschleiß aufgetreten
ist, eine geringfügige Asymmetrie im Sinne einer Ungleicheit der Winkel α1 und α2,
wie dies in Fig. 5 gezeigt ist, vorgesehen. Dadurch führt das Lagerelement 12 ständig,
also auch im Neuzustand, eine pendelnde Schwenkbewegung in der Bohrung 15 des Kolbens
1 aus, wodurch eine Lagerpressung und die damit einhergehende Verformung verhindert
wird. Tritt dann ein Verschleiß im Bereich der Zähne der miteinander kämmenden Synchronisationszahnräder
30, 40 auf, so vergrößert sich die ursprüngliche pendelnde Schwenkbewegung des Lagerelements
12. Der Kolben 1 unterliegt somit zu keinem Zeitpunkt einer vom Kurbeltrieb induzierten
Kippbewegung.
[0044] Die Erfindung ist nicht auf das obige Ausführungsbeispiel beschränkt, das lediglich
der allgemeinen Erläuterung des Kerngedankens der Erfindung dient. Im Rahmen des Schutzumfangs
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung vielmehr auch andere als die oben beschriebenen
Ausgestaltungsformen annehmen. Die Vorrichtung kann hierbei insbesondere Merkmale
aufweisen, die eine Kombination aus den jeweiligen Einzelmerkmalen der Ansprüche darstellen.
[0045] Bezugszeichen in den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen dienen lediglich
dem besseren Verständnis der Erfindung und sollen den Schutzumfang nicht einschränken.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 1
- Kolben
- 2
- Zylinder
- 3
- Kurbelwelle
- 4
- Kurbelwelle
- 5
- Pleuel
- 6
- Pleuel
- 10
- Kolbenkörper
- 10'
- Kolbenring
- 10"
- Kolbenring
- 11
- Kolbenhemdabschnitt
- 11'
- Kolbenhemdabschnitt
- 12
- Lagerelement
- 12'
- stirnseitige Wandabschnitt
- 12"
- stirnseitige Wandabschnitt
- 13
- kreisförmige Außenkontur
- 14
- kolbenseitiger Pleuellagerzapfen
- 15
- Bohrung
- 16
- kolbenseitiger Pleuellagerzapfen
- 17
- unterer Stegabschnitt
- 18
- Kolbenboden
- 20
- Zylinderkopf
- 21
- Zylinderinnenwand
- 22
- Kompressionsraum
- 30
- Synchronisationszahnrad
- 32
- Lagerzapfen
- 40
- Synchronisationszahnrad
- 42
- Lagerzapfen
- 50
- unteres Pleuelauge
- 52
- Pleuelschaft
- 54
- oberes Pleuelauge
- 55
- Schwenklager
- 60
- unteres Pleuelauge
- 62
- Pleuelschaft
- 64
- oberes Pleuelauge
- 65
- Schwenklager
- 120
- oberer Steg
- 121
- unterer Steg
- 122
- seitlicher Umfangswandabschnitt
- 123
- seitlicher Umfangswandabschnitt
- 124
- Durchtrittsöffnung
- 125
- Durchtrittsöffnung
- 201
- Kolben
- 205
- Pleuel
- 206
- Pleuel
- 212
- Lagerelement
- 212'
- ringförmiger Scheibenkörper
- 212"
- Innenumfang
- 213
- konzentrische Bohrung
- 214
- kolbenseitiger Pleuellagerzapfen
- 215
- zylindrischer Lagerzapfen
- 215'
- kreisförmiger Außenumfang
- 216
- kolbenseitiger Pleuellagerzapfen
- 217
- unterer Stegabschnitt
- 255
- oberes Schwenklager
- 265
- oberes Schwenklager
- 305
- Pleuel
- 306
- Pleuel
- 312
- Lagerelement
- 312'
- Korpus
- 312"
- kreiszylindrischer Flächenabschnitt
- 312"'
- kreiszylindrischer Flächenabschnitt
- 312A
- Kreissegmentabschnitt
- 312B
- Kreissegmentabschnitt
- 314
- Pleuellagerzapfen
- 315'
- laterale Fläche
- 315"
- laterale Fläche
- 316
- Pleuellagerzapfen
- 355
- oberes Schwenklager
- 365
- oberes Schwenklager
- E1
- Schwenkebene
- E2
- Zylinder-Mittelebene
- G
- Gerade
- X
- Kolben- und Zylinderachse
- Y1
- Drehachse
- Y2
- Drehachse
- Y3
- untere Pleuelaugenachse
- Y4
- untere Pleuelaugenachse
- Y5
- obere Pleuelaugenachse
- Y6
- obere Pleuelaugenachse
- Y7
- Schwenkachse
1. Doppelkurbelwellen-Kolbenmaschine mit zumindest einer Kolben-Zylinder-Einheit, mit
- einem Zylinder (2), in dem ein Hubkolben (1; 201; 301) hin- und herbewegbar angeordnet
ist;
- einer ersten Kurbelwelle (3);
- einer zweiten Kurbelwelle (4);
- wobei die erste Kurbelwelle (3) und die zweite Kurbelwelle (4) zueinander parallel
verlaufen und sich gegensinnig synchron drehen;
- wobei die Drehachsen (Y1, Y2) der beiden Kurbelwellen (3, 4) zu einer gemeinsamen
Zylinder-Mittelebene (E2) parallel verlaufen und bezüglicher dieser seitlich versetzt
sind;
- wobei dem Hubkolben (1; 201; 301) ein erstes und ein zweites Pleuel (5, 6) derart
zugeordnet sind,
· daß das erste Pleuel (5) mit seinem ersten Ende in einem ersten Schwenklager (55;
255; 355) um eine erste Pleuelschwenkachse (Y5) schwenkbar am Hubkolben (1; 201; 301)
und mit seinem zweiten Ende an einem Kurbelzapfen (32) der ersten Kurbelwelle (3)
drehbar gelagert ist und
· daß das zweite Pleuel (6) mit seinem ersten Ende in einem zweiten Schwenklager (65;
265; 365) um eine zweite Pleuelschwenkachse (Y6) schwenkbar am Hubkolben (1; 201;
301) und mit seinem zweiten Ende an einem Kurbelzapfen (42) der zweiten Kurbelwelle
(4) drehbar gelagert ist,
- wobei die Schwenklager (55, 65; 255, 265; 355, 365) an einem Lagerelement (12; 212;
312) vorgesehen sind, welches am Kolben (1; 201; 301) um eine Lagerschwenkachse (Y7)
schwenkbar gelagert ist, die parallel zu den Pleuelschwenkachsen (Y5, Y6) verläuft
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Anordnung aus den beiden gegensinnig synchron umlaufenden Kurbelwellen (3, 4)
so gestaltet ist, dass die Kurbelzapfen (32, 42) bereits im Neuzustand, wenn noch
kein Verschleiß aufgetreten ist, geringfügig asymmetrisch gegensinnig umlaufen.
2. Doppelkurbelwellen-Kolbenmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Asymmetrie des Umlaufs der Kurbelzapfen (32, 42) maximal 5° beträgt, vorzugsweise
zwischen 1° und 3° beträgt, weiter vorzugsweise 2° beträgt.
3. Doppelkurbelwellen-Kolbenmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Asymmetrie des Umlaufs der Kurbelzapfen (32, 42) durch einen Winkelversatz von
1 bis 6 Zähnen zwischen miteinander im Eingriff stehenden Synchronisationszahnrädern
(30, 40) der ersten beziehungsweise der zweiten Kurbelwelle bewirkt ist.
