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EP 3 052 069 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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17.01.2018 Patentblatt 2018/03 |
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Anmeldetag: 02.10.2014 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/AT2014/050231 |
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Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2015/048835 (09.04.2015 Gazette 2015/14) |
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VORRICHTUNG ZUR VERABSCHIEDUNG UND WASSERBESTATTUNG VON URNEN
DEVICE FOR THE SENDOFF AND AQUATIC BURIAL OF URNS
DISPOSITIF POUR CÉRÉMONIE D'ADIEU ET IMMERSION D'URNES
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
(30) |
Priorität: |
03.10.2013 AT 7612013
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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10.08.2016 Patentblatt 2016/32 |
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Patentinhaber: Swoboda, Christian |
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4020 Linz (AT) |
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Erfinder: |
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- Swoboda, Christian
4020 Linz (AT)
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Vertreter: Patentanwaltskanzlei Hübscher |
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Spittelwiese 4 4020 Linz 4020 Linz (AT) |
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Entgegenhaltungen: :
JP-A- 2001 276 154 US-B2- 8 230 561
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US-B1- 6 662 416
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verabschiedung und Wasserbestattung von
Urnen mit einem eine Urnenplattform aufweisenden Wasserfahrzeug und einem dem Wasserfahrzeug
zugeordneten Urnenkatafalk. Das Wasserfahrzeug ist dazu mit speziellen Antrieben zur
Stabilisierung beziehungsweise einer Ankervorrichtung ausgestattet und verfügt über
einen absenk- und anhebbaren Urnenkatafalk zur Verabschiedung, Aufbewahrung und Wasserbestattung.
[0002] Bislang werden Urnen bei Seebestattungen der See im Zuge einer Verabschiedungsfeier
direkt übergeben, wozu das Schiff eine Bestattungszone anfahren muss, da eine Beisetzung
der Urne an beliebiger Stelle üblicer Weise ausgeschlossen ist.
[0003] Aus der
US 8 230 561 B2 ist eine Vorrichtung zur Urnenverabschiedung bekannt, die mit einem Hubsenktrieb
für die Urnenplattform ausgestattet ist, welche zwischen einer die Urne präsentierenden
Verabschiedungsstellung und einer die Urne in ihrem Innenraum aufnehmenden Beisetzungsstellung
verlagerbar ist.
Darstellung der Erfindung
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es eine Vorrichtung der eingangs geschilderten Art zu schaffen,
mit der eine feierliche Verabschiedung möglich ist und die es gestattet eine Urne
vorteilhaft an einer dafür vorgesehenen Stelle beizusetzen, wobei Verabschiedung und
Beisetzung am Wasser vorzugsweise räumlich und zeitlich getrennt erfolgen können sollen.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass die Urnenplattform mit einem Hub-/Senkantrieb
zwischen einer die Urne präsentierenden Verabschiedungsstellung und einer die Urne
den Fluten übergebenden Beisetzungsstellung verlagerbar ist, wobei dem Urnenkatafalk
zwei individuell steuerbare Klappen, eine Beisetzungsklappe und eine Verabschiedungsklappe,
zugeordnet sind.
[0006] Vorteilhafte Bedingungen ergeben sich dadurch, der Urnenkatafalk in seinem Inneren
eine Urnenschleuse für die im Urnenkatafalk zwischen der Verabschiedungsstellung und
der Beisetzungsstellung verlagerbare Urnenplattform bildet, wobei dem Urnenkatafalk
zwei individuell steuerbare Klappen, eine Beisetzungsklappe und eine Verabschiedungsklappe,
zugeordnet sein können. Der am Wasserfahrzeug befestigte Urnenkatafalk kann insbesondere
mit einer Hebevorrichtung zwischen einer die Urne präsentierenden Verabschiedungsstellung
über Wasser und einer in das Gewässer abgesenkten Bestattungsstellung verlagerbar
sein.
[0007] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Wasserfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Das Wasserfahrzeug ist dabei zu seiner Stabilisierung vorzugsweise mit
Stabilisierungsantrieben und vorzugsweis mit einer Ankervorrichtung ausgestattet.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0008] In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels schematisch
dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Wasserfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in Schrägansicht,
- Fig. 2
- das Wasserfahrzeug aus Fig. 1 in teilgeschnittener Seitenansicht,
- Fig. 3
- die Vorrichtung aus Fig. 2 im Querschnitt (Fig. 3a) und im Längsschnitt (Fig. 3b)
mit einer Urne in Verabschiedungsstellung,
- Fig. 4
- die Vorrichtung aus Fig. 3 mit der Urne in abgesenkter Stellung und
- Fig. 5
- die Vorrichtung aus Fig. 3 u. 4 mit beigesetzter Urne.
Weg zur Ausführung der Erfindung
[0009] Mittels Hebevorrichtung (4) wird der speziell konstruierte und am Wasserfahrzeug
(5) befestigte Urnenkatafalk (1) in Gewässer abgesenkt und angehoben, das Wasserfahrzeug
(5) ist mit diesem speziellen Urnenkatafalk (1) durch zwei individuell steuerbare
Klappen, Verabschiedungsklappe (9) und Bestattungsklappe (8), für die Verabschiedung,
die vorübergehende Aufbewahrung der Urne (2) im Inneren des Urnenkatafalks (1) und
im Weiteren für die Wasserbestattung der Urne (2) geeignet. Das Wasserfahrzeug (5),
an dem der Urnenkatafalk (1) befestigt ist, ist zur Stabilisierung und zum Erhalt
der Manövrierfähigkeit mit Stabilisierungsantrieben jeglicher Art (11) beziehungsweise
einer Ankervorrichtung (12) ausgestattet.
[0010] Ein Wasserfahrzeug ohne spezielle Stabilisierungsantriebe jeglicher Art (11) beziehungsweise
ohne Ankervorrichtung (12) sowie ohne Hebevorrichtung (4) zum Absenken und Anheben
des am Wasserfahrzeug (5) montierten Urnenkatafalks (1) ist bei Ruderbetrieb manövrierunfähig.
Ferner ist eine pietätvolle Absenkung der Urne (2) in den Urnenkatafalk (1) und ihre
vorübergehende Aufbewahrung in der Urnenschleuse (3) des Urnenkatafalks (1) ohne Hub-/Senkantrieb
(10) sowie ohne die beiden individuell steuerbaren Klappen, die Verabschiedungsklappe
(9) und die Bestattungsklappe (8), nicht möglich.
[0011] Durch die Konstruktion dieses Wasserfahrzeugs (5) mit in Gewässer absenk- und anhebbarem
Urnenkatafalk (1) zur Verabschiedung und Wasserbestattung von Urnen ist es möglich,
die in einer Urne (2) aufbewahrten sterblichen Überreste Verstorbener mit angemessener
Pietät bei der Verabschiedung zu Wasser zu präsentieren, im Weiteren die Urne (2)
im Inneren des Urnenkatafalks (1) bis zur möglichen Übergabe an die Fluten aufzubewahren
und sie schließlich an die Fluten zu übergeben.
[0012] Wasserfahrzeug, ausgestattet mit Stabilisierungsantrieben jeglicher Art (11) beziehungsweise
einer Ankervorrichtung (12), mit per Hebevorrichtung (4) in Gewässer absenk- und anhebbarem
Urnenkatafalk (1), ausgestattet mit zwei individuell steuerbaren Klappen - der Verabschiedungsklappe
(9) und der Bestattungsklappe (8) - zur Verabschiedung, Aufbewahrung der Urne (2)
im Inneren des Urnenkatafalks (1) und Wasserbestattung von Urnen.
[0013] Übergabe der sterblichen Überreste Verstorbener mit technischen Hilfsmitteln an die
Fluten
[0014] Hebevorrichtung jeglicher Art für Wasserfahrzeuge zur Übergabe sterblicher Überreste
Verstorbener an die Fluten
[0015] Das Wasserfahrzeug (5) mit in Gewässer absenk- und anhebbarem Urnenkatafalk zur Verabschiedung
und Wasserbestattung von Urnen ist derart konstruiert, dass die sterblichen Überreste
Verstorbener im Rahmen der Verabschiedungszeremonie an Bord des Wasserfahrzeugs (5)
pietätvoll präsentiert werden können. Die Urne (2) wird dazu in der Mitte der Urnenplattform
(7) positioniert. Anschließend an die Verabschiedung senkt sich die Urnenplattform
(7) mit der darauf befindlichen Urne (2) mittels Hub-/Senkantrieb (10) in die Urnenschleuse
(3) bis zur Beisetzungsklappe (8). Zur Aufbewahrung der Urne (2) in der Urnenschleuse
(3) schließt sich die Verabschiedungsklappe (9). Die Bestattung der Urne (2) im Gewässer
ist nur bei geringer Fahrtgeschwindigkeit des Wasserfahrzeugs durchführbar. Wird mittels
Hebevorrichtung (4) der Urnenkatafalk (1) ins Wasser abgesenkt, so werden zwei Stabilisierungsantriebe
jeglicher Art (11) beziehungsweise die Ankervorrichtung (12) zum Ankern aktiviert,
die das Wasserfahrzeug auch bei abgesenktem Urnenkatafalk stabilisieren und manövrierfähig
halten. Der Urnenkatafalk (1) wird mittels Hebevorrichtung (4) soweit ins Wasser abgesenkt,
dass sich die Beisetzungsklappe (8) unter Wasser befindet. In der Folge öffnet sich
die Beisetzungsklappe (8) und die Urne (2) versinkt in den Fluten, die Beisetzungsklappe
(8) schließt sich wieder. Der Urnenkatafalk (1) wird schließlich mittels Hebevorrichtung
(4) aus dem Wasser gehoben, im Inneren des Urnenkatafalks (1) wird die Urnenplattform
(7) mittels Hub-/Senkantrieb (10) wieder in die Ausgangsposition zurückgebracht und
die Stabilisierungsantriebe jeglicher Art (11) können zur Weiterfahrt des Wasserfahrzeugs
deaktiviert werden beziehungsweise kann der Anker mittels Ankervorrichtung (12) gelöst
werden, um die Weiterfahrt des Wasserfahrzeugs (5) zu ermöglichen.
1. Vorrichtung zur Verabschiedung und Wasserbestattung von Urnen (2) mit einem eine Urnenplattform
(7) aufweisenden Wasserfahrzeug (5) und einem dem Wasserfahrzeug (5) zugeordneten
Urnenkatafalk (1), dadurch gekennzeichnet, dass die Urnenplattform (7) mit einem Hub-/Senkantrieb (10) zwischen einer die Urne präsentierenden
Verabschiedungsstellung und einer die Urne den Fluten übergebenden Beisetzungsstellung
verlagerbar ist, wobei dem Urnenkatafalk (1) zwei individuell steuerbare Klappen,
eine Beisetzungsklappe (8) und eine Verabschiedungsklappe (9), zugeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Urnenkatafalk (1) in seinem Inneren eine Urnenschleuse (3) für die im Urnenkatafalk
(1) zwischen der Verabschiedungsstellung und der Beisetzungsstellung verlagerbare
Urnenplattform (7) bildet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der am Wasserfahrzeug (5) befestigte Urnenkatafalk (1) mit einer Hebevorrichtung
(4) zwischen einer die Urne präsentierenden Verabschiedungsstellung und einer in das
Gewässer abgesenkten Stellung verlagerbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass das Wasserfahrzeug zur Stabilisierung mit Stabilisierungsantrieben (11) und vorzugsweis
mit einer Ankervorrichtung (12) ausgestattet ist.
1. Device for the sendoff and aquatic burial of urns (2) having a water vehicle (5) comprising
an urn platform (7) and having an urn catafalque (1) allocated to the water vehicle
(5), characterised in that the urn platform (7) can be displaced by a raising/lowering drive (10) between a
sendoff position presenting the urn and a burial position committing the urn to the
water, wherein the urn catafalque (1) is allocated two individually controllable flaps,
a burial flap (8) and a sendoff flap (9).
2. Device as claimed in claim 1, characterised in that the urn catafalque (1) on its inside forms an urn gate (3) for the urn platform (7)
which can be displaced in the urn catafalque (1) between the sendoff position and
the burial position.
3. Device as claimed in claim 1 or 2, characterised in that the urn catafalque (1) fastened to the water vehicle (5) can be displaced by a lifting
device (4) between a sendoff position presenting the urn and a position lowered into
the body of water.
4. Device as claimed in any one of claims 1 to 3, characterised in that the water vehicle is fitted with stabilising drives (11) for stabilisation and is
preferably fitted with an anchor device (12).
1. Dispositif pour cérémonie d'adieu et immersion d'urnes (2) avec un véhicule nautique
(5) présentant une plate-forme de support d'urne (7) et avec un catafalque pour l'urne
(1) associé au véhicule nautique (5), caractérisé en ce que la plate-forme de support d'urne (7) est déplaçable avec une commande de levage et
d'abaissement (10) entre une position de présentation d'urne pour la cérémonie d'adieu
et une position d'inhumation livrant l'urne aux flots, deux volets pouvant être commandés
individuellement, un volet d'inhumation (8) et un volet pour cérémonie d'adieu (9),
étant associés au catafalque pour l'urne (1).
2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que le catafalque d'urne (1) forme, dans son intérieur, un sas pour urne (3) pour la
plateforme de support d'urne (7) pouvant être déplacée entre la position pour la cérémonie
d'adieu et la position d'inhumation dans le catafalque pour l'urne (1).
3. Dispositif selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le catafalque pour l'urne (1) fixé au niveau du véhicule nautique (5) peut être déplacé
avec un dispositif de levage (4) entre une position de présentation d'urne pour la
cérémonie d'adieu et une position abaissée dans l'eau.
4. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le véhicule nautique est équipé, pour la stabilisation, de mécanismes d'entrainement
de stabilisation (11) et de préférence, d'un dispositif d'ancrage (12).


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