(19)
(11) EP 2 594 319 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
30.05.2018  Patentblatt  2018/22

(21) Anmeldenummer: 11189697.3

(22) Anmeldetag:  18.11.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A62C 35/02(2006.01)
A62C 37/16(2006.01)

(54)

Anlage zum Löschen oder Inertisieren mit einem synthetischen flüssigen Löschmittel

Assembly for extinguishing or making inert with a synthetic liquid extinguishing agent

Installation d'extinction ou d'intertisation à l'aide d'un agent d'extinction liquide synthétique


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
22.05.2013  Patentblatt  2013/21

(73) Patentinhaber: Minimax GmbH & Co. KG
23840 Bad Oldesloe (DE)

(72) Erfinder:
  • Habitzl, Wolfgang
    2440 Neumitterndorf (AT)

(74) Vertreter: Eisenführ Speiser 
Patentanwälte Rechtsanwälte PartGmbB Postfach 10 60 78
28060 Bremen
28060 Bremen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A1- 2 014 336
WO-A2-2006/132568
US-A- 2 999 230
US-A1- 2010 000 743
EP-B1- 0 804 264
FR-A- 1 330 001
US-A1- 2002 027 143
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Löschen und/oder Inertisieren entsprechend dem Oberbegriff des ersten Patentanspruches.
    Stand der Technik für flüssige Löschmittel wie Wasser und wässrige Lösungen sind Feuerlöschanlagen, in welchen diese Löschflüssigkeit in Löschmittelbehältern gelagert wird und mit einer geeigneten Fördereinrichtung wie einer Pumpe durch Rohre zu den Löschdüsen gefördert wird und durch diese auf den Brandherd oder in einen zu inertisierenden Raum ausgebracht wird.

    [0002] Synthetische Löschmittel werden flüssig in Druckbehältern gelagert. Da in den meisten Fällen der Eigendampfdruck der Löschmittel nicht ausreicht um das Löschmittel in der vorgeschriebenen Zeit durch eine Rohrleitung zu befördern und den erforderlichen Düsenmindestdruck sicher zu stellen, erfolgt in den meisten Fällen eine Druckbeaufschlagung mit einem Gas, z. B. Stickstoff. An den Düsen verdampft das flüssige Löschmittel, wodurch ein gasförmiges löschwirksames Löschmittel-Luft-Gemisch entsteht. Synthetische flüssige Lösch- oder Inertisierungsmittel sind Löschmittel wie halogenierte Kohlenwasserstoffe, Fluorkohlenwasserstoffe Fluorketone bzw. synthetische Flüssigkeiten mit vergleichbaren Eigenschaften. Alle Komponenten der Löschanlage (Rohre, Ventile, Behälter, Düsen) müssen für den entsprechenden Druck mindestens für 25 bar ausgelegt sein. Dies erfordert einen entsprechenden technischen und finanziellen Aufwand. Auch die verwendete Druckbeaufschlagung erfordert zusätzliches Speichervolumen im Druckbehälter oder zusätzliche Druckbehälter mit dem Gas zur Druckbeaufschlagung.

    [0003] Das Dokument US 2002/027143 A1 offenbart eine Löschanlage mit verflüssigtem Gas in einem Löschbehälter und speziellen Zerstäubungsdüsen. Das Löschmittel wird hierbei im Löschbehälter mit einem Druck von bis zu 100 psig, bezogen auf Raumtemperatur von 25 °C, gelagert. Das Löschmittel wird durch ein unter hohem Druck stehendes Treibgas, welches in einem separaten Behälter gelagert ist und in den Löschmittelbehälter eingebracht wird, durch das Rohrleitungsnetz gedrückt. Es erfolgt keine Regelung der Ausbringung der Löschmittelmenge über eine Brandmelder- und/oder Steuerzentrale oder über Konzentrationssensoren.

    [0004] EP 0557275 B1 beschreibt ein Feuerlöschverfahren, bei dem unterschiedliche synthetische Löschmittel eingesetzt werden, um in einem abgeschlossenen Raum einen Brand nicht entstehen zu lassen.

    [0005] Der Einsatz von N2 und CO2 zur Inertisierung wird in DE 44 32 346 C1 beschrieben.

    [0006] DE 100 51 662 A1 beschreibt ein Verfahren zum Löschen eines innerhalb eines geschlossenen Raumes ausgebrochenen Feuers mittels Stickstoff, wobei Druckgasflaschen zur Aufbewahrung und Lagerung dieses Gases dienen.

    [0007] DE 10 2006 048 015 A1 beschreibt eine Feuerlöschanlage für ein Gehäuse, in der ein Löschmittelbehälter mit chemischen Flüssigkeiten als Löschmittel angeordnet ist, wobei als Löschmittel NOVEC 1230, HFC 227a, HFC 125, Fett Ex, Argon oder N2 angeordnet sind, wobei ein Treibgas aus einer Aufladepatrone das Löschmittel ausbringt. Der Löschmittelbehälter stellt in jedem Fall einen Druckbehälter dar.

    [0008] DE 696 01 861 T2 beschreibt ein Feuerlöschmittel, welches mindestens eine teilweise fluorierte Verbindung umfasst und ein Verfahren, um Brände unter Verwendung solcher Zusammensetzungen zu löschen, zu bekämpfen oder zu verhindern, wobei zu den genannten Mitteln zum Feuerlöschen auch C4F9OCH3 genannt ist.

    [0009] Der Dampfdruck der genannten synthetischen flüssigen Löschmittel bei 21°C kann zwischen 50 und 0,1 bar liegen. Um einen zum Ausbringen benötigten Mindestdruck zu haben werden synthetischen flüssigen Löschmittel mit einem zu geringen Dampfdruck mit einem Gas, z.B. Stickstoff permanent oder bei Auslösung mit Druck überlagert. Deshalb wird bei der Lagerung, dem Transport, der Förderung und dem Ausbringen über Löschdüsen in Anlagen dieser Art davon ausgegangen, dass es sich bei diesen Löschmitteln um Gase handelt, für die zulassungspflichtige und kostenaufwendige Druckbehälter, Löschdüsen, Ventile, Rohrnetze, Füll- und Überwachungseinrichtungen sowie Sonderbauteile erforderlich sind, wodurch das Erstellen und Betreiben von Feuerlöschanlagen mit synthetischem flüssigem Löschmittel ausgesprochen kostenaufwendig wird. Alle Komponenten, der Löschanlage (Rohre, Ventile, Behälter, Düsen) müssen für den entsprechenden Druck, mindesten für 25 bar ausgelegt sein. Dies erfordert einen entsprechenden technischen und finanziellen Aufwand. Auch die verwendete Druckbeaufschlagung erfordert zusätzliches Speichervolumen im Druckbehälter und/oder zusätzliche Druckbehälter mit dem Gas zur Druckbeaufschlagung.

    [0010] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Anlage zum Löschen und/oder Inertisieren zu entwickeln, die an die Eigenschaften des verwendeten Löschmittels angepasst ist.

    [0011] Diese Aufgabe wird durch eine Anlage nach den Merkmalen des ersten Patentanspruches gelöst.

    [0012] Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wieder.

    [0013] Die erfindungsgemäße Lösung sieht eine Anlage zum Löschen und Inertisieren mit einer synthetischen Flüssigkeit vor, welche aus dem Löschmittelbehälter, der Fördereinrichtung für das Löschmittel, der Rohrleitung zu den Düsen und Armaturen besteht, wobei ein Ereignismelder angeordnet ist, der Brandsignale erfasst und an eine Brandmelder- und/oder Steuerzentrale weitermeldet.

    [0014] In der Anlage wird ein synthetisches flüssiges Löschmittel in einem vorzugsweise geschlossenen Löschmittelbehälter bei geringem Dampfdruck von < 3 bar bezogen auf 21°C gelagert. Eine Fördereinrichtung fördert das synthetische Löschmittel über eine Rohrleitung zu Düsen, über die diese so lange verdampft wird, bis eine bestimmte Konzentration im zu überwachenden Raum erreicht wird. Diese Konzentration wird durch einen Konzentrationssensor gemessen und geregelt, und kann durch entsprechende Berechnungen und Auslegung der Anlage vorab berechnet werden. Das synthetische Löschmittel ist ein nicht brennbares, nicht entflammbares, elektrisch nicht leitendes flüssiges Löschmittel, vorteilhafterweise mit einem Dampfdruck bei 25° von 25 bis 28 KPa, vorzugsweise von 26,8 KPa, zu verwenden.

    [0015] Weiterhin ist es vorteilhaft, dass das synthetische flüssige Löschmittel bei 21°C eine Dichte von 1.400 bis 1.800 kg/m3 aufweist.

    [0016] Als flüssige Löschmittel sind FK-5-1-12,], 1,1,1,2,2,4,5,5,5-NONAFLUORO-4-(TRIFLUOROMETHYL)-3-PENTANONE (C4F9OCH3) oder andere synthetische Flüssigkeiten wie Fluorketone mit vergleichbaren Eigenschaften geeignet.

    [0017] Der Löschmittelbehälter stellt einen geschlossenen Löschmittelbehälter dar, der aus Kunststoff, Metall oder anderen geeigneten Materialien bestehen kann. An ihm sind Öffnungen zur Aufnahme bzw. zum Anschluss von Füllstandsüberwachungen, einer Trocknungspatrone mit Ventil, Füllöffnungen, Entnahmeöffnungen angeordnet Die Löschmittelbehälter sind nur für einen Betriebsdruck von bis zu 3 bar ausgelegt. Dies ermöglicht kostengünstige Lösungen und erfordert einen geringeren Aufwand für die technischen Zulassungen.

    [0018] Im Löschmittelbehälter kann eine Füllstandsüberwachung wie ein mechanischer Schwimmer oder eine elektrische Füllstandsüberwachung wie Ultraschall angeordnet sein. Von der Füllstandsüberwachung kann ein Signal über elektrische Leitungen oder aber auch über Funk an eine Brandmelder- und/oder Steuerzentrale gegeben werden.

    [0019] Im Löschmittelbehälter kann eine Trocknungspatrone mit Ventil angeordnet werden. Das kann eine Ein- oder Mehrwegentfeuchtungspatrone zur Entfeuchtung der bei der Löschmittelentnahme nachströmenden Luft sein. Ein integriertes Ventil leitet dann gegebenenfalls im Behälter einen entstehenden Überdruck in die Umgebung ab. Dieser Überdruck sollte bei 2 bar liegen. Der Ansprechwert richtet sich nach dem jeweils verwendeten Löschmittel.

    [0020] Alternativ sind möglich, nur eine Entfeuchtungsvorrichtung wie z.B. eine Trocknungspatrone, eine Drucksicherung für Über - und Unterdrücke wie z.B. ein Ventil oder eine Kombination dieser Geräte. Die Anlagen sind mit einem Ventil zur Drucksicherung gegen Unterdruck ausgerüstet, um die beim Ausbringen des Löschmittels entstehende Volumenreduzierung auszugleichen. In der Regel wird hierbei Luft von Aussen angesaugt. Eine weitere Alternative kann der Ausgleich der Volumenreduzierung durch ein Gas, z.B. Stickstoff, erfolgen, welches von Aussen dem Löschbehälter zugeführt wird.

    [0021] Als Fördereinrichtung ist es vorteilhaft, eine Pumpe zu verwenden, die zum Fördern bzw. zur Druckerhöhung von flüssigen Medien geeignet ist. Der Antrieb kann elektrisch oder pneumatisch erfolgen.

    [0022] Die verwendeten Rohrleitungen zum Fördern des synthetischen flüssigen Löschmittels können aus Metall, Kunststoff oder sonstig geeigneten Materialien bestehen. Die Rohrleitungen sind für die übliche Druckstufe von 16 bar ausgelegt, wie sie für konventionelle Wasseranlagen üblich sind.

    [0023] Bei den Düsen für das Ausbringen des synthetischen flüssigen Löschmittels handelt es sich um Düsen, wie sie für die Feinzerstäubung von Wasser verwendet werden, z.B. Voll- oder Hohlkegeldüsen.

    [0024] Vorteilhaft ist es, mehrere Fördereinrichtungen zwischen dem Löschmittelbehälter und den Düsen anzuordnen. Damit ist es möglich, das Löschmittel in unterschiedliche Bereiche auszubringen, in denen ein Löschvorgang durchgeführt werden soll.

    [0025] Statt eines Löschmittelbehälters kann auch vorteilhaft sein, mehrerer Löschmittelbehälter anzuordnen.

    [0026] Im zu überwachenden und zu löschenden oder zu inertisierenden Raum sind ein oder mehrere Konzentrationssensoren angeordnet, die als Sauerstoff- oder Löschmittelsensoren ausgebildet sind, deren erfasster Wert einen direkten Aufschluss auf die Löschmittelkonzentration im betreffenden Raum ermöglichen. Dieser Wert dient als Regelgröße für die auszubringende Löschmittelmenge. Dazu wird er an die Brandmelder- und/oder Steuerzentrale weitergegeben, die nach einem vorgegebenen Wert oder Grenzwert das Ausbringen der Löschmittelmenge über die Fördereinrichtung steuert. Um ein Alarmsignal zur erfassen, sind Ereignismelder angeordnet. Dabei kann es sich vorteilhafterweise um automatische Ereignismelder handeln. Diese erkennen Abweichungen vom Normalzustand der Umgebung wie z.B. Brandkenngrößen oder Signale, die auf eine thermische Zersetzung hindeuten und deren Ursache ein Brand bzw. ein Entstehungs- oder Schwelbrandbrand sein können oder physikalische Merkmale eines sonstigen Störfalls, der einen Brand zur Folge haben kann. Im weiteren werden die Signale, die der Ereignismelder erfasst, Brandsignale genannt.

    [0027] Vorzugsweise sind das Rauchmelder, CO-Melder, Brandgasmelder, Flammenmelder, Strahlungsmelder, Rauchansaugsysteme und manuelle Auslöseeinrichtungen wie Handfeuermelder.

    [0028] Die Brandmelde- und Steuerzentrale führt alle für die Funktion der Anlage erforderlichen Überwachungen, Steuerungen, Regelungen, Alarmierungen, Ab- bzw. Einschaltungen und Weiterleitungen von Betriebszuständen durch. Die Brandmelder- und Steuerzentrale kann sowohl mit der Fördereinrichtung als auch mit der Füllstandsüberwachungseinrichtung verbunden sein. Weiterhin erfasst und verarbeitet die Brandmelder- und/oder Steuerzentrale die Signale der Ereignismelder.

    [0029] Zur Übertragung von Steuersignalen an Sensoren bzw. Aktuatoren sind elektrische Steuerleitungen angeordnet.

    [0030] Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, dass sie kostengünstiger ist und einen geringeren technischen Aufwand erfordert im Vergleich zu bisherigen Anlagen mit synthetischen flüssigen Löschmitteln. Durch Lagerung des Löschmittels im Löschmittelbehälter, der nur bis zu 3 bar ausgelegt ist und die Ausbringung mit einer Fördereinrichtung, ist keine zusätzliche Druckbeaufschlagung des Löschmittels erforderlich, ein zusätzliches Speichervolumen im Druckbehälter des Löschmittels und/oder zusätzliche Druckbehälter mit dem Gas zur Druckbeaufschlagung entfallen. Auch Wartungs- und Servicearbeiten sind erleichtert und vereinfacht, da das Nachfüllen des Löschmittels nicht in Druckbehältern erfolgt.

    [0031] Im Folgenden wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel und einer Figur näher erläutert.

    [0032] Die Figur zeigt die schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Feuerlöschanlage, bei der ein Löschmittelbehälter 1 das flüssige synthetische Löschmittel FK-5-1-12 enthält, wobei im geschlossenen Löschmittelbehälter nur der Eigendruck vom Löschmittel bis zu 3 bar bei 21°C herrscht. Im Löschmittelbehälter ist eine Füllstandsüberwachung 2 angeordnet, die als mechanischer Schwimmer ausgeführt ist und mit der Brandmelder- und/oder Steuerzentrale 9 in Verbindung steht. Optional befindet sich am Löschmittelbehälter 1 eine Trocknungspatrone 3.1 mit Ventil 3.2 oder getrennt eine Trocknungspatrone 3.1 und ein Ventil 3.2 (getrennt nicht dargestellt). Damit kann Überdruck oberhalb von 3 bar und Unterdruck im Löschmittelbehälter 1 abgebaut werden. Bei der Trocknungspatrone 3.1 handelt es sich um ein Gerät, mit dem die nachströmende Luft bei Löschmittelentnahme entfeuchtet wird. Vom Löschmittelbehälter 1 führt eine Rohrleitung 5 zu den Düsen 6, über die das Löschmittel in den zu löschenden oder inertisierenden Raum in Form eines Gases verdampft wird, wobei eine Fördereinrichtung 4 in der Rohrleitung 5 das synthetische flüssige Löschmittel zu den Düsen 6 fördert.

    [0033] Da das synthetische flüssige Löschmittel an den Düsen gasförmig ausgebracht wird, also ein definierter Druck vorherrschen muss, funktioniert die gesamte Anlage ohne Druckmessung. Bei Anlagen, wo mehrere Löschbereiche von einem oder mehreren Löschmittelbehälter versorgt werden, sind in den Förderleitungen 5 Bereichsventile 11 angeordnet. Dieses dient zur selektiven Versorgung der Bereiche mit Lösch- oder Inertisierungsmittel.

    [0034] Zwischen der Fördereinrichtung und der Brandmelder- und Steuerzentrale 9 ist eine elektrische Leitung 10 angeordnet, die auf Drahtbruch und/oder Kurzschluss überwacht wird, mit der die Fördereinrichtung 4 ein, bzw. dann abgeschaltet werden kann, In einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt diese Abschaltung, wenn eine bestimmte Löschmittelkonzentration im zu löschenden Raum erreicht ist. Dazu ist mindestens ein Konzentrationssensor 7 angeordnet, der die aktuelle Sauerstoff- oder Löschmittelkonzentration misst und ein Signal an die Brandmelder- und/oder Steuerzentrale 9 weitergibt.

    [0035] Zum Erfassen eines konkreten Ereignisses im Schutzbereich wie einen Brand ist in diesem mindestens ein Ereignismelder angeordnet, der im Falle, dass er ein von den normalen Umgebungsbedingungen abweichendes Signal, welches eine potentielle Gefahrensituation wie einen Brand empfängt, ein Signal an die Brandmelder- und/oder Steuerzentrale 9 und somit einen Alarm auslöst und die Fördereinrichtung 4 aktiviert.

    Liste der verwendeten Bezugszeichen



    [0036] 
    1
    Löschmittelbehälter
    2
    Füllstandsüberwachung
    3
    3.1 Entfeuchtungsgerät, z.B. Trocknungspatrone mit Ventil
    3.2 Drucksicherung, z.B. Ventil
    4
    Fördereinrichtung
    5
    Rohrleitung
    6
    Düse
    7
    Konzentrationssensor
    8
    Ereignismelder
    9
    Brandmelder- und Steuerzentrale
    10
    elektrische Leitung
    11
    Bereichsventil



    Ansprüche

    1. Anlage zum Löschen und/oder Inertisieren mit synthetischem flüssigen Löschmittel, bestehend aus einem Löschmittelbehälter (1), einer Fördereinrichtung (4) für das Löschmittel, einer Rohrleitung (5) und Düsen (6), einer Brandmelder- und/oder Steuerzentrale (9), einem Ereignismelder (8), der Brandsignale erfasst und an die Brandmelder- und/oder Steuerzentrale (9) weitermeldet und mindestens einem Konzentrationssensor (7) im zu überwachenden und zu löschenden oder zu inertisierenden Raum,
    dadurch gekennzeichnet, dass der Löschmittelbehalter (1) nur für einen Betriebsdruck von bis zu 3 bar und die Rohrleitung (5) für eine Druckstufe von 16 bar ausgelegt sind,
    das synthetische flüssige Löschmittel eine nicht brennbare, nicht entflammbare, elektrisch nicht leitende Flüssigkeit mit einem Dampfdruck bei 21°C von 0,1 bis zu 3 bar darstellt, so dass das Löschmittel nach Austritt aus den Düsen in die Gasphase übergeht,
    sich am Löschmittelbehälter (1) eine Trocknungspatrone zum Entfeuchten nachströmender Luft bei Löschmittelentnahme, und ein Ventil zum Abbau von Überdrück oberhalb von 3 bar und Unterdruck im Löschbehälter (1) befindet,
    die Fördereinrichtung (4) zwischen dem Löschmittelbehälter (1) und den Düsen (6) in der Rohrleitung (5) angeordnet ist,
    zwischen der Fördereinrichtung (4) und der Brandmelder- und/oder Steuerzentrale (9) eine elektrische Leitung (10) angeordnet ist, die auf Drahtbruch und/oder Kurzschluss überwacht wird, mit der die Fördereinrichtung (4) ein bzw. abgeschaltet werden kann,
    wobei der mindestens eine Konzentrationssensor (7) einen Wert der Löschmittelkonzentration erfasst und als Regelgröße für die auszubringende Löschmittelmenge an die Brandmelder - und/oder Steuerzentrale (9) weitergibt,
    und die Brandmelder-·und/oder Steuerzentrale (9) nach einem vorgegebenen Wert oder Grenzwert der Regelgröße das Ausbringen der Löschmittelmenge über die Fördereinrichtung (4) steuert.
     
    2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschaltung der Löschmittelzufuhr über die Fördereinrichtung (4) durch dem mindestens einen Ereignismelder (8) erfolgt.
     
    3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das flüssige synthetische Löschmittel bei einer Temperatur von 21°C eine Dichte von 1.400 kg/m3 bis 1.800 kg/m3 aufweist.
     
    4. Feuerlöschanlage nach einem der Anspruche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das flüssige Löschmittel ein FK-5-1-12 (C4F9OCH3) oder ein Fluorketon darstellt.
     
    5. Feuerlöschanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Löschmittelbehälter (1) einen geschlossenen Löschmittelbehälter (1) darstellt, der aus Kunststoff oder Metall besteht.
     
    6. Feuerlöschanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Löschmittelbehälter (1) eine Füllstandsüberwachung (2) angeordnet ist.
     
    7. Feuerlöschanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Fördereinrichtung (4) eine elektrische oder eine pneumatisch betriebene Pumpe angeordnet ist.
     
    8. Feuerlöschanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Fördereinrichtungen (4) zwischen dem Löschmittelbehälter (1) und den Düsen (6) angeordnet sind.
     
    9. Feuerlöschanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Fördereinrichtung (4) und den Düsen (6) ein Bereichsventil (11) angeordnet ist.
     
    10. Feuerlöschanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllstandsüberwachung (2) mit der Brandmelder- und/oder Steuerzentrale (9) verbunden ist.
     
    11. Feuerlöschanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass als Ereignismelder (8) ein automatischer oder ein manueller Brandmelder angeordnet ist.
     


    Claims

    1. Installation for extinguishing and/or inerting with synthetic liquid extinguishing agent, comprising an extinguishing agent container (1), a conveyor device (4) for the extinguishing agent, a pipeline (5) and nozzles (6), a fire alarm and/or control centre (9), an incident alarm (8) which detects fire signals and transmits them to the fire alarm and/or control centre (9), and at least one concentration sensor (7) in the space which is intended to be monitored and extinguished or rendered inert,
    characterised in that the extinguishing agent container (1) is constructed only for an operating pressure of up to 3 bar and the pipeline (5) is constructed for a pressure stage of 16 bar,
    the synthetic liquid extinguishing agent constitutes a non-flammable, non-combustible electrically non-conductive liquid with a vapour pressure at 21°C of from 0.1 to 3 bar so that the extinguishing agent changes into the gas phase after being discharged from the nozzles,
    there is located on the extinguishing agent container (1) a drying cartridge for removing moisture from inflowing air when the extinguishing agent is removed and a valve for reducing excess pressure above 3 bar and reduced pressure in the extinguishing container (1),
    the conveying device (4) is arranged between the extinguishing agent container (1) and the nozzles (6) in the pipeline (5),
    there is arranged between the conveying device (4) and the fire alarm and/or control centre (9) an electrical line (10) which is monitored for wire breakage and/or short circuit and by means of which the conveying device (4) can be switched on or off,
    wherein the at least one concentration sensor (7) detects a value of the extinguishing agent concentration and transmits it as a control variable for the quantity of extinguishing agent which is intended to be discharged to the fire alarm and/or control centre (9),
    and the fire alarm and/or control centre (9) controls the discharge of the quantity of extinguishing agent via the conveying device (4) in accordance with a predetermined value or limit value of the control variable.
     
    2. Installation according to claim 1, characterised in that the switching-on of the extinguishing agent supply via the conveying device (4) is carried out by the at least one incident alarm (8).
     
    3. Installation according to claim 1 or 2, characterised in that the liquid synthetic extinguishing agent at a temperature of 21°C has a density of from 1400 kg/m3 to 1800 kg/m3.
     
    4. Fire extinguishing installation according to any one of claims 1 to 3, characterised in that the liquid extinguishing agent is an FK-5-1-12 (C4F9OCH3) or a fluoroketone.
     
    5. Fire extinguishing installation according to any one of claims 1 to 4, characterised in that the extinguishing agent container (1) constitutes a closed extinguishing agent container (1) which comprises plastics material or metal.
     
    6. Fire extinguishing installation according to any one of claims 1 to 5, characterised in that a filling level monitoring system (2) is arranged in the extinguishing agent container (1).
     
    7. Fire extinguishing installation according to any one of claims 1 to 6, characterised in that an electrical or a pneumatically operated pump is arranged as a conveying device (4) .
     
    8. Fire extinguishing installation according to claim 7, characterised in that a plurality of conveying devices (4) are arranged between the extinguishing agent container (1) and the nozzles (6).
     
    9. Fire extinguishing installation according to any one of claims 1 to 8, characterised in that between the conveying device (4) and the nozzles (6) a section valve (11) is arranged.
     
    10. Fire extinguishing installation according to any one of claims 1 to 8, characterised in that the filling level monitoring system (2) is connected to the fire alarm and/or control centre (9).
     
    11. Fire extinguishing installation according to any one of claims 1 to 9, characterised in that an automatic or a manual fire alarm is arranged as an incident alarm (8).
     


    Revendications

    1. Installation d'extinction et/ou d'inertisation à l'aide d'un agent d'extinction liquide synthétique, se composant d'un récipient d'agent d'extinction (1), d'un dispositif de transport (4) pour l'agent d'extinction, une conduite tubulaire (5) et des buses (6), d'une centrale de détection de fumées et/ou de commande (9), un détecteur d'événement (8) qui détecte des signaux d'incendie et transmet à la centrale de détection de fumées et/ou de commande (9) et au moins un capteur de concentration (7) dans l'espace à surveiller et à éteindre ou à inerter,
    caractérisée en ce que le récipient d'agent d'extinction (1) est conçu seulement pour une pression de service allant jusqu'à 3 bars et la conduite tubulaire (5) est conçue pour un niveau de pression de 16 bars,
    l'agent d'extinction liquide synthétique constitue un liquide non électroconducteur, non inflammable, non combustible avec une pression de vapeur à 21 °C de 0,1 à 3 bars de sorte que l'agent d'extinction passe après la sortie des buses en phase gazeuse,
    une cartouche de séchage se trouve sur le récipient d'agent d'extinction (1) pour la déshumidification d'air s'écoulant lors du prélèvement d'agent d'extinction, et une soupape de diminution de surpression supérieure à 3 bars et de dépression dans le récipient d'agent d'extinction (1),
    le dispositif de transport (4) est disposé entre le récipient d'agent d'extinction (1) et les buses (6) dans la conduite tubulaire (5),
    entre le dispositif de transport (4) et la centrale de détection de fumées et/ou de commande (9) une conduite électrique (10) est disposée, dont la rupture de fil et/ou le court-circuit est surveillé(e) avec lequel le dispositif de transport (4) peut être activé ou désactivé,
    dans lequel l'au moins un capteur de concentration (7) détecte une valeur de la concentration d'agent d'extinction et la transmet, comme grandeur de régulation pour la quantité d'agent d'extinction à répartir, à la centrale de détection de fumées et/ou de commande (9),
    et la centrale de détection de fumées et/ou de commande (9) commande selon une valeur prescrite ou valeur limite de la grandeur de régulation la répartition de la quantité d'agent d'extinction par le biais du dispositif de transport (4).
     
    2. Installation selon la revendication 1, caractérisée en ce que l'allumage de l'alimentation en agent d'extinction par le biais du dispositif de transport (4) est effectué par l'au moins un détecteur d'événement (8).
     
    3. Installation selon la revendication 1 ou 2, caractérisée en ce que l'agent d'extinction synthétique liquide à une température de 21 °C présente une densité de 1400 kg/m3 à 1800 kg/m3.
     
    4. Installation d'extinction selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que l'agent d'extinction liquide constitue un FK-5-1-12 (C4F9OCH3) ou un fluorocétone.
     
    5. Installation d'extinction selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisée en ce que le récipient d'agent d'extinction (1) constitue un récipient d'agent d'extinction (1) fermé qui se compose de matière plastique ou de métal.
     
    6. Installation d'extinction selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisée en ce qu'une surveillance de niveau (2) est agencée dans le récipient d'agent d'extinction (1).
     
    7. Installation d'extinction selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisée en ce qu'une pompe à fonctionnement électrique ou pneumatique est agencée comme dispositif de transport (4).
     
    8. Installation d'extinction selon la revendication 7, caractérisée en ce que plusieurs dispositifs de transport (4) sont agencés entre le récipient d'agent d'extinction (1) et les buses (6).
     
    9. Installation d'extinction selon l'une quelconque des revendications 1 à 8, caractérisée en ce qu'une soupape de zone (11) est agencée entre le dispositif de transport (4) et les buses (6).
     
    10. Installation d'extinction selon l'une quelconque des revendications 1 à 8, caractérisée en ce que la surveillance de niveau (2) est raccordée à la centrale de détection de fumées et/ou de commande (9).
     
    11. Installation d'extinction selon l'une quelconque des revendications 1 à 9, caractérisée en ce qu'un détecteur de fumées automatique ou manuel est agencé comme détecteur d'événement (8).
     




    Zeichnung








    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente