[0001] Die Erfindung betrifft eine Biegevorrichtung zum Biegen eines Drahts für eine Gitterträgerschweißmaschine,
sowie eine Gitterträgerschweißmaschine mit einer solchen Biegevorrichtung.
Stand der Technik
[0002] Eine bekannte Biegevorrichtung zum Biegen eines Drahts für eine Gitterträgerschweißmaschine
umfasst eine Vorschubeinheit, zum Verschieben des Drahts entlang einer Vorschubrichtung,
zwei in Vorschubrichtung voneinander beabstandete Klemmeinrichtungen zum Festhalten
des Drahts, wobei eine Klemmeinrichtung parallel zur Vorschubrichtung verschiebbar
ausgestaltet ist und einen Biegestempel mit einer Biegefläche zum Biegen des Drahts.
Der Biegestempel ist zwischen den beiden Klemmeinrichtungen vorhanden und derart angeordnet,
so dass er quer zur Vorschubrichtung auf den Draht einwirkend vorhanden ist. Der Biegestempel
ist weiterhin mit seinem der Biegefläche gegenüberliegend vorhandenen Ende drehbar
an der Gitterträgerschweißmaschine gelagert.
[0003] Eine Bewegung des Biegestempels und eine Bewegung der Vorschubeinheit der bekannten
Biegevorrichtung laufen insbesondere mechanisch unabhängig voneinander ab.
Aufgaben und Vorteile der Erfindung
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine alternative Biegevorrichtung zum
Biegen eines Drahts für eine Gitterträgerschweißmaschine bereitzustellen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Ansprüche 1, 2, 3, 4 und/oder 12 gelöst.
[0006] In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der
Erfindung angegeben.
[0007] Die Erfindung geht von einer Biegevorrichtung zum Biegen eines Drahts für eine Gitterträgerschweißmaschine
aus, wobei die Biegevorrichtung zwei Klemmeinheiten zum Klemmen des Drahts umfasst,
wobei eine erste Klemmeinheit positionsfest in Richtung einer Biegestrecke vorhanden
ist und eine zweite Klemmeinheit parallel zur Biegestrecke verschiebbar vorhanden
ist, wobei die Biegestrecke in einer Vorschubrichtung des Drahts parallel zu einer
Längsachse des umgebogenen Drahts zu sehen ist, wobei die Biegevorrichtung einen Biegestempel
umfasst, wobei die Biegevorrichtung eine Biegefläche aufweist, über welche der Draht
beim Biegevorgang verläuft, wobei der Biegestempel zwischen der ersten und der zweiten
Klemmeinheit vorhanden ist und wobei der Biegestempel an einem zweiten Ende an einem
Maschinenrahmen der Gitterträgerschweißmaschine schwenkbaren befestigbar ist.
[0008] Eine Gitterträgerschweißmaschine umfasst unter anderem einen Maschinenrahmen, an
welchem die Biegevorrichtung anordenbar ist.
[0009] Die Biegefläche ist vorteilhafterweise als insbesondere feststehende Biegerolle ausgebildet.
Die Biegefläche ist beispielsweise gekrümmt ausgestaltet. Der Biegestempel besteht
beispielsweise aus einem insbesondere hydraulischen Biegezylinder mit einem Biegekolben,
wobei z.B. am Biegekolben die Biegefläche vorhanden ist.
[0010] Der Kern der Erfindung liegt nun darin, dass eine Verschiebeeinheit vorhanden ist,
welche mittels eines Schwenkarms beweglich mit einem ersten Ende des Biegestempels
verbunden ist.
[0011] Hierdurch ist die Verschiebeeinheit mechanisch mit dem Biegestempel verbunden. Vorteilhafterweise
ist die zweite Klemmeinheit über die Verschiebeeinheit mechanisch mit dem Biegestempel
verbunden. Dadurch sind z.B. eine Bewegung der Verschiebeeinheit und eine Bewegung
des Biegestempels über den Schwenkarm synchronisiert.
[0012] Der Biegestempel ist mit dem ersten Ende vorteilhafterweise an einem Drehlager des
Schwenkarms drehbar mit dem Schwenkarm verbunden.
[0013] Von Vorteil ist es, wenn eine Bewegung der Verschiebeeinheit mit einer Bewegung der
zweiten Klemmeinheit gekoppelt ist. Die Verschiebeeinheit ist vorteilhafterweise parallel
zur Vorschubrichtung bewegbar vorhanden, insbesondere ist die Verschiebeeinheit mit
der zweiten Klemmeinheit gekoppelt. Eine Verschiebegeschwindigkeit der Verschiebeinheit
kann gleich oder ungleich eine Verschiebegeschwindigkeit der zweiten Klemmeinheit
sein. Insbesondere im gekoppelten Zustand der Verschiebeeinheit mit der zweiten Klemmeinheit
sind die Verschiebegeschwindigkeiten vorteilhafterweise ungleich. Ist die Verschiebeeinheit
mit der zweiten Klemmeinheit gekoppelt, bevorzugterweise ändert sich während eines
Biegevorgangs der direkte Abstand des Drehlagers des Schwenkarms zu einer Klemme der
zweiten Klemmeinheit nicht.
[0014] Eine Klemme der ersten und zweiten Klemmeinheit ist dazu vorgesehen, den Draht zu
klemmen und damit vorteilhafterweise festzuhalten.
[0015] Der Schwenkarm kann als Profil und/oder als Träger, z.B. als T-Profil-Träger ausgebildet
sein. Vorteilhafterweise ist der Schwenkarm formstabil, balkenförmig und/oder stabartig
vorhanden. Der Schwenkarm kann auch aus mehreren insbesondere nebeneinander vorhandenen
Trägerelementen gebildet sein.
[0016] Eine weitere vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass die Biegefläche,
über welche der Draht verläuft, zu einer Längsachse des Biegestempels versetzt, an
einem ersten Ende des Biegestempels angeordnet ist.
[0017] Hierdurch kann ein elastisches Zurückfedern des Drahts, insbesondere an der Biegestelle,
nach dem Biegevorgang vorgehalten werden.
[0018] Denkbar ist, dass die Biegefläche am Biegestempel vorhanden ist, insbesondere kann
die Biegefläche am ersten Ende des Biegestempels fixiert sein, z.B. angeschraubt und/oder
angeschweißt.
[0019] Eine weitere vorteilhafte Modifikation der Erfindung ist, dass der Biegestempel derart
schwenkbar am Maschinenrahmen anordenbar ist und der Biegestempel derart positionierbar
ist, dass vor dem Start des Biegevorgangs ein vorgegebener Abstand der Biegefläche
zu einer Biegestelle des Drahts einstellbar ist.
[0020] Hierdurch ist sichergestellt, dass der Biegestempel ausschließlich an der Biegestelle
des Drahts angreift und nicht etwa z.B. am Anfang des Biegevorgangs bis zur Biegestelle
am Draht entlangrutscht.
[0021] Unvorteilhafterweise startet bei bekannten Biegevorrichtungen eine Bewegung der zweiten
Klemmeinheit in Vorschubrichtung asynchron, mit einem zeitlichen Versatz, oder mit
unterschiedlichen Beschleunigungen zu einer Biegebewegung des Biegestempels, z.B.
aufgrund unterschiedlicher Signallängen oder aufgrund unterschiedlicher Antriebe.
So kann die Vorschubeinrichtung z.B. durch einen Elektromotor antreibbar ausgestaltet
sein und der Biegestempel z.B. durch eine Pneumatik. Sowohl die Vorschubeinheit, als
auch der Biegestempel kann von einem elektrischen, hydraulischen und/oder pneumatischen
Antrieb angetrieben sein. Durch die Positionierung des Biegestempels vor dem Start
des Biegevorgangs in der vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist dieser zeitliche
und/oder räumliche Versatz kompensierbar.
[0022] Bevorzugterweise ist ein senkrechter Abstand der Biegefläche zur Biegestelle einstellbar.
Wobei unter einem senkrechten Abstand ein Abstand der Biegefläche zur Biegestelle
senkrecht zur Vorschubrichtung in einer Bewegungsebene, welche die zweiten Klemmeinheit
und der Biegestempel aufspannen, gemeint ist.
[0023] In einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist der Biegestempel derart
schwenkbar am Maschinenrahmen anordenbar und positionierbar, sodass vor dem Start
eines Biegevorgangs ein Abstand der Biegefläche zu einer Biegestelle des Drahts einen
vorgegebenen Wert nicht überschreitet.
[0024] Hierdurch ist z.B. sichergestellt, dass die Biegefläche des Biegestempels nicht an
der Biegefläche angreift, bevor der Draht in Vorschubrichtung, bspw. durch die zweite
Klemmeinheit, bewegt wird.
[0025] Der vorgegebene Wert kann abhängig von einer Winkelstellung der Längsachse des Biegestempels
zur Vorschubrichtung ausgebildet sein, insbesondere von der Winkelstellung vor dem
Start des Biegevorgangs.
[0026] Der vorgegebene Wert des Abstands der Biegefläche zur Biegestelle vor dem Start des
Biegevorgangs liegt beispielsweise in einem Bereich zwischen 0,1 mm bis 2 mm, 0,2
mm bis 1,5 mm und/oder 0,5 mm bis 1 mm. Der vorgegebene Abstandswert beträgt z.B.
0,1 mm, 0,2 mm, 0,3 mm, 0,4 mm, 0,6 mm, 0,7 mm, 0,8 mm, 0,9 mm oder 1 mm, insbesondere
0,5 mm.
[0027] Bevorzugterweise ist der Biegestempel mit einem zweiten Ende in einer Richtung parallel
zur Vorschubrichtung des Drahts und/oder parallel zur Längsachse des umgebogenen Drahts
verschiebbar am Maschinenrahmen anordenbar. Beispielsweise umfasst die Biegevorrichtung
eine Verstelleinrichtung zum linearen Verstellen des Biegestempels parallel zur Vorschubrichtung
des Drahts und/oder parallel zur Längsachse des umgebogenen Drahts. Insbesondere ist
der Biegestempel über die Verstelleinrichtung am Maschinenrahmen befestigbar. Die
Verstelleinrichtung ist beispielsweise als Schlitten ausgebildet, welcher parallel
zur Vorschubrichtung verfahrbar und/oder positionierbar am Maschinenrahmen anordenbar
ist.
[0028] Als vorteilhaft erweist sich auch, dass die Verschiebeeinheit in einer Richtung senkrecht
zur Biegestrecke oder zur Vorschubrichtung des Drahts verstellbar am Maschinenrahmen
und/oder der zweiten Klemmeinheit anordenbar ist.
[0029] Bevorzugterweise ist die Verschiebeeinheit in einer Richtung senkrecht zur Vorschubrichtung
versetzbar ausgebildet. Vorteilhafterweise ist ein Abstand zwischen der zweiten Klemmeinheit
und der Verschiebeeinheit insbesondere in einer Richtung senkrecht zur Vorschubrichtung
des Drahts in der Bewegungsebene der zweiten Klemmeinheit und des Biegestempels einstellbar.
[0030] Weiterhin erweist sich als vorteilhaft, dass die Biegefläche, über welche der Draht
verläuft, zu einer Längsachse B des Biegestempels in Richtung der erster Klemmeinheit
versetzt am ersten Ende des Biegestempels angeordnet ist.
[0031] Hierdurch kann in einem Biegevorgang die Biegefläche, insbesondere am Ende des Biegevorgangs,
eine Position über der ersten Klemmeinheit, senkrecht zur Vorschubrichtung gesehen,
einnehmen. Vorteilhafterweise ist die Biegefläche derart am Biegestempel vorhanden,
dass die Biegefläche während des Biegevorgangs, insbesondere am Ende des Biegevorgangs
eine Position einnimmt, welche weiter von einer Klemme der zweiten Klemmeinheit beabstandet
ist, als die Klemme der ersten Klemmeinheit.
[0032] Bevorzugterweise ist in Vorschubrichtung gesehen ein Abstand der Biegefläche zur
Klemme der ersten Klemmeinrichtung kleiner, als ein Abstand des Drehlagers des Schwenkarms
zur Klemme der ersten Klemmeinrichtung.
[0033] Auch erweist sich als vorteilhaft, dass der Schwenkarm mit seinem ersten Ende schwenkbar
an der Verschiebeeinheit und mit seinem, dem ersten Ende gegenüberliegend ausgebildetem,
zweitem Ende schwenkbar am ersten Ende des Biegestempels angeordnet ist.
[0034] Beispielsweise ist der Schwenkarm an einem ersten Drehlager dreh- bzw. schwenkbar
mit der Verschiebeeinheit verbunden und an einem zweiten Drehlager mit dem Biegestempel.
[0035] Weiterhin ist vorteilhaft, dass ein Abstand einer ersten Schwenkachse des Schwenkarms
an der Verschiebeeinheit und einer zweiten Schwenkachse des Schwenkarms am ersten
Ende des Biegestempels konstant ist. Vorteilhafterweise sind Schwenkachsen und/oder
Rotationsachsen der beiden Drehlager zueinander fest beabstandet.
[0036] Überdies ist es vorteilhaft, dass die Biegefläche am Schwenkarm vorhanden ist.
[0037] Vorteilhafterweise ist die Biegefläche am Schwenkarm befestigt, z.B. angeschraubt
und/oder angeschweißt. Beispielsweise bildet die Biegefläche eine Verlängerung des
Schwenkarms insbesondere in Richtung der ersten Klemmeinheit.
[0038] Weiter wird vorgeschlagen, dass der Schwenkarm L-förmig ausgebildet ist.
[0039] Beispielsweise ist die erste Schwenkachse des Schwenkarms am ersten Ende eines langen
Zweigs des L-förmigen Schwenkarms ausgebildet und die zweite Schwenkachse an einer
Schnittstelle des langen Zweigs des L-förmigen Schwenkarms mit einem kurzen Zweig
des L-förmigen Schwenkarms. Die Schnittstelle ist dem ersten Ende des langen Zweigs
gegenüberliegend vorhanden. Wobei an der zweiten Schwenkachse der Biegestempel drehbar
und/oder schwenkbar angeordnet ist. Eine Längsachse des langen und eine Längsachse
des kurzen Zweigs des L-förmigen Schwenkarms stehen vorteilhafterweise in einem Winkel
ungleich 0° zueinander. An dem, der Schnittstelle gegenüberliegenden Ende des kurzen
Zweigs des L-förmigen Schwenkarms ist vorteilhafterweise die Biegefläche vorhanden.
Beispielsweise ist der Schwenkarm abgeknickt und/oder abgewinkelt ausgebildet. Z.B
ist der Schwenkarm derart ausgebildet, dass in einer Endposition des Biegevorgangs
der Schwenkarm die erste Klemmeinheit auf der, der zweiten Klemmeinheit abgewandten
Seite hintergreift. Insbesondere, dass die z.B. am Schwenkarm vorhandene Biegefläche
die erste Klemmeinheit, vorteilhafterweise die Klemme der ersten Klemmeinheit hintergreift.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0040] Ein Ausführungsbeispiel wird anhand der nachstehenden schematischen Zeichnungen unter
Angabe weiterer Einzelheiten und Vorteile näher erläutert.
[0041] Es zeigen:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Biegevorrichtung mit angeordnetem Draht in einer Biegeendstellung,
in einer perspektivischen Ansicht von schräg seitlich vorne auf eine Vorderseite,
- Figur 2
- einen Ausschnitt der Biegevorrichtung nach Figur 1 in einer perspektivischen Ansicht
von schräg seitlich vorne auf eine Rückseite,
- Figur 3
- einen Ausschnitt der Biegevorrichtung in einer Biegestartstellung in einer perspektivischen
Ansicht von schräg seitlich vorne auf die Vorderseite,
- Figuren 4 und 5
- eine perspektivische Detailansicht von schräg seitlich vorne auf eine Biegefläche
der Biegevorrichtung nach Figur 3 in der Biegestartstellung und
- Figur 6
- eine Gitterträgerschweißmaschine mit der Biegevorrichtung in einer perspektivischen
Ansicht von schräg seitlich hinten auf eine Vorderseite.
[0042] Eine erfindungsgemäße Biegevorrichtung 1 zum Biegen eines Biegedrahts 11, 12 umfasst
eine erste Klemmeinheit 2, eine zweite Klemmeinheit 3, einen Biegestempel 4 und eine
Verschiebeeinheit 5 mit einem Schwenkarm 6 (Figur 1).
[0043] Die Biegevorrichtung 1 ist an einen Rahmen 7 einer Gitterträgerschweißmaschine 8
anordenbar (Figur 6). An der Gitterträgerschweißmaschine 8 ist die erste Klemmeinheit
2 positionsfest vorhanden. Die zweite Klemmeinheit 3 und/oder die Verschiebeeinheit
5 ist beispielsweise parallel verschiebbar zu einer Vorschubrichtung V des Biegedrahts
11, 12 an der Gitterträgerschweißmaschine 8 vorhanden. Zusätzlich kann die Verschiebeeinheit
5 noch derart am Rahmen 7 der Gitterträgerschweißmaschine 8 vorhanden sein, sodass
ein zur Vorschubrichtung V senkrechter Abstand zur zweiten Klemmeinheit 3 einstellbar
ist. Beispielsweise ist die zweite Klemmeinheit 3 und/oder die Verschiebeeinheit 5
an Schienenelementen 13, 14 versetzbar am Rahmen 7 angeordnet. Der Biegedraht 11,
12 wird während der Bearbeitung des Biegedrahts 11, 12 in der Biegemaschine in Vorschubrichtung
V durch die Gitterträgerschweißmaschine bewegt bzw. geschoben.
[0044] Zwischen der ersten und der zweiten Klemmeinheit 2, 3 erstreckt sich vorteilhafterweise
eine Biegestrecke entlang der Vorschubrichtung V. Beispielsweise erstreckt sich die
Biegestrecke zwischen einer Klemme 25 der ersten Klemmeinheit 2 und einer weiteren
Klemme 26 der zweiten Klemmeinheit 3. Die Biegestrecke ist somit entlang der Vorschubrichtung
V zwischen den beiden Klemmeinheiten 2, 3 zu sehen und entspricht insbesondere nicht
einer Strecke die eine Biegestelle 23, 24 des Biegedrahts 11, 12 während eines Biegevorgangs
in einer Richtung senkrecht zur Vorschubrichtung V des Biegedrahts 11, 12 zurücklegt.
Als Biegestrecke ist damit der Bereich entlang der Vorschubrichtung V zu sehen, in
welchem der Biegedraht 11, 12 gebogen wird. Dieser Bereich verringert bzw. verkleinert
sich während des Biegevorgangs von einer Biegestartposition der zweiten Klemmeinheit
3 in eine Biegeendposition der zweiten Klemmeinheit 3. Die Klemmen 25 und 26 der beiden
Klemmeinheiten 2, 3 klemmen während des Biegevorgangs den Biegedraht 11, 12 und halten
den Biegedraht 11, 12 jeweils an einer Klemmstelle der Klemmen 25, 26 an den Klemmeinheiten
2, 3 fest. In den Figuren ist die Klemme 26 der Klemmeinheit 3 zum besseren Verständnis
transparent dargestellt.
[0045] Vorteilhafterweise sind die Verschiebeeinheit 5 und die zweite Klemmeinheit 3 insbesondere
mechanisch unabhängig voneinander versetzbar am Rahmen 7 vorhanden. Denkbar ist aber
auch, dass die zweite Klemmeinheit 3 versetzbar am Rahmen 7 vorhanden ist und die
Verschiebeeinheit 5 relativ zur zweiten Klemmeinheit 3 positionierbar an der zweiten
Klemmeinheit 3 ausgebildet ist. In diesem Fall ist es vorstellbar, dass die Verschiebeeinheit
5 über ein Schienenelement 14 am Rahmen 7 bspw. zusätzlich geführt ist.
[0046] Der Biegestempel 4 umfasst zwei bspw. hydraulische Biegezylinder 18, 19. In jeweils
einem Biegezylinder 18, 19 ist ein Biegekolben 20, 21 insbesondere linear verschiebbar
vorhanden. Die Biegezylinder 18, 19 sind außerdem derart zueinander beabstandet vorhanden,
dass in einem Biegevorgang die zweite Klemmeinheit 3 zwischen die Biegezylinder 18,
19 verschoben werden kann.
[0047] Der Biegestempel 4 ist mit einem zweiten Ende 15 am Rahmen 7 der Gitterträgerschweißmaschine
8 schwenkbar, insbesondere positionierbar angeordnet. Vorteilhafterweise ist der Biegestempel
4 derart an der Gitterträgerschweißmaschine 8 angeordnet, sodass er vor einem Biegevorgang
mit seinem zweiten Ende 15 insbesondere in einer Richtung parallel zur Vorschubrichtung
V des Biegedrahts 11, 12 am Rahmen 7 in eine Funktionsposition bringbar ist. Die Funktionsposition
ist beispielsweise auf eine Geometrie des gebogenen Biegedrahtes 11, 12 abgestimmt.
Hierdurch ist eine Geometrievielfalt des gebogenen Biegedrahts 11, 12 erhöht. Vorteilhafterweise
ist durch die Positionierbarkeit des zweiten Endes 15 des Biegestempels 4 ein, insbesondere
zur Vorschubrichtung senkrechter Abstand A einer Biegefläche 16, 17 der Biegevorrichtung
1 zu der Biegestelle 23, 24 des Biegedrahts 11, 12 in einer Biegestartposition der
Biegevorrichtung 1 einstellbar (Figuren 4 und 5). Bevorzugterweise ist der Biegestempel
4 mit seinem zweiten Ende 15 während des Biegevorgangs positionsfest am Rahmen 7 der
Gitterträgerschweißmaschine 8 vorhanden. Hierdurch führt der Biegestempel 4 während
des Biegevorgangs eine Schwenkbewegung in Richtung der ersten Klemmeinheit 2 um eine
Schwenkachse aus, wobei die Schwenkachse am zweiten Ende 15 aus des Biegestempels
4 vorhanden ist.
[0048] Der Biegestempel 4 ist an seinem ersten Ende 22 mit Enden der Biegekolben 20, 21
über eine Schwenkachse 10 schwenkbeweglich mit dem Schwenkarm 6 verbunden. Durch die
Lagerung des Biegestempels 4 mit dem zweiten Ende 15 am Rahmen 7 und dem ersten Ende
22 an der Schwenkachse 10 ist vorteilhafterweise eine Hauptkraftrichtung des Biegestempels
4 auf den Biegedraht 11, 12 senkrecht zur Vorschubrichtung V des Biegedrahts 11, 12
vorgegeben.
[0049] Der Schwenkarm 6 ist über eine weitere Schwenkachse 9 schwenkbar, insbesondere drehbar
mit der Verschiebeeinheit 5 verbunden. Die Schwenkachsen 9 und 10 sind voneinander
fest beabstandet. Vorteilhafterweise ist der Schwenkarm 6 aus einem Stahlträger ausgebildet.
[0050] Bewegt sich die Verschiebeeinheit 5 während des Biegevorgangs relativ zu der Klemme
25 der ersten Klemmeinheit 2 nicht, beschreibt die Biegefläche 16, 17 des Schwenkarms
6 während des Biegevorgangs vorteilhafterweise eine Kreisbahn, mit einem Kreisbahnradius,
welcher dem direkten Abstand der Schwenkachse 9 zur Biegefläche 16 bzw. 17 entspricht.
[0051] Vorstellbar ist allerdings auch, dass sich ein Abstand der Verschiebeeinheit 5 relativ
zur Klemme 25 der ersten Klemmeinheit 2 während des Biegevorgangs verändert. Denkbar
ist bspw., dass der Abstand der Verschiebeeinheit 5 relativ zur Klemme 25 der ersten
Klemmeinheit 2 sich während des Biegevorgangs von einer Startposition (Figur 3) zunächst
verringert und insbesondere nach Erreichen einer Endposition des Biegekolbens 20,
21 des Biegestempels 4 (Figuren 1 und 2) wieder vergrößert, oder umgekehrt.
[0052] Figuren 3 bis 5 zeigen die Biegevorrichtung 1 in der Startposition zu Beginn des
Biegevorgangs. Der Biegestempel 4 befindet sich im eingefahrenen Zustand. Dies bedeutet
die Biegekolben 20, 21 befinden sich insbesondere vollständig eingefahren in den Biegezylindern
18, 19. Eine Längsachse des Schwenkarms 6 ist in der Startposition annähernd parallel
zur Vorschubrichtung V des Biegedrahts 11, 12 ausgerichtet. Die Biegefläche 16, 17
sind in der Startposition beabstandet von den Biegestellen 23, 24 vorhanden. Vorteilhafterweise
greift die Biegefläche 16, 17 derart an der Biegestelle 23, 24 am Biegedraht 11, 12
während des Biegevorgangs an, so dass während des Biegevorgangs ein Rutschen der Biegestelle
23, 24 des Biegedrahts 11, 12 entlang der Biegefläche 16, 17 verhindert ist.
[0053] Der Biegedraht 11, 12 in Figur 6 ist zum besseren Verständnis des Betrachters schematisch,
durchgehend gebogen dargestellt. Der Biegedraht 11, 12 wird erst durch die Biegevorrichtung
1 gebogen und ist somit in einer entgegengesetzten Richtung zur Vorschubrichtung V
vor den Biegeflächen 16, 17 ungebogen und gerade. Damit wäre der Biegedraht, insbesondere
der Verlauf des Biegedrahts in der Gitterträgerschweißmaschine 8 für einen Betrachter
der Gitterträgerschweißmaschine 8 in der in Figur 6 dargestellten perspektivischen
Ansicht in Wirklichkeit nicht klar erkennbar.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 1
- Biegevorrichtung
- 2
- Klemmeinheit
- 3
- Klemmeinheit
- 4
- Biegestempel
- 5
- Verschiebeeinheit
- 6
- Schwenkarm
- 7
- Rahmen
- 8
- Gitterträgerschweißmaschine
- 9
- Schwenkachse
- 10
- Schwenkachse
- 11
- Biegedraht
- 12
- Biegedraht
- 13
- Schienenelement
- 14
- Schienenelement
- 15
- Ende
- 16
- Biegefläche
- 17
- Biegefläche
- 18
- Biegezylinder
- 19
- Biegezylinder
- 20
- Kolben
- 21
- Biegekolben
- 22
- Ende
- 23
- Biegestelle
- 24
- Biegestelle
- 25
- Klemme
- 26
- Klemme
1. Biegevorrichtung (1) zum Biegen eines Drahts (11, 12) für eine Gitterträgerschweißmaschine
(8), wobei die Vorrichtung (1) zwei Klemmeinheiten (2, 3) zum Klemmen des Drahts (11,
12) umfasst, wobei eine erste Klemmeinheit (2) positionsfest in Richtung einer Biegestrecke
vorhanden ist und eine zweite Klemmeinheit (3) parallel zur Biegestrecke verschiebbar
vorhanden ist, wobei die Biegestrecke in einer Vorschubrichtung des Drahts (11, 12)
parallel zu einer Längsachse des umgebogenen Drahts (11, 12) zu sehen ist, wobei die
Biegevorrichtung (1) einen Biegestempel (4) umfasst, wobei die Biegevorrichtung (1)
eine Biegefläche (16, 17) aufweist, über welche der Draht (11, 12) beim Biegevorgang
verläuft, wobei der Biegestempel (4) zwischen der ersten (2) und der zweiten Klemmeinheit
(3) vorhanden ist, wobei der Biegestempel (4) an einem zweiten Ende (14) an einem
Maschinenrahmen (7) der Gitterträgerschweißmaschine (8) schwenkbaren befestigbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Verschiebeeinheit (5) vorhanden ist, welche mittels eines Schwenkarms (6) beweglich
mit einem ersten Ende (22) des Biegestempels (4) verbunden ist.
2. Biegevorrichtung (1) zum Biegen eines Drahts (11, 12) für eine Gitterträgerschweißmaschine
(8) nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegefläche (16, 17), über welche der Draht (11, 12) verläuft, zu einer Längsachse
des Biegestempels (4) versetzt, an einem ersten Ende (22) des Biegestempels (4) angeordnet
ist.
3. Biegevorrichtung (1) zum Biegen eines Drahts (11, 12) für eine Gitterträgerschweißmaschine
(8) nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, insbesondere nach einem der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Biegestempel (4) derart schwenkbar am Maschinenrahmen (7) anordenbar ist und
der Biegestempel (4) derart positionierbar ist, dass vor dem Start des Biegevorgangs
ein vorgegebener Abstand der Biegefläche (16, 17) zu einer Biegestelle (23, 24) des
Drahts (11, 12) einstellbar ist.
4. Biegevorrichtung (1) zum Biegen eines Drahts (11, 12) für eine Gitterträgerschweißmaschine
(8) nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, insbesondere nach einem der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Biegestempel (4) derart schwenkbar am Maschinenrahmen (7) anordenbar und positionierbar
ist, sodass vor dem Start eines Biegevorgangs ein Abstand der Biegefläche (16, 17)
zu einer Biegestelle (23, 24) des Drahts (11, 12) einen vorgegebenen Wert nicht überschreitet.
5. Biegevorrichtung (1) zum Biegen eines Drahts (11, 12) für eine Gitterträgerschweißmaschine
(8) nach einem der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bewegung der Verschiebeeinheit (5) mit einer Bewegung der zweiten Klemmeinheit
(3) gekoppelt ist.
6. Biegevorrichtung (1) zum Biegen eines Drahts (11, 12) für eine Gitterträgerschweißmaschine
(8) nach einem der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschiebeeinheit (5) in einer Richtung senkrecht zur Biegestrecke oder zur Vorschubrichtung
des Drahts (11, 12) verstellbar am Maschinenrahmen (7) anordenbar ist.
7. Biegevorrichtung (1) zum Biegen eines Drahts (11, 12) für eine Gitterträgerschweißmaschine
(8) nach einem der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegefläche (16, 17), über welche der Draht (11, 12) verläuft, zu einer Längsachse
des Biegestempels (4) in Richtung der erster Klemmeinheit (2) versetzt am ersten Ende
(22) des Biegestempels (4) angeordnet ist.
8. Biegevorrichtung (1) zum Biegen eines Drahts (11, 12) für eine Gitterträgerschweißmaschine
(8) nach einem der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkarm (6) mit seinem ersten Ende schwenkbar an der Verschiebeeinheit (5)
und mit seinem dem ersten Ende gegenüberliegend ausgebildeten, zweiten Ende schwenkbar
am ersten Ende (22) des Biegestempels (4) angeordnet ist.
9. Biegevorrichtung (1) zum Biegen eines Drahts (11, 12) für eine Gitterträgerschweißmaschine
(8) nach einem der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand einer ersten Schwenkachse (9) des Schwenkarms (6) an der Verschiebeeinheit
(5) und einer zweiten Schwenkachse (10) des Schwenkarms (6) am ersten Ende (22) des
Biegestempels (4) konstant ist.
10. Biegevorrichtung (1) zum Biegen eines Drahts (11, 12) für eine Gitterträgerschweißmaschine
(8) nach einem der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegefläche (16, 17) am Schwenkarm (6) vorhanden ist.
11. Biegevorrichtung (1) zum Biegen eines Drahts (11, 12) für eine Gitterträgerschweißmaschine
(8) nach einem der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkarm (6) L-förmig ausgebildet ist.
12. Biegemaschine (8) mit einer Biegevorrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche.