1 Einleitung
[0001] Aus chirurgischer Sicht gelten manche Tumore im Gehirn, z.B. in der Hypophyse, bzw.
in Organen wie Lunge und Leber bisher oft als inoperabel, da sie nur schwer zugänglich
sind. Hier setzt seit einigen Jahren die moderne Strahlentechnik an. Das Zauberwort
lautet: Cyberknife [1].
[0002] Darunter versteht man einen Roboterarm, ähnlich wie er in der Automobilproduktion
eingesetzt wird, nur, dass die Greifhand durch eine spezielle medizinische Bestrahlungseinheit
ersetzt wird. Der Roboterarm ist um 6 Achsen beweglich und hat eine spezifizierte
Positionsgenauigkeit von 0,2 mm. Die Bewegungen des Patienten während der Bestrahlung,
z.B. durch Atmung, werden über Kameras erfasst und kompensiert. Hierzu werden 3-4
Marker auf der Brust des Patienten montiert, die rote Lichtsignale senden, deren Lage
durch die Kameras vermessen wird. Zusätzlich werden über zwei an der Decke montierte
Röntgengeräte die sogenannten adiabatischen Verschiebungen wie Relaxation der Wirbelsäule,
Verkrampfung und Schmerzen erfasst und durch das Lagesystem des Roboters korrigiert.
Durch die Bestrahlungseinheit werden dann die über einen Linearbeschleuniger erzeugten
Photonenstrahlen in den berechneten Einstrahlrichtungen auf den Tumor geschossen.
Die Bestrahlungsdauer und Stärke hängt von der Art des Tumors und dessen Größe ab.
Die Strahlen treffen dabei z.B. aus 100 (aus 1200 möglichen) verschiedenen Einstrahlrichtungen
auf den im Brennpunkt der Strahlen sitzenden Tumor. Durch die stereotaktische Bestrahlung
entfaltet das Strahlenskalpell seine tödliche Wirkung nur an der Stelle des Tumors.
Die ionisierende, hochenergetische Photonenstrahlung bewirkt in den Tumorzellen Schäden
am Erbgut (DNA), die letztlich zum Zelltod führen. Das im Strahlengang außerhalb des
Schnittpunktes der Strahlen durchstrahlte, gesunde Gewebe wird durch die einmalige
und damit niedrigere Strahlendosis nicht nachhaltig geschädigt. Die Vorteile dieser
Behandlungsmethode sind vielfältig. Ein chirurgischer Eingriff ist ebenso wie eine
Narkose nicht erforderlich. Die Behandlung erfolgt rein ambulant und der Patient kann
sofort nach der Behandlung seinen gewohnten Alltag wieder aufnehmen.
[0003] Als Standard hat sich für das HF- Beschleunigungsfeld der Elektronen eine Frequenz
von 2,998 GHz durchgesetzt. Wünschenswert wäre jedoch eine wesentlich höhere Frequenz
um sowohl das Gewicht als auch die Größe der Beschleunigereinheit reduzieren zu können.
So wird der Elektronen- Linearbeschleuniger im Cyberknife bei einer Frequenz von 9,3
GHz betrieben. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für die Mobilität der Anlage.
Der Nachteil bei höheren Frequenzen liegt allerdings in der reduzierten Leistungserzeugung
der HF-Quellen. So bringt es der Elektronen-Linearbeschleuniger im Cyberknife auf
eine maximale Beschleunigungsenergie von 6 MeV Durch die Bewegungsfreiheit der Bestrahlungseinheit
in Cyberknife können darüber hinaus nur Magnetrons zur Erzeugung des HF- Beschleunigungsfeldes
eingesetzt werden. Diese besitzen jedoch eine geringere Ausgangsleistung als Klystrons,
die systembedingt nur statisch einsetzbar sind. Deren Anwendungsgebiet sind bevorzugt
die großen, statischen Bestrahlungsanlagen, die eine Beschleunigungsenergie von 6
bis 23 MeV erreichen. Damit hängt es von der Art des Tumors und der physikalischen
Beschaffenheit des Patienten ab, wie und mit welcher Anlage bestrahlt werden muss.
[0004] Damit aus den auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigten Elektronen die am häufigsten
zur Bestrahlung eingesetzte Photonenstrahlung entsteht, muss der Elektronenstrahl
am Ausgang der Beschleunigungsröhre präzise auf das Photonentarget treffen. Abweichungen
im Mikrometerbereich führen bereits zum Teilchenverlust oder Unsymmetrien im applizierten
Dosisprofil. In diesem Fall kann nicht mehr sichergestellt werden, dass der Patient
mit der vorgegebenen Strahlendosis bestrahlt und der gewünschte Therapieerfolg erreicht
wird. Die Ablage des Elektronenstrahls von der Idealbahn wird über sogenannte "Strahllagemonitore"
gemessen. Die ermittelte Ablage wird dann über Magnete korrigiert oder die Bestrahlung
wird wie beim Cyberknife gestoppt, wenn eine bestimmte Abweichung überschritten wird.
Im Rahmen dieser Erfindung werden neue Konzepte für die Auslegung des Strahllagemonitors
untersucht, realisiert und in Betrieb genommen. Besonderer Wert wird hierbei auf die
Auswahl der verwendeten Technologien gelegt, um später industrietaugliche Systeme
herstellen zu können.
2 Grundlagen Elektronenlinearbeschleuniger
[0005] Fig. 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines Elektronen-Linearbeschleunigers. Seine
wesentlichen Komponenten sind: Elektronenstrahlungsquelle, Hochfrequenzquelle, Beschleunigungsröhre,
Photonentarget. Eine klassische Elektronenstrahlungsquelle, z.B. die Elektronenkanone
besitzt eine Kombination von thermischer Elektronenkathode und den strahloptischen
Elementen, die eine zeitliche und räumliche Bündelung der primären Elektronen ermöglichen.
In den ersten beiden Zellen des Beschleunigers, in den sogenannten "Buncher-Zellen",
werden die Elektronen gebündelt und dann über ein elektromagnetisches Feld mit longitudinalem
Feldanteil auf nahezu Lichtgeschwindigkeit beschleunigt. Als Beschleunigungsröhre
wird bevorzugt ein Rundhohlleiter verwendet und mit dem E
01 - Grundmode gespeist. Als HF-Quelle wird entweder ein Magnetron oder ein Klystron
verwendet. Nach Verlassen des Linac treffen die Elektronen mit einer Energie von 6
bis 23 MeV auf ein Target aus Schwermetall, in der Regel aus Wolfram, und es entsteht
die für die Tumorbestrahlung am häufigsten verwendete Photonenstrahlung. Eine ausführliche
Herleitung der nachfolgenden, grundlegenden physikalischen Beziehungen zur Elektronenbeschleunigung
findet sich in [2] und [3].
[0006] Die elektromagnetische Welle, die den Elektronenstrahl beschleunigt, wird in der
Regel von einem Magnetron oder Klystron mit einer Sendefrequenz von 2,998 GHz erzeugt
bzw. verstärkt. Das Magnetron bzw. Klystron koppelt in einen Rechteckhohlleiter im
H
10-Mode ein. Die Einkopplung aus dem Rechteckhohlleiter in den E
01-Mode des Rundhohlleiters der Beschleunigungsröhre erfolgt dann aus Gründen der Anpassung
über einen Schlitz, da an der Einkoppelstelle die Feldkonfigurationen gleich sind.
Die extrem hohe HF-Leistung, die zur Beschleunigung der Elektronen auf nahezu Lichtgeschwindigkeit
benötigt wird, kann aus thermischen Gründen nur im Pulsbetrieb vom Magnetron bzw.
Klystron zur Verfügung gestellt werden. Daher werden von der Elektronenkanone phasenrichtig
Elektronenbündel in die Beschleunigerröhre eingespeist. Die Bündel besitzen eine Laufzeit
von 5 µs und innerhalb dieser Laufzeit Einzelpulse mit einer Pulsdauer von 30 ps und
einer Wiederholrate von 333 ps. Die Wiederholrate entspricht einer Frequenz von 3
GHz. Danach liegt 5 bis 20 ms kein Signal an. Gemäß Fig. 2 ergibt sich der Zeitverlauf
der Signale.
[0007] Es existieren 2 Arten von Elektronen-Linearbeschleunigern: der Wanderwellen- und
der Stehwellenbeschleuniger. Beim Wanderwellenprinzip werden die Elektronen bei phasenrichtiger
Einspeisung am Kamm der hochfrequenten Welle beschleunigt. Die Geschwindigkeit der
Elektronen, die sich knapp vor dem Maximum der Welle befinden, wird also auf der ganzen
Länge des Beschleunigungsrohres kontinuierlich gesteigert. Die Elektronen laufen mit
der Welle mit. Beim Stehwellenbeschleuniger wird die Länge des Beschleunigungsrohres
so dimensioniert, dass sich am Ende des Beschleunigungsrohres durch Reflexion der
Welle eine stehende Welle im Rohr ausbilden kann. Da die Wellentäler eine negative
Beschleunigung der Elektronen bewirken würden, hat die Welle über den zeitlichen Ablauf
der Beschleunigung eine Phasenverschiebung z.B. um 180 Grad erfahren, sobald die zu
beschleunigenden Elektronen in die jeweils nächste Resonanzkammer eintreten. Damit
wird sichergestellt, dass die Elektronen immer in Strahlrichtung beschleunigt werden.
Beim Stehwellenprinzip ermöglicht die seitliche Auslagerung der elektromagnetischen
Welle in den Nulldurchgängen in sogenannte Kopplungshohlräume eine wesentliche Verkürzung
der Beschleunigerröhre (Fig. 3). Während die elektromagnetische Welle über die Kopplungshohlräume
in die nächste Resonanzkammer koppelt, gelangt der Elektronenstrahl durch ein sogenanntes
Driftstreckenrohr dorthin. Das Driftstreckenrohr ist so dimensioniert, dass der 3
GHz E
01-Mode nicht ausbreitungsfähig ist, d.h. unterhalb der Grenzfrequenz liegt. Damit kann
das Driftstreckenrohr des Elektronenstrahls zwischen den Resonatoren auf die Bedürfnisse
der Strahlenoptik ausgelegt werden und ist ein idealer Ort um über Koppelsonden die
Lage des Elektronenstrahls zu messen und anschließend die Ablage über Magnete entlang
der Beschleunigerröhre zu korrigieren.
M.Ruf et al., "Experimental Verification of Particle-in-Cell Simulation Results Concerning
Capacitive Pickup Devices" Proceedings of DIPAC09, Basel, Switzerland, pp.65-67 offenbart eine Abstandmessvorrichtung für einem Elektronen-Linearbeschleuniger.
3 Aufgabe der Erfindung
[0008] Erfindungsgemäß wird ein Verfahren und eine Abstandsmessvorrichtung angegeben, die
es ermöglicht die Strahlablage des Elektronenstrahls in einer Driftröhre des Elektronenlinearbeschleunigers
zu messen. Bei dieser Messung wird erstmalig ein Frequenzbereich benutzt, der einem
Vielfachen der Frequenz des Beschleunigungsfeldes in der Resonanzkammer entspricht.
So wurde konkret die Funktionsfähigkeit des Verfahrens im Frequenzbereich um 6 GHz
nachgewiesen. Mit 6 GHz wird im folgendem die Auswertung des Frequenzbandes um 5,98
GHz bezeichnet. Diese Frequenz entspricht der 1. Harmonischen der häufig verwendeten
Grundfrequenz des Beschleunigungsfeldes, die eine Frequenz von 2,99 GHz aufweist.
Ziel der Erfindung und der Verwendung von Frequenzen, die einem Vielfachen der Grundfrequenz
des Beschleunigungsfeldes entsprechen, ist es, eine höhere Genauigkeit bei der Lagebestimmung
des Strahls zu erzielen und somit Störstrahlung, die bei der Strahlentherapie gesundes
Gewebe zerstören kann, zu vermeiden.Erfindungsgemäß wird eine Anordnung zur Auskopplung
des Feldes des Elektronenstrahls und ein Empfangskonzept zur Auswertung der Strahlablage
mit hoher Dynamik und Empfindlichkeit beschrieben.
[0009] Im Rahmen der Erfindung wurden innovative Konzepte zur Strahllagemessung in Elektronen-
Linearbeschleunigern untersucht, bewertet und die erfolgversprechendsten entwickelt,
gefertigt und anschließend vermessen. Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt,
eine Oberwelle der Grundschwingung auszuwerten, da dann die Größe der Koppelsonden
wesentlich kleiner ist als bei 3 GHz, Störungen durch die Grundstrahlfrequenz durch
geeignete Bandpassfilterung unterdrückt werden können und die Empfindlichkeit größer
ist. Als besonders vorteilhaft hat sich außderdem die Strahllagemessung innerhalb
einer Driftröhre erwiesen, da dort ausschließlich das E-Feld des Elektronenstrahls
vorhanden ist und durch ein "Nachschwingen" je nach Sondengröße elektromagnetische
Wellen des Elektronenstrahls ausgekoppelt werden können, welche stark ausgeprägt Frequenzen
aufweisen, die Vielfache der Frequenz der Wechselspannung ist, welche von einem Hochfrequenz-Generator
zur Erzeugung des Beschleunigungsfeldes in den Linearbeschleuniger eingekoppelt wird.
Analysen des Feldverlaufs mit CST Particle Studio haben dabei gezeigt, dass in den
Driftröhren der Elektronenstrahl ein Feld im TEM- Mode besitzt. Die Auskopplung des
TEM Feldes zur Strahllage erfolgt über 4 kapazitve Sonden, die jeweils um 90 Grad
versetzt angeordnet sind. Vorliegend wurden Empfangskonzepte bei 6 GHz untersucht.
Die Ergebnisse lassen sich auch auf höhere Oberwellen übertragen.
[0010] Zur Auskopplung der gepulsten, elektromagnetischen Welle bei 6 GHz wurde ein Hohlleiterfilter
mit Hilfe von CST Microwave Studio entwickelt. Dieser koppelt die entsprechende Oberwelle
aus. Dabei sollte die Einschwingzeit nicht zu groß werden, damit das Filter durch
die hochenergetischen Pulse des Elektronenstrahls schnell in einen stabilen Zustand
findet. Eine Minaturisierung des Hohlleiterfilters kann man dabei durch das Einbringen
eines Dielektrikums erzielen.
[0011] Bei der Analyse der Empfangskonzepte hat sich das Konzept mit Mischer und externem
logarithmischen Detektor als vorteilhaft herausgestellt. Im Gegensatz zu der logarithmischen
Direktdetektion ermöglicht das Mischprinzip die Auswertung verschiedener höherer Harmonischer,
eine hohe Frequenzselektivität im ZF-Bereich und die Verwendung externer gehäuster
Detektoren, bei denen es im Gegensatz zu ungehäusten, im HF-Bereich einsetzbaren Detektorchips
eine große Auswahl von Detektoren für verschiedene Dynamik- und Frequenzbereiche gibt.
Außderdem verhindert die Entfernung zwischen externen gehäusten Detektor und dem VCO
eine Beeinträchtigung der Empfindlichkeit aufgrund von Übersprechen. Der ebenfalls
analysierte Diodendetektoren hat den geringsten Hardwareaufwand. Diese Methode scheitert
aber aufgrund der Unempfindlichkeit und der reduzierten Dynamik. Die ebenfalls analysierte
Summen- und Differenzbildung des HF- Signals zweier gegenüber liegender Kanäle hat
sich aufgrund ihrer starken Abhängigkeit von Fertigungstoleranzen der Beschleunigungsröhre
als ungeeignet für eine Serienfertigung herausgestellt.
[0012] Im Rahmen des Mischkonzepts wurde ein kompakter, koplanarer Mischer mit hervorragender
Isolation zwischen LO und ZF-Tor entwickelt. Eine besondere Herausforderung bestand
in der bestrahlungsfesten Ausführung der Hochfrequenzschaltung. Um dem zu entsprechen,
wurde das in der Satellitentechnik bewährte Schaltungskonzept der koplanaren Leitungsführung
auf Keramiksubstrat mit anschließender Integration ins Kovargehäuse realisiert. Kovar
wurde gewählt, da es den gleichen Ausdehnungskoeffizienten wie Keramik besitzt. Dabei
entstand eine äußerst kompakte, hermetisch dicht verschließbare Hochfrequenz- Baugruppe,
die sämtliche HF- Bauteile beinhaltet und in beiden Empfangskonzepten keine zusätzlichen,
externen HF-Kabel benötigt. Das Signalverarbeitungskonzept der DC-Spannungen aus den
logarithmischen Detektoren basiert auf einer "Oversampling" Strategie. Hierbei wird
der 5 µs Puls der Elektronenbündel 10-fach überabgetastet und so komplett rekonstruiert,
um in einer nachgeschalteten digitalen Signalauswertung "state of the art" Algorithmik
implementieren zu können. Analysen haben gezeigt, dass Ablagen des Elektronenstrahls
von der Idealbahn mit dem Mischkonzept im Mikrometerbereich messbar sind, wenn die
Bauteiltoleranzen der jeweiligen Kanäle gemessen und in der digitalen Signalverarbeitung
korrigiert werden.
4 Kurze Figurenbeschreibung
[0013]
Figur 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines Linearbeschleunigers, bestehend aus einer
Hochfrequenzquelle, einer Elektronenstrahlungsquelle, einer Beschleunigungsröhre und
einem Photonentarget. Der Elektronenstrahl wird dabei durch das E-Feld der HF-Welle
beschleunigt.
Figur 2 zeigt das Zeitsignal, dass man bei der Auskopplung des vom Elektronenstrahl
mitgeführten elektromagnetischen Feldes erhält. Dieses besteht beispielsweise aus
Einzelpulsen, die eine Dauer von 30 ps und eine Wiederholungsdauer von 333 ps aufweisen
und sich innerhalb eines Pulses beifinden, der eine Dauer von 5 µs und eine Wiederholungsdauer
von 5 bis 20 ms aufweist.
Figur 3 zeigt den Querschnitt eines Stehwellenresonators mit ausgelagerten Kopplungshohlräumen
für das HF-Beschleunigungsfeld. Zwischen den Resonanzkammern sind Driftröhren angeordnet,
in denen der Elektronenstrahl zu den nächsten Resonanzräumen gelangt.
Figur 4 zeigt ein Simulationsdesign für die Auskopplung eines Elektronenstrahls, der
durch eine Kathode und eine Anode erzeugt wird. Dabei werden zwei Sondenpaare mit
einem Sondendurchmesser von 6 und von 25 mm simuliert.
Figur 5 zeigt die an dem Sondenpaar mit 25 mm Sondendurchmesser ausgekoppelten Zeitsignale,
die geringfügig Amplitudenunterschiede aufweisen.
Figur 6 zeigt die an dem Sondenpaar mit 25 mm Sondendurchmesser ausgekoppelten Frequenzsignale,
die geringfügige Amplitudenunterschiede aufweisen, wobei sich der größte Amplitudenunterschied
bei 2,99 GHz und somit bei einer Frequenz befindet, die der Grundfrequenz des Beschleunigungsfeldes
entspricht.
Figur 7 zeigt die an dem Sondenpaar mit 6 mm Sondendurchmesser ausgekoppelten Zeitsignale,
die Amplitudenunterschiede aufweisen, die stärker ausgeprägt sind als bei dem Sondenpaar
mit einem Sondedurchmesser von 25 mm.
Figur 8 zeigt die an dem Sondenpaar mit 6 mm Sondendurchmesser ausgekoppelten Frequenzsignale,
die Amplitudenunterschiede aufweisen, die stärker ausgeprägt sind als bei dem Sondenpaar
mit einem Sondendurchmesser von 25 mm und wobei sich der größte Amplitudenunterschied
bei 8,97 GHz und somit bei einer Frequenz befindet, die der 2. Harmonischen der Grundfrequenz
des Beschleunigungsfeldes entspricht.
Figur 9 zeigt einen Vergleich der Zeitsignale innerhalb und außerhalb einer Driftröhre.
Innerhalb der Driftröhre ist ein "Nachschwingen" erkennbar, dass eine stärkere Ausprägung
der 6 GHz Komponente bedingt.
Figur 10 zeigt den Signalunterschied der 6 GHz Komponente an den Empfangssonden bei
Variierung der Elektronenstrahllage. Hierbei ergeben sich auch bei geringfügig unterschiedlichen
Abständen zum Elektronenstrahl Signalunterschiede.
Figur 11 zeigt ein Empfangskonzept zur RSSI-Messung, bestehend aus einem Hohlleiterfilter
mit geringfügiger Dämpfung im Durhclassbereich, einem LNA mit angegebener Rauschzahl
und Verstärkung, einer ZF-Kette mit angegebener Bandbreite und einem Analog-Digital
Konverter mit angegebener Abtastfrequenz und Videobandbreite.
Figur 12 zeigt das Blockschaltbild der logarithmischen Detektion nach Mischung, bestehend
aus den Empfangssonden, einer Hohlleiterfilterung, einer HF-Schaltung im Kovargehäuse,
einer Datenerfassung, die das Prinzip der Überabtastung verwendet, einem Laptop und
einer Ansteuerelektronik. Die genannten Komponenten besitzen dabei den angegebenen
Schaltungsaufbau.
Figur 13 zeigt das Prinzipschaltbild des Mischers. Dieses beinhaltet einen HF, einen
ZF und einen LO Zweig. In der zentralen Leitungsstruktur sind zwei Dioden gegentaktmäßig
angeordnet und das LO-Signal wird dabei als Schlitzwelle geführt, wobei das HF- und
das ZF-Signal als koplanare Welle geführt werden.
Figur 14 zeigt das Blockschaltbild des Empfängers mit externen Detektor. Dabei befindet
sich der logarithmische Detektor außerhalb des HF-Gehäuses. Aufgrund des anfänglichen
Entwicklungsstandes wird der Detektor auf einem Evaluation Board getestet.
Figur 15 zeigt die Messergebenisse des Empfängers mit externem Detektor. Es ergeben
sich zwei fast identische Kurven, die bei einer Eingangsleistung von -80 bis -20 dBm
ein ziemlich lineares Verhalten aufweisen.
Figur 16 zeigt die Anordnung der Empfangssonden innerhalb einer Driftröhre. Mit dieser
Anordnung kann sowohl der Elektronenstrahl empfangen werden, als auch gemäß beschriebenen
Prinzip gegenüberliegende Empfangskanäle kalibriert werden.
Figur 17 zeigt die Übertragungsfunktion einer Sondenkalibrierung. Dabei wird an Port
1 ein Signal eingespeist und an Port 3 und Port 4 empfangen, um diese zu kalibrieren.
Dabei ergibt sich zwischen dem Sendeport und den Empfangsports eine Isolation von
ca. 40 dB.
Figur 18 zeigt eine günstige Schaltungsanordnung zur Speisung des Kalibrierkonzepts,
bestehend aus einem VCO, Komponenten eines Dämpfungsgliedes, einem Verstärker und
einem Schalter.
5 Strahllagemessung
[0014] Eine gute Möglichkeit, die Strahllage der Elektronen in den Driftröhren zwischen
den Resonanzkammern zu messen, ist das Einbringen von vier kapazitiven Sonden, die
einen Teil des elektrischen Feldes auskoppeln. Eine Analyse des Feldverlaufs in der
Driftröhre mit CST Particle Studio zeigt, dass es sich dabei um ein Feld im TEM-Mode
handelt.
[0015] In diesem Kapitel wird die Auslegung der Sondendurchmesser genauer untersucht. Dabei
finden die Simulationen mit CST Particle Studio im Vakuum statt und es werden nur
zwei gegenüberliegende Sonden betrachtet. Bei idealer Elektronenstrahllage (keine
Ablage von der Idealbahn des Elektronenstrahls) haben die beiden gegenüber liegenden
Sonden den gleichen Abstand zum Strahl und somit liegt auch derselbe Signalpegel an.
Beeinflusst wird das Signal durch die Größe der Sonden. Dies kann mit dem Programm
CST Particle Studio in der Simulation nachbildet werden. Dazu muss für den Elektronenstrahl
eine Kathode und eine Anode definiert werden. Anschließend wird die Art der Quelle
spezifiziert. Bei den Partikeln handelt es sich um Elektronen, die innerhalb eines
Bunches gaußförmig verteilt sind. Die Austrittsgeschwindigkeit wird relativistisch
als Lichtgeschwindigkeit angegeben. Die elektrische Ladung liegt im Bereich von pCoulomb.
Diese Werte entsprechen ungefähr den am LINAC vorherrschenden Bedingungen. Als nächster
Schritt müssen die Sonden definiert werden. Es wird mit zwei verschiedenen Sondendurchmessern
von 6 bzw. 25 mm simuliert. Vor allem ist zu beachten, dass der auf Masse liegende
koaxiale Außenleiter nicht die Sonde berührt. Deshalb ist dieser um 1 mm gegenüber
der Sonde nach hinten versetzt. Implementiert in das Simulationsprogramm erhält man
dann die Situation in Fig. 4. Besitzen die Sonden nun einen unterschiedlichen Abstand
zum Elektronenstrahl, so ergeben sich unterschiedliche Signale, die sowohl einen Phasenunterschied
als auch einen Amplitudenunterschied aufweisen. In der Simulation besitzt eine Sonde
einen Strahlabstand von 4 mm und die andere einen Abstand von 5 mm. Die Simulationszeit
beträgt 2 ns, so dass 5 Elektronenpakete in die Zeitspanne passen. Nun wird die Anordnung
der Sondenpärchen mit 25 mm Durchmesser mit CST Particle Studio simuliert. Man erhält
als Ergebnis jeweils die Zeitsignale (Fig. 5), die durch eine Fouriertransformation
in den Spektralbereich umgewandelt werden (Fig. 6). Die größten Signalanteile befinden
sich erwartungsgemäß bei der 3 GHz - Grundstrahlfrequenz. Dort beträgt der Amplitudenunterschied
zwischen den beiden Signalen 5,157 Prozent beziehungsweise 0,23 dB. Außerdem gibt
es einen Phasenunterschied in der Größe von 1,5°. Bei der Simulation mit dem 6 mm
Pärchen erhält man das Ergebnis des Zeitsignals in Fig. 7 und das Frequenzsignal in
Fig. 8. Hierbei befindet sich der größte Signalanteil bei 9 GHz, der 2.-ten Harmonischen
der Grundstrahlfrequenz. Dies wird durch die kleineren Sonden verursacht, die aufgrund
ihrer geringeren Größe ein schmäleres Zeitsignal beim Vorbeiflug der Elektronen detektieren.
Im Spektralbereich erhält man deshalb bei höheren Frequenzen das Amplitudenmaximum.
Bei 6 GHz beträgt der Amplitudenunterschied 10,65 Prozent beziehungsweise 0,49 dB
und der Phasenunterschied ergibt sich zu 15,4°. Für die Auswertung der Signale kann
man jetzt den Phasen- oder Amplitudenunterschied verwenden. Da der Phasenunterschied
schwieriger auszuwerten und empfindlich gegenüber Leitungslängenschwankungen ist,
wird vorliegend der Amplitudenunterschied ausgewertet. Es wird der 6 GHz Anteil verwendet,
da man hierfür kleinere Sonden und Bauelemente einsetzen kann als bei der Auswertung
des 3 GHz-Anteils, Störungen durch die Grundstrahlfrequenz durch eine geeignete Bandpassfilterung
unterdrückt werden können. Die Strahllagemessung soll im operationellen Betrieb innerhalb
von Driftröhren bei einem Stehwellenresonator mit ausgelagerten Koppelschlitzen, wie
in Kapitel 2 Fig. 3 gezeigt, stattfinden. Die Driftröhren befinden sich zwischen Resonatoren
und eignen sich besonders gut für eine Strahllagemessung, da dort ausschließlich das
E-Feld des Elektronenstrahls vorhanden ist, während das HF-Signal den Umweg über Koppelschlitze
nimmt. Von Interesse ist nun, wie sich der Messort auf die Empfangssignale auswirkt.
Es werden die Messsonden von außen in die Driftröhre mit einem Radius im Zentimeterbereich
radial eingeführt. Nun findet ein Vergleich der Zeitsignale statt (Fig. 9). Hier ist
eindeutig erkennbar, dass innerhalb der Röhre durch Reflexionen ein nicht zu vernachlässigendes
"Nachschwingen" stattfindet. Für die Auswertung der 6 GHz Komponente ist dies aber
von großem Vorteil, da damit der 6 GHz Anteil innerhalb des wellenförmigen Signalverlaufs
viel stärker vertreten ist und somit die Pegelunterschiede innerhalb dieser Komponente
ausgeprägter sind. Um die nachfolgende Empfangsschaltung inklusive der digitalen Auswertung
auf die geforderten Genauigkeiten auslegen zu können ist es notwendig, die Signalunterschiede
der 6 GHz-Komponente bei entsprechenden Strahlablagen von der Idealbahn des Elektronenstrahls
zu ermitteln. Dies geschieht wiederum mit Hilfe des Programms CST Particle Studio.
Man erhält als Ergebnis der Simulation Fig. 10. Besonders ausgeprägt sind die Pegelunterschiede
erwartungsgemäß bei großen Abständen. Aber auch bei geringen Abweichungen erhält man
verwertbare Ergebnisse. So ergibt eine Strahlablage von 1 µm einen Pegelunterschied
von 0.005 dB. Im Vorgriff auf die weitere Erifindungsbeschreibung werden hier die
Leistungsdaten des beim bevorzugten Mischkonzept verwendeten externen Detektors und
des ADC (Analog-Digital-Wandler) der Messdatenerfassungskarte zur Berechnung der Messgenauigkeit
heran gezogen. Der verwendete Detektor besitzt bei einer Dynamik von 95 dB einen DC-Ausgangsspannungsbereich
von 2,28 V. Somit kann man mit dem vorhandenen 16 Bit Analog- Digitalwandler genau
0,035 mV auflösen. Dies entspricht genau 0,001 dB. Das bedeutet mit dem vorhandenen
Empfangskonzept kann man theoretisch eine Strahlablage von der Idealbahn des Elektronenstrahls
von < 1 µm detektieren.
6 Spezifikation Strahllagemonitor
Detektionsbereich
[0016] Interessant ist jedoch die Frage, welche minimale Leistung mit einem RSSI- Empfänger
(RSSI=receiver signal strength indicator) gemessen werden kann. Letztendlich bestimmt
die minimal detektierbare Leistung auch die Messgenauigkeit des Strahllagemonitors.
Fig. 11 zeigt das prinzipielle Schaltbild eines vereinfachten Empfängers zur Messung
des Empfangspegels, wie er im Laufe der Arbeit im Detail untersucht und gegenüber
anderen Konzepten in mehrfacher Ausführung aufgrund seiner überlegenen Systemeigenschaften
favorisiert wurde. Entscheidend für die minimal detektierbare Empfangsleistung ist
dabei das Signal- zu Rauschverhältnis. Aus [4] folgt für die Rauschleistung eines
Empfängers:

mit der Boltzmann-Konstanten
k = 1,38·10
-23 J/K, T = 290 K, B der Bandbreite und F der Rauschzahl des Empfängers. Die Rauschzahl
berechnet sich entsprechend [4] zu:

[0017] Entsprechend Figur 4.1 steht F1 und G1 für den LNA und F2 für den Mischer. Um Werte
in die Gleichung einsetzen zu können, werden im Vorgriff auf die spätere Schaltungsauslegung
die aktuellen Parameter der Bauteile eingesetzt: LNA: F1 = 2.4 dB, G1 = 15 dB ; Mischer:
7 dB Konversionsverlust. Setzt man diese Werte in Gleichung 2 ein, dann ergibt sich
die Gesamtrauschzahl zu F = 2,706 dB. Man sieht, dass der Mischer nur noch 0,306 dB
zur Gesamtrauschzahl beiträgt. Nachfolgende ZF- Verstärkerstufen tragen daher einen
zu vernachlässigenden Anteil zur Rauschzahl bei und sind somit rein akademischer Natur.
Die minimale Bandbreite des Empfängers richtet sich nach der Pulslänge in unserem
Fall also 200 kHz. Andererseits wird durch das im Verlauf der Arbeit vorgeschlagene
"Oversampling" Signalverarbeitungskonzept eine nahezu perfekte Rekonstruktion des
Pulses gefordert. Dies betrifft insbesondere die Pulsflanken. Diese wiederum werden
durch die Videobandbreite des Analog- Digitalwandlers (ADC=analog digital converter)
bestimmt. Der in dieser Arbeit vorgeschlagene ADC besitzt eine Videobandbreite von
10 MHz, d.h. Flankenanstiegszeit von 0,1 µs. Bezogen auf die Pulslänge von 5 µs ein
akzeptabler Wert zur Pulsrekonstruktion. Gemäß [5] folgt:

[0018] Die Kabel- und Systemverluste werden mit 1,294 dB berücksichtigt, so dass damit folgt:
N = -100 dBm
Um ein sinusförmiges Signal mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,99 % und einer Falschalarmrate
von 10-7 detektieren zu können, benötigt man laut [5] einen Signal- Rauschabstand (SNR) von
17 dB und damit ergibt sich der minimal detektierbare Empfangspegel zu:
SNR = S/N und damit S= -83 dBm. Bei einer Videobandbreite von 1 MHz würde sich der
Rauschpegel auf -93 dBm reduzieren. Allerdings hätte man dann Pulsanstiegsflanken
von 1 µs. Die maximal detektierbare Empfangsleistung ist im favorisierten Mischerkonzept
0 dBm am Mischereingang, d.h -15 dBm am Empfängereingang. Somit ergibt sich folgende
Spezifikation für das Gesamtsystem:
- Frequenzbereich: 5,996 GHz
- Messgenauigkeit Strahlablage: « 100 µm
- Dynamikbereich: ≥ 68 dB
- Schnittstelle: Detektorausgang DC- Spannung
- Aufbautechnik: Strahlungsfeste Ausführung der HF- Schaltung im Kovargehäuse, keine
HF- Kabel zur Schaltzentrale.
- Waveform: Pulslänge 5 µs ; Pulswiederholungsfrequenz: 50 bis 200 Hz
7 Empfangskonzepte
[0019] Die präferierten Schaltungskonzepte basieren alle darauf, sämtliche Empfangskanäle
parallel auszuführen, durch die Wahl der Technologie sicherzustellen, dass keine Verkopplungen
zwischen den Kanälen entstehen und auf einstellbare Bauteile wie AGC (Automatic Gain
Control) Verstärker zu verzichten. Der große Dynamikbereich von ca. 70 dB soll dabei
durch breitbandige, logarithmische Detektoren abgedeckt werden. Sämtliche Nichtlinearitäten
der Schaltungen werden über einen automatischen Prüfplatz erfasst und in der digitalen
Signalverarbeitungselektronik gespeichert, um später bei der Berechnung der Ablage
des Elektronenstrahls von seiner Idealbahn berücksichtigt zu werden. So soll sichergestellt
werden, dass eine hohe Messgenauigkeit erreicht wird. Eine weitere Stärke der Konzepte
liegt im digitalen Signalverarbeitungskonzept, welches so ausgelegt wird, dass eine
vollständige, digitale Rekonstruktion des 5 µs Pulses möglich ist. Es soll keine Information
in der HF- und ZF- Schaltung verloren gehen. Die digitale Schaltung besteht aus einem
Mikrocontroller mit entsprechender Peripherie. Nach Überabtastung der Detektorausgangsspannung
zur Pulsrekonstruktion werden die Daten sortiert nach Puls und Lücke und nur die Daten
im Puls gespeichert. Anschließend erfolgt die Signalauswertung mit Algorithmen wie
Schwellwertdetektion, Pulsintegration, Plausibilitätsberechnungen,
α/
β - Tracker, usw. Die dann errechnete Ablage in x und y von der Idealbahn wird über
digitalen Bus, z.B. CAN- oder Profibus der Steuerelektronik zur Verfügung gestellt.
Nachfolgend werden unterschiedliche Empfangskonzepte bewertend miteinander verglichen.
Das erste HF- Bauteil der Empfangsschaltung ist bei allen Schaltungskonzepten immer
das Bandpassfilter. Dieses wird bevorzugt in Hohlleitertechnik ausgeführt, um das
6 GHz Signal zu selektieren. Die nachfolgende planare Empfangsschaltung wird auf einer
0,635 mm dicken Aluminiumoxidkeramik mit ungehäusten Chip-Bauteilen als aktiven Komponenten
ausgeführt. Die HF-Schaltung wird in einem strahlungsfesten Kovargehäuse montiert,
welches hermetisch dicht verschlossen werden kann. Die Signalauswertung erfolgt über
eine Ansteuer- und Auswerteelektronik auf FR4 Leiterplatte. Die drei Konzepte, die
auch hardwaremäßig realisiert und vermessen wurden, werden in Kapitel 5.1 und 5.2
beschrieben.
7.1 Logarithmische Pegeldetektion nach Mischung (Fig. 12)
[0020] Wie bereits oben angedeutet, wird das Empfangssignal an den Koppelsonden als erstes
mit einem Bandpass in Hohlleitertechnologie gefiltert, um aus dem breitbandigen, gepulsten
Sondensignal ein kontinuierliches 6 GHz-Signal während der 5 µs Strahldauer zu gewinnen.
Danach folgt eine rauscharme Verstärkung mit einem LNA (Low Noise Amplifier). Der
LNA hat den Vorteil, dass damit auch noch kleinste Signalanteile detektiert werden
können und vor allem, dass die Rauschzahl des gesamten Systems dadurch niedrig gehalten
werden kann. Es folgt eine Dämpfung außerhalb des Nutzbandes und eine weitere Verstärkung.
Im Anschluss wird das 6 GHz Signal in den ZF-Bereich von ungefähr 500 MHz gemischt.
Dieser Frequenzbereich wird so niedrig gewählt, dass Blockkondensatoren, die der GB
(GB = Gain Block) im ZF-Bereich (ZF = Zwischenfrequenzbereich) benötigt, eingesetzt
werden können. Die Vorteile bei der niedrigeren Frequenz sind die geringeren Leitungsverluste
und die Möglichkeit durch Filterung im ZF-Bereich eine sehr hohe Frequenzselektivität
zu erreichen. Somit kann das ZF-Signal aus dem Gehäuse herausgeführt und in einem
externen, gehäusten, logarithmischen Detektor auf Leiterplatte detektiert werden.
Bei dem Mischvorgang, wird das LO-Signal von einem VCO, der über eine PLL (Phase-locked
loop) geregelt wird, erzeugt. Diese wird über den Mikrocontroller initialisiert und
mit der quarzgenauen Sollfrequenz angesteuert. Die Istfrequenz des VCO wird der PLL-
Schaltung zugeführt, indem das VCO-Signal ausgekoppelt und über Frequenzteiler um
Faktor 4 heruntergeteilt wird. Im PLL-Baustein wird dieses Signal nochmals intern
heruntergeteilt und dessen Phase mit dem hochstabilen Quarzsignal verglichen. Somit
wird der VCO über eine Steuerspannung (
Vtune), die mit einem Tiefpass gefiltert wird, auf 6.5 GHz nachgeregelt. Die Auslegung
des Tiefpasses stellt einen Kompromiss zwischen kurzer Einschwingzeit (=große Bandbreite)
und niedrigem Phasenrauschen (=schmalbandig) dar. Das heruntergemischte Signal wird,
um den Konversionsverlust auszugleichen, wiederum mit einem GB verstärkt. Anschließend
erfolgt eine Bandpassfilterung, um die zwar durch Isolationsmaßnahmen stark abgeschwächten,
aber immer noch vorhandenen Anteile des HF- und LO- Signals zu unterdrücken. Es folgt
die Konversion der ZF-Leistung in eine Gleichspannung (DC) mittels des logarithmischen
Detektors. Die weitere Strategie besteht darin, die Gleichspannung, die 5 µs anliegt,
mit ungefähr 2 MHz überabzutasten. Damit erhält man 10 Werte im Puls, die z.B. mit
Hilfe einer Datenerfassungskarte digitalisiert und im Speicher des PC (Personal Computer)
über USB-Bus abgelegt werden. Die so generierte Datenbank dient dann zur Algorithmenentwicklung
und Auslegung der operationellen Signalverarbeitungselektronik. Ausgelegt werden soll
die Schaltung für einen Leistungsbereich von mindestens -20 bis -55 dBm. Begrenzt
wird dabei der Pegelbereich bei höheren Leistungen durch die Sättigung des Mischers
und bei niedrigeren Leistungen durch das Systemrauschen. Versorgt werden die aktiven
HF-Bauteile mit 6V.
[0021] Neben dem schon genannten Vorteil der Frequenzselektivität im ZF-Bereich und der
Möglichkeit gehäuste externe Detektoren, bei denen es im Gegensatz zu ungehäusten
Detektorchips eine große Auswahl gibt, verwenden zu können, gibt es im ZF-Bereich
Detektoren mit einer hohen Dynamik bis zu 95 dB und einer hohen Empfindlichkeit. Ein
weiterer entscheidender Vorteil des Konzepts besteht darin, dass auch höhere Harmonische
ausgewertet werden können wie z.B. bei 9 oder 12 GHz und damit eine weitere Verkleinerung
der Empfangssonden, des Hohlleiterfilters und der hochfrequenzführenden Leitungsstrukturen
erfolgen kann.
7.2 Logarithmische Direktdetektion des HF-Empfangssignals und Diodendetektor
[0022] Weitere Empfangsmethoden sind die Logarithmische Direktdetektion und der Diodendetektor.
Bei der logarithmischen Direktdetektion wird nach anfänglicher Bandpassfilterung und
Verstärkung das Signal direkt bei 6 GHz auf den logarithmischen Detektor gegeben.
Anschließend erfolgt genau wie beim Mischprinzip eine Überabtastung, Datenspeicherung
und digitale Signalauswertung. Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung von Diodendetektoren.
Bei diesem Konzept hätte man den geringsten Hardwareaufwand. Die Methode scheitert
aber aufgrund der Unempfindlichkeit und der reduzierten Dynamik von ca. 20 dB.
7.3 Summen- und Differenzsignal im HF-Bereich
[0023] Ein alternatives Konzept ist die Summen- und Differenzauswertung im HF- Bereich.
Hierbei werden die Signale nach bewährter Methode gefiltert und anschließend mit Hilfe
eines Pi-Hybrids das Differenz- und das Summensignal zweier gegenüber liegender Kanäle
gebildet. Im Anschluss werden diese dann verstärkt und mittels eines I-Q Mischers
(I=Inphase, Q=Quadratur) auf Gleichspannung (DC) herunter gemischt. Ein I-Q Mischer
besteht aus zwei Mischern, die dasselbe Signal herunter mischen, jedoch mit einem
um 90° verschoben LO-Signal. Diese Phasenverschiebung und die Aufteilung des LO-Signals
in zwei Kanäle erreicht man entweder über einen Pi/2-Hybrid oder über einen 3dB-Leistungsteiler,
der an einem Kanal eine
λ/4-Leitungsverzögerung besitzt. Damit erhält man einen DC-Anteil in Phase (I) und
einen Quadraturanteil (Q) mit 90° Phasenversatz. Über die Auswertung des Differenzsignals
erhält man die Phaseninformation (
φ) des Signals, mit der man auf die Strahlposition rückschließen kann gemäß der Formel:

[0024] Der Positionsversatz (P) errechnet sich normiert auf die Strahlstärke mit der Formel:

[0025] Die digitale Auswertung stimmt mit den vorher behandelten Konzepten überein. Der
Nachteil dieses Konzepts ist die starke Frequenzabhängigkeit zwischen HF und Lokaloszillator
(LO), die sofort zu einem unerwünschten Phasenanteil bei der Mischung führt und damit
das Ergebnis verfälscht. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass der LO und das HF-Eingangssignal
exakt dieselbe Frequenz aufweisen müssen und somit die Anforderungen an die mechanischen
Toleranzen bei der Herstellung der Resonatoren extrem hoch sind. Dies ist für eine
industrielle Fertigung ungeeignet.
7.4 Kommerziell verfügbare Lösungen
[0026] Als Empfangsschaltung könnte man auch die kommerziell verfügbare Elektronik einsetzen.
Diese besteht aus folgenden Komponenten:
- 1. 3 GHz Bandpassfilter und LNA im eigenen HF- Gehäuse
- 2. Auswertelektronik als 19 Zoll Einschubkarte für den Schaltschrank
- 3. Einige Meter HF-Kabel und Versorgungsleitung zwischen HF-Teil und Auswerteelektronik
[0027] Die Nachteile dieser Lösung sind offensichtlich:
- Angeboten wird ausschließlich eine 3 GHz Version und damit sind die Sonden und Filter
doppelt so groß wie bei einer 6 GHz Lösung
- Zwischen HF-Teil und Auswerteelektronik wird ein teures HF-Kabel benötigt
- Keine komplette 5 µs Pulsrekonstruktion, nur Abtastung Maximalwert und damit ist eine
intelligente Signalnachverarbeitung (Adaptive Threshold detection, bunch pulse integration,
pulse tracking) nur sehr eingeschränkt möglich, d.h. es handelt sich um eine wenig
flexible Lösung
- Keine integrierte Kalibrierung. Diese muss im Bedarfsfall nachträglich, d.h. im Offline
Betrieb des Linac durchgeführt werden und verursacht erhebliche Kosten.
- Sehr teuer, d.h. je nach Ausführungsform deutlich über 10 000 Euro für 4-Achsen pro
Messstelle
[0028] Insgesamt handelt es sich bei der kommerziell verfügbaren Elektronik um eine teure
Lösung, die nicht die gewünschte Flexibilität besitzt, um moderne Signalverarbeitungskonzepte
umsetzen zu können.
8 Technologische Umsetzung
[0029] Die technologische Umsetzung der logarithmischen Direkt- und ZF-Detektion werden
nachfolgend beschrieben. Das erste Bauelement der beiden HF-Schaltungen ist jeweils
das Bandpassfilter. Hierbei ist es günstig, Hohlleitertechnologie zu verwenden, da
im Hohlleiter elektromagnetische Wellen mit Frequenzen unterhalb der spezifischen
Grenzfrequenz des jeweiligen Hohlleiters nicht ausbreitungsfähig sind. Man kann bei
der Auswertung der 6 GHz Komponente durch eine geeignete Wahl der geometrischen Hohlleiterabmessungen
die Grundstrahlfrequenz von 3 GHz unterdrücken und sicherstellen, dass diese keine
Störungen in der Empfangselektronik verursacht. Strebt man eine Verkleinerung des
Hohlleiters an, dann kann man diesen mit Dielektrikum füllen, das ein
εr > 1 besitzt, ohne dass sich die Übertragungseigenschaften signifikant verändern.
Vorteilhaft gegenüber einem planaren Filter in Streifenleitungstechnologie sind hierbei
außerdem die geringeren Übertragungsverluste.
[0030] Die HF-Empfangsschaltung wird auf Aluminiumoxid (Al2O3) Keramik mit einem
εr von 9,8 realisiert. Dadurch werden die Empfangsstrukturen mit dem Faktor

kleiner. Außerdem verhält sich Keramik wärmeabführend und ist damit bestens für aktive
Komponenten geeignet, die ihre Verlustleistung in Wärme umsetzen. Durch die Härte
des Keramikmaterials wird eine gute Bondbarkeit der Bauteile ermöglicht. Geschützt
wird das Keramiksubstrat durch ein Kovargehäuse, welches denselben thermischen Ausdehnungskoeffizienten
wie das Substrat besitzt. Damit ist sichergestellt, dass die Keramik bei wärmebedingter
Ausbreitung nicht durch das Gehäuse beschädigt wird. Zusätzlich schützt das Gehäuse
die Bauteile, die in ungehäuster Form als "bare die" auf dem Substrat mit Silberleitkleber
befestigt werden, und deren Bondverbindungen. Die Bondverbindungen werden mit 17 µm
Golddraht ausgeführt. Ein weiterer entscheidender Vorteil ergibt sich durch die Verwendung
des Gehäuses als HF und DC-Masse. Diese großflächige Masse minimiert Störungen. Dabei
sollte die Schaltungsmasse auf dem Substrat an möglichst vielen Stellen mit dem Gehäuse
galvanisch verbunden sein. Eine Forderung für die Anwendung am Linearbeschleuniger
besteht in einer bestrahlungsfesten Ausführung. Dies wird durch das Kovargehäuse erreicht,
dessen Durchführungen und Deckel hermetisch dicht verschweißt werden. Dabei handelt
es sich um ein in der Raumfahrt bewährtes Verfahren. Als Leitungstechnologie wird
koplanare symmetrische Streifenleitungstechnik verwendet. Hierbei befinden sich sowohl
der Leiter als auch die Masseflächen auf einer Seite des Substrats. Der entscheidende
Vorteil gegenüber der MSL sind die geringeren Verkopplungen der Leitungen. Bei sämtlichen
in dieser Arbeit betrachteten Empfangskonzepten werden pro Achse zwei unabhängige
Empfangskanäle benötigt, die natürlich jeweils kein Übersprechen auf den anderen Empfangskanal
verursachen dürfen. Ein zusätzlicher Vorteil gegenüber MSL besteht in der vereinfachten
Herstellungen von Massekontaktierungen für konzentrierte Bauelemente durch einfache
Bondverbindungen.
9 Filter in Hohlleitertechnik bei 6 GHz
[0031] Im Rahmen der Erfindung wurde ein Hohlleiterfilter entworfen werden, welches die
Oberwelle bei 6 GHz auskoppelt, eine Bandbreite von ca. 145 MHz, möglichst geringe
Verluste im Durchlassbereich und eine hohe Sperrdämpfung besitzt. Die Spezifikation
der Bandbreite im Durchlassbereich stellt einen Kompromiss aus Schmalbandigkeit und
schneller Einschwingzeit dar. Die Einschwingzeit sollte nicht zu groß werden, damit
das Filter durch die hochenergetischen Pulse des Elektronenstrahls schnell in einen
stabilen Zustand findet, um somit eine genaue Auswertung zu ermöglichen. Es erfolgt
die Umsetzung des Hohlleiterfilters. Hierbei wurde aufgrund der guten Fertigungsmöglichkeiten
ein Filter mit blendengekoppelten Hohlraumresonatoren ausgewählt. Dieses besitzt im
Gegensatz zu anderen Filteranordnungen Resonatoren mit einheitlichen Hohlleiterabmessungen.
Die Blenden sind induktiv ausgeführt, so dass man frästechnisch zwei Halbschalen herstellen
kann, die dann zusammengeschraubt werden. Der nächste Entwicklungsschritt besteht
in der Auslegung des Übergangs zwischen Hohlleiter und koaxialem Kabel. Dieser ist
notwendig, da die Sonden einen SMA-Ausgang besitzen und die Empfangsschaltung einen
SMA-Eingang. Diesen Übergang kann man induktiv oder kapazitiv ausführen. Aufgrund
der einfacheren Fertigung wurde hier ein kapazitiver Übergang bevorzugt. Dazu wird
einfach der Innenleiter des SMA-Steckers verlängert, so dass er in den Hohlleiter
hineinragt. Der Abstand zur Hohlleiterwand in Längsrichtung sollte ungefähr
λ/4 betragen, so dass der vorhandene Kurzschluss an der Hohlleiterwand am Ort der Ankopplung
einen Leerlauf bewirkt. Um das Filter anfertigen zu lassen, muss man das Filter in
zwei Halbschalen zerlegen, damit man die Blenden fräsen kann. Am günstigsten ist die
Anfertigung von zwei Halbschalen, da dort die feldempfindlichen Blenden nicht in der
Verbindungsebene der Schalen liegen. Außerdem werden durch diese Aufbautechnik keine
Wandströme gekreuzt, was sich gut auf die Vermeidung von Verlusten auswirkt. Das zusammengeschraubten
Hohlleiterfilters wurden vermessen. Es hat einen Durchlassbereich bei 6 GHz mit einer
Anpassung besser als -20 dB, aber auch weitere Durchlassbänder wie z.B. bei 8,3 GHz.
Diese kann man unterdrücken indem man dem Filter einen koaxialen Tiefpass nachschaltet.
In einer serientauglichen Anordnung lässt sich der Tiefpass in die kapazitive Koppelsonde
integrieren. Vorliegend wurde auf diesen Schritt im Sinne eines Funktionsnachweises
jedoch verzichtet. Um die Empfänger für die Strahllagemessung besser am LINAC positionieren
zu können wird das Filter durch Einbringen eines Dielektrikums verkleinert. Dabei
wurde Polyphenylensulfid (DIN-Kurzzeichen: PPSGF 40) ausgewählt. Dieses halbiert ungefähr
die physikalische Länge, da bei 6 GHz sein
εr = 4,2 ist. Die Entscheidung für dieses Material liegt in dem fast gleichen linearen
thermischen Längenausdehnungskoeffizienten wie Aluminium (Filtergehäuse wurde aus
Aluminium hergestellt), der geringen Feuchtigkeitsaufnahme und des geringen dielektrischen
Verlustfaktors begründet.
10 Entwurf und Aufbau der Empfängerschaltungen
10.1 Empfänger mit Mischer und logarithmischer Detektion
[0032] Nachfolgend wird die Umsetzung des im Kapitel 5 vorgestellten Empfangskonzepts der
logarithmischen Detektion nach Mischung im Detail beschrieben. Der erste Entwicklungsschritt
besteht in der Festlegung der geometrischen Abmessungen der Schaltung aufgrund von
praktisch umsetzbaren physikalischen Größen in der Dünnfilm- und Gehäusetechnik. Anschließend
erfolgt die Umsetzung der Strukturen in ein Layout mit Hilfe des Simulationsprogramms
ADS (Advanced Design System). Zur Herstellung des Aluminiumdioxidsubstrats in der
Stärke von 0,635 mm wird eine Chrommaske gefertigt und die Schaltung anschließend
im Dünnfilmlabor prozessiert. Nach der Fertigung des Substrats werden die Chip-Bauteile
mit Silberleitkleber aufgeklebt, das bestückte Substrat ins Kovargehäuse eingebaut,
die Anschlüsse der Chips mit dem Substrat mit Golddraht gebondet sowie SMA-Stecker
und Anschlusspins per Laser ins Kovargehäuse eingeschweißt. Alle Strukturen wurden
hierbei mit dem Zeichenprogramm AutoCAD gezeichnet. Sie wurden so ausgelegt, dass
allen frequenzführenden Signalen ein 50 Ohm System zugrunde liegt. Dabei beinhaltet
die Ausführung der koplanaren Leitungsabmessungen zusätzlich einen Kompromiss zwischen
geringem Platzbedarf und toleranzarmer Herstellbarkeit. Berücksichtigt wird dies im
Layout durch eine Leitungsbreite von 100 µm und eine Schlitzbreite von 50 µm. Im Gegensatz
dazu können die DC führenden Leitungen durchaus schmäler oder breiter ausgeführt werden.
10.1.1 Der Mischerkern
[0033] Beim Empfangskonzept mit Mischer sind die zentralen Komponenten die beiden Mischerstrukturen.
Dort entsteht durch die Ansteuerung der nichtlinearen Kennlinie der Dioden durch das
hochfrequente LO Signal und das anliegende HF-Signal relativ zu deren Frequenzversatz
ein ZF-Signal. Dieses wird durch zwei Dioden im Gegentakt einfach balanciert ausgesteuert.
Zur besseren Verdeutlichung der Struktur folgt hier noch einmal ein Prinzipschaltbild,
das zum besseren Verständnis Leitungskomponenten, diskrete Bauelemente und die E-Feldrichtungen
der verschiedenen Wellen beinhaltet Fig. 13. Dabei wird zwischen einem LO- und einem
HF-Zweig unterschieden, der im Layout innerhalb einer Struktur integriert ist. Ausgehend
von der LO-Leitung, die eine koplanare Welle führt, wird über einen Bonddraht auf
Masse eine Schlitzwelle erregt. Bei der koplanaren Welle zeigen die E-Feld-Vektoren
in den Schlitzen in entgegengesetzte und bei der Schlitzwelle in die gleiche Richtung.
Im Abstand von
λLO/4 ist die Schlitzwelle in Richtung des ZF-Tors durch eine Leitungsunterbrechung und
in Richtung des HF-Tors durch einen Massebond über der Leitung jeweils kurzgeschlossen.
Somit erhält man eine Stehwelle, die an den Dioden Leerlaufbedingung besitzt. Dadurch
werden die Dioden ausgesteuert, das LO- Signal außerhalb dieser Leitungsführung unterdrückt
und somit isoliert. Um den HF-Anschluss zu isolieren, wird das HF-Signal über einen
Interdigitalkondensator der Länge
λHF/4 an die Dioden geführt. In Richtung des ZF-Tors erfolgt die Isolation dagegen über
leerlaufende Stubs. Die Stubs transformieren einen Leerlauf in einen Kurzschluss an
der Stelle, an der die Stubs auf die ZF-Leitung treffen. Damit wird die HF-Welle an
dieser Stelle reflektiert, bildet eine Stehwelle aus und erzeugt durch die λ/4-Transmissionsleitung
an den Dioden die Leerlaufbedingung. Somit sind LO, HF und ZF-Tor durch die verwendeten
Leitungsstrukturen voneinander isoliert. Von entscheidender Bedeutung beim Mischvorgang
ist die Auswahl der Dioden. Es wurden Silizium Schottky Dioden ausgewählt. Diese besitzen
aufgrund ihrer hohen Grenzfrequenz einen geringen Konversionsverlust. Die Dioden sind
so angeordnet, dass sich eine Diode auf der Leitung befindet und nach Masse gebondet
ist, während die andere auf Masse positioniert ist und auf die Leitung gebondet ist.
Dies entspricht einer Anordnung für eine Gegentaktmischung. Dabei befindet sich stets
die Kathode auf Masse. Eine Drehung der ausgewählten Diode ist durch die "rüsselartig"
ausgeführte Anode nicht möglich. Es ergibt sich somit immer eine Durchflussrichtung
an den Dioden von oben nach unten. Beim Mischvorgang wird dann das Feld im Schlitz
durch den Bonddraht in die Dioden eingekoppelt.
[0034] In diesem Abschnitt wurde eine anspruchsvolle, jedoch sehr gut funktionierende Mischerstruktur
erklärt. Die Vorteile dieser Struktur im Vergleich zu einem gewöhnlichen Ringmischer,
wie er von vielen Bauteilherstellern angeboten wird, sind folgende:
- Deutlich geringerer Platzbedarf
- Vereinbarkeit mit koplanarer Technik, keine teuren Durchkontaktierungen bei der Herstellung
der Keramik
- Vermeidung extremer Schmalbandigkeit
10.1.2 Auswertung und Ergebnisse
[0035] Die Beurteilung der Ergebnisse des Mischkonzepts mit Chip Detektor und einem LNA
(Fig. 12) wird nachfolgend durchgeführt. Dazu wird ein HF-Empfangskanal mit unterschiedlicher
Leistung bei 6 GHz gespeist und es werden die detektierten DC-Spannungen am Detektorausgang
mit einem Multimeter gemessen. Es wird festgestellt, dass Leistungen unterhalb von
etwa -33 dBm am Detektor nicht mehr erfasst werden. Nach umfangreicher Untersuchung
und spektraler Analyse ohne Detektor wurde festgestellt, dass das VCO Signal, das
eine Ausgangsleistung von 13 dBm, mit -33 dBm am Detektor erfasst wird und somit die
Auswertung kleinerer HF-Leistungen verhindert. Damit scheidet das Konzept der Mischung
mit integriertem Chip Detektor als Kandidat für die Serienlösung aus. Das "Durchdringen"
des VCO Signals sollte eigentlich das Filter verhindern. Festgestellt wurde hierbei
aber auch, dass nicht alle Signalanteile den Weg über die vorgesehene Leitung zum
Detektor nehmen. Dieses Problem des Übersprechens könnte man lösen, indem man den
VCO und den Detektor weit voneinander entfernt oder beide Bauelemente nicht in einem
Gehäuse platziert, wie es beim Mischprinzip mit externem Detektor der Fall ist.
10.1.3 Empfänger mit Mischer und externem logarithmischen Detektor
[0036] Wie im vorherigen Kapitel beschrieben, gibt es das Problem, dass bei beim Mischkonzept
mit einem Chipdetektor alle Frequenzen von 0 bis 10 GHz detektiert werden und somit
der VCO auch erfasst wird und damit das Detektionsergebnis verfälscht. Eine gute Möglichkeit
Frequenzselektivität zu erreichen, ist die Verwendung eines externen, gehäusten Detektors,
der auf einer FR4 Leiterplatte montiert wird. Dort gibt es im Gegensatz zu den Detektorchips,
bei denen derzeit nur der hmc611 von Hittite kommerziell erhältlich ist, eine große
Auswahl von Detektoren für verschiedene Dynamik- und Frequenzbereiche. Die Entscheidung
fiel hierbei auf den AD8310 von Analog Devices. Dieser zeichnet sich durch seinen
großen Dynamikbereich von 95 dB und einem Frequenzbereich von DC bis 440 MHz aus.
Damit bietet es sich an auf eine Zwischenfrequenz von 400 MHz herunter zu mischen
und die niedrigeren Frequenzen über ein Hochpassfilter abzublocken. So ist es möglich,
schmalbandig das Nutzsignal auszuwerten. Vermessen wurde der externe Detektor in der
Anordnung gemäß Fig. 14.
[0037] Im vorliegendem Entwicklungsstand wurden Evaluation Boards des Herstellers eingesetzt.
Neben dem logarithmischen Verstärker enthalten sie auch eine umfangreiche Beschaltung,
die über Jumper der jeweiligen Applikation angepasst werden kann. Als nächsten Entwicklungsschritt
würde man eine FR4 Platine entwickeln, die die logarithmischen Verstärker ebenso wie
die Analog- Digitalwandler und die digitale Signalverarbeitungselektronik enthält.
Fig. 15 zeigt die Messkurve der beiden Kanäle.
11 Kalibrierung Gesamtsystem
[0038] Ein weiterer entscheidender Vorteil dieses Aufbaus ist die Einbeziehung der Sonden
in den Kalibriervorgang. Damit könnte man sämtliche Nichtlinearitäten und zwar einschließlich
der Sonden bis zum Analog-Digitalwandler vor Beginn des operationellen Betriebs vermessen,
die Unterschiede in den Kanälen in der digitalen Auswerteschaltung speichern und im
operationellen Betrieb verrechnen. Aus diesem Grund wird an einer der Empfangssonden
ein Signal bei 6 GHz eingespeist und dieses an den jeweils direkt benachbarten Sonden
unter Berücksichtigung der Korrektur exakt gleich empfangen. Fig. 16 zeigt die Situation
beim Kalibrieren. Die Simulationsergebnisse zeigt Fig. 17. Problematisch ist, wie
in der Grafik ersichtlich, die hohe Isolation von -40 dB, die beim Überkoppeln auf
die Empfangssonden überwunden werden muss. Die Dämpfung ergibt sich aufgrund der Fehlanpassung.
Aus diesem Grund muss ein Sendesignal von 20 dBm bis mindestens -20 dBm erzeugt werden,
um die gesamte Dynamik der Empfänger von ungefähr -20 bis -60 dBm abdecken zu können.
Günstig ist hier der in Fig. 18 gezeigte Aufbau. Dabei wird der VCO aus der operationellen
Empfangsschaltung mit einer Ausgangsleistung von 13 dBm eingesetzt. Im Unterschied
zur operationellen Hardware wird die VCO Frequenz auf 6 GHz gelockt. Es folgen drei
Dämpfungsglieder, die in der Praxis eine Dämpfung von -4 bis -20 dBm aufweisen. Nach
den Dämpfungsgliedern kann man das Signal gut verstärken. Für die Anwendung geeignet
ist der Verstärker hmc 451 der Firma Hittite. Anschließend folgt ein SPDT- Schalter
(Single Pole Double Throw Schalter) mit dem das Kalibrieren aller vier Kanäle ermöglicht
wird.
[0039] Erfindungsgemäß ist eine Abstandsmessvorrichtung mit einer Auswerteelektronik zur
Positionsbestimmung eines Elektronenstrahls angegeben, die zumindest zwei Koppelsonden
zur Auskopplung einer elektromagnetischen Welle des Elektronenstrahls aufweist und
dadurch gekennzeichnet ist, dass die Auskopplung der elektromagnetischen Welle in
mindestens einer Driftröhre eines Elektronen- Linearbeschleunigers stattfindet und,
dass die Auswerteeinheit dazu ausgebildet ist, einen Frequenzbereich der ausgekoppelten
elektromagnetischen Welle auszuwerten, welcher eine Mittenfrequenz aufweist, die einem
Vielfachen der Frequenz der elektromagnetischen Welle entspricht, die vom Hochfrequenzgenerator
zur Erzeugung des Beschleunigungsfeldes in den Linearbeschleuniger eingespeist wird.
Dabei wirkt sich die Paketisierung der Elektronen innerhalb der Linearbeschleunigerröhre
günstig auf die Auswertung des beschriebenen Frequenzbereichs aus.
[0040] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0041] Zweckmäßigerweise sind bei zwei Koppelsonden diese um 180 Grad versetzt am Zylinderrand
der Driftröhre bzw. bei 4 Koppelsonden um jeweils 90 Grad versetzt angeordnet, um
die Ablage des Elektronenstrahls in vertikaler und horizontaler Richtung bestimmen
zu können.
[0042] Gemäß vorteilhafter Ausgestaltung sind die Koppelsonden in einem 50 Ω System im Frequenzbereich
der auszukoppelnden Welle angepasst, besitzen einen geringen Koppelfaktor um den Elektronenstrahl
möglichst wenig Energie zu entziehen und die Koppelung erfolgt kapazitiv oder induktiv
oder über Schlitzkopplung oder einer Kombination daraus.
[0043] Gemäß vorteilhafter Ausgestaltung handelt es sich bei dem auszukoppelnden Feld vorzugsweise
um eine elektromagnetische Welle im TEM- Mode mit einer Frequenz im Bereich 5 bis
20 GHz. Vorzugsweise entspricht die Frequenz der ersten Harmonischen der Grundstrahlfrequenz
des Beschleunigungsfeldes.
[0044] Gemäß vorteilhafter Ausgestaltung ist jeder der Koppelsonden über jeweils einen Wellenleiter
jeweils ein Empfänger nachgeschaltet dessen erste koppelsondenseitige Empfangskanalkomponente
als schmalbandiges HF- Bandpassfilter ausgebildet ist, dessen Mittenfrequenz der ausgekoppelten
elektromagnetischen Welle entspricht.
[0045] Gemäß vorteilhafter Ausgestaltung ist das Bandpassfilter als Hohlleiterfilter mit
oder ohne dielektrische Füllung oder als dielektrisches Filter oder vorzugsweise als
planares Filter ausgeführt, um eine möglichst kompakte Bauweise zu erzielen.
[0046] Gemäß vorteilhafter Ausgestaltung ist der jeweilige Empfänger ein rauscharmen Verstärker,
danach ein Mischer mit Lokaloszillator, vorzugsweise ein spannungsgesteuerten Oszillator,
danach ein schmalbandiges ZF-Filter, danach ein logarithmischer Detektor, danach ein
Analog/Digitalwandler und anschließend eine digitale Signalverarbeitungseinheit.
[0047] Zweckmäßigerweise wird die Bandbreite des ZF-Filters vorzugsweise z.B. auf 10 MHz
so dimensioniert, dass die Rekonstruktion der Einhüllenden der Pulspakete des Elektronenstrahls
z.B. bei einer Dauer von 5 µs möglich ist. In zweckmäßiger Weiterbildung entspricht
dabei die Videobandbreite des Analog- Digitalwandlers mindestens der Bandbreite des
ZF-Filters.
[0048] Zweckmäßigerweise wird zur Kalibrierung der Empfänger über einen Sende-/ Empfangsschalter
zwischen HF- Bandpassfilter und rauscharmen Verstärker ein Signal über die jeweilige
Koppelsonde in die Driftröhre eingespeist wird, welches dieselbe Frequenz wie die
auszukoppelnde Welle im operationellen Betrieb aufweist.
[0049] Zweckmäßigerweise kann z.B. bei einer Ausführung mit 4 Koppelsonden über jeweils
die mittlere Koppelsonde das Kalibriersignal eingespeist und durch die beiden benachbarten
um +/- 90 Grad versetzt angeordneten Koppelsonden empfangen werde.
[0050] Gemäß vorteilhafter Ausgestaltung erfolgt die Bestimmung eines Abstands, insbesondere
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Abstandsmessvorrichtung, gemäß einem Verfahren
zur Bestimmung eines Abstands, insbesondere unter Verwendung der erfindungsgemäßen
Abstandsmessvorrichtung, wobei das Verfahren die Schritte ausweist:
- Bereitstellung einer Driftröhre, die einen Auskoppelbereich aufweist, wobei mindestens
4 um jeweils 90 Grad versetzt angeordnete Koppelsonden über Wellenleiter mit je einem
HF-Empfänger verbunden sind und
- im Kalibriermodus über mindestens 1 Koppelsonde eine elektromagnetische Welle eingespeist
wird und
- über die Koppelsonden die Feldstärke des elektromagnetischen Feldes des Elektronenstrahls
ausgekoppelt wird.
[0051] Zweckmäßigerweise erfolgt die Berechnung der Strahlablage in einer Achse, z.B. vertikal
oder horizontal durch Differenzbildung der Amplitudenwerte der Empfangssignale zweier
gegenüberliegender Koppelsonden.
[0052] In zweckmäßiger Weiterbildung wird das über eine Koppelsonde eingespeiste Kalibriersignal
in den beiden benachbarten Koppelsonden empfangen und die Amplitudendifferenz der
beiden Empfangskanäle als Korrekturwert ermittelt, abgespeichert und im operationellen
Betrieb, dann wenn der Elektronenstrahl vorhanden ist, zur Ermittlung der Strahlablage
verrechnet.
Literatur
12 Verzeichnis der Abkürzungen
[0054]
- ADC
- Analog Digital Converter (Analog Digital Konverter)
- F
- Rauschzahl
- G
- Gain (Verstärkung)
- HF
- Hochfrequenz
- LNA
- Low Noise Amplifier (Rauscharmer Verstärker)
- LINAC
- Linear Accelerator (Linearbeschleuniger)
- LO
- Local Oscillator (Lokaloszillator)
- N
- Rauschleistung
- MSL
- Mikrostreifenleitung
- PLL
- Phase-Locked Loop (Phasenregelschleife)
- SNR
- Signal-to-Noise-Ratio (Signal-Rausch-Verhältnis)
- VCO
- Voltage-Controlled-Oscilltaor (Spannungsgesteuerter Oszillator)
- ZF
- Zwischenfrequenz
1. Abstandsmessvorrichtung mit einer Auswerteeinheit zur Positionsbestimmung eines Elektronenstrahls,
wobei die Abstandsmessvorrichtung mindestens zwei Koppelsonden zur Auskopplung eines
Messsignals basierend auf einer durch den Elektronenstrahl erzeugenden elektromagnetischen
Welle aufweist, wobei die Auswerteeinheit dazu ausgebildet ist, einen Frequenzbereich
der ausgekoppelten elektromagnetischen Welle auszuwerten, welcher eine Mittenfrequenz
aufweist, die einem Vielfachen der Frequenz der elektromagnetischen Welle entspricht,
die vom Hochfrequenzgenerator zur Erzeugung des Beschleunigungsfeldes in den Linearbeschleuniger
eingespeist wird, um die Auftreffgenauigkeit des Elektronenstrahls auf ein Photonentarget
zu erhöhten dadurch gekennzeichnet, dass die Auskopplung des Messsignals basierend auf der elektromagnetischen Welle innerhalb
der Beschleunigungsröhre eines Elektronen-Linearbeschleunigers mit Hohlraumresonatoren
stattfindet, und zwar innerhalb einer Driftröhre, die als Durchführungsstrecke des
Elektronenstrahls zwischen zwei Hohlraumresonatoren und als Auskoppelbereich dient.
2. Abstandsmessvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei zwei Koppelsonden diese um 180 Grad versetzt bzw. bei 4 Koppelsonden um jeweils
90 Grad versetzt angeordnet sind, und zwar vorzugsweise am Zylinderrand der Driftröhre.
3. Abstandsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Koppelsonden in einem 50 Ω System im Frequenzbereich der auszukoppelnden Welle
angepasst sind, dass die Koppelsonden einen geringen Koppelfaktor besitzen, um dem
Elektronenstrahl möglichst wenig Energie zu entziehen, und dass die Koppelung kapazitiv
oder induktiv oder über Schlitzkopplung oder einer Kombination daraus erfolgt.
4. Abstandsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei dem auszukoppelnden Feld vorzugsweise um eine elektromagnetische Welle
im TEM- Mode mit einer Frequenz im Bereich 5 bis 20 GHz handelt.
5. Abstandsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder der Koppelsonden über jeweils einen Wellenleiter jeweils ein Empfänger nachgeschaltet
ist, dessen erste koppelsondenseitige Empfängerkomponente als schmalbandiges HF- Bandpassfilter
ausgebildet ist, dessen Mittenfrequenz der ausgekoppelten elektromagnetischen Welle
entspricht.
6. Abstandsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bandpassfilter als Hohlleiterfilter mit oder ohne dielektrische Füllung oder
als dielektrisches Filter oder vorzugsweise als planares Filter ausgeführt ist.
7. Abstandsmessvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der jeweilige Empfänger in Hintereinanderschaltung zuerst einen rauscharmen Verstärker,
danach einen Mischer mit Lokaloszillator, vorzugsweise einem spannungsgesteuerten
Oszillator, danach ein schmalbandiges ZF-Filter, danach einen logarithmischen Detektor,
danach einen Analog/Digitalwandler und anschließend eine digitale Signalverarbeitungseinheit
aufweist.
8. Abstandsmessvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Videobandbreite des Analog- Digitalwandlers mindestens der Bandbreite des ZF-Filters
entspricht.
9. Abstandsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Kalibrierung zweier gegenüberliegender Empfänger über einen zwischen dem HF-
Bandpassfilter und dem rauscharmen Verstärker angeordneten Sende-/Empfangsschalter,
die Vorrichtung so angeordnet ist, damit die Vorrichtung ein Signal über die jeweilige
Koppelsonde in die Driftröhre einspeist, welches dieselbe Frequenz wie die auszukoppelnde
Welle im operationellen Betrieb aufweist und welches an zwei anderen Sonden ausgekoppelt
wird und zur Ermittlung eines Korrekturfaktors für die Elektronenstrahlmessung verwendet
wird.
10. Abstandsmessvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einer Ausführung mit 4 Koppelsonden, die Vorrichtung so angeordnet ist, dass
die Vorrichtung über jeweils die mittlere Koppelsonde das Kalibriersignal einspeist
und durch die beiden benachbarten um +/- 90 Grad versetzt angeordneten Koppelsonden
empfangen wird.
11. Abstandsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auskoppelung des Messsignals in dem Auskoppelbereich zwischen zwei Hohlraumresonatoren
erfolgt, in dem die Feldstärke des Beschleunigungsfeldes niedriger ist als deren Feldstärke
in den Hohlraumresonatoren, und dass zumindest eine Koppelsonde in dem Auskoppelbereich
angeordnet ist.
12. Abstandsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei das Driftstreckenrohr
des Elektronenstrahls zwischen den Resonatoren so dimensioniert ist, dass innerhalb
der Driftröhre in dem Auskoppelbereich der Grundmode des Beschleunigungsfeldes nicht
ausbreitungsfähig ist.
13. Verfahren zur Bestimmung eines Abstands, insbesondere unter Verwendung einer Abstandsmessvorrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei das Verfahren die Schritte aufweist:
Bereitstellung einer Driftröhre, die als Durchführungsstrecke des Elektronenstrahls
zwischen zwei Hohlraumresonatoren dient und die einen Auskoppelbereich aufweist, wobei
mindestens 2 und/oder 4 um jeweils 180 bzw. um jeweils 90 Grad versetzt angeordnete
Koppelsonden über Wellenleiter mit je einem HF-Empfänger verbunden sind und
über die Koppelsonden die Feldstärke des vom Elektronenstahl erzeugten elektromagnetischen
Feldes ausgekoppelt wird,
um die Auftreffgenauigkeit des Elektronenstrahls auf ein Photonentarget zu erhöhen,
und
im Kalibriermodus über mindestens 1 Koppelsonde eine elektromagnetische Welle eingespeist
wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Berechnung der Strahlablage in einer Achse, z.B. vertikal oder horizontal, durch
Differenzbildung der Amplitudenwerte der Empfangssignale zweier gegenüberliegender
Koppelsonden erfolgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das über eine Koppelsonde eingespeiste Kalibriersignal in den zu dieser Sonde benachbarten
Koppelsonden empfangen wird und die Amplitudendifferenz der beiden Empfangskanäle
als Korrekturwert ermittelt, abgespeichert und im operationellen Betrieb, dann, wenn
der Elektronenstrahl vorhanden ist, zur Ermittlung der Strahlablage verrechnet wird.
1. Distance measuring apparatus having an evaluation unit for the determination of the
position of an electron beam, wherein the distance measuring apparatus has at least
two coupling probes for coupling out a measurement signal based on an electromagnetic
wave that is generated by the electron beam,
wherein the evaluation unit is configured to evaluate a frequency range of the coupled-out
electromagnetic wave, which frequency range has a central frequency that corresponds
to a multiple of the frequency of the electromagnetic wave that is input into the
linear accelerator by the radio-frequency generator for generating the acceleration
field in order to increase the incidence accuracy of the electron beam on a photon
target, characterized
in that the coupling-out of the measurement signal takes place based on the electromagnetic
wave within the acceleration tube of an electron linear accelerator with cavity resonators,
specifically within a drift tube which serves as the through-guidance section of the
electron beam between two cavity resonators and as the output-coupling region.
2. Distance measuring apparatus according to Claim 1, characterized in that if two coupling probes are used, they are arranged to be offset by 180 degrees, and
if four coupling probes are used, they are arranged to be offset by in each case 90
degrees, specifically preferably at the cylinder edge of the drift tube.
3. Distance measuring apparatus according to one of Claims 1 to 2, characterized in that the coupling probes are adapted in a 50 Ω system in the frequency range of the wave
to be coupled out, in that the coupling probes have a low coupling factor in order to withdraw as little energy
as possible from the electron beam, and in that the coupling is effected capacitively or inductively or via slot coupling or a combination
thereof.
4. Distance measuring apparatus according to one of Claims 1 to 3, characterized in that the field to be coupled out is preferably an electromagnetic wave in the TEM mode
having a frequency in the range of 5 to 20 GHz.
5. Distance measuring apparatus according to one of Claims 1 to 4, characterized in that each of the coupling probes has, connected downstream thereof via in each case one
waveguide, in each case a receiver, whose first coupling-probe-side receiver component
is configured in the form of a narrowband RF bandpass filter whose central frequency
corresponds to the coupled-out electromagnetic wave.
6. Distance measuring apparatus according to one of Claims 5, characterized in that the bandpass filter is configured as a waveguide filter with or without dielectric
filling or as a dielectric filter or preferably as a planar filter.
7. Distance measuring apparatus according to Claim 5 or 6, characterized in that the respective receiver has, connected in series, first a low-noise amplifier, then
a mixer with a local oscillator, preferably a voltage-controlled oscillator, then
a narrowband IF filter, then a logarithmic detector, then an analogue-to-digital converter
and finally a digital signal processing unit.
8. Distance measuring apparatus according to Claim 7, characterized in that the video bandwidth of the analogue-to-digital converter corresponds at least to
the bandwidth of the IF filter.
9. Distance measuring apparatus according to one of Claims 1 to 8, characterized in that, for calibrating two receivers that are located opposite one another via a transceiver
switch that is arranged between the RF bandpass filter and the low-noise amplifier,
the apparatus is arranged such that the apparatus inputs a signal into the drift tube
via the respective coupling probe, which signal has the same frequency as the wave
to be coupled out during operation and which is coupled out at two different probes
and is used for ascertaining a correction factor for the electron beam measurement.
10. Distance measuring apparatus according to Claim 9, characterized in that, in the case of a configuration having four coupling probes, the apparatus is arranged
such that the apparatus inputs the calibration signal by in each case the central
coupling probe and is received by the two neighbouring coupling probes which are arranged
with an offset of ± 90°.
11. Distance measuring apparatus according to one of Claims 1 to 10, characterized in that the measurement signal is coupled out in the coupling-out region between two cavity
resonators, in which region the field strength of the acceleration field is lower
than the field strength thereof in the cavity resonators, and in that at least one coupling probe is arranged in the coupling-out region.
12. Distance measuring apparatus according to one of Claims 1 to 11, wherein the drift
section tube of the electron beam between the resonators is dimensioned such that
the basic mode of the acceleration field is not capable of propagation within the
drift tube in the coupling-out region.
13. Method for determining a distance, in particular using a distance measuring apparatus
according to one of Claims 1 to 12, wherein the method includes the steps:
providing a drift tube which serves as a through-guidance section of the electron
beam between two cavity resonators and has a coupling-out region, wherein at least
two and/or four coupling probes which are arranged with an offset of in each case
180 or in each case 90° are connected, via waveguides, with in each case one RF receiver,
and
the field strength of the electromagnetic field generated by the electron beam is
coupled out via the coupling probes,
in order to increase the incidence accuracy of the electron beam on a photon target,
and
in the calibration mode, an electromagnetic wave is input via at least one coupling
probe.
14. Method according to Claim 13, characterized in that the calculation of the beam deviation is effected in an axis, e.g. vertical or horizontal,
by forming the difference of the amplitude values of the receiving signals of two
coupling probes which are located opposite each other.
15. Method according to one of Claims 13 or 14, characterized in that the calibration signal which is input via a coupling probe is received in the coupling
probes that neighbour said probe, and the amplitude difference of the two receiving
channels is ascertained as a correction value, stored and is then used the during
operation, if the electron beam is present, in the calculation to ascertain the beam
deviation.
1. Dispositif de mesure de distance comportant une unité d'évaluation destinée à déterminer
la position d'un faisceau d'électrons, dans lequel le dispositif de mesure de distance
comporte au moins deux sondes de couplage destinées au couplage en sortie d'un signal
de mesure sur la base d'une onde électromagnétique générée par le faisceau d'électrons,
dans lequel l'unité d'évaluation est conçue pour évaluer une plage de fréquences de
l'onde électromagnétique couplée en sortie, laquelle plage de fréquences présente
une fréquence centrale qui correspond à un multiple de la fréquence de l'onde électromagnétique
injectée par le générateur à haute fréquence destiné à générer le champ d'accélération
dans l'accélérateur linéaire afin d'augmenter la précision d'incidence du faisceau
d'électrons sur une cible photonique, caractérisé en ce que le couplage en sortie du signal de mesure se produit sur la base de l'onde électromagnétique
à l'intérieur du tube d'accélération d'un accélérateur linéaire d'électrons comportant
des résonateurs à cavités, à l'intérieur d'un tube de dérive qui est utilisé en tant
qu'étendue de mise en oeuvre du faisceau d'électrons entre deux résonateurs à cavités
et en tant que zone de couplage en sortie.
2. Dispositif de mesure de distance selon la revendication 1, caractérisé en ce que, pour deux sondes de couplage, celles-ci sont disposées de manière à être décalées
de 180 degrés et pour 4 sondes de couplage, celles-ci sont disposées de manière à
être respectivement décalées de 90 degrés, de préférence sur le bord cylindrique du
tube de dérive.
3. Dispositif de mesure de distance selon l'une quelconque des revendications 1 et 2,
caractérisé en ce que les sondes de couplage sont adaptées dans un système à 50 Ω dans la plage de fréquences
de l'onde devant être couplée en sortie, en ce que les sondes de couplage présentent un faible facteur de couplage afin de prélever
la plus faible quantité possible d'énergie du faisceau d'électrons et en ce que le couplage est effectué de manière capacitive ou inductive ou par l'intermédiaire
d'un couplage par fente ou d'une combinaison de ceux-ci.
4. Dispositif de mesure de distance selon l'une quelconque des revendications 1 à 3,
caractérisé en ce que le champ devant être couplé en sortie est de préférence une onde électromagnétique
en mode TEM ayant une fréquence se situant dans la plage de 5 à 20 GHz.
5. Dispositif de mesure de distance selon l'une quelconque des revendications 1 à 4,
caractérisé en ce qu'un récepteur respectif est connecté en aval de chacune des sondes de couplage par
l'intermédiaire d'un guide d'ondes respectif, récepteur dont un premier composant
de récepteur côté sonde de couplage est réalisé sous la forme d'un filtre passe-bande
HF à faible largeur de bande dont la fréquence centrale correspond à l'onde électromagnétique
couplée en sortie.
6. Dispositif de mesure de distance selon la revendication 5,
caractérisé en ce que le filtre passe-bande est réalisé sous la forme d'un filtre de guide d'ondes creux
avec ou sans remplissage par un diélectrique ou sous la forme d'un filtre diélectrique
ou de préférence, sous la forme d'un filtre planaire.
7. Dispositif de mesure de distance selon la revendication 5 ou 6,
caractérisé en ce que le récepteur respectif comporte, dans un montage en série, en premier lieu un amplificateur
à faible bruit, puis un mélangeur comportant un oscillateur local, de préférence un
oscillateur commandé en tension, puis un filtre ZF à faible largeur de bande, puis
un détecteur logarithmique, puis un convertisseur analogique/numérique et enfin, une
unité de traitement numérique du signal.
8. Dispositif de mesure de distance selon la revendication 7,
caractérisé en ce que la largeur de bande vidéo du convertisseur analogique/numérique correspond à au moins
la largeur de bande du filtre ZF.
9. Dispositif de mesure de distance selon l'une quelconque des revendications 1 à 8,
caractérisé en ce que, pour étalonner deux récepteurs opposés par l'intermédiaire d'un commutateur d'émission/réception
disposé entre le filtre passe-bande HF et l'amplificateur à faible bruit, le dispositif
est agencé de manière à ce qu'un signal soit ainsi injecté dans le tube de dérive
par l'intermédiaire de la sonde de couplage respective, lequel signal présente la
même fréquence que l'onde devant être copulée en sortie lors d'un fonctionnement opérationnel
et est couplé en sortie au niveau de deux autres sondes et est utilisé pour déterminer
un facteur de correction pour la mesure par faisceau d'électrons.
10. Dispositif de mesure de distance selon la revendication 9,
caractérisé en ce que, lors d'une mise en oeuvre à 4 sondes de couplage, le dispositif est agencé de manière
à ce qu'il injecte le signal d'étalonnage par l'intermédiaire de la sonde centrale
respective et à ce que ce signal soit reçu par les deux sondes de couplage adjacentes
disposées de manière décalée de +/-90 degrés.
11. Dispositif de mesure de distance selon l'une quelconque des revendications 1 à 10,
caractérisé en ce que le couplage en sortie du signal de mesure est effectué dans la zone de couplage en
sortie située entre deux résonateurs à cavités, zone dans laquelle l'intensité de
champ du champ d'accélération est inférieure à l'intensité de champ correspondante
dans les résonateurs à cavités et en ce qu'au moins une sonde de couplage est disposée dans la zone de couplage en sortie.
12. Dispositif de mesure de distance selon l'une quelconque des revendications 1 à 11,
dans lequel le tube de dérive du faisceau d'électrons est dimensionné, entre les résonateurs,
de manière à ce que le mode fondamental du champ d'accélération ne soit pas apte à
se propager à l'intérieur du tube de dérive dans la zone de couplage en sortie.
13. Procédé de détermination d'une distance selon l'une quelconque des revendications
1 à 12, dans lequel le procédé comprend les étapes consistant à :
prévoir un tube de dérive qui est utilisé en tant qu'étendue de mise en oeuvre du
faisceau d'électrons entre deux résonateurs à cavités et qui présente une zone de
couplage en sortie, dans lequel au moins 2 et/ou 4 sondes de couplage disposées de
manière décalée respectivement de 180 degrés ou respectivement de 90 degrés sont respectivement
reliées à un récepteur HF par l'intermédiaire de guides d'ondes, et
l'intensité de champ du champ électromagnétique généré par le faisceau d'électrons
est couplé en sortie par l'intermédiaire des sondes de couplage,
afin d'augmenter la précision d'incidence du faisceau d'électrons sur une cible photonique,
et
dans un mode d'étalonnage, une onde électromagnétique est injectée par l'intermédiaire
d'au moins 1 sonde de couplage.
14. Procédé selon la revendication 13,
caractérisé en ce que le calcul de l'incidence du faisceau est effectué suivant un axe, par exemple vertical
ou horizontal, par calcul d'une différence entre les valeurs d'amplitude des signaux
de réception de deux sondes de couplage opposées.
15. Procédé selon l'une quelconque des revendications 13 ou 14,
caractérisé en ce que le signal d'étalonnage injecté par l'intermédiaire d'une sonde de couplage dans la
sonde de couplage adjacente à ladite sonde est reçu et en ce que la différence d'amplitude des deux canaux de réception est déterminée en tant que
valeur de correction, est stockée et n'est compensée, lors d'un fonctionnement opérationnel,
que lorsque le faisceau d'électrons est présent, afin de déterminer l'incidence du
faisceau.