(19) |
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(11) |
EP 2 436 845 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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20.09.2017 Patentblatt 2017/38 |
(22) |
Anmeldetag: 28.09.2011 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(54) |
Anordnung zum kraftschlüssigen Anschluss eines Bauteil an einen Baukörper, insbesondere
eines Balkons an ein Gebäude
Assembly for connection of a component to a structure, in particular a balcony to
a building
Dispositif de raccordement forcé d'un composant sur un corps de construction, notamment
d'un balcon sur un bâtiment
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
(30) |
Priorität: |
01.10.2010 DE 102010047081
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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04.04.2012 Patentblatt 2012/14 |
(73) |
Patentinhaber: H.J.J. Evers Beheer B.V. |
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7559 HH Hengelo (NL) |
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(72) |
Erfinder: |
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- van Wagensveld, Frank
2182 VV Hillegom (NL)
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(74) |
Vertreter: Arnold + Siedsma |
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Bezuidenhoutseweg 57 2594 AC The Hague 2594 AC The Hague (NL) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A1- 1 039 056 FR-A1- 2 868 448
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DE-A1- 19 630 552
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- STUDIENVEREIN FÜR DAS BAUEN MIT BETONFERTIGTEILEN: "Kraftschlüssige Verbindungen im
Hochbau", BETON-VERLAG GMBH, 1. Januar 1978 (1978-01-01), Seiten 92,93-156,157, XP007921378,
ISBN: 3764001127
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum kraftschlüssigen Anschluss eines Bauteils
an einen Baukörper gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Derartige Anschlüsse sind dem Gebiet des Bauwesens zuzuordnen, wo vor allem im Hochbau
häufig die Notwendigkeit besteht, an einen bestehenden Baukörper nachträglich ein
Bauteil anzuschließen. Der Baukörper wird dabei im Regelfall von einem Bauwerk gebildet,
an dessen Wände, Stützen oder Decken Bauteile wie zum Beispiel Balkone, Galerien und
dergleichen angeschlossen werden sollen. Sowohl Bauteil als auch Baukörper bestehen
in den überwiegenden Fällen aus Beton oder einer Stahlkonstruktion.
Zur Herstellung eines aus einem Baukörper auskragenden Bauteils wie zum Beispiel eines
Balkons ist seit langem die monolithische Bauweise bekannt. Dabei wird durch geeignete
Formgebung der Schalung das Bauteil zusammen mit dem entsprechenden Teil des Baukörpers
betoniert und über eine ausreichende Bewehrung fest mit dem Baukörper verbunden. Aus
bauphysikalischer Sicht birgt diese Art der Konstruktion jedoch die Gefahr, dass das
Bauteil eine Wärmebrücke darstellt, so dass man auch schon dazu übergegangen ist,
das Bauteil nachträglich an den Baukörper anzuschließen und den Bauteilanschluss bereits
bei der Herstellung des Baukörpers durch eine geeignete Anschlusskonstruktion zu berücksichtigen.
Eine derartige Lösung ist beispielsweise aus der
DE 196 30 552 A1 bekannt, bei der zwischen Baukörper und Bauteil die Anordnung eines thermisch isolierenden
Elements vorgesehen ist, welches lediglich von einer Anschlussbewehrung durchdrungen
ist. In beiden Fällen sind die Bauteile mit einer schlaffen Bewehrung armiert, was
aus statischen Gründen in Abhängigkeit der vorhandenen Spannweiten zu verhältnismäßig
großen Bauteildicken führt, was aus ästhetischen Gründen nicht immer vorteilhaft ist.
[0002] Die
FR 2 868 448 beschreibt eine Vorrichtung, bestehend aus einem Dämmstoffelement mit einem Isolierkörper
für eine wärmeisolierende Befestigung einer Bodenplatte an einer vertikalen Wand.
Die Vorrichtung umfasst insbesondere einen wärmeisolierenden Körper, der mit den Seiten
gegen ein Bauteil befestigt ist. Ferner sind Einbrandkerben entlang einer der Seiten
des Körpers vorgesehen. Die Einbrandkerben sind voneinander beabstandete Vorsprünge,
die den tragenden Boden bilden. Die Einbrandkerben sind nach unten durch Gleitplatten
geschlossen, die auf Druck thermoisolierend und widerstandsfähig sind.
[0004] Die
EP 1 039 056 betrifft einen Balkon, der zwei einander gegenüberliegend angeordnete Seiten aufweist.
Eine Seite ist gegen eine Außenwand angeordnet. Die Seite ist zur Verbindung zwischen
dem Balkon und der Außenwand mittels eines Befestigungsstabs angeordnet. Der Befestigungsstab
ist von einer Seite des Balkons bis zur anderen Seite des Balkons verlängert.
[0005] Darüber hinaus ist aus dem Stand der Technik bekannt, die Befestigung eines Bauteils
mittels Spannanker vorzunehmen, die gegen den Baukörper vorgespannt werden. Neben
dem Vorteil, dass das Bauteil als Fertigteil nachträglich montiert werden kann und
daher den übrigen Bauablauf nicht stört, können vorgespannte Bauteile konstruktiv
schlanker ausgebildet werden, da die spezifische Eigenschaft des Betons, hohe Druckkräfte
aufnehmen zu können, besser ausgenutzt wird.
[0006] Als problematisch erweist sich dabei jedoch die Anschlussfuge im Kraftübertragungsbereich.
Dort konzentrieren sich infolge der Spannkräfte hohe Druckspannungen, die im Regelfall
über einen hochfesten Verguss im Bereich der Spannanker vom Bauteil in den Baukörper
eingetragen werden. Ähnlich einem monolithischen Anschluss bilden die Kraftübertragungsbereiche
Wärmebrücken aus mit den bekannten Nachteilen. Darüber hinaus stellen die Kraftübertragungsbereiche
Fixpunkte dar, die eine wärmebedingte Längenänderung des Bauteils behindern. Risse
im Bereich zwischen den Kraftübertragungsbereichen sind daher die Folge, die aufwändig
saniert werden müssen.
[0007] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Anschluss
eines Bauteils an einen Baukörper mittels Spannelementen zu schaffen, der die beschriebenen
Nachteile und Probleme überwindet.
[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Anordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0009] Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, die Anschlussfuge der Kraftübertragungsbereiche
konstruktiv so zu gestalten, dass Gleitlager entstehen, die Bewegungen des Bauteils
gegenüber dem Baukörper in Längserstreckungsrichtung der Anschlussfuge zulassen. Dazu
müssen nicht alle Kraftübertragungsbereiche die Funktion eines Gleitlagers gewährleisten.
Beispielsweise genügt es bei einem Anschluss eines Bauteils mittels zwei Kraftübertragungsbereichen
bereits, wenn lediglich ein Kraftübertragungsbereich ein Gleitlager bildet, während
der andere ein festes Lager darstellt. Erfindungsgemäß bevorzugt sind jedoch Anordnungen,
bei denen alle Kraftübertragungsbereiche einen einheitlichen Aufbau in Form eines
Gleitlagers zeigen. Die dadurch möglichen Relativbewegungen des Bauteils gegenüber
dem Baukörper verhindern eine Rissbildung zwischen den Kraftübertragungsbereichen
infolge wärmebedingter Längenänderungen. Gleichzeitig erhöhen die Gleitlager den Widerstand
für die Wärmeleitung vom Baukörper zum Bauteil, wodurch die unerwünschten Folgen einer
Wärmebrückenbildung erheblich verringert werden.
[0011] Die Ausbildung erfindungsgemäßer Gleitlager unter den gegebenen Umständen erweist
sich auf den ersten Blick als ungewöhnlich, da einerseits durch eine möglichst geringe
Haftreibung in der Anschlussfuge erreicht werden soll, dass Relativbewegungen des
Bauteils zum Baukörper nicht behindert werden, andererseits die aus den Spannelementen
kommenden Druckkräfte naturgemäß die Haftreibung erhöhen. Um diese sich widersprechenden
Anforderungen zu vereinen, ist gemäß der Erfindung vorgesehen, zur Ausbildung eines
Gleitlagers eine Materialpaarung in der Anschlüssfuge zu wählen, bei der der Haftreibungskoeffizient
weniger als 0,2 beträgt, vorzugsweise weniger als 0,1. Hierzu geeignete Materialien
sind beispielsweise Polytetrafluorethylen, Polyethylen, Polyamid, Nylon, Polyethylenterephtalat
oder Polyacetal. Die verwendeten Materialien können durch eingelagerte Schmierestoffe
selbstschmierend sein oder durch Integration von Gleitfasern, beispielsweise Polytetrafluorethylenfasern,
den Haftreibungsbeiwert weiter verringern. Um eine Vernetzung der baukörperseitigen
Lagerfläche und der bauteilseitigen Auflagerfläche zu vermeiden, sieht die Erfindung
in vorteilhafter Weiterbildung vor, für die Lagerflächen und Auflagerflächen unterschiedliche
Materialien zu verwenden.
[0012] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung werden die ersten Lagerflächen
zur Aufnahme vertikaler Kräfte durch einen horizontalen Versatz in der Baukörperoberfläche
nach innen verlagert. Auf diese Weise ergibt sich eine gedrungene Bauweise, bei der
die Gleitlager nicht mehr von außen sichtbar sind, was den ästhetischen Gesamteindruck
verbessert. Darüber hinaus sind die Gleitlager auf diese Weise vor Umwelteinflüssen
wie Nässe, Schmutz und dergleichen geschützt.
[0013] Denkbar ist, dass sich der durch einen horizontalen Versatz gebildete Rücksprung
in der Baukörperoberfläche durchgehend über den gesamten, durch den Abstand zweier
Kraftübertragungsbereiche definierten Baukörperabschnitt erstreckt. Bevorzugt ist
jedoch eine nischenartige Ausbildung der Kraftübertragungsbereiche, das heißt der
Rücksprung in der Oberfläche des Baukörpers erstreckt sich lediglich über einen Kraftübertragungsbereich.
Der aus dem Bauteil ragende Vorsprung zur Ausbildung des Gleitlagers ist in diesem
Fall beidseitig zwischen den Seitenwänden des nischenartigen Rücksprungs eingebettet.
Dabei sorgt ein Spalt zwischen der Nischenwand und dem Vorsprung für ausreichend Raum,
um eine wärmebedingte Längenänderung des Bauteils zuzulassen. In vorteilhafter Weiterbildung
der Erfindung kann dieser Spalt auch mit einem verformbaren Material verfüllt sein.
[0014] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, die kraftübertragenden
Bereiche des Bauteils und/oder des Baukörpers, die die Lagerflächen und Auflagerflächen
tragen, als Einbauteil, beispielsweise aus Beton oder Stahl auszubilden und diese
im Zuge der Herstellung des Baukörpers oder Bauteils durch Einbetonieren oder Anschweißen
bzw. Anschrauben zu fixieren. Dies gestattet eine hochpräzise Fertigung der Flächen
im Kraftübertragungsbereich. Zudem kann für diese Bereiche eine vom übrigen Baukörper
bzw. Bauteil abweichende Materialwahl erfolgen, um eine Anpassung an die spezifischen
Anforderungen im Kraftübertragungsbereich vorzunehmen. Beispielsweise können diese
Bereiche von einem hochfesten Beton zur Aufnahme und Ableitung der vorhanden Druckkräfte
gebildet sein oder von einem umweltresistenten Beton oder Stahl.
[0015] Daneben ist es auch möglich, die der Anschlussfuge zugeordneten Bereiche des Baukörpers
und/oder Bauteils zunächst auszusparen und dann durch einen nachträglichen Verguss
herzustellen. Dies bringt den Vorteil, dass für diese Bereiche ebenfalls besonders
geeignete Baustoffe verwendet werden können. Darüber hinaus kommen bei einem nachträglichen
örtlichen Verguss Montage- und Herstellungsungenauigkeiten nicht in dem Maße zum Tragen,
da Maßabweichungen über die Länge des Vergusses ausgeglichen werden können. In vorteilhafter
Weiterbildung der Erfindung ist daher vorgesehen, den die Zugelemente umgebenden Bereich
des Baukörpers von der Anschlussfuge bis mindestens 20 cm, vorzugsweise 40 cm in den
Baukörper hinein zunächst als Vertiefung auszubilden, die später vergossen wird.
[0016] Die Spannelemente selbst sind innerhalb des Baukörpers und/oder Bauteils in den an
die Anschlussfuge angrenzenden Bereichen innerhalb eines Kanals mit ausreichend lichtem
Abstand zur Kanalwandung geführt, damit Relativbewegungen des Bauteils gegenüber dem
Baukörper keine Zwängungen im Bereich der Spannelemente erfahren. Gemäß einer alternativen
Ausführungsform der Erfindung wird das gleiche Ziel mit einer Ummantelung der Spannelemente
aus einem verformbaren Material erreicht, beispielsweise mit einer Ummantelung aus
Schaumstoff.
[0017] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigt
- Fig. 1
- einen Horizontalschnitt durch den Anschlussbereich eines Bauteils an einen Baukörper,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch den in Fig. 1 dargestellten Bereich entlang der dortigen Linie
II-II,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf den in Fig.1 markierten Kraftübertragungsbereich im Detail,
- Fig. 4
- einen Schnitt durch eine erste Ausführungsform einer baukörperseitigen Endverankerung
eines Spannelements in Form einer Litze,
- Fig. 5
- einen Schnitt durch eine zweite Ausführungsform einer baukörperseitigen Endverankerung
eines Spannelements in Form einer Litze,
- Fig. 6
- einen Schnitt durch eine zweite Ausführungsform der Erfindung, und
- Fig. 7
- einen Schnitt durch das Gleitlager der zweiten Ausführungsform in größerem Maßstab.
[0018] Fig. 1 zeigt im Überblick einen horizontalen Schnitt durch einen Baukörper 1, der
im vorliegenden Beispiel von einer Stahlbetondecke 2 eines Gebäudes gebildet ist.
Die vertikale Gebäudeaußenseite ist dabei mit 3 gekennzeichnet. Weiter zeigt Fig.
1 ein plattenförmiges Bauteil 4, beispielweise zur Bildung eines Balkons, das als
Stahlbetonfertigteil oder als Stahlkonstruktion mit seiner Längsseite 5 in der Ebene
der Stahlbetondecke 2 an den Baukörper 1 kraftschlüssig angeschlossen ist. Die Längserstreckungsrichtung
des Bauteils 4 parallel zur Gebäudeaußenseite 3 ist mit L bezeichnet.
[0019] Die für die Befestigung des Bauteils 4 notwendige Kraftübertragung erfolgt bei dem
beschriebenen Ausführungsbeispiel in zwei Kraftübertragungsbereichen, die in horizontalem
seitlichem Abstand zueinander angeordnet sind und von denen einer in Fig. 1 mit der
Linie 6 kenntlich gemacht ist. Bei Bauteilen 4 mit größerer Längserstreckungsrichtung
L können auch drei, vier oder mehr Kraftübertragungsbereiche 6 vorgesehen sein. Der
seitliche Abstand der einzelnen Kraftübertragungsbereiche ist abhängig von der Größe
der Längserstreckung L und liegt in der Regel zwischen 2 m und 4 m.
[0020] Der genauere Aufbau der Kraftübertragungsbereiche 6 ist zusätzlich in den Fig. 2
und 3 dargestellt. Jeder Kraftübertragungsbereich 6 wird von einer Nische 7 in der
Gebäudeaußenseite 3 gebildet. Wie vor allem aus Fig. 2 hervor geht, ergibt deren stufenförmiger
Verlauf eine obere vertikale Lagerfläche 8, die sich ausgehend von der Oberseite der
Stahlbetondecke 2 in Richtung Unterseite erstreckt. An die obere vertikale Lagerfläche
8 schließt eine horizontale Lagerfläche 9 an, die in Richtung zur Unterseite der Stahlbetondecke
2 in eine untere vertikale Lagerfläche 10 übergeht. Die obere vertikale Lagerfläche
8 ist somit gegenüber der Gebäudeaußenseite 3 horizontal zurück versetzt. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel weist auch die untere vertikale Lagerfläche 10 zu ihrem Schutz
einen geringfügigen Versatz gegenüber der Gebäudeaußenseite 3 auf.
[0021] Die Lagerflächen 8 bis 10 werden von dünnen Platten gebildet, die in die entsprechenden
Nischenseiten eingelegt sind. Das Material der Platten zeichnet sich durch seinen
geringen Haftreibungskoeffizienten aus, um die Funktion eines Gleitlagers zu gewährleisten.
Die Dicke der Platten beträgt beispielsweise maximal 2 mm, vorzugsweise maximal 1
mm. Im Sinne der Erfindung geeignete Materialien sind beispielsweise Polytetrafluorethylen,
Polyethylen, Polyamid, Nylon, Polyethylenterephtalat oder ein Polyacetalhomopolymer.
Während sich die obere vertikale Lagerfläche 8 und untere vertikale Lagerfläche 10
im Wesentlichen über die gesamte Länge der Nische 7 erstrecken, um eine möglichst
großflächige Verteilung der horizontalen Spannkräfte zu erreichen, weist die horizontale
Lagerfläche 9 eine in Richtung L geringere Längserstreckung auf, um Spannungsspitzen
im Randbereich der horizontalen Lagerfläche 9 aufgrund montage- oder herstellungsbedingter
Toleranzen zu begrenzen.
[0022] Der Bereich der Stahlbetondecke 2, der zur Ausbildung der Nische 7 und damit der
Lagerflächen 8 bis 10 dient, wird im vorliegenden Beispiel von einem nachträglichen
Verguss 11 hergestellt, der bevorzugt eine Druckfestigkeit von mindestens 65 N/mm
2 aufweist und/oder mit Stahlfasern verstärkt ist. Denkbar und im Rahmen der Erfindung
liegend wäre es auch, diese Bereiche als Einbauteil in Form eines Betonfertigteils
oder Stahlteils herzustellen, die im Zuge des Betonierens der Stahlbetondecke 2 deren
integraler Bestandteil werden.
[0023] Wie Figur 3 zeigt sind die seitlichen Stirnwände der Nischen 7 jeweils mit einem
verformbaren Material 45, beispielsweise einem Schaumstoff, bedeckt, der Bewegungen
des Bauteils 4 in den Nischen 7 in gewissem Umfang zulässt. Anstelle des verformbaren
Materials 45 kann auch zwischen dem Bauteil 4 und den Stirnwänden der Nischen 7 jeweils
ein freier Spalt gelassen werden.
[0024] Das Bauteil 4 besitzt im Bereich seiner Längsseite 5 in den den Nischen 7 gegenüberliegenden
Längsabschnitten jeweils einen Vorsprung 12 mit einer zur Nische 7 komplementären
geometrischen Ausbildung, um ein Hineinreichen des Vorsprungs 12 in die Nische 7 zu
ermöglichen. Der Vorsprung 12 besitzt eine von der Oberseite des Bauteils 4 ausgehende
obere vertikale Auflagerfläche 13, die auf etwa halber Höhe des Bauteils 4 in eine
horizontale Auflagerfläche 14 übergeht. Daran schließt sich eine untere vertikale
Auflagerfläche 15 an, die an der Unterseite des Bauteils 4 endet. Wie schon beim Baukörper
1, so sind auch beim Bauteil 4 die Auflagerflächen 13 bis 15 von dünnen Platten gebildet,
die auf den entsprechenden Seitenflächen des Vorsprungs 12 angeordnet sind. Die Platten
besitzen eine Dicke von maximal 2 mm, vorzugsweise maximal 1 mm und bestehen beispielsweise
aus Polytetrafluorethylen, Polyethylen, Polyamid, Nylon, Polyethylenterephtalat oder
einem Polyacetalhomopolymer. Die sich mit den Lagerflächen 8 bis 10 und Auflagerflächen
13 bis 15 einstellenden Materialpaarungen sind vorzugsweise von unterschiedlichen
Materialien gebildet, beispielsweise aus Nylon und Polyethylenterephtalat oder Polyacetal
und Polyamid, um eine Vernetzung der Lagerflächen 8 bis 10 mit den Auflagerflächen
13 bis 15 zu verhindern, womit eine Erhöhung der Haftreibung einher ginge. Bevorzugt
sind Materialpaarungen, bei denen sich ein Haftreibungskoeffizient von weniger als
0,2, vorzugsweise von weniger als 0,1 ergibt. Um die Haftreibung zusätzlich zu vermindern,
kann in der Kontaktfläche zwischen den Lagerflächen 8 bis 10 und Auflagerflächen 13
bis 15 ein Gleitfett vorgesehen sein. Auf diese Weise bildet die Kontaktfläche zwischen
den Lagerflächen 8 bis 10 und Auflagerflächen 13 bis 15 eine Anschlussfuge 16, in
der das Bauteil 4 Relativbewegungen in Längserstreckungsrichtung L gegenüber dem Baukörper
1 ausführen kann.
[0025] Eine mögliche Herstellung des Vorsprungs 12 besteht darin, diesen im Zuge des Betonierens
des Bauteils 4 monolithisch herzustellen. Eine demgegenüber bevorzugte Ausführungsform
ist in den Fig. 2 und 3 vorgestellt. Dabei wird der Vorsprung 12 von einem Stahlbetonfertigteil
gebildet, das vorzugsweise eine Druckfestigkeit von mehr als 65 N/mm
2 aufweist und über eine Anschlussbewehrung in den Beton des übrigen Bauteils 4 einbindet.
Denkbar ist auch; dass der Vorsprung 12 von einem Stahlbauteil gebildet ist.
[0026] Zur Erzeugung der notwendigen Kraft, um das Bauteil 4 gegen den Baukörper 1 vorzuspannen,
sind beim vorliegenden Ausführungsbeispiel pro Kraftübertragungsbereich 6 jeweils
zwei achsparallele Spannelemente 17 vorgesehen, die sich vom Bauteil 4 in den Baukörper
1 erstrecken. In Abhängigkeit der notwendigen Spannkraft können auch drei, vier oder
mehr Spannelemente 17 vorgesehen sein. Die einzelnen Spannelemente 17 eines Kraftübertragungsbereichs
halten dabei vorzugsweise einen gegenseitigen Abstand von 100 mm bis 150 mm ein. Jedes
Spannelement 17 kann beispielsweise aus einem einzelnen Stahlstab 18 oder Litzen 30
gebildet sein und ist mit seinem einen Ende über eine auf das Ende aufgeschobene und
mittels einer auf das Ende aufgeschraubten Gewindemutter 20 mit Ankerscheibe im Bauteil
4 verankert.
[0027] Im weiteren Verlauf durchdringt das Spannelement 17 die Anschlussfuge 16 und damit
die obere vertikale Lagerfläche 8 und obere vertikale Auflagerfläche 13 und führt
im Weiteren mit seinem anderen Ende zu einer Aussparung 21 in der Oberseite des Baukörpers
1. Dort ist auf das freie Ende des Spannelements 17 eine Ankerplatte 23 aufgeschoben,
die mittels einer Spannmutter 24 gegen eine Wand der Aussparung 21 gespannt ist und
so das Bauteil 4 dauerhaft an den Baukörper 1 anschließt.
[0028] Wie ebenfalls Figur 2 zeigt ist der zwischen Anschlussfuge 16 und Aussparung 21 liegende
Bereich des Kraftübertragungsbereichs 6 untergliedert in einen ersten Abschnitt 25,
der sich von der Aussparung 21 bis etwa zur Mitte des Bereichs erstreckt und einen
daran anschließenden bis zur Anschlussfuge 16 reichenden zweiten Abschnitt 27. Im
ersten Abschnitt 25 ist jedes Spannelement 17 längsverschieblich innerhalb eines Kanals
26 im Baukörper 1 geführt ist. Hingegen wird der zweite Abschnitt 27 von einem nachträglichen
Verguss 28 gebildet, der nach dem Montieren und Spannen der Spannelemente 17 hergestellt
wird und eine von der Oberseite des Stahlbetondecke 2 ausgehende, die Spannelemente
17 aufnehmende Vertiefung 44 ausfüllt. Daraus ergibt sich der Vorteil, dass herstellungs-
und montagebedingte Ungenauigkeiten, die den Verlauf der Spannelemente 17 betreffen,
innerhalb des zweiten Abschnitts 27 ausgeglichen werden können.
[0029] Zusätzlich sind die Spannelemente 17 zumindest im zweiten Abschnitt 27, vorzugsweise
auch im Bereich des Vorsprungs 12, innerhalb einer Ummantelung 29 aus verformbarem
Material wie zum Beispiel einem schaumstoffartigen Material geführt. Diese konstruktive
Ausbildung dient in erster Linie zum Ausgleich temperaturbedingter Längenänderungen
des Bauteils 4 gegenüber dem Baukörper 1, die quer zur Längsachse der Spannelemente
17 gerichtet sind. Gleichzeitig sorgt die Ummantelung 29 jedoch auch dafür, dass kein
Verbund zwischen den Spannelementen 17 und dem Verguss 28 entsteht, so dass Relativbewegungen
zwischen den Spannelementen 17 und dem Baukörper 1 während des Spannens nicht behindert
werden und somit die Spannkraft voll zum Anschluss des Bauteils 4 genutzt werden kann.
[0030] Die Fig. 4 und 5 betreffen unterschiedliche Ausführungsformen der Verankerung im
Baukörper 1, bei denen Litzen 30 als Spannelemente 17 verwendet werden. Die Litzen
30 bestehen aus einem zentralen Stahldraht, den sechs weitere Stahldrähte wendelförmig
umlaufen. Durch eine Fettbeschichtung der Stahldrähte sowie einer enge Kunststoffummantelung
31 sind die Stahldrähte vor Korrosion geschützt.
[0031] In Fig. 4 sieht man den im Verankerungsbereich liegenden Teil des Baukörpers 1 mit
Aussparung 21. Den Übergang vom Abschnitt 25 des Baukörpers 1 zur Aussparung 21 bildet
eine Ankerplatte 19 aus Stahl. Man sieht das eine Ende des im Abschnitt 25 verlaufenden
Kanals 26, innerhalb dessen die Litze 30 geführt ist. Zur Litze 30 hin ist der Kanal
26 von einem zusätzlichen Hüllrohr 32 begrenzt, das die Litze 30 mit Spiel umgibt.
So kann der Kanal 26 nach Montage und Spannen der Spannelemente 17 mit einem Injektionsmörtel
verfüllt werden, ohne dass sich dabei ein Verbund zur Litze 30 ergibt.
[0032] Der Kanal 26 schließt an eine koaxiale Bohrung 33 in der Ankerplatte 19 an, durch
welche jeweils eine Litze 30 mit ihrer Kunststoffummantelung 31 geführt ist, die anschließend
mit ihrem freien Ende in der Aussparung 21 endet. Das freie Ende der Litze 30 ist
von der Kunststoffummantelung 31 befreit, um eine Keilverankerung 34 kraftschlüssig
aufbringen zu können.
[0033] Die Keilverankerung 34 umfasst eine Ankerhülse 35 mit einem Außengewinde 36 und einer
koaxialen Durchgangsbohrung 37. Die Durchgangsbohrung 37 ist zur Aufnahme von drei
segmentartigen Verankerungskeilen 38 konisch aufgeweitet. Das der Ankerplatte 19 zugewandte
Ende der Durchgangsbohrung 37 weist ebenfalls eine Aufweitung zum Anschluss der Kunststoffummantelung
31 der Litze 30 auf.
[0034] Auf die Ankerhülse 35 ist eine Ankermutter 39 mit Innengewinde 40 aufgeschraubt und
stützt sich dabei auf der Ankerplatte 19 ab. Im Zuge des Aufschraubens der Ankermutter
39 wird die Ankerhülse 35 axial in Spannrichtung bewegt, wobei die Verankerungskeile
38 innerhalb ihrer konischen Aufnahme radial gegen die Stahldrähte der Litze 30 gepresst
werden. Dabei wird eine kraftschlüssige Klemmwirkung erzielt und im Weiteren ein axiales
Spannen der Litze 30 bewirkt.
[0035] Das stirnseitige Ende der Keilverankerung 34 bildet eine Kappe 41, die auf die Ankerhülse
35 aufgeschraubt ist. Eine Fettfüllung innerhalb der Keilverankerung 34 sorgt für
einen Korrosionsschutz der Litze 30 in dem Längsabschnitt ohne Kunststoffummantelung
31.
[0036] Fig. 5 unterscheidet sich hiervon lediglich durch eine funktional aufgelöste Ausbildung
der Keilverankerung 34'. In Fig. 5 weist die Ankerhülse 35' eine Durchgangsbohrung
37' auf, die lediglich zur Durchleitung der Litze 30 dient, nicht aber zu deren Verankerung.
Die Verankerung erfolgt in einem sich auf der Ankerhülse 35' abstützenden Ankerelement
42 mit fluchtender Durchgangsbohrung 43, die sich zum freien Ende hin konisch aufweitet
und dadurch eine Aufnahme für die Verankerungskeile 38 bildet. Somit bilden in funktionaler
Hinsicht die Ankerhülse 35' zum Spannen des Spannelements 17 und das Ankerelement
42 zum Verankern der Litze 30 jeweils eine gesonderte Funktionskomponente.
[0037] Die Fig. 6 und 7 zeigen eine weitere Ausführungsform der Erfindung. Diese Ausführungsform
entspricht in weiten Teilen der unter den Fig. 1 bis 5 beschriebenen, so dass für
gleiche oder funktionsgleiche Merkmale gleiche Bezugszeichen Verwendung finden und
das unter den Fig. 1 bis 5 Gesagte entsprechend gilt.
[0038] Ein Unterschied betrifft die konstruktive Ausbildung der Anschlussfuge 16, die in
Fig. 6 in größerem Maßstab dargestellt ist. Die Anschlussfuge 16 gemäß der weiteren
Ausführungsform wird von einem Lagermodul 46 gebildet, das die Lagerflächen 8, 9,
10 und Auflagerflächen 13, 14 und 15 in sich vereint. Zu diesem Zweck weist das Lagermodul
46 ein erstes Stahlblech 47 auf, das zweimal in entgegen gesetzter Richtung abgewinkelt
ist und somit der Form der Anschlussfuge 16 folgt. Weiter umfasst das Lagermodul 46
ein zweites Stahlblech 48, das in etwa die gleiche Form wie das erste Stahlblech 47
besitzt und planparallel zu diesem angeordnet ist.
[0039] Zwischen den beiden Stahlblechen 47 und 48 sind eine erste Lagerplatte 49 und eine
zweite Lagerplatte 50 angeordnet, die sich über die gesamte Fläche der Stahlbleche
47 und 48 erstrecken. Die Lagerplatten 49 und 50 bestehen aus Materialien mit einem
Haftreibungskoeffizienten von weniger als 0,2, vorzugsweise weniger als 0,1, beispielsweise
aus Polytetrafluorethylen, Polyethylen, Polyamid, Nylon, Polyethylenterephtalat oder
Polyacetal, wobei innerhalb eines Lagermoduls 46 die Kombination zweiter unterschiedlicher
Materialien bevorzugt ist, also die Lagerplatte 49 aus einem anderen Material besteht
wie die Lagerpatte 50. Die Gleitfuge bei unterschiedlichen Bewegungen von Baukörper
1 und Bauteil 4 liegt somit zwischen den beiden Lagerplatten 49 und 50.
Der Rand des Lagermoduls 46 ist von einem umlaufenden elastischen Dichtungsprofil
51 bedeckt, das die Stahlbleche 47 und 48 mit den darin eingeschlossenen Lagerplatten
49 und 50 gleichzeitig zusammenhält. In Längsrichtung, also senkrecht zur Darstellungsebene,
erstreckt sich das beschriebene Lagermodul 46 über die gesamte Länge des Vorsprungs
12.
[0040] Ein derartiges Lagermodul 46 kann beispielsweise bei der Herstellung der Vorsprünge
12 als Einbauteil in die Schalung gestellt werden oder selbst Teil der Schalung sei,
so dass nach dem Einfüllen und Abbinden des Betons eine starre Verbindung zwischen
Lagermodul 46 und Vorsprung 12 entsteht. Bei der Herstellung des Vergusses 28 auf
Seiten des Baukörpers 1 bildet das Lagermodul 46 wiederum die Stirnabschalung, so
dass der Verguss 28 direkt gegen das Lagermodul 46 erfolgt. Dadurch ist ein optimaler
Kraftschluss zwischen dem Bauteil 4 und dem Baukörper 1 gewährleistet und es werden
die Montagearbeiten vereinfacht und verkürzt.
Ein weiterer Unterschied der unter den Fig. 5 und 6 beschriebenen Ausführungsform
besteht darin, dass der vor der Verankerung im Baukörper 1 liegende Abschnitt 25 nicht
vom Ortbeton des Baukörpers gebildet ist, sondern aus einem Fertigteil 52 besteht,
das vorzugsweise aus einem Beton höherer Qualität hergestellt ist, beispielsweise
aus einem Beton mit einer Festigkeit von 65 N/mm
2 oder mehr. In ein solches Fertigteil 52 kann bereits bei dessen Herstellung eine
Ankerplatte 19 integriert werden, so dass die Einheit aus Fertigteil 52 und Ankerplatte
19 vor dem Betonieren des Baukörpers 1 lediglich noch in der vorbestimmten Lage fixiert
werden muss, bevor der Baukörper 1 betoniert wird.
Es versteht sich, dass die Erfindung nicht auf die einzelnen Merkmalskombinationen
vorliegender Ausführungsbeispiele beschränkt ist, sondern ebenfalls Merkmalskombinationen
unterschiedlicher Ausführungsbeispiele mit umfasst, soweit sie von den Ansprüchen
abgedeckt sind.
1. Anordnung zum kraftschlüssigen Anschluss eines Bauteils (4) an einen Baukörper (1)
mit mindestens zwei Kraftübertragungsbereichen (6), die in seitlichem Abstand voneinander
angeordnet sind und in denen sich ein oder mehrere Spannelemente (17) vom Bauteil
(4) in den Baukörper (1) erstrecken, wobei der Baukörper (1) in mindestens einem der
Kraftübertragungsbereiche (6) eine erste Lagerfläche (9) zur Aufnahme vertikaler Druckkräfte
aus dem Bauteil (4) und eine zweite Lagerfläche (8, 10) zur Aufnahme von Druckkräften
in Spannrichtung der Spannelemente (17) besitzt und das Bauteil (4) eine mit der ersten
Lagerfläche (9) zusammenwirkende erste Auflagerfläche (14) und eine mit der zweiten
Lagerfläche (8, 10) zusammenwirkende zweite Auflagerfläche (13, 15) besitzt, wobei
die erste Lagerfläche (9) und zweite Lagerfläche (8, 10) mit den damit zusammenwirkenden
Auflagerflächen (13, 14,15) in der Anschlussfuge (16) ein Gleitlager bilden, wobei
der Haftreibungskoeffizient zwischen den Lagerflächen (8, 9, 10) und den damit zusammenwirkenden
Auflagerflächen (13, 14, 15) maximal 0,2 beträgt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass alle Kraftübertragungsbereiche (6) Lagerflächen (8, 9, 10) und Auflagerflächen (13,
14, 15) besitzen, die jeweils ein Gleitlager bilden.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Haftreibungskoeffizient zwischen den Lagerflächen (8, 9, 10) und den damit zusammenwirkenden
Auflagerflächen (13, 14, 15) maximal 0,1 beträgt.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Lagerfläche (9) und/oder zweite Lagerfläche (8, 10) des Baukörpers (1)
aus Polytetrafluorethylen, Polyethylen, Nylon, Polyethylenterephtalat oder einem Polyacetalhomopolymer
bestehen.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Auflagerfläche (14) und/oder zweite Auflagerfläche (13, 15) des Bauteils
(4) aus Polytetrafluorethylen, Polyethylen, Nylon, Polyethylenterephtalat oder einem
Polyacetalhomopolymer bestehen.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb einer Materialpaarung eines Kraftübertragungsbereichs die Lagerflächen
(8, 9, 10) und Auflagerflächen (13, 14, 15) von unterschiedlichen Materialien gebildet
sind.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Lagerfläche (9) in einem Rücksprung in der Oberfläche des Baukörpers (1)
angeordnet ist, in den das Bauteil (4) mit einem Vorsprung (12) hineinreicht.
8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Rücksprung unter Bildung einer Nische (7) in Richtung der Anschlussfuge (16)
seitlich begrenzt ist.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der der Anschlussfuge (16) zugeordnete und die Lagerflächen (8, 9, 10) und/oder Auflagerflächen
(13, 14, 15) tragende Bereich des Bauteils (4) und/oder Baukörpers (1) von einem vorgefertigten
Einbauteil gebildet ist, vorzugsweise aus einem Einbauteil aus Beton oder Stahl.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der der Anschlussfuge (16) zugeordnete und die Lagerflächen (8, 9, 10) und/oder Auflagerflächen
(13, 14, 15) tragende Bereich des Bauteils (4) und/oder Baukörpers (1) von einem nachträglichen
Verguss (11) gebildet ist.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannelemente (17) von Litzen (30) gebildet sind, die jeweils mittels einer Keilverankerung
(34) am Baukörper (1) verankert sind, wobei die Litzen (30) jeweils durch eine Ankerbuchse
(35) geführt und mit Ankerkeilen (38) in der Ankerbuchse (35) festgelegt sind, und
die Ankerbuchse (35) ein Außengewinde (36) aufweist, auf das eine Spannmutter (39)
aufschraubbar ist, wobei sich die Spannmutter (39) beim Spannen der Spannelemente
(17) gegenüber dem Baukörper (1) abstützt.
12. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannelemente (17) zumindest im Bereich der Anschlussfuge (16) mit einem verformbaren,
vorzugsweise elastischen Material (29) ummantelt sind, beispielsweise mit einem Schaumstoff.
13. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Baukörper (1) im Bereich der Spannelemente (17) eine an die Anschlussfuge (16)
angrenzende temporäre Vertiefung (44) für einen nachträglichen Verguss (28) besitzt.
14. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Lagerflächen (9) und zweiten Lagerflächen (8, 10), sowie die damit zusammenwirkenden
Auflagerflächen (13, 14, 15) von Lagerplatten (49, 50) gebildet sind, die zwischen
Stahlblechen (47, 48) angeordnet sind.
15. Anordnung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerplatten (49, 50) und Stahlbleche (47, 48) ein vorgefertigtes Lagermodul
(46) bilden, das jeweils als Einheit an einem Bauteil (4) befestigbar ist.
1. Arrangement for frictionally connecting a component (4) to a structure (1), comprising
at least two force-transmitting regions (6) that are arranged at a lateral spacing
from one another and in which one or more tensioning elements (17) extend from the
component (4) to the structure (1), wherein the structure (1) comprises, in at least
one of the force-transmitting regions (6), a first bearing surface (9) for absorbing
vertical compressive forces from the component (4), and a second bearing surface (8,
10) for absorbing compressive forces in the tensioning direction of the tensioning
elements (17), and the component (4) comprises a first contact surface (14) that interacts
with the first bearing surface (9) and a second contact surface (13, 15) that interacts
with the second bearing surface (8, 10), wherein the first bearing surface (9) and
the second bearing surface (8, 10), together with the contact surfaces (13, 14, 15)
interacting therewith, form a sliding bearing in the connecting joint (16), wherein
the static coefficient of friction between the bearing surfaces (8, 9, 10) and the
contact surfaces (13, 14, 15) interacting therewith is no more than 0.2.
2. Arrangement according to claim 1, characterised in that all the force-transmitting regions (6) comprise bearing surfaces (8, 9, 10) and contact
surfaces (13, 14, 15) that form a sliding bearing in each case.
3. Arrangement according to either claim 1 or claim 2, characterised in that the static coefficient of friction between the bearing surfaces (8, 9, 10) and the
contact surfaces (13, 14, 15) interacting therewith is no more than 0.1.
4. Arrangement according to any of claims 1 to 3, characterised in that the first bearing surface (9) and/or the second bearing surface (8, 10) of the structure
(1) is/are made of polytetrafluoroethylene, polyethylene, nylon, polyethylene terephthalate
or a polyacetal homopolymer.
5. Arrangement according to any of claims 1 to 4, characterised in that the first contact surface (14) and/or the second contact surface (13, 15) of the
structure (4) is/are made of polytetrafluoroethylene, polyethylene, nylon, polyethylene
terephthalate or a polyacetal homopolymer.
6. Arrangement according to any of claims 1 to 5, characterised in that in a material pairing of one force-transmitting region, the bearing surfaces (8,
9, 10) and the contact surfaces (13, 14, 15) are formed by different materials.
7. Arrangement according to any of claims 1 to 6, characterised in that the first bearing surface (9) is arranged in a recess in the surface of the structure
(1), into which the component (4) extends by means of a projection (12).
8. Arrangement according to claim 7, characterised in that the recess is delimited at the sides in the direction of the connecting joint (16)
by the formation of a niche (7).
9. Arrangement according to any of claims 1 to 8, characterised in that the region of the component (4) and/or the structure (1) that is assigned to the
connecting joint (16) and supports the bearing surfaces (8, 9, 10) and/or the support
surfaces (13,14, 15) is formed by a prefabricated fixture, preferably a concrete or
steel fixture.
10. Arrangement according to any of claims 1 to 9, characterised in that the region of the component (4) and/or the structure (1) that is assigned to the
connecting joint (16) and supports the bearing surfaces (8, 9, 10) and/or the contact
surfaces (13,14, 15) is formed by a subsequently applied grouting compound (11).
11. Arrangement according to any of claims 1 to 10, characterised in that the tensioning elements (17) are formed by strands (30), each of which are anchored
to the structure (1) by means of a wedge anchor (34), wherein the strands (30) each
being guided through an anchor bushing (35) and being fixed in position in the anchor
bushing (35) by anchor wedges (38), and the anchor bushing (35) comprising an external
thread (36) to which a tightening nut (39) can be screwed, wherein the tightening
nut (39) being supported relative to the structure (1) when the tensioning elements
(17) are tensioned.
12. Arrangement according to any of claims 1 to 11, characterised in that the tensioning elements (17) are coated with a deformable, preferably resilient,
material (29), for example a foam, at least in the region of the connecting joint
(16).
13. Arrangement according to any of claims 1 to 12, characterised in that the structure (1) comprises, in the region of the tensioning elements (17), a temporary
depression (44) for a subsequently applied grouting compound (28), which depression
is adjacent to the connecting joint (16).
14. Arrangement according to any of claims 1 to 13, characterised in that the first bearing surfaces (9) and the second bearing surfaces (8, 10) and the contact
surfaces (13, 14, 15) interacting therewith are formed by bearing plates (49, 50)
arranged between steel sheets (47, 48).
15. Arrangement according to claim 14, characterised in that the bearing plates (49, 50) and steel sheets (47, 48) form a prefabricated bearing
module (46) that can be fastened to a component (4) in the form of a unit in each
case.
1. Dispositif de rattachement, par engagement positif, d'une partie structurelle (4)
à un corps de bâtiment (1), comprenant au moins deux zones (6) de transmission de
forces qui sont agencées à distance latérale l'une de l'autre, et dans lesquelles
un ou plusieurs élément(s) de serrage (17) s'étend(ent) dans ledit corps de bâtiment
(1) depuis ladite partie structurelle (4), sachant que ledit corps de bâtiment (1)
comporte, dans au moins l'une desdites zones (6) de transmission de forces, une première
surface de support (9) dévolue à l'absorption de forces verticales de pression émanant
de ladite partie structurelle (4), et une seconde surface de support (8, 10) dédiée
à l'absorption de forces de pression dans la direction de serrage des éléments de
serrage (17), et que ladite partie structurelle (4) possède une première surface d'appui
(14) coopérant avec ladite première surface de support (9) et une seconde surface
d'appui (13, 15) coopérant avec ladite seconde surface de support (8, 10), lesdites
première surface de support (9) et seconde surface de support (8, 10) formant un palier
de glissement, dans le joint de rattachement (16), avec lesdites surface d'appui (13,
14, 15) qui coopèrent avec elles, le coefficient de frottement statique étant, au
maximum, de 0,2 entre lesdites surfaces de support (8, 9, 10) et lesdites surfaces
d'appui (13, 14, 15) coopérant avec ces dernières.
2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé par le fait que toutes les zones (6) de transmission de forces possèdent des surfaces de support
(8, 9, 10) et des surfaces d'appui (13, 14, 15) formant respectivement un palier de
glissement.
3. Dispositif selon la revendication 1 ou 2, caractérisé par le fait que le coefficient de frottement statique est, au maximum, de 0,1 entre les surfaces
de support (8, 9, 10) et les surface d'appui (13, 14, 15) coopérant avec ces dernières.
4. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé par le fait que la première surface de support (9), et/ou la seconde surface de support (8, 10) du
corps de bâtiment (1) consiste(nt) en du polytétrafluoréthylène, en du polyéthylène,
en du Nylon, en du polytéréphtalate d'éthylène ou en un homopolymère de polyacétal.
5. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé par le fait que la première surface d'appui (14), et/ou la seconde surface d'appui (13, 15) de la
partie structurelle (4) consiste(nt) en du polytétrafluoréthylène, en du polyéthylène,
en du Nylon, en du polytéréphtalate d'éthylène ou en un homopolymère de polyacétal.
6. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé par le fait que les surfaces de support (8, 9, 10) et les surfaces d'appui (13, 14, 15) consistent
en des matériaux différents au sein d'un appariement matériel d'une zone de transmission
de forces.
7. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé par le fait que la première surface de support (9) est logée dans un décrochement pratiqué dans la
surface du corps de bâtiment (1), et dans lequel la partie structurelle (4) pénètre
par une saillie (12).
8. Dispositif selon la revendication 7, caractérisé par le fait que le décrochement est délimité, dans le sens latéral, en formant une niche (7) dans
la direction du joint de rattachement (16).
9. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 8, caractérisé par le fait que la région de la partie structurelle (4) et/ou du corps de bâtiment (1), qui est associée
au joint de rattachement (16) et porte les surfaces de support (8, 9, 10) et/ou les
surfaces d'appui (13, 14, 15), est constituée d'une pièce intégrée préfabriquée, de
préférence une pièce intégrée en béton ou en acier.
10. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 9, caractérisé par le fait que la région de la partie structurelle (4) et/ou du corps de bâtiment (1), qui est associée
au joint de rattachement (16) et porte les surfaces de support (8, 9, 10) et/ou les
surfaces d'appui (13, 14, 15), est constituée d'un scellement (11) déposé après coup.
11. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 10, caractérisé par le fait que les éléments de serrage (17) sont constitués par des torons (30) respectivement assujettis
au corps de bâtiment (1) au moyen d'une liaison clavetée (34), sachant que lesdits
torons (30) sont respectivement guidés par une douille d'ancrage (35) et sont verrouillés
à demeure dans ladite douille d'ancrage (35) par des parties d'ancrage (38), et que
ladite douille d'ancrage (35) présente un filetage extérieur (36) sur lequel un écrou
de serrage (39) peut être vissé, ledit écrou de serrage (39) prenant appui, par rapport
audit corps de bâtiment (1), lors du blocage desdits éléments de serrage (17).
12. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 11, caractérisé par le fait que les éléments de serrage (17) sont enrobés, au moins dans la région du joint de rattachement
(16), d'un matériau déformable (29) préférentiellement élastique, par exemple d'une
mousse.
13. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 12, caractérisé par le fait que le corps de bâtiment (1) présente, dans la région des éléments de serrage (17), un
renfoncement provisoire (44) limitrophe du joint de rattachement (16) et destiné à
un scellement (28) déposé après coup.
14. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 13, caractérisé par le fait que les premières surfaces de support (9) et les secondes surfaces de support (8, 10),
ainsi que les surfaces d'appui (13, 14, 15) coopérant avec ces dernières, sont constituées
par des platines de montage (49, 50) interposées entre des tôles d'acier (47, 48).
15. Dispositif selon la revendication 14, caractérisé par le fait que les platines de montage (49, 50) et les tôles d'acier (47, 48) forment un module
de montage préfabriqué (46) pouvant être respectivement fixé à une partie structurelle
(4), en tant qu'ensemble unitaire.
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- Kraftschlüssige Verbindungen im HochbauSTUDIENVEREIN FÜR DAS BAUEN MIT BETONFERTIGTEILENBETON-VERLAG
GMBH1978010192-93-156-157- [0003]