4. Doppelkurbelwellen-Kolbenmaschine nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lagerschwenkachse (Y7), in einer die Lagerschwenkachse (Y7) rechtwinklig schneidenden
Schwenkebene (E1) gemessen, von den Pleuelschwenkachsen (Y5, Y6) jeweils gleich beabstandet
ist.
5. Doppelkurbelwellen-Kolbenmaschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lagerschwenkachse (Y7) auf der Mitte einer die Pleuelschwenkachsen (Y5, Y6) in
der Schwenkebene (E1) miteinander verbindenden Geraden (G) liegt.
6. Doppelkurbelwellen-Kolbenmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Lagerelement (12; 212; 312) eine kreisförmige Kontur (13; 213) oder zwei, vorzugsweise
symmetrisch zueinander gelegene, kreissegmentförmige Konturen (312", 312"') aufweist,
deren Kreismittelpunkt auf der Lagerschwenkachse (Y7) liegt,
- dass der Kolben (1; 201; 301) mit einer angepassten kreisförmigen Kontur (15; 215') beziehungsweise
mit angepassten kreissegmentförmigen Konturen (315', 315") versehen ist, deren Kreismittelpunkt
ebenfalls auf der Lagerschwenkachse (Y7) liegt, und
- dass die kreisförmigen beziehungsweise kreissegmentförmigen Konturen (13; 213; 312", 312"')
des Lagerelements (12; 212; 312) und die kreisförmigen beziehungsweise kreissegmentförmigen
Konturen (15; 215'; 315', 315") des Kolbens (1; 201: 301) in gegenseitiger Berührung,
aber relativ zueinander um die gemeinsame Lagerschwenkachse (Y7) bewegbar angeordnet
sind.
7. Doppelkurbelwellen-Kolbenmaschine nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Lagerelement (12; 312) als Scheibe oder als Ring ausgebildet ist und dass die
kreisförmige Kontur (13) beziehungsweise die kreissegmentförmigen Konturen (312",
312"') an einem Außenumfangsrand des Lagerelements (12; 312) ausgebildet ist beziehungsweise
sind.
8. Doppelkurbelwellen-Kolbenmaschine nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Lagerelement (212) als Ring ausgebildet ist und dass die kreisförmige Kontur
(213) beziehungsweise die kreissegmentförmigen Konturen an einem Innenumfangsrand
des Lagerelements (212) ausgebildet ist beziehungsweise sind.
1. A twin crankshaft piston engine with at least one piston cylinder unit, comprising:
- a cylinder (2) in which a reciprocating piston (1; 201; 301) is disposed, so that
it can move back and forth;
- a first crankshaft (3);
- a second crankshaft (4);
- wherein the first crankshaft (3) and the second crankshaft (4) extend parallel to
one another and rotate synchronously in opposite directions;
- wherein the rotation axes (Y1, Y2) of the two crankshafts (3, 4) extend parallel
to a common cylinder center plane (E2) and are laterally offset with respect to the
cylinder center plane;
- wherein a first and a second connecting rod (5, 6) is associated with the reciprocating
piston (1; 201; 301) in such a manner
t hat the first connecting rod (5) is pivotably supported with its first end at the
reciprocating piston (1; 201; 301) in a first pivot bearing (55; 255; 355) about a
first connecting rod pivot axis (Y5) and rotatably supported with its second end at
a crank pin (32) of the first crankshaft (3) and
t hat the second connecting rod (6) is pivotably supported with its first end at the
reciprocating piston (1; 201; 301) in a second pivot bearing (65; 265; 365) about
a second connecting rod pivot axis (Y6) and rotatably supported with its second end
at a crank pin (42) of the second crankshaft (4),
- wherein the pivot bearings (55, 65; 255, 265; 355, 365) are provided at a bearing
element (12; 212; 312) which is pivotably supported at the piston (1; 201; 301) about
a bearing element pivot axis (Y7) which extends parallel to the connecting rod pivot
axes (Y5, Y6)
characterized
- in that the assembly including the two crankshafts (3, 4) rotating synchronously in opposite
directions is configured in such a manner that the crank pins (32, 42) rotate in opposite
directions, but with a slight asymmetry, already in a new condition when no wear and
tear occured.
2. The twin crankshaft piston engine according to claim 1,
characterized
in that the asymmetry of the rotation of the crank pins (32, 42) is 5° at the most, preferably
between 1° and 3°, further preferably 2°.
3. The twin crankshaft piston engine according to claim 1,
characterized
in that the asymmetry of the rotation of the crank pins (32, 42) is based on an offset of
1 to 6 teeth between meshing synchronization gears (30, 40) respectively disposed
an the first crankshaft and an the second crankshaft.
4. The twin crankshaft piston engine according to claim 1, 2 or 3,
characterized
in that the bearing pivot axis (Y7) is respectively offset equidistant from the connecting
rod pivot axes (Y5, Y6) in a pivot plane (E1) orthogonal to the bearing element pivot
axis.
5. The twin crankshaft piston engine according to claim 4,
characterized
in that the bearing element pivot axis (Y7) is disposed in the center of a straight line
(G) connecting the connecting rod pivot axes (Y5, Y6) in the pivot plane (E1) with
one another.
6. The twin crankshaft piston engine according to claim 1,
characterized
- in that the bearing element (12; 212; 312) includes a circular contour (13; 213) or two contours
(312", 312 "') in form of a segment of a circle, preferably disposed symmetrically
to each other, whose circle center is disposed on the bearing element pivot axis (Y7),]
- in that the piston (1; 201; 301) includes an adapted circular contour (15; 215') or adapted
contours (315', 315") in form of a segment of a circle, respectively, whose circle
center is also disposed on the bearing element pivot axis (Y7), and
- in that the circular contour or the contours in form of a segment of a circle, respectively,
(13; 213; 312", 312"') of the bearing element (12; 212; 312) and the circular contour
or the contours in form of a segment of a circle, respectively, (15; 215'; 315', 315")
of the piston (1; 201; 301) contact one another but are disposed moveable relative
to one another about the bearing element pivot axis (Y7).
7. The twin crankshaft piston engine according to claim 6,
characterized
in that the bearing element (12; 312) is configured as a disc or a ring and the circular
contour (13) is or the contours (312", 312"') in form of a segment of a circle, respectively,
are configured at an outer circumferential edge of the bearing element (12; 312).
8. The twin crankshaft piston engine according to claim 6,
characterized
in that the bearing element (212) is configured as a ring and the circular contour (213)
is or the contours in form of a segment of a circle, respectively, are configured
at an inner circumferential edge of the bearing element (212).
1. Machine à piston à double vilebrequin, comportant au moins une unité à piston-et-cylindre,
présentant
- un cylindre (2) dans lequel est agencé un piston (1 ; 201 ; 301) mobile en va-et-vient
;
- un premier vilebrequin (3) ;
- un second vilebrequin (4) ;
dans laquelle
- le premier vilebrequin (3) et le second vilebrequin (4) s'étendent parallèlement
l'un à l'autre et tournent de façon synchrone en sens opposés ;
- les axes de rotation (Y1, Y2) des deux vilebrequins (3, 4) s'étendent parallèlement
à un plan de cylindre médian commun (E2) et sont décalés latéralement par rapport
à celui-ci ;
- une première et une seconde bielles (5, 6) sont associées au piston (1 ; 201 ; 301)
de telle sorte que
- la première bielle (5) est montée en pivotement par sa première extrémité dans un
premier palier de pivotement (55 ; 255 ; 355) autour d'un premier axe de pivotement
de bielle (Y5) sur le piston (1 ; 201 ; 301) et est montée en rotation par sa seconde
extrémité sur un maneton (32) du premier vilebrequin (3), et
- la seconde bielle (6) est montée en pivotement par sa première extrémité dans un
second palier de pivotement (65 ; 265 ; 365) autour d'un second axe de pivotement
de bielle (Y6) sur le piston (1 ; 201 ; 301) et est montée en rotation par sa seconde
extrémité sur un maneton (42) du second vilebrequin (4), et
- les paliers de pivotement (55, 65 ; 255, 265 ; 355, 365) sont prévus sur un élément
de palier (12 ; 212 ; 312) qui est monté en pivotement autour d'un axe de pivotement
de palier (Y7) sur le piston (1 ; 201 ; 301), ledit axe s'étendant parallèlement aux
axes de pivotement de bielle (Y5, Y6),
caractérisée en ce que
- l'agencement des deux vilebrequins (3, 4) tournant de façon synchrone en sens opposés
est réalisé de telle sorte que les manetons (32, 42) tournent légèrement de façon
asymétrique en sens opposés déjà à l'état neuf lorsqu'il n'y a pas encore d'usure.
2. Machine à piston à double vilebrequin selon la revendication 1,
caractérisée en ce que
l'asymétrie de la révolution des manetons (32, 42) est au maximum de 5°, de préférence
comprise entre 1° et 3°, de préférence particulière de 2°.
3. Machine à piston à double vilebrequin selon la revendication 1,
caractérisée en ce que
l'asymétrie de la révolution des manetons (32, 42) est provoquée par un décalage angulaire
de 1 à 6 dents entre des roues dentées de synchronisation (30, 40) en engrènement
mutuel du premier ou du second vilebrequin.
4. Machine à piston à double vilebrequin selon la revendication 1, 2 ou 3,
caractérisée en ce que
l'axe de pivotement de palier (Y7), mesuré dans un plan de pivotement (E1) qui recoupe
à angle droit l'axe de pivotement de palier (Y7), est équidistant des axes de pivotement
de bielle (Y5, Y6).
5. Machine à piston à double vilebrequin selon la revendication 4,
caractérisée en ce que
l'axe de pivotement de palier (Y7) se trouve au centre d'une droite (G) qui relie
les axes de pivotement de bielle (Y5, Y6) l'un à l'autre dans le plan de pivotement
(E1).
6. Machine à piston à double vilebrequin selon la revendication 1,
caractérisée en ce que
- l'élément de palier (12 ; 212 ; 312) présente un contour circulaire (13 ; 213) ou
deux contours (312", 312"') en forme de segment de cercle situés de préférence symétriquement
l'un par rapport à l'autre, dont le centre de cercle se trouve sur l'axe de pivotement
de palier (Y7),
- le piston (1 ; 201 ; 301) est pourvu d'un contour circulaire adapté (15 ; 215')
ou de contours de forme de segments de cercle adaptés (315 ' ; 315"), dont le centre
de cercle se trouve également sur l'axe de pivotement de palier (Y7), et
- les contours circulaires ou en forme de segment de cercle (13 ; 213 ; 312", 312"')
de l'élément de palier (12 ; 212 ; 312) et les contours circulaires ou en forme de
segment de cercle (15 ; 215' ; 315', 315") du piston (1 ; 201 ; 301) sont agencés
en contact physique mutuel, mais de façon mobile l'un par rapport à l'autre autour
de l'axe de pivotement de palier (Y7) commun.
7. Machine à piston à double vilebrequin selon la revendication 6,
caractérisée en ce que
l'élément de palier (12 ; 312) est réalisé sous forme de disque ou d'anneau et le
contour circulaire (13) ou les contours en forme de segment de cercle (312", 312"')
est ou sont réalisé(s) sur un bord périphérique extérieur de l'élément de palier (12
; 312).
8. Machine à piston à double vilebrequin selon la revendication 6,
caractérisée en ce que
l'élément de palier (212) est réalisé en forme d'anneau et en ce que le contour circulaire (213) ou les contours en forme de segment de cercle est ou
sont réalisé(s) sur un bord périphérique intérieur de l'élément de palier (212).