[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Realisierung
eines Ersatzes einer Glühlampe durch ein energiesparenderes Leuchtmittel für ein Lichtsignal
im schienengebundenen Verkehr, das in eine stellwerkseitige Sicherheitsüberwachung
einbezogen ist.
[0002] Nach wie vor kommt Lichtsignalen für die Steuerung von Verkehrsflüssen, insbesondere
zur Steuerung des schienengebundenen Verkehrs, eine überragende Bedeutung zu, auch
wenn beispielsweise in der Eisenbahntechnik mittlerweile Normen bestehen, die eine
Zugbeeinflussung ausschliesslich aufgrund von per Funk in den Führerstand einer Lokomotive
oder eines Steuerwagens übertragenen Informationen vorsehen (ETCS Level 2 und höher).
[0003] Derartige Lichtsignale sind derzeit noch zu einem weit überwiegenden Teil mit herkömmlichen
Glühlampen ausgestattet. Die begrenzte Lebensdauer derartiger Leuchtmittel stellt
jedoch ein sehr grosses Risiko für die Sicherheit des Verkehrs dar, weil nicht-leuchtende
Signalpunkte den eigentlich anzuzeigenden Signalbegriff gefährlich verfälschen können.
Aus diesem Grund stehen für die stellwerkseitige Überwachung der Funktion der Glühlampen
vor allen Dingen solche Massnahmen bereit, die aus dem üblicherweise von einer Glühlampe
aufgenommenen Lampenstrom auf die ordnungsgemässe Funktion derselben schliessen lassen.
[0004] Ebenso kann eine erhebliche (Personen-) Gefährdung typischerweise auch durch den
Vorgang des Lampenwechsels resultieren, weil hier oft bei Dunkelheit, schlechten Witterungsbedingungen
und mitunter auch unter erheblichem Zeitdruck gearbeitet werden muss. Besonders in
gebirgigen Gebieten sind zudem die Zugänge zu den Lichtsignalen teilweise recht exponiert,
beispielsweise auf Viadukten oder vor und nach Tunneln. Aufgrund der zunehmenden Automatisierung
der Leit- und Stellwerktechnik sind heutzutage auch viele Stationen nicht mehr besetzt,
was im Falle einer Störung dazu führt, dass die Anfahrtswege zur Behebung des Defekts
länger werden und dadurch sowohl die Steuerungsdauer resp. die Verspätungsminuten
zunehmen als auch die Kosten für die Beseitigung der Störung ansteigen.
[0005] In
US 2004/0070519 A1 «Compact light emitting diode retrofit lamp and method for traffic signal lights»
ist eine Signalleuchte offenbart, bei der Glühlampen durch LED-Leuchtmittel ersetzbar
sind. Dabei werden zu optischen Anpassung Fresnel Linsen eingesetzt. Die LED-Leuchtmittel
beinhalten dabei bereits eine eigene Energieversorgung.
[0006] Aufgrund der deutlich längeren Lebensdauer von LED-Leuchtmitteln und aufgrund der
Tatsache, dass die Glühfadenleuchtlampen mittel- bis langfristig ganz vom Markt verschwinden
werden, wird daher zunehmend bei einer Ausrüstung/Nachrüstung von neuen bzw. bestehenden
Signalanlagen dazu übergegangen, LED-Leuchtmittel einzusetzen. Diese LED-Leuchtmittel
verfügen oft über eine grössere Anzahl von in einem Array angeordneten Einzel-LEDs,
die zur Anzeige eines Signalbegriffs kollektiv zum Leuchten gebracht werden. Der Ausfall
einer Einzel-LED oder einer geringen Anzahl von Einzel-LEDs kann aufgrund der grossen
Anzahl von Lichtpunkte kaum ins Gewicht fallen, weshalb neben der gegenüber Glühlampen
erhöhten Lebensdauer der LED auch die Systemfehlerrate deutlich geringer ist.
[0007] Problematisch ist jedoch hinsichtlich einer Nachrüstung von bestehenden Signalen,
dass die neuen LED-Leuchtmittel mit den Glühlampen nicht kompatibel sind und daher
in der Regel hohe Kosten für die Erstellung neuer Signale anfallen und der bestehende
Signalaufbau zumindest teilweise zu verschrotten ist. Ebenso ist zu berücksichtigen,
dass die Anschaltung aus dem Stellwerk, und dabei sind zum grössten Teil noch Relaisstellwerke
betroffen, einen Austausch von Glühfadenlampe gegen LED-Lampe aufgrund der sehr unterschiedlichen
Kennlinien von Glühfadenlampe und LED-Lampe nicht problemfrei toleriert. Gerade die
Relaisstellwerke sind dabei vergleichsweise genau auf die Charakteristik der bisher
eingesetzten Glühfadenlampen abgestimmt, um Sicherheitaussagen der Güte SIL4 treffen
zu können. Eingriffe in die stellwerkseitige Regelungshardware sind dabei aber sehr
aufwendig und kostspielig, sodass diese Randbedingung quasi zum K.o.-Kriterium für
den Austausch von Glühfadenlampen gegen LED-Lampen werden kann.
[0008] Hierzu stellt die internationale Patentanmeldung
WO 2012/076313 A1 eine Vorrichtung zur Realisierung eines Ersatzes einer Glühfadenlampe durch ein energiesparenderes
Leuchtmittel für ein Lichtsignal im schienengebundenen Verkehr, das in eine stellwerkseitige
Sicherheitsüberwachung einbezogen ist, bereit. Diese Vorrichtung umfasst die folgenden
Komponenten:
- a) eine Anzahl von Leuchtmitteln, insbesondere LED-Leuchten, mit einer Leistungsversorgungsschnittstelle,
wobei die Anzahl von Leuchtmitteln zur Erzielung einer der Glühlampe analogen Leuchtstärke
weniger elektrische Leistung benötigt als die zu ersetzende Glühlampe;
- b) eine stellwerkseitige Schnittstelle zum Bezug von elektrischer Leistung aus dem
Stellwerk;
- c) ein Interface-Modul, das zwischen die stellwerkseitige Schnittstelle und die Spannungsversorgungsschnittstelle
geschaltet ist, wobei das Interface-Modul
c1) eine Steuerlogik umfasst, welche eine signalbegriffs- und/oder tageszeitabhängige
Kennlinie der zu ersetzenden Glühlampe kennt und die Leistungsabgabe an die Leistungsversorgungsschnittstelle
in Abhängigkeit von dem gewählten Signalbegriff und/oder der Tageszeit steuert;
c2) einen Spannungsmesser umfasst, der die an der stellwerkseitigen Schnittstelle
anliegende Spannung misst und an die Steuerlogik übermittelt;
c3) einen Leistungsaufnehmer umfasst, der von der Steuerlogik in Abhängigkeit von
der gemessenen Spannung so gesteuert wird, dass die an der stellwerkseitigen Schnittstelle
aufgenommene Leistung die Kennlinie der zu ersetzenden Glühlampe nachbildet und dabei
die überschüssige Leistung an einem Lastwiderstand in Wärme umsetzt.
[0009] Nicht selten ist dieser Lastwiderstand direkt im Gehäuse des Leuchtmittels (Signallaterne)
untergebracht, um eine kompakte Bauweise zu gewährleisten. Dies hat aber zur Folge,
dass sich die Komponenten im Inneren des Gehäuses erwärmen. Diese Wärme, die meist
nahe am Leuchtmittel an die Umgebung abgegeben wird, beeinflusst die Lebensdauer des
Leuchtmittels, des LED-Leuchtmittels, negativ. Dieser Effekt wird weiter verstärkt,
weil auch das Leuchtmittel selbst beim bestimmungsgemässen Betrieb einen Teil der
elektrischen Energie in Wärme umsetzt, was sich ebenfalls negativ auf die Lebensdauer
auswirkt.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und
ein Verfahren zur Realisierung eines Ersatzes einer Glühfadenlampe durch ein energiesparenderes
Leuchtmittel für ein Lichtsignal im schienengebundenen Verkehr, das in eine stellwerkseitige
Sicherheitsüberwachung einbezogen ist, anzugeben, bei denen der an dem Lichtsignal
zur Verfügung stehende Leistungsüberschuss möglichst auch mit Vorteil für die Lebensdauer
des Leuchtmittels genutzt werden kann.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine Vorrichtung und ein Verfahren gemäss
dem Patentanspruch 1 bzw. 4 gelöst. Im Einzelnen sind vorgesehen:
- a) eine Anzahl von Leuchtmitteln, insbesondere LED-Leuchten, mit einer Leistungsversorgungsschnittstelle,
wobei die Anzahl von Leuchtmitteln zur Erzielung einer der Glühlampe analogen Leuchtstärke
weniger elektrische Leistung benötigt als die zu ersetzende Glühlampe;
- b) eine stellwerkseitige Schnittstelle zum Bezug von elektrischer Leistung seitens
des Stellwerks;
- c) ein Interface-Modul, das zwischen die stellwerkseitige Schnittstelle und die Spannungsversorgungsschnittstelle
geschaltet ist, wobei das Interface-Modul:
c1) eine Steuerlogik umfasst, welche eine signalbegriffs- und/oder tageszeitabhängige
Kennlinie der zu ersetzenden Glühlampe kennt und die Leistungsabgabe an die Leistungsversorgungsschnittstelle
in Abhängigkeit von dem gewählten Signalbegriff und/oder der Tageszeit steuert;
c2) einen Spannungsmesser umfasst, der die an der stellwerkseitigen Schnittstelle
anliegende Spannung misst und an die Steuerlogik übermittelt;
c3) einen als Peltier-Element ausgestalteten Leistungsaufnehmer, der thermisch mit
der Anzahl von Leuchtmitteln gekoppelt ist, umfasst, der von der Steuerlogik in Abhängigkeit
von der gemessenen Spannung so gesteuert wird, dass die an der stellwerkseitigen Schnittstelle
aufgenommene Leistung die Kennlinie der zu ersetzenden Glühlampe nachbildet.
[0012] Auf diese Weise gelingt es mit der Vorrichtung und dem Verfahren ein LED-Leuchtmittel
als Ersatz für eine Glühfadenlampe so in das Lichtsignal einzufügen, dass im Stellwerk
davon keinerlei Notiz genommen wird. Die Spannungsmessung hilft dabei, die Leistungsaufnahme
der gesamte Vorrichtung mit den angeschalteten LED-Leuchtmittels der Leistungsaufnahme
der herkömmlichen Glühfadenlampe anzugleichen. Da die Steuerlogik genaue Kenntnis
der verschiedenen situationsbezogenen Kennlinien der zu ersetzenden Glühfadenlampe
hat, ist es möglich, die Kennlinie an der stellwerkseitigen Schnittstelle mit ausreichend
kleinen Zeitkonstanten nachvollziehen zu können, um eine vermeintliche Fehlerreaktion
im Stellwerk, im Besonderen in einem auf Stromstärken sehr sensitiven Relaisstellwerk,
sicher ausschliessen zu können. Dank dem Peltier-Element kann der Leistungsüberschuss
genutzt werden, im Peltier-Element selbst durch die Leistungsaufnahme der Umgebung
auf der einen Seite Wärme zu entziehen, also im Besonderen den LED-Leuchtmittel zumindest
teilweise die Verlustwärme zu entziehen, und diese auf der anderen Seite hinreichend
wärmetechnisch von den LED-Leuchtmitteln entfernt als Wärme an die Umgebung, zum Beispiel
das metallische Gehäuse des Lichtsignals, abzugeben. So kann auf der Seite des LED-Leuchtmittels
ein die Lebensdauer des Leuchtmittels erhöhender Kühleffekt erreicht werden, der einzig
durch die zur Verfügung stehende Überschussleistung erzielt wird.
[0013] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung können die Anzahl
von Leuchtmitteln und der Leistungsaufnehmer in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet
sein, sodass eine kompakte Bauweise möglich ist. Dabei kann die in der Regel metallische
Aussenwand des Gehäuses konkret zur Wärmeableitung des Peltier-Elements genutzt werden,
während die Kühlseite mit den Leuchtmitteln thermisch assoziiert ist.
[0014] Ausserdem kann es vorgesehen sein, dass das Peltier-Element so ausgestaltet ist,
dass über steuerbare Luftkanäle gekühlte oder erwärmte Luft in das Gehäuse geführt
werden kann. Somit ist es möglich, dass Gehäuse des Lichtsignals in gewisser Weise
zu klimatisieren, falls die mit besonderem Bezug zur Einstellung optimaler Betriebsbedingungen
für die Leuchtmittel vorteilhaft sein sollte. Dabei können kleine Ventilatoren in
den Luftkanälen angeordnet sein, die steuerbar betrieben werden können. Bei zu hoher
Temperatur im Gehäuse kann der Kühlkanal aktiviert werden, entsprechend bei zu niedriger
Temperatur der Warmluftkanal.
[0015] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung wrden nachfolgend anhand
der Zeichnung beispielsweise näher erläutert. Dabei zeigen:
Figur 1 in schematischer Darstellung eine Serienschaltung eines Interface-Moduls für
die Ansteuerung eines LED-Leuchtmittels aus herkömmlichen Relaisstellwerken gemäss
der WO 2012/076313 A1; und
Figur 2 in schematischer Darstellung das Prinzip der Messkette mit Rückführung, nach
welchem das Interface-Modul arbeitet und ein Peltier-Element ansteuert.
[0016] Die Grundfunktionalität eines LED-Signalgebers ist die optische Signalisierung für
den Eisenbahn-Fahrzeugführer. Dabei sind die Anforderungen aus der Zulassung richtig
zu interpretieren und die gültigen anwendbaren Normen und allenfalls Vorgaben des
Betreibers für Lichtstärke, Abstrahlcharakteristik, Farbort des emittierten Lichtes
und weiterer Parameter und Eigenschaften zu erfüllen.
[0017] Um die Kompatibilität zu einer Glühfadenlampe herzustellen, müssen die elektrischen
und teilweise beim eigentlichen Leuchtmittel auch die mechanischen Parameter übereinstimmen.
Für die Realisierung eines Interface Moduls IM von einer 40V/20W Glühfadenlampe auf
aktuell eine 12V/10W LED ist es entscheidend, die Funktionsweise zum Abgleich der
Lampenströme wie auch den Spannungsverlauf u=f(t) der Glühfadenlampe zu kennen. Dabei
spielen die Toleranzen von der Seite eines (Relais-)Stellwerks wie auch der Umwelteinflüsse
eine wichtige Rolle.
[0018] Das in Figur 1 gezeigte Interface-Modul IM hat mindestens drei Schnittstellen zum
Gesamtsystem Stellwerk 4 und Signal-Leuchtmittel 12 (hier LED-Leuchtmittel):
- Elektrische Schnittstelle 8 zum Stellwerk 4 (40V AC Schnittstelle oder AC gleichgerichtet)
- Elektrische Schnittstelle zum LED-Lichtpunkt 10 (12V/10W Schnittstelle)
- Mechanische Schnittstelle (Montage Ort, Montageart etc.)
- Diagnose bzw. Projektierungsschnittstelle.
[0019] Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Serienschaltung eines erfindungswesentlichen
Interface-Moduls IM für die Ansteuerung eines LED-Leuchtmittels 12 aus herkömmlichen
Relaisstellwerken 4. Das Interface-Modul IM befindet sich dabei in vorteilhafter Weise
direkt am LED-Leuchtmittel 12 und ist in ein Streckenkabel 14 vom Stellwerk 4 zum
LED-Leuchtmittel 12 zwischengeschaltet.
[0020] Die erforderliche Nachbildung der U-I Kennlinie der bisher eingesetzten 40V Glühfadenlampe
stellt dabei ein Must dar, denn bevor die Kennlinie durch das Interface-Modul IM nachgebildet
werden kann, muss die Spannung als realer Effektivwert (wie Glühfadenlampe) erfasst
werden können. Die Herausforderungen für die Kennliniennachbildung sind:
- Spannungs- und Leistungsmessung für alle möglichen Kurvenformen
- in Abhängigkeit der Spannungsmessung muss durch eine funktionale Verknüpfung im Interface-Modul
IM eine ohmsche Last (variabel) dazugeschaltet werden
[0021] Die Nachbildung der dynamischen Kennlinie ist ein wichtiger notwendiger Bestandteil
der Substitution von LED-Elektronik in den Relaisstellwerken 4. Dabei ist es besonders
bedeutsam, dass der Inrush-Strom (Anlaufstromüberhöhung der kalten Lampe) für das
einwandfreie Funktionieren (Anziehen der seriell im Leuchtmittelstrompfad betriebenen
Relais mit einem Schalten der Kontakte) (Zugsicherungsrelais ZU bzw. ZK Relais) erforderlich
ist.
[0022] Die Nachbildung der sogenannten "dynamischen Kennlinie" stellt eine durchaus anspruchsvolle
Aufgabe dar, weil diese aufgrund der sicherheitsbedingt kurzen Reaktionszeiten der
stellwerkseitigen Überwachung relativ genau zu überwachen ist.
[0023] Die mit dem Interface-Modul IM erreichte Leistungsbilanz (Leistungsbilanzierers)
lässt auch eine Serienschaltung von mehreren Interface Modulen zu. Die zu erreichende
Genauigkeit ist aufgrund der Serienspannung kleiner als ± 3-5 %. Bei der erstmaligen
Einschaltung des Interface Moduls IM wird ein identisch grosser Strom einer Glühlampe
erzeugt. Dies garantiert beispeilsweise bei den Domino-Stellwerken der Siemens Schweiz
AG, dass alle in Serie geschalten Relaisspulen korrekt anziehen.
[0024] Der im Interface-Modul IM eingesetzte Leistungsbilanzierer kann als Regelelement
vereinfacht dargestellt werden. Im einzelnen weist das Interface-Modul IM einen EMV-Schutz
22 und eine Steuerlogik 24 mit, der ein Modul zur internen Spannungsaufbereitung 28,
eine TRMS-Spannungsmessung 30, eine Einschaltstromautomatik 32, ein Modul zur Betriebsüberwachung
34 sowie Energie-Balancer 36 gekoppelt sind. Ein PWM-Leistungstreiber 21 erhält seine
Steuerungsdaten von der Steuerlogik 24 sowie einer Abschaltautomatik 26. Weiter sind
eine Service- und Konfigurationsschnittstelle 18 sowie eine Stromschnittstelle 38
und eine Lichtstromüberwachung 40 für das LED-Leuchtmittel 12 vorgesehen.
[0025] Die Spannung des Interface Moduls IM kann als Stromquelle mit fixen Parallelwiderständen
und einem variablen Widerstand (Leistungsbilanzierer mit PWM) dargestellt werden.
Die Verlustleistung der fixen Verbraucher (Elektronik d.h. FPGA oder CPU, Leistungsaufnahme
der LED, etc) werden durch Widerstände nachgebildet. Der Leistungsbilanzierer variiert
im Ersatzschaltbild die Verlustleistung durch eine Widerstandsänderung.

[0026] Die vorstehend aufgeführte Formel gibt den Leistungsverbrauch/Leistungsbilanz wieder.
Um die Leistungsaufnahme für den verwendeten LED-Bautyp konfigurieren zu können, wird
eine Service bzw. Projektierungsschnittstelle vorgesehen. Diese Schnittstelle ermöglicht
es, LED's mit der zum Bautyp passenden Stromquelle (Bsp. 1000mA, 500mA, 350mA etc.)
zu betreiben. Werden hocheffiziente LED's angesteuert, wird die entstehende grössere
nicht benötigte Leitung vom Leistungsbilanzierer erkannt und an einem entsprechenden
Peltier-Element 20 zur Erzeugung von mit dem LED-Leuchtmittel 12 assoziierter Kühlleistung
genutzt. Figur 2 zeigt eine derartige schematische Anordnung des Peltier-Elements
20 in einem Lichtsignalgehäuse 42. Die Realisation des Leistungsverbrauchs durch das
Peltier-Elememt 20 wird hauptsächlich von der Geschwindigkeit der benötigten Änderung
bestimmt. Um Schwingneigungen im Leuchtmittelsystem so klein wie möglich zu halten,
ist der Leistungsverbrauch des Peltier-Elements 20 mit PWM und einem Änderungsintervall
von etwa 10 bis 50 ms realisiert. In der zeichnerischen Darstellung der Figur 2 ist
das Peltier-Element 20 in dem Lichtsignalgehäuse 42 angeordnet, wobei eine Kühlseite
20a des Peltier-Elements 20 in der kältetechnisch gekoppelten Nähe zu dem LED-Leuchtmittel
12 angeordnet ist, während eine Wärmeseite 20b wärmetechnisch mit der Aussenseite
des Lichtsignalgehäuses 42 gekoppelt angeordnet ist.
[0027] Die Leistungsmessung des Interface Moduls IM ist stark abhängig von der Genauigkeit
der Eingangs- SpannungsMessung. Wenn die Eingangsspannung genügend genau gemessen
werden kann, so schaltet das Interface Modul IM die Lastregelung mittels PWM oder
ähnlicher Verfahren funktionssicher hinzu.
[0028] Das Ausfallverhalten des Interface Moduls IM bildet das Verhalten der Glühlampe so
gut und zuverlässig wie möglich nach. Das Einschaltverhalten überbrückt dabei auch
die Ausfallnachbildung zuverlässig. Die Trägheit wird mit einer guten Wiederholgenauigkeit
erreicht. Das Ausfallverhalten kann einerseits durch eine reaktivierbare Sicherung
oder durch einen gezielten Lastabwurf nachgebildet werden.
[0029] Auf der Kühlseite des Peltier-Elements 20a wird direkt in unmittelbarer Nähe zu dem
LED-Leuchtmittel gekühlt. Die Wärmeabfuhr ist gemäss der Erfahrungen aus langjährigen
Hardware-Projekten nicht einfach zu realisieren und wird meist unterschätzt. Um eine
genügend gute Konvektion zu erreichen, wird eine so grosse Fläche wie möglich verwendet.
Eine gangbare Lösung ist hier die Verwendung des bestehenden Metall-Gehäuses 42 der
Signallampe zur Verteilung der Wärme.
[0030] Die Erzielung von Kühlleistung für die LED-Leuchtmittel 12 ist hier anhand eines
Peltier-Elements 20 gezeigt. Grundsätzlich könnten zur Kühlung des Leuchtmittels aber
auch andere Kühlmittel, wie zum Beispiel ein Absorber-Kreis, ein Kompressor-Kreis,
oder ähnliche Kühlmittel, wie sie zum Beispiel für Kühlschränke bekannt sind, eingesetzt
werden.
1. Vorrichtung zur Realisierung eines Ersatzes einer Glühlampe durch ein energiesparenderes
Leuchtmittel (12) für ein Lichtsignal im schienengebundenen Verkehr, das in eine stellwerkseitige
Sicherheitsüberwachung einbezogen ist, umfassend:
a) eine Anzahl von Leuchtmitteln (12), insbesondere LED-Leuchten, mit einer Leistungsversorgungsschnittstelle,
wobei die Anzahl von Leuchtmitteln (12) zur Erzielung einer der Glühlampe analogen
Leuchtstärke weniger elektrische Leistung benötigt als die zu ersetzende Glühlampe
(2);
b) eine stellwerkseitige Schnittstelle (8) zum Bezug von elektrischer Leistung seitens
des Stellwerks (4);
c) ein Interface-Modul (IM), das zwischen die stellwerkseitige Schnittstelle (8) und
die Spannungsversorgungsschnittstelle (10) geschaltet ist, wobei das Interface-Modul
(IM):
c1) eine Steuerlogik (24) umfasst, welche eine signalbegriffs- und/oder tageszeitabhängige
Kennlinie der zu ersetzenden Glühlampe kennt und die Leistungsabgabe an die Leistungsversorgungsschnittstelle
(10) in Abhängigkeit von dem gewählten Signalbegriff und/oder der Tageszeit steuert;
c2) einen Spannungsmesser (30) umfasst, der die an der stellwerkseitigen Schnittstelle
(8) anliegende Spannung misst und an die Steuerlogik (24) übermittelt;
c3) einen als Peltier-Element ausgestalteten Leistungsaufnehmer (20), der thermisch
mit der Anzahl von Leuchtmitteln gekoppelt ist, umfasst, der von der Steuerlogik (24)
in Abhängigkeit von der gemessenen Spannung so gesteuert wird, dass die an der stellwerkseitigen
Schnittstelle (8) aufgenommene Leistung die Kennlinie der zu ersetzenden Glühlampe
nachbildet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anzahl von Leuchtmitteln (12) und der Leistungsaufnehmer (20) im einem gemeinsamen
Gehäuse angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Peltier-Element so ausgestaltet ist, dass über steuerbare Luftkanäle gekühlte
oder erwärmte Luft in das Gehäuse führbar ist.
4. Verfahren zur Realisierung eines Ersatzes einer Glühlampe durch ein energiesparenderes
Leuchtmittel (12) für ein Lichtsignal im schienengebundenen Verkehr, das in eine stellwerkseitige
Sicherheitsüberwachung einbezogen ist, umfassend:
a) Bereitstellen einer Anzahl von Leuchtmitteln (12), insbesondere LED-Leuchten, mit
einer Leistungsversorgungsschnittstelle, wobei die Anzahl von Leuchtmitteln (12) zur
Erzielung einer der Glühlampe analogen Leuchtstärke weniger elektrische Leistung benötigt
als die zu ersetzende Glühlampe;
b) Einrichten einer stellwerkseitige Schnittstelle (8) zum Bezug von elektrischer
Leistung seitens des Stellwerks (4);
c) Bereitstellen eines Interface-Modul (IM), das zwischen die stellwerkseitige Schnittstelle
(8) und die Spannungsversorgungsschnittstelle (10) geschaltet ist, wobei das Interface-Modul
(IM):
c1) eine Steuerlogik (24) umfasst, welche eine signalbegriffs- und/oder tageszeitabhängige
Kennlinie der zu ersetzenden Glühlampe kennt und die Leistungsabgabe an die Leistungsversorgungsschnittstelle
(10) in Abhängigkeit von dem gewählten Signalbegriff und/oder der Tageszeit steuert;
c2) einen Spannungsmesser (30) umfasst, der die an der stellwerkseitigen Schnittstelle
(8) anliegende Spannung misst und an die Steuerlogik (24) übermittelt;
c3) einen als Peltier-Element ausgestalteten Leistungsaufnehmer (20), der thermisch
mit der Anzahl von Leuchtmitteln (12) gekoppelt ist, umfasst, der von der Steuerlogik
(24) in Abhängigkeit von der gemessenen Spannung so gesteuert wird, dass die an der
stellwerkseitigen Schnittstelle (8) aufgenommene Leistung die Kennlinie der zu ersetzenden
Glühlampe nachbildet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anzahl von Leuchtmitteln (12) und der Leistungsaufnehmer (20) im einem gemeinsamen
Gehäuse angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Peltier-Element so ausgestaltet ist, dass über steuerbare Luftkanäle gekühlte
oder erwärmte Luft in das Gehäuse führbar ist.