(19) |
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(11) |
EP 2 561 305 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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27.12.2017 Patentblatt 2017/52 |
(22) |
Anmeldetag: 08.04.2011 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP2011/001752 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2011/131298 (27.10.2011 Gazette 2011/43) |
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(54) |
MEHRROHRWAFFE
MULTIPLE-BARREL WEAPON
ARME À CANONS MULTIPLES
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
(30) |
Priorität: |
21.04.2010 DE 102010017876
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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27.02.2013 Patentblatt 2013/09 |
(73) |
Patentinhaber: Rheinmetall Waffe Munition GmbH |
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29345 Unterlüss (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- SCHNEIDER, Hubert
78661 Dietingen (DE)
- HEYMANN, Frank
78727 Oberndorf a. N. (DE)
- SAND, Heiko
72351 Geislingen (DE)
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(74) |
Vertreter: Dietrich, Barbara et al |
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Thul Patentanwaltsgesellschaft mbH
Rheinmetall Platz 1 40476 Düsseldorf 40476 Düsseldorf (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
WO-A1-03/044443 DE-A1- 2 111 060 DE-C- 53 851 US-A- 386 535
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WO-A2-2011/046653 DE-A1- 4 423 750 GB-A- 1 279 821
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung beschäftigt sich mit einer Mehrrohrwaffe bevorzugt im Kleinkaliberbereich
aber auch im Mittelkaliberbereich. Die Mehrrohrwaffe zeichnet sich dadurch aus, dass
sie baulich selbst kein eigenes Patronenlager aufweist, da diese Funktion durch das
Gurtglied eines Gurtzuführsystems übernommen wird.
[0002] Mehrlauf- oder -rohrwaffen haben den Vorteil, dass die Rohre bzw. Läufe auch bei
hoher Schusskadenz bzw. -frequenz nicht so beansprucht werden, wie einfache Waffen.
Die wohl bekannteste Mehrlaufrohrwaffe ist die Gatling. Gatling-Waffen sind automatische
Schusswaffen, deren Nachlademechanismus mittels der Rotation des um eine Drehachse
angeordneten Laufbündels betrieben wird.
[0003] Die
DE 1 728 588 A beschreibt ein mehrläufiges Trommelgeschütz mit Drehrohrläufen. Dieses Geschütz greift
auf das Prinzip eines Offenkammer-Verschlusssystems zurück. Die Munition wird hier
von einer Einlegeposition in eine Zünd- und danach in eine Hülsenauswurfposition gebracht.
Gleiches Prinzip widerspiegelt sich in der
DE 1 728 611 C, die sich jedoch mit einer Revolverschusswaffe näher beschäftigt. Eine Mehrlaufwaffe
kennen des Weiteren die
US 3,041,939 A als auch die
US 4,836,082 A.
[0004] Aus der
DE 1 728 018 C ist eine Munition für ein Abschussgerät mit seitlich offener Kammer bekannt. Die
Munition zeichnet sich durch ihre Form aus. Die hierbei kurz beschriebene Waffe besitzt
ebenfalls einen Offenkammer-Verschlussmechanismus mit einem Trommellager. Die Trommel
ist ihrerseits drehbar gelagert und weist eine Kammer auf, die in eine Munitionseinlegestellung
gebracht wird, damit die Munition seitlich eingelegt werden kann. Diese wird dann
in eine Zünd- und danach in eine Auswerferstellung gebracht. Mit derselben Thematik
beschäftigt sich auch die
DE 1 728 019 B. Die
DE 1 728 022 A betrifft einen abgedichteten Verschluss mit offener Kammer und gehäuseloser Munition.
Die
DE 1 728 088 A beansprucht einen Offenkammer-Verschlussmechanismus, der unter anderem die Kammer
in einer Zündposition verschließt. Ein Schnellfeuergeschütz wird des Weiteren mit
der
DE 1 728 131 A offenbart.
[0005] Die
US 1,856,022 A betrifft eine Maschinenwaffe und Handfeuerwaffe mit zwei Waffenläufen. Das Beladen
der Munition erfolgt durch einen Schlitz im Verschluss- bzw. Waffengehäuse. Die einzelnen
Geschosse samt Treibladung sind über Verbindungsbahnen miteinander verbunden und werden
über eine Art Ratsche durch den Schlitz in die Waffe geschoben. Gleichzeitig wird
das Band durch eine Messeranordnung getrennt. Das Geschoss kommt in einer Patronenkammer
der Waffe vor dem Verschluss zum Liegen. Danach werden das Geschoss und der Verschluss
in eine so genannte geschlossene Position überführt und die Treibladung mittels eines
komprimierten Gases gezündet.
[0006] Aus der
US 3,696,705 A ist ein verbrennbares Gurtband gegurteter Munition für das Zuführen hülsenloser Munition
in eine automatische Waffe bekannt, das in der Kammer der automatischen Waffe verbrennt.
Dadurch entfällt das Problem, dass die Gurte nach der Entnahme der Munition von der
Waffe herunter fallen. Das Gurtband verläuft quer durch jede hülsenlose Patrone. Zahnräder
schieben die Patrone vor, wobei das Gurtband von der nachfolgenden Patrone getrennt
wird.
[0007] Die
DE 44 23 750 A1 offenbart eine automatische Einrohr-Feuerwaffe für endlos zuführbare Patronenmunition.
Verwendet werden zwei gegenläufig rotierende Trommeln mit jeweils sechs symmetrisch
angeordneten, beweglich gelagerten Halbkammern. Diese bilden zwischen beiden Trommeln
direkt gegenüber dem Lauf ein am Umfang vollständig geschlossenes Patronenlager. Gleichzeitig
mit der gegenläufigen Rotation der Trommeln wird der Patronengurt durch das jeweilige
Patronenlager mit bewegt. Zwischen den Trommeln wird dabei ein zeitweilig geschlossenes,
den Verbrennungsgasdrücken standhaltendes Patronenlager gebildet. Federelemente stellen
die Halbkammern zum Zweck der optimalen Transportierbarkeit des Patronengurtes in
die jeweils günstigste Schwenkrichtung vor dem Eingriff in den Patronengurt. Eine
Auslösung des Schlagbolzens erfolgt über eine Verzahnung einer Steuerscheibe und immer
dann, wenn sichergestellt ist, dass das Patronenlager vollkommen geschlossen ist.
Das Drehen der Halbkammern erfolgt über Zahnräder eines pneumatischen Zahnradmotors,
der durch die zurückgeführten Mündungsgase angetrieben wird. Dadurch wird eine etwas
kürzere Bauweise und eine wesentlich höhere Feuergeschwindigkeit (Kadenz) erzielt.
[0008] Die
DE 21 11 060 A1 offenbart eine mehrläufige automatische Waffe, mit der hüllenlose Munition mit hoher
Feuergeschwindigkeit abgeschossen werden. In Abwandlung des klassischen Gatling-Prinzips
weist das Revolvergeschütz neben einem drehbaren Geschützrohrbündel eine Reihe von
miteinander verketteten, rohrförmigen Schießkammern zum Transport der Kartuschen in
den Drehkörper. Die Kammern werden mittels einer Beschickungsvorrichtung mit den Kartuschen
beladen.
[0009] Aufbauend auf diesen Gedanken stellt sich die Erfindung, ausgehend von der
DE 21 11 060 A1, die Aufgabe, eine Mehrrohrwaffe aufzuzeigen, die ebenfalls kleinbauend ist.
[0010] Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0011] Um zu einer leichten und schnell feuernden Mehrrohrwaffe zu gelangen ist vorgesehen,
dass die Waffe selbst kein eigenes (vollständiges) Patronenlager mehr aufweist, in
das die Munition eingelegt werden muss, wobei nicht zwei Halbschalen zweier sich gegenseitig
drehender Trommeln das Patronenlager bilden, sondern die Funktion der Patronenkammer
durch das Gurtsystem selbst übernommen wird, welches die Munition der Waffe zuführt.
Das Gurtsystem bildet somit ein bzw. das Ersatzpatronenlager. Entsprechend wird das
Gurtglied selbst so ausgelegt, dass es die Aufgaben eines Patronenlagers erfüllen
kann. Das Gurtsystem ist flexibel ausgeführt, damit es zu den Läufen bzw. Rohren ausgerichtet
werden kann.
[0012] Das Gurtsystem kann eine herkömmliche Munition aufnehmen jedoch auch Bestandteil
der Munition sein. Der Hülsenboden der Munition kann im erstgenannten Fall das Gurtglied
verschließen (oder abdichten). Hierbei kann die Patrone die Bildung Patronenkammer
unterstützen, das Patronenmaterial bei der Ausgestaltung des Gurtgliedes mit berücksichtigt
werden. Alternativ besteht die Möglichkeit, dass das Gurtglied einen geschlossenen
Boden besitzt. Hierbei könnten dann die Treibladung und das Geschoss in das Gurtglied
bei der Bestückung eingebracht werden. Ein jedes Gurtglied kann also die gesamte Munition
(Patrone = Hülse + Patronenboden) oder Teile davon (Treibladung + Geschoss) aufnehmen.
Im letzteren Fall ist dann im Gurtgliedboden die Anzündstruktur für die Munition einzubinden.
Der Hülsen- als auch Gurtgliedboden fungiert gleichzeitig als Abdichtung der Patronenkammer
nach hinten zum Verschluss hin. Es versteht sich, dass sich das Geschoss innerhalb
des Gurtgliedes befindet und keine Störkante bildet. Die Patronenaufnahme bzw. das
Gurtglied selbst kann metallischer und / oder nichtmetallischer Art sein, beispielsweise
aus Stahl und / oder Kunststoff.
[0013] Dieses Gurtsystem wird zwischen den Läufen und einem Verschluss der Waffe geführt,
um die in den Gurtgliedern befindliche Munition einem der Läufe zuzuführen. Zur Aufnahme
der Gurtglieder sind zwei gegensinnig drehbare Sterne eingebunden, die ihrerseits
umfangmäßig eine Anzahl von (Halb-)Schalen entsprechend der Anzahl der Läufe aufweisen.
Beide umgreifen das jeweils zugeführte Gurtglied.
[0014] Als bevorzugt hat sich das Einbinden eines so genannten Walzenverschlusses - ähnlich
eines Offenkammer-Verschlusssystems - mit zwei Sternen gezeigt, die gegensinnig drehend
das Gurtglied in der Schussposition aufnehmen. Der Walzenverschluss mit seinen Sternen
unterstützt dabei die Bildung des Ersatzpatronenlagers derart, dass er die das Patronenlager
bildenden Gurtglieder teilverkammert und damit das durch die Gurtglieder gebildete
Patronenlager in der Festigkeit / Funktion unterstützt, das Patronenlager durch den
Verschlussteil des Walzenverschlusses selbst sicher abdichtet.
[0015] Die Tatsache, dass das Gurtglied (mit Patrone als auch ohne) die Funktion einer Patronenkammer
übernimmt (übernehmen), sondern diese nur unterstützt, hat einen konstruktiven Vorteil
bei der konstruktiven Gestaltung als auch praktischen Umsetzung der Sterne. So müssen
die Schalen in den Sternen als auch die Sterne selbst nicht 100 % gleich sein und
übereinstimmen, geringe Tollerranzen sind damit auch funktional vertretbar.
[0016] Teile des Walzenverschlusses können fester Bestandteil des Laufbündels selbst sein.
Alternativ besteht aber auch die Möglichkeit, dass der zweite Stern vom Laufbündel
entkoppelbar ist. Hier sollte dann eine trennbare Verbindung zwischen dem Laufbündel
und dem Stern in der Drehachse vorgesehen werden, über die der Stern als auch der
Verschluss mit gedreht werden können.
[0017] Beide Sterne dienen auch zum Transport des Gurtsystems. Zumindest der zweite Stern
bildet eine offene Kammer zur Aufnahme des Gurtgliedes, wobei in der Schussstellung
beide Sterne derart zueinander stehen, dass sie das Gurtglied, welches die Schussposition
mit der Munition eingenommen hat, umschließen. Der zweite Stern und der Verschluss
werden ihrerseits durch das Verdrehen des Laufbündels mit diesem mit bewegt. Die Bewegung
des zweiten Sterns bewirkt auch ein Verdrehen des ersten Sterns. Zur Unterstützung
des Transportes des Gurtsystems kann der erste Stern aber ebenfalls mit dem Antrieb
in Wirkverbindung stehen.
[0018] Das Verdrehen der Läufe in ihre Schussposition erfolgt bevorzugt durch einen elektrischen
Antrieb, der beispielsweise über ein Zwischenzahnrad auf eine umfänglich eingebundene
Verzahnung des Laufbündels angreift. Das Zu- und Abführen (der Transport) des Gurtsystems
kann mit diesem Antrieb kombiniert werden.
[0019] Gezündet wird die Munition durch wenigstens einen im Verschluss befindlichen Schlagbolzen
in bekannter Art und Weise. Das Gurtsystem mit der Munition wird kontinuierlich in
die Waffe eingebracht, das jeweilige Gurtglied mit dem entsprechenden Lauf und der
Zündeinrichtung (Schlagbolzen) zueinander fluchtend ausgerichtet, der Schlagbolzen
gespannt und der Schuss ausgelöst. Diese Variante bedarf dabei einer konstruktiven
Trennung von Stern und dem Verschluss.
[0020] In einer vorteilhaften Ausführung weist der Verschlussteil der Waffe mehrere Kammern
zur Aufnahme eines Schlagbolzens auf und wird zusammen mit dem Laufbündel verdreht.
Die Auslösung des jeweiligen Schlagbolzens erfolgt in einer einfachen Ausführung mit
Hilfe einer waffenfeststehenden Scheibe mit einem Nocken, die so ausgeführt sind,
dass sie den in der Schussposition ausgerichteten Schlagbolzen freigeben und diesen
danach wieder in die Ruheposition überführen können. Auch hierfür bietet sich die
Verwendung des Walzenverschlusses an.
[0021] Damit das Waffensystem dynamisch arbeiten kann, ist vorgesehen, dass das Gurtglied,
welches die Munition in der Schussposition hat, als auch der Verschluss einen geringen
Weg oder Winkel zusammen mit dem Laufbündel bzw. dem Lauf mit gedreht wird. Das hat
den Vorteil, dass ein kontinuierliches Schießen möglich ist, da keine Stillstandzeiten
einzuhalten sind. In dieser Zeit kann der Schuss ausgelöst werden. Für das Gurtsystem
kann zusätzlich eine waffenfeste Zwangsführung eingebunden werden, die das entsprechende
Gurtglied in Drehrichtung des zugehörigen Laufes ableitet.
[0022] Vorgeschlagen wird also eine leichte Waffe, bei der ein Gurtsystem bzw. das Gurtglied
dieses Systems ein Ersatzpatronenlager schafft, sodass der Gurt bzw. das Gurtglied
das eigentliche Patronenlager der Waffe bildet. Der Gurt mit der darin befindlichen
Munition / Patrone wird durch die Waffe bzw. den Verschluss abgestützt und dabei teilverkammert.
Der Walzenverschluss bildet selbst keine vollständige Kammer, da ein Spalt durch das
Gurtsystem gebildet wird, da wo der Gurt durchläuft. Diese Teilverkammerung ist an
den Seiten damit geringfügig offen, wird jedoch durch die Gurtglieder geschlossen.
Das durch das Gurtglied gebildete Patronenlager bildet somit einen Lauf- bzw. Rohrersatz.
Es handelt sich daher um eine transportable Patronenkammer. Sie ist auch ohne die
Sterne als solche funktionsfähig. Es versteht sich, dass je nach Kalibergröße das
Material als auch die Größe des Gurtgliedes sowie des Gurtsystems zu wählen ist, um
die Aufgabe einer Patronenkammer übernehmen zu können und die Treibladungsgase zerstörungsfrei
aufnehmen zu können. Die Mehrrohrwaffe ist nicht nur im kleinkalibrigen Waffenbereich
(ca. 9 mm) sondern auch im Mittelkaliberbereich anzusiedeln.
[0023] Anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels mit Zeichnungen soll die Erfindung
näher erläutert werden. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Mehrlaufwaffe in einer perspektivischen Forderansicht,
- Fig. 2
- die Mehrlaufwaffe in einer perspektivischen Rückansicht,
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung der Mehrlaufwaffe entlang der Munitionszuführung im Schnitt
A-A aus Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung der Mehrlaufwaffe entlang des Schnitts B-B aus Fig. 1,
- Fig. 5
- eine mögliche Variante für das Verdrehen des Laufbündels.
[0024] In Fig. 1 ist eine Mehrlaufwaffe bzw. Mehrrohrwaffe 1 mit hier sechs Läufen 2 dargestellt.
Die Läufe 2 sind ihrerseits drehbar um eine Drehachse D in Form eines Laufbündels
20 in einem vorderen Waffenteil gehalten. Des Weiteren wird die Waffe 1 durch einen
bevorzugt elektrischen Antrieb 3 geprägt. In Gurtgliedern 4 der Gurtzuführung 5 sind
Patronen 6 (Munition, Geschosse etc.) gelagert bzw. werden in diesen gehalten. Die
Gurtzuführung 5 läuft dabei in eine Öffnung 7 der Waffe 1 hinein und an der bevorzugt
gegenüber liegenden Öffnung 8 ohne Geschoss 6.2 aber in dieser Ausführung mit den
verbleibenden Hülsen 6.1 wieder hinaus. Die Waffe 1 weist ein Waffengehäuse 21 auf,
dass bevorzugt sämtliche Baugruppen der Waffe 1 hält.
[0025] Das einzelne Gurtglied 4 kann dabei als Außenhülle 4.1 ein nichtmetallisches Material
aufweisen, wie beispielsweise Kunststoff. Die Innenschicht 4.2 des Gurtgliedes 4 kann
aus Kupfer, Messing, Stahl, Titan, Aluminium etc., also metallische Materialien bzw.
Beschichtungen daraus bestehen. Die Innenschicht als auch Außenhülle aus einem Material,
beispielsweise in Form von metallischem Material, ist ebenfalls möglich.
[0026] Fig. 2 zeigt selbige Waffe 1 aus der hinteren Perspektive. Im hinteren Teil des Waffengehäuses
10 zeichnet sich ein Verschlussteil 9 der Waffe 1 ab. Der Verschlussteil 9 weist in
der bevorzugten Ausführung mehrere Schlagbolzen 11 auf, die in gleicher Anzahl wie
die Waffenläufe 2 auf diese ausgerichtet sind, wobei jedem Waffenlauf 2 ein Schlagbolzen
11 zugeordnet ist. Das Verschlussteil 9 mit den Schlagbolzen 11 dreht sich dabei gleichsinnig
mit dem Laufbündel 20 in gleicher Frequenz. In einer bevorzugten Ausbildung ist ein
Walzenverschluss bestehend aus zwei Sternen 12, 13 eingebunden, wobei der zweite Stern
13 und der Verschlussteil 9 eine konstruktive Einheit bilden. Dadurch ist eine sichere
Ausrichtung der Schlagbolzen 11 auf die Gurtglieder 4 möglich, mechanische Abstimmungen
zwischen dem zweiten Stern 13 und dem Verschlussteil 9 können entfallen.
[0027] Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch die Waffe 1. Deutlich erkennbar, werden die Gurtglieder
4 durch die Öffnung 7 in die Waffe 1 geführt. Erreicht das entsprechende Gurtglied
4 die vorgegebene Schussposition, legen sich ein erster Stern 12 sowie ein zweiter
Stern 13 an das Gurtglied 4 an. Das Gurtglied 4 bildet in dieser Situation das Patronenlager
22 der Waffe 1. Gestützt wird dieses Gurtglied 4 durch die Schalen 12.1 und 13.1 der
beiden Sterne 12, 13, sodass das Gurtglied 4 die Funktionsweise einer Patronenlagers
voll übernehmen kann.
[0028] Fig. 4 zeigt einen weiteren Schnitt durch die Waffe 1. Die Munition bzw. Patrone
6 wird mit dem Gurtglied 4 in Fluchtung mit einem der Waffenrohre bzw. Waffenläufe
2 gebracht. Der auf diesen Lauf 2 ausgerichtete Schlagbolzen 11 wird freigegeben und
sticht das Zündhütchen der Patrone 6 an. Das Geschoss 6.2 verlässt das Gurtglied 4
und durchläuft den Waffenlauf 2. Der jeweilige Waffenlauf 2 und das Gurtglied 4 sowie
der Verschluss 9 können sich über einen geringen Weg miteinander bewegen, was die
Aufnahme des Gurtgliedes 4 mit Ausrichtung auf den Waffenlauf 2 als auch das Verlassen
des Gurtgliedes 4 aus der Fluchtung mit dem Waffenlauf 2 erleichtert.
[0029] Das Auslösen der Schlagbolzen 11 erfolgt in einer einfachen Ausführung durch einen
Ring mit Nocken oder Freiraum (nicht näher dargestellt), wodurch der Schlagbolzen
11 gespannt als auch freigegeben werden kann.
[0030] Fig. 5 widerspiegelt eine Möglichkeit des Drehens des Laufbündels 20. Dabei greift
der Antrieb 3 mit seinem Zahnrad 3.1 über ein Zusatzzahnrad 23 auf die Verzahnung
24 des Laufbündels 20. Das Laufbündel 20 kann fest als auch lösbar mit dem Stern 13
des Walzenverschlusses verbunden sein, wobei dieser Stern 13 alternativ auch fester
Bestandteil des Laufbündels 20 sein kann. Mit der Bewegung des Sterns 13 wird nicht
nur der Verschluss 9 gedreht, sondern auch das Gurtsystem 5 in die Waffe 1 gezogen.
Damit verbunden ist in einer einfachen Ausführung auch das Drehen des ersten Sterns
12. Bevorzugt wird aber eine Drehunterstützung durch den ersten Stern 12, wobei der
erste Stern 12 dazu durch den externen Antrieb 3 angetrieben wird, bevorzugt sogar
durch das Zahnrad 23, das das Laufbündel 20 verdreht.
1. Mehrrohrwaffe (1) mit einem Gurtsystem (5) und Gurtgliedern (4) zur Zuführung einer
Munition (6) sowie einem Laufbündel (20) mit mehreren Läufen (2) und einem Verschlussteil
(9) mit zumindest einem Schlagbolzen (11) zum Auslösen der Munition (6) sowie einem
separaten Antrieb (3) für das Drehen zumindest des Laufbündels (20), wobei das Gurtglied
(4) eine Ersatzpatronenkammer (22) als Patronenkammer der Waffe (1) zwischen dem jeweiligen
Lauf (2) des Laufbündels (20) und dem Verschlussteil (9) bildet, wobei das Gurtgliedmaterial
derart gewählt wird, dass es die Funktion einer Patronenkammer übernehmen kann, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Sterne (12, 13) für den Transport des Gurtsystems (5) verantwortlich zeichnen,
wobei Schalen (12.1, 13.1) der Sterne (12, 13) das Gurtglied (4) in der Schussposition
teilverkammern.
2. Mehrrohrwaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gurtglied (4) aus metallischem und / oder nicht metallischem Material sowie Kombinationen
davon ausgebildet ist.
3. Mehrrohrwaffe (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gurtglied (4) als Außenhülle (4.1) ein nicht metallisches Material ausweist,
wobei eine Innenschicht (4.2) des Gurtgliedes (4) aus Kupfer, Messing, Stahl, Titan,
Aluminium etc., also metallischen Materialien bzw. Beschichtungen darauf besteht.
4. Mehrrohrwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gurtglied (4) die Munition (6) nicht nur aufnehmen sondern auch Teil der Munition
(6) ist.
5. Mehrrohrwaffe (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gurtglied (4) einen geschlossenen Boden besitzt.
6. Mehrrohrwaffe (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Gurtgliedboden eine Anzündstruktur für die Munition (6) eingebunden ist.
7. Mehrrohrwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Walzenverschluss, aufweisend die zwei Sterne (12, 13) sowie das Verschlussteil
(9), eingebunden ist.
8. Mehrrohrwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Schlagbolzen (11) im Verschlussteil (9) eingebunden sind, entsprechend der
Anzahl der Läufe (2).
9. Mehrrohrwaffe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Gurtzuführung (5) in eine Öffnung (7) der Mehrrohrwaffe (1) hineinläuft und an
einer gegenüberliegenden Öffnung (8) wieder hinaus.
10. Mehrrohrwaffe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlussteil (9) mit den Schlagbolzen (11) gleichsinnig mit dem Laufbündel
(20) in gleicher Frequenz verdreht wird.
11. Mehrrohrwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Gurtglied (4), welches die Munition in der Schussposition hält, als auch das
Verschlussteil (9) einen geringen Weg oder Winkel zusammen mit dem Laufbündel (20)
bzw. dem Lauf (2) mit gedreht wird.
12. Mehrrohrwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (3) über ein Zusatzzahnrad (23) auf eine umfängliche Verzahnung (24)
des Laufbündels (20) angreift.
13. Mehrrohrwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Laufbündel (20) fest als auch lösbar mit dem Stern (13) des Walzenverschlusses
verbunden ist, wobei dieser Stern (13) auch fester Bestandteil des Laufbündels (20)
selbst ist.
14. Mehrrohrwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zur Transportunterstützung des Gurtsystems (5) der erste Stern (12) mit dem Antrieb
(3) verbindbar ist.
15. Mehrrohrwaffe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (3) ein elektrischer Antrieb ist.
1. Multiple-barrel weapon (1), having a belt system (5) and belt elements (4) for feeding
a munition (6) and having a cluster of barrels (20) comprising multiple barrels (2)
and a breech part (9) having at least one firing pin (11) for discharging the munition
(6) and also a separate drive (3) for turning at least the cluster of barrels (20),
wherein the belt element (4) forms a substitute cartridge chamber (2) as a cartridge
chamber of the weapon (1) between the respective barrel (2) of the cluster of barrels
(20) and the breech part (9), wherein the material of the belt element is chosen such
that it can assume the function of a cartridge chamber, characterized in that two stars (12, 13) are responsible for transporting the belt system (5), wherein
shells (12.1, 13.1) of the stars (12, 13) partially chamber the belt element (4) in
the firing position.
2. Multiple-barrel weapon according to Claim 1, characterized in that the belt element (4) is formed from metallic and/or non-metallic material and combinations
thereof.
3. Multiple-barrel weapon (1) according to Claim 2, characterized in that the belt element (4) comprises a non-metallic material as an outer casing (4.1),
wherein an inner layer (4.2) of the belt element (4) consists of copper, brass, steel,
titanium, aluminium, etc., that is to say metallic materials or coatings thereon.
4. Multiple-barrel weapon according to one of Claims 1 to 3, characterized in that the belt element (4) not only takes up the munition (6) but is also part of the munition
(6).
5. Multiple-barrel weapon (1) according to Claim 4, characterized in that the belt element (4) has a closed bottom.
6. Multiple-barrel weapon (1) according to Claim 5, characterized in that an igniting structure for the munition (6) is incorporated in the bottom of the belt
element.
7. Multiple-barrel weapon according to one of Claims 1 to 6, characterized in that a rotating breech, comprising the two stars (12, 13) and the breech part (9), is
incorporated.
8. Multiple-barrel weapon according to one of Claims 1 to 7, characterized in that multiple firing pins (11), corresponding to the number of barrels (2), are incorporated
in the breech part (9).
9. Multiple-barrel weapon (1) according to one of Claims 1 to 8, characterized in that the belt feed (5) runs into an opening (7) in the multiple-barrel weapon (1) and
out again at an opposite opening (8).
10. Multiple-barrel weapon according to Claim 9, characterized in that the breech part (9) is turned with the firing pins (11) in the same direction at
the same frequency as the cluster of barrels (20).
11. Multiple-barrel weapon according to one of Claims 1 to 10, characterized in that the belt element (4) that keeps the munition in the firing position and also the
breech part (9) are turned by a short distance or angle together with the cluster
of barrels (20) or the barrel (2).
12. Multiple-barrel weapon according to one of Claims 1 to 11, characterized in that the drive (3) acts on a circumferential toothing (24) of the cluster of barrels (20)
by way of an additional gearwheel (23).
13. Multiple-barrel weapon according to one of Claims 1 to 12, characterized in that the cluster of barrels (20) is fixedly and releasably connected to the star (13)
of the rotating breech, wherein this star (13) is also a fixed component part of the
cluster of barrels (20) itself.
14. Multiple-barrel weapon according to one of Claims 1 to 13, characterized in that, to assist the transport of the belt system (5), the first star (12) can be connected
to the drive (3).
15. Multiple-barrel weapon (1) according to one of Claims 1 to 14, characterized in that the drive (3) is an electrical drive.
1. Arme (1) à canons multiples présentant un système de courroie (5) et des éléments
de courroie (4) qui amènent une munition (6), un faisceau (20) présentant plusieurs
canons (2), une pièce de fermeture (9) présentant au moins un percuteur (11) qui déclenche
la munition (6) et un entraînement (3) séparé pour la rotation d'au moins le faisceau
(20) de canons, l'élément de courroie (4) formant entre chaque canon (2) du faisceau
(20) de canons et la pièce de fermeture (9) une chambre (22) à cartouches de remplacement
servant de chambre à cartouches de l'arme (1), le matériau de l'élément de courroie
étant sélectionné de manière à pouvoir remplier la fonction d'une chambre à cartouches,
caractérisée en ce que deux étoiles (12, 13) sont responsables du transport du système (5) de courroie,
les creux (12.1, 13.1) entre les étoiles (12, 13) formant des chambres partielles
pour l'élément de courroie (4) en position de tir.
2. Arme à canons multiples selon la revendication 1, caractérisés en ce que l'élément de courroie (4) est réalisé en un matériau métallique et/ou un matériau
non métallique, ainsi qu'en leurs combinaisons.
3. Arme (1) à canons multiples selon la revendication 2, caractérisée en ce que l'élément de courroie (4) présente comme enveloppe extérieure (4.1) en matériau non
métallique, une couche intérieure (4.2) de l'élément de courroie (4) étant constituée
de cuivre, de laiton, d'acier, de titane, d'aluminium etc., et donc de matériaux métalliques
ou de revêtements constitués de ces derniers.
4. Arme à canons multiples selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que l'élément de courroie (4) non seulement reprend la munition (6) mais fait partie
de la munition (6).
5. Arme (1) à canons multiples selon la revendication 4, caractérisée en ce que l'élément de courroie (4) possède un fond fermé.
6. Arme (1) à canons multiples selon la revendication 5, caractérisée en ce qu'une structure d'allumage de la munition (6) est incorporée dans le fond de l'élément
de courroie.
7. Arme à canons multiples selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisée en ce qu'elle présente une fermeture du cylindre présentant les deux étoiles (12, 13) ainsi
que la pièce de fermeture (9).
8. Arme à canons multiples selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisée en ce que plusieurs percuteurs (11) sont prévus dans la pièce de fermeture (9), en nombre correspondant
à celui des canons (2).
9. Arme (1) à canons multiples selon l'une des revendications 1 à 8, caractérisée en ce que l'amenée (5) de courroie pénètre dans une ouverture (7) de l'arme (1) à canons multiples
et en ressort par une ouverture opposée (8).
10. Arme à canons multiples selon la revendication 9, caractérisée en ce que la pièce de fermeture (9) portant les percuteurs (11) tourne dans le même sens et
à la même fréquence que le faisceau (20) de canons.
11. Arme à canons multiples selon l'une des revendications 1 à 10, caractérisée en ce que l'élément de courroie (4) qui maintient la munition en position de tir ainsi que
la pièce de fermeture (9) tourne d'un petit pas ou d'un petit angle en même temps
que le faisceau (20) de canons ou le canon (2).
12. Arme à canons multiples selon l'une des revendications 1 à 11, caractérisée en ce que l'entraînement (3) engage par une roue dentée supplémentaire (23) une denture périphérique
(24) du faisceau (20) de canons.
13. Arme à canons multiples selon l'une des revendications 1 à 12, caractérisée en ce que le faisceau (20) de canons est relié solidairement et de manière libérable à l'étoile
(13) de la fermeture de cylindre, cette étoile (13) étant également un composant solidaire
du faisceau (20) de canons.
14. Arme à canons multiples selon l'une des revendications 1 à 13, caractérisée en ce que pour soutenir le transport du système de courroie (5), la première étoile (12) peut
être reliée à l'entraînement (3).
15. Arme (1) à canons multiples selon l'une des revendications 1 à 14, caractérisée en ce que l'entraînement (3) est un entraînement électrique.
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