Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung einer Beutelpackung
nach der Gattung der unabhängigen Ansprüche.
[0002] Aus der
DE 102013225051 A1 sind bereits eine Vorrichtung zum Aufbringen einer ein Auftragsbild aufweisenden
Klebstoffschicht auf eine endlose Verpackungsmaterialbahn sowie Verwendung einer Vorrichtung
bekannt. Eine Auftragseinrichtung ist quer zu einer Förderrichtung der Verpackungsmaterialbahn
angeordnet und weist individuell betätigte Klebstoffdüsen auf. Diese Vorrichtung ist
insbesondere für eine Schlauchbeutelmaschine vorgesehen.
[0003] Aus der
DE 102013216206 A1 ist eine Vorrichtung zum Herstellen von Beutelpackungen aus einer siegelfähigen Packstoffbahn,
insbesondere ein heißsiegelfähiges Material in Form einer siegelfähigen Kunststofffolie,
mit einem um eine Achse schrittweise drehenden Transportrad bekannt, das mehrere,
dem Querschnitt der Beutelpackungen angepasste Halteeinrichtungen für jeweils einen
an der Halteeinrichtung anliegenden Packstoffzuschnitt aufweist eine erste Siegeleinrichtung
dient zum Bilden einer Längssiegelungsnaht der Beutelpackungen an einander überlappenden
Randbereichen der Packstoffbahn.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dichtigkeit von insbesondere Papierbeuteln
bei hoher Ausbringung und guter Standfestigkeit weiter zu verbessern. Diese Aufgabe
wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche.
Vorteile der Erfindung
[0005] Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren gemäß den Merkmalen
der unabhängigen Ansprüche haben demgegenüber den Vorteil, dass insbesondere Staub-und
insektendichte Papierbeutel unter Beibehaltung der Vorzüge einer Dornradmaschine wie
hohe Ausbringung, gute Standfestigkeit, gute Stapeleigenschaften der Beutel sowie
der Aspekt der Nachhaltigkeit von Papier hergestellt werden können. Hier wird die
Möglichkeit geschaffen, mit dem ökologischen Packstoff Papier Packungen großer Produktsicherheit,
(beispielsweise insektendicht, geringere Manipulationsmöglichkeiten des verpackten
Produkts) und den hohen Ausbringungsmengen einiger Lebensmittel wie Mehl, Zucker,
Haferflocken anzubieten. Die Papierbeutel für diese Lebensmittel sind in für die Weiterverpackung
in der gesamten Logistikkette optimiert. Ein auf einer Schlauchbeutelmaschine erzeugter
Beutel kann jedoch eine solche Form nicht aufweisen.
[0006] Diese Vorzüge werden erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass durch die partielle Beleimung
in Kombination mit einer Siegelstation im Dornrad und einer Siegelstation nach der
Beutelbefüllung für die Kopfnaht entsprechend staub-und insektendichte Papierbeutel
hergestellt werden können. Eine nur partielle Beleimung schont Ressourcen gegenüber
einer Folienverpackung, da nur geringe Mengen an Materialien auf Mineralölbasis eingesetzt
werden müssen. Papier wird aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und ist vom Verbraucher
für diese Produkte bekannt und akzeptiert. Die Verpackungsanlage kann lediglich mit
nur einem einzigen Klebstoff, nämlich Heißleim betrieben werden. Auf beispielsweise
Kaltleim kann somit verzichtet werden. Damit entfällt auch die entsprechende Logistik,
Lagerhaltung und Reinigungsarbeiten betreffend den oftmals für die Erstellung einer
Längsnaht bzw. Bodennaht verwendeten Kaltleim. Durch die Versiegelung mit Heißleim
können sowohl der Boden als auch der Kopf der Verpackung staubdicht verschlossen werden.
Zur Versiegelung bzw. Aktivierung des Klebstoffs bzw. Heißleims können übliche Siegelwerkzeuge
aus der Folienbranche verwendet werden mit entsprechenden Modifikationen.
[0007] Weitere zweckmäßige Weiterbildungen ergeben sich aus weiteren abhängigen Ansprüchen
und aus der Beschreibung.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0008] Ein Ausführungsbeispiel ist in Verbindung mit der nachfolgenden Zeichnung näher beschrieben.
[0009] Diese zeigt in:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung von fünf Herstellschritten zur Erstellung eines Bodenverschlusses
einer Beutelpackung,
- Fig. 2
- eine Vorrichtung zur Herstellung einer Beutelpackung,
- Fig. 3
- eine Leimauftragsstation,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht einer Siegeleinrichtung zur Erstellung einer Quernaht, insbesondere
im Bodenbereich der Beutelpackung,
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht der Siegeleinrichtung nach Figur 4,
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht einer Siegeleinrichtung zur Erstellung einer Längsnaht,
- Fig. 7
- eine perspektivische Ansicht einer Siegeleinrichtung zur Ausbildung eines Kopfverschlusses
sowie
- Fig. 8
- eine perspektivische Ansicht der Siegeleinrichtung zur Ausbildung eines Kopfverschlusses
und deren Anordnung in einer Transporteinrichtung.
[0010] In Figur 1 sind die unterschiedlichen Phasen der Herstellung einer Beutelpackung
1 gezeigt. Nach vorne hin ist der Bereich für einen zu erstellenden Bodenverschluss
3 gezeigt.
[0011] In einem ersten Schritt wird eine Längsnaht 5, hier ausgestaltet als Flossennaht
oder Überlappnaht, hergestellt. Dies erfolgt wie später genauer gezeigt durch Erstellung
einer Siegelung 2 bzw. Reaktivierung eines Heißleims 80, angedeutet durch zwei Pfeile,
die beispielsweise die Bewegung der zugehörigen Siegelbacken repräsentieren. Außerdem
erfolgt eine Faltung 4, ebenfalls mit einem Pfeil angedeutet. Dadurch wird die Längsnaht
5 auf eine Seite umgelegt. Im nachfolgenden weiteren Schritt wird der überstehende
Kopfbereich 3 in eine Giebelform gebracht. Hierbei setzen entsprechende Faltelemente
bei der Faltung 4 mittig von beiden Seiten her an wie durch entsprechende Pfeile angedeutet.
Anschließend erfolgt die Erstellung einer Quernaht 6. Hierbei wird eine Siegelung
2 bzw. Reaktivierung des Heißleim 80 vorgenommen, angedeutet durch zwei Pfeile, die
beispielsweise die Bewegung der zugehörigen Siegelbacken repräsentieren. Anschließend
erfolgt die Faltung 4 der überstehenden Quernaht 6 nach unten, so dass sich eine plane
Bodenfläche ergibt. Anschließend erfolgt eine Pressung 8, so dass die Bodenfläche
mit zugehörigem Bodenverschluss 3 zu einer ebenen Standfläche wird.
[0012] Die in Figur 1 beschriebene Beutelpackung 1, insbesondere mit einem Bodenverschluss
3, kann auf einer nachfolgend noch näher beschriebenen Vorrichtung 10 hergestellt
werden. Die Vorrichtung 10 umfasst zumindest eine Leimauftragsstation 9. Diese Leimauftragsstation
9 trägt einen Heißleim 80 in einem bestimmten Leimmuster auf, das sich besonders zur
Herstellung einer staubdichten Beutelpackung 1, insbesondere mit dem Bodenverschluss
3, eignet. Eine Packstoffbahn 20 gelangt hierzu in den Erfassungsbereich der Leimauftragsstation
9. Die Leimauftragsstation 9 wird in Figur 3 näher gezeigt.
[0013] Die Vorrichtung 10 umfasst ein in einer vertikalen Achse 11 vorzugsweise schrittweise
drehbares Transportrad 12 in Form eines sogenannten Dornrads. An dem Transportrad
12 sind mehrere, im dargestellten Ausführungsbeispiel acht, in gleichmäßigen Winkelabständen
zueinander angeordnete, in Bezug zur Achse 11 radial nach außen ragende Halteeinrichtungen
13, sogenannte Haltedorne, angeordnet. Die Halteeinrichtungen 13 sind jeweils identisch
ausgebildet und weisen einen (rechteckförmigen) Querschnitt auf, der dem Querschnitt
der Beutelpackung 1 entspricht. Die Halteeinrichtung 13 besteht beispielsweise aus
zwei Teilelementen 14, 15, wobei das eine Teilelement 14 einen größeren (rechteckförmigen)
Querschnitt aufweisen kann als das andere Teilelement 15, das im Ausführungsbeispiel
in Form einer relativ dünnen Platte ausgebildet ist. Dabei kann das zweite Teilelement
15 aus der in der Fig. 2 dargestellten, zum Teilelement 14 beabstandeten Position
mittels einer nicht dargestellten Einrichtung in Richtung des Pfeils 16 zum ersten
Teilelement 14 hinbewegt werden, so dass sich insgesamt gesehen für die beiden Teilelemente
14, 15 ein geringerer Querschnitt ergibt, der kleiner ist als der Querschnitt der
Beutelpackung 1.
[0014] In der in der Fig. 2 dargestellten Stellung des zweiten Teilelements 15 weisen die
Halteeinrichtungen 13 einen Querschnitt auf, der derart ist, dass die Vorderwand sowie
die Rückwand und die Seitenwände der Beutelpackung 1 zumindest nahezu ohne Spiel bzw.
Luft an der Halteeinrichtung 13 anliegen.
[0015] Die Beutelpackungen 1 werden aus einer endlosen Packstoffbahn 20 geformt, die mittels
einer Fördereinrichtung in Richtung einer Übergabestation 21 des Transportrads 12
gefördert wird bzw. mit dieser ausgerichtet ist.
[0016] Anschließend wird die Packstoffbahn 20 insbesondere mittels eines Vakuumsaugbands
35 der Einrichtung 25 zugeführt. Die Einrichtung 25 ist innerhalb des Transportrats
12 angeordnet. Am Eintrittsbereich zur Einrichtung 25 ist eine Trenneinrichtung 36
mit einem unteren Messer 37 und einem oberen Messer 38 angeordnet, die zum Abtrennen
eines Packstoffzuschnitts, der der Länge der auszubildenden Beutelpackung 1 angepasst
ist, gegeneinander beweglich angeordnet sind.
[0017] Zur Ausbildung der Längsnaht 5 aus den beiden randseitigen Bereichen 22, 23 der Packstoffbahn
20 befindet sich das Material der Packstoffbahn 20 im Bereich des verbleibenden Eckbereichs
des Formdorns 40 derart, dass mittels einer Siegeleinrichtung 45 zur Erstellung einer
Längsnaht 5 die Längsnaht 5 gebildet werden kann. Hierbei erzeugt die Siegeleinrichtung
45 Wärme und aktiviert bzw. verflüssigt dabei den bereits zuvor aufgetragenen und
zwischenzeitlich getrockneten Heißleim 80. Die entsprechenden Siegelbacken der Siegeleinrichtung
45 zur Erstellung einer Längsnaht 5 drücken die beiden Enden der Packstoffbahn 20
wie in der ersten Darstellung der Figur 1 gezeigt gegeneinander, so dass der wieder
flüssige Klebstoff 80 die beiden Enden zu einer Flossennaht bzw. Längsnaht 5 miteinander
verbindet. Die Siegeleinrichtung 45 zur Erstellung der Längsnaht 5 ist bei dem Ausführungsbeispiel
im Transportrads12 angeordnet. Alternativ könnte sie jedoch auch vor dem Transportrad
12 beispielsweise in Verbindung mit einem Vordorn angeordnet sein.
[0018] Unterhalb eines Formdorns 40 bzw. Halteeinrichtung 13 befinden sich beispielhaft
ein Vakuumsaugbänder 48, 49, wobei das eine Vakuumsaugband 48 im Bereich des Falzkastentischs
42 angeordnet ist, während das andere Vakuumsaugband 49 sich im Bereich des Halteeinrichtung
13 befindet.
[0019] Das im Uhrzeigersinn in Richtung des Pfeils 52 drehbare Transportrad 12 dient neben
der Erstellung der Längsnaht 5 auch dazu, an einem auf der Halteeinrichtung 13 befindlichen
Beutelrohling 26 den Bodenverschluss 3 zu falten und zu siegeln bzw. den aufgebrachten
Heißleim 80 zu aktivieren, und zum anderen den Bodenverschluss 3 gegen eine Stirnfläche
53 der Halteeinrichtung 13 zu pressen. Dieses Vorgehen wurde bereits in Verbindung
mit Figur 1 schematisch erläutert.
[0020] Hierzu ist an einer der Übergabestation 21 sich in Drehrichtung des Transportrads
12 nachgeordneten Faltstation 55 eine Falteinrichtung mit mehreren, lediglich symbolisch
dargestellten, beweglichen Faltelementen 57, 58 angeordnet. An die Faltstation 55
schließt sich eine Siegeleinrichtung 60 mit einer Siegelbacke 61 zum Versiegeln des
Bodenverschlusses 3 der Beutelpackung 1 an. An die Siegeleinrichtung 60 schließt sich
eine Pressstation 65 mit einer Pressplatte 66 an, die den gegen die Stirnfläche 53
der Halteeinrichtung 13 umgelegten Bodenverschluss 3 gegen die Stirnfläche 53 der
Halteeinrichtung 13 drückt.
[0021] An einer Übergabestation 70 werden die soweit ausgebildeten Beutelpackungen 1 aus
dem Transportrad 12 entnommen und einer Transporteinrichtung 73 zugeführt, die die
Beutelpackungen 1 einer Fülleinrichtung 72 sowie einer Siegeleinrichtung 74 zum Ausbilden
eines Kopfverschlusses der Beutelpackung 1 zuführt. Die Transporteinrichtung 73 ist
in diesem Ausführungsbeispiel eine Becherkette, welche eine Vielzahl von Bechern 73a
aufweist, welche jeweils eine Beutelpackung 1 aufnehmen.
[0022] Da nun der Auftrag und eine Aktivierung des Heißleims 80 auf einen Packstoff aus
Papier erfolgt anstatt einer bislang üblichen Siegelung einer Folie und sich zudem
die Beutelpackungen 1 unterscheiden, sind Modifikationen gegebenenfalls bei der Leimauftragsstation
9 und/oder der Siegeleinrichtung 45 zur Erstellung einer Längsnaht 5 und/oder der
Faltstation 55 und/oder der Siegeleinrichtung 60 und/oder der Pressstation 65 und/oder
der Siegeleinrichtung 74 zum Ausbilden eines Kopfverschlusses notwendig und ggf. in
den nachfolgenden Figuren 3-9 gezeigt und kurz beschrieben.
[0023] Als Klebstoff zur Ausbildung von Längsnaht 5 und Quernaht 6 kommt Heißleim 80, Schmelzklebstoffe,
auch Heißklebestoffe, Heißleim, Hotmelt genannt, zum Einsatz. Heißleime 80 sind lösungsmittelfreie
und bei Raumtemperatur mehr oder weniger feste Produkte, die im heißen Zustand auf
die Klebefläche der Packstoffbahn 20 aufgetragen werden und beim Abkühlen eine feste
Verbindung herstellen. Die Schmelzpunkte liegen meist im Bereich zwischen 150° und
200° C.
[0024] Als Material für die Packstoffbahn 20 wird Papier verwendet. Hierbei handelt es sich
um ein spezielles Papier, auf dem der Heißleim 80 gute Verbindungseigenschaften aufweist.
Das Papier ist hierbei so zu wählen, dass der Heißleim 80 nicht oder nur wenig einzieht
und dennoch eine gute Verbindung bzw. Reaktivierung möglich wird. Dies erfolgt nun
durch eine spezielle Ausgestaltung der Siegeleinrichtungen 45, 60, 74 und dient der
Reaktivierung des Heißleims 80, der durch die Leimauftragsstation 9 aufgetragen wurde.
Die Siegeleinrichtungen 45, 60, 74 weisen eine im Vergleich zu konventionellen Siegelstationen
für Folien niedrigere Temperatur auf, die beispielsweise im Temperaturbereich zwischen
150 °C und 200 °C liegt. Außerdem zeichnen sich die Siegeleinrichtungen 45, 60, 74
durch längere Siegelzeiten aus. Diese bewegen sich beispielsweise in dem Bereich zwischen
150 und 400 ms, besonders bevorzugt 200 ms. Oftmals erfolgt auch ein zweimaliges Siegeln
bzw. Reaktivieren, eventuell noch häufiger, insbesondere bei der Erstellung des Bodenverschlusses
3 oder des Kopfverschlusses, welche sich durch eine größere Anzahl von zu siegelnden
bzw. zu verbindenden Lagen auszeichnet. Außerdem kommt ein spezielles Siegelprofil
zum Einsatz. Bevorzugt handelt es sich hierbei um mehrere Stege, vorzugsweise um Stege
mit speziellen Winkeln sowie mit einer kleineren ebenen Fläche Die Flächenpressung
muss gleichmäßig und im Bereich der Lagensprünge so stark sein, dass es in der Naht
zu einer Verdichtung des Packstoffes kommt.
[0025] Als besonders vorteilhaft hat sich das Aufbringen bzw. Aufsprühen von heißsiegelfähigem
Klebstoff 80 auf eine endlose, insbesondere aus Papier bestehende Packstoffbahn 20
herausgestellt, aus der anschließend auf einer Dornradmaschine unter Verwendung mehrerer
Halteeinrichtungen 13 Beutelpackungen 1 geformt werden, die beispielsweise mit einem
Lebensmittel befüllt werden. Hierzu ist es erforderlich, auf die Packstoffbahn 20
im Bereich der die Quernähte 6, 7 (Bodennaht und Kopfnaht) und Längsnähte 5 ausbildenden
Abschnitte der Beutelpackung 1 den Heißleim 80 streifenförmig aufzubringen, so dass
ein gewünschtes Auftragsbild ausgebildet wird. Bei der Ausbildung der in Figur 1 gezeigten
Beutelpackung 1 wird an einem Randbereich 22,23 der Packstoffbahn 20 ein Streifen
aus Heißleim 80 aufgebracht. Auf der anderen Seite bzw. Randbereich 22, 23 verläuft
kein Streifen aus Heißleim 80. Senkrecht zum Randbereich 22, 23 der Packstoffbahn
20 verläuft ein erster Streifen aus Heißleim 80, der anschließend die Kopfnaht 7 bildet.
Parallel hierzu verläuft in einem geringen Abstand ein weiterer Streifen aus Heißleim
80, der anschließend die Bodennaht 6 bzw. Quernaht 6 ausbildet. Diese Streifen gehen
auf der einen Seite in den randseitigen Streifen für die spätere Längsnaht 5 über.
Auf der anderen Seite jedoch enden die Streifen randseitig im wesentlichen beabstandet
vom Randbereich 22,23. Dieser Abstand ohne Heißleim 80 entspricht in etwa der Breite
des Streifens für die Längsnaht 5, so dass bei einem späteren Überlappen der beiden
Randbereiche 22,23 zum Erstellen der Längsnaht 5 sich keine besonders dicken Heißleimbereiche
an den Kreuzungspunkten zwischen Längsnaht 5 und Quernaht 6, 7 ausbilden.
[0026] Der Heißleim 80 trocknet nach dem Aufbringen auf die Packstoffbahn 20 an, so dass
die Packstoffbahn 20 ohne Anhaften durch die nachfolgenden Einrichtungen der Vorrichtung
10 transportiert werden kann. Zum Ausbilden der Quer- bzw. Längsnähte 5-7 wird der
angetrocknete Heißleim 80 durch Wärme wieder aktiviert, so dass die angesprochenen
Nähte 5-7 ausgebildet werden können. Als Leimauftragsstation 9 eignet sich eine in
Figur 3 dargestellte Station, bei der über mehrere, beispielsweise acht nicht dargestellte,
individuell ansteuerbare Klebstoffdüsen Heißleim 80 in ein ortsfest angeordnetes Gehäuse
85 eingeleitet wird. Das Gehäuse 85 wirkt mit einer austauschbaren Maske 86 zusammen,
die beispielhaft acht Durchlässe 87a bis 87h aufweist. Über die Dimensionierung bzw.
Größe der Durchlässe 87a bis 87h sowie die Dicke der Maske 86 kann Einfluss auf die
Klebstoffmenge sowie zu Zuführung in ein Mundstück 88 genommen werden, von dem aus
der Heißleim 80 auf die Packstoffbahn 20 aufgebracht wird.
[0027] In Figur 4 ist die Siegeleinrichtung 60 in der Seitenansicht gezeigt. Die Siegelbacken
61 sind geöffnet und werden nachfolgend in Richtung zu der überstehenden Quernaht
6 geschlossen. Auf diese Art und Weise aktiviert die Siegeleinrichtung 60 den Leimauftrag
für die Erstellung der Quernaht 6 wie auch in Figur 1 dargestellt. In der perspektivischen
Ansicht gemäß Figur 5 ist nun der geschlossene Zustand der Siegelbacken 61 der Siegeleinrichtung
60 gezeigt. Entsprechende Antriebsmittel setzen die Siegelbacken 61 in der gewünschten
Art und Weise in Bewegung zur Aktivierung des Leimauftrags und Verpressung der zu
verbindenden Bereiche.
[0028] In der perspektivischen Darstellung gemäß Figur 6 ist die Siegeleinrichtung 45 zur
Erstellung einer Längsnaht 5 näher gezeigt. Die entsprechenden Siegelbacken werden
zur Aktivierung des aufgetragenen Heißleims 80 geschlossen, so dass die in Figur 1
gezeigte Längsnaht 5 ausgebildet wird.
[0029] In den Figuren 7 und 8 sind perspektivische Ansichten der Siegeleinrichtung 74 zur
Ausbildung des Kopfverschlusses gezeigt. Der Kopfbereich der Beutelpackung 1 gelangt
in den Erfassungsbereich der Siegeleinrichtung 74. Der Kopf der Beutelpackung 1 kann
nun entweder hochstehend bleiben oder eingerollt werden, wie dies bei herkömmlichen
Mehl-oder Zuckerverpackungen üblich ist. Durch eine Aktivierung des Heißleims 80 mit
den entsprechenden Siegelwerkzeugen der Siegeleinrichtung 74 zur Ausbildung des Kopfverschlusses
wird eine entsprechende Quernaht bzw. Kopfnaht 7 im Kopfbereich der Beutelpackung
erstellt.
1. Vorrichtung (10) zum Herstellen von Beutelpackungen (1) aus einer Packstoffbahn (20),
mit einem um eine Achse (11) drehenden Transportrad (12), das mehrere, dem Querschnitt
der Beutelpackungen (1) angepasste Halteeinrichtungen (13) für jeweils einen an der
Halteeinrichtung (13) anliegenden Packstoffzuschnitt aufweist, mit einer ersten Siegeleinrichtung
(45) zum Bilden einer Längsnaht (5) der Beutelpackung (1) an einander überlappenden
Randbereichen (22, 23) der Packstoffbahn (20), mit einer weiteren Siegeleinrichtung
(60, 74) zum Bilden einer Quernaht (6, 7), insbesondere eines Bodenverschlusses (3),
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Leimauftragsstation (9) vorgesehen ist, mittels derer Heißleim (80)
auf die aus Papier bestehende Packstoffbahn (20) aufbringbar ist, und dass die Siegeleinrichtungen
(45, 60, 74) zur Reaktivierung, insbesondere zur Verflüssigung, des aufgetragenen
Heißleims (80) ausgebildet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Siegeleinrichtung (74) zur Ausbildung eines Kopfverschlusses vorgesehen
ist, die zur Reaktivierung, insbesondere zur Verflüssigung, des Heißleims (80) ausgebildet
ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Siegeleinrichtung (45, 60, 74) zur Reaktivierung, insbesondere zur Verflüssigung,
des Heißleims (80) eine Erwärmung des aufgetragenen Heißleims (80) in einem Temperaturbereich
zwischen 150 und 200 °C vornimmt und/oder für eine für eine Dauer in einem Bereich
zwischen 150 und 400 ms, besonders bevorzugt 200 ms vornimmt.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leimauftragsstation (9) den Heißleim (80) in der Nähe des randseitigen Bereichs
(22) aufträgt und/oder dass die Leimauftragsstation (9) den Heißleim (80) quer zum
randseitigen Bereich (22,23) aufträgt im Bereich der späteren Kopfnaht (7) und/oder
Bodennaht (6).
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leimauftragsstation (9) den Heißleim (80) so auf die Packstoffbahn (20) aufträgt,
dass der Heißleim (80) quer zum randseitigen Bereich (22,23) in den Heißleim (80)
am randseitigen Bereich (22) übergeht.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leimauftragsstation (9) den Heißleim (80) quer zum randseitigen Bereich (22,23),
jedoch auf einer Seite nicht bis ganz zum randseitigen Bereich (22,23) aufträgt, sodass
bei der Bildung der Längsnaht (5) lediglich eine Seite des randseitigen Bereichs (22,23)
im Überlappungsbereich mit Heißleim (80) versehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Falteinrichtung (55) vorgesehen ist zum Falten eines Bodenverschlusses
(8) der Beutelpackung (1) gegen eine Stirnseite (53) der Halteeinrichtung (13).
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass zumindest eine Presseinrichtung (65) vorgesehen ist zum Pressen des gesiegelten Bodenverschlusses
(3) gegen eine Stirnseite (53) der Halteeinrichtung (13).
9. Verfahren zum Herstellen von Beutelpackungen (1) aus einer Packstoffbahn (20), wobei
ein Transportrad (12), das mehrere, dem Querschnitt der Beutelpackungen (1) angepasste
Halteeinrichtungen (13) für jeweils einen an der Halteeinrichtung (13) anliegenden
Packstoffzuschnitt aufweist, um eine Achse (11) gedreht wird, wobei eine erste Siegeleinrichtung
(45) zumindest eine Längsnaht (5) der Beutelpackung (1) an einander überlappenden
Randbereichen (22, 23) der Packstoffbahn (20) bildet, wobei eine weitere Siegeleinrichtung
(60) zumindest eine Quernaht (6, 7), insbesondere eines Bodenverschlusses (3) bildet,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Leimauftragsstation (9) Heißleim (80) auf die aus Papier bestehende
Packstoffbahn (20) aufbringt, und dass die Siegeleinrichtungen (45, 60, 74) den aufgetragenen
Heißleim (80) reaktivieren, insbesondere verflüssigen, zur Ausbildung der Längsnaht
(5) und der Quernaht (6, 7).
10. Verfahren nach dem vorhergehenden Verfahrensanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Siegeleinrichtung (45, 60, 74) zur Reaktivierung, insbesondere zur Verflüssigung,
des Heißleims (80) eine Erwärmung des aufgetragenen Heißleims (80) in einem Temperaturbereich
zwischen 150 und 200 °C vornimmt und/oder für eine Dauer in einem Bereich zwischen
150 und 400 ms, besonders bevorzugt 200 ms vornimmt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leimauftragsstation (9) den Heißleim (80) in der Nähe des randseitigen Bereichs
(22) aufträgt und/oder dass die Leimauftragsstation (9) den Heißleim (80) quer zum
randseitigen Bereich (22,23) aufträgt im Bereich der späteren Kopfnaht (7) und/oder
Bodennaht (6).
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leimauftragsstation (9) den Heißleim (80) so auf die Packstoffbahn (20) aufträgt,
dass der Heißleim (80) quer zum randseitigen Bereich (22,23) in den Heißleim (80)
am randseitigen Bereich (22) übergeht.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Falteinrichtung (55) einen Bodenverschluss (8) der Beutelpackung (1)
gegen eine Stirnseite (53) der Halteeinrichtung (13) faltet.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Presseinrichtung (65) den gesiegelten Bodenverschluss (3) gegen eine
Stirnseite (53) der Halteeinrichtung (13) presst.
15. Beutelpackung (10), hergestellt nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche.