[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von bestimmten Polymeren zur Verminderung
der Anhaftung von Mikroorganismen auf Textilien.
[0002] Mikroorganismen, wie Bakterien, Pilze und Viren können sich auf Oberflächen im Haushalt
und auf Textilien ansiedeln. Bakterien und Pilze können sich auf solchen Oberflächen
auch vermehren. Dies kann Hygienerisiken zur Folge haben, aber auch zu unästhetischen
mikrobiellen Belägen, sogenannten Biofilmen, führen. Auch das Auftreten mikrobiell
bedingter, insbesondere bakteriell bedingter schlechter Gerüche ist möglich. Kleidungsstücke
aus empfindlichen Materialien wie etwa Seide oder Mikrofasern können zudem nur bei
30°C oder 40 °C gewaschen werden. Es ist möglich, dass dadurch Pilze, wie beispielsweise
die humanpathogene Candida albicans, und Bakterien nicht immer in ausreichendem Maße
abgetötet werden. Insbesondere nach einer Pilzinfektion kann es durch solche auf Kleidungsstücken
haftenden, nicht abgetöteten Pilze zu einer Reinfektion kommen.
[0003] Um die Reinfektion durch an der Kleidung oder anderen textilen Oberflächen wie Möbelpolster
oder Gardinen haftenden Mikroorganismen zu verhindern, wurden bisher vor allem antimikrobielle
Substanzen eingesetzt, die entweder das Wachstum der Mikroorganismen hemmen (Biostatika)
oder diese abtöten (Biozide). Nachteilig ist daran, dass solche zum Beispiel in Wasch-
und Reinigungsmitteln verwendeten Biozide oder Biostatika nach dem Gebrauch ins Abwasser
gelangen und die mikrobiellen Klärstufen in den Kläranlagen in ihrer Funktion beeinträchtigen
können. Zudem wird der Selektionsdruck auf die Mikroorganismen zur Resistenzbildung
stark erhöht, so dass nach einiger Zeit neue antimikrobielle Substanzen gefunden werden
müssen, die gegen resistent gewordene Mikroorganismen wirken. Es ist daher wünschenswert,
anstelle von biozid oder biostatisch wirkenden Substanzen biorepulsiv wirkende Substanzen
zur Verfügung zu haben, welche die Adhäsion der Mikroorganismen verhindern, ohne die
Mikroorganismen physiologisch zu beeinträchtigen.
[0004] Aus der internationalen Patentanmeldung
WO 2009/071452 A2 ist die Verwendung von Polyesteramiden zur temporären oder permanenten Ausrüstung
von textilen Oberflächen bekannt. Die internationale Patentanmeldung
WO 2009/071451 A2 betrifft die Verminderung der Anhaftung von Mikroorganismen an textilen Oberflächen
durch Copolymere aus 5 Gew.-% bis 95 Gew.-% anionischem Vinylmonomer und 5 Gew.-%
bis 95 Gew.-% nichtionischem hydrophilem Vinylmonomer, wobei Vinylmonomere mit sekundärer
oder tertiärer Aminogruppe oder Ammoniumgruppe, polyfunktionale Vinylmonomere, hydrophobe
Vinylmonomere und/oder Vinylmonomere mit Silikogruppen zusätzlich anwesend sein können.
Aus der internationalen Patentanmeldung
WO 2006/077049 A2 sind Polymere und Copolymere aus den Gruppen der Polyester, Polysaccharide, Polyether,
Polyurethane, Polyharnstoffe und Polyamide oder deren Mischpolymere bekannt, die zur
Verminderung oder Verhinderung der Adhäsion von Mikroorganismen an Textilien geeignet
sind.
[0005] Überraschend wurde gefunden, dass auf Oberflächen, die mit bestimmten polymeren Wirkstoffen
aus der Klasse der Polyester in Kontakt gebracht wurden, das Anhaften von Mikroorganismen
unterbunden wird oder zumindest deutlich reduziert ist.
[0006] Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von über Esterbindungen miteinander verknüpfte
Dicarbonsäureeinheiten, Alkylenglykoleinheiten und Polyalkylenglykoleinheiten enthaltenden
Polymeren zur Verhinderung der mikrobiellen Besiedelung, insbesondere der Besiedelung
durch Bakterien, Pilze und/oder Viren, von textilen Oberflächen.
[0007] Bevorzugte Polymere sind aus Dicarbonsäuren, beispielsweise Adipinsäure, Phthalsäure
oder Terephthalsäure, Diolen, beispielsweise Ethylenglykol oder Propylenglykol, und
Polydiolen, beispielsweise Polyethylenglykol oder Polypropylenglykol, zugängliche
Copolyester. Zu den bevorzugt eingesetzten Polyestern gehören solche Verbindungen,
die formal durch Veresterung zweier Monomerteile zugänglich sind, wobei das erste
Monomer eine Dicarbonsäure HOOC-Ph-COOH und das zweite Monomer ein Diol HO-(CHR
11-)
aOH, das auch als polymeres Diol H-(O-(CHR
11-)
a)
bOH vorliegen kann, ist. Darin bedeutet Ph einen o-, m- oder p-Phenylenrest, der 1
bis 4 Substituenten, ausgewählt aus Alkoxyresten und Alkylresten mit 1 bis 22 C-Atomen,
Sulfonsäuregruppen, und deren Mischungen, tragen kann, R
11 Wasserstoff, einen Alkylrest mit 1 bis 22 C-Atomen und deren Mischungen, a eine Zahl
von 2 bis 6, insbesondere 2 bis 3, und b eine Zahl von 1 bis 300, insbesondere 2 bis
250. Vorzugsweise liegen in den aus diesen erhältlichen Polyestern sowohl Monomerdioleinheiten
-O-(CHR
11-)
aO- als auch Polymerdioleinheiten -(O-(CHR
11-)
a)
bO- vor. Das molare Verhältnis von Monomerdioleinheiten zu Polymerdioleinheiten beträgt
vorzugsweise 100:1 bis 1:100, insbesondere 10:1 bis 1:10. In den Polymerdioleinheiten
liegt der Polymerisationsgrad b vorzugsweise im Bereich von 4 bis 200, insbesondere
von 12 bis 140. Die dem Rest Ph zugrundeliegende Säure wird vorzugsweise aus Terephthalsäure,
Isophthalsäure, Phthalsäure, Trimellithsäure, Mellithsäure, den Isomeren der Sulfophthalsäure,
Sulfoisophthalsäure und Sulfoterephthalsäure sowie deren Gemischen ausgewählt, wobei
Gemische von Terephthalsäure mit Isophthalsäure besonders bevorzugt sind. Sofern deren
Säuregruppen nicht Teil der Esterbindungen im Polymer sind, liegen sie vorzugsweise
in Salzform, insbesondere als Alkali- oder Ammoniumsalz vor. Unter diesen sind die
Natrium- und Kaliumsalze besonders bevorzugt. Gewünschtenfalls können statt des Monomers
HOOC-Ph-COOH geringe Anteile, insbesondere nicht mehr als 10 Mol-% bezogen auf den
Anteil an Ph mit der oben gegebenen Bedeutung, anderer Säuren, die mindestens zwei
Carboxylgruppen aufweisen, im schmutzablösevermögenden Polyester enthalten sein. Zu
diesen gehören beispielsweise Alkylen- und Alkenylendicarbonsäuren wie Malonsäure,
Bernsteinsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Pimelinsäure, Korksäure,
Azelainsäure und Sebacinsäure. Zu den bevorzugten Diolen HO-(CHR
11-)
aOH gehören solche, in denen R
11 Wasserstoff und a eine Zahl von 2 bis 6 ist, und solche, in denen a den Wert 2 aufweist
und R
11 unter Wasserstoff und den Alkylresten mit 1 bis 10, insbesondere 1 bis 3 C-Atomen
ausgewählt wird. Unter den letztgenannten Diolen sind solche der Formel HO-CH
2-CHR
11-OH, in der R
11 die obengenannte Bedeutung besitzt, besonders bevorzugt. Beispiele für Diolkomponenten
sind Ethylenglykol, 1,2-Propylenglykol, 1,3-Propylenglykol, 1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol,
1,6-Hexandiol, 1,8-Octandiol, 1,2-Decandiol, 1,2-Dodecandiol und Neopentylglykol.
Besonders bevorzugt unter den polymeren Diolen ist Polyethylenglykol mit einer mittleren
Molmasse im Bereich von 1000 bis 6000. Gewünschtenfalls können die Polyester auch
endgruppenverschlossen sein, wobei als über endständige Hydroxylgruppen oder Carboxylgruppen
des Polymers ether- oder estergebundene Endgruppen Alkylgruppen mit 1 bis 22 C-Atomen
und/oder als über endständige Hydroxylgruppen des Polymers estergebundene Endgruppen
Alkyl-, Alkenyl- und Arylmonocarbonsäuren mit 5 bis 32 C-Atomen, insbesondere 5 bis
18 C-Atomen in Frage kommen. Den über Esterbindungen gebundenen Endgruppen können
Alkyl-, Alkenyl- und Arylmonocarbonsäuren mit 5 bis 32 C-Atomen, insbesondere 5 bis
18 C-Atomen, zugrunde liegen. Zu diesen gehören Valeriansäure, Capronsäure, Önanthsäure,
Caprylsäure, Pelargonsäure, Caprinsäure, Undecansäure, Undecensäure, Laurinsäure,
Lauroleinsäure, Tridecansäure, Myristinsäure, Myristoleinsäure, Pentadecansäure, Palmitinsäure,
Stearinsäure, Petroselinsäure, Petroselaidinsäure, Ölsäure, Linolsäure, Linolaidinsäure,
Linolensäure, Eläostearinsäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Arachidonsäure, Behensäure,
Erucasäure, Brassidinsäure, Clupanodonsäure, Lignocerinsäure, Cerotinsäure, Melissinsäure,
Benzoesäure, die 1 bis 5 Substituenten mit insgesamt bis zu 25 C-Atomen, insbesondere
1 bis 12 C-Atomen tragen kann, beispielsweise tert.-Butylbenzoesäure. Den Endgruppen
können auch Hydroxymonocarbonsäuren mit 5 bis 22 C-Atomen zugrunde liegen, zu denen
beispielsweise Hydroxyvaleriansäure, Hydroxycapronsäure, Ricinolsäure, deren Hydrierungsprodukt
Hydroxystearinsäure sowie o-, m- und p-Hydroxybenzoesäure gehören. Die Hydroxymonocarbonsäuren
können ihrerseits über ihre Hydroxylgruppe und ihre Carboxylgruppe miteinander verbunden
sein und damit mehrfach in einer Endgruppe vorliegen. Vorzugsweise liegt die Anzahl
der Hydroxymonocarbonsäureeinheiten pro Endgruppe, das heißt ihr Oligomerisierungsgrad,
im Bereich von 1 bis 50, insbesondere von 1 bis 10. In einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung werden Polymere aus Ethylenterephthalat und Polyethylenoxid-terephthalat,
in denen die Polyethylenglykol-Einheiten Molgewichte von 750 bis 5000 aufweisen und
das Molverhältnis von Ethylenterephthalat zu Polyethylenoxid-terephthalat 50:50 bis
90:10 beträgt, verwendet. Falls vorhanden, liegen als Endgruppen vorzugsweise Methylether
vor, wobei die Methylgruppe insbesondere an eine Polyalkylenglykoleinheit gebunden
ist.
[0008] Die mittlere Molmasse der erfindungsgemäß eingesetzten Polymere liegt vorzugsweise
im Bereich von 200 g/mol bis 500000 g/mol, insbesondere von 500 g/mol bis 100000 g/mol
und besonders bevorzugt von 1000 g/mol bis 50000 g/mol. Bei den hier und später gegebenenfalls
für andere polymere Inhaltsstoffe angegebenen mittleren Molmassen handelt es sich
um gewichtsmittlere Molmassen M
w, die grundsätzlich mittels Gelpermeationschromatographie mit Hilfe eines RI-Detektors
bestimmbar sind, wobei die Messung zweckmäßig gegen einen externen Standard erfolgt.
[0009] Erfindungsgemäß zu verwendende Polymere sind beispielsweise unter den Handelsnamen
Repelo-tex® SF, SF-2 und SRP6, Texcare® SRA 100, SRA 300, SRN 100, SRN 170, SRN 240,
SRN 300 und SRN325, und Marloquest® SL kommerziell erhältlich.
[0010] Vorzugsweise weist ein erfindungsgemäß eingesetztes Polymer eine Löslichkeit in Wasser
bei 25°C über den gesamten Bereich von pH 7 bis pH 9, besonders bevorzugt über den
gesamten Bereich von pH 2 bis pH 11, von mindestens 0,01 g/l, insbesondere von mindestens
0,1 g/l und besonders bevorzugt von 1 g/l bis 15 g/l auf.
[0011] Die genannten Polymere sind in der Lage, Textilien so auszurüsten, dass mikrobielles
Wachstum auf ihnen vermieden wird, weil Bakterien, Pilze und/oder Viren auf der mit
ihnen behandelten Textiloberfläche nicht oder nur vermindert anhaften. Ein weiterer
Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung der genannten Polymere zur Verhinderung
oder Verminderung des Adhäsion von Mikroorganismen, insbesondere von Bakterien, Pilze
und/oder Viren, an Textilien.
[0012] Vorzugsweise setzt man zur Behandlung der Textiloberfläche eine wässrige Flotte ein,
die 1 mg/l bis 5000 mg/l, insbesondere 10 mg/l bis 5 mg/l des erfindungsgemäß verwendeten
Polymers enthält.
[0013] Die erfindungsgemäße Verwendung kann vorzugsweise so realisiert werden, dass man
ein Waschmittel, welches ein genanntes Polymer enthält, im Rahmen eines maschinellen
oder mit der Hand ausgeführten Waschvorgangs auf ein Textil einwirken lässt. Weitere
Gegenstände der Erfindung sind daher die Verwendung eines Waschmittels, das ein genanntes
Polymer enthält, zur Verhinderung der mikrobiellen Besiedelung von textilen Oberflächen,
und die Verwendung eines Waschmittels, das ein genanntes Polymer enthält, zur Verhinderung
oder Verminderung des Adhäsion von Mikroorganismen an Textilien.
[0014] Ein Waschmittel, worunter hier ein Mittel zum Waschen von Wäsche oder ein vor dem
eigentlichen Waschvorgang zum Einsatz kommendes Wäschevorbehandlungsmittel wie zum
Beispiel ein Fleckentfernungsmittel oder ein nach dem eigentlichen Waschvorgang zum
Einsatz kommendes Wäschenachbehandlungsmittel wie zum Beispiel ein Weichspülmittel
verstanden wird, enthält vorzugsweise 0,01 Gew.-% bis 2 Gew.-%, insbesondere 0,05
Gew.-% bis 1,5 Gew.-% und besonders bevorzugt 0,5 Gew.-% bis 1,2 Gew.-% des genannten
polymeren Wirkstoffs neben üblichen, mit diesem verträglichen Inhaltsstoffen. Diese
Mittel, die als insbesondere pulverförmige Feststoffe, in nachverdichteter Teilchenform,
als homogene Lösungen oder als Suspensionen beziehungsweise Dispersionen vorliegen
können, können außer dem erfindungsgemäß verwendeten Polymer im Prinzip alle bekannten
und in derartigen Mitteln üblichen Inhaltsstoffe enthalten. Die Waschmittel können
insbesondere Buildersubstanzen, oberflächenaktive Tenside, Bleichmittel, Bleichaktivatoren
und- katalysatoren, wassermischbare organische Lösungsmittel, Enzyme, Sequestrierungsmittel,
Elektrolyte, pH-Regulatoren oder weitere Hilfsstoffe, wie optische Aufheller, Vergrauungsinhibitoren,
Farbübertragungsinhibitoren, Schaumregulatoren sowie Farb- und Duftstoffe, enthalten.
Wenn sie flüssig und wasserhaltig sind, weisen sie vorzugsweise einen pH-Wert im Bereich
von 8 bis 12, insbesondere 9 bis 12 auf; ansonsten gelten die genannten pH-Wert-Bereiche
für 0,47 gew.-%ige wässrige Lösungen der Mittel.
[0015] Durch den Einsatz der genannten Polymere in einem Waschmittel wird bei dessen Anwendung
sowohl die Adhäsion von Mikroorganismen an Textilien inhibiert oder zumindest verringert
als auch ein leichteres Ablösen von mikrobiellen Verschmutzungen von den Textilien
erreicht.
[0016] Die Mittel können ein oder mehrere Tenside enthalten, wobei insbesondere anionische
Tenside, nichtionische Tenside und deren Gemische in Frage kommen. Geeignete nichtionische
Tenside sind insbesondere Alkylglykoside und Ethoxylierungs- und/oder Propoxylierungsprodukte
von Alkylglykosiden oder linearen oder verzweigten Alkoholen mit jeweils 12 bis 18
C-Atomen im Alkylteil und 3 bis 20, vorzugsweise 4 bis 10 Alkylethergruppen. Weiterhin
sind entsprechende Ethoxylierungs- und/oder Propoxylierungsprodukte von N-Alkyl-aminen,
vicinalen Diolen, Fettsäureestern und Fettsäureamiden, die hinsichtlich des Alkylteils
den genannten langkettigen Alkoholderivaten entsprechen, sowie von Alkylphenolen mit
5 bis 12 C-Atomen im Alkylrest brauchbar.
[0017] Geeignete anionische Tenside sind insbesondere Seifen und solche, die Sulfat- oder
SulfonatGruppen mit bevorzugt Alkaliionen als Kationen enthalten. Verwendbare Seifen
sind bevorzugt die Alkalisalze der gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren mit 12
bis 18 C-Atomen. Derartige Fettsäuren können auch in nicht vollständig neutralisierter
Form eingesetzt werden. Zu den brauchbaren Tensiden des Sulfat-Typs gehören die Salze
der Schwefelsäurehalbester von Fettalkoholen mit 12 bis 18 C-Atomen und die Sulfatierungsprodukte
der genannten nichtionischen Tenside mit niedrigem Ethoxylierungsgrad. Zu den verwendbaren
Tensiden vom Sulfonat-Typ gehören lineare Alkylbenzolsulfonate mit 9 bis 14 C-Atomen
im Alkylteil, Alkansulfonate mit 12 bis 18 C-Atomen, sowie Olefinsulfonate mit 12
bis 18 C-Atomen, die bei der Umsetzung entsprechender Monoolefine mit Schwefeltrioxid
entstehen, sowie alpha-Sulfofettsäureester, die bei der Sulfonierung von Fettsäuremethyl-
oder -ethylestern entstehen.
[0018] Derartige Tenside sind in Waschmitteln in Mengenanteilen von vorzugsweise 5 Gew.-%
bis 50 Gew.-%, insbesondere von 8 Gew.-% bis 30 Gew.-%, enthalten.
[0019] Ein Waschmittel enthält vorzugsweise mindestens einen wasserlöslichen und/oder wasserunlöslichen,
organischen und/oder anorganischen Builder. Zu den wasserlöslichen organischen Buildersubstanzen
gehören Polycarbonsäuren, insbesondere Citronensäure und Zuckersäuren, monomere und
polymere Aminopolycarbonsäuren, insbesondere Glycindiessigsäure, Methylglycindiessigsäure,
Nitrilotriessigsäure, Iminodisuccinate wie Ethylendiamin-N,N'-dibernsteinsäure und
Hydroxyiminodisuccinate, Ethylendiamintetraessigsäure sowie Polyasparaginsäure, Polyphosphonsäuren,
insbesondere Aminotris(methylenphosphonsäure), Ethylendiamintetrakis(methylen-phosphonsäure),
Lysintetra(methylenphosphonsäure) und 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure, polymere
Hydroxyverbindungen wie Dextrin sowie polymere (Poly-)carbonsäuren, insbesondere durch
Oxidation von Polysacchariden zugängliche Polycarboxylate, polymere Acrylsäuren, Methacrylsäuren,
Maleinsäuren und Mischpolymere aus diesen, die auch geringe Anteile polymerisierbarer
Substanzen ohne Carbonsäurefunktionalität einpolymerisiert enthalten können. Die relative
mittlere Molekülmasse der Homopolymeren ungesättiger Carbonsäuren liegt im allgemeinen
zwischen 5 000 g/mol und 200 000 g/mol, die der Copolymeren zwischen 2 000 g/mol und
200 000 g/mol, vorzugsweise 50 000 g/mol bis 120 000 g/mol, jeweils bezogen auf freie
Säure. Ein besonders bevorzugtes Acrylsäure-Maleinsäure-Copolymer weist eine relative
mittlere Molekülmasse von 50 000 bis 100 000 auf. Geeignete, wenn auch weniger bevorzugte
Verbindungen dieser Klasse sind Copolymere der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit
Vinylethern, wie Vinylmethylethern, Vinylester, Ethylen, Propylen und Styrol, in denen
der Anteil der Säure mindestens 50 Gew.-% beträgt. Als wasserlösliche organische Buildersubstanzen
können auch Terpolymere eingesetzt werden, die als Monomere zwei ungesättigte Säuren
und/oder deren Salze sowie als drittes Monomer Vinylalkohol und/ oder ein Vinylalkohol-Derivat
oder ein Kohlenhydrat enthalten. Das erste saure Monomer beziehungsweise dessen Salz
leitet sich von einer monoethylenisch ungesättigten C
3-C
8-Carbonsäure und vorzugsweise von einer C
3-C
4-Monocarbonsäure, insbesondere von (Meth)-acrylsäure ab. Das zweite saure Monomer
beziehungsweise dessen Salz kann ein Derivat einer C
4-C
8-Dicarbonsäure sein, wobei Maleinsäure besonders bevorzugt ist. Die dritte monomere
Einheit wird in diesem Fall von Vinylalkohol und/oder vorzugsweise einem veresterten
Vinylalkohol gebildet. Insbesondere sind Vinylalkohol-Derivate bevorzugt, welche einen
Ester aus kurzkettigen Carbonsäuren, beispielsweise von C
1-C
4-Carbonsäuren, mit Vinylalkohol darstellen. Bevorzugte Polymere enthalten dabei 60
Gew.-% bis 95 Gew.-%, insbesondere 70 Gew.-% bis 90 Gew.-% (Meth)acrylsäure bzw. (Meth)acrylat,
besonders bevorzugt Acrylsäure bzw. Acrylat, und Maleinsäure bzw. Maleinat sowie 5
Gew.-% bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 10 Gew.-% bis 30 Gew.-% Vinylalkohol und/oder Vinylacetat.
Ganz besonders bevorzugt sind dabei Polymere, in denen das Gewichtsverhältnis von
(Meth)acrylsäure beziehungsweise (Meth)acrylat zu Maleinsäure beziehungsweise Maleinat
zwischen 1:1 und 4:1, vorzugsweise zwischen 2:1 und 3:1 und insbesondere 2:1 und 2,5:1
liegt. Dabei sind sowohl die Mengen als auch die Gewichtsverhältnisse auf die Säuren
bezogen. Das zweite saure Monomer beziehungsweise dessen Salz kann auch ein Derivat
einer Allylsulfonsäure sein, die in 2-Stellung mit einem Alkylrest, vorzugsweise mit
einem C
1-C
4-Alkylrest, oder einem aromatischen Rest, der sich vorzugsweise von Benzol oder Benzol-Derivaten
ableitet, substituiert ist. Bevorzugte Terpolymere enthalten dabei 40 Gew.-% bis 60
Gew.-%, insbesondere 45 bis 55 Gew.-% (Meth)acrylsäure beziehungsweise (Meth)acrylat,
besonders bevorzugt Acrylsäure beziehungsweise Acrylat, 10 Gew.-% bis 30 Gew.-%, vorzugsweise
15 Gew.-% bis 25 Gew.-% Methallylsulfonsäure bzw. Methallylsulfonat und als drittes
Monomer 15 Gew.-% bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 20 Gew.-% bis 40 Gew.-% eines Kohlenhydrats.
Dieses Kohlenhydrat kann dabei beispielsweise ein Mono-, Di-, Oligo- oder Polysaccharid
sein, wobei Mono-, Di- oder Oligosaccharide bevorzugt sind. Besonders bevorzugt ist
Saccharose. Durch den Einsatz des dritten Monomers werden vermutlich Sollbruchstellen
in das Polymer eingebaut, die für die gute biologische Abbaubarkeit des Polymers verantwortlich
sind. Diese Terpolymere weisen im Allgemeinen eine relative mittlere Molekülmasse
zwischen 1 000 g/mol und 200 000 g/mol, vorzugsweise zwischen 200 g/mol und 50 000
g/mol auf. Weitere bevorzugte Copolymere sind solche, die als Monomere Acrolein und
Acrylsäure/Acrylsäuresalze beziehungsweise Vinylacetat aufweisen. Die organischen
Buildersubstanzen können, insbesondere zur Herstellung flüssiger Mittel, in Form wässriger
Lösungen, vorzugsweise in Form 30- bis 50-gewichtsprozentiger wässriger Lösungen eingesetzt
werden. Alle genannten Säuren werden in der Regel in Form ihrer wasserlöslichen Salze,
insbesondere ihre Alkalisalze, eingesetzt.
[0020] Derartige organische Buildersubstanzen können gewünschtenfalls in Mengen bis zu 40
Gew.-%, insbesondere bis zu 25 Gew.-% und vorzugsweise von 1 Gew.-% bis 8 Gew.-% enthalten
sein. Mengen nahe der genannten Obergrenze werden vorzugsweise in pastenförmigen oder
flüssigen, insbesondere wasserhaltigen, Mitteln eingesetzt.
[0021] Als wasserlösliche anorganische Buildermaterialien kommen insbesondere Polyphosphate,
vorzugsweise Natriumtriphosphat, in Betracht. Als wasserunlösliche anorganische Buildermaterialien
werden insbesondere kristalline oder amorphe, wasserdispergierbare Alkalialumosilikate,
in Mengen nicht über 25 Gew.-%, vorzugsweise von 3 Gew.-% bis 20 Gew.-% und insbesondere
in Mengen von 5 Gew.-% bis 15 Gew.-% eingesetzt. Unter diesen sind die kristallinen
Natriumalumosilikate in Waschmittelqualität, insbesondere Zeolith A, Zeolith P sowie
Zeolith MAP und gegebenenfalls Zeolith X, bevorzugt. Mengen nahe der genannten Obergrenze
werden vorzugsweise in festen, teilchenförmigen Mitteln eingesetzt. Geeignete Alumosilikate
weisen insbesondere keine Teilchen mit einer Korngröße über 30 µm auf und bestehen
vorzugsweise zu wenigstens 80 Gew.-% aus Teilchen mit einer Größe unter 10 µm. Ihr
Calciumbindevermögen liegt in der Regel im Bereich von 100 bis 200 mg CaO pro Gramm.
[0022] Zusätzlich oder alternativ zum genannten wasserunlöslichen Alumosilikat und Alkalicarbonat
können weitere wasserlösliche anorganische Buildermaterialien enthalten sein. Zu diesen
gehören neben den Polyphosphaten wie Natriumtriphosphat insbesondere die wasserlöslichen
kristallinen und/oder amorphen Alkalisilikat-Builder. Derartige wasserlösliche anorganische
Buildermaterialien sind in den Mitteln vorzugsweise in Mengen von 1 Gew.-% bis 20
Gew.-%, insbesondere von 5 Gew.-% bis 15 Gew.-% enthalten. Die als Buildermaterialien
brauchbaren Alkalisilikate weisen vorzugsweise ein molares Verhältnis von Alkalioxid
zu SiO
2 unter 0,95, insbesondere von 1:1,1 bis 1:12 auf und können amorph oder kristallin
vorliegen. Bevorzugte Alkalisilikate sind die Natriumsilikate, insbesondere die amorphen
Natriumsilikate, mit einem molaren Verhältnis Na
2O:SiO
2 von 1:2 bis 1:2,8. Als kristalline Silikate, die allein oder im Gemisch mit amorphen
Silikaten vorliegen können, werden vorzugsweise kristalline Schichtsilikate der allgemeinen
Formel Na
2Si
xO
2x+1·y H
2O eingesetzt, in der x, das sogenannte Modul, eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine Zahl
von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind. Bevorzugte kristalline
Schichtsilikate sind solche, bei denen x in der genannten allgemeinen Formel die Werte
2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl ß- als auch δ-Natriumdisitikate (Na
2Si
2O
5·y H
2O) bevorzugt. Auch aus amorphen Alkalisilikaten hergestellte, praktisch wasserfreie
kristalline Alkalisilikate der obengenannten allgemeinen Formel, in der x eine Zahl
von 1,9 bis 2,1 bedeutet, können in den Mitteln eingesetzt werden. In einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform wird ein kristallines Natriumschichtsilikat mit einem
Modul von 2 bis 3 eingesetzt, wie es aus Sand und Soda hergestellt werden kann. Natriumsilikate
mit einem Modul im Bereich von 1,9 bis 3,5 werden in einer weiteren Ausführungsform
eingesetzt. In einer bevorzugten Ausgestaltung solcher Mittel setzt man ein granulares
Compound aus Alkalisilikat und Alkalicarbonat ein, wie es zum Beispiel unter dem Namen
Nabion® 15 im Handel erhältlich ist.
[0023] Als Bleichmittel kommen solche auf Chlorbasis, wie insbesondere Alkalihypochlorit,
Dichlorisocyanursäure, Trichlorisocyanursäure und deren Salze, insbesondere aber auch
solche auf Persauerstoffbasis in Frage. Als geeignete Persauerstoffverbindungen kommen
insbesondere organische Persäuren beziehungsweise persaure Salze organischer Säuren,
wie Phthalimidopercapronsäure, Perbenzoesäure, Monoperoxyphthalsäure, und Diperdodecandisäure
sowie deren Salze wie Magnesiummonoperoxyphthalat, Wasserstoffperoxid und unter den
Einsatzbedingungen Wasserstoffperoxid abgebende anorganische Salze, wie Perborat,
Percarbonat und/oder Persilikat, und Wasserstoffperoxid-Einschlußverbindungen, wie
H
2O
2-Harnstoffaddukte, in Betracht. Wasserstoffperoxid kann dabei auch mit Hilfe eines
enzymatischen Systems, das heißt einer Oxidase und ihres Substrats, erzeugt werden.
Sofern feste Persauerstoffverbindungen eingesetzt werden sollen, können diese in Form
von Pulvern oder Granulaten verwendet werden, die auch in im Prinzip bekannter Weise
umhüllt sein können. Besonders bevorzugt wird Alkalipercarbonat, Alkaliperborat-Monohydrat
oder Wasserstoffperoxid in Form wässriger Lösungen, die 3 Gew.-% bis 10 Gew.-% Wasserstoffperoxid
enthalten, eingesetzt. Falls ein Waschmittel Persauerstoffverbindungen enthält, sind
diese in Mengen von vorzugsweise bis zu 25 Gew.-%, insbesondere von 1 Gew.-% bis 20
Gew.-% und besonders bevorzugt von 7 Gew.-% bis 20 Gew.-% vorhanden.
[0024] Als bleichaktivierende, unter Perhydrolysebedingungen Peroxocarbonsäure-liefernde
Verbindung können insbesondere Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen gegebenenfalls
substituierte Perbenzoesäure und/oder aliphatische Peroxocarbonsäuren mit 1 bis 12
C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C-Atomen ergeben, allein oder in Mischungen, eingesetzt
werden. Geeignet Bleichaktivatoren, die O- und/oder N-Acylgruppen insbesondere der
genannten C-Atomzahl und/oder gegebenenfalls substituierte Benzoylgruppen tragen.
Bevorzugt sind mehrfach acylierte Alkylendiamine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin
(TAED), acylierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetylglykoluril (TAGU), acylierte
Triazinderivate, insbesondere 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin (DADHT),
N-Acylimide, insbesondere N-Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate oder
-carboxylate beziehungsweise die Sulfon- oder Carbonsäuren von diesen, insbesondere
Nonanoyl- oder Isononanoyl- oder Lauroyloxybenzolsulfonat (NOBS beziehungsweise iso-NOBS
beziehungsweise LOBS) oder Decanoyloxybenzoat (DOBA), deren formale Kohlensäureesterderivate
wie 4-(2-Decanoyloxyethoxycarbonyloxy)-benzolsulfonat (DECOBS), acylierte mehrwertige
Alkohole, insbesondere Triacetin, Ethylenglykoldiacetat und 2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran
sowie acetyliertes Sorbitol und Mannitol und deren Mischungen (SORMAN), acylierte
Zuckerderivate, insbesondere Pentaacetylglukose (PAG), Pentaacetylfruktose, Tetraacetylxylose
und Octaacetyllactose, acetyliertes, gegebenenfalls N-alkyliertes Glucamin und Gluconolacton,
und/oder N-acylierte Lactame, beispielsweise N-Benzoylcaprolactam.
[0025] Zusätzlich zu den Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen Peroxocarbonsäuren
bilden, können weitere bleichaktivierende Verbindungen, wie beispielsweise Nitrile,
aus denen sich unter Perhydrolysebedingungen Perimidsäuren bilden, vorhanden sein.
Dazu gehören insbesondere Aminoacetonitrilderivate mit quaterniertem Stickstoffatom
gemäß der Formel
in der R
1 für -H, -CH
3, einen C
2-24-Alkyl- oder -Alkenylrest, einen substituierten C
1-24-Alkyl- oder C
2-24-Alkenylrest mit mindestens einem Substituenten aus der Gruppe -Cl, -Br, -OH, -NH
2, -CN und -N
(+)-CH
2-CN, einen Alkyl- oder Alkenylarylrest mit einer C
1-24-Alkylgruppe, oder für einen substituierten Alkyl- oder Alkenylarylrest mit mindestens
einer, vorzugsweise zwei, gegebenenfalls substituierten C
1-24-Alkylgruppe(n) und gegebenenfalls weiteren Substituenten am aromatischen Ring steht,
R
2 und R
3 unabhängig voneinander ausgewählt sind aus -CH
2-CN, -CH
3, -CH
2-CH
3, -CH
2-CH
2-CH
3, -CH(CH
3)-CH
3,-CH
2-OH, -CH
2-CH
2-OH, -CH(OH)-CH
3, -CH
2-CH
2-CH
2-OH, -CH
2-CH(OH)-CH
3, -CH(OH)-CH
2-CH
3, -(CH
2CH
2-O)
nH mit n = 1, 2, 3, 4, 5 oder 6, R
4 und R
5 unabhängig voneinander eine voranstehend für R
1, R
2 oder R
3 angegebene Bedeutung haben, wobei mindestens 2 der genannten Reste, insbesondere
R
2 und R
3, auch unter Einschluß des Stickstoffatoms und gegebenenfalls weiterer Heteroatome
ringschließend miteinander verknüpft sein können und dann vorzugsweise einen Morpholino-Ring
ausbilden, und X(
-) ein ladungsausgleichendes Anion, vorzugsweise ausgewählt aus Benzolsulfonat, Toluolsulfonat,
Cumolsulfonat, den C
9-15-Alkylbenzolsulfonaten, den C
1-20-Alkylsulfaten, den C
8-22-Carbonsäuremethylester-sulfonaten, Sulfat, Hydrogensulfat und deren Gemischen, ist,
können eingesetzt werden. Auch sauerstoffübertragende Sulfonimine und/oder Acylhydrazone
können eingesetzt werden.
[0026] Auch die Anwesenheit von bleichkatalysierenden Übergangsmetallkomplexen ist möglich.
Diese werden vorzugsweise unter den Cobalt-, Eisen-, Kupfer-, Titan-, Vanadium-, Mangan-
und Rutheniumkomplexen ausgewählt. Als Liganden in derartigen Übergangsmetallkomplexen
kommen sowohl anorganische als auch organische Verbindungen in Frage, zu denen neben
Carboxylaten insbesondere Verbindungen mit primären, sekundären und/oder tertiären
Amin- und/oder Alkohol-Funktionen, wie Pyridin, Pyridazin, Pyrimidin, Pyrazin, Imidazol,
Pyrazol, Triazol, 2,2'-Bispyridylamin, Tris-(2-pyridylmethyl)amin, 1,4,7-Triazacyclononan,
1,4,7-Trimethyl-1,4,7-triazacyclononan, 1,5,9-Trimethyl-1,5,9-triazacyclododecan,
(Bis-((1-methylimidazol-2-yl)-methyl))-(2-pyridylmethyl)-amin, N,N'-(Bis-(1-methylimidazol-2-yl)-methyl)-ethylendiamin,
N-Bis-(2-benzimidazolylmethyl)-aminoethanol, 2,6-Bis-(bis-(2-benzimidazolylmethyl)aminomethyl)-4-methylphenol,
N,N,N',N'-Tetrakis-(2-benzimidazolylmethyl)-2-hydroxy-1,3-diaminopropan, 2,6-Bis-(bis-(2-pyridylmethyl)aminomethyl)-4-methylphenol,
1,3-Bis-(bis-(2-benzimidazolylmethyl)aminomethyl)-benzol, Sorbitol, Mannitol, Erythritol,
Adonitol, Inositol, Lactose, und gegebenenfalls substituierte Salene, Porphine und
Porphyrine gehören. Zu den anorganischen Neutralliganden gehören insbesondere Ammoniak
und Wasser. Falls nicht sämtliche Koordinationsstellen des Übergangsmetallzentralatoms
durch Neutralliganden besetzt sind, enthält der Komplex weitere, vorzugsweise anionische
und unter diesen insbesondere ein- oder zweizähnige Liganden. Zu diesen gehören insbesondere
die Halogenide wie Fluorid, Chlorid, Bromid und lodid, und die (NO
2)
--Gruppe, das heißt ein Nitro-Ligand oder ein Nitrito-Ligand. Die (NO
2)
--Gruppe kann an ein Übergangsmetall auch chelatbildend gebunden sein oder sie kann
zwei Übergangsmetallatome asymmetrisch oder η
1-O-verbrücken. Außer den genannten Liganden können die Übergangsmetallkomplexe noch
weitere, in der Regel einfacher aufgebaute Liganden, insbesondere ein- oder mehrwertige
Anionliganden, tragen. In Frage kommen beispielsweise Nitrat, Acetat, Trifluoracetat,
Formiat, Carbonat, Citrat, Oxalat, Perchlorat sowie komplexe Anionen wie Hexafluorophosphat.
Die Anionliganden sollen für den Ladungsausgleich zwischen Übergangsmetall-Zentralatom
und dem Ligandensystem sorgen. Auch die Anwesenheit von Oxo-Liganden, Peroxo-Liganden
und Imino-Liganden ist möglich. Insbesondere derartige Liganden können auch verbrückend
wirken, so dass mehrkernige Komplexe entstehen. Im Falle verbrückter, zweikerniger
Komplexe müssen nicht beide Metallatome im Komplex gleich sein. Auch der Einsatz zweikerniger
Komplexe, in denen die beiden Übergangsmetallzentralatome unterschiedliche Oxidationszahlen
aufweisen, ist möglich. Falls Anionliganden fehlen oder die Anwesenheit von Anionliganden
nicht zum Ladungsausgleich im Komplex führt, sind in den gemäß der Erfindung zu verwendenden
Übergangsmetallkomplex-Verbindungen anionische Gegenionen anwesend, die den kationischen
Übergangsmetall-Komplex neutralisieren. Zu diesen anionischen Gegenionen gehören insbesondere
Nitrat, Hydroxid, Hexafluorophosphat, Sulfat, Chlorat, Perchlorat, die Halogenide
wie Chlorid oder die Anionen von Carbonsäuren wie Formiat, Acetat, Oxalat, Benzoat
oder Citrat. Beispiele für einsetzbare Übergangsmetallkomplex-Verbindungen sind Mn(IV)
2(µ-O)
3(1,4,7-trimethyl-1,4,7-triazacyclononan)-di-hexafluorophosphat, [N,N'-Bis[(2-hydroxy-5-vinylphenyl)-methylen]-1,2-diaminocyclohexan]-mangan-(III)-chlorid,
[N,N'-Bis[(2-hydroxy-5-nitrophenyl)-methylen]-1,2-diaminocyclohexan]-mangan-(III)-acetat,
[N,N'-Bis[(2-hydroxyphenyl)-methylen]-1,2-phenylendiamin]-mangan-(III)-acetat, [N,N'-Bis[(2-hydroxyphenyl)-methylen]-1,2-diaminocyclohexan]-mangan-(III)-chlorid,
[N,N'-Bis[(2-hydroxyphenyl)-methylen]-1,2-diaminoethan]-mangan-(III)-chlorid, [N,N'-Bis[(2-hydroxy-5-sulfonatophenyl)-methylen]-1,2-diaminoethan]-mangan-(III)-chlorid,
Mangan-oxalatokomplexe, Nitropentammin-cobalt(III)-chlorid, Nitritopentammin-cobalt(III)-chlorid,
Hexammincobalt(III)-chlorid, Chloropentammin-cobalt(III)-chlorid sowie der Peroxo-Komplex
[(NH
3)
5Co-O-O-Co(NH
3)
5]Cl
4.
[0027] Als in den Waschmitteln gegebenenfalls enthaltene Enzyme kommen insbesondere solche
aus der Klasse der Proteasen, Lipasen, Cutinasen, Amylasen, Pullulanasen, Xylanasen,
Hemicellulasen, Cellulasen, Peroxidasen sowie Oxidasen beziehungsweise deren Gemische
in Frage, wobei der Einsatz von Protease, Amylase, Lipase und/oder Cellulase besonders
bevorzugt ist. Der Anteil beträgt vorzugsweise 0,2 Gew.-% bis 1,5 Gew.-%, insbesondere
0,5 Gew.-% bis 1 Gew.-%. Die Enzyme können in üblicher Weise an Trägerstoffen adsorbiert
und/oder in Hüllsubstanzen eingebettet sein oder als konzentrierte, möglichst wasserfreie
Flüssigformulierungen eingearbeitet werden.
[0028] Geeignete Vergrauungsinhibitoren beziehungsweise soil-release-Wirkstoffe sind Celluloseether,
wie Carboxymethylcellulose, Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulosen und Cellulosemischether,
wie Methylhydroxyethylcellulose, Methylhydroxypropylcellulose und Methyl-Carboxymethylcellulose.
Vorzugsweise werden Natrium-Carboxymethylcellulose und deren Gemische mit Methylcellulose
eingesetzt. Der Anteil an Vergrauungsinhibitoren in den Mitteln liegt im Allgemeinen
nicht über 2 Gew.-% und beträgt vorzugsweise 0,5 Gew.-% bis 1,5 Gew.-%.
[0029] Als optische Aufheller für insbesondere Textilien aus Cellulosefasern (zum Beispiel
Baumwolle) können in Waschmitteln beispielsweise Derivate der Diaminostilbendisulfonsäure
beziehungsweise deren Alkalimetallsalze enthalten sein. Geeignet sind zum Beispiel
Salze der 4,4'-Bis(2-anilino-4-morpholino-1,3,5-triazin-6-yl-amino)-stilben-2,2'-disulfonsäure
oder gleichartig aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Morpholinogruppe eine Diethanolaminogruppe,
eine Methylaminogruppe oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe tragen. Weiterhin können
Aufheller vom Typ des substituierten 4,4'-Distyryl-diphenyl anwesend sein, zum Beispiel
4,4'-Bis-(4-chlor-3-sulfostyryl)-diphenyl. Auch Gemische von Aufhellern können verwendet
werden. Für Polyamidfasern eignen sich besonders gut Aufheller vom Typ der 1,3-Diaryl-2-pyrazoline,
beispielsweise 1-(p-Sulfoamoylphenyl)-3-(p-chlorphenyl)-2-pyrazolin sowie gleichartig
aufgebaute Verbindungen. Der Gehalt des Mittels an optischen Aufhellern beziehungsweise
Aufhellergemischen liegt im allgemeinen nicht über 1 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 Gew.-%
bis 0,5 Gew.-%. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Mittel frei von derartigen
Wirkstoffen.
[0030] Zu den in Waschmitteln einsetzbaren üblichen Schaumregulatoren gehören beispielsweise
Polysiloxan-Kieselsäure-Gemische, wobei die darin enthaltene feinteilige Kieselsäure
vorzugsweise silaniert oder anderweitig hydrophobiert ist. Die Polysiloxane können
sowohl aus linearen Verbindungen wie auch aus vernetzten Polysiloxan-Harzen sowie
aus deren Gemischen bestehen. Weitere Entschäumer sind Paraffinkohlenwasserstoffe,
insbesondere Mikroparaffine und Paraffinwachse, deren Schmelzpunkt oberhalb 40 °C
liegt, gesättigte Fettsäuren beziehungsweise Seifen mit insbesondere 20 bis 22 C-Atomen,
zum Beispiel Natriumbehenat, und Alkalisalze von Phosphorsäuremono- und/oder -dialkylestern,
in denen die Alkylketten jeweils 12 bis 22 C-Atome aufweisen. Unter diesen wird bevorzugt
Natriummonoalkylphosphat und/oder -dialkylphosphat mit C
16- bis C
18-Alkylgruppen eingesetzt. Der Anteil der Schaumregulatoren kann vorzugsweise 0,2 Gew.-%
bis 2 Gew.-% betragen.
[0031] Die Mittel können Wasser als Lösungsmittel enthalten. Zu den in den Mitteln, insbesondere
wenn sie in flüssiger oder pastöser Form vorliegen, verwendbaren organischen Lösungsmitteln
gehören Alkohole mit 1 bis 4 C-Atomen, insbesondere Methanol, Ethanol, Isopropanol
und tert.-Butanol, Diole mit 2 bis 4 C-Atomen, insbesondere Ethylenglykol und Propylenglykol,
sowie deren Gemische und die aus den genannten Verbindungsklassen ableitbaren Ether.
Derartige wassermischbare Lösungsmittel sind in den Mitteln in Mengen von vorzugsweise
nicht über 20 Gew.-%, insbesondere von 1 Gew.-% bis 15 Gew.-%, vorhanden.
[0032] Zur Einstellung eines gewünschten, sich durch die Mischung der übrigen Komponenten
nicht von selbst ergebenden pH-Werts können die Mittel system- und umweltverträgliche
Säuren, insbesondere Citronensäure, Essigsäure, Weinsäure, Äpfelsäure, Milchsäure,
Glykolsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure und/oder Adipinsäure, aber auch Mineralsäuren,
insbesondere Schwefelsäure oder Alkalihydrogensulfate, oder Basen, insbesondere Ammonium-
oder Alkalihydroxide, enthalten. Derartige pH-Regulatoren sind vorzugsweise nicht
über 10 Gew.-%, insbesondere von 0,5 Gew.-% bis 6 Gew.-%, enthalten.
[0033] Die Herstellung fester Mittel bietet keine Schwierigkeiten und kann in im Prinzip
bekannter Weise, zum Beispiel durch Sprühtrocknen oder Granulation, erfolgen, wobei
thermisch empfindliche Inhaltsstoffe gegebenenfalls später getrennt zugesetzt werden.
[0034] Mittel in Form wässriger oder sonstige übliche Lösungsmittel enthaltender Lösungen
werden besonders vorteilhaft durch einfaches Mischen der Inhaltsstoffe, die in Substanz
oder als Lösung in einen automatischen Mischer gegeben werden können, hergestellt.
[0035] Die Mittel liegen vorzugsweise als pulverförmige, granulare oder tablettenförmige
Präparate vor, die in an sich bekannter Weise, beispielsweise durch Mischen, Granulieren,
Walzenkompaktieren und/oder durch Sprühtrocknung der thermisch belastbaren Komponenten
und Zumischen der empfindlicheren Komponenten, zu denen insbesondere Enzyme, Bleichmittel
und bleichaktivierende Wirkstoffe zu rechnen sind, hergestellt werden können. Zur
Herstellung von Mitteln mit erhöhtem Schüttgewicht, insbesondere im Bereich von 650
g/l bis 950 g/l, ist ein einen Extrusionsschritt aufweisendes Verfahren bevorzugt.
[0036] Zur Herstellung von Mitteln in Tablettenform geht man vorzugsweise derart vor, dass
man alle Bestandteile in einem Mischer miteinander vermischt und das Gemisch mittels
herkömmlicher Tablettenpressen, beispielsweise Exzenterpressen oder Rundläuferpressen,
mit Preßdrucken im Bereich von 200 10
5 Pa bis 1 500 10
5 Pa verpresst. Man erhält so problemlos bruchfeste und dennoch unter Anwendungsbedingungen
ausreichend schnell lösliche Tabletten mit Biegefestigkeit von normalerweise über
150 N. Vorzugsweise weist eine derart hergestellte Tablette ein Gewicht von 15 g bis
40 g, insbesondere von 20 g bis 30 g auf, bei einem Durchmesser von 35 mm bis 40 mm.
Beispiel
[0037] Der Copolyester Texcare® SRN 170 wurde in 1 gew.-%iger Lösung auf Läppchen aus Polyester
zwangsappliziert, die Läppchen wurden getrocknet und anschließend mit dem Prüfbakterium
Staphylococcus aureus beaufschlagt. Dazu wurden die Prüfbakterien zuvor über Nacht
auf TSA Agarmedium kultiviert und anschließend mit Trypton-NaCl von den Agarplatten
abgeschwemmt. Es erfolgten Verdünnungsschritte in Trypton-NaCl. Der letzte Verdünnungsschritt
wurde in PBS-Puffer (1fach) durchgeführt. Nach Inkubation der Prüfkeimsuspension auf
den Textilprüfläppchen wurden diese anschließend wiederholt mit Pufferlösung gespült,
um nicht adhärierte Testkeime abzuwaschen. Die Anzahl der an die Textilprüfläppchen
adhärierten Mikroorganismen wurde bestimmt, indem die Textilprüfläppchen in sterile
Röhrchen mit PBS + 0,05% Tween 80 und Glasperlen transferiert wurden, um fest anhaftende
Testkeime abzulösen. Anschließend wurden die Läppchen in sterile Petrischalen gelegt,
mit Caso-Agar überschichtet und bis zu 48 h bei 37°C aerob inkubiert. Zusätzlich erfolgte
eine Keimzahlbestimmung der Schüttellösung. Die Menge an adheriertem Mikroorganismus
betrug im Vergleich zu der Menge (100 %), die unter den gleichen Bedingungen an dem
unbehandelten Läppchen anhaftete, nur 69 %.
[0038] Man erkennt, dass die Mikroorganismen an die behandelten Läppchen signifikant geringer
als an die unbehandelten Läppchen gebunden worden sind.