[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kannenwechsler für eine Spinnereivorbereitungsmaschine,
vorzugsweise für eine Strecke, Karde oder Kämmmaschine, wobei der Kannenwechsler wenigstens
zwei Kannengreifeinrichtungen aufweist, mit deren Hilfe jeweils eine Kanne zwischen
einer ersten Position und einer zweiten Position verbringbar ist, wobei jede Kannengreifeinrichtung
eine Anschlagsfläche für die Kanne sowie ein relativ zur Anschlagsfläche beweglich
gelagertes Halteelement aufweist. Ferner wird ein Verfahren zum Wechseln von Kannen
an einer Spinnereivorbereitungsmaschine, vorzugsweise einer Strecke, Karde oder Kämmmaschine,
mit Hilfe eines Kannenwechslers vorgeschlagen, mit dem die Kannen während des Kannenwechsels
zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position verbracht werden.
[0002] Bekannt sind Doppelkopfstrecken, bei denen zwei Kannen nebeneinander stehen und mittels
einer Querstrebe unter den Streckwerken hindurch von einer Warteposition zur nächsten
bzw. auf die jeweilige Befüllposition geschoben werden, wobei die Querstrebe zu ihren
beiden Seiten mit jeweiligen Kettenantrieben verbunden ist.
[0003] In einer Weiterbildung schlägt beispielsweise die
DE 31 33 438 A1 eine Doppelkopfstrecke vor, bei der Mittel zum Ersetzen der Kannen dazu eingerichtet
sind, die leeren Kannen geradlinig entgegen der Arbeitsrichtung der Streckköpfe in
die Füllstationen und die befüllten Kannen in der gleichen Richtung in benachbarte
Entnahmestationen zu bewegen. Aus den Entnahmestationen werden die Kannen schließlich
quer zur Arbeitsrichtung auf beiden Seiten der Strecke ausgestoßen.
[0004] Schließlich existieren Vorschläge, die Kannen an entsprechenden Spinnereivorbereitungsmaschinen
mit Hilfe von drehbaren Wechselvorrichtungen auszutauschen, wobei jedoch in diesen
Fällen meist diverse Halteschienen vorhanden sein müssen, um die Kannen trotz der
auftretenden Zentrifugalkräfte sicher in der Wechselvorrichtung zu halten. Eine entsprechende
Lösung ist beispielsweise in der
DE 24 14 860 A1 offenbart, wobei die Fixierung der Kannen mit Hilfe von Schwenkarmen erfolgt, die
an den Kannen anliegen.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine verbesserte Wechselvorrichtung
sowie ein entsprechendes Kannenwechselverfahren zu schaffen, wobei sichergestellt
werden soll, dass die Kannen während ihrer Bewegung auch ohne störende Führungsschienen
sicher gehalten und nach dem Wechselvorgang wieder schnell aus der Wechselvorrichtung
entfernt werden können.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch einen Kannenwechsler sowie ein Verfahren mit den Merkmalen
der unabhängigen Patentansprüche.
[0007] Im Hinblick auf den Kannenwechsler wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass jedes
Halteelement mit Hilfe einer Betätigungsvorrichtung zwischen einer Schließstellung,
in der eine Kanne mit Hilfe des Halteelements und der zugehörigen Anschlagsfläche
der jeweiligen Kannengreifeinrichtung fixierbar ist, und einer Offenstellung, in der
keine Fixierung der Kanne erfolgt, bewegbar ist. Hierdurch wird es möglich, die jeweilige
Kanne während des Kannenwechsels aktiv zu fixieren, wobei unter dem Begriff fixieren
nicht unbedingt ein Klemmen verstanden wird. So ist es ausreichend, wenn durch das
Zusammenwirken von Anschlagsfläche und Halteelement sichergestellt wird, dass die
Kanne bei einer Bewegung des Kannenwechslers sicher geführt wird. Der Kannenwechsler
umfasst also vorzugsweise zwei Kannengreifvorrichtungen, mit deren Hilfe bei Bedarf
zwei Kannen gleichzeitig zwischen den genannten Positionen bewegt werden können. Durch
die aktive Fixierung, insbesondere durch Formschluss, können die Kannen daher auch
auf einer Kreisbahn geführt werden, so dass der Kannenwechsler bevorzugt im Zusammenhang
mit so genannten Doppelkopfstrecken zum Einsatz kommen kann, die in der Lage sind,
mit Hilfe zweier Streckwerke zwei verstreckte Faserstränge parallel zu erzeugen. Die
Faserstränge werden wiederum gleichzeitig in zwei Kannen abgelegt, so dass es insbesondere
in diesem Fall von Vorteil ist, wenn zwei Kannen gleichzeitig gewechselt werden können.
Die Halteelemente können hierbei relativ zu den jeweiligen Anschlagsflächen kippbar,
drehbar oder auch verschiebbar ausgebildet sein. In jedem Fall sollte sicher gestellt
sein, dass die Kannen in der Offenstellung des jeweiligen Halteelements in den Kannenwechsler
eingeführt bzw. aus diesem wieder entnommen werden können, während sie in der Schließstellung
desselben relativ zum Kannenwechsler fixiert sind.
[0008] Vorteilhaft ist es, wenn der Kannenwechsler ein mittels Antrieb drehbares Drehkreuz
mit einer Mehrzahl von Dreharmen umfasst, die sich ausgehend von einer Drehachse des
Drehkreuzes radial nach außen erstrecken, wobei die Anschlagsflächen und die Halteelemente
durch Abschnitte der Dreharme gebildet werden. Eine derartige Ausführung erlaubt die
Fixierung jeweils einer Kanne zwischen zwei Dreharmen. Kommt eine Doppelkopfstrecke
zum Einsatz, so wäre es beispielsweise denkbar, das Drehkreuz mit vier Dreharmen auszurüsten,
so dass jeweils zwei Kannen im Bereich der Befüllpositionen der Strecke und zwei Kannen
auf entsprechenden Leerkannenplätzen fixiert werden können. Wird das Drehkreuz schließlich
nach Befüllen der beiden auf den Befüllplätzen fixierten Kannen um 180° gedreht, so
stehen auf den Befüllplätzen zwei leere Kannen zur Verfügung, während die befüllten
Kannen von den Leerkannenplätzen entnommen werden können. Unterhalb des Drehkreuzes
kann zudem eine starre oder mit dem Drehkreuz drehbare Plattform platziert sein, die
beispielsweise in einem Fundament versenkt angeordnet sein kann. Das Fundament, beispielsweise
ein die Mehrkopfstrecke tragender Hallenboden, geht in diesem Fall eben in die Plattform
(die beispielsweise durch eine flächige, insbesondere scheibenförmige, Auflage gebildet
sein kann) über. Die Kannen können in diesem Fall ohne größeren Kraftaufwand in den
Bereich der Drehplattform bzw. des Drehkreuzes verschoben werden, ohne dass hierbei
entsprechende Unebenheiten oder schräg verlaufende Rampen überwunden werden müssten.
[0009] Ebenso ist es vorteilhaft, wenn wenigstens ein Teil der Dreharme einen der Drehachse
in radialer Richtung abgewandten Endbereich aufweist, in dem jeweils eine Betätigungsvorrichtung
angeordnet ist. Die Betätigungsvorrichtung, mit deren Hilfe die jeweiligen Halteelemente
zwischen ihrer Offen- und ihrer Schließstellung bewegt werden können, sind somit von
außen gut zugänglich. Sie können daher manuell vom Betreiber der entsprechenden Spinnereivorbereitungsmaschine
bedient werden, ohne dass die Gefahr von Verletzungen droht.
[0010] Ferner ist vorgesehen, dass die Halteelemente zweier benachbarter Kannengreifeinrichtungen
durch eine gemeinsame Betätigungsvorrichtung bewegbar sind. Dies erlaubt ein besonders
schnelles Öffnen bzw. Schließen zweier Halteelemente durch einen einzigen Bewegungsablauf.
Hierbei können die Halteelemente beispielsweise beidseitig der Betätigungsvorrichtung
angeordnet sein, um einen Kräfteausgleich beim Schließen bzw. Öffnen der Halteelemente
sicherzustellen.
[0011] Auch ist es äußert vorteilhaft, wenn lediglich jeder zweite Dreharm wenigstens eine
Betätigungsvorrichtung sowie zwei Halteelemente aufweist, wobei die Halteelemente
in bezüglich der Betätigungsvorrichtung entgegengesetzte Richtungen beweglich gelagert
sind und jeweils mit den durch die entsprechend benachbarten Dreharme gebildeten Anschlagsflächen
eine Kannengreifeinrichtung bilden. Besitzt das Drehkreuz beispielsweise vier Dreharme,
so würden in diesem Fall zwei der Dreharme jeweils eine Betätigungsvorrichtung und
zwei in entgegengesetzte Richtungen ausgerichtete Halteelemente aufweisen, während
die zwischen den genannten Dreharmen liegenden Dreharme lediglich die korrespondierenden
Anschlagsflächen zur Verfügung stellen. Wird nun beim Kannenwechsel das Drehkreuz
stets um 180° gedreht, ist jeweils eine Betätigungsvorrichtung von einer einheitlichen
Stelle aus zugänglich, so dass das Bedienen derselben vereinfacht wird.
[0012] Vorteilhaft ist es zudem, wenn jeweils zwei Halteelemente bezüglich einer Betätigungsvorrichtung
spiegelsymmetrisch angeordnet sind. Während der Bewegung der Betätigungsvorrichtung
auftretende Kräfte werden somit neutralisiert. Ein entsprechendes Verklemmen kann
wirksam ausgeschlossen werden. Vorzugsweise sind die Halteelemente und das zugehörige
Betätigungselement dabei im radialen Endbereich eines entsprechenden Dreharms angeordnet,
um die oben genannte Zugänglichkeit zu gewährleisten.
[0013] Auch ist es von Vorteil, wenn die Halteelemente um jeweils ein Drehlager eines Dreharms
beweglich gelagert sind. Hierbei ist es beispielsweise denkbar, dass die jeweiligen
Drehlager entsprechende Drehachsen aufweisen, die vertikal verlaufen. Die Halteelemente
können in diesem Fall in horizontaler Richtung um die zugehörigen Achsen gekippt bzw.
verdreht werden, so dass durch einen einfachen Mechanismus ein Schließen bzw. Öffnen
der Halteelemente ermöglicht wird.
[0014] Besondere Vorteile bringt es mit sich, wenn die Betätigungsvorrichtung ein Betätigungselement
umfasst, mit dessen Hilfe eine Kraft auf zumindest ein Halteelement übertragbar ist,
mittels der es zwischen seiner Offen- und seiner Schließstellung bewegbar ist. Das
Betätigungselement kann hierbei beispielsweise als manuell zu bedienender Hebel ausgebildet
sein. Auch sind Seilzüge, Getriebe oder sonstige Kraftübertragungsmechanismen denkbar,
mit deren Hilfe die notwendige Bewegung der Halteelemente erzielt werden kann.
[0015] Auch ist es von Vorteil, wenn das Betätigungselement mit zumindest einem Halteelement
über eine Hebeleinrichtung in Wirkverbindung steht. Neben der möglichen Kraftübersetzung
kann durch die Hebeleinrichtung auch eine Bewegungsumkehr erzeugt werden. Die Halteelemente
können somit prinzipiell von einer beliebigen Stelle aus bewegt werden, solange sie
über entsprechende Kopplungsglieder, wie beispielsweise die genannten Hebeleinrichtungen,
mit dem Betätigungselement in Wirkverbindung stehen. Auch können die Hebeleinrichtungen
derart verbaut sein, dass eine Kipp- oder Drehbewegung des Betätigungselements in
eine entsprechende, meist lineare Bewegung des Halteelements umgewandelt werden kann.
[0016] Vorteilhaft ist es, wenn die Betätigungsvorrichtung ein Gleitelement aufweist, mit
dessen Hilfe eine Bewegung des Betätigungselements auf die Hebeleinrichtung und von
der Hebeleinrichtung auf das Halteelement übertragbar ist. Das Gleitelement, z. B.
in Form eines Gleitsteins, kann beispielsweise auf oder in einer zugehörigen Führung
geführt sein. Mit dem Gleitelement verfügt die Betätigungsvorrichtung schließlich
über ein auf einer vorgegebenen Bahn bewegliches Zwischenelement, mit dem wiederum
das oder die Halteelement(e) und ein entsprechendes Betätigungselement verbunden sein
können. Das Gleitelement verhindert somit, dass das Halteelement in eine Stellung
verbracht werden kann, die der gewünschten Fixierung einer Kanne entgegenstehen würde.
Zudem ist es bevorzugt, dass durch das Gleitelement vorhandene Reibungskräfte während
der Bewegung des Halteelements möglichst gering gehalten werden.
[0017] Ebenso ist es vorteilhaft, wenn die Hebeleinrichtung einen Totpunkt aufweist, der
durch Bewegen des Betätigungselements überwindbar ist. Wird nun, beispielsweise durch
eine entsprechend fixierte Kanne, eine Kraft auf das Halteelement ausgeübt, bevor
der Totpunkt überwunden ist, so bewirkt die Kraft ein Öffnen des Halteelements. Ist
der Totpunkt hingegen überwunden, so bewirkt die genannte Kraft, dass das Halteelement
in Richtung seiner Schließstellung bewegt bzw. dort gehalten wird. Ein versehentliches
Öffnen des Halteelements ist in diesem Fall ausgeschlossen.
[0018] Auch ist es äußert vorteilhaft, wenn die Betätigungsvorrichtung ein Fußpedal umfasst,
mit dessen Hilfe das Halteelement zwischen seiner Offen- und seiner Schließstellung
bewegbar ist. Die Betätigungsvorrichtung kann in diesem Fall auf einfache Weise durch
den Betreiber der Spinnereivorbereitungsmaschine betätigt werden, wobei der notwendige
Kraftaufwand durch die Fußbetätigung leicht erzeugt werden kann. Das Fußpedal kann
z. B. durch die genannte Hebeleinrichtung mit dem oder den Halteelement(en) verbunden
sein, um die nötige Kraftweiterleitung sicherzustellen.
[0019] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Betätigungsvorrichtung eine, insbesondere
mittels Steuereinrichtung, ansteuerbare Antriebseinheit, beispielsweise in Form eines
Pneumatikzylinders, umfasst, mit deren Hilfe das Halteelement zwischen seiner Offen-
und seiner Schließstellung bewegbar ist. Die Halteelemente können in diesem Fall automatisch
zwischen ihrer Offenund ihrer Schließstellung verfahren werden, wobei die Betätigung
in Abhängigkeit entsprechender Parameter der Spinnereivorbereitungsmaschine erfolgen
kann. Signalisiert diese beispielsweise, dass die an den Befüllpositionen platzierten
Kannen ausreichend befüllt sind, so kann der Befehl von der Steuereinheit an die Antriebseinheit
ergehen, den Kannenwechsler in Bewegung zu setzen, um die vollen Kannen zu entfernen
und die Befüllpositionen mit leeren Kannen zu versehen.
[0020] Auch ist es von Vorteil, wenn die Betätigungsvorrichtung einen Sensor, beispielsweise
in Form eines Kontaktsensors, zur Überwachung der Stellung des Halteelements umfasst.
Denkbar sind beispielsweise Kontaktsensoren, die einen Kontakt zwischen einem beweglichen
Abschnitt des zu überwachenden Halteelements und einem entsprechend starren Gegenstück,
beispielsweise dem Dreharm eines Drehkreuzes, überwachen. Die zugehörige Steuereinheit
kann schließlich derart programmiert sein, dass eine Bewegung des Kannenwechslers
erst dann möglich ist, wenn der entsprechende Sensor signalisiert, dass sich das Halteelement
in seiner Schließstellung befindet. Eine Bewegung von Kannen ohne vorherige Fixierung
wird hierdurch zuverlässig verhindert. Ebenso ist es denkbar, den erfindungsgemäßen
Kannenwechsler mit einer Sicherheitseinrichtung auszurüsten, die ein ungewolltes Drehen
des Kannenwechslers in dem Fall verhindert oder nur bedingt zulässt, in dem einer
oder mehrerer der Kannenstellplätze im Bereich der Kannengreifeinrichtungen leer (d.
h. ohne Kanne) ist. Hierdurch kann verhindert werden, dass es zu Verletzungen, insbesondere
Quetschungen, einer Bedienperson kommt, die sich während des Wechselvorgangs im Bereich
einer der mangels Kanne zugänglichen Kannenstellplätze aufhält. Eine mögliche Ausführungsform
sieht hierbei vor, den Kannenwechsler mit einem oder mehreren Sensoren auszurüsten,
die das Vorhandensein einer Kanne im Bereich der jeweiligen Kannengreifeinrichtungen
detektiert. Erkennt der jeweilige Sensor ein Fehlen einer oder mehrerer Kannen, so
wird der Kannenwechsler an einer anstehenden Bewegung gehindert, d. h. eine Bewegung
desselben verhindert. Wird der entsprechende Platz schließlich wieder mit einer Kanne
besetzt, so wird der Kannenwechsler wieder freigegeben und kann bei Bedarf wieder
bewegt, beispielsweise gedreht, werden. Um den Kannenwechsler trotz Signal des Sensors,
dass eine oder mehrere Kannen fehlen, bewegen zu können, kann der Kannenwechsler bzw.
die ihn steuernde Textilmaschine zusätzlich mit einem Schaltelement (beispielsweise
einem Druck- oder Kippschalter) ausgerüstet sein, dessen Betätigung eine Bewegung
des Kannenwechslers unabhängig von den Signalen des oder der Sensoren erlaubt. Ebenso
wäre es denkbar, die Bewegung nicht nur manuell zu ermöglichen (indem beispielsweise
eine Entkopplung des Kannenwechslers von einer entsprechenden Antriebseinheit oder
ein Ignorieren des jeweiligen Sensorsignals erfolgt), sondern eine Bewegung durch
Betätigung des Schaltelements aktiv zu initiieren. In diesem Fall könnte das Schaltelement,
beispielsweise mit der Antriebsvorrichtung des Kannenwechslers bzw. einer zwischengeschalteten
Steuer- und/oder Regeleinheit, gekoppelt werden, so dass ein Betätigen des Schaltelements
ein Ingangsetzen der Antriebsvorrichtung und damit eine Bewegung des Kannenwechslers
bewirken würde. Schließlich kann das Betätigungselement auch unabhängig von dem oben
genannten Sensor vorhanden sein, um generell eine bedienerinitiierte Bewegung des
Kannenwechslers zu ermöglichen.
[0021] Schließlich wird ein Verfahren zum Wechseln von Kannen an einer Spinnereivorbereitungsmaschine,
vorzugsweise einer Strecke, Karde oder Kämmmaschine, mit Hilfe eines Kannenwechslers
vorgeschlagen, mit dem die Kannen während des Kannenwechsels zwischen einer ersten
Position und einer zweiten Position verbracht werden. Das erfindungsgemäße Verfahren
sieht vor, dass vor dem Kannenwechsel jeweils zwei Kannen mit Hilfe eines gemeinsamen
Betätigungselements bezüglich des Kannenwechslers fixiert werden. Hierdurch reduziert
sich der Bedienungsaufwand des Kannenwechslers erheblich, wobei vorzugsweise ein Kannenwechsler
mit einem oder mehreren der oben beschriebenen Merkmale zum Einsatz kommt.
[0022] Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben.
Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Doppelkopfstrecke,
- Fig. 2
- eine Draufsicht des Ausgangsbereichs einer erfindungsgemäßen Strecke,
- Fig. 3 bis 8
- jeweils eine Draufsicht eines erfindungsgemäßen Kannenwechslers,
- Fig. 9 bis 11
- jeweils eine teilweise geschnittene Draufsicht auf die Halteelemente eines erfindungemäßen
Kannenwechslers in unterschiedlichen Betriebszuständen, und
- Fig. 12 bis 14
- jeweils eine geschnittene Seitenansicht eines Dreharms eines erfindungsgemäßen Kannenwechslers.
[0023] Vorab sei erwähnt, dass in den Figuren, die mehrere gleichartige Bauteile bzw. Gegenstände
zeigen, teilweise nur eines von mehreren gleichartigen Bauteilen bzw. Gegenständen
mit Bezugszeichen versehen ist, um eine gute Übersicht zu gewährleisten.
[0024] Figur 1 zeigt schematisch eine Doppelkopfstrecke in der Seitenansicht. Während des
Betriebs der Strecke wird aus mehreren sogenannten Vorlagekannen 16 jeweils ein Faserverbund
17 entnommen und dem jeweiligen Streckwerk 18 der Strecke zugeführt, wobei die einzelnen
Streckwerke 18 der Doppelkopfstrecke mit Blick auf die Zeichenebene hintereinander
angeordnet sind. Dies gilt ebenso für die Vorlagekannen 16, da pro Streckwerk 18 wenigstens
eine Reihe Vorlagekannen 16 vorhanden ist. Das Streckwerk 18 besteht in der Regel
aus drei oder mehr Walzenpaaren 19, die jeweils eine Unterwalze und eine Oberwalze
umfassen und durch unterschiedliche Drehzahlen einen Verzug und somit eine Vergleichmäßigung
des Faserverbunds 17 bewirken.
[0025] Im Anschluss an das Streckwerk 18 wird das verstreckte Fasermaterial 20 schließlich
mit Hilfe eines Kalanderwalzenpaares 21 einem rotierenden Ablageteller 22 zugeführt
und durch diesen schlingenförmig in eine leere Kanne 1 abgelegt.
[0026] In Figur 2 ist eine Draufsicht des Ausgangsbereichs einer entsprechenden Strecke
dargestellt, wobei der Abschnitt der Strecke, der die Ablageteller 22 enthält sowie
die Ablageteller 22 selbst durch eine gestrichelte Darstellung lediglich angedeutet
sind, um den Blick auf die darunter liegenden Bereiche zu ermöglichen.
[0027] Der Ausgangsbereich kann wie im gezeigten Beispiel eine untere, nur wenige Zentimeter
hohe Plattform 23 aufweisen, auf der vier leere Kannen 1 abgestellt sind, wobei der
Bereich, auf dem die linken Kannen 1 abgestellt wurden, die Leerkannenplätze darstellt.
Entsprechend befinden sich die rechts abgestellten Kannen 1 im Bereich der Befüllplätze
unterhalb der Ablageteller 22 der Doppelkopfstrecke.
[0028] Um nun eine Bewegung der Kannen 1 zwischen den Leerkannenplätzen und den Befüllplätzen,
sowie nach Befüllen der Kannen 1 von den Befüllplätzen wieder auf die Leerkannenplätze
zu ermöglichen (von denen die Kannen 1 schließlich wieder entfernt werden), ist ein
erfindungsgemäßer Kannenwechsler vorgesehen.
[0029] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kannenwechslers
ist in den Figuren 3 bis 8 dargestellt. Auf die Darstellung der zugehörigen Bauteile
der Spinnereivorbereitungsmaschine (z. B. der Ablageteller 22) wurde aus Gründen einer
besseren Übersichtlichkeit verzichtet. Grundsätzlich gilt jedoch, dass auch in diesem
Fall auf der rechten Seite der genannten Figuren die Befüllplätze und auf der linken
Seite die Leerkannenplätze angeordnet sind.
[0030] Figur 3 zeigt nun die Stellung des Kannenwechsler, die er beispielsweise zu Beginn
des Betriebs der Spinnereivorbereitungsmaschine einnimmt, zu dem noch keine Ablage
des Fasermaterials 20 erfolgt. Der Kannenwechsler weist im gezeigten Beispiel ein
um eine Drehachse 7 drehbares Drehkreuz 5 mit vier sich radial erstreckenden Dreharmen
6 auf. Die Dreharme 6 können dabei eine Höhe von wenigen Zentimetern aufweisen und
sind vorzugsweise knapp über einer Plattform 23 oder dem Boden angeordnet, um den
Kannen 1 während des im Folgenden beschriebenen Kannenwechselvorgangs eine Führung
zu geben. Denkbar ist hierbei, die gezeigte Abstellfläche 26, die vorzugsweise eine
flächige Ausdehnung aufweist, in dem unterhalb des Drehkreuzes 5 vorhandenen Fundament
(beispielsweise einem Hallenboden) bündig zu versenken, so dass ein ebener Übergang
vom Fundament auf die Abstellfläche 26 geschaffen ist. Auf eine separate Plattform
23 kann in diesem Fall verzichtet werden (möglich ist alternativ jedoch auch ein bündiger
Übergang zwischen Fundament und Plattform 23). Ein derartiger Übergang erlaubt schließlich
ein Verschieben der Kannen 1 vom Fundament auf die Abstellfläche 26 bzw. die Plattform
23 und somit in den Kannenwechsler und umgekehrt, ohne dass störende Kanten oder Schrägen
überwunden werden müssten.
[0031] Um die Kannen 1 sicher gegenüber dem Kannenwechsler fixieren und damit beim Drehen
des Drehkreuzes 5 trotz auftretender Zentrifugal- und Massenträgheitskräften in der
vorgegebenen Kreisbahn halten zu können, weisen die einzelnen Dreharme 6 entsprechende
Anschlagsflächen 2 und zugehörige Halteelemente 3 auf. Figur 3 zeigt die Halteelemente
3 in ihrer Offenstellung, in der die Kannen 1 in den Bereich der aus Anschlagsflächen
2 und Halteelementen 3 gebildeten Kannengreifeinrichtungen geschoben werden können.
Sobald nun zwei leere Kannen 1 die in Figur 3 gezeigte Stellung eingenommen haben,
werden die Haltelemente in ihre Schließstellung verfahren, wie sie auf der linken
Seite von Figur 4 gezeigt ist. Den Halteelementen 3 ist hierfür eine entsprechende
Betätigungsvorrichtung 4 zugeordnet, die im Zusammenhang mit den Figuren 9 bis 14
näher erläutert werden wird.
[0032] Sobald die leeren Kannen 1 nun durch die Bewegung der Halteelemente 3 zusammen mit
den korrespondierenden Anschlagsflächen 2 fixiert sind, erfolgt eine Drehung des Drehkreuzes
5 mit einem nicht dargestellten Antriebsmechanismus, so dass dieses die in Figur 5
gezeigte Stellung einnimmt. In dieser Stellung erfolgt nun die Befüllung der leeren
Kannen 1 durch die Spinnereivorbereitungsmaschine (in Figur 6 durch das schlingenförmig
abgelegte Fasermaterial 20 angedeutet). Gleichzeitig werden im Bereich der links angeordneten
Leerkannenplätze zwei neue Leerkannen in den Kannenwechsler verbracht, die ebenfalls
durch Schließen der zugehörigen Halteelemente 3 gegenüber den Anschlagsflächen 2 fixiert
werden (siehe Figur 6).
[0033] Sind die in Figur 6 rechts dargestellten Kannen 1 entsprechend den jeweiligen Vorgaben
gefüllt, so erfolgt eine weitere Drehung des Drehkreuzes 5 um 180°, so dass die in
Figur 7 gezeigte Stellung eingenommen wird.
[0034] Nach Öffnen der auf der linken Seite der Figur 7 angeordneten Halteelemente 3 können
die vollen Kannen 1 schließlich entnommen werden, während die auf der rechten Seite
platzierten Kannen 1 befüllt werden. Die entsprechende Situation nach der Entnahme
der befüllten Kannen 1 und vor dem Einstellen zweier neuer, leerer Kannen 1 zeigt
Figur 8.
[0035] Einen möglichen Mechanismus zum Öffnen und Schließen entsprechender Halteelemente
3 zeigen die Figuren 9 bis 11, in denen eine teilweise geschnittene Draufsicht auf
den Endbereich 8 eines Dreharms 6 gezeigt ist (die Halteelemente 3 und die zugehörige
Betätigungsvorrichtung 4 sind hierbei mittels durchgezogener Linien gezeichnet, während
der entsprechende Endabschnitt des Dreharms 6 durch gepunktete Linien angedeutet ist).
[0036] Wie aus der Zusammenschau der genannten Figuren ersichtlich, umfasst die Betätigungsvorrichtung
4 im gezeigten Ausführungsbeispiel eine Führung 24, mit dessen Hilfe ein Gleitelement
15 beweglich gelagert ist. Das Gleitelement 15 ist wiederum mit Hilfe zweier Hebeleinrichtungen
10 mit zwei beidseitig der Betätigungsvorrichtung 4 angeordneten Halteelementen 3
verbunden, so dass mit Hilfe nur einer Betätigungsvorrichtung 4 zwei Halteelemente
3 gemeinsam zwischen ihrer jeweiligen Offenstellung (Figur 9) und ihrer entsprechenden
Schließstellung (Figur 11) bewegt werden können.
[0037] Wurde der Kannenwechsler nun in der in Figur 9 gezeigten Stellung mit zwei (nicht
dargestellten) leeren Kannen 1 befüllt, so wird das Gleitelement 15 nach rechts verschoben.
Hierbei erreicht es kurz nach Passieren der in Figur 10 gezeigten Stellung eine Stellung,
bei der die Hebeleinrichtungen 10 senkrecht zur Bewegungsrichtung des Gleitelements
15 verlaufen. Es existiert somit ein Totpunkt der Hebeleinrichtungen 10, der durch
weitere Bewegung des Gleitelements 15 überwunden werden kann, so dass letztendlich
die in Figur 11 gezeigte Stellung eingenommen wird. In dieser Stellung liegt das Gleitelement
15 schließlich an einem Anschlag 25 an, so dass eine weitere Bewegung des Gleitelements
15 nach rechts unterbunden wird.
[0038] Drückt nun eine ober- bzw. unterhalb des jeweiligen Halteelements 3 angeordnete Kanne
1 in Richtung des benachbarten Halteelements 3, so wird diese Kraft an den Anschlag
25 weitergeleitet. Eine Bewegung des Gleitelements 15 nach links ist hingegen ausgeschlossen.
[0039] Schließlich zeigen die Figuren 12 und 13 einen teilweisen Schnitt durch einen Dreharm
6 eines erfindungsgemäßen Kannenwechslers. Hieraus ist eine Möglichkeit ersichtlich,
das bereits erwähnte Gleitelement 15 derart zu verschieben, dass die Halteelemente
3 zwischen ihrer Offen- und ihrer Schließstellung bewegt werden können (die hierein
und auch in Figur 14 gezeigte Betätigungsvorrichtung 4 ist selbstverständlich auch
auf den in den Figuren 3 bis 8 gezeigten Kannenwechsler übertragbar).
[0040] Die Betätigungsvorrichtung 4 weist hierbei ein Betätigungselement 9 auf, welches
im Fall der Figuren 12 und 13 ein Fußpedal 11 und im Fall der Figur 14 einen, beispielsweise
mit Hilfe einer Steuereinheit ansteuerbaren, Pneumatikzylinder 12 umfasst. Durch die
aus den Figuren ableitbare Bewegung des Fußpedals 11 bzw. eine lineare Bewegung des
Pneumatikzylinders 12 erfolgt schließlich eine Linearbewegung des Gleitelements 15,
welches die Bewegung des Betätigungselements 9 wiederum über die Hebeleinrichtungen
10 an die benachbarten Halteelemente 3 weitergibt. Diese sind hierfür beispielsweise
über entsprechende Drehlager 14 mit dem Dreharm 6 eines Drehkreuzes 5 verbunden.
[0041] Um die Stellung der jeweiligen Halteelemente 3 zu überwachen, kann schließlich ein
Sensor 13, beispielsweise in Form eines zwei Kontaktelemente umfassenden Kontaktsensors,
vorgesehen sein. Kommen die beiden Kontaktelemente durch entsprechende Bewegung des
zugehörigen Halteelements 3 von seiner Offenstellung in die Schließstellung miteinander
in Berührung, so erhält die Steuereinheit ein entsprechendes Signal. Dieses Signal
kann beispielsweise dazu dienen, ein Drehen des Drehkreuzes 5 eines erfindungsgemäßen
Kannenwechslers nur dann zu erlauben, wenn sich alle Halteelemente 3 in ihrer Schließstellung
befinden.
[0042] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine
Kombination der Merkmale, auch wenn sie in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
dargestellt und beschrieben sind.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Kanne
- 2
- Anschlagsfläche
- 3
- Halteelement
- 4
- Betätigungsvorrichtung
- 5
- Drehkreuz
- 6
- Dreharm
- 7
- Drehachse
- 8
- Endbereich
- 9
- Betätigungselement
- 10
- Hebeleinrichtung
- 11
- Fußpedal
- 12
- Pneumatikzylinder
- 13
- Sensor
- 14
- Drehlager
- 15
- Gleitelement
- 16
- Vorlagekanne
- 17
- Faserverbund
- 18
- Streckwerk
- 19
- Walzenpaar
- 20
- verstrecktes Fasermaterial
- 21
- Kalanderwalzenpaar
- 22
- Ablageteller
- 23
- Plattform
- 24
- Führung
- 25
- Anschlag
- 26
- Abstellfläche
1. Kannenwechsler für eine Spinnereivorbereitungsmaschine, vorzugsweise für eine Strecke,
Karde oder Kämmmaschine, wobei der Kannenwechsler wenigstens zwei Kannengreifeinrichtungen
aufweist, mit deren Hilfe jeweils eine Kanne (1) zwischen einer ersten Position und
einer zweiten Position verbringbar ist, wobei jede Kannengreifeinrichtung eine Anschlagsfläche
(2) für die Kanne (1) sowie ein relativ zur Anschlagsfläche (2) beweglich gelagertes
Halteelement (3) aufweist, und wobei jedes Halteelement (3) mit Hilfe einer Betätigungsvorrichtung
(4) zwischen einer Schließstellung, in der eine Kanne (1) mit Hilfe des Halteelements
(3) und der zugehörigen Anschlagsfläche (2) der jeweiligen Kannengreifeinrichtung
fixierbar ist, und einer Offenstellung, in der keine Fixierung der Kanne (1) erfolgt,
bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteelemente (3) zweier benachbarter Kannengreifeinrichtungen durch eine gemeinsame
Betätigungsvorrichtung (4) bewegbar sind.
2. Kannenwechsler gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kannenwechsler ein mittels Antrieb drehbares Drehkreuz (5) mit einer Mehrzahl
von Dreharmen (6) umfasst, die sich ausgehend von einer Drehachse (7) des Drehkreuzes
(5) radial nach außen erstrecken, wobei die Anschlagsflächen (2) und die Halteelemente
(3) durch Abschnitte der Dreharme (6) gebildet werden.
3. Kannenwechsler gemäß dem vorangegangenen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil der Dreharme (6) einen der Drehachse (7) in radialer Richtung
abgewandten Endbereich (8) aufweist, in dem jeweils eine Betätigungsvorrichtung (4)
angeordnet ist.
4. Kannenwechsler gemäß Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass lediglich jeder zweite Dreharm (6) wenigstens eine Betätigungsvorrichtung (4) sowie
zwei Halteelemente (3) aufweist, wobei die Halteelemente (3) in bezüglich der Betätigungsvorrichtung
(4) entgegengesetzte Richtungen beweglich gelagert sind und jeweils mit den durch
die entsprechend benachbarten Dreharme (6) gebildeten Anschlagsflächen (2) eine Kannengreifeinrichtung
bilden.
5. Kannenwechsler gemäß einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils zwei Halteelemente (3) bezüglich einer Betätigungsvorrichtung (4) spiegelsymmetrisch
angeordnet sind.
6. Kannenwechsler gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteelemente (3) um jeweils ein Drehlager (14) eines Dreharms (6) beweglich
gelagert sind.
7. Kannenwechsler gemäß einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsvorrichtung (4) ein Betätigungselement (9) umfasst, mit dessen Hilfe
eine Kraft auf zumindest ein Halteelement (3) übertragbar ist, mittels der es zwischen
seiner Offen- und seiner Schließstellung bewegbar ist.
8. Kannenwechsler gemäß dem vorangegangenen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (9) mit zumindest einem Halteelement (3) über eine Hebeleinrichtung
(10) in Wirkverbindung steht.
9. Kannenwechsler gemäß dem vorangegangenen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsvorrichtung (4) ein Gleitelement (15) aufweist, mit dessen Hilfe eine
Bewegung des Betätigungselements (9) auf die Hebeleinrichtung (10) und von der Hebeleinrichtung
(10) auf das Halteelement (3) übertragbar ist.
10. Kannenwechsler gemäß Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebeleinrichtung (10) einen Totpunkt aufweist, der durch Bewegen des Betätigungselements
(9) überwindbar ist.
11. Kannenwechsler gemäß einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsvorrichtung (4) ein Fußpedal (11) umfasst, mit dessen Hilfe das Halteelement
(3) zwischen seiner Offen- und seiner Schließstellung bewegbar ist.
12. Kannenwechsler gemäß einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsvorrichtung (4) eine, insbesondere mittels Steuereinrichtung, ansteuerbare
Antriebseinheit, beispielsweise in Form eines Pneumatikzylinders (12), umfasst, mit
deren Hilfe das Halteelement (3) zwischen seiner Offen- und seiner Schließstellung
bewegbar ist.
13. Kannenwechsler gemäß einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsvorrichtung (4) einen Sensor (13), beispielsweise in Form eines Kontaktsensors,
zur Überwachung der Stellung des Halteelements (3) umfasst.
14. Verfahren zum Wechseln von Kannen (1) an einer Spinnereivorbereitungsmaschine, vorzugsweise
einer Strecke, Karde oder Kämmmaschine, mit Hilfe eines Kannenwechslers, insbesondere
mit Hilfe eines Kannenwechslers gemäß einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
mit dem die Kannen (1) während des Kannenwechsels zwischen einer ersten Position und
einer zweiten Position verbracht werden, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Kannenwechsel jeweils zwei Kannen (1) mit Hilfe eines gemeinsamen Betätigungselements
(9) bezüglich des Kannenwechslers fixiert werden.
1. A can changer for a spinning preparation machine, preferably for a drawing frame,
carding machine, or comber, the can changer comprising at least two can gripper devices
by means of which one can (1) each can be brought between a first position and a second
position, each can gripper device comprising a contact surface (2) for the can (1)
and a retaining element (3) that is moveably mounted relative to the contact surface
(2) and each retaining element (3) being able to be moved by means of an actuation
device (4) between a closed position, in which a can (1) can be fixed by means of
the retaining element (3) and the associated contact surface (2) of the associated
can gripper device, and an open position, in which the can (1) is not fixed, characterized in that the retaining elements (3) of two adjacent can gripper devices can be moved by a
common actuation device (4).
2. The can changer according to claim 1, characterized in that the can changer comprises a rotary spider (5) being rotatable by means of a drive
and having a plurality of rotary arms (6) extending radially outward from a rotary
axis (7) of the rotary spider (5), wherein the contact surfaces (2) and the retaining
elements (3) are formed by segments of the rotary arms (6).
3. The can changer according to the preceding claim, characterized in that at least one part of the rotary arms (6) comprises an end region (8) facing away
from the rotary axis (7) in the radial direction, in each of which one actuation device
(4) is disposed.
4. The can changer according to claim 2 or 3, characterized in that only every second rotary arm (6) comprises at least one actuation device (4) and
two retaining elements, wherein the retaining elements (3) are moveably supported
in opposite directions with respect to the actuation device (4), and each form a can
gripper device with the contact surfaces (2) formed by the corresponding adjacent
rotary arms (6).
5. The can changer according to one or more of the preceding claims, characterized in that the two retaining elements (3) are each disposed mirrored symmetrically with respect
to an actuation device (4).
6. The can changer according to one or more of the claims 2 through 5, characterized in that the retaining elements (3) are each rotatably supported about a rotary bearing (14)
of a rotary arm (6).
7. The can changer according to one or more of the preceding claims, characterized in that the actuation device (4) comprises an actuation element (9) by means of which a force
can be transferred to at least one retaining element (3), by means of which said element
can be moved between the open and the closed position.
8. The can changer according to the preceding claim, characterized in that the actuation element (9) is operationally connected to at least one retaining element
(3) by means of a lever device (10).
9. The can changer according to the preceding claim, characterized in that the actuation device (4) comprises a sliding element (15) by means of which a motion
of the actuation element (9) can be transferred to the lever device (10) and from
the lever device (10) to the retaining element (3).
10. The can changer according to claim 8 or 9, characterized in that the lever device (10) comprises a dead center point that can be passed by moving
the actuation element (9).
11. The can changer according to one or more of the preceding claims, characterized in that the actuation device (4) comprises a foot pedal (11) by means of which the retaining
element (3) can be moved between the open and the closed position.
12. The can changer according to one or more of the preceding claims, characterized in that the actuation device (4) comprises a drive unit, such as in the form of a pneumatic
cylinder (12), that can be actuated by means of a controller, by means of which drive
unit the retaining element (3) can be moved between the open and the closed position.
13. The can changer according to one or more of the preceding claims, characterized in that the actuation device (4) comprises a sensor (13), such as in the form of a contact
sensor, for monitoring the position of the retaining element (3).
14. A method for changing cans (1) on a spinning preparation machine, preferably a drawing
frame, carding machine, or comber, by means of a can changer, in particular by means
of a can changer according to one or more of the preceding claims, by means of which
the cans (1) are brought between a first position and a second position during the
can exchange, characterized in that two cans (1) each are fixed relative to the can changer by means of a common actuation
element (9) prior to the can exchange.
1. Changeur de pots pour une machine de préparation de filage, de préférence une étireuse,
une cardeuse ou une peigneuse, dans lequel le changeur de pots comporte au moins deux
dispositifs de préhension de pots, à l'aide desquels un pot (1) respectivement peut
être transporté depuis une première position vers une seconde position, dans lequel
chaque dispositif de préhension de pots comporte une surface de butée (2) pour le
pot (1) ainsi qu'un élément d'arrêt (3) monté sur palier mobile par à la surface de
butée (2), et dans lequel chaque élément d'arrêt (3) peut être déplacé à l'aide d'un
dispositif d'actionnement (4) entre une position fermée, dans laquelle un pot (1)
peut être fixé à l'aide de l'élément d'arrêt (3) et de la surface de butée (2) homologue
du dispositif de préhension de pots afférent, et une position ouverte, dans laquelle
aucune fixation du pot (1) n'a lieu, caractérisé en ce que les éléments d'arrêt (3) de deux dispositifs de préhension de pots voisins peuvent
être déplacé à l'aide d'un dispositif d'actionnement (4) commun.
2. Changeur de pots selon la revendication 1, caractérisé en ce que le changeur de pots comporte un tourniquet (5) entraînable en rotation par un entraînement
avec une multitude de bras rotatifs (6), qui s'étendent radialement vers l'extérieur
à partir d'un axe de rotation (7) du tourniquet (5), sachant que les surfaces de butée
(2) et les éléments d'arrêt (3) sont formés par des sections des bras rotatifs (6).
3. Changeur de pots selon la revendication précédente, caractérisé en ce qu'une partie au moins des bras rotatifs (6) comporte une partie d'extrémité (8) éloignée
de l'axe de rotation (7) dans le sens radial, dans laquelle est respectivement disposé
un dispositif d'actionnement (4).
4. Changeur de pots selon la revendication 2 ou 3, caractérisé en ce qu'un seul bras rotatif (6) sur deux comporte au moins un dispositif d'actionnement (4)
ainsi que deux éléments d'arrêt (3), sachant que les éléments d'arrêt (3) sont montés
sur des paliers mobiles dans des sens opposés par rapport au dispositif d'actionnement
(4) et forment respectivement, avec les surfaces de butée (2) formées par les bras
rotatifs (6) voisins, un dispositif de préhension de pots.
5. Changeur de pots selon l'une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce que deux éléments d'arrêt (3) respectivement sont disposés en symétrie miroir par rapport
à un dispositif d'actionnement (4).
6. Changeur de pots selon l'une ou plusieurs des revendications 2 à 5, caractérisé en ce que les éléments d'arrêt (3) sont montés sur paliers mobiles respectivement autour d'un
pivot (14) d'un bras rotatif (6).
7. Changeur de pots selon l'une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce que le dispositif d'actionnement (4) comporte un élément d'actionnement (9), à l'aide
duquel une force peut être transmise sur au moins un élément d'arrêt (3), à l'aide
de laquelle il peut être déplacé entre sa position ouverte et sa position fermée.
8. Changeur de pots selon la revendication précédente, caractérisé en ce que l'élément d'actionnement (9) est en liaison fonctionnelle avec au moins un élément
d'arrêt (3) via un dispositif de levier (10).
9. Changeur de pots selon la revendication précédente, caractérisé en ce que le dispositif d'actionnement (4) comporte un élément de glissement (15), à l'aide
duquel un mouvement de l'élément d'actionnement (9) peut être transmis sur le dispositif
de levier (10) et du dispositif de levier (10) sur l'élément d'arrêt (3).
10. Changeur de pots selon la revendication 8 ou 9, caractérisé en ce que le dispositif de levier (10) présente un point mort, qui peut être outrepassé par
déplacement de l'élément d'actionnement (9).
11. Changeur de pots selon l'une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce que le dispositif d'actionnement (4) comporte une pédale (11), à l'aide de laquelle l'élément
d'arrêt (3) peut être déplacé entre sa position ouverte et sa position fermée.
12. Changeur de pots selon l'une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce que le dispositif d'actionnement (4) comporte une unité d'entraînement, en particulier
commandable au moyen d'un dispositif de commande, par exemple sous forme d'un vérin
pneumatique (12), à l'aide de laquelle l'élément d'arrêt (3) peut être déplacé entre
sa position ouverte et sa position fermée.
13. Changeur de pots selon l'une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce que le dispositif d'actionnement (4) comporte un capteur (13), par exemple sous forme
d'un capteur par contact, pour la surveillance de la position de l'élément d'arrêt
(3).
14. Procédé pour remplacer des pots (1) sur une machine de préparation de filage, de préférence
une étireuse, une cardeuse ou une peigneuse, à l'aide d'un changeur de pots, en particulier
à l'aide d'un changeur de pots selon l'une ou plusieurs des revendications précédentes,
avec lequel les pots (1) sont transportés durant le remplacement depuis une première
position vers une seconde position, caractérisé en ce que, avant le remplacement d'un pot, deux pots (1) respectivement sont fixés par rapport
au changeur de pots à l'aide d'un élément d'actionnement (9) commun.