Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Betankung von Fahrzeugen mit gasförmigen
Kraftstoffen, z.B. die Betankung von Lastkraftwagen im Fernverkehr, insbesondere Biomethan,
Erdgas, oder anderen (bio-)methanhaltigen Kraftstoffen sowie eine entsprechende Gastankstelle.
Stand der Technik
[0002] Politisch besteht ein großes Interesse insbesondere im Güterfernverkehr das weit
verbreitete Diesel als Kraftstoff gegen Methan auszutauschen. Die entsprechenden Gase
werden als CNG oder LCNG (
"Compressed Natural Gas" oder
"Liquid Compressed Natural Gas"(nachfolgend zusammengefasst kurz CNG)
bezeichnet. Selbst bei Verwendung von fossilem CNG wird im Vergleich zur Verwendung von Benzin
ein um 18% reduzierter Ausstoß von Treibhausgasen berichtet. Da dem derzeit in Deutschland
abgegebenen Erdgas zu 20% Methan aus regenerativen Energiequellen ("Biomethan") beigemengt
wird, wird von einer Treibhausgasreduktion von etwa 35% ausgegangen. Es gibt Berechnungen
bei denen man davon ausgeht, dass das Erdgas zu 100% aus Biomethan ersetzt wird. In
diesem Fall können Treibhausgase bis zu 90% reduziert werden. Zudem entstehen bei
der Verbrennung von Erdgas kaum Stickoxide und kein Feinstaub.
[0003] Der Begriff Erdgas ist etwas unscharf, zunächst verstand man darunter lediglich aus
fossilen Lagerstätten gewonnenes Gas, das zu weiten Teilen aus Methan besteht (,fossiles
Erdgas'). Die Zusammensetzung variierte von Lagerstätte zu Lagerstätte. Heute (und
daher auch im Rahmen dieser Anmeldung) versteht man unter Erdgas ("Natural Gas") auch
technisch oder biologisch hergestellte Gase, die eine ähnliche Zusammensetzung wie
fossiles Erdgas haben, d.h. im Wesentlichen aus Methan bestehen.
[0004] Erdgas steht über ein weit verzweigtes Erdgasnetz flächendeckend zu Verfügung. Dieses
Netz wird auch als Gasversorgungsnetz oder verkürzt als Gasnetz bezeichnet. Um Erdgas
als Treibstoff für Kraftfahrzeuge zu nutzen, wird es in der Regel vom Tankstellenbetreiber
dem Erdgasnetz entnommen und auf etwa 200bar bis 300bar komprimiert. Das komprimierte
Erdgas wird dann in die Gastanks der Kraftfahrzeuge abgefüllt.
[0005] In der
DE 10 2006 047 313 A1 wird vorgeschlagen zum schnellen Befüllen von Druckgasbehältern das entsprechende
Gas zunächst unter einem Druck von 250bar in einem Vorratsbehälter vorzuhalten. Dem
Vorratsbehälter wird das vorgespannte Gas entnommen und dem Einlass eines sogenannten
"Booster-Verdichters" zugeführt, der ausgangsseitig mit dem Druckgasbehälter verbunden
ist. Initial erfolgt das Befüllen des Druckgasbehälters über einen Bypass unter Nutzung
des Druckgradienten zwischen den beiden Behältern. Wenn der Gradient nicht mehr genügt
um den Druckgasbehälter zu füllen, wird der Bypass geschlossen und die weitere Befüllung
erfolgt mittels des "Booster-Verdichters".
[0006] Gegenstand des Gebrauchsmusters
DE 295 16 989 U1 ist eine Gasbetankungsanlage mit einem Speichertank und einem Verdichter. Der Speichertank
hat ein Tankvolumen, das in etwa dem maximal in einer Stunde zu erwartenden abzugebenden
Volumen entspricht. Die Verdichterleistung ist so bemessen, dass sie den Speichertank
in einer Stunde zwischen 4% und 50% füllt.
[0007] Das
US-Patent 8,091,593 B2 betrifft ein Verfahren zum Füllen eines Druckgastanks mit Wasserstoff mittels eines
Verdichters. Der Verdichter wird über ein Arbeitsfluid angetrieben, wobei ein Wärmeaustausch
zwischen dem komprimierten Wasserstoff und dem Arbeitsfluid erfolgt.
[0008] In den Gastanks der Fahrzeuge herrscht (heute) typischerweise ein Nenndruck von 200bar
(in der EU) oder 250bar (z.B. USA). Entsprechende Tankstellentechnik existiert grundsätzlich
und ist erprobt. Das Tankstellennetz ist aber noch sehr lückenhaft und kann den Güterfernverkehr
nicht versorgen. Dem Ausbau der Gastankstellen an den Fernverkehrsstraßen wird daher
hohe Bedeutung zukommen. Hier setzt die Erfindung an.
Darstellung der Erfindung
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betanken mehrerer Fahrzeuge
mit einem Gas anzugeben, das besonders wirtschaftlich umgesetzt werden kann. Zudem
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde eine entsprechende Tankstelle bereitzustellen.
[0010] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 und eine Tankstelle nach Anspruch
7 gelöst. Die Tankstelle ist zum Betrieb nach dem Verfahren geeignet. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0011] Bei dem Verfahren zum Betanken von Fahrzeugen mit komprimiertem Gas wird zunächst
eine geplante Standzeit wenigstens eines an der Tankstelle zu betankenden Fahrzeugs
abgefragt. Das Fahrzeug hat wenigstens einen Gastank hat aus dem eine Antriebsmaschine
des Fahrzeugs gespeist wird und welcher an der Tankstelle befüllt werden soll. Der
Begriff geplante Standzeit soll die Zeit bezeichnen, die zum Befüllen des Gastanks,
d.h. zum Betanken zur Verfügung steht.
[0012] Zudem wird die zum Füllen des Gastanks auf einen vorgegebenen Füllstand notwendige
Füllmenge bestimmt. Im einfachsten Fall kann der vorgegebene Füllstand durch den Nenndruck
des Gastanks oder den maximalen Fülldruck der Tankstelle vorgegeben sein. Alternativ
kann z.B. eine bestimmte Gasmenge angegeben werden, z.B. als Relativangabe bezogen
auf die maximale Füllmenge oder auch als absolute Mengenangabe (z.B. als Masseangabe)
oder einer äquivalenten Angabe (z.B. Normkubikmeter [Nm
3]). Wichtig ist nur, dass z.B. eine Steuerung bestimmen kann wieviel Gas getankt werden
soll, d.h. die Füllmenge bestimmen kann. Die Differenz aus der im Gastank (nachfolgend
auf kurz ,Tank') gespeicherten Gasmenge und der Sollmenge ergibt die notwendige Füllmenge.
Die gespeicherte Gasmenge kann z.B. durch den Druckanstieg in dem Gastank beim Befüllen
mit einer kleinen Probemenge ermittelt werden. Alternativ kann die gespeicherte Gasmenge
z.B. von einer Fahrzeugsteuerung an eine Tankstellensteuerung übergeben werden, z.B.
über eine Funkdatenstrecke. Auch andere Fahrzeugparameter wie z.B. das Tankvolumen
können auf diese Weise an die Tankstellensteuerung übergeben werden. Natürlich können
solche Parameter in Typkennziffern oder dergleichen kodiert sein.
[0013] In einem weiteren Schritt wird die zum Füllen des Gastanks zur Verfügung stehenden
Förderleistung wenigstens eines Verdichters, der eingangsseitig mit einem Gasversorgungsnetz
kommunizierend verbunden ist bestimmt. Die von dem Verdichter pro Zeiteinheit förderbare
Gasmenge wird hier auch als Förderleistung und kann z.B. in kg/h oder in einer anderen
eine Stoffmenge pro Zeiteinheit bezeichnenden Einheit angegeben werden. Bei Verwendung
eines Kolbenkompressors als Verdichter würde bei konstanter Drehzahl der Kurbelwelle
eine konstante Förderrate erreicht (bei angenommen verschwindendem Totvolumen), wobei
die dazu notwendige Antriebsleistung mit steigender Druck Differenz zwischen Einlass-
und Auslassventil zunimmt. In der Praxis haben gerade größere Tankstellen in der Regel
mehrere Kolbenkompressoren (d.h. zwei oder mehr) als Verdichter. Bisher speisen diese
in der Regel parallel einen Druckgasspeicher oder je eine Abgabestelle. Nach der Erfindung
wird die momentan zur z.B. durch Parallelschaltung von Verdichtern zur Verfügung stehende
Förderleistung bestimmt.
[0014] Anhand der momentan zur Verfügung stehenden Förderrate und der Füllmenge, d.h. der
zu tankenden Gasmenge, kann die Tankzeit abgeschätzt werden. Bei einer druckdifferenzunabhängigen
Förderrate ist die erwartete Tankzeit der Quotient aus der Füllmenge und der Förderrate,
wobei die Füllmenge im Zähler und die Förderrate im Nenner stehen. Bei druckdifferenzabhängigen
Förderraten kann die erwartete Tankzeit z.B. anhand von Tabellen oder Kurven zumindest
näherungsweise bestimmt werden. Sofern die auf die erwartete Tankzeit kleiner ist
als die Standzeit, wird der Gastank mittels der Verdichter befüllt. Dazu wird Gas
aus einem Gasversorgungsnetz entnommen und von dem wenigstens einen Verdichter in
den Gastank gefördert, z.B. gepumpt. Wenn aber die erwartete Tankzeit länger ist als
die geplante Standzeit, dann wird Gas aus einem Gasspeicher in dem ein höherer Druck
herrscht als in dem Gasversorgungsnetz in den Gastank gefördert. Das kann im einfachsten
Fall durch einfaches Überströmen erfolgen, d.h. wenn in dem Gasspeicher ein höherer
Druck herrscht als in dem Gastank, dann strömt das Gas dem Druckgefälle folgend in
den Gastank. Alternativ kann der Gasspeicher auch mit der Eingangsseite eines Verdichters
verbunden werden. Dadurch erhöht sich die Förderrate des Verdichters entsprechend
und die Tankzeit wird kürzer.
[0015] Das Verfahren nach der Erfindung hat eine ganze Reihe von Vorteilen: Bisher hatten
Gastankstellen einen meist mehrstufigen Gasspeicher, der von einem oder mehreren Verdichtern
gespeist wurde. Aus dem Gasspeicher wurde dann das Gas an die Gastanks abgegeben.
Dieses Verfahren hat zwar den Vorteil der zügigen Überströmbefüllung der Gastanks,
jedoch ist es energetisch sehr ungünstig, weil beim Überströmen vom Verdichter geleistete
Kompressionsarbeit vereinfacht formuliert 'vernichtet' wird. Natürlich gilt auch hier
der erste Hauptsatz der Thermodynamik, jedoch stellt sich am Ende der Betankung ein
geringerer Gesamtdruck ein, als zuvor in dem Gasspeicher herrschte. Die Arbeit die
der Erzeugung der Druckdifferenz entspricht wurde daher sozusagen umsonst geleistet.
Nach der Erfindung wird hingegen zwar auch ein Gasspeicher vorgehalten, jedoch wird
dieser nur dann entleert wenn die geplante Standzeit ansonsten nicht zum Betanken
des Gastanks ausreichen würde. Die Erfindung beruht auf der Beobachtung, dass die
gesetzlich vorgeschriebenen Pausen der Berufskraftfahrer genügen, um im Regelfall
den Gastank ohne Zuhilfenahme eines Druckgasspeichers innerhalb der nicht zu vermeidenden
Standzeit zu füllen. Nur wenn diese absehbar nicht genügt, wird der Druckgasspeicher
verwendet. Daraus resultiert eine deutliche Energieersparnis.
[0016] Vorzugsweise wir in dem Fall, in dem der erste Quotient größer ist als die geplante
Standzeit, d.h. Gas aus dem Druckgasspeicher in den Gastank gefördert wird nach einer
gewissen Zeit, also nachdem eine Gasmenge in den Gastank gefördert wurde, wenigsten
ein zweiter Quotient bestimmt. Der zweite Quotient wird aus der noch in den Gastank
zu füllenden Gasmenge und der nun zur Verfügung stehenden Förderleistung gebildet.
Diese nun zur Verfügung stehende Förderrate kann von der bei der Bestimmung des ersten
Quotienten verwendeten Förderrate abweichen, z.B. weil nun ein weitere Verdichter
zur Verfügung steht der parallel zu einem anderen zur Verfügung stehenden Verdichter
geschaltet werden kann. Zudem reduziert sich die verbleibende Fördermenge so dass
selbst bei konstanter durch Verdichter zur Verfügung stehender Förderrate innerhalb
der geplanten Standzeit der Gastank befüllt werden kann.
[0017] Wenn nun der zweite Quotient kleiner ist als die verbleibende Reststandzeit kann
das Fördern aus dem Gasspeicher in den Gastank gestoppt werden und stattdessen Gas
aus dem Gasversorgungsnetz in den Gastank mit dem die zuvor bestimmte Förderleistung
bereitstellenden Verdichter gefördert werden. Dadurch wird die von dem oder den Verdichtern
zu leistende Kompressionsarbeit zum Fördern des Gases in den Gastank reduziert. Zudem
kann der Gasspeicher etwas kleiner ausgelegt werden, was die Investitionskosten reduziert.
Vorzugsweise wird in dem Druckgasspeicher vor dem Fördern des Gases in den Gastank
ein Druck eingestellt wird, der kleiner ist als der Solldruck in dem Gastank bei dem
vorgegeben Füllstand. Bei einem Fördern durch reines Überströmen kann der Gastank
also nicht vollständig befüllt werden. Sobald die Überströmrate vom Gasspeicher in
den Gastank unter einen Wert fällt, der kleiner als eine Mindestförderrate ist, wird
vorzugsweise mit einem Verdichter entweder aus dem Druckgasspeicher oder aus dem Gasversorgungsnetz
in den Gastank gefördert, bis die Füllmenge in den Gastank gefördert wurde. Die Überstromrate
sinkt mit abnehmender Druckdifferenz, daher bringt ein Fördern lediglich durch Überströmen
bei geringen Druckdifferenzen keinen Vorteil. Zudem ist der Energieverlust durch die
Entspannung beim Überströmfördern bei hohen Drücken im Druckgasspeicher am größten.
Bei der zuvor beschriebenen vorteilhaften Variante wird der Energieverbrauch reduziert
ohne die benötigte Tankzeit wesentlich zu verlängern. Beispielsweise kann die Mindestförderrate
der zur Verfügung stehenden Verdichterleistung, d.h. der zur Verfügung stehenden Förderrate
auf ±20% entsprechen. Die maximale Förderrate ist die kumulierte Förderrate aller
Verdichter, jedoch kann die maximale Förderrate auf verschiedene Fülllinien aufgeteilt
werden, so dass die momentan zur Verfügung stehende Förderrate u.a. von der Anzahl
der zeitgleich zu versorgenden Abgabestellen abhängt.
[0018] Vorzugsweise kann das Gas vom Gasspeicher und/oder Auslass des Verdichters zu einem
Einlass eines Gasmengenmesser gefördert werden dessen Auslas mit einer an den Gastank
gekuppelten ersten Abgabestelle verbunden ist, um das Gas in den Gastank zu fördern.
[0019] Besonders bevorzugt kann ein zweiter Gastank mit einer zweiten Abgabestelle gekuppelt
werden während Gas in den ersten Gastank gefördert wird. Bei einer gegebenen Abbruchbedingung
wird das Fördern den ersten Gastank unterbrochen wird und stattdessen das Gas vom
Auslass des Gasmengenmesser über die zweite Abgabestelle in den zweiten Gastank gefördert.
Die Abbruchbedingung kann z.B. das Erreichen eines Solldrucks in dem Gasspeicher sein
oder das Ende der geplanten Standzeit. Dieses Verfahren ist besonders während der
langen nächtlichen Standzeiten der Lastkraftwägen vorteilhaft: Die Investitionskosten
für Abgabestationen sind vergleichsweise günstig und können je einem (Nacht-) Parkplatz
zugeordnet sein. Die teuren Verdichter und Gasmengenmesser werden dann der Reihe nach
mit je einer Abgabestation verbunden, z.B. durch Öffnen und Schließen entsprechender
Ventile. Der Fahrer kann seine Nachtruhe halten und morgens ist der Gastank gefüllt.
Die Reihenfolge der Betankungsvorgänge kann z.B. nach einem "first come first serve"
erfolgen oder auch nach anderen Algorithmen, die z.B. die geplante Abfahrtszeit berücksichtigen.
[0020] Die zurzeit üblichen langen Wartezeiten vor den Abgabestellen werden dadurch vermieden.
Weil die Kupplung zwischen der Abgabestelle und dem Gastank notwendigerweise abdichtend
ist, kann der Tankvorgang automatisiert und ohne visuelle Kontrolle erfolgen. Vorzugsweise
ist die Zündung über einen mit der Kupplung aktivierten Sicherheitsschalter unterbrochen,
um zu verhindern, dass der Fahrer morgen versehentlich das Lösen der Kupplung vergisst
und den üblichen Verbindungsschlauch abreist.
[0021] Diese Variante hat einen weiteren Vorteil: Durch die langsame Nachtbetankung sinkt
die in den morgendlichen und abendlichen Stoßzeiten dem Gasversorgungsnetz zu entnehmende
Entnahmerate. Der Preis den derTankstellenbetreiber dem Gaslieferanten entrichtet
bestimmt sich zu einem wesentlichen Teil anhand der maximalen Entnahmerate. Zurzeit
werden in der Praxis Lastkraftwagen im Fernverkehr in der Regel morgens oder abends
mit Diesel voll aufgetankt. In den entsprechenden Stoßzeiten kommt es daher an den
Tankstellen zu entsprechenden Wartezeiten und das obgleich eine Betankung mit dem
zurzeit in Mitteleuropa üblichen Diesel nur wenige Minuten benötigt. Bei einer Umstellung
der Lastkraftwagenflotte auf Gasmotoren die mit Erdgas betrieben werden, wird sich
eine ähnliche Situation den Gaszapfsäulen ergeben wie bei den Dieselzapfsäulen, jedoch
nur, wenn die Erdgastankstellen auf entsprechend kurze Füllzeiten ausgelegt sind.
Diese Auslegung erfordert bisher aber sehr hohe Investitionskosten. Wenn wie zur Zeit
üblich günstigere aber entsprechend langsamere Erdgastankstellen verwendet werden,
würden sich die Wartezeiten bei gleicher Anzahl an Zapfstellen (Abgabestellen) nochmals
erhöhen, weil selbst eine sogenannte Schnellbetankung etwa die zwei bis dreifache
Zeit in Anspruch nimmt. Während der gesetzlich vorgegebenen Ruhezeiten (d.h. nach
spätestens 4,5h Fahrt) hingegen, stehen die Lastkraftwagen je nach vorausgegangener
Lenkzeit mindestens 15min, 30min, 45min oder etwa 9h (Erholungspause) auf den Parkplätzen.
Zu diesen Standzeiten kommen tägliche Standzeiten während des Be- und Entladens und
vor allem während der Wartens auf das Be- und Entladen hinzu. Nach der Erfindung können
die Lastkraftwagen (auch) während der solcher Standzeiten, z.B. während der Ruhezeiten,
Wartezeiten oder Ladezeiten betankt werden, weil der Tankvorgang automatisiert abläuft.
[0022] Weil die Gas- und Stromkosten für den Tankstellenbetreiber mit dem Maximum der dem
Erdgasnetz entnommenen Förderrate (Entnahmerate, Leistung) steigen, wird in den Stoßzeiten
die kumulierte Förderrate reduziert, um das Maximum der dem Gasnetz pro Zeiteinheit
entnommen Gasmenge (, d.h. um das Maximum der dem Gasnetz entnommenen Entnahme) unter
einem Entnahmesollwert zu halten. Aufgrund der größeren zur Verfügung stehenden Betankungszeit
können die Gastanks zu einem späteren Zeitpunkt, d.h. wenn die Stoßzeit abklingt gefüllt
werden. Die Kosten für das Erdgas werden aufgrund der Reduktion der maximalen Entnahmerate
reduziert.
[0023] Die entsprechende Gastankstelle, ist mit einem Gasversorgungsnetz verbunden. Dazu
ist üblicherweise eine Übergabestelle des Gases von dem Gaslieferanten, der das Gasversorgungsnetz
nutzt vorgesehen. Die Tankstelle ist folglich an der Übergabestelle an das Gasversorgungsnetz
angeschlossen. An der Übergabestelle erfolgt in der Regel auch die Erfassung der dem
Gasnetz entnommenen Menge und somit die Entnahmerate. Die Übergabestelle wird oft
auch als Übergabestation bezeichnet. An der Übergabestation kann auch eine Filterung,
Trocknung und/oder Odorierung des entnommenen Gases erfolgen. Die Übergabestation
speist dann wenigstens einen, in der Praxis vorzugsweise wenigstens zwei Verdichter,
z.B. wenigstens ein Kolbenkompressor. Der Verdichter ist folglich eingangsseitig vorzugsweise
über wenigstens ein Ventil mit der Übergabestation verbunden.
[0024] Zudem hat die Gastankstelle wenigstens einen Druckgasspeicher, der über ein erstes
Schaltventil mit dem Auslass des Verdichters verbunden ist und wenigstens eine Abgabestelle.
Die Abgabestelle hat wenigstens einem Einlass und einen Auslass der als Kupplung zum
Verbinden der Abgabestelle mit einem Tankstutzen eines Gastanks eines Kraftfahrzeugs
ausgebildet ist.
[0025] Der Einlass der Abgabestelle über ein zweites Schaltventil mit dem Gasspeicher verbunden
ist und über drittes Schaltventil mit dem Auslass des Verdichters verbunden. Die Stellung
der Schaltventile wird vorzugsweise von einer Steuerung überwacht und verändert, welche
das oben beschriebene Verfahren
[0026] Entsprechend hat die Gastankstelle nach Anspruch vorzugsweise wenigstens eine Steuerung
mit Eingabemitteln zum Erfassen der geplanten Standzeit eines zu betankenden Kraftfahrzeugs,
wobei die Steuerung in Abhängigkeit von der geplanten Standzeit das zweite oder das
dritte Ventil öffnet.
[0027] Vorzugsweise hat die Gastankstelle einen ersten Gasmengenmesser zur Erfassung der
zu der Abgabestelle strömenden Gasmenge, wobei der erste Gasmengenmesser eingangsseitig
mit dem Auslass des zweiten und/oder des dritten Ventils verbunden ist. Ausgangsseitig
ist der erste Gasmengenmesser mit wenigstens zwei parallel geschalteten Abgabestellen
verbunden und jede der Abgabestellen hat wenigstens ein Abgabeventil zur Steuerung
der Abgabe von Gas über die Kupplung an einen Gastank eines Kraftfahrzeugs. Die Steuerung
steuert die Stellung der Abgabeventile derart, dass zu jedem Zeitpunkt der Auslass
höchstens einer Abgabestelle mit dem Auslass des ersten Gasmengenmessers kommuniziert.
[0028] Zuvor wurde zwischen dem Gastank eines Fahrzeugs und einem Druckgasspeicher (kurz
aus 'Gasspeicher') unterschieden. Natürlich sind diese Begriffe weitgehend synonym
zueinander. Die unterschiedliche Begrifflichkeit wurde nur gewählt um sprachlich eindeutig
zwischen dem Fahrzeuggastank (=Gastank) und einem Gasreservoir (=Druckgasspeicher)
der Tankstelle zu unterscheiden, wobei der Druckgasspeicherdazu dient Gas unter einem
hohen Druck zwischen zu speichern werden kann.
Beschreibung der Zeichnungen
[0029] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch
beschrieben.
- Figur 1
- zeigt ein Flussdiagramm einer Gastankstelle,
- Figur 2
- zeigt weiteres Flussdiagramm einer Gastankstelle, und
- Figur 3
- zeigt weiteres Flussdiagramm einer Gastankstelle.
[0030] Figur 1 zeigt ein stark vereinfachtes Flussdiagramm einer Gastankstelle (kurz Tankstelle).
Die Tankstelle ist mittels einer Übergabestation 20 an ein Gasversorgungsnetz 10 (kurz
Gasnetz 10) eines Gasversorgers angeschlossen (Die Leitungen sind durch Verbindungslinien
11, 21 angedeutet). In der Übergabestation 2 wird üblicherweise die dem Gasversorgungsnetz
3 entnommene aktuelle Entnahmerate und die kumulierte entnommene Gasmenge erfasst.
Diese Daten werden über eine hier modulare Steuerung 91, 92 erfasst und können z.B.
über DFÜ-Modul 90 an den Gasversorger übertragen werden. Die Steuerung kommuniziert
zudem vorzugsweise mit einem Abrechnungssystem 93.
[0031] Ausgangsseitig ist die Übergabestation 20 mit wenigstens einem Verdichter 30a, 30b
verbunden. Hier sind beispielhaft 2 Verdichter 30a, 30b dargestellt, es sind aber
auch nur einer oder eine größere Anzahl möglich. Die Anzahl der Verdichter kann auch
nachträglich einer gewachsenen Nachfrage angepasst werden.
[0032] Ausgangsseitig können die Verdichter 30a, 30b jeweils über Ventile 43a, 43b mit einem
Druckgasspeicher 40 (kurz Gasspeicher 40) verbunden werden. Im gezeigten Beispiel
hat der Gasspeicher 40 drei angedeutete Druckbehälter (die Anzahl kann an die Anforderungen
angepasst werden, mindestens ist einer vorzusehen), die über entsprechende Ventile
(nicht dargestellt) separat befüllt werden können. Die Verdichter 30a, 30b können
je nach Stellung der Ventile 43a, 43 einzeln oder parallel mit dem Gasspeicher 30
verbunden werden. Die Stellung der Ventile wird durch die Steuerung 91, 92 gesteuert,
was durch Pfeile bzw. gepunktete Linien angedeutet ist.
[0033] Alternativ können die Verdichter über entsprechende Ventile 42a, 42b, 51 mit Gasmengenmessern
52 verbunden werden. Beispielsweise kann je ein Verdichter 30a, 30b ausgangsseitig
mit genau einem Gasmengenmesser 52 verbunden werden. Alternativ können auch mehrere
Verdichter 30a, 30b ausgangsseitig über ein Überströmleitungen mit einem Gasmengenmesser
35 verbunden werden, dazu ist je nach gewünschter Strömungsrichtung das Ventil 58a
oder 58b entsprechend zu öffnen oder zu schließen (beachte die optionalen Rückschlagventile
57).
[0034] Alternativ zum den Verdichtern 11 können die Gasmengenmesser 35 auch über Ventile
44a, 44b mit dem Gasspeicher 40 verbunden werden, so dass dieser die Gasmengenmesser
35 speist. Sofern die Ventile 42a, 42b geschlossen sind, speist ausschließlich der
Druckspeicher 40 die parallel geschalteten Gasmengenmesser 52. Wobei der Begriff Parallelschaltung
analog zur Elektrotechnik zu verstehen ist, d.h. die Eingänge zweier oder mehrerer
Bauelemente sind über entsprechende Leitungen mit dem Ausgang eines anderen Bauelements
verbunden, wobei in den Leitungen natürlich Schaltelemente wie Ventile angeordnet
sein können.
[0035] In der Figur sind beispielhaft zwei Gasmengenmesser 52 dargestellt. Natürlich genügt
mindestens ein Gasmengenmesser 52, wobei eine größere Anzahl vorteilhaft ist. Die
Anzahl der Gasmengenmesser 52 kann ebenso wie die Anzahl der Verdichter 30a, 30b auch
nachträglich an eine gestiegene Nachfrage angepasst werden.
[0036] Ausgangsseitig der Gasmengenmesser 52 sind jeweils mehrere Abgabestellen 56, wobei
wieder je eine genügen würde. Jede der Abgabestellen ist über Ventile 53 mit dem entsprechenden
Gasmengenmesser 52 verbindbar und entsprechend auch von dieser zu trennen. Die Abgabestelle
hat eine Schlauchleitung 82 mit einer Kupplung 83 zum Verbinden der Tankstelle mit
einem Gastank 88 eines Kraftfahrzeugs.
[0037] Die Komponenten der Tankstelle wie die Ventile, die Gasmengenmesser die Verdichter,
etc. sind vorzugsweise zumindest zum Teil mit einer Steuerung 91, 92 verbunden und
werden von dieser gesteuert (angedeutet durch Pfeile 30).
[0038] Beispielsweise über eine Datenfernübertragung 91, 92 kann ein Fahrzeug(führer) eine
geplante Standzeit an die Steuerung 91, 92 übergeben. Zudem erfasst die Steuerung
den Füllstand des entsprechenden Gastanks 88, entweder durch eine Druckdifferenzmessung
bei Veränderung der Gasmenge in dem Gastank 88 nach dem Ankuppeln des Gastanks und/oder
über einen Datenaustausch mit der Fahrzeugsteuerung. Zudem bestimmt die die Steuerung
die zur Verfügung stehende Förderrate der Verdichter 30a, 30b. Wenn z.B. der Gasspeicher
40 gefüllt ist und ansonsten kein Fahrzeug betankt werden muss, dann können die beiden
Verdichter 30a, 30b ausgangsseitig durch entsprechende Schaltung der Ventile 42a,
42b sowie 58a, 58b mit dem entsprechenden Tank 88 verbunden werden. Die Förderrate
ist dann die kumulierte Förderrate der beiden Verdichter 30a, 30b. Anhand der Förderrate
kann abgeschätzt werden, ob die geplante Standzeit genügt den Gastank 88 bis zu einem
vorgegeben Sollfüllstand zu füllen. Genügt die Standzeit, d.h. ist die Förderzeit
kürzer als die geplante Standzeit, dann wird mit der zuvor bestimmten Förderrate mittels
der Verdichter 30a, 30b das Gas aus dem Gasnetz 10 in den Gastank 88 gefördert. Ist
die geplante Standzeit kürzer als die Förderzeit, dann wird der Gastank 88 über die
Ventile 44a, 44b mit dem Gasspeicher 40 verbunden. Dadurch kann durch einfaches Überströmen
das Gas sehr schnell in den Gastank 88 gefördert werden. Oftmals muss der Gastank
88 aber nicht vollständig aus dem Gasspeicher 40 gefüllt werden. Um dies zu überprüfen
wird nach einer vorgegeben Zeitspanne überprüft, ob die nun zur Verfügung stehende
restliche Standzeit genügt den Gastank 88 mittels der von den Verdichtern 30a, 30b
bereitgestellten Förderrate zu füllen. Dazu kann z.B. ein zweiter Quotient aus verbleibender
Füllmenge und der nun zur Verfügung stehenden Förderrate gebildet und das Ergebnis
mit der verbleibenden Standzeit verglichen werden. Genügt die verbleibende Standzeit,
dann wird der Gasspeicher 40 von dem Tank 88 durch schließen des entsprechenden Ventils
44a oder 44b getrennt und stattdessen wird durch Öffnen der entsprechenden Ventile
42a, 42b und ggf. 58a, 58b wenigstens ein Verdichter mit dem Gastank 88 verbunden.
[0039] Weil an einem Gasmengenmesser 52 mehrere Abgabestellen 56 angeschlossen sind, können
nacheinander eine Vielzahl von Gastanks 88 befüllt werden, ohne dass ein Fahrzeug
nach dem Betanken den der entsprechenden Abgabestelle 56 entsprechenden Stellplatz
unverzüglich verlassen müsste. Die Fahrzeuge können daher währen längerer Pausen,
z.B. nachts betankt werden.
[0040] In Figur 2 ist eine weitere Gastankstelle dargestellt. Diese ist weitgehend identisch
zu der in Fig. 1 dargestellten Gastankstelle. Die Beschreibung der Figur 1 kann daher
soweit die beiden Zeichnungen übereinstimmen auch auf die Figur 2 gelesen werden.
Der einzige Unterschied zur Figur 1 besteht darin, dass die Fülllinien A.1 bis A.n
anders als in Fig. 1 jeweils einen eigenen Gasmengenmesser 52 aufweisen, so dass diese
Fülllinien gleichzeitig betrieben werden können. Entsprechend ist der Druckgasspeicher
40 vorzugsweise größer vorzusehen, was in der Zeichnung angedeutet ist. Der Druckgasspeicher
kann außerhalb der Stoßzeiten mittels der Verdichter 30a, 30b befüllt werden. In den
Stoßzeiten, wir der Druckgasspeicher dann genutzt um die Gastanks 88 sehr schnell
zumindest weitgehend zu befüllen. Durch entsprechende Leitungen und Ventile 51, 52
kann bei Erreichen eines ersten Solldrucks der Druckspeicher von dem entsprechenden
Gastank 88 getrennt werden und stattdessen mit einem oder mehreren Verdichtern 30a,
30b verbunden werden, welche den Drucktank dann bis zu einem zweiten Solldruck auffüllen.
[0041] In Fig. 3 ist eine weitere Tankstelle dargestellt, die weitgehend identisch mit der
Tankstelle in Fig. 2 ist, jedoch wurde diese um einen weiteren Verdichter 30 ergänzt,
der parallel zu den Verdichtern 30a, 30b angeordnet ist. Anders als dargestellt kann
der Verdichter 30 vorzugsweise über ein Ventil mit dem Gasspeicher 40 verbunden sein.
Lediglich aus Gründen der Übersichtlichkeit sind die optionalen Verbindungsleitungen
zwischen dem Verdichter 30 und den Gasmengenzählern 52 nicht eingezeichnet. Im Übrigen
kann die Beschreibung zur Fig. 2 auch auf die Fig. 3 gelesen werden.
[0042] Die in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Tankstellen haben zwei Hauptfüllstränge
die im Wesentlichen den Fülllinien A oder B zugeordnet sind. Natürlich können weitere
Fülllinien C, D, .... nach Bedarf ergänzt werden.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 10
- Übergabestation
- 11
- Leitung
- 3
- Gasversorgungsnetz, kurz auch 'Gasnetz'
- 5
- Überströmleitung
- 21
- Leitung
- 30, 30a, 30b
- Verdichter
- 32, 32a, 32b
- Ausgleichtank
- 40
- Druckgasspeicher / Gasspeicher
- 42a, 42b
- Ventil
- 43a, 43b
- Ventil
- 44a, 44b
- Ventil
- 45
- Rückschlagventill
- 51
- Ventil
- 52
- Gasmengenmesser
- 53
- Ventil
- 56
- Abgabestelle
- 55
- Druckspeicher (optional)
- 57
- Rückschlagventil
- 81
- Ventil
- 82
- flexible Leitung
- 83
- (Schlauch) Kupplung
- 88
- Gastank
- 90
- DFÜ-Modul
- 91, 92, 92
- modulare Steuerung
- 93
- Abrechnungsmodul (Kasse)
- A.1 - A.n
- Fülllinien
- B.1 - B.n
- Fülllinien
1. Verfahren zum Steuern einer Gastankstelle zum Betanken von Fahrzeugen mit komprimiertem
Gas, aufweisend zumindest die Schritte:
- Abfragen einer geplanten Standzeit wenigstens eines an der Tankstelle ankommenden
Fahrzeugs das wenigstens einen Gastank (88) hat aus dem eine Antriebsmaschine des
Fahrzeugs gespeist wird und welcher an der Tankstelle befüllt werden soll,
- Bestimmen der zum Füllen des Gastanks (88) auf einen vorgegebenen Füllstand notwendigen
Füllmenge,
- Bestimmen der zum Füllen des Gastanks zur Verfügung stehenden Förderleistung wenigstens
eines Verdichters (30, 30a, 30b), der eingangsseitig mit einem Gasversorgungsnetz
10 kommunizierend verbunden ist,
- Bestimmen eines ersten Quotienten aus der Füllmenge und der Förderleistung,
- Fördern von dem Gas aus dem Gasversorgungsnetz 10 in den Gastank (88) mit dem die
zuvor bestimmte Förderleistung bereitstellenden Verdichter (30, 30a, 32b), wenn der
erste Quotient kleiner als die geplante Standzeit ist, und
- Fördern von Gas aus einem Gasspeicher (40) in dem ein höherer Druck herrscht als
in dem Gasversorgungsnetz in den Gastank (80), wenn der erste Quotient größer als
die geplante Standzeit ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet dass,
in dem Fall, in dem der erste Quotient größer ist als die geplante Standzeit, nachdem
eine Gasmenge in den Gastank (88) gefördert wurde, wenigsten ein zweiter Quotient
bestimmt wird wobei der zweite Quotient aus noch in den Gastank (88) zu füllender
Gasmenge und der zur Verfügung stehenden Förderleistung gebildet wird, und wenn der
zweite Quotient kleiner ist als die verbleibende Reststandzeit das Fördern aus dem
Gasspeicher (40) in den Gastank (88) gestoppt wird und stattdessen Gas aus dem Gasversorgungsnetz
(10) in den Gastank (88) mit dem die zuvor bestimmte Förderleistung bereitstellenden
Verdichter (30, 30a, 30b) gefördert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet dass,
- in dem Gasspeicher (40) vor dem Fördern des Gases in den Gastank (88) ein Druck
eingestellt wird, der kleiner ist als der Solldruck in dem Gastank (88) bei dem vorgegeben
Füllstand,
- und das Fördern von Gas aus dem Gasspeicher (40) in den Gastank (88) eingestellt
wird, wenn die Überströmrate vom Gasspeicher (40) in den Gastank (88) unter einen
Wert fällt, der kleiner als eine Mindestförderrate ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Mindestförderrate der zur Verfügung stehenden Förderrate des Verdichters (30,
30a, 30b) auf ±20% entspricht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gas vom Gasspeicher (40) und/oder Auslass des Verdichters (30, 30a, 30b) zu einem
Einlass eines Gasmengenmessers (52) gefördert wird, dessen Auslas mit einer an den
Gastank (88) gekuppelten ersten Abgabestelle (56) verbunden ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
- ein zweiter Gastank (88) mit einer zweiten Abgabestelle (56) gekuppelt wird, während
Gas in den ersten Gastank (88) gefördert wird, und
- dass bei einer gegebenen Abbruchbedingung das Fördern in den ersten Gastank (88)
unterbrochen wird und stattdessen das Gas vom Auslass des Gasmengenmesser (52) über
die zweite Abgabestelle (56) in den zweiten Gastank (88) gefördert wird.
7. Gastankstelle zum Betanken von Fahrzeugen mit komprimiertem Gas, zumindest aufweisend:
- eine Übergabestation (20) die eingangsseitig mit einem Gasversorgungsnetz verbunden
ist und von diesem gespeist wird und die ausgangsseitig über wenigstens eine Zuleitung
(11) wenigstens einen Verdichter (30, 30a, 30b) speist,
- einen Gasspeicher (40), der über ein erstes Ventil (43a, 43b) mit dem Auslass des
Verdichters (30, 30a, 30b) verbunden ist,
- wenigstens eine Abgabestelle (56), mit wenigstens einem Einlass und einem Auslass
der als Kupplung (83) zum Verbinden der Abgabestelle mit dem Tankstutzen eines Gastanks
(88) eines Kraftfahrzeugs ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Einlass der Abgabestelle (52) über ein zweites Schaltventil (44a, 44b) mit dem
Gasspeicher (40) verbunden ist und über drittes Schaltventil (42a, 42 b) mit dem Auslass
des Verdichters (30, 30a, 30b) verbunden ist.
8. Gastankstelle nach Anspruch 7,
gekennzeichnet durch
wenigstens eine Steuerung (91, 92) mit Eingabemitteln (90) zum Erfassen der geplanten
Standzeit eines zu betankenden Kraftfahrzeugs, wobei die Steuerung (91, 92) in Abhängigkeit
von der geplanten Standzeit das zweite oder das dritte Ventil (44a, 44b; 42a, 42b)
öffnet.
9. Gastankstelle nach einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Gastankstelle einen ersten Gasmengenmesser (52) zur Erfassung der zu der Abgabestelle
(56) strömenden Gasmenge hat,
- der erste Gasmengenmesser (52) eingangsseitig mit dem Auslass des zweiten und/oder
des dritten Ventils (44a, 44b; 42a, 42b) verbunden ist,
- der erste Gasmengenmesser (52) ausgangsseitig mit wenigstens zwei parallel geschalteten
Abgabestellen (56) verbunden ist und jede der Abgabestellen (56) wenigstens ein Abgabeventil
(81) zur Steuerung der Abgabe von Gas über die Kupplung (88) an einen Gastank eines
Kraftfahrzeugs aufweist,
- die Steuerung die Stellung der Abgabeventile (81) derart steuert, dass zu jedem
Zeitpunkt der Auslass höchstens einer Abgabestelle (56) mit dem Auslass des ersten
Gasmengenmessers (52) kommuniziert.
10. Gastankstelle nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Gastankstelle eine Steuerung (91, 92) zur automatisierten Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 6 hat.