[0001] Die Erfindung betrifft eine hydrostatische Verdrängermaschine mit einer um eine Drehachse
angeordneten Zylindertrommel, die mit mindestens einer Kolbenausnehmung versehen ist,
in der jeweils ein Kolben längsverschiebbar angeordnet ist, wobei der Kolben mittels
eines Abstützelements an einer huberzeugenden Laufbahn abgestützt ist, und die Zylindertrommel
im Bereich einer Stirnseite an einem Gehäuse abgestützt ist, wobei an zumindest einer
Gleitlagerstelle der Verdrängermaschine ein Gleitlagerbauteil an einem die Gleitlagerstelle
bildenden Gleitpartner befestigt ist.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Befestigung eines Gleitlagerbauteils
an einem Gleitpartner einer Gleitlagerstelle einer hydrostatische Verdrängermaschine
mit einer um eine Drehachse angeordneten Zylindertrommel, die mit mindestens einer
Kolbenausnehmungen versehen ist, in der jeweils ein Kolben längsverschiebbar angeordnet
ist, wobei der Kolben mittels eines Abstützelements an einer huberzeugenden Laufbahn
abgestützt ist, und die Zylindertrommel im Bereich einer Stirnseite an einem Gehäuse
abgestützt ist.
[0003] Bei derartigen Verdrängermaschinen, beispielsweise Axialkolbenmaschinen oder Radialkolbenmaschinen,
die als Pumpe oder Motor ausgebildet bzw. betrieben werden können, ist es bekannt,
an entsprechenden Gleitlagerstellen, an denen zwischen zwei sich bewegenden Bauteilen
der Verdrängermaschine als Gleitpartner der Gleitlagerstelle eine Relativbewegung
auftritt, Gleitlagerbauteile zur Verringerung der Reibung und des Verschleißes einzubauen.
Durch die Verringerung der Reibung und des Verschleißes durch die Gleitlagerbauteile
an den Gleitlagerstellen wird der Wirkungsgrad der Verdrängermaschine und deren Lebensdauer
erhöht. Die Gleitlagerstellen können hierbei weiterhin hydrostatisch entlastet sein.
[0004] An einer von der Kolbenausnehmung und dem darin längsverschiebbaren Kolben gebildeten
Gleitlagerstelle einer gattungsgemäßen Verdrängermaschine ist es bekannt, eine Gleitlagerbuchse
in die Kolbenausnehmung der Zylindertrommel einzupressen oder einzurollen. Die Gleitlagerbuchse
besteht aus einem Buntmetall. Die Gleitlagerbuchse reduziert Reibung und Verschleiß
zwischen Kolben und Zylindertrommel und erhöht somit den Wirkungsgrad und die Lebensdauer
der Verdrängermaschine. Bei einer Druckbeaufschlagung mit Hochdruck in dem von der
Kolbenausnehmung und dem Kolben gebildeten Verdrängerraum während des Betriebs der
Verdrängermaschine sowie der Reibung des Kolbens in der Kolbenausnehmung resultieren
Kräfte in axialer Richtung auf die Gleitlagerbuchse. Um ein Herauswandern der Gleitlagerbuchse
aus der Kolbenausnehmung in axialer Richtung zu verhindern, müssen die aus der Druckbeaufschlagung
mit dem Hochdruck und der Reibung des Kolbens resultierenden Kräfte geringer sein
als die aus der Materialeigenspannung der Gleitlagerbuchse resultieren Halte- bzw.
Klemmkräfte, die zwischen der Gleitlagerbuchse und der mit der Kolbenausnehmung versehenen
Zylindertrommel wirken und durch den Einpressvorgang bzw. den Einrollvorgang der Gleitlagerbuchse
entstehen. Um ausreichende Halte- bzw. Klemmkräfte aufbauen zu können ohne dass ein
Einfallen der Gleitlagerbuchse zur Mittelachse der Kolbenausnehmung hin auftritt,
ist eine Mindestwandstärke der Gleitlagerbuchse erforderlich. Für die Zylindertrommel
und die Gleitlagerbuchse werden unterschiedliche Werkstoffe verwendet. Bedingt durch
die unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten von Zylindertrommel und der in
der Kolbenausnehmung der Zylindertrommel angeordneten Gleitlagerbuchse wird bei Temperaturschwankungen
der Effekt des Einfallens der Gleitlagerbuchse noch verstärkt. Zudem führt die erforderliche
Mindestwandstärke für die in der Kolbenausnehmung angeordnete Gleitlagerbuchse zu
einer Verringerung des nutzbaren Kolbendurchmessers und somit der Kolbenfläche des
in der Kolbenausnehmung angeordneten Kolbens, wodurch das Verdrängervolumen einer
Pumpe bzw. das Schluckvolumen eines Motors eingeschränkt wird. Die Mindestwandstärke
der in der Kolbenausnehmung angeordneten Gleitlagerbuchse führt somit zu einer Verringerung
der Leistungsdichte der hydrostatischen Verdrängermaschine.
[0005] An einer von der Stirnseite der Zylindertrommel und einem gehäuseseitigen Steuerspiegel
gebildeten Gleitlagerstelle einer gattungsgemäßen Verdrängermaschine ist es bekannt,
eine Gleitlagerschicht aus einem tribologisch günstigen Werkstoff, beispielsweise
einem Buntmetall, auf die Stirnseite der Zylindertrommel aufzugießen oder aufzusintern.
Das Aufgießen bzw. Aufsintern einer derartigen Gleitlagerschicht auf die Stirnseite
der Zylindertrommel verursacht jedoch einen hohen Fertigungs- und Herstellungsaufwand
mit entsprechend hohen Kosten. Zudem ist es bereits bekannt, an dieser Gleitlagerstelle
zwischen Steuerspiegel und Zylindertrommel den Steuerspiegel, der mit nierenförmigen
Steuergeometrien zur Verteilung des Druckmittelvolumenstroms von einem Einlass- und
Auslassanschluss im Gehäuse zu nierenförmigen Steuerausnehmungen im Steuerspiegel
für die Kolbenausnehmungen versehen ist, vollständig aus einem Gleitlagerwerkstoff,
beispielsweise einem Buntmetall, auszuführen und diesen buntmetallischen Steuerspiegel
zwischen dem Gehäuse und der Zylindertrommel anzuordnen und am Gehäuse drehfest zu
befestigen. Um die Verteilung des Druckmittelvolumenstroms in den Steuerausnehmungen
des Steuerspiegels zu ermöglichen, ist eine axiale Mindestdicke des Steuerspiegels
für die Integration der nierenförmigen Steuergeometrien erforderlich. Bei einem massiven,
aus einem Buntmetall bestehenden Steuerspiegel, in den die nierenförmigen Steuergeometrien
integriert sind, steigt durch die erforderliche axiale Ausdehnung des Steuerspiegels
dessen Masse und somit die Kosten für das Rohmaterial des Gleitlagerwerkstoffes stark
an. Zudem führt ein massiver, aus Buntmetall bestehender Steuerspiegel durch die erforderliche
axiale Ausdehnung des Steuerspiegels zu einer Vergrößerung des axialen Bauraums der
Verdrängermaschine.
[0006] Sofern eine gattungsgemäße Verdrängermaschine mit Gleitschuhen versehen ist, mittels
denen die Kolben an einer huberzeugenden Lauffläche, beispielsweise einer festen oder
in der Neigung verstellbaren Schrägscheibe abgestützt sind, ist eine weitere Gleitlagerstelle
zwischen dem Gleitschuh und der Lauffläche ausgebildet. An dieser Gleitlagerstelle
ist es bekannt, auf eine Stirnseite des Gleitschuhs eine aus einem Buntmetall bestehende
Gleitlagerplatte aufzulöten. Das Auflöten einer derartigen buntmetallischen Platine
auf die Lauffläche des Gleitschuhs verursacht jedoch einen hohen Fertigungs- und Herstellungsaufwand
und somit hohe Kosten.
[0007] Sofern die Verdrängermaschine als im Verdrängervolumen verstellbare Verdrängermaschine
ausgebildet ist, ist die Laufbahn von einer in der Schrägstellung verstellbaren Schrägscheibe
gebildet. Zwischen der in der Schrägstellung verstellbaren Schrägscheibe und einer
Schrägscheibenaufnahme des Gehäuses ist hierbei eine weitere Gleitlagerstelle ausgebildet.
Hierbei ist es bekannt, an der Gleitlagerstelle zwischen der Schrägscheibe und Schrägscheibenaufnahme
des Gehäuses eine aus einem Buntmetall bestehende Gleitlagerschale anzuordnen, um
Reibung und Verschleiß zwischen dem Gehäuse und der in der Schrägstellung verstellbaren
Schrägscheibe zu verringern. Diese zusätzliche Gleitlagerschale muss von allen Seiten
passgenau bearbeitet werden und in der Schrägscheibenaufnahme des Gehäuses fixiert
werden, wozu ein Stift verwendet wird. Eine derartige zusätzliche Gleitlagerschale
und deren Fixierung im Gehäuse verursacht ebenfalls hohe Kosten.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Verdrängermaschine
zur Verfügung zu stellen, die hinsichtlich der Befestigung des Gleitlagerbauteils
verbessert ist und einen geringeren Materialeinsatz für das Gleitlagerbauteil ermöglicht.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Gleitlagerbauteil durch
Magnetpulsschweißen mit einem der Gleitpartner der Gleitlagerstelle stoffschlüssig
verbunden ist. Das Gleitlagerbauteil wird erfindungsgemäß durch Magnetpulsschweißen
mit dem Gleitpartner der Gleitlagerstelle stoffschlüssig verbunden und somit verschweißt.
Beim Magnetpulsumformen wird ein magnetischer Puls erzeugt, durch dessen Energieeintrag
mehrere, aus unterschiedlichen Materialen bestehende Bauteile mit geringem Herstellaufwand
miteinander verschweißt werden können, so dass mit geringem Herstellaufwand ein aus
einem tribologisch günstigen Material, beispielsweise einem Buntmetall, bestehendes
Gleitlagerbauteil mit einem aus Stahl bestehenden Gleitpartner der Gleitlagerstelle
verbunden werden kann und somit mit geringem Herstellaufwand bimetallische Bauteile
an Gleitlagerstellen einer hydrostatischen Verdrängermaschine hergestellt werden können.
[0010] Durch Magnetpulsschweißen des Gleitlagerbauteils auf einen Gleitpartner der Gleitlagerstelle
kann eine flächige und stoffschlüssige Verbindung des Gleitlagerbauteils mit dem Gleitpartner
bei einem geringen Herstellungsaufwand erzielt werden. Mit Magnetpulsschweißen können
verschiedene Werkstoffe des Gleitlagerbauteils, die tribologisch günstige Eigenschaften
zur Verringerung der Reibung und des Verschleißes ermöglichen, auf unterschiedlichen
Grundwerkstoffen des Gleitpartners stoffschlüssig befestigt werden. Gegenüber einem
Aufsintern oder Aufschweißen des Gleitlagerbauteils auf den Gleitpartner kann somit
der Herstellungs-und Fertigungsaufwand für die Befestigung des Gleitlagerbauteils
verringert werden. Als Werkstoff des Gleitpartners und somit des Bauteils der Verdrängermaschine
kann ein Stahl- oder Gußwerkstoff verwendet werden, auf den das Gleitlagerbauteil
mittels Magnetpulsschweißen aufgeschweißt wird.
[0011] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die Gleitlagerstelle von der Kolbenausnehmung
der Zylindertrommel und dem Kolben als Gleitpartnern gebildet ist, wobei das Gleitlagerbauteil
von einer Gleitlagerbuchse gebildet ist, die durch Magnetpulsschweißen mit der Kolbenausnehmung
der Zylindertrommel als Gleitpartner stoffschlüssig verbunden ist. Die beispielsweise
aus einem Buntmetall bestehende Gleitlagerbuchse wird somit mittels Magnetpulsschweißen
in die Kolbenausnehmung der Zylindertrommel gefügt. Mittels Magnetpulsschweißen einer
Gleitlagerbuchse in der Kolbenausnehmung der Zylindertrommel als Fügeverfahren kann
eine stoffschlüssige Befestigung der Gleitlagerbuchse in der Kolbenausnehmung der
Zylindertrommel erzielt werden. Beim Magnetpulsschweißen verschweißt der Gleitlagerwerkstoff
des Gleitlagerbauteils mit dem Werkstoff der Zylindertrommel. Gegenüber einer Befestigung
einer Gleitlagerbuchse in der Kolbenausnehmung durch Einrollen oder Einpressen kann
die Wandstärke der Gleitlagerbuchse deutlich reduziert werden, da die Haltekräfte
der Gleitlagerbuchse, um deren Herauswandern aus der Kolbenbohrung zu vermeiden, durch
ein Verschweißen der Gleitlagerbuchse mit der Zylindertrommel und nicht mehr durch
die Eigenspannung der Gleitlagerbuchse erzeugt werden. Mit dem Magnetpulsschweißen
wird aufgrund des Verschweißens der Gleitlagerbuchse in der Kolbenausnehmung der Zylindertrommel
weiterhin ein Einfallen der Gleitlagerbuchse zur Mittelachse der Kolbenausnehmung
wirksam vermieden. Weiterhin kann mit dem Magnetpulsschweißen die Wandstärke der Gleitlagerbuchse
bei gleicher Funktionalität auf wenige Zehntel Millimeter, bevorzugt höchsten 0,5
mm, reduziert werden. Durch die Verringerung der Wandstärke der Gleitlagerbuchse kann
der Kolbendurchmesser und somit die Kolbenfläche des Kolbens vergrößert werden und
somit das Förder- bzw. Schluckvolumen der erfindungsgemäßen Verdrängermaschine gesteigert
werden. Dadurch ist eine erhöhte Leistungsdichte der erfindungsgemäßen Verdrängermaschine
erzielbar.
[0012] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Gleitlagerstelle von einer
Stirnseite der Zylindertrommel und dem Gehäuse als Gleitpartner gebildet ist, wobei
das Gleitlagerbauteil von einer Platine gebildet ist, die durch Magnetpulsschweißen
mit der Zylindertrommel oder dem Gehäuse stoffschlüssig verbunden ist. Mit Magnetpulsschweißen
kann eine aus tribologisch günstigem Material bestehenden Platine auf einfache Weise
auf die eine Steuerfläche bildende Stirnseite der Zylindertrommel gefügt werden, wobei
eine stoffschlüssige Verbindung bzw. ein Verschweißen des Gleitlagerwerkstoffs mit
der Zylindertrommel erzielt wird. Durch das Magnetpulsschweißen einer aus tribologisch
günstigem Material bestehenden Platine auf die Stirnseite der Zylindertrommel kann
gegenüber einem Aufgießen bzw. Aufsintern einer Gleitlagerschicht auf die Stirnseite
der Zylindertrommel bei gleicher Funktionalität eine deutliche Verringerung des Fertigungs-
und Herstellungsaufwands für eine mit einer Gleitlagerschicht an der stirnseitigen
Steuerfläche versehene Zylindertrommel erzielt werden. Alternativ ist es durch Magnetpulsschweißen
möglich, bei geringem Herstellungs- und Fertigungsaufwand sowie geringem Materialeinsatz
an Gleitlagerwerkstoff eine Gleitlagerschicht direkt an dem Gehäuse stoffschlüssig
zu befestigen und somit zu verschweißen, an der die Zylindertrommel mit der Stirnseite
anliegt. Sofern die auf das Gehäuse aufgeschweißte Gleitlagerschicht mit nierenförmigen
Steuergeometrien zur Verteilung des Druckmittelvolumenstroms von einem Einlass- und
Auslassanschluss im Gehäuse in die Kolbenausnehmungen versehen ist, ergeben sich weitere
Vorteile hinsichtlich eines einfachen Aufbaus und einer kostengünstigen Herstellung,
da keine einen separaten Steuerspiegel positionierenden Stifte sowie die Stifte aufnehmenden
Bohrungen erforderlich sind. Zudem ermöglich das Aufschweißen einer Gleitlagerschicht
auf dem Gehäuse die Funktion eines aus einem Buntmetall bestehenden Steuerspiegels
bei geringem axialen Bauraum zu erzielen.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, wobei das Abstützelement von
einem an dem Kolben angeordneten Gleitschuh gebildet ist, ist die Gleitlagerstelle
von einem als Gleitschuh ausgebildeten Abstützelement und der Laufbahn gebildet, wobei
das Gleitlagerbauteil von einer Platine gebildet ist, die durch Magnetpulsschweißen
mit dem Gleitschuh stoffschlüssig verbunden ist. Mit Magnetpulsschweißen kann an einer
Lauffläche eines Gleitschuhs, mit dem sich ein Kolben an der huberzeugenden Laufbahn
abstützt, mit geringem Herstellungs- und Fertigungsaufwand eine Platine eines Gleitlagerwerkstoffes,
beispielsweise eines Buntmetalls, stoffschlüssig gefügt werden. Mit Magnetpulsschweißen
wird eine stoffschlüssige Verbindung und somit eine Verschweißen zwischen Gleitschuh
und Gleitlagerwerkstoff erzielt. Bevorzug wird die Platine des Gleitlagerwerkstoffs
auf den Gleitschuhrohling gefügt, der anschließend durch entsprechende mechanische
Bearbeitung fertig bearbeitet werden kann. Gegenüber einem Auflöten einer Gleitlagerplatte
auf einen Gleitschuhrohling können mit dem erfindungsgemäßen Magnetpulsschweißen bei
gleicher Funktionalität hinsichtlich einer Verringerung der Reibung und des Verschleißes
verringerte Fertigungskosten und Herstellkosten erzielt werden.
[0014] Sofern die Laufbahn von einer in der Schrägstellung verstellbaren Schrägscheibe gebildet
ist, um ein veränderbares Förder- bzw. Schluckvolumen der Verdrängermaschine zu erzielen,
kann gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung die Gleitlagerstelle von der
Schrägscheibe und einer Schrägscheibenaufnahme des Gehäuses der Verdrängermaschine
gebildet sein, wobei das Gleitlagerbauteil von einer Gleitlagerschale gebildet ist,
die durch Magnetpulsschweißen mit der Schrägscheibe oder mit der Schrägscheibenaufnahme
des Gehäuses stoffschlüssig verbunden ist. Die Gleitlagerschale wird somit mittels
Magnetpulsschweißen mit der Schrägscheibe oder alternativ mit der Schrägscheibenaufnahme
des Gehäuses verbunden. Durch Magnetpulsschweißen einer entsprechenden Gleitlagerschale
auf die Schrägscheibe oder auf die Schrägscheibenaufnahme im Gehäuse der Verdrängermaschine
kann ebenfalls mit geringem Bau- und Herstellungsaufwand eine Gleitlagerung mit einem
Gleitlagerbauteil an der Schrägscheibenlagerung erzielt werden, bei der ein geringer
Materialeinsatz der Gleitlagerschale ermöglicht wird und ein aufwändiges Fixieren
einer Gleitlagerschale im Gehäuse mittels Stift nicht mehr erforderlich ist.
[0015] Das Gleitlagerbauteil kann aus einem Buntmetall, insbesondere Bronze oder Messing,
bestehen. Derartige Werkstoffe sind durch tribologisch günstige Eigenschaften gekennzeichnet.
Durch Magnetpulsschweißen können jedoch auch andere Gleitlagermetalle, die tribologisch
günstige Eigenschaften bieten, an einem Gleitpartner, der aus einem Stahlwerkstoff
oder einem Gußwerkstoff bestehen kann, auf einfache Weise stoffschlüssig gefügt werden
und bimetallische Bauteile erzeugt werden.
[0016] Die erfindungsgemäße Verdrängermaschine kann einhubig oder mehrhubig ausgebildet
sein und als Pumpe bzw. Motor betrieben werden.
[0017] Das Magnetpulsschweißen eines Gleitlagerbauteils auf einem entsprechenden Gleitpartner
einer Gleitlagerstelle kann bei einer Ausbildung der Verdrängermaschine als Radialkolbenmaschine
oder als Axialkolbenmaschine eingesetzt werden. Die Axialkolbenmaschine kann als Schrägscheibenmaschine
mit einer um die Drehachse drehbar gelagerten Zylindertrommel oder als Taumelscheibenmaschine
mit einer drehbar um die Drehachse angeordneten Laufbahn ausgebildet werden.
[0018] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Befestigung eines Gleitlagerbauteils an einem
Gleitpartner einer Gleitlagerstelle einer hydrostatische Verdrängermaschine mit einer
um eine Drehachse angeordneten Zylindertrommel, die mit mindestens einer Kolbenausnehmung
versehen ist, in der jeweils ein Kolben längsverschiebbar angeordnet ist, wobei der
Kolben mittels eines Abstützelements an einer huberzeugenden Laufbahn abgestützt ist,
und die Zylindertrommel im Bereich einer Stirnseite an einem Gehäuse abgestützt ist,
ist dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitlagerbauteil durch Magnetpulsschweißen stoffschlüssig
mit dem Gleitpartner der Gleitlagerstelle verbunden wird. Magnetpulsschweißen als
erfindungsgemäßes Fügeverfahren zur stoffschlüssigen Befestigung eines Gleitlagerbauteils
an einem Bauteil einer Gleitlagerstelle der Verdrängermaschine kann an allen Gleitlagerstellen
der Verdrängermaschine verwendet werden, um bei geringem Fertigungs- und Herstellaufwand
sowie bei geringem Materialeinsatz des kostenintensiven Gleitlagerwerkstoffes eine
verringerte Reibung und eine erhöhte Verschleißbeständigkeit zu ermöglichen.
[0019] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigt
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Verdrängermaschine in einer Seitenansicht,
- Figur 2
- eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verdrängermaschine in einer Seitenansicht.
[0020] In den Figuren 1 und 2 sind hydrostatische Verdrängermaschinen 1 dargestellt. Die
dargestellten Ausführungsbeispiele zeigen jeweils eine Axialkolbenmaschine in Schrägscheibenbauweise
als Beispiel einer hydrostatischen Verdrängermaschine 1. Erfindungsgemäße Verdrängermaschinen
1 können als Axialkolbenmaschine in Schrägachsenbauweise oder als Radialkolbenmaschinen
ausgebildet sein. Gleiche Bauteile sind hierbei mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0021] Die Verdrängermaschine 1 weist eine um eine Drehachse 2 drehbar gelagerte Zylindertrommel
3 auf, die mit mehreren konzentrisch zur Drehachse 2 angeordneten Kolbenausnehmungen
4 versehen ist, die bevorzugt von Zylinderbohrungen gebildet sind und in denen jeweils
ein Kolben 5 längsverschiebbar gelagert ist.
[0022] Die Kolben 5 stützen sich in dem aus der Zylindertrommel 3 herausragenden Bereich
mittels jeweils eines Gleitschuhs 6 als Abstützelement auf einer huberzeugenden Laufbahn
7 ab, die von einer Schrägscheibe 8 gebildet ist.
[0023] Die Schrägscheibe 8 kann an einem Gehäuse 9 der Verdrängermaschine 1 - wie in der
Figur 1 dargestellt ist - angeformt oder drehfest befestigt sein, wobei die Verdrängermaschine
1 ein festes Verdrängungsvolumen aufweist.
[0024] Es ist jedoch ebenfalls möglich, gemäß der Figur 2 die Schrägscheibe 8 in einer Schrägscheibenaufnahme
10 des Gehäuses 9 in der Neigung verstellbar anzuordnen, wodurch die Verdrängermaschine
1 ein veränderbares Verdrängungsvolumen aufweist.
[0025] Die Zylindertrommel 3 stützt sich in axialer Richtung mit einer Stirnseite an einer
gehäuseseitigen Steuerfläche 11 ab. Die Steuerfläche 11 ist mit nierenförmigen Steuerausnehmungen
versehen, die die Verbindung eines Sauganschlusskanals 13 und eines Druckanschlusskanals
14 im Gehäuse 9 mit den Kolbenausnehmungen 4 ermöglichen.
[0026] Die Steuerfläche 11 ist in den Figuren 1 und 2 von einem Steuerspiegel 15 gebildet,
der gemäß der Figur 1 an dem Gehäuse 9, beispielsweise einem Gehäusedeckel 9a des
Gehäuses 9, einstückig ausgebildet werden kann, so dass die Funktion der Steuerfläche
11 in das Gehäuse 9, 9a integriert ist, oder der gemäß der Figur 2 am Gehäuse 9 bzw.
dem Gehäusedeckel 9a drehfest befestigt werden kann.
[0027] Die Steuerfläche 11 kann wie in den Figuren 1 und 2 dargestellt eben oder auch sphärisch
sein.
[0028] Die Kolben 5 sind mittels eines als Kugelgelenk ausgebildeten Gleitschuhgelenks 20
mit dem jeweiligen Gleitschuh 6 verbunden.
[0029] Die Zylindertrommel 3 ist von einer zentrischen Bohrung durchsetzt, durch die eine
konzentrisch zur Drehachse 2 angeordnete Triebwelle 21 durch die Zylindertrommel 3
geführt ist. Die Triebwelle 21 ist mittels Lagerungen 22, 23 im Gehäuse 9, 9a drehbar
gelagert.
[0030] Die Zylindertrommel 3 ist mittels einer Mitnahmeverzahnung 24 mit der Triebwelle
21 drehfest verbunden. Weiterhin dargestellt ist eine Anpressfeder 25, die die Zylindertrommel
3 in axialer Richtung an die Steuerfläche 11 anpresst und abstützt.
[0031] Die Verdrängermaschine 1 gemäß der Figur 1 bzw. 2 ist an mehreren Stellen, an denen
zwischen Bauteilen eine Relativbewegung auftritt, mit Gleitlagerstellen versehen,
an denen zur Verringerung der Reibung und des Verschleißes ein Gleitlagerbauteil an
einem der beiden Gleitpartner angeordnet ist. Das Gleitlagerbauteil besteht in der
Regel ein aus einem buntmetallischen Werkstoff.
[0032] In den Figuren 1 und 2 ist eine Gleitlagerstelle G1 zwischen der Kolbenausnehmung
4 in der Zylindertrommel 2 und dem darin längsverschiebbar angeordneten Kolben 5 ausgebildet.
Als Gleitlagerbauteil ist eine Gleitlagerbuchse 30 vorgesehen, die erfindungsgemäß
durch Magnetpulsschweißen in die Kolbenausnehmung 4 gefügt ist, so dass die Gleitlagerbuchse
30 mit der Zylindertrommel 3 stoffschlüssig verbunden ist und das Material der Gleitlagerbuchse
30 mit der Zylindertrommel 3 verschweißt wird.
[0033] Eine weitere Gleitlagerstelle G2 ist bei der Verdrängermaschine 1 der Figuren 1 und
2 zwischen dem Steuerspiegel 15 und der in den Figuren 1 und 2 rechten Stirnseite
der Zylindertrommel 2 gebildet, die eine stirnseitige Steuerfläche an der Zylindertrommel
2 bildet. Erfindungsgemäß ist an dieser Gleitlagerstelle G2 eine aus einem Gleitlagerwerkstoff
bestehende scheibenförmige Platine 31 auf die Stirnseite der Zylindertrommel 2 mittels
Magnetpulsschweißen gefügt. Die Platine 31 kann alternativ auf die entsprechende Stirnseite
des Gehäuses 9, 9a, die den Steuerspiegel 15 bildet, mittels Magnetpulsschweißen stoffschlüssig
gefügt werden.
[0034] Eine weitere Gleitlagerstelle G3 mit einem Gleitlagerbauteil ist bei der Verdrängermaschine
1 der Figuren 1 und 2 zwischen dem von dem Gleitschuh 6 gebildeten Abstützelement
und der Laufbahn 7 an der Schrägscheibe 8 ausgebildet. Auf den Gleitschuh 6 wird erfindungsgemäß
eine aus einem Gleitlagerwerkstoff bestehende Platine 36 mittels Magnetpulsschweißen
auf die Lauffläche des Gleitschuhs 6 gefügt.
[0035] Bei der Verdrängermaschine 1 der Figur 2 ist eine weitere Gleitlagerstelle G4 dargestellt,
an der mittels des Magnetpulsschweißens ein Gleitlagerbauteil an einem Gleitpartner
der Gleitlagerstelle G4 befestigt ist.
[0036] In der Figur 2 ist die weitere Gleitlagerstelle G4 an der Schrägscheibenlagerung
zwischen der in der Neigung verstellbaren Schrägscheibe 8 und der Schrägscheibenaufnahme
10 des Gehäuses 9 ausgebildet. An dieser Gleitlagerstelle G4 ist eine Gleitlagerschale
35 als Gleitlagerbauteil mit der Schrägscheibenaufnahme 10 des Gehäuses 9 mittels
Magnetpulsschweißen verbunden. Alternativ kann die Gleitlagerschale 35 mittels Magnetpulsschweißen
mit der Schrägscheibe 8 verbunden werden.
1. Hydrostatische Verdrängermaschine (1) mit einer um eine Drehachse (2) angeordneten
Zylindertrommel (3), die mit mindestens einer Kolbenausnehmung (4) versehen ist, in
der jeweils ein Kolben (5) längsverschiebbar angeordnet ist, wobei der Kolben (5)
mittels eines Abstützelements an einer huberzeugenden Laufbahn (7) abgestützt ist,
und die Zylindertrommel (3) im Bereich einer Stirnseite an einem Gehäuse (9; 9a) abgestützt
ist, wobei an zumindest einer Gleitlagerstelle (G1; G2; G3; G4) der Verdrängermaschine
(1) ein Gleitlagerbauteil (30; 31; 35; 36) an einem die Gleitlagerstelle bildenden
Gleitpartner befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitlagerbauteil (30; 31; 35; 36) durch Magnetpulsschweißen mit einem der Gleitpartner
der Gleitlagerstelle (G1; G2; G3; G4) stoffschlüssig verbunden ist.
2. Hydrostatische Verdrängermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitlagerstelle (G1) von der Kolbenausnehmung (4) der Zylindertrommel (2) und
dem Kolben (5) als Gleitpartnern gebildet ist, wobei das Gleitlagerbauteil von einer
Gleitlagerbuchse (30) gebildet ist, die durch Magnetpulsschweißen mit der Kolbenausnehmung
(4) stoffschlüssig verbunden ist.
3. Hydrostatische Verdrängermaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitlagerstelle (G2) von einer Stirnseite der Zylindertrommel (2) und dem Gehäuse
(9; 9a) als Gleitpartner gebildet ist, wobei das Gleitlagerbauteil von einer Platine
(31) gebildet ist, die durch Magnetpulsschweißen mit der Zylindertrommel (2) oder
dem Gehäuse (9; 9a) stoffschlüssig verbunden ist.
4. Hydrostatische Verdrängermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützelement von einem an dem Kolben (5) angeordneten Gleitschuh (6) gebildet
ist und die Gleitlagerstelle (G3) von dem als Gleitschuh (6) ausgebildeten Abstützelement
und der Laufbahn (7) gebildet ist, wobei das Gleitlagerbauteil von einer Platine (36)
gebildet ist, die durch Magnetpulsschweißen mit dem Gleitschuh (6) stoffschlüssig
verbunden ist.
5. Hydrostatische Verdrängermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufbahn (7) von einer in der Schrägstellung verstellbaren Schrägscheibe (8)
gebildet ist, wobei die Gleitlagerstelle (G4) von der Schrägscheibe (8) und einer
Schrägscheibenaufnahme (10) des Gehäuses (9) der Verdrängermaschine (1) gebildet ist,
wobei das Gleitlagerbauteil von einer Gleitlagerschale (35) gebildet ist, die durch
Magnetpulsschweißen mit der Schrägscheibe (8) oder mit der Schrägscheibenaufnahme
(10) des Gehäuses (9) stoffschlüssig verbunden ist.
6. Hydrostatische Verdrängermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitlagerbauteil (30; 31; 35; 36) aus Buntmetall, insbesondere Bronze oder Messing,
besteht.
7. Hydrostatische Verdrängermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdrängermaschine (1) einhubig ausgebildet ist.
8. Hydrostatische Verdrängermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdrängermaschine (1) mehrhubig ausgebildet ist.
9. Hydrostatische Verdrängermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdrängermaschine (1) als Radialkolbenmaschine ausgebildet ist.
10. Hydrostatische Verdrängermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdrängermaschine (1) als Axialkolbenmaschine ausgebildet ist.
11. Verfahren zur Befestigung eines Gleitlagerbauteils an einem Gleitpartner einer Gleitlagerstelle
(G1; G2; G3; G4) einer hydrostatische Verdrängermaschine (1) mit einer um eine Drehachse
(2) angeordneten Zylindertrommel (3), die mit mindestens einer Kolbenausnehmung (4)
versehen ist, in der jeweils ein Kolben (5) längsverschiebbar angeordnet ist, wobei
der Kolben (5) mittels eines Abstützelements an einer huberzeugenden Laufbahn (7)
abgestützt ist, und die Zylindertrommel (3) im Bereich einer Stirnseite an einem Gehäuse
(9; 9a) abgestützt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitlagerbauteil (30; 31; 35; 36) durch Magnetpulsschweißen mit dem Gleitpartner
der Gleitlagerstelle (G1; G2; G3; G4) verbunden wird.