[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Doppelmembranpumpe, umfassend ein Pumpengehäuse
mit zwei parallelen Leitungsabschnitten mit jeweils einer Membrankammer, welche jeweils
zwischen zwei in Strömungsrichtung gleichsinnig schließenden Kugelventilen eingeschlossen
und von einer Membran flüssigkeitsdicht in eine Flüssigkeitskammer und eine Luftkammer
unterteilt ist, ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Doppelmembranpumpe, sowie
eine Membranpumpe, umfassend ein Pumpengehäuse mit einer Membrankammer, welche zwischen
zwei in Strömungsrichtung gleichsinnig schließenden Kugelventilen eingeschlossen und
von einer Membran flüssigkeitsdicht in eine Flüssigkeitskammer und eine Luftkammer
unterteilt ist.
[0002] Doppelmembranpumpen sind im Stand der Technik bereits seit Langem bekannt. Sie sind
dafür bekannt, auch schwieriges Fördergut zu transportieren und basieren darauf, dass
zwei Membranen in einander gegenüberliegenden Membrankammern einen Flüssigkeitsraum
abwechselnd in einer Saugbewegung füllen und in einer Druckbewegung entleeren. Kugelventile
sorgen dabei für eine vorgegebene Förderrichtung, indem sie bei der Druckbewegung
die Zulaufseite, bei der Saugbewegung die Ablaufseite blockieren. Die Membranen werden
dabei mithilfe einer starren Verbindungswelle gekoppelt und bewegen sich daher im
Gegentakt.
[0003] Der Stand der Technik sieht bevorzugtermaßen eine Betätigung der Membranen mit Druckluft
vor. In einer zentralen Kammer ist ein Druckluftanschluss vorgesehen, über welchen
Druckluft in eine erste Membrankammer eingebracht wird. Die Membrankammern sind durch
die Membran in eine Luftkammer und eine Flüssigkeitskammer getrennt, wobei die Druckluft
in die Luftkammer strömt und die Flüssigkeitskammer zusammenpresst, wodurch die Flüssigkeit
aus der Flüssigkeitskammer herausgepresst wird. Die Membran bewegt sich dabei von
der gegenüberliegenden Kammer weg, nimmt aber aufgrund der Verbindung mithilfe der
Verbindungswelle die gegenüberliegende Membran mit und wird bei dieser die Luftkammer
zusammendrücken, die Flüssigkeitskammer hingegen aufblähen und damit eine Saugwirkung
auf den Zulauf ausüben. Im äußersten Punkt wechselt ein Luftverteiler die Luftrichtung
und die Luft wird in die gegenüberliegende, soeben erst entleerte Luftkammer eingebracht
und die Membranen bewegen sich gekoppelt in die Gegenrichtung.
[0004] Eine solche Lösung ist zwar funktionell und seit vielen Jahren bewährt, jedoch erfordert
sie den Einsatz von Druckluft als Arbeitsmedium. Druckluft ist zum Einen als Medium
verhältnismäßig teuer, zum Anderen steht es auch nur begrenzt zur Verfügung. In aller
Regel bedarf es spezieller zusätzlicher Infrastruktur, um die Druckluft vor Ort verfügbar
zu haben. Gerade im mobilen Einsatz ist die Druckluftversorgung bei herkömmlichen
Doppelmembranpumpen problematisch.
[0005] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine
Doppelmembranpumpe sowie eine Membranpumpe zu schaffen, welche unabhängig von Druckluft
einsetzbar ist und welche zudem hinsichtlich der weiteren Einsatzmöglichkeiten weiterentwickelt
werden kann.
[0006] Dies gelingt durch eine Doppelmembranpumpe gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 und
des nebengeordneten Anspruchs 2. Sinnvolle Weiterentwicklungen und ein Verfahren zum
Betrieb einer Doppelmembranpumpe sind den Unteransprüchen und dem nebengeordneten
Verfahrensanspruch 6 sowie dessen Unteranspruch 7 zu entnehmen.
[0007] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass eine Doppelmembranpumpe weitgehend so aufgebaut
ist, wie dies aus dem Stand der Technik vorbekannt ist. Sie umfasst ein Pumpengehäuse
mit zwei parallelen Leitungsabschnitten, welche jeweils eine Membrankammer ausbilden.
In den Membrankammern befindet sich jeweils eine Membran, welche die Membrankammer
flüssigkeitsdicht in eine Flüssigkeitskammer und eine Luftkammer trennt. Lediglich
die Flüssigkeitskammer ist über die Leitungsabschnitte erreichbar und ist zu- und
ablaufseitig durch Kugelventile begrenzt.
[0008] Die Erfindung sieht nun vor, anstelle des mit Druckluft betriebenen Mechanismus eine
Magnetkammer zwischen den Membrankammern vorzusehen, in welcher ein oder mehrere Elektromagneten
mit den Membranen verbundene Wirkmittel beeinflussen. Diese Wirkmittel greifen an
den Membranen an und werden durch die elektromagnetisch erzeugte Kraft zwischen zwei
Bewegungsendpunkten hin und her bewegt und nehmen dabei die Membranen mit, so dass
der gleiche Bewegungsablauf entsteht wie bei der bekannten Doppelmembranpumpe im Stand
der Technik.
[0009] Der Unterschied besteht jedoch zunächst darin, dass der Elektromagnet mithilfe von
elektrischem Strom betrieben werden kann, der ausgesprochen Flächendeckend verfügbar
ist. Auch in Fahrzeugen kann ein Betrieb über ein Bordnetz erfolgen. Aufgrund der
Feldänderungen am Elektromagneten werden die Wirkmittel abwechselnd von dem Elektromagneten
angezogen oder abgestoßen und bewegen sich infolgedessen unter Mitnahme der Membran
in der Membrankammer.
[0010] Die Erfindung bildet eine Vielzahl von Varianten über dem skizzierten Grundthema
heraus, welche verschiedene Anwendungsfälle abdecken und unterschiedliche Vorteile
mit sich bringen. Der Begriff des Elektromagneten ist im Rahmen der vorliegenden Offenbarung
grundsätzlich so zu verstehen, dass dieser ein Magnet oder eine Magnetanordnung aus
mehreren Magneten sein kann, die entweder im Verbund oder in Abhängigkeit voneinander
oder unabhängig voneinander betrieben werden können. Etwa können mehrere gleiche oder
ungleiche Magnetspulen auf einem Kern oder auch mehrere gleiche oder ungleiche Magnetspulen
auf mehreren Kernen einen Elektromagneten im Sinne der Erfindung bilden.
[0011] So können in einer ersten Ausgestaltung die Wirkmittel eine Verbindungswelle sein,
die wie beim Stand der Technik die gegenüberliegenden Membranen miteinander mechanisch
koppeln. Die Membranen können hierdurch nur im Gegentakt betrieben werden, was eine
einfachste von der Erfindung mit umfasste Lösung darstellt. Die Verbindungswelle greift
hierzu an beiden Membranen kraftschlüssig an, so dass sie die beiden Luftkammern und
die Magnetkammer vollständig durchgreifen muss. Innerhalb der Magnetkammer kann die
Verbindungswelle durch eine Magnetspule geführt sein, was es erlaubt, einen Einfluss
auf die Verbindungswelle auszuüben.
[0012] Es ist bekannt, dass durch eine Magnetspule beschleunigte, elektromagnetisch wirksame
Elemente auf diese zu oder von dieser weg beschleunigt werden können. Durchquert ein
elektromagnetisch wirksames Element also die Magnetspule, so wird es vor der Durchquerung
auf die Magnetspule zu beschleunigt, in der Magnetspule selbst jedoch wieder abgebremst,
so dass es sinnvoll ist, die Verbindungswelle nicht vollständig elektromagnetisch
wirksam zu gestalten. Vielmehr kann die Verbindungswelle einzelne Abschnitte aufweisen,
die magnetisch, ferromagnetisch oder elektrisch leitfähig sind und im Betrieb von
der Magnetspule angezogen werden, aber es sollte auch Abschnitte geben, die nichtmagnetisch
und/oder nichtleitend sind und die beim Durchqueren der Magnetspule keine Bremswirkung
besitzen. Insbesondere wenn die magnetisch wirksamen Abschnitte stets außerhalb der
Magnetspulen verbleiben, während nur magnetisch unwirksame Abschnitte diese tatsächlich
durchqueren, ergibt sich keine Bremswirkung.
[0013] In einer weiteren Ausgestaltungsform handelt es sich bei den Wirkmitteln um zwei
separate Verbindungswellen, welche separat von eigenen Magnetspulen bewegt werden
können. Die Konstruktion ist hierbei prinzipiell gleich, jedoch sind die beiden Membranen
nicht mechanisch miteinander gekoppelt. In dem Sonderfall, in dem nunmehr die Magnetspulen
der separaten Verbindungswellen im Gegentakt betrieben werden, werden sich die Membranen
so verhalten, als ob sie mechanisch gekoppelt wären. Dies ist aber nicht zwingend
erforderlich. Ein bekanntes Problem bei Doppelmembranpumpen ist es, dass sich aufgrund
des Gegentaktes turbulente Strömungen im Ablauf bilden. Diese sollen jedoch vermieden
werden. Durch einen asynchronen Betrieb der beiden Membranen lassen sich diese turbulenten
Strömungen zu laminaren Strömungen glätten, was im Stand der Technik in dieser Form
bislang nicht realisierbar war.
[0014] Eine weitere Alternative sieht vor, dass es sich bei den Wirkmitteln um ferromagnetische
oder permanentmagnetische Elemente handelt, die den Membranen direkt zugeordnet sind.
Diese werden von dem Elektromagneten berührungslos abwechselnd angezogen oder abgestoßen.
[0015] Ein besonderer Vorteil dieser Lösung liegt darin, dass sich der Elektromagnet nicht
in derselben Kammer befinden muss, wie die Membran, zumindest kein Durchlass zwischen
der Membrankammer und der Magnetkammer erforderlich ist. Vielmehr kann die in Richtung
der Magnetkammer weisende Außenwand der Membrankammer nichtmagnetisch und für Magnetismus
durchlässig, beispielsweise aus Kunststoff gebildet sein. Dann wirkt der Magnetismus
des Elektromagneten durch diese Wandung hindurch auf die mit dem ferromagnetischen
oder permanentmagnetischen Element versehende Membran, ohne eine mechanische Verbindung
auszuüben.
[0016] Im Einzelnen können die ferromagnetischen oder permanentmagnetischen Elemente als
Metallkörper gebildet sein, welche insbesondere mittig auf den Membranen angebracht
sind. Es ist jedoch auch möglich, sie als Metallschicht in die Membranen einzubetten
und damit auf ein Durchdringen der Membran ganz zu verzichten. In diesem Fall müssten
die Metallschichten flexibel gestaltet sein, aber von genügender Dicke, dass eine
Beeinflussung der Membran durch den Elektromagneten erfolgen kann.
[0017] Hinsichtlich des Elektromagneten ist es zunächst möglich, einen großen Magnetkern
vorzusehen und mit einer Magnetspule zu bewickeln. Wird dieser Elektromagnet in den
Wirkbereich beider Membranen gebracht, so entsteht eine mit der Verbindungswelle vergleichbare
Situation und die Membranen können im Gegentakt ausgelenkt werden. Werden hingegen
mehrere Magnetspulen gegebenenfalls auch auf mehrere Kerne aufgebracht, so können
die Membranen auch auf diesem Wege in asynchrone Bewegungsmuster versetzt werden.
[0018] In dem Fall, dass die Luftkammer nicht mit der Magnetkammer verbunden ist, wird eine
Möglichkeit benötigt, wie die Luft hinter der Membran aus der Luftkammer entweichen
kann. Entweder entweicht diese ganz nach außen in die Umgebung und wird von dort wieder
angesaugt, oder sie stammt aus einem Ausgleichsbehälter. Im Fall einer Beschädigung
der Membran würde bei einem Einsatz eines Ausgleichsbehälters kein Austreten des Fördermediums
nach Außen zu besorgen sein.
[0019] Soweit die Doppelmembranpumpe asynchron bewegbare Membranen realisiert, kann zudem
mit separaten Zulaufleitungen für die einzelnen Leitungsabschnitte gearbeitet werden.
Dadurch können die beiden Leitungsabschnitte unterschiedliche Medien fördern und durch
eine Beeinflussung der Frequenz der Membranschwingungen können auf beiden Seiten unterschiedliche
Fördermengen erreicht werden. Bei einem gemeinsamen Ablauf bedeutet dies, dass zwei
unterschiedliche Medien unterschiedlich zu einem gemeinsamen Produkt dosiert werden
können. Dies kann durch die zusätzliche Anordnung weiterer Leitungsabschnitte mit
Membranen letztlich beliebig erweitert werden.
[0020] Umgekehrt ist es auch möglich, die genannten Effekte auch mit nur einer Membran in
einer einfachen Membranpumpe zu erzeugen. Eine solche Lösung, wenngleich sie nicht
die weiteren zuvor beschriebenen Vorteile besitzt, ist ebenfalls ausdrücklich von
der Erfindung mit beansprucht.
[0021] Die vorstehend beschriebene Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0022] Es zeigen
- Figur 1
- eine Doppelmembranpumpe mit einer durchgehenden Verbindungswelle und über diese mechanisch
gekoppelte Membranen in einer frontalen Querschnittsdarstellung,
- Figur 2
- eine Variante der Doppelmembranpumpe gemäß Figur 1 mit mehreren Magnetspulen in einer
frontalen Querschnittsdarstellung,
- Figur 3
- eine Doppelmembranpumpe mit mehreren separaten verbindungswellen und einzeln beeinflussbaren
Membranen in einer frontalen Querschnittsdarstellung,
- Figur 4
- eine Doppelmembranpumpe mit Metallkörpern, welche den Membranen direkt zugeordnet
sind und über eine gemeinsame Magnetspule angesteuert werden in einer frontalen Querschnittsdarstellung,
sowie
- Figur 5
- eine Variante der Figur 4 mit zwei separat ansteuerbaren Magnetspulen in einer frontalen
Querschnittsdarstellung.
[0023] Figur 1 zeigt eine Doppelmembranpumpe mit einem Pumpengehäuse 10, das im Wesentlichen
aus einem ersten Leitungsabschnitt 1 auf der linken Seite und einem zweiten Leitungsabschnitt
2 auf der rechten Seite aufgebaut ist. Beide Leitungsabschnitte 1 und 2 bilden jeweils
eine Membrankammer aus, die erste Membrankammer 11 und die zweite Membrankammer 21.
Diese Membrankammern 11 und 21 werden von Kugelventilen 5 und 6 begrenzt, von denen
die mit 5 bezeichneten Kugelventile offen und die mit 6 bezeichneten Kugelventile
geschlossen sind. Die Membrankammern 11 und 21 sind durch jeweils eine Membran 12
und 22 in eine Flüssigkeitskammer 13 bzw. 23 und eine Luftkammer 14 bzw. 24 unterteilt.
In der dargestellten Position ist die erste Membrankammer 11 mit dem Fördermedium
gefüllt und daher ist die erste Flüssigkeitskammer 13 ausgedehnt und groß, während
die erste Luftkammer 14 durch die erste Membran 12 zusammengedrückt und klein ist.
Umgekehrt verhält es sich in der zweiten Membrankammer 21, in der die Luftkammer 24
groß und die Flüssigkeitskammer 23 zusammengedrückt und klein ist.
[0024] Diese Grundposition soll an dieser Stelle nur einmal beschrieben werden, gilt aber
für alle fünf Figuren. Das Medium wird auch in allen Figuren von einem Zulauf 3 zu
einem Ablauf 4 gefördert, mit Ausnahme von Figur 5, wo zwei Zulaufleitungen vorhanden
sind.
[0025] Die Ausgestaltung nach Figur 1 besitzt eine durchgehende Verbindungswelle 18, welche
die erste Membran 12 mit der zweiten Membran 22 mechanisch verbindet. Der Verbindungswelle
18 sind zwei Magnetabschnitte 8 zugeordnet, welche von einer die Verbindungswelle
18 umgebenden Magnetspule 9 angezogen oder abgestoßen werden können. Eine Steuerung
20 legt einen Spannungsverlauf an die Magnetspule 9 an und beeinflusst damit das erzeugte
Magnetfeld der Spule.
[0026] Wird nun ein Magnetfeld in der Magnetspule 9 erzeugt, so wird die Spule die Magnetabschnitte
8 je nach Polung anziehen oder abstoßen. Im vorliegenden Fall sind die beiden Magnetabschnitte
gegensinnig gepolt, liegen aber beiderseits der Magnetspule, so das ein zur ersten
Membran 12 weisender Magnetabschnitt 8 zur Spule hingezogen wird, während gleichzeitig
ein zur zweiten Membran 22 weisender Magnetabschnitt 8 von der Spule weggedrückt wird.
Hierdurch wird die durchgehende Verbindungswelle 18 im Bild nach rechts gedrückt,
also auf die zweite Membran 22 zu, welche die zweite Flüssigkeitskammer leerdrückt.
Im äußersten Umlenkpunkt wechselt die Steuerung 20 die magnetische Polung der Magnetspule
9, so dass die durchgehende Verbindungswelle 18 in die andere Richtung getrieben wird
und in der ersten Flüssigkeitskammer 13 eine Druckwirkung und in der zweiten Flüssigkeitskammer
23 eine Saugwirkung erzeugt. Dieser Vorgang bedeutet für die Membranen 12 und 22 einen
synchronen Gegentakt, entsprechend den Abläufen bei den aus dem Stand der Technik
bekannten Doppelmembranpumpen.
[0027] Figur 2 zeigt hiervon abweichend eine andere Bauform mit zwei Magnetspulen 9, welche
zwischen sich einen Magnetabschnitt 8 der durchgehenden Verbindungswelle 18 zwischen
sich hin und her schieben. Im Übrigen ist die Funktion der Anordnung mit dem zuvor
Gesagten identisch und auch hier werden die Membranen 12 und 22 im synchronen Gegentakt
betrieben.
[0028] Figur 3 zeigt eine andere Alternative der Doppelmembranpumpe, bei der eine erste
Verbindungswelle 15 mit der ersten Membran 12, eine zweite Verbindungswelle 25 mit
der zweiten Membran 22 verbunden sind. Die beiden Verbindungswellen 15 und 25 sind
hier mit einem Höhenversatz gezeichnet, dies aber nur aus Gründen der Darstellung.
[0029] Prinzipiell funktioniert jeder der Verbindungswellen 15 und 25 wie die durchgehende
Verbindungswelle 18 in Figuren 1 und 2, wobei aufgrund der Anordnung nun aber auch
eine asynchrone Ansteuerung der Verbindungswellen 15 und 25 durch die Steuerungen
20 erfolgen kann. Hierdurch ist es zum Einen möglich, turbulente Strömungen im Ablauf
4 zu vermeiden, andererseits ist es auch möglich, wie noch in Figur 5 gezeigt wird,
unterschiedliche Zuläufe in den Ablauf zusammenzumischen und dabei unterschiedlich
zu dosieren.
[0030] Figur 4 zeigt eine weitere Alternative der vorliegenden Erfindung, welche ohne Verbindungswellen
auskommt. Den Membranen 12 und 22 sind in diesem Fall ein erster Metallkörper 16 bzw.
ein zweiter Metallkörper 26 zugeordnet, im Einzelnen hier mit den Membranen 12 und
22 verschraubt. Zwischen der ersten Membrankammer 11 und der Magnetkammer 7 ist ebenso
wie zwischen letzterer und der zweiten Membrankammer 21 eine nichtmagnetische Wandung
19 angeordnet, durch welche hindurch ein von der Steuerung 20 mithilfe der Magnetspule
9 erzeugtes und durch einen Magnetkern verstärktes Feld erzeugt wird. In der gezeigten
Position zieht dieses Magnetfeld den ersten Metallkörper 16 auf die Magnetkammer 7
zu und drückt den zweiten Metallkörper 26 von der Magnetkammer 7 weg. Entsprechend
bewegen sich die Membranen 12 und 22, welche mit den Metallkörpern 16 und 26 verbunden
sind. Durch einen Wechsel der magnetischen Polung der Magnetspule 9 wird auch hier
die Wirkrichtung gewechselt und die erste Membrankammer 11 von Fördermedium entleert,
die zweite Membrankammer 21 hingegen mit Fördermedium gefüllt.
[0031] Figur 5 zeigt schließlich noch eine Variante der soeben gezeigten Lösung, bei der
eine Steuerung 20 in der Magnetkammer 7 zwei unabhängige Magnetspulen 9 ansteuert,
welche die Metallkörper 16 und 26 asynchron und nach Bedarf mit unterschiedlicher
Frequenz vor- und zurückbewegt. Die hier gezeigte Lösung realisiert ferner einen erste
Zulaufleitung 17 und eine zweite Zulaufleitung 27, welche nun mit unterschiedlichen
Medien beschickt werden können. Durch eine höhere Pumpfrequenz wird etwa das durch
die erste Zulaufleitung 17 zugeführte Fördermedium in größerer Menge zum Ablauf 4
gefördert, als das bei dem mit niedrigerer Pumpfrequenz geförderten Fördermedium in
der zweiten Zulaufleitung 27 der Fall sein könnte. Auf diese Weise lässt sich eine
solche Doppelmembranpumpe gleichzeitig zur Mischung unterschiedlicher Medien nach
vorgegebenem Verhältnis einsetzen.
[0032] Vorstehend beschrieben ist somit eine Doppelmembranpumpe, welche eine elektromagnetische
Ansteuerung der Membranen, bedarfsweise auch unabhängig voneinander, ermöglicht, sowie
ein asynchrones Betriebsverfahren für eine derartige Doppelmembranpumpe.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0033]
- 1
- erster Leitungsabschnitt
- 2
- zweiter Leitungsabschnitt
- 3
- Zulauf
- 4
- Ablauf
- 5
- offenes Kugelventil
- 6
- geschlossenes Kugelventil
- 7
- Magnetkammer
- 8
- Magnetabschnitt
- 9
- Magnetspule
- 10
- Pumpengehäuse
- 11
- erste Membrankammer
- 12
- erste Membran
- 13
- erste Flüssigkeitskammer
- 14
- erste Luftkammer
- 15
- erste Verbindungswelle
- 16
- erster Metallkörper
- 17
- erste Zulaufleitung
- 18
- durchgehende Verbindungswelle
- 19
- nichtmagnetische Wandung
- 20
- Steuerung
- 21
- zweite Membrankammer
- 22
- zweite Membran
- 23
- zweite Flüssigkeitskammer
- 24
- zweite Luftkammer
- 25
- zweite Verbindungswelle
- 26
- zweiter Metallkörper
- 27
- zweite Zulaufleitung
1. Doppelmembranpumpe, umfassend ein Pumpengehäuse (10) mit zwei parallelen Leitungsabschnitten
(1, 2) mit jeweils einer Membrankammer (11, 21), welche jeweils zwischen zwei in Strömungsrichtung
gleichsinnig schließenden Kugelventilen (5, 6) eingeschlossen und von einer Membran
(12, 22) flüssigkeitsdicht in eine Flüssigkeitskammer (13, 23) und eine Luftkammer
(14, 24) unterteilt ist, wobei dem Pumpengehäuse (10) ferner in einer zwischen den
Luftkammern (14, 24) angeordneten Magnetkammer (7) wenigstens ein Elektromagnet zugeordnet
ist, in dessen Wirkbereich mit den Membranen (12, 22) verbundene Wirkmittel zwischen
jeweils zwei Bewegungsendpunkten beweglich angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkmittel den Membranen (12, 22) jeweils zugeordnete ferromagnetische oder permanentmagnetische
Elemente oder wenigstens ein weiterer Elektromagnet sind, welche von dem Elektromagneten
berührungslos abwechselnd angezogen oder abgestoßen werden, wobei es sich bei dem
ferromagnetischen oder permanentmagnetischen Elementen um mit den Membranen (12, 22)
verbundene Metallkörper (16, 26) oder den Membranen (12, 22) zugeordnete flexible
Metallschichten handelt.
2. Doppelmembranpumpe, umfassend ein Pumpengehäuse (10) mit zwei parallelen Leitungsabschnitten
(1, 2) mit jeweils einer Membrankammer (11, 21), welche jeweils zwischen zwei in Strömungsrichtung
gleichsinnig schließenden Kugelventilen (5, 6) eingeschlossen und von einer Membran
(12, 22) flüssigkeitsdicht in eine Flüssigkeitskammer (13, 23) und eine Luftkammer
(14, 24) unterteilt ist, wobei dem Pumpengehäuse (10) ferner in einer zwischen den
Luftkammern (14, 24) angeordneten Magnetkammer (7) wenigstens ein Elektromagnet zugeordnet
ist, in dessen Wirkbereich mit den Membranen (12, 22) verbundene Wirkmittel zwischen
jeweils zwei Bewegungsendpunkten beweglich angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkmittel den Membranen (12, 22) jeweils zugeordnete ferromagnetische oder permanentmagnetische
Elemente oder wenigstens ein weiterer Elektromagnet sind, welche von dem Elektromagneten
berührungslos abwechselnd angezogen oder abgestoßen werden, wobei die beiden Membranen
(12, 22) mittels zweier unabhängig betreibbarer Magnetspulen (9) des Elektromagneten
unabhängig voneinander beeinflussbar sind.
3. Doppelmembranpumpe gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftkammern (14, 24) zumindest an einer der Magnetkammer (7) zugewandten Seite
eine nichtmagnetische Wandung (19) aufweisen.
4. Doppelmembranpumpe gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftkammern (14, 24) in einen Ausgleichsbehälter entlüften.
5. Doppelmembranpumpe gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Leitungsabschnitte (1, 2) mit unterschiedlichen Zulaufleitungen (17, 27)
verbunden sind.
6. Verfahren zum Betrieb einer Doppelmembranpumpe gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkmittel der beiden Membranen (12, 22) von dem Elektromagneten asynchron bewegt
werden.
7. Verfahren zum Betrieb einer Doppelmembranpumpe gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkmittel der beiden Membranen (12, 22) in unterschiedlicher Hubfrequenz bewegt
werden.