[0001] Die Erfindung betrifft ein System und ein Verfahren zur Erfassung und Analyse von
Videodaten betreffend den Spielverlauf auf einem Glückspieltisch in Kasinos gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und 10.
[0002] Bei Glückspielen, insbesondere Kartenspielen wie Baccara oder Poker in Kasinos kommt
es häufig zu Manipulationen des Spielverlaufs durch einzelne Spieler oder eine Gruppe
von an einem Spieltisch befindlichen Spielern, oftmals unter Einbeziehung des Spielleiters
bzw. Croupiers, welche beispielsweise unerlaubte Spielzüge vornehmen oder sonstige
Manipulationen des Spielverlaufs betreiben. Daher ist eine umfangreiche Überwachung
des Spielverlaufs durch den Croupier, der an dem jeweiligen Spieltisch das Glückspiel
leitet, und zusätzlich durch einen so genannten "pit supervisor", der zusätzlich zum
Croupier den Spielverlauf an mehreren Spieltischen überwacht, erforderlich, um eine
Manipulation des Spielverlaufs durch einzelne Spieler und/oder den Croupier selbst
zu verhindern. Eine zuverlässige Überwachung des Spielverlaufs zur Vermeidung von
derartigen Manipulationsmöglichkeiten bei Glückspielen, insbesondere Kartenspielen
ist daher sehr personalintensiv. Ausgehend hiervon ist es wünschenswert, den Spielverlauf
von Glücksspielen, insbesondere von Kartenspielen an zugehörigen Spieltischen automatisiert
zu erfassen und für eine effiziente und zuverlässige Überwachung des Spielverlaufs
aufzubereiten.
[0003] Aus der
DE 602 24 961 T2 ist beispielsweise ein Kartenspielüberwachungssystem, ein zugehöriger Spieltisch
und ein zugehöriges Überwachungsverfahren bekannt, bei dem das Kartenspielüberwachungssystem
eine Identifikationsinformations-Aufzeichnungsvorrichtung, eine Identifikationsinformations-Lesevorrichtung,
eine Steuervorrichtung, eine Spieleinsatzgeld-Verarbeitungsvorrichtung, eine Anzeigevorrichtung,
eine Ausgabevorrichtung und eine Aufzeichnungsvorrichtung umfasst. Die Identifikationsinformations-Aufzeichnungsvorrichtung
ist hierbei in Form einer drahtlosen, vorzugsweise passiven Sendeeinrichtung ausgebildet,
welche in die Spielkarte integriert ist, um die auf dem Spieltisch liegenden Spielkarten
bzw. die darauf befindlichen Zifferninformationen drahtlos über die am Spieltisch
angeordnete Identifikationsinformations-Lesevorrichtung auslesen zu können.
[0004] Auch sind aus dem Stand der Technik bereits Spielchips bzw. Jetons bekannt, welche
ebenfalls eine integrierte drahtlose Sendeinrichtung aufweisen, die über entsprechend
am Spieltisch vorgesehene Leseeinrichtungen ausgelesen werden können und damit die
auf dem Spieltisch aktuell befindliche Anzahl und/oder der monetäre Wert der Jetons
automatisiert bestimmt werden kann.
[0005] Nachteilig ist bei den bekannten Überwachungssystemen nur eine Überwachung von speziell
eingerichteten Spielkarten und/oder Jetons möglich. Auch können nachteilig nur bestimmte
Transkationen eines Spielverlaufs einzeln und isoliert voneinander überwacht werden.
Eine Zuordnung der erfassten Informationen zu einzelnen Spielern oder/und Auswertung
deren Spielverhaltens, insbesondere auch eine Überwachung der Mitwirkung des Croupiers
bei Manipulationsvorgängen ist daher nicht möglich, da nur ein kleiner Bruchteil der
bei einem Spielverlauf vorhandenen Transaktionsinformationen zur automatisierten Auswertung
zur Verfügung steht.
[0006] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein System und ein Verfahren
zur Erfassung und Analyse von Videodaten betreffend den Spielverlauf eines Glückspiels,
insbesondere Kartenspiels auf zumindest einem Spieltisch in Kasinos anzugeben, welches
eine verbesserte automatisierte Auswertung und ausgehend davon Überwachung des Spielverlaufs
ermöglicht. Die Aufgabe wird ausgehend von Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruches
1 und 10 jeweils durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.
[0007] Der wesentliche Aspekt des erfindungsgemäßen System zur Erfassung und Analyse von
Videodaten betreffend den Spielverlauf auf zumindest einem Spieltisch in Kasinos ist
darin zu sehen, dass der Spielverlauf auf dem jeweiligen Spieltisch aus zumindest
zwei unterschiedlichen Seitenperspektiven über zumindest eine erste und zweite, randseitig
am Spieltisch angeordnete Kameraeinheiten und aus der Vogelperspektive über zumindest
eine über dem Spieltisch angeordnete dritte Kameraeinheit jeweils in Form von Videodaten
erfasst wird, wobei die erfassten Videodaten an eine Videoanalyseeinheit übertragen
werden und in der Videoanalyseeinheit mittels zumindest einer darin ausgeführten Analyseroutine
analysiert werden und daraus ein den Spielverlauf am Spieltisch in Echtzeit abbildende
Spieldatenbasis erzeugt wird. Besonders vorteilhaft wird das Spielgeschehen an einem
Spieltisch mittels mehrerer, unterschiedlich positionierter Kameraeinheiten aus unterschiedlichen
Perspektiven und/oder Blickwinkeln und Richtungen erfasst und hierdurch eine Videodatenbasis
geschaffen, aus der mittels einer nachgeschalteten Videoanalyseeinheit besonders vorteilhaft
eine "elektronische Abbildung" des Spielverlaufs erzeugt wird. In der Spieldatenbasis
werden die zur automatisierten Überwachung des Spielgeschehens relevanten Transaktionsdaten
erfasst. Besonders vorteilhaft werden damit zumindest die relevanten Ereignisse des
Spielverlaufes in eine Spieldatenbasis abgebildet, welches neben der Überwachung des
Spielverlaufs auf Manipulation auch für weitere, insbesondere auch wirtschaftliche
Auswertungen Verwendung finden kann. Neben der Reduzierung des Überwachungspersonals
wird hierdurch ein effizienterer Betrieb des Kasinos bei erhöhter Manipulationssicherheit
erreicht.
[0008] Weiterhin vorteilhaft werden zumindest einem Spielerein erster Spielfeldabschnitt
und zumindest dem Spielleiter ein zweiter Spielfeldabschnitt zugeordnet und zwischen
dem ersten und dem zweiten Spielfeldabschnitt ein zentraler dritter Spielfeldabschnitt
vorgesehen, welche von der Analyseroutine vorzugsweise unabhängig voneinander analysiert
werden. Durch die spezielle Analyse vorgegebener Bildabschnittes der erfassten Videodaten
ist eine effiziente und zielgerichtete Analyse zur Bereitstellung definierter Transaktionsdaten
möglich.
[0009] In einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung werden die zeitlichen Änderungen
der von den unterschiedlichen Kameraeinheiten bereitgestellten Videodaten analysiert
und anschließend mit einander verknüpft ausgewertet, so dass vorteilhaft die relevanten
Transaktionsdaten mit geringstmöglichen Rechenaufwand erzeugbar sind.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsvariante sind die erste und zweite Kameraeinheit
voneinander beanstandet und einander gegenüberliegend oberhalb des Spieltisches angeordnet,
wobei diese vorzugsweise in unterschiedlichen Abständen zum Spielfeld und/oder mit
unterschiedlichen Erfassungswinkeln bezogen auf das Spielfeld angeordnet sind. Die
erste und zweite Kameraeinheit sind hierbei zur Aufnahme des Spielverlaufs aus zwei
unterschiedlichen Seitenperspektiven ausgebildet.
[0011] Vorteilhaft ist die dritte Kameraeinheit zur Aufnahme des Spielverlaufs aus der Vogelperspektive
ausgebildet.
[0012] Die erste und zweite Kameraeinheiten sind beispielsweise als digitale, vorzugsweise
IP-fähige Lochkameraeinheiten und die dritte Kameraeinheit als digitale, vorzugsweise
IP-fähige Dome-Kameraeinheit ausgebildet.
[0013] Von der ersten Kameraeinheit werden erste Videodaten betreffend den Spielverlauf
aus einer ersten Seitenperspektive, von der zweiten Kameraeinheit zweite Videodaten
betreffend den Spielverlauf aus einer zweiten Seitenperspektive und von der dritten
Kameraeinheit dritte Videodaten betreffend den Spielverlauf aus der Vogelperspektive
erfasst.
[0014] Weiterhin vorteilhaft wird die Spieldatenbasis dynamisch aktualisiert und bildet
damit den Spielverlauf in Echtzeit in Form von einer Vielzahl von über die Analyseroutine
ermittelten Transaktionsdaten ab.
[0015] Zur Übertragung der Videodaten in Echtzeit ist die Videoanalyseeinheit über zumindest
ein lokales Netzwerk mit den Kameraeinheiten verbunden, wobei besonders vorteilhaft
die Videoanalyseeinheit mit einer zentralen Datenbankeinheit verbunden ist, in welcher
die erzeugte Spieldatenbasis gespeichert wird.
[0016] Ebenfalls ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zur Erfassung und Analyse von
Videodaten betreffend den Spielverlauf auf zumindest einem Spieltisch in Kasinos,
bei dem der Spieltisch ein Spielfeld mit mehreren Spielfeldabschnitten aufweist, bei
dem der Spielverlauf auf dem Spieltisch aus zumindest zwei unterschiedlichen Seitenperspektiven
über zumindest eine erste und zweite, randseitig am Spieltisch angeordnete Kameraeinheiten
und aus der Vogelperspektive über zumindest eine über dem Spieltisch angeordnete dritte
Kameraeinheit jeweils in Form von Videodaten erfasst wird, bei dem die erfassten Videodaten
an eine Videoanalyseeinheit übertragen werden und in der Videoanalyseeinheit mittels
zumindest einer Analyseroutine analysiert werden und daraus ein den Spielverlauf am
Spieltisch in Echtzeit abbildendes Datenmodell erzeugt wird.
[0017] Weiterhin vorteilhaft werden zumindest einem Spieler ein erster Spielfeldabschnitt
und zumindest dem Spielleiter ein zweiter Spielfeldabschnitt zugeordnet und zwischen
dem ersten und dem zweiten Spielfeldabschnitt ein zentraler dritter Spielfeldabschnitt
vorgesehen, welche von der Analyseroutine vorzugsweise unabhängig voneinander analysiert
werden. Ferner wird mittels ersten und zweiten Kameraeinheit der Spielverlauf in Form
von ersten und zweiten Videodaten aus unterschiedlichen Seitenperspektiven, insbesondere
unterschiedlichen Erfassungswinkeln bezogen auf das Spielfeld und mittels der dritten
Kameraeinheit der Spielverlauf in Form der dritten Videodaten aus der Vogelperspektive
erfasst wird.
[0018] In einer vorteilhaften Ausführungsvariante wird mittels der Analyseroutine die Anzahl
und/oder Position der auf dem Spielfeld, insbesondere im ersten und dritten Spielfeldabschnitt
befindlichen Jetons aus den bereitgestellten Videodaten ermittelt.
[0019] Auch kann durch Analyse der Videodaten, insbesondere der dritten Videodaten der Zustand
eines geschlossenen, unbespielten Spieltisch durch entsprechende Analyse der Videodaten
überwacht werden.
[0020] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsvariante wird mittels der Analyseroutine
durch Analyse der Videodaten die Änderung der Anzahl, Art und/oder der Wert der in
einer Jetonaufnahmeeinheit aufgenommenen und/oder auf dem Spielfeld befindlichen Jetons
kontinuierlich oder zu vorgegebenen Zeitpunkten ermittelt. Hierbei können insbesondere
auch aus den ersten und zweiten Videodaten die Höhe eines Jetonstapels und die Farben
der darin befindlichen Jetons ermittelt werden.
[0021] Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich
auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Figuren.
Dabei sind alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder
in beliebiger Kombination grundsätzlich Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer
Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung. Auch wird der Inhalt der
Ansprüche zu einem Bestandteil der Beschreibung gemacht.
[0022] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein schematisches Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Systems zur Erfassung und
Analyse von Videodaten betreffend den Spielverlauf an zumindest einem Spieltisch in
Kasinos,
- Fig. 2
- eine schematische Draufsicht auf einen derartigen Spieltisch und
- Fig. 3
- ein schematisches Blockschaltbild der Videoanalyseeinheit.
[0023] In Figur 1 ist in einem schematischen Blockschaltbild ein erfindungsgemäßes System
1 zur Erfassung und Analyse von Videodaten VD1 bis VD3 betreffend den Spielverlauf
auf einem Glückspieltisch bzw. Spieltisch 2 in Kasinos dargestellt.
[0024] Der Spieltisch 2 ist beispielsweise zum Durchführen von Kartenspielen mit mehreren
Spielern SP und zumindest einem Croupier CP eingerichtet. Hierzu weist der Glückspieltisch
2 ein Spielfeld 3 mit beispielsweise zumindest einen jeweils einem Spieler SP zugeordneten
ersten Spielfeldabschnitt 3.1 und zumindest einem dem Croupier CP zugeordneten zweiten
Spielfeldabschnitt 3.2 auf. Ferner ist zumindest ein zentraler dritter Spielfeldabschnitt
3.3 vorgesehen, welcher sich vorzugsweise zwischen dem ersten und dem zweiten Spielfeldabschnitt
3.3 befindet und in dem häufig eine Vielzahl der Transaktionen des Glückspiels bzw.
Kartenspiels stattfinden.
[0025] Der erste und/oder zentrale dritte Spielfeldabschnitt 3.1, 3.3 können abhängig vom
jeweiligen Glückspiel unterschiedliche feldartige Markierungen oder dergleichen Markierungen
aufweisen, in welchen beispielsweise die Spieleinsätze vom jeweiligen Spieler SP platziert
werden. Der Aufbau des Spielfeldes 3, insbesondere des ersten und dritten Spielfeldabschnittes
3.1, 3.3 sind damit jeweils abhängig von den Spielregeln des auf dem jeweiligen Spieltisch
2 gespielten Glückspiels. Die Spielfeldabschnitte 3.1 bis 3.3 können hierbei beabstandet
zueinander, aneinander anschließend oder zumindest abschnittweise einander überlappend
ausgebildet sein. Nachfolgend wird insbesondere beim Baccara Kartenspiel davon ausgegangen,
dass das Setzen de Spieleinsätze der einzelnen Spieler SP jeweils in dem diesen zugeordneten
ersten Spielfeldabschnitt 3.1 erfolgt.
[0026] Auf dem Spieltisch 2 bzw. Spielfeld 3 befindet sich beispielsweise während eines
Kartenspiels mehrere Spielkarten SK und/oder so genannte Spielmarken oder Jetons J.
Derartige Jetons J sind vorzugsweise aus Kunststoff hergestellte, münzenartige Spielmarken
bzw. Spielchips, die in Kasinos als Spielgeld benutzt werden. Diesen sind abhängig
von der Farbe und/oder den darauf aufgebrachten Ziffern bzw. Zahlen unterschiedliche
Werte einer vorgegebenen Währung zugeordnet, und zwar eindeutig.
[0027] Figur 2 zeigt beispielsweise eine schematische Draufsicht auf den Spieltisch 2, an
dem aktuell beispielhaft zwei Spieler SP und ein Croupier CP sitzen und ein Kartenspiel
durchgeführt wird. In ersten, den Spielern SP zugeordneten Spielfeldabschnitten 3.1
befinden sich beispielhaft die Spielkarten SK und Jetons J jeweils eines Spielers
SP. Im zweiten dem Croupier CP zugeordneten Spielfeldabschnitt 3.2 ist bei einem Kartenspiel
beispielsweise eine Kartenschuheinheit 4 zur Ausgabe der Spielkarten SK sowie eine
Jetonaufnahmeeinheit 5 zur Aufnahme der nicht im Spiel befindlichen Jetons J vorgesehen.
Im dritten Spielfeldabschnitt 3.3 sind beispielhaft ebenfalls Spielkarten SK und Jetons
J vorgesehen.
[0028] Das in Figur 1 beispielhaft dargestellte System 1 umfasst ferner zumindest eine erste
und zweite, jeweils am Rand bzw. im Randbereich des Spielfeldes 3 und beanstandet
zum Spielfeld 2 angeordnete Kameraeinheit 6, 7 sowie zumindest eine oberhalb bzw.
über dem Spieltisch 2 angeordnete dritte Kameraeinheit 8, welche beispielsweise für
eine Deckenmontage ausgebildet ist. Die erste und zweite Kameraeinheiten 6, 7 bilden
damit mit dem Spieltisch 2 verbundene "Tischkameraeinheiten" und die dritte Kameraeinheit
8 eine näherungsweise senkrecht oberhalb der Mitte des Spieltisches 2 angeordnete
"Deckenkameraeinheit" aus.
[0029] Die erste und zweite Kameraeinheit 6, 7 sind zur Erfassung des Spielverlaufs aus
einer ersten bzw. zweiten Seitenperspektive in Form von ersten und zweiten Videodaten
VD1, VD2 ausgebildet, d.h. mittels der ersten und zweiten Kameraeinheiten 6, 7 wird
der Spielverlauf auf dem Spieltisch 2 aus zwei unterschiedlichen Seitenperspektiven
elektronisch erfasst, und zwar vorzugsweise in Form eines eine Vielzahl von zeitlich
chronologisch aufeinander folgender Einzelbilder umfassenden Bilddatenstromes.
[0030] Die erste und zweite Kameraeinheit 6, 7 sind voneinander beanstandet und vorzugsweise
einander gegenüberliegend beabstandet zum Spielfeld 2 oberhalb des Spieltisches angeordnet
sind. Der Erfassungswinkel der ersten und zweiten Kameraeinheiten 6, 7 bezogen auf
die durch das Spielfeld 3 aufgespannte Ebene ist unterschiedlich gewählt. Die erste
und zweite Kameraeinheit 6, 7 weisen vorzugsweise einen unterschiedlichen Abstand
d1, d2 zum Spielfeld 3 bzw. zur Oberfläche des Spieltisches 2 auf, so dass durch die
erste und zweite Kameraeinheit 6, 7 der Spielverlauf insbesondere aus unterschiedlichen
Höhenperspektiven erfassbar ist. Vorzugsweise ist der Abstand d1 zum Spielfeld 3 bzw.
zur Oberfläche des Spieltisches 2 der ersten Kameraeinheit 6 größer als der Abstand
d2 der zweiten Kameraeinheit 7.
[0031] In einer Ausführungsvariante sind die erste und/oder zweite Kameraeinheit 6, 7 in
der Halteeinheit einer Anzeigeeinrichtung 9, 10 aufgenommen und beispielsweise als
Lochkameraeinheiten ausgebildet. Ferner sind diese insbesondere als digitale Kameraeinheiten
6, 7, vorzugsweise als Internet-Protokoll-fähige bzw. IP-fähige digitale Kameraeinheiten
6, 7 ausgebildet.
[0032] Die dritte Kameraeinheit 8 ist beispielsweise als Dome-Kameraeinheit realisiert,
welche zur Aufnahme des Spielfeldes 2 und damit des Spielverlaufs aus der Vogelperspektive
ausgebildet ist. Mittels der dritten Kameraeinheit 8 wird der Spielverlauf aus der
Vogelperspektive in Form von dritten Videodaten VD3 erfasst, welche wiederum eine
Vielzahl von zeitlich chronologisch aufeinander folgender Einzelbilder umfassen und
damit einen so genannten Bilddatenstrom bilden. Auch die dritte Kameraeinheit 8 ist
vorzugsweise als digitale Kameraeinheit realisiert, die Internet-Protokoll-fähig ist.
[0033] Die von den genannten Kameraeinheiten 6 bis 8 erzeugten Videodaten VD1 bis VD3 werden
über geeignete Übertragungsmedien, drahtgebunden oder drahtlos an eine Videoanalyseeinheit
VAU übertragen. Vorzugweise findet die Übertragung der Videodaten VD1 bis VD3 in Echtzeit
über ein lokales Netzwerk LAN, und zwar unter Verwendung des Internet-Protokolls (IP)
statt.
[0034] An die Videoanalyseeinheit VAU ist beispielsweise eine zentrale Datenbankeinheit
DWH, auch Data-Warehouse-Einheit genannt angeschlossen. Die zentrale Datenbankeinheit
DWH ist für die vorliegenden Videodatenanalysezwecke entsprechend eingerichtet, insbesondere
zur Zusammenführung und Verdichtung der von unterschiedlichen Kameraeinheiten 6 -
8 bereitgestellten Videodaten VD1 bis VD3 und ggf. noch sonstiger Daten aus nachfolgend
noch näher beschriebenen Datenquellen, insbesondere Sensoreinheiten.
[0035] An die zentrale Datenbankeinheit DWH ist ferner eine Anzeige- und/oder Steuereinrichtung
ASE angeschlossen, über welche die erfassten und analysierten Videodaten VD1 bis VD3
sowie die durch die Analyse dieser erhaltenen Ergebnisse dem Nutzer angezeigt werden
können. Hierzu weist die Anzeige- und/oder Steuereinrichtung ASE vorzugsweise mehrere
Monitoreinheiten und zumindest ein Bedienpanel, insbesondere ein Tastaturfeld und
eine Eingabeeinheit auf.
[0036] Ferner ist bei der in Figur 1 dargestellten Ausführungsvariante die zentrale Datenbankeinheit
DWH noch an ein Content-Management-System CMS angeschlossen, über welches eine zentrale
Verwaltung und/oder zielgruppenabhängige Darstellung von Text- oder Multimediadaten
zur Anzeige über einen Webbrowser auf unterschiedlichen Computersystemen bereitgestellt
wird.
[0037] Auch können zusätzliche Sensoreinheiten am Spieltisch 2 vorgesehen sein, über welche
zusätzlich zu der beschriebenen Bilderfassung noch weitere Transaktionsinformationen
während des Spielverlaufs des Glückspiels automatisierten erfasst werden. Beispielsweise
kann in der Kartenschuheinheit 4 ein Sensor vorgesehen sein, über welchen der Typ
und/oder der Wert der aktuell ausgegeben Spielkarte SK erfassbar ist. Die von derartigen
zusätzlichen Sensoreinheiten bereitgestellten Transaktionsdaten werden ebenfalls an
die Videoanalyseeinheit VAU übertragen und können von dieser zusätzlich zur Analyse
des aktuellen Spielverlaufs ausgewertet werden.
[0038] Figur 3 zeigt ein schematisches Blockschaltbild der Videoanalyseeinheit VAE, in der
erfindungsgemäß eine Analyseroutine AR ausgeführt wird, über welche die von den unterschiedlichen
Kameraeinheiten 6, 7, 8 erfassten und an die Videoanalyseeinheit VAE übertragenen
Videodaten VD1 bis VD3 miteinander verknüpft werden und daraus eine den Spielverlauf
am Spieltisch 2 in Echtzeit abbildendes Spieldatenbasis erzeugt wird. Die erzeugte
Datenbasis umfasst eine Vielzahl aus den Videodaten VD1 bis VD3 gewonnenen Transaktionsdaten,
welche den zeitlichen Verlauf von ausgewählten Spielereignissen wiedergeben und in
Gesamtbetrachtung eine "dreidimensionale" elektronische Abbildung des Spielverlaufs
in Echtzeit darstellen.
[0039] In der Analyseroutine AR finden an sich bekannte Verfahren zur Analyse von Videodaten
in Echtzeit Verwendung, deren prinzipielle Struktur und Funktionsweise in der
WO 2006/107997 A2 oder der
DE 10 2007 034 010 A1 beschrieben sind. Hierbei werden Änderungen in den Einzelbildern der Bildstromes
der Videodaten VD1 bis VD3 erfasst und durch entsprechende Analyse bzw. Auswertung
der Änderungen auf das Vorliegen bestimmter Ereignisse geschlossen.
[0040] Die Analyseroutine AR weist zur Erzeugung der die Spieldatenbasis bildenden Transaktionsdaten
mehrere Analyseunterroutinen auf, über welche ausgewählte Spielzustände und/oder Spielereignisse
in Form von Transaktionsdaten aus den bereitgestellten Videodaten VD1 bis VD3 durch
entsprechende Videoanalyse ermittelt werden. Durch die erfindungsgemäße Erzeugung
von Videodaten VD1 bis VD3 aus unterschiedlichen Perspektiven, und zwar zumindest
zwei unterschiedlichen Seitenperspektiven und der Vogelperspektive sowie die ggf.
zusätzliche Auswertung von weiteren Sensordaten, ist der Spielverlauf automatisiert
erfass- und analysierbar und daraus eine den Spielverlauf in Echtzeit wiedergebende
Spieldatenbasis erstmalig generierbar.
[0041] Beispielsweise weist die Analyseroutine AR eine Positionsbestimmungsroutine PBR auf,
mittels der die Anzahl und/oder Position von Jetons J auf dem Spieltisch 2 bzw. dem
Spielfeld 3, insbesondere im ersten und zentralen dritten Spielfeldabschnitt 3.1,
3.3 aus den bereitgestellten Videodaten VD1 bis VD3 durch entsprechende Videoanalyse
ermittelt wird. Hierzu werden insbesondere die von der ersten und zweiten Kameraeinheit
6, 7 bereitgestellten ersten und zweiten Videodaten VD1, VD2 und die von der dritten
Kameraeinheit 8 bereitgestellten dritten Videodaten VD3 bezogen auf die Änderungen
im ersten und zentralen dritten Spielfeldabschnitt 3.1, 3.3 analysiert. Mittels der
Positionsbestimmungsroutine PBR wird daher die Anzahl und/oder Position von Jetons
J im ersten und/oder dritten Spielfeldabschnitt 3.1, 3.3 abhängig von den bereitgestellten
Videodaten VD1 bis VD3 ermittelt.
[0042] Auch ist eine Spielgeschwindigkeitsroutine SGR vorgesehen, über welche jeweils die
Zeitdauer von mehreren Spielen, insbesondere Kartenspielen erfasst wird und damit
ein Maß für die durchschnittliche Geschwindigkeit eines Spiel ermittelbar ist. Hierzu
wird durch Auswertung der Videodaten VD1 - VD3 das erstmalige Setzen durch einen Spieler
SP nach einem zuvor beendeten Spiel und damit der Beginn eines neuen Spiels erfasst,
welches als vorgegebenen Ereignis ausgewertet wird. Das Ende des Spiels wird beispielsweise
durch die Rückgabe der Spielkarten SK durch den Croupier CP in die Kartenschuheinheit
4 bestimmt. Der Zeitpunkt des Vorliegens dieses Ereignis wird durch entsprechende
Analyse der ersten bis dritten Videodaten VD1 - VD3 ermittelt und unter Berücksichtigung
des Zeitpunktes des Spielbeginns die Zeitdauer eines Spiels berechnet. Zusätzlich
kann die durchschnittliche Zeitdauer des Setzvorganges eines Spielers abhängig von
der Ausgabe der nachfolgenden Spielkarte SK bestimmt werden.
[0043] Zur Erstellung der den Spielverlauf dynamisch abbildenden Spieldatenbasis kann ferner
eine Überwachungsroutine CTP vorgesehen sein, über welche der Zustand eines geschlossenen,
d.h. aktuell nicht bespielten Spieltisches ("closed table") überwacht wird. Hierzu
werden vorzugsweise die von der dritten Kameraeinheit 8 bereitgestellten dritten Videodaten
VD3 ausgewertet. Insbesondere wird überprüft, ob keine Änderungen der dritten Videodaten
VD3 bezogen auf den ersten und/oder dritten Spielfeldabschnitten 3.1, 3.3 vorliegt,
d.h. keine Spielaktivität gegeben ist. Auch kann zusätzlich noch überprüft werden,
ob durch den Croupier CP eine jeweils am Spieltisch 2 vorgesehenen Bedieneinheit aktiviert
ist oder nicht, d.h. sich der Tisch in Betrieb befindet oder nicht.
[0044] Mittels einer Einsatzroutine ESR werden die Spielbewegungen der einzelnen Spieler
SP in den Ihnen zugeordneten ersten Spielfeldabschnitten 3.1 und/oder dem dritten
zentralen Spielfeldabschnitten 3.3 durch entsprechende Analyse der Videodaten VD1
- VD3 im Bereich der genannten Abschnitte ausgewertet und daraus der Zeitpunkt des
Setzens ihres Einsatzes ermittelt und in Bezug gesetzt zum übrigen Spielverlauf, insbesondere
um ein verspätetes Setzen durch den jeweiligen Spieler zu erfassen.
[0045] Über eine Jetonumlaufroutine JUR werden die Änderung der Anzahl, Art und/oder der
Wert der in der Jetonaufnahmeeinheit 5 aufgenommenen und/oder auf dem Spielfeld 2
befindlichen Jetons J während des Spielverlaufs kontinuierlich oder zu vorgegebenen
Zeitpunkten erfasst. Aus der Kenntnis dieser Transaktionsinformationen bzw. durch
entsprechende Auswertung der von der Jetonumlaufroutine JUR bereitgestellten entsprechenden
Transaktionsdaten können eine Vielzahl von weiteren Informationen über das aktuelle
Spielgeschehen in einem Kasino abgeleitet werden. Beispielsweise kann damit in Echtzeit
das aktuell an sämtlichen Spieltischen eines Kasinos im Umlauf befindliche Jeton und
daraus der zugehörige monetäre Wert ermittelt werden.
[0046] Mittels einer Jetonstapelroutine JSR werden vorzugsweise die von der ersten und zweiten
Kameraeinheit 6, 7 bereitgestellten ersten und zweiten Videodaten VD1, VD2, welche
insbesondere den ersten und/oder dritten Spielfeldabschnitt 3.1, 3.3 unter unterschiedlichen
Seitenperspektiven zeigen, analysiert und daraus die Anzahl von mehreren übereinander
gestapelten Jetons J und ggf. zusätzlich deren Wert ermittelt. Insbesondere wird aus
den ersten und zweiten Videodaten VD1, VD2 die Höhe des Jetonstapel und die Farben
der darin befindlichen Jetons J bestimmt. Hierdurch kann der Spieleinsatz eines oder
mehrerer Spieler oder des gesamten Spieles erfasst werden.
[0047] Zusätzlich zu den bereits näher beschriebenen Analyseunterroutinen der Analyseroutine
AR können noch weitere vorgesehen sein, welche beispielsweise den höchsten Wert eines
Jetons J im ersten und/oder dritten Spielfeldabschnitt 3.1, 3.3 bzw. der Bieterzone
des Spielfeldes 2 ermitteln oder den Einkauf eines neuen Spielers an einem offenen
Spieltisch 2 überprüfen.
[0048] Die genannten Analyseunterroutinen der Analyseroutine AR ermöglichen damit eine dynamische
Erfassung und Analyse des aktuellen Spielverlaufs an Glückspieltischen in Kasinos.
[0049] Die Erfindung wurde voranstehend an Ausführungsbeispielen beschrieben. Es versteht
sich, dass zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne dass dadurch
der der Erfindung zugrunde liegend Erfindungsgedanke verlassen wird.
Bezugszeichenliste
[0050]
- 1
- System
- 2
- Spieltisch
- 3
- Spielfeld
- 3.1
- erster Spielfeldabschnitt
- 3.2
- zweiter Spielfeldabschnitt
- 3.3
- dritter Spielfeldabschnitt
- 4
- Kartenschuheinheit
- 5
- Jetonaufnahmeeinheit
- 6
- erste Kameraeinheit
- 7
- zweite Kameraeinheit
- 8
- dritte Kameraeinheit
- 9
- Anzeigeeinrichtung
- 10
- Anzeigeeinrichtung
- ASE
- Anzeige- und/oder Steuereinrichtung
- d1, d2
- Abstände
- CP
- Croupier
- CMS
- Content-Management-System
- CTP
- Überwachungsroutine
- DWH
- zentrale Datenbankeinheit
- ESR
- Einsatzroutine
- J
- Jetons
- JUR
- Jetonumlaufroutine
- JSR
- Jetonstapelroutine
- LAN
- lokales Netzwerk
- PBR
- Positionsbestimmungsroutine
- SGR
- Spielgeschwindigkeitsroutine
- SP
- Spieler
- SK
- Spielkarten
- VAE
- Videoanalyseeinheit
- VD1
- erste Videodaten
- VD2
- zweite Videodaten
- VD3
- dritte Videodaten
1. System zur Erfassung und Analyse von Videodaten (VD1 bis VD3) betreffend den Spielverlauf
auf zumindest einem Spieltisch (2) in Kasinos, bei dem der Spieltisch (2) ein Spielfeld
(3) mit mehreren Spielfeldabschnitten (3.1 bis 3.3) aufweist, bei dem der Spielverlauf
auf dem Spieltisch (2) aus zumindest zwei unterschiedlichen Seitenperspektiven über
zumindest eine erste und zweite, randseitig am Spieltisch (2) angeordnete Kameraeinheiten
(6, 7) und aus der Vogelperspektive über zumindest eine über dem Spieltisch (2) angeordnete
dritte Kameraeinheit (8) jeweils in Form von Videodaten (VD1 bis VD3) erfasst wird,
bei dem die erfassten Videodaten (VD1 bis VD3) an eine Videoanalyseeinheit (VAE) übertragen
werden und in der Videoanalyseeinheit (VAE) mittels zumindest einer Analyseroutine
(AR) analysiert werden und daraus eine den Spielverlauf am Spieltisch (2) in Echtzeit
abbildende Spieldatenbasis erzeugt werden.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einem Spieler (SP) ein erster Spielfeldabschnitt (3.1) und zumindest dem
Spielleiter (CP) ein zweiter Spielfeldabschnitt (3.2) zugeordnet werden und zwischen
dem ersten und dem zweiten Spielfeldabschnitt (3.1, 3.2) ein zentraler dritter Spielfeldabschnitt
(3.3) vorgesehen ist, welche von der Analyseroutine (AR) vorzugsweise unabhängig voneinander
analysiert werden.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zeitlichen Änderungen der von den unterschiedlichen Kameraeinheiten (6, 7, 8)
bereitgestellten Videodaten (VD1 bis VD3) analysiert und anschließend mit einander
verknüpft ausgewertet werden.
4. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Kameraeinheit (6, 7) voneinander beanstandet und einander gegenüberliegend
oberhalb des Spieltisches (2) angeordnet sind.
5. System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Kameraeinheit (6, 7) in unterschiedlichen Abständen (d1, d2)
zum Spielfeld (3) und/oder mit unterschiedlichen Anstellwinkeln zum Spielfeld (3)
angeordnet sind, wobei die erste und zweite Kameraeinheit (6, 7) vorzugsweise zur
Aufnahme des Spielverlaufs aus zwei unterschiedlichen Seitenperspektiven ausgebildet
sind.
6. System nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Kameraeinheit (8) zur Aufnahme des Spielverlaufs aus der Vogelperspektive
ausgebildet ist.
7. System nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Kameraeinheiten (6, 7) als digitale, vorzugsweise IP-fähige
Lochkameraeinheiten und die dritte Kameraeinheit (9) als digitale, vorzugsweise IP-fähige
Dome-Kameraeinheit ausgebildet sind und/oder dass von der ersten Kameraeinheit (6)
erste Videodaten (VD1) betreffend den Spielverlauf aus einer ersten Seitenperspektive,
von der zweiten Kameraeinheit (7) zweite Videodaten (VD2) betreffend den Spielverlauf
aus einer zweiten Seitenperspektive und von der dritten Kameraeinheit (8) dritte Videodaten
(VD3) betreffend den Spielverlauf aus der Vogelperspektive erfasst werden.
8. System nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Spieldatenbasis dynamisch aktualisiert wird und den Spielverlauf in Echtzeit
in Form von einer Vielzahl von über die Analyseroutine (AR) ermittelten Transaktionsdaten
abbildet und/oder dass zur Übertragung der Videodaten (VD1 - VD3) in Echtzeit die
Videoanalyseeinheit (VAE) über zumindest ein lokales Netzwerk (LAN) mit den Kameraeinheiten
(6 -8) verbunden ist.
9. System nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Videoanalyseeinheit (VAE) mit einer zentralen Datenbankeinheit (DWH) verbunden
ist, in welcher die erzeugte Spieldatenbasis gespeichert wird.
10. Verfahren zur Erfassung und Analyse von Videodaten (VD1 bis VD3) betreffend den Spielverlauf
auf zumindest einem Spieltisch (2) in Kasinos, bei dem der Spieltisch (2) ein Spielfeld
(3) mit mehreren Spielfeldabschnitten (3.1 bis 3.3) aufweist, bei dem der Spielverlauf
auf dem Spieltisch (2) aus zumindest zwei unterschiedlichen Seitenperspektiven über
zumindest eine erste und zweite, randseitig am Spieltisch (2) angeordnete Kameraeinheiten
(6, 7) und aus der Vogelperspektive über zumindest eine über dem Spieltisch (2) angeordnete
dritte Kameraeinheit (8) jeweils in Form von Videodaten (VD1 bis VD3) erfasst wird,
bei dem die erfassten Videodaten (VD1 bis VD3) an eine Videoanalyseeinheit (VAE) übertragen
werden und in der Videoanalyseeinheit (VAE) mittels zumindest einer Analyseroutine
(AR) analysiert werden und daraus ein den Spielverlauf am Spieltisch (2) in Echtzeit
abbildendes Datenmodell (DM) erzeugt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einem Spieler (SP) ein erster Spielfeldabschnitt (3.1) und zumindest dem
Spielleiter (CP) ein zweiter Spielfeldabschnitt (3.2) zugeordnet werden und zwischen
dem ersten und dem zweiten Spielfeldabschnitt (3.1, 3.2) ein zentraler dritter Spielfeldabschnitt
(3.3) vorgesehen ist, welche von der Analyseroutine (AR) vorzugsweise unabhängig voneinander
analysiert werden.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass mittels ersten und zweiten Kameraeinheit (6, 7) der Spielverlauf in Form von ersten
und zweiten Videodaten (VD1, VD2) aus unterschiedlichen Seitenperspektiven, insbesondere
unterschiedlichen Erfassungswinkeln bezogen auf das Spielfeld (2) erfasst wird und/oder
dass mittels der dritten Kameraeinheit (8) der Spielverlauf in Form der dritten Videodaten
(VD3) aus der Vogelperspektive erfasst wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Analyseroutine (AR) die Anzahl und/oder Position der auf dem Spielfeld
(3), insbesondere im ersten und dritten Spielfeldabschnitt (3.1, 3.3) befindlichen
Jetons (J) aus den bereitgestellten Videodaten (VD1 bis VD3) ermittelt wird und/oder
dass mittels der Analyseroutine (AR) durch Analyse der Videodaten (VD1 bis VD3), insbesondere
der dritten Videodaten (VD3) der Zustand eines geschlossenen, unbespielten Spieltisch
(2) überwacht wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Analyseroutine (AR) durch Analyse der Videodaten (VD1 bis VD3) die Änderung
der Anzahl, Art und/oder der Wert der in einer Jetonaufnahmeeinheit (5) aufgenommenen
und/oder auf dem Spielfeld (2) befindlichen Jetons (J) kontinuierlich oder zu vorgegebenen
Zeitpunkten ermittelt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass aus den ersten und zweiten Videodaten (VD1, VD2) die Höhe eines Jetonstapels und
die Farben der darin befindlichen Jetons (J) ermittelt wird.