[0001] Die Erfindung betrifft ein doppellagiges Röhrchen der Tabak verarbeitenden Industrie
und ein Verfahren zum Herstellen von doppellagigen Röhrchen der Tabak verarbeitenden
Industrie.
[0002] In der Tabak verarbeitenden Industrie werden Röhrchen, beispielsweise Pappröhrchen
oder Papierröhrchen, verwendet, um beispielsweise besondere Filter, wie einen Rezeßfilter
oder einen Hohlfilter, zur Verfügung zu stellen. Zudem dienen derartige Röhrchen auch
als Bestandteil eines Diffusers der dafür sorgt, dass ein nikotinhaltiger Rauch vergleichmäßigt
wird. Ein entsprechendes Röhrchen sollte eine gewisse Stabilität aufweisen, weswegen
es bekannt ist, mehrwandige Papierrohre herzustellen.
[0003] Aus
DE 25 56 332 A1 sind ein Verfahren und eine Maschine zum Herstellen eines mehrwandigen Papierrohres
für Rauchartikel-Mundstückhülsen bekannt, bei dem ein fortlaufender Papierstreifen,
dessen Breite zumindest den doppelten Umfang des herzustellenden Rohres entspricht,
stetig von einer Rolle abgezogen wird, wobei der Streifen in Längsrichtung durch Schwächen
mit einer Falzlinie versehen wird, durch die der Streifen in zwei Streifenabschnitte
unterteilt wird, wobei die beiden Streifenabschnitte entlang der Falzlinie zusammengefaltet
werden, wobei der zusammengefaltete Streifen zu einem doppelwandigen Rohr geformt
wird. Hierbei wird ein Verbinden der Enden des Papierstreifens durch Überlappung oder
Unterlappung des Papierstreifens mit der gefalzten und gebogenen Kante hergestellt.
[0004] EP 3 033 952 A2 offenbart ein doppellagiges Röhrchen der Tabak verarbeitenden Industrie sowie eine
Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Röhrchens.
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Qualität entsprechend hergestellter
mehrlagiger Röhrchen zu erhöhen und hierzu insbesondere ein Verfahren anzugