[0001] Die Erfindung betrifft einen Möbelbeschlag für ein Sitz- und Liegemöbel mit einem
Gestell und einem Sitz- und Liegepolster, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Sitz- und Liegemöbel verfügen über die Möglichkeit, von einer Sitzstellung in eine
Liegestellung umgebaut zu werden. In der Sitzstellung wird eine Sitzfläche bereit
gestellt, wobei Sitz- und Liegepolster in der Regel zweiteilig ausgeführt und übereinander
gelagert sind. Dabei werden sie zumeist von einer Lehnenpolsterung teilweise überdeckt,
um die Sitzfläche zu verkürzen und auf diese Weise ein angenehmeres Sitzen zu ermöglichen.
In der Liegestellung sind der Sitz- und Liegepolster nebeneinander angeordnet, um
eine vergrößerte Liegefläche bereit zu stellen. Um das Sitz- und Liegemöbel von der
Sitzstellung in die Liegestellung umzubauen sind in der Regel ausschiebbare oder ausschwenkbare
Rahmen- oder Gestellteile vorgesehen, deren Verschub- oder Hubbewegung etwa mithilfe
von Führungsschienen relativ zu einem unbewegten Rahmen- oder Gestellteil geführt
ist.
[0004] Bei Ausführungen dieser Art sind somit im Zuge des Umbaus von der Sitzstellung in
die Liegestellung nicht nur Sitz- und Liegepolser zu bewegen, sondern auch entsprechende
Rahmen- oder Gestellteile, die im Zuge des Umbaus von einem unbewegten Gestell herausgehoben
oder herausgezogen und am Boden abgestellt werden. Dieser Vorgang erfordert mitunter
hohen Kraftaufwand in zumeist gebückter Haltung, der von vielen Benutzern als beschwerlich
empfunden wird. Falls Räder, Rollen und dergleichen vorgesehen sind, um das Sitz-
und/oder Liegepolster im Zuge seiner Ausschubbewegung am Boden abzustützen, können
mitunter Beschädigungen des Bodenbelages auftreten. Des Weiteren sind bekannte Sitz-
und Liegemöbelbeschläge in der Regel so ausgeführt, dass sie zwei definierte GebrauchsIagen
ermöglichen, eben die Sitzstellung und die Liegestellung, aber zusätzliche Stellungen,
etwa eine Liegestellung mit verkürzter Liegefläche, die auch als "Querschläferstellung"
bezeichnet wird, nicht verwirklicht werden können. Sitz- und Liegemöbel mit einer
derart verkürzten Liegefläche, bei der eine Person in einer Schlafstellung parallel
zur Lehne ausreichend Platz findet, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, etwa für
Einpersonenhaushalte. Dennoch sollen diese Sitz- und Liegemöbel im Bedarfsfall auch
ausreichend Platz für zwei Personen in einer Schlafstellung senkrecht zur Lehne finden
(so genannte "Längsschläferstellung"), sodass drei Gebrauchslagen wünschenswert wären,
nämlich eine Sitzstellung, eine Querschläferstellung und eine Längsschläferstellung.
Bekannte Möbelbeschläge sind hierfür jedoch nicht geeignet.
[0005] Es ist somit Ziel der Erfindung einen Möbelbeschlag für ein Sitz- und Liegemöbel
bereit zu stellen, der einerseits einen leichten Umbau von Sitz- in Liegestellungen
auch bei mitunter schweren Rahmen- oder Polsterteilen ermöglicht, ohne dabei längere
Rollwege auf dem Bodenbelag vollziehen zu müssen, und andererseits die Verwirklichung
von Gebrauchslagen zusätzlich zu einer Sitzstellung und einer Liegestellung.
[0006] Diese Ziele werden durch die Merkmale von Anspruch 1 erreicht. Anspruch 1 bezieht
sich auf einen Möbelbeschlag für ein Sitz- und Liegemöbel mit einem Gestell und einem
Sitz- und Liegepolster, wobei eine Teleskopschiene mit einer Befestigungsschiene zur
Befestigung am Gestell, einer an der Befestigungsschiene mittels erster Kugellager
gleitend gelagerten Gleitschiene und einer an der Gleitschiene mittels zweiter Kugellager
gleitend gelagerten Trägerschiene, an der ein Sitz- und Liegepolsterbeschlag befestigt
ist, vorgesehen ist, wobei die Gleitschiene und die Trägerschiene in einer verkürzten
Stellung der Teleskopschiene relativ zur Befestigungsschiene arretierbar sind, und
in einer ausgeschobenen Stellung der Teleskopschiene die Trägerschiene relativ zur
Gleitschiene mithilfe von ersten Arretierungselementen, die an der Träger- und/oder
Gleitschiene angeordnet sind, arretierbar ist, und die Gleitschiene relativ zur Befestigungsschiene
mithilfe von zweiten Arretierungselementen, die an der Gleit- und/oder Befestigungsschiene
angeordnet sind. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass der Sitz- und Liegepolsterbeschlag
zwei Parallelogrammlenker umfasst, die an ihren ersten Enden an der Trägerschiene
schwenkbar befestigt sind, und an ihren zweiten Enden an einem Sitzpolsterbeschlagsteil
für den Sitzpolster schwenkbar befestigt sind, wobei die beiden Parallelogrammlenker
jeweils einen quer zu ihren Längsachsen abstehenden Auslegerarm aufweisen, an deren
freien Enden ein Liegepolsterbeschlagsteil für den Liegepolster schwenkbar befestigt
ist.
[0007] Der Aufbau der Teleskopschiene bestehend aus drei ineinander angeordneten Schienen,
nämlich - in einer Aufzählung von außen nach innen - der fest am Gestell montierten
Befestigungsschiene, der mittleren Gleitschiene und der den Sitz- und Liegepolsterbeschlag
tragenden Trägerschiene, ist ausreichend stabil, um nicht nur eine Führungsfunktion
für die Ausschubbewegung des Sitz- und Liegepolsters zu gewährleisten, sondern auch
eine Tragefunktion für den Sitz- und Liegepolster auch in deren ausgeschobenen Stellung,
ohne hierfür zusätzliche Stützelemente zu benötigen. Somit kann auf stützende Rahmen-
oder Gestellteile verzichtet werden, sodass im Zuge der Ausschubbewegung lediglich
der Sitz- und zu bewegen ist, woraus sich eine entsprechende Gewichtsreduktion ergibt.
Da das Gewicht des Sitz- und Liegepolsters während der Ausschubbewegung zur Gänze
auf der Teleskopschiene lastet, sind Kugellager zwischen den bewegten Schienen vorgesehen,
um dennoch eine hohe Leichtgängigkeit der Ausschubbewegung zu gewährleisten. Für einen
Umbau in die Liegestellung sind der Sitzpolster und der Liegepolster in der Regel
von einer übereinander angeordneten Lagerung von Sitz- und Liegepolster in eine nebeneinander
gelagerte Anordnung überzuführen, was mithilfe eines entsprechenden Sitz- und Liegepolsterbeschlages
zu bewerkstelligen ist. Um hierfür ein unbewegliches Lager für den Sitz- und Liegepolsterbeschlag
zu schaffen ist ferner vorgesehen, dass in der ausgeschobenen Stellung der Teleskopschiene
die Trägerschiene relativ zur Gleitschiene mithilfe von ersten Arretierungselementen,
die an der Träger- und/oder Gleitschiene angeordnet sind, arretierbar ist, und die
Gleitschiene relativ zur Befestigungsschiene mithilfe von zweiten Arretierungselementen,
die an der Gleit- und/oder Befestigungsschiene angeordnet sind. Die Arretierungselemente
sind somit am Möbelbeschlag selbst angeordnet und erfordern daher kein Zusammenwirken
mit externen Komponenten des Gestells. Die Gleit- und Trägerschienen der Teleskopschiene
können daher in eine, das Gestell überragende Lage gezogen werden und arretieren in
ihrer ausgeschobenen Position selbsttätig, ohne dass ein Zusammenwirken mit auszuschiebenden
oder sonstwie zu bewegenden Rahmen oder Gestellteilen erforderlich wäre. Die ersten
und zweiten Arretierungselemente können etwa als Rastelemente ausgeführt sein, die
in entsprechende Durchbrüche der zu arretierenden Schiene eingreifen Die Arretierung
mithilfe der ersten und zweiten Arretierungselemente ist ferner in zweckmäßiger Weise
so ausgeführt, dass die Arretierung bei Überschreiten einer definierten Rockschubkraft
gelöst werden kann, sodass sich Sitz- und wieder in ihre Sitzstellung bewegen lassen.
Da der Sitz- und Liegepolsterbeschlag an der Trägerschiene angeordnet ist, kann die
Rückschubbewegung der Teleskopschiene unabhängig vom Sitz- und Liegepolsterbeschlag
ausgeführt werden. Das ermöglicht weitere Gebrauchslagen wie etwa eine Querschläferstellung,
die zusätzlich zu einer Längsschläfer- und Sitzstellung gewählt werden können, wie
noch näher ausgeführt werden wird.
[0008] Der erfindungsgemäße Möbelbeschlag umfasst zwei Parallelogrammlenker, die an ihren
ersten Enden an der Trägerschiene schwenkbar befestigt sind, und an ihren zweiten
Enden an einem Sitzpolsterbeschlagsteil für den Sitzpolster schwenkbar befestigt sind.
Ein solcher Sitz- und Liegepolsterbeschlag ermöglicht einerseits eine Lagerung, bei
der der Sitzpolster und der Liegepolster übereinander angeordnet sind, wobei der Sitzpolster
auf dem aufliegt. Andererseits können die Parallelogrammlenker aber auch so verschwenkt
werden, dass der Sitzpolster vom Liegepolster abgehoben und bei weitestgehender Beibehaltung
einer horizontalen Lage neben den Liegepolster positioniert werden kann. Der Sitzpolster
bildet auf diese Weise mit dem Liegepolster eine gemeinsame Liegefläche. Die in ihrer
ausgeschobenen Stellung arretierte Trägerschiene bildet für diese Schwenkbewegung
eine ausreichend sichere Lagerung. Ein solcher Sitz- und Liegepolsterbeschlag vermeidet
für diesen Umbau aufgrund der weitestgehenden Beibehaltung einer horizontalen Lage
des Sitzpolsters raumgreifende Bewegungen, wodurch der Kraftaufwand und das Verletzungsrisiko
minimiert werden. Unabhängig davon, ob Sitz- und übereinander oder nebeneinander angeordnet
sind, lassen sie sich über deren Lagerung auf der Trägerschiene in horizontaler Richtung
verschieben, wodurch Quer- und Längsschläferstellungen verwirklicht werden können.
[0009] Da die beiden Parallelogrammlenker jeweils einen quer zu ihren Längsachsen abstehenden
Auslegerarm aufweisen, an deren freien Enden ein Liegepalsterbeschlagsteil für den
schwenkbar befestigt ist, kann der Liegepolster im Zuge des Verschwenkens der Parallelogrammlenker
und dem dadurch vermittelten Anheben und Abstellen des Sitzpolsters geringfügig angehoben
werden. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass die obere Sitz- bzw. Liegefläche
unabhängig davon, ob Sitz- und Liegepolster übereinander oder nebeneinander angeordnet
sind, auf derselben Höhe verbleibt. Unabhängig davon, ob Sitz- und Liegepolster übereinander
oder nebeneinander angeordnet sind, kann die Liegefläche daher durch Verschwenken
der Lehne zu einer durchgängigen Fläche ergänzt werden.
[0010] Hierfür wird insbesondere ein Sitz- und Liegemöbel mit einem Gestell und einem Sitz-
und Liegepolster, sowie jeweils einem, an gegenüberliegenden Seiten des Gestells angeordneten
Möbelbeschlag gemäß der Erfindung vorgeschlagen, bei dem eine schwenkbare Lehne vorgesehen
ist, die von einer aufrechten Position in den Ausschubweg des Sitz- und Liegepolsters
zwischen der verkürzten und der ausgeschobenen Stellung der Teleskopschiene so schwenkbar
ist, dass ihre, in aufrechter Position rückseitige Fläche in verschwenkter Position
eine horizontale Liegefläche mit dem Sitz- und Liegepolster bildet. Ein solches Sitz-
und Liegemöbel verfügt zunächst über eine Sitzstellung, bei der sich der Sitzpolster
über dem Liegepolster befindet, und sich Sitz- und Liegepolster in einer lehnennahen
Position befinden. Das Sitz- und Liegemöbel kann umgebaut werden, indem die Teleskopschiene
in ihre ausgeschobene Stellung gebracht wird, wobei Sitz- und Liegepolster in eine
lehnenferne Position gebracht werden. In weiterer Folge kann der Sitzpolster neben
den Liegepolster verschwenkt werden, und die schwenkbare Lehne von einer aufrechten
Position in den Ausschubweg des Sitz- und Liegepolsters zwischen der verkürzten und
der ausgeschobenen Stellung der Teleskopschiene. Auf diese Weise wird eine Längsschläferstellung
in Form einer größtmöglichen Liegefläche verwirklicht. Es könnte aber auch bei verkürzter
Stellung der Teleskopschiene der Sitzpolster neben den Liegepolster verschwenkt werden,
ohne dass in weiterer Folge die Liegefläche durch die Lehne ergänzt wird, sodass die
Liegefläche auf diese Weise verkürzt wird und eine Querschläferstellung bildet.
[0011] Freilich sind auch weitere Ausführungsformen für das Sitz- und Liegemöbel denkbar.
So könnte eine Längsschläferstellung auch ohne schwenkbare Lehne oder mit einer, auf
andere Weise schwenkbaren Lehne als vorgeschlagen verwirklicht werden. Auch der Sitz-
und Liegepolsterbeschlag kann auf unterschiedliche Weise ausgeführt sein, um eine
Längs- und/oder Querschläferstellung zu ermöglichen.
[0012] Wie bereits erwähnt wurde, können die ersten und zweiten Arretierungselemente etwa
als Rastelemente ausgeführt sein, die in entsprechende Durchbrüche der zu arretierenden
Schiene eingreifen. Die Arretierung mithilfe der ersten und zweiten Arretierungselemente
ist in zweckmäßiger Weise so ausgeführt, dass die Arretierung bei Überschreiten einer
definierten Rückschubkraft gelöst werden kann, sodass sich Sitz- und Liegepolster
wieder in eine lehnennahe Position bewegen lassen. Für die Arretierung der Gleitschiene
und der Trägerschiene relativ zur Befestigungsschiene in einer verkürzten Stellung
der Teleskopschiene könnte etwa ein Sperrbolzen vorgesehen sein, der mithife eines
Auslösers von einer, die Arretierung bewirkenden Sperrstellung in eine, die Arretierung
lösenden Freigabestellung bewegbar ist. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird
hingegen vorgeschlagen, dass die Lehne einen Lehnenbeschlag mit einem Verriegelungshaken
aufweist, und für die Arretierung der Gleitschiene und der Trägerschiene relativ zur
Befestigungsschiene in einer verkürzten Stellung der Teleskopschiene die Trägerschiene
mit einem Verriegelungsfortsatz für den Verriegelungshaken versehen ist, wobei der
Verriegelungshaken bei aufrechter Stellung der Lehne in den Verriegelungsfortsatz
einhakt und sich bei Verschwenken der Lehne in Richtung des Sitz- und Liegepolsters
vom Verriegelungsfortsatz löst. Die Arretierung wird somit gelöst, indem sich bei
Verschwenken der Lehne in ihre Liegestellung der Verriegelungshaken vom Verriegelungsfortsatz
löst und die Gleit- und Trägerschiene dadurch freigibt, um den Sitz- und Liegepolster
von seiner lehnennahen Sitzstellung in seine lehnenferne Liegestellung verschieben
zu können. Da der Sitz- und Liegepolster in ihrer lehnennahen Position in der Praxis
immer mit einem geringfügigen Anpressdruck an der Lehnenpolsterung anliegen, wird
der Sitz- und Liegepolster bei Lösen der Arretierung aufgrund der Elastizität der
beteiligten Polsterungen sofort geringfügig ausgeschoben, wodurch das Lösen der Arretierung
erleichtert wird.
[0013] Im Unterschied zu den ersten und zweiten Arretierungselementen ist somit ein geringfügiges
Verschwenken der Lehne in Richtung ihrer Liegestellung erforderlich, um die Arretierung
der verkürzten Stellung zu lösen. Auf diese Weise kann auch ein ungewolltes Lösen
der Arretierung in der Sitzstellung verhindert werden, da die Lehne in der Sitzstellung
für gewöhnlich entgegen dieser Richtung belastet wird.
[0014] Um das Hantieren mit dem zweifach zu beiden Seiten des Gestells angeordneten Sitz-
und Liegepolsterbeschlag in der ausgeschobenen Stellung der Teleskopschiene zu erleichtern
und Belastungen auf die Arretierung der ausgeschobenen Stellung durch asynchrone Bewegungen
zu verringern wird ferner vorgeschlagen, dass die an gegenüberliegenden Seiten des
Gestells angeordneten Sitz- und Liegepolsterbeschläge über eine starr am jeweiligen
Sitz- und Liegepolsterbeschlag befestigte Synchronisierstange verbunden sind, von
der zumindest ein, vorzugsweise mit einer Rolle versehener Stützfuß absteht. Eine
solche Ausführung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn der Sitzpolster neben den
Liegepolster verschwenkt werden muss, weil dadurch auch die Teleskopschiene bei vertikalen
Belastungen entlastet wird. Wird etwa ein Parallelogrammgelenk für den Sitz- und Liegepolsterbeschlag
verwendet, kann die Synchronisierstange an zwei, an gegenüberliegenden Seiten des
Gestells angeordneten Parallelogrammlenkern starr befestigt sein. Da die Parallelogrammlenker
verschwenkt werden, kann auf diese Weise auch der Stützfuß von einer inaktiven Position
in eine aktive Position verschwenkt werden.
[0015] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen mithilfe der beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen hierbei die
Fig. 1a die Teleskopschiene eines erfindungsgemäßen Möbelbeschlages entlang der Schnittebene
A-A gemäß der Fig. 1c,
Fig. 1b die Teleskopschiene gemäß der Fig. 1c von der Seite gesehen,
Fig. 1c die Teleskopschiene eines erfindungsgemäßen Möbelbeschlages in Vorderansicht,
Fig. 2 die Teleskopschiene gemäß der Fig. 1c in perspektivischer Ansicht,
Fig. 3a eine Ausführungsform der Befestigungsschiene von oben gesehen,
Fig. 3b eine Ausführungsform der Befestigungsschiene von der Seite gesehen,
Fig. 3c eine Ausführungsform der Befestigungsschiene in Vorderansicht,
Fig. 4a eine Ausführungsform der Trägerschiene von oben gesehen,
Fig. 4b eine Ausführungsform der Trägerschiene von der Seite gesehen,
Fig. 4c eine Ausführungsform der Trägerschiene in Vorderansicht,
Fig. 5a eine perspektivische Ansicht einer an einem Gestellteil montierten Teleskopschiene
mit einer Ausführungsform eines Sitz- und Liegepolsterbeschlages in Sitzstellung,
Fig. 5b die Darstellung gemäß der Fig. 5a in Vorderansicht,
Fig. 6a eine perspektivische Ansicht einer an einem Gestellteil montierten Teleskopschiene
mit einer Ausführungsform eines Sitz- und Liegepolsterbeschlages in ausgeschobener
Stellung der Teleskopschiene,
Fig. 6b die Darstellung gemäß der Fig. 6a in Vorderansicht,
Fig. 7a eine perspektivische Ansicht einer an einem Gestellteil montierten Teleskopschiene
mit einer Ausführungsform eines Sitz- und Liegepolsterbeschlages in ausgeschobener
Stellung der Teleskopschiene und angehobener Stellung des Sitz- und Liegepolsterbeschlages,
Fig. 7b die Darstellung gemäß der Fig. 7a in Vorderansicht,
Fig. 8a eine perspektivische Ansicht einer an einem Gestellteil montierten Teleskopschiene
mit einer Ausführungsform eines Sitz- und Liegepolsterbeschlages in ausgeschobener
Stellung der Teleskopschiene und nebeneinander angeordneter Stellung des Sitz- und
Liegepolsterbeschlages,
Fig. 8b die Darstellung gemäß der Fig. 8a in Vorderansicht,
Fig. 9a eine perspektivische Ansicht einer an einem Gestellteil montierten Teleskopschiene
mit einer Ausführungsform eines Sitz- und Liegepolsterbeschlages in verkürzter Stellung
der Teleskopschiene und nebeneinander angeordneter Stellung des Sitz- und Liegepolsterbeschlages,
Fig. 9b die Darstellung gemäß der Fig. 9a in Vorderansicht,
Fig. 10 eine Ausführungsform eines Lehnenbeschlages in aufrechter Stellung der Lehne,
Fig. 11 den Lehnenbeschlag gemäß Fig. 10 in einer Zwischenstellung im Zuge des Umbaus
des Möbels in eine Liegestellung,
Fig. 12 den Lehnenbeschlag gemäß Fig. 10 in einer Liegestellung des Möbels,
Fig. 13a eine perspektivische Ansicht einer an einem Gestellteil montierten Teleskopschiene
mit einer weiteren Ausführungsform eines Sitz- und Liegepolsterbeschlages in Sitzstellung,
Fig. 13b die Darstellung gemäß der Fig. 5a in Vorderansicht,
Fig. 14a eine perspektivische Ansicht einer an einem Gestellteil montierten Teleskopschiene
mit der Ausführungsform eines Sitz- und Liegepolsterbeschlages gemäß Fig. 13 in ausgeschobener
Stellung der Teleskopschiene,
Fig. 14b die Darstellung gemäß der Fig. 14a in Vorderansicht,
Fig. 15a eine perspektivische Ansicht einer an einem Gestellteil montierten Teleskopschiene
mit einer Ausführungsform eines Sitz- und Liegepolsterbeschlages gemäß Fig. 13 in
ausgeschobener Stellung der Teleskopschiene und angehobener Stellung des Sitz- und
Liegepolsterbeschlages,
Fig. 15b die Darstellung gemäß der Fig. 15a in Vorderansicht,
Fig. 16a eine perspektivische Ansicht einer an einem Gestellteil montierten Teleskopschiene
mit einer Ausführungsform eines Sitz- und Liegepolsterbeschlages gemäß Fig. 13 in
ausgeschobener Stellung der Teleskopschiene und nebeneinander angeordneter Stellung
des Sitz- und Liegepolsterbeschlages,
Fig. 16b die Darstellung gemäß der Fig. 16a in Vorderansicht,
Fig. 17a eine perspektivische Ansicht einer an einem Gestellteil montierten Teleskopschiene
mit einer Ausführungsform eines Sitz- und Liegepolsterbeschlages gemäß Fig. 13 in
verkürzter Stellung der Teleskopschiene und nebeneinander angeordneter Stellung des
Sitz- und Liegepolsterbeschlages,
Fig. 17b die Darstellung gemäß der Fig. 17a in Vorderansicht,
Fig. 18a eine weitere Ausführungsform eines Lehnenbeschlages in aufrechter Stellung
der Lehne mit Verriegelungsfortsatz in perspektivischer Darstellung sowie im Vergleich
zu den Fig. 10 bis 12 in spiegelverkehrter Ausführung für die gegenüberliegende Seite
des Gestells,
Fig. 18b die Ausführungsform und Stellung des Lehnenbeschlages gemäß der Fig. 18a
in Seitenansicht,
Fig. 18c die Ausführungsform und Stellung des Lehnenbeschlages gemäß der Fig. 18a
in Vorderansicht,
Fig. 18d die Ausführungsform und Stellung des Lehnenbeschlages gemäß der Fig. 18a
in Draufsicht,
Fig. 19a eine perspektivische Darstellung des Zusammenwirkens des am Gestellteil des
Sitz- und Liegemöbels montierten Lehnenbeschlages gemäß der Fig. 18, sowie der Teleskopschiene
gemäß der Fig. 13-17 zur Arretierung der Teleskopschiene in deren verkürzten Stellung,
Fig. 19b die Anordnung gemäß der Fig. 19a in Vorderansicht, und die
Fig. 19c eine vergrößerte Darstellung des in der Fig. 19b eingezeichneten Details
"A" zur Erläuterung des Zusammenwirkens von Verriegelungshaken am Lehnenbeschlag und
Verriegelungsfortsatz der Trägerschiene zur Arretierung des Teleskopbeschlages in
der aufrechten Stellung der Lehne.
[0016] Zunächst wird der Aufbau der Teleskopschiene eines erfindungsgemäßen Möbelbeschlages
mithilfe der Fig. 1 bis 4 erläutert. Die Teleskopschiene umfasst eine Befestigungsschiene
1, eine an der Befestigungsschiene 1 mittels erster Kugellager 2 gleitend gelagerte
Gleitschiene 3 und eine an der Gleitschiene 3 mittels zweiter Kugellager 4 gleitend
gelagerte Trägerschiene 5. Die Befestigungsschiene 1 wird an einem Gestell des Sitz-
und Liegemöbels befestigt und ist relativ zum Gestell unbeweglich. An der Trägerschiene
5 ist in weiterer Folge ein Sitz- und Liegepolsterbeschlag befestigt, wobei das Gestell
und der Sitz- und Liegepolsterbeschlag in den Fig. 1 bis 4 nicht ersichtlich sind.
[0017] In einer ausgeschobenen Stellung der Teleskopschiene ist die Trägerschiene 5 relativ
zur Gleitschiene 3 mithilfe von ersten Arretierungselementen 8, die an der Trägerschiene
5 und/oder der Gleitschiene 3 angeordnet sind, arretierbar, und die Gleitschiene 3
relativ zur Befestigungsschiene 1 mithilfe von zweiten Arretierungselementen 9, die
an der Gleitschiene 3 und/oder der Befestigungsschiene 1 angeordnet sind. Die ersten
Arretierungselemente 8 sind etwa als Rastelemente ausgeführt, wobei ein elastischer
bzw. federnder Arretierungsteil 8a in einen entsprechenden Durchbruch 8b in der zu
arretierenden Schiene eingreift. Die zweiten Arretierungselemente 9 sind in analoger
Weise ausgeführt. Die ersten und zweiten Arretierungselemente 8, 9 können freilich
auch auf andere Weise ausgeführt werden, wobei die Arretierung in zweckmäßiger Weise
so ausgeführt ist, dass die Arretierung bei Überschreiten einer definierten Rückschubkraft
gelöst werden kann, sodass sich die Teleskopschiene wieder verkürzen lässt und sich
Sitz- und Liegepolster wieder in ihre Sitzstellung bewegen lassen. Wie in der Fig.
1b ersichtlich ist, definieren die Seitenteile der Befestigungsschiene 1 und der Gleitschiene
3 einen Zwischenraum, in dem die Kugeln des ersten Kugellagers 2 formschlüssig aufgenommen
sind, sodass sich die Gleitschiene 3 relativ zur Befestigungsschiene 1 in Längsrichtung
bewegen kann, in Querrichtung aber fixiert ist. Analoges gilt für die Seitenteile
der Gleitschiene 3 und der Trägerschiene 5.
[0018] Anhand der Fig. 5 bis 9 wird eine erstet Ausführungsform eines Sitz- und Liegepolsterbeschlages
erläutert, der an der Trägerschiene 5 befestigt ist. Der Sitz- und Liegepolsterbeschlag
umfasst zwei Parallelogrammlenker 10a, 10b, die an ihren ersten Enden an der Trägerschiene
5 schwenkbar befestigt sind, und an ihren zweiten Enden an einem Sitzpolsterbeschlagsteil
11 für den Sitzpolster schwenkbar befestigt sind. Die beiden Parallelogrammlenker
10a,10b weisen ferner jeweils einen quer zu ihren Längsachsen abstehenden Auslegerarm
12a,12b auf, an deren freien Enden ein Liegepolsterbeschlagsteil 13 für den Liegepolster
schwenkbar befestigt ist. In ihren mittigen Bereichen weisen die beiden Parallelogrammlenker
10a,10b des Weiteren jeweils quer zu ihren Längsachsen abstehende Befestigungsarme
14a,14b auf, über die die beiden Parallelogrammlenker 10a,10b über eine Feder 15 miteinander
verbunden sind. Die in den Fig. 5 bis 9 und 13 bis 17 gezeigte Teleskopschiene ist
mitsamt dem ihr zugeordneten Sitz- und Liegepolsterbeschlag in zweifacher Ausführung
auf gegenüberliegenden Seiten des Gestells montiert. Um eine synchrone Bewegung des
Sitz- und Liegepolsterbeschlages zu gewährleisten ist ferner eine Synchronisierstange
18 vorgesehen, die starr mit dem jeweiligen Parallelogrammlenker 10a der beiden gegenüberliegenden
Sitz- und Liegepolsterbeschläge verbunden ist, und von der zumindest ein, vorzugsweise
mit einer Rolle 19 versehener Stützfuß 20 absteht. In der Fig. 5 befindet sich der
Stützfuß 20 dabei in einer inaktiven Stellung.
[0019] Die Gleitschiene 3 und die Trägerschiene 5 sind in einer verkürzten Stellung der
Teleskopschiene relativ zur Befestigungsschiene 1 arretierbar, um den Sitz- und Liegepolster
in ihrer lehnennahen Position zu fixieren. Hierfür ist eine, an der Trägerschiene
5 befestigte Aufnahme 6 für einen Sperrbolzen 7 (in den Fig. 1 bis 4 nicht ersichtlich)
vorgesehen. Der Sperrbolzen 7 (siehe etwa Fig. 5b) ist vertikal beweglich am Gestell
gelagert und etwa mittels einer Druckfeder in Eingriff mit einer Öffnung 6a der Aufnahme
6 gehalten. Sobald der Sperrbolzen 7 in die Öffnung 6a der Aufnahme 6 eintritt, ist
die Trägerschiene 5 relativ zum Gestell fixiert, und somit auch die Gleitschiene 3.
Die Teleskopschiene verbleibt somit in ihrer verkürzten Stellung, bis mittels eines
Auslösers der Sperrbolzen 7 entgegen der rückstellenden Kraft der Druckfeder zurückgezogen
wird, um aus der Öffnung 6a zu treten und die Trägerschiene 5 somit freizugeben. Der
Auslöser kann aber freilich auch auf andere Weise ausgeführt werden. Anstatt eines
Sperrbolzens 7 kann aber auch vorgesehen sein, dass die Arretierung durch Verschwenken
der Lehne 21 gelöst wird, wie in weiterer Folge noch genauer erläutert werden wird.
[0020] Die Fig. 5 zeigt die Teleskopschiene in ihrer verkürzten Stellung, die der Sitzstellung
des Sitz- und Liegemöbels entspricht, wobei der Sperrbolzen 7 in die Aufnahme 6 eingreift.
Der Sperrbolzen 7 ist in einer Sperrbolzenhalterung 16 vertikal beweglich gehalten,
wobei die Sperrbolzenhalterung 16 ihrerseits fest an einem Gestellteil 17 montiert
ist. Auch die Befestigungsschiene 1 ist unbeweglich am Gestellteil 17 befestigt.
[0021] Nach Betätigung eines Auslösers gibt der Sperrbolzen 7 die Aufnahme 6 frei, und die
Gleitschiene 3 sowie die Trägerschiene 5 können in eine ausgeschobene Stellung der
Teleskopschiene übergeführt werden, bis die ersten und zweiten Arretierungselemente
8, 9 so verrasten, dass eine Bewegung der Gleitschiene 3 relativ zur Befestigungsschiene
1, sowie eine Bewegung der Trägerschiene 5 relativ zur Gleitschiene 3 unterbunden
wird. In den Fig. 6 bis 8 ist eine solche ausgeschobene Position der Teleskopschiene
gezeigt. In der Fig. 6 befindet sich dabei der Sitz- und Liegepolsterbeschlag in einer
Stellung, bei der der Sitzpolsterbeschlag 11 oberhalb des Liegepolsterbeschlages 13
angeordnet ist, und der Sitzpolster somit oberhalb des Liegepolsters angeordnet ist.
Diese Stellung des Sitz- und Liegepolsterbeschlages ist weiterhin jene, die auch in
der Sitzstellung eingenommen wird.
[0022] In der Fig. 7 befindet sich der Sitz- und Liegepolsterbeschlag in einer Zwischenstellung
im Zuge des Umbaus in eine Liegestellung, bei der der Sitzpolsterbeschlag 11 angehoben
wurde. Über die Auslegerarme 12a,12b wird diese Schwenkbewegung auch auf den Liegepolsterbeschlag
13 übertragen, der ebenfalls geringfügig angehoben wurde. Mit der Verschwenkung der
Parallelogrammlenker 10a wird auch die Synchronisierstange 18 und somit der Stützfuß
20 verschwenkt. Der Stützfuß 20 befindet sich aber weiterhin in inaktiver Stellung.
Die Feder 15 weist in der in Fig. 7 gezeigten Stellung eine geringere Spannung auf,
als etwa in jener der Fig. 6. Die Hubbewegung des Sitzpolsterbeschlages 11 und des
Liegepolsterbeschlages 13 wird somit von der Feder 15 unterstützt, sodass der Kraftaufwand
verringert wird.
[0023] In der Fig. 8 befindet sich schließlich der Sitzpolsterbeschlag 11 neben dem Liegepolsterbeschlag
13, und somit der Sitzpolster neben dem Liegepolster, wobei Sitz- und Liegepolster
eine gemeinsame Liegefläche bilden. Der Sitzpolsterbeschlag 11 wurde dabei im Vergleich
zur Fig. 7 abgesenkt, und der Liegepolsterbeschlag 13 weiter angehoben, wobei die
Feder 15 wieder gespannt wurde. Das Spannen der Feder 15 erfolgt jedoch schwerkraftunterstützt,
sodass kein zusätzlicher Kraftaufwand hierfür erforderlich ist, und bremst die Abwärtsbewegung
des Sitzpolsters ab. Mit der weiteren Verschwenkung der Parallelogrammlenker 10a wurde
auch die Synchronisierstange 18 und somit der Stützfuß 20 zunehmend verschwenkt, sodass
der Stützfuß 20 schließlich eine Bodenfläche erreicht hat und sich auf ihr abstützt.
Der Stützfuß 20 befindet sich somit nun in aktiver Stellung, in der er den Sitz- und
Liegepolsterbeschlag und somit die Trägerschiene 5 gegenüber vertikalen Belastungen
entlastet.
[0024] Wie bereits erwähnt wurde, bilden in der Konfiguration gemäß der Fig. 8 der Sitzpolster
und der Liegepolster eine gemeinsame Liegefläche. In der ausgeschobenen Stellung der
Teleskopschiene befindet sich jedoch entlang des Ausschubweges des Sitz- und Liegepolsters
zwischen der verkürzten und der ausgeschobenen Stellung der Teleskopschiene, also
zwischen dem Liegepolsterbeschlag 13 und der Lehne 21 (in den Fig. 5 bis 9 nicht ersichtlich),
ein Freiraum. Um diesen Freiraum zu vermeiden kann eine schwenkbare Lehne 21 vorgesehen
sein (siehe Fig. 10 bis 12), die von einer aufrechten Position (siehe Fig. 10) in
den Ausschubweg des Sitz- und Liegepolsters zwischen der verkürzten und der ausgeschobenen
Stellung der Teleskopschiene so schwenkbar ist, dass ihre, in aufrechter Position
rückseitige Fläche in verschwenkter Position eine horizontale Liegefläche mit dem
Sitz- und Liegepolster bildet (siehe Fig. 12). Eine solche Anordnung würde eine größtmögliche
Liegefläche in Form einer Längsschläferstellung darstellen. Alternativ könnte die
Teleskopschiene aber auch wieder in ihre verkürzte Stellung übergeführt werden, wie
sie in der Fig. 9 dargestellt ist. Hierbei wurden die Trägerschiene 5 und die Gleitschiene
3 unter Überwindung der Arretierungskraft der ersten und zweiten Arretierungselemente
8,9 wieder soweit in Richtung des Sperrbolzens 7 verschoben, bis der Sperrbolzen 7
nach Passieren einer Auflaufkante der Aufnahme 6 in die Öffnung 6a der Aufnahme 6
eintritt und die Trägerschiene 5 somit fixiert. Diese Einschubbewegung wird durch
die Rollen 19 der Stützfüße 20 erleichtert. Eine solche Anordnung bewirkt eine Verkürzung
der Liegefläche in Form einer Querschläferstellung. Freilich kann diese Querschläferstellung
auch erreicht werden, indem ausgehend von der lehnennahen Sitzstellung der Sitzpolster
einfach neben den Liegepolster verschwenkt und abgestellt wird, ohne die Teleskopschiene
zu verlängern und wieder zu verkürzen.
[0025] Anhand der Fig. 10 bis 12 wird in weiterer Folge eine mögliche Ausführungsform einer
schwenkbaren Lehne 21 zur Bildung einer größtmöglichen Liegefläche für die Verwirklichung
einer Längsschläferstellung beschrieben. In den Fig. 18a bis 18d ist derselbe Lehnenbeschlag
dargestellt, allerdings mit einem Verriegelungshaken 29 und in spiegelverkehrter Ausführung
für die gegenüberliegende Seite des Gestellteils 17. Die Fig. 10 zeigt einen Gestellteil
17 und eine Lehne 21 eines Sitz- und Liegemöbels, wobei abgesehen vom Gestellteil
17 die in den Fig. 1 bis 9 erläuterten Komponenten nicht ersichtlich sind und die
Lehne 21 ohne Polsterung dargestellt ist. Die Lehne 21 ist am Gestellteil 17 über
einen Lehnenbeschlag gehalten, der einen ersten Lenker 23, sowie einen zweiten Lenker
24 umfasst. Der erste Lenker 23 ist mit seinem gestellseitigen Lenkerende am Gestellteil
17 über einen gestellseitigen Beschlagsteil 25 angelenkt und mit seinem lehnenseitigen
Lenkerende über einen lehnenseitigen Beschlagsteil 28 an der Lehne 21. Der gestellseitige
Beschlagsteil 25 ist über Befestigungsbohrungen 22 (siehe etwa Fig. 9b) am Gestellteil
17 befestigt und weist einen vertikal abstehenden Fortsatz 26 auf, an dem ein Anschlag
27 befestigt ist. Am Fortsatz 26 ist ferner das gestellseitige Lenkerende des zweiten
Lenkers 24 angelenkt, der mit seinem lehnenseitigen Lenkerende über einen lehnenseitigen
Beschlagsteil 28 an der Lehne 21 angelenkt ist. Die Gelenkachsen der gestellseitigen
Lenkerenden des ersten Lenkers 23 und des zweiten Lenkers 24 sind jeweils ortsfest,
wobei die Gelenkachse des gestellseitigen Lenkerendes des zweiten Lenkers 24 zwischen
den beiden Gelenkachsen des ersten Lenkers 23 liegt. Die Gelenkachsen der lehnenseitigen
Lenkerenden des ersten Lenkers 23 und des zweiten Lenkers 24 sind hingegen nicht ortsfest,
sondern drehbar um die ortsfesten, gestellseitigen Gelenkachsen. Gemäß der Ausführungsform
der Fig. 10 ist der Beschlag so ausgeführt, dass in aufrechter Stellung der Lehne
21 der erste Lenker 23 mit einer Horizontalen einen spitzen Winkel bildet, und der
zweite Lenker 24 in aufrechter Stellung den ersten Lenker 23 quert. Hierfür kann der
erste Lenker 23 entsprechend gekröpft ausgeführt sein. Insbesondere bildet der erste
Lenker 23 in aufrechter Stellung mit einer Horizontalen einen Winkel von etwa 45°,
und der zweite Lenker 24 ist in aufrechter Stellung der Lehne 21 in einem annähernd
rechten Winkel zum ersten Lenker 23 angeordnet.
[0026] Um ein ungewolltes Verschieben des Sitz- und Liegepolsters zu vermeiden, ist eine
Arretierung vorgesehen, die den Sitz- und Liegepolster in ihrer lehnennahen Sitzstellung
fixiert. Diese Arretierung muss in weiterer Folge gelöst werden, um eine Verschiebbarkeit
des Sitz- und Liegepolsters in ihre Liegestellung zu ermöglichen. Hierfür wird alternativ
zur oben beschriebenen Verwendung eines Sperrbolzens 7 vorzugsweise die in den Fig.
13 bis 17 beschriebene Ausführungsform vorgeschlagen, der zu Folge zumindest der erste
Lenker 23 an seinem gestellseitigen Lenkerende einen Verriegelungshaken 29 aufweist
(siehe auch Fig. 18 und 19), der in der Sitzstellung der Lehne 21 den Sitz- und Liegepolster
in deren lehnennahen Sitzstellung arretiert und bei Verschwenken der Lehne 21 in ihre
Liegestellung freigibt. Wie insbesondere in den Fig. 19a-c ersichtlich ist, greift
hierfür der Verriegelungshaken 29 in der aufrechten Stellung der Lehne 21 gemäß Fig.
10 und 18 in einen Verriegelungsfortsatz 30 der Trägerschiene 5 ein und arretiert
den Sitz- und Liegepolsterbeschlag, indem nun eine Bewegung der Trägerschiene 5 und
somit auch der Gleitschiene 3 relativ zur ortsfesten Befestigungsschiene 1 verhindert
wird. Die Arretierung wird gelöst, indem bei Verschwenken der Lehne 21 in Richtung
ihrer Liegestellung der Verriegelungshaken 29 sich vom Verriegelungsfortsatz 30 löst
und den Sitz- und Liegepolsterbeschlag dadurch freigibt. Die Sitz- und Liegepolster
können somit von ihrer lehnennahen Sitzstellung in ihre lehnenferne Liegestellung
verschoben werden, ohne hierfür das Lösen einer Arretierung über Seilzüge und dergleichen
zu erfordern. Die sonstige Ausführung des in den Fig. 13 bis 17 dargestellten Sitz-
und Liegepolsterbeschlages entspricht ansonsten jener der Fig. 5 bis 9, allerdings
wurde in den Fig. 13 bis 17 die Feder 15 aus Übersichtlichkeitsgründen nicht eingezeichnet.
Der in den Fig. 19a-c eingezeichnete Lehnenbeschlag entspricht dem in der Fig. 18
gezeigten Beschlag und die eingezeichnete Teleskopschiene entspricht jener der Fig.
13-17, jedoch sind die auf der Trägerschiene 5 montierten Beschlagsteile für den Sitz-
und Liegepolster nicht eingezeichnet.
[0027] In der aufrechten Stellung der Lehne 21 gemäß Fig. 10, 18 und 19 liegt der zweite
Lenker 24 an einer ersten Anschlagfläche des Anschlages 27 an, sodass gemeinsam mit
dem ersten Lenker 23 für eine sichere Lagerung der Lehne 21 gesorgt ist. Im Zuge einer
Schwenkbewegung von der aufrechten Stellung der Lehne 21 in die Liegestellung (Fig.
11) schwenkt der erste Lenker 23 in eine zunehmend vertikale Ausrichtung, und der
zweite Lenker 24 hebt sich von der ersten Anschlagfläche des Anschlages 27 ab. Da
jedoch erfindungsgemäß der zweite Lenker 24 mit seinem gestellseitigen Lenkerende
oberhalb der Gelenkachse des gestellseitigen Lenkerendes des ersten Lenkers 23 angeordnet
ist, bewirkt der zweite Lenker 24 eine zusätzliche Drehbewegung der Lehne 21 um die
Gelenkachse des lehnenseitigen Lenkerendes des ersten Lenkers 23. Im Zuge des Umbauvorganges
von der aufrechten Stellung in die Liegestellung vollzieht somit der erste Lenker
23 eine Schwenkbewegung um 45°, und der zweite Lenker 24 eine Schwenkbewegung um 90°.
[0028] In der Liegestellung gemäß Fig. 12 erreicht der erste Lenker 23 eine vertikale Ausrichtung,
und der zweite Lenker 24 bildet in der Liegestellung mit einer Horizontalen einen
Winkel von etwa 45°, wobei er an einer zweiten Anschlagfläche des Anschlages 27 anliegt.
Der erste Lenker 23 kann daher aufgrund seiner vertikalen Ausrichtung in der Liegestellung
vertikale Belastungen gut aufnehmen und auf den Gestellteil 17 übertragen. Belastende
Drehmomente, die die Lehne 21 die horizontale Lage überschreitend nach unten bewegen
würden, werden wiederum durch den zweiten Lenker 24 aufgenommen und über die zweite
Anschlagfläche des Anschlages 27 auf den Gestellteil 17 übertragen. Der gezeigte Lehnenbeschlag
dient somit nicht nur als Schwenkbeschlag zur Führung der Schwenkbewegung der Lehne
21, sondern auch als Stützbeschlag in der Liegestellung zur horizontalen Positionierung
der Lehne 21.
[0029] Mithilfe des gezeigten Lehnenbeschlages kann die Lehne 21 somit mithilfe eines sehr
einfachen Bewegungsvorganges von der Sitzstellung des Möbels in die Liegestelllung
überführt werden. Des Weiteren können zusätzliche Stützelemente für die Lehne 21 in
ihrer Liegestellung vermieden werden, da der Lehnenbeschlag auch eine Stützfunktion
der Lehne 21 übernimmt. Der gezeigte Lehnenbeschlag eignet sich insbesondere dazu,
die Schwenkbewegung der Lehne 21 so zu gestalten, dass die rückseitige Fläche der
Lehne 21 in verschwenkter Position eine horizontale Liegefläche mit dem Sitz- und
Liegepolster bildet, indem die schwenkbaren Gelenkachsen der lehnenseitigen Enden
der beiden Lenker 23,24 in der aufrechten Stellung eine im Wesentlichen vertikale
Ebene definieren, und in der Liegestellung eine im Wesentlichen horizontale Ebene.
Die Lehne 21 vollzieht somit im Zuge ihrer Lageänderung von der aufrechten Stellung
in die Liegestellung eine Schwenkbewegung von 90°, wobei jene Fläche, die in aufrechter
Stellung die Gebrauchsfläche darstellt, nach unten geklappt wird, und die in aufrechter
Stellung rückseitige Fläche in der Liegestellung Teil einer Liegefläche wird.
[0030] Die vorliegende Erfindung stellt somit einen Möbelbeschlag für ein Sitz- und Liegemöbel
bereit, der einerseits einen leichten Umbau von Sitz- in Liegestellungen auch bei
mitunter schweren Rahmen- oder Polsterteilen ermöglicht, ohne dabei längere Rollwege
auf dem Bodenbelag vollziehen zu müssen, und andererseits die Verwirklichung von Gebrauchslagen
zusätzlich zu einer Sitzstellung und einer Liegestellung.
1. Möbelbeschlag für ein Sitz- und Liegemöbel mit einem Gestell und einem Sitz- und Liegepolster,
wobei eine Teleskopschiene mit einer Befestigungsschiene (1) zur Befestigung am Gestell,
einer an der Befestigungsschiene (1) mittels erster Kugellager (2) gleitend gelagerten
Gleitschiene (3) und einer an der Gleitschiene (3) mittels zweiter Kugellager (4)
gleitend gelagerten Trägerschiene (5), an der ein Sitz- und Liegepolsterbeschlag befestigt
ist, vorgesehen ist, wobei die Gleitschiene (3) und die Trägerschiene (5) in einer
verkürzten Stellung der Teleskopschiene relativ zur Befestigungsschiene (1) arretierbar
sind, und in einer ausgeschobenen Stellung der Teleskopschiene die Trägerschiene (5)
relativ zur Gleitschiene (3) mithilfe von ersten Arretierungselementen (8), die an
der Trägerschiene (5) und/oder Gleitschiene (3) angeordnet sind, arretierbar ist,
und die Gleitschiene (3) relativ zur Befestigungsschiene (1) mithilfe von zweiten
Arretierungselementen (9), die an der Gleitschiene (3) und/oder Befestigungsschiene
(1) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitz- und Liegepolsterbeschlag zwei Parallelogrammlenker (10a,10b) umfasst, die
an ihren ersten Enden an der Trägerschiene (5) schwenkbar befestigt sind, und an ihren
zweiten Enden an einem Sitzpolsterbeschlagsteil (11) für den Sitzpolster schwenkbar
befestigt sind, wobei die beiden Parallelogrammlenker (10a,10b) jeweils einen quer
zu ihren Längsachsen abstehenden Auslegerarm (12a,12b) aufweisen, an deren freien
Enden ein Liegepolsterbeschlagsteil (13) für den Liegepolster schwenkbar befestigt
ist.
2. Sitz- und Liegemöbel mit einem Gestell und einem Sitz- und Liegepolster, sowie jeweils
einem an gegenüberliegenden Seiten des Gestells angeordneten Möbelbeschlag nach Anspruch
1.
3. Sitz- und Liegemöbel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine schwenkbare Lehne (21) vorgesehen ist, die von einer aufrechten Position in
den Ausschubweg des Sitz- und Liegepolsters zwischen der verkürzten und der ausgeschobenen
Stellung der Teleskopschiene so schwenkbar ist, dass ihre, in aufrechter Position
rückseitige Fläche in verschwenkter Position eine horizontale Liegefläche mit dem
Sitz- und Liegepolster bildet.
4. Sitz- und Liegemöbel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lehne (21) einen Lehnenbeschlag mit einem Verriegelungshaken (29) aufweist, und
für die Arretierung der Gleitschiene (3) und der Trägerschiene (5) relativ zur Befestigungsschiene
(1) in einer verkürzten Stellung der Teleskopschiene die Trägerschiene (5) mit einem
Verriegelungsfortsatz (30) für den Verriegelungshaken (29) versehen ist, wobei der
Verriegelungshaken (29) bei aufrechter Stellung der Lehne (21) in den Verriegelungsfortsatz
(30) einhakt und sich bei Verschwenken der Lehne (21) in Richtung des Sitz- und Liegepolsters
vom Verriegelungsfortsatz (30) löst.
5. Sitz- und Liegemöbel nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die an gegenüberliegenden Seiten des Gestells angeordneten Sitz- und Liegepolsterbeschläge
über eine starr am jeweiligen Sitz- und Liegepolsterbeschlag befestigte Synchronisierstange
(18) verbunden sind, von der zumindest ein, vorzugsweise mit einer Rolle (19) versehener
Stützfuß (20) absteht.