[0001] Die Erfindung betrifft eine Biegemaschine und Verfahren zum Biegen von Rundmaterial.
[0002] Biegemaschinen dieser Art dienen allgemein zum Biegen von Rundmaterial, das insbesondere
als Rohrmaterial ausgebildet sein kann. Weiterhin kann mit diesen Biegemaschinen auch
Vollmaterial bearbeitet werden. Generell umfassen derartige Biegemaschinen einen Biegekopf
mittels dessen das Rundmaterial gebogen werden kann. Der Biegekopf ist dabei stationär
angeordnet. Das zu biegende Rundmaterial wird an einer Werkstückaufnahme gelagert,
das insbesondere ein Spannfutter ist. Das Spannfutter wird zur Durchführung eines
Biegevorgangs so bewegt, dass das daran gelagerte Rundmaterial in eine Sollposition
am Biegekopf gebracht wird, so dass dann der Biegekopf einen Biegevorgang durchführen
kann.
[0003] Bei Biegemaschinen moderner Bauart erfolgen die vorgenannten Arbeitsschritte automatisiert.
Die Bestückung des Spannfutters mit Rundmaterial kann durch einen Roboter erfolgen,
der auf dem Boden einer Fabrikhalle steht oder fährt, um so das jeweils zu bearbeitende
Rundmaterial am Spannfutter zu befestigen. Dann wird das Spannfutter ebenfalls automatisiert
verfahren um das Rundmaterial dem Biegekopf zuzuführen. Da der Biegekopf und das Spannfutter
mit dem Zustellmittel ebenfalls auf dem Boden der Fabrikhalle angeordnet sind, erfolgt
die Zuführung des Rundmaterials in horizontaler Richtung. Daran angepasst ist das
Rundmaterial in horizontaler Richtung am Spannfutter angeordnet.
[0004] Derartige Biegemaschinen arbeiten fehlerfrei und mit hoher Präzision, solange die
zu biegende Rundmaterialien relativ kurze Teile ausbilden.
[0005] Häufig ist es jedoch erforderlich, mit derartigen Biegemaschinen auch lange Teile
zu bearbeiten. Beispiele hierfür sind Rohrleitungen, die in Kraftfahrzeugen eingebaut
werden, wobei in diesen Rohrleitungen Kabel geführt sein können oder aber in diesen
Rohrleitungen gasförmige oder flüssige Medien transportiert werden. Derartige Rohrleitungen
sind an die in dem Kraftfahrzeug vorgegebenen Bedingungen anzupassen. Demzufolge werden
dort Rohrleitungen mit Längen im Meterbereich benötigt, die mehrfach, gegebenenfalls
in verschiedenen Ebenen, gebogen werden müssen und somit längs einer komplexen dreidimensionalen
Bahn verlaufen.
[0006] Die Herstellung derartig komplex gebogener Teile, insbesondere Rohrleitungen, ist
mit bekannten Biegemaschinen nur unzureichend durchführbar. Da das zu biegende Rundmaterial
am Spannfutter in horizontaler Richtung verlaufend gelagert ist und das Eigengewicht
des Rundmaterials aufgrund seiner Länge erheblich ist, wird dies bei der Lagerung
am Spannfutter durch dieses große Eigengewicht verformt, wodurch der durchzuführende
Biegevorgang entsprechend unreproduzierbar und ungenau wird. Dieser Effekt wird dadurch
noch verstärkt, dass bei der Durchführung mehrerer Biegevorgänge und den sich daraus
ergebenden komplexen Geometrien des Rundmaterials dieses beim Transport mit dem Spannfutter
stark und unkontrolliert zu schwingen beginnt.
[0007] Diese Effekte können prinzipiell dadurch teilweise reduziert werden, wenn ein Roboter
zusätzlich zur Lagerung des Rundmaterials am Spannfutter dieses Rundmaterial im Bereich
des freien Endes hält und abstützt. Da jedoch am Rundmaterial in kurzer zeitlicher
Abfolge gebogen wird und sich damit die Orientierung des Rundmaterials im Raum schnell
und drastisch ändert, ist eine Nachführung eines Roboters nur mit unverhältnismäßig
hohem Aufwand möglich.
[0008] Die
DE 41 24 356 C1 betrifft eine Biegemaschine für lange, dünne Stränge, insbesondere Rohre. Bei dieser
Biegemaschine ist das Grundgestell als eine um eine Vertikalachse schwenkbare Tragsäule
ausgebildet, die an ihrem oberen Ende einen horizontalen Kragarm aufweist. Ein drehantreibbarer
Spannkopf ist am freien Ende des Kragarmes um eine vertikal angeordnete Hauptachse
drehbar gelagert. Ein Biegekopfschlitten mit einem Biegekopf ist unterhalb des Kragarmes
an der Tragsäule vertikal verschiebbar. Die Tragsäule ist mit dem Kragarm von einer
Ladeposition, in welcher sich der Spannkopf in der Nähe eines Magazins befindet, um
die Vertikalachse in eine vom Magazin entfernte Biegeposition und gegebenenfalls in
eine Entladeposition schwenkbar. Das außerhalb des Schwenkbereiches des Kragarmes
angeordnete Magazin ist als Hängemagazin ausgebildet, in welchem die Stränge jeweils
an ihrem oberen Ende gehalten und vertikal hängend angeordnet sind. Mittels einer
Ladevorrichtung sind die Stränge einzeln aus dem Hängemagazin entnehmbar und zur Hauptachse
bringbar.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Biegemaschine und ein Verfahren der
eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass auch Rundmaterial mit großen Längen
bei geringem konstruktivem Aufwand rationell und präzise bearbeitet werden können.
[0010] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale der unabhängigen Ansprüche vorgesehen.
Vorteilhafte Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen beschrieben.
[0011] Die Erfindung betrifft eine Biegemaschine zum Biegen von Rundmaterial gemäß dem Anspruch
1. Weiterhin betrifft die Erfindung ein entsprechendes Verfahren.
[0012] Mit der erfindungsgemäßen Biegemaschine beziehungsweise mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren können auf überraschend einfache Weise auch sehr lange Rundmaterialien schnell
und mit hoher Präzision bearbeitet werden.
[0013] Der Grundgedanke der Erfindung besteht dabei darin, das zu bearbeitende Rundmaterial
hängend an der Werkstückaufnahme, die bevorzugt von einem Spannfutter gebildet ist,
zu lagern. Dabei bildet die Werkstückaufnahme bei dem jeweils durchzuführenden Biegevorgang
eine stationäre Einheit, während der Biegekopf eine bezüglich der Werkstückaufnahme
verfahrbare Einheit bildet, das vorgang beeinträchtigende Schwingungen des Rundmaterials
an der Werkstückaufhahme minimiert werden.
[0014] Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung besteht weiter darin, dass die Werkstückaufnahme
das Rundmaterial am oberen Ende festhält und das Rundmaterial so nach unten hängend
lagert. Damit wird allein durch Ausnützung der Schwerkraft eine unerwünschte Verformung
des Rundmaterials bei der Lagerung an der Werkstückaufnahme vermieden. Da nämlich
durch die hängende Lagerung des Rundmaterials dessen Schwerpunkt unterhalb der Werkstückaufnahme
liegt, wird durch das Eigengewicht des Rundmaterials nur ein äußerst geringes Drehmoment
auf das Rundmaterial ausgeübt. Damit aber werden die Kräfte, die zu einer Verformung
des Rundmaterials führen minimiert, wodurch die Präzision der durchzuführenden Biegevorgänge
erheblich gesteigert wird.
[0015] Die hängende Lagerung des Rundmaterials wird vorteilhaft dadurch realisiert, dass
der Linearantrieb eine Vertikalanordnung bildet, an dessen oberen Ende die Werkstückaufnahme
so angeordnet ist, dass an dieser Rundmaterial nach unten hängend befestigt ist.
[0016] Dabei weist der Linearantrieb eine entlang einer Geraden verlaufenden Führung und
ein Antriebsmittel auf, wobei die Werkstückaufnahme mit der Führung fest verbunden
ist. Mittels des Antriebmittels ist der Biegekopf entlang der Führung zur Durchführung
von Biegevorgängen verfahrbar.
[0017] Insbesondere vor Beginn der Bearbeitung des Rundmaterials, wenn dieses längs einer
Geraden verläuft, liegen die Werkstückaufnahme und der Schwerpunkt des Rundmaterials
exakt auf einer in vertikaler Richtung verlaufenden Geraden, das heißt der Schwerpunkt
des Rundmaterials liegt exakt unterhalb der Werkstückaufnahme, so dass in diesem Fall
überhaupt kein Drehmoment auf das Rundmaterial einwirkt, das zu dessen Verformung
führen würde.
[0018] Bei Durchführen der Biegevorgänge wird jedoch das Rundmaterial seitlich weggebogen,
so dass der Schwerpunkt des Rundmaterials zwar noch unterhalb der Werkstückaufnahme
liegt, jedoch nun seitlich versetzt zu dieser. Bei Rundmaterialien mit großen Längen
im Meterbereich kann dieser seitliche Versatz erheblich sein, so dass dann durch wirkende
Drehmomente das Rundmaterial verformt werden kann.
[0019] Um diesen Effekt zu kompensieren, kann der gesamte Linearantrieb mit der daran angeordneten
Werkstückaufnahme als gesamte Einheit gekippt und/oder geschwenkt werden.
[0020] Vorteilhaft ist der Linearantrieb mit der Werkstückaufnahme an einem Gestell um eine
erste Drehachse schwenkbar und/oder an einer zweiten Drehachse kippbar angeordnet.
[0021] Als Positioniermittel ist erfindungsgemäß ein Positioniermittel mit einer Steuereinheit
vorgesehen. Mittels der Steuereinheit erfolgt eine Steuerung der Schwenk- und/oder
Kippbewegung des Linearantriebs derart, dass die Abweichung des Schwerpunkts des zu
biegenden Rundmaterials von einer durch die Werkstückaufnahme gehenden, in vertikaler
Richtung verlaufenden Gerade minimal ist.
[0022] Auf diese Weise wird vorzugsweise nach jedem Biegevorgang durch ein Schwenken und/oder
Kippen der Anordnung des Linearantriebs mit der Werkstückaufnahme die Lage des Rundmaterials
an dessen durch den Biegevorgang geänderte Geometrie so angepasst, dass der Schwerpunkt
des Rundmaterials möglichst exakt unterhalb der Werkstückaufnahme liegt. Durch diese
Steuerung werden nicht nur unerwünschte Verformungen des Rundmaterials erheblich reduziert,
sondern auch Schwingungen des Rundmaterials, nachdem dieses aufgebogen worden ist.
[0023] Somit können mit der erfindungsgemäßen Biegemaschine auch Rundmaterialien mit großen
Längen exakt bearbeitet werden, wobei die Rundmaterialien als Voll- oder Rohrmaterialien
ausgebildet sein können.
[0024] Um auch geometrisch komplexe Strukturen des Rundmaterials bei der Durchführung des
Biegevorgangs realisieren zu können, ist es vorteilhaft, wenn der Biegekopf ausgebildet
ist, in mehreren Ebenen Biegevorgänge durchzuführen.
[0025] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Biegemaschine in einer Längsschnittdarstellung.
- Figur 2:
- Frontansicht der Biegemaschine gemäß Figur 1.
- Figur 3:
- Einzeldarstellung des Biegekopfs der Biegemaschine gemäß den Figuren 1 und 2.
- Figur 4a, b:
- Schematische Darstellung der Positionierung des Linearantriebs mit dem Spannfutter
der Biegemaschine gemäß den Figuren 1 und 2 bei unterschiedlichen Bearbeitungsschritten
zur Bearbeitung einer Rohrleitung.
[0026] Die Figuren1 und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Biegemaschine
1. Die Biegemaschine 1 umfasst ein Gestell 2, mit welchen die Biegemaschine 1 auf
einem Boden B einer Fabrikhalle oder dergleichen abgestellt wird.
[0027] An dem Gestell 2 ist ein an einem Linearantrieb 3 verfahrbarer Biegekopf 4 gelagert.
Der Linearantrieb 3 ist bei der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Anordnung in
vertikaler Richtung ausgerichtet. Der Linearantrieb 3 umfasst dabei eine Führung 5
und ein Antriebsmittel in Form eines Riemenantriebs. Die Führung 5 besteht im vorliegenden
Fall aus einem längs einer Geraden verlaufenden Metallträger. Der so ausgebildete
Linearantrieb 3 wird von einer nicht dargestellten Steuereinheit gesteuert, die vorzugsweise
in einem ebenfalls nicht dargestellten Schaltschrank untergebracht ist. Der Riemenantrieb
weist einen nicht dargestellten Servoantrieb auf, der einen Riemen 6 bewegt, der entlang
der Führung 5 angeordnet ist. Dadurch wird der Biegekopf 4 entlang der Führung 5 bewegt.
[0028] Am oberen Ende der Führung 5 ist eine Werkstückaufnahme in Form eines Spannfutters
7 vorgesehen. Das Spannfutter 7 ist fest mit der Führung 5 verbunden und somit stationär
bezüglich dieser angeordnet. In das Spannfutter 7 wird ein in den Figuren 1 und 2
nicht dargestelltes Rundmaterial mit seinem oberen Ende eingespannt, so dass es hängend
am Spannfutter 7 gelagert ist.
[0029] Zur Durchführung eines Biegevorgangs wird der Biegekopf 4 entlang der Führung 5 mittels
des Linearantriebs 3 gegen das am Spannfutter 7 gelagerte Rundmaterial gefahren.
[0030] Die wesentlichen Komponenten des Biegekopfs 4 sind in Figur 3 dargestellt. Der Biegekopf
4 ist für eine Mehrebenenbearbeitung des Rundmaterials ausgebildet. Dementsprechend
umfasst der Biegekopf 4 einen Biegeturm 8 und als diesem zugeordnete Komponenten einen
Klemmbackenhalter 9 und einen Gegenhalter 10. Zur Durchführung unterschiedlicher Biegevorgänge
weist der Klemmbackenhalter 9 mehrere Klemmbacken 9a-9d in unterschiedlichen Ebenen
auf, die mit dem Biegeturm 8 und dem Gegenhalter 10 zusammenwirken.
[0031] Der Linearantrieb 3 mit dem daran verfahrbaren Biegekopf 4 und dem Spannfutter 7
kann als Kompletteinheit bezüglich des Gestells 2 während der Bearbeitung des Rundmaterials
verschwenkt und gekippt werden. Dabei kann der Linearanrieb wie in Figur 2 dargestellt
um einen Winkel von ± 40° bezüglich einer nach rechts zur Zeichenebene verlaufenden
Schwenkachse 12 geschwenkt werden, wobei die Schwenkachse in Figur 1 mit 12 bezeichnet
ist. Wie in Figur 1 dargestellt, kann der Linearantrieb 3 während der Bearbeitung
des Rundmaterials um bis zu 25° bezüglich einer senkrecht zur Zeichenebene verlaufenden
Kippachse 13 gekippt werden, wobei die Kippachse mit 13 bezeichnet ist. Zu Wartungszwecken
kann der Linearantrieb 3 sogar um 90° nach vorne gekippt werden, so dass der Linearantrieb
3 in horizontaler Richtung orientiert ist und alle Komponenten für eine Wartung gut
zugänglich sind.
[0032] Zur Verkippung und zum Verschwenken des Linearantriebs 3 ist dieser mittels einer
Kipp- und Schwenklagerung 11 am Gestell 2 befestigt. Wie aus Figur 1 ersichtlich,
weist die Kipp- und Schwenklagerung 11 eine erste Welle zur Ausbildung der Schwenkachse
12 und eine zweite Welle zur Ausbildung der senkrecht zur Schwenkachse 12 orientierten
Kippachse 13 auf.
[0033] Zur Durchführung der Kippbewegung wird über einen nicht dargestellten Servoantrieb
ein Führungswagen entlang einer horizontaler Richtung verlaufenden Bahn.
[0034] Die Kipp- und Schwenkbewegung ist durch eine Zweipunktlagerung des Linearantriebs
3 gegeben, die zum einen durch die Schwenkachse 12 gebildet ist und zum anderen durch
das Element 14. Durch diese Zweipunktlagerung wird eine stabile, schwingungsfreie
Lagerung des Linearantriebs 3 erhalten.
[0035] Die Schwenkbewegung um die Schwenkachse 12 erfolgt wiederum über einen nicht dargestellten
Servorantrieb. Bei Schwenken des Linearantriebs 3 muss das Element 14 entsprechende
Ausgleichsbewegungen in Form einer Drehbewegung und einer Linearbewegung in einem
Führungselement 15 ausführen. Das Führungselement ist auf einer verstellbaren Platte
16 angeordnet.
[0036] Die Kipp- und Schwenkbewegung des Linearantriebs 3 wird während der Bearbeitung des
Rundmaterials von der Steuereinheit gesteuert. Die Steuerung erfolgt derart, dass
der Schwerpunkt des Rundmaterials möglichst direkt unter dem Spannfutter 7, also der
Lagerung des oberen Endes des Rundmaterials liegt. Damit wird während der mit dem
Biegekopf 4 durchgeführten Biegevorgänge erreicht, dass der Schwerpunkt des Rundmaterials
möglichst direkt unterhalb des Spannfutters 7 liegt. Dies wiederum sorgt dafür, dass
in Folge der Schwerkraft die Aufhängung des Rundmaterials am Spannfutter 7 derart
stabilisiert wird, dass möglichst wenig Schwingungen im Rundmaterial auftreten. Zudem
werden auf das Rundmaterial einwirkende Drehmomente infolge des Eigengewichts des
Rundmaterials minimiert, und damit auch mögliche Verformungen des Rundmaterials, die
zu Beeinträchtigungen der Qualität der Biegevorgänge führen würden.
[0037] Eine solche Nachführung der Kipp- und Schwenkposition des Linearantriebs 3 ist schematisch
in den Figuren 4a, 4b veranschaulicht. Die Figuren 4a, 4b zeigen schematisch den Linearantrieb
3 mit dem dort angeordneten Spannfutter 7. Am Spannfutter 7 ist ein Rundmaterial in
Form einer langen Rohrleitung 17 angeordnet.
[0038] Figur 4a zeigt die Anordnung zu einem ersten Zeitpunkt, nachdem die Rohrleitung 17
gerade an einer zweiten Stelle um etwa 90° gebogen wurde. Zusammen mit der ersten
Biegestelle ergibt sich eine Z-Form der Rohrleitung 17, so dass diese seitlich weit
über den Bereich des Linearantriebs 3 hervorsteht, wobei bei der Anordnung von Figur
4a der Linearantrieb 3 noch in vertikaler Richtung verläuft.
[0039] Bei der Anordnung gemäß Figur 4a liegt der Schwerpunkt der Rohrleitung 17 zwar noch
unterhalb des Spannfutters 7 jedoch stark seitlich versetzt zu diesem. Aufgrund dessen
wirken hohe Drehmomente auf die Rohrleitung 17, die zu einer Verformung der Rohrleitung
17 führen können. Um dies zu vermeiden, wird der Linearantrieb 3 in die Position gemäß
Figur 4b geschwenkt. In dieser Position liegt der Schwerpunkt der Rohrleitung 17 nahezu
exakt unterhalb des Spannfutters 7.
Bezugszeichenliste
[0040]
- (1)
- Biegemaschine
- (2)
- Gestell
- (3)
- Linearantrieb
- (4)
- Biegekopf
- (5)
- Führung
- (6)
- Riemen
- (7)
- Spannfutter
- (8)
- Biegeturm
- (9)
- Klemmbackenhalter
- (9a-9d)
- Klemmbacken
- (10)
- Gegenhalter
- (11)
- Schwenklagerung
- (12)
- Schwenkachse
- (13)
- Kippachse
- (14)
- Element
- (15)
- Führungselement
- (16)
- Platte
- (17)
- Rohrleitung
- (B)
- Boden
1. Biegemaschine (1) zum Biegen von Rundmaterial, mit einer Werkstückaufnahme, an welcher
das Rundmaterial gelagert ist, und mit einem Biegekopf (4) zur Durchführung von Biegevorgängen
des Rundmaterials, wobei der Biegekopf (4) mittels eines Linearantriebs (3) verfahrbar
ist und die Werkstückaufnahme stationär bezüglich des Linearantriebs (3) angeordnet
ist, wobei Positioniermittel vorgesehen sind, mittels derer die Werkstückaufnahme
derart positionierbar ist, dass bei der Durchführung der Biegevorgänge der Schwerpunkt
des an der Werkstückaufnahme gelagerten Rundmaterials unterhalb der Werkstückaufnahme
liegen kann, dadurch gekennzeichnet, dass das Positioniermittel eine Steuereinheit aufweist, mittels derer der Linearantrieb
(3) mit der Werkstückaufnahme schwenkbar oder kippbar ist, und wobei mittels der Steuereinheit
eine Steuerung der Schwenk- und/oder Kippbewegung des Linearantriebs (3) derart erfolgen
kann, dass die Abweichung des Schwerpunkts des zu biegenden Rundmaterials von einer
durch die Werkstückaufnahme gehenden, in vertikaler Richtung verlaufenden Gerade minimiert
werden kann.
2. Biegemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Linearantrieb (3) eine entlang einer Geraden verlaufenden Führung (5) und ein
Antriebsmittel aufweist, wobei die Werkstückaufnahme mit der Führung (5) fest verbunden
ist, und wobei mittels des Antriebmittels der Biegekopf (4) entlang der Führung (5)
zur Durchführung von Biegevorgängen verfahrbar ist.
3. Biegemaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmittel eine Riemenantrieb ist.
4. Biegemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstückaufnahme ein Spannfutter (7) ist.
5. Biegemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Biegekopf (4) ausgebildet ist, in mehreren Ebenen Biegevorgänge durchzuführen.
6. Biegemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Linearantrieb (3) eine Vertikalanordnung bildet, an dessen oberen Ende die Werkstückaufnahme
so angeordnet ist, dass an dieser Rundmaterial nach unten hängend befestigt ist.
7. Biegemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Linearantrieb (3) mit der Werkstückaufnahme an einem Gestell (2) um eine erste
Drehachse schwenkbar und/oder an einer zweiten Drehachse kippbar angeordnet ist.
8. Verfahren zum Biegen von Rundmaterial mittels einer Biegemaschine, bei welchem das
zu biegende Rundmaterial an einer Werkstückaufnahme gelagert ist und mit einem Biegekopf
(4) Biegevorgänge zum Biegen des Rundmaterials durchgeführt werden, wobei die Werkstückaufnahme
stationär am Linearantrieb (3) angeordnet ist und zur Durchführung von Biegevorgängen
der Biegekopf (4) auf die Werkstückaufnahme zubewegt wird, wobei Positioniermittel
vorgesehen sind, mittels derer die Werkstückaufnahme derart positioniert wird, dass
bei der Durchführung der Biegevorgänge der Schwerpunkt des an der Werkstückaufnahme
gelagerten Rundmaterials unterhalb der Werkstückaufnahme liegt, dadurch gekennzeichnet, dass das Positioniermittel eine Steuereinheit aufweist, mittels derer der Linearantrieb
(3) mit der Werkstückaufnahme schwenkbar oder kippbar ist, und wobei mittels der Steuereinheit
eine Steuerung der Schwenk- und/oder Kippbewegung des Linearantriebs (3) derart erfolgt,
dass die Abweichung des Schwerpunkts des zu biegenden Rundmaterials von einer durch
die Werkstückaufnahme gehenden, in vertikaler Richtung verlaufenden Gerade minimal
ist.
1. Bending machine (1) for bending round material, comprising a workpiece mount on which
the round material is mounted, and a bending head (4) for carrying out bending processes
of the round material, wherein the bending head (4) is movable by means of a linear
drive (3) and the workpiece mount is arranged to be stationary with respect to the
linear drive (3), wherein positioning means are provided by means of which the workpiece
mount is so positionable that when the bending processes are carried out the centre
of gravity of the round material mounted on the workpiece mount can lie below the
workpiece mount, characterised in that the positioning means comprises a control unit by means of which the linear drive
(3) is pivotable or tiltable together with the workpiece mount and wherein control
of the pivoting and/or tilting movement of the linear drive (3) can take place in
such a way by means of the control unit that the departure of the centre of gravity
of the round material to be bent from a straight line passing through the workpiece
mount and extending in vertical direction can be minimised.
2. Bending machine according to claim 1, characterised in that the linear drive (3) comprises a guide (5) extending along a straight line and a
drive means, wherein the workpiece mount is fixedly connected with the guide (5) and
wherein the bending head (4) is movable by way of the drive means along the guide
(5) to carry out bending processes.
3. Bending machine according to claim 2, characterised in that the drive means is a belt drive.
4. Bending machine according to any one of claims 1 to 3, characterised in that the workpiece mount is a chuck (7).
5. Bending machine according to any one of claims 1 to 4, characterised in that the bending head (4) is constructed to carry out bending processes in a plurality
of planes.
6. Bending machine according to any one of claims 1 to 5, characterised in that the linear drive (3) forms a vertical arrangement, at the upper end of which the
workpiece mount is so arranged that round material is secured thereto to hang down.
7. Bending machine according to any one of claims 1 to 6, characterised in that the linear drive (3) together with the workpiece mount is arranged at a frame (2)
to be pivotable about a first axis of rotation and/or tiltable at a second axis of
rotation.
8. Method for bending round material by means a bending machine, in which the round material
to be bent is mounted on a workpiece mount and bending processes for bending the round
material are carried out by a bending head (4), wherein the workpiece mount is arranged
in stationary positon at the linear drive (3) and the bending head (4) is moved towards
the workpiece mount for carrying out bending processes, wherein positioning means
are provided by way of which the workpiece mount is so positioned that when the bending
processes are carried out the centre of gravity of the round material mounted on the
workpiece mount lies below the workpiece mount, characterised in that the positioning means comprises a control unit by way of which the linear drive (3)
is pivotable or tiltable together with the workpiece mount, and wherein control of
the pivoting and/or tilting movement of the linear drive (3) is carried out by means
of the control unit in such a way that the departure of the centre of gravity of the
round material to be bent from a straight line passing through the workpiece mount
and extending in vertical direction is minimal.
1. Cintreuse (1) destinée au cintrage d'un matériau rond, avec un porte-pièce, sur lequel
le matériau rond est monté, et avec une tête de cintrage (4) pour l'exécution d'opérations
de cintrage du matériau rond, dans laquelle la tête de cintrage (4) peut être déplacée
au moyen d'un entraînement linéaire (3) et le porte-pièce est disposé de façon stationnaire
par rapport à l'entraînement linéaire (3), dans laquelle il est prévu des moyens de
positionnement, au moyen desquels le porte-pièce peut être positionné de telle manière
que, lors de l'exécution des opérations de cintrage, le centre de gravité du matériau
rond monté sur le porte-pièce puisse se situer en dessous du porte-pièce, caractérisée en ce que les moyens de positionnement présentent une unité de commande, au moyen de laquelle
on peut faire pivoter ou incliner l'entraînement linéaire (3) avec le porte-pièce,
et dans laquelle on peut effectuer au moyen de l'unité de commande une commande du
mouvement de pivotement et/ou d'inclinaison de l'entraînement linéaire (3), de telle
manière que l'écart du centre de gravité du matériau rond à cintrer par rapport à
une droite s'étendant en direction verticale et passant par le porte-pièce puisse
être minimisé.
2. Cintreuse selon la revendication 1, caractérisée en ce que l'entraînement linéaire (3) présente un guidage (5) s'étendant le long d'une droite
et un moyen d'entraînement, dans laquelle le porte-pièce est fixement relié au guidage
(5), et dans laquelle la tête de cintrage (4) est déplaçable le long du guidage (5)
au moyen du moyen d'entraînement pour l'exécution d'opérations de cintrage.
3. Cintreuse selon la revendication 2, caractérisée en ce que le moyen d'entraînement est un entraînement par courroie.
4. Cintreuse selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que le porte-pièce est un mandrin de serrage (7).
5. Cintreuse selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisée en ce que la tête de cintrage (4) est réalisée de façon à exécuter des opérations de cintrage
dans plusieurs plans.
6. Cintreuse selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisée en ce que l'entraînement linéaire (3) forme un agencement vertical, à l'extrémité supérieure
duquel le porte-pièce est agencé de telle manière que le matériau rond soit fixé sur
celui-ci en pendant vers le bas.
7. Cintreuse selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisée en ce que l'entraînement linéaire (3) avec le porte-pièce est disposé sur un bâti (2) de façon
pivotante autour d'un premier axe de rotation et/ou de façon inclinable sur un deuxième
axe de rotation.
8. Procédé de cintrage d'un matériau rond au moyen d'une cintreuse, dans lequel le matériau
rond à cintrer est monté sur un porte-pièce et on exécute avec une tête de cintrage
(4) des opérations de cintrage pour cintrer le matériau rond, dans lequel le porte-pièce
est disposé de façon stationnaire sur l'entraînement linéaire (3) et la tête de cintrage
(4) est déplacée vers le porte-pièce pour l'exécution d'opérations de cintrage, dans
lequel il est prévu des moyens de positionnement, au moyen desquels on positionne
le porte-pièce de telle manière que, lors de l'exécution des opérations de cintrage,
le centre de gravité du matériau rond monté sur le porte-pièce se situe en dessous
du porte-pièce, caractérisé en ce que les moyens de positionnement présentent une unité de commande, au moyen de laquelle
on peut faire pivoter ou incliner l'entraînement linéaire (3) avec le porte-pièce,
et dans lequel on effectue au moyen de l'unité de commande une commande du mouvement
de pivotement et/ou d'inclinaison de l'entraînement linéaire (3), de telle manière
que l'écart du centre de gravité du matériau rond à cintrer par rapport à une droite
s'étendant en direction verticale et passant par le porte-pièce soit minimal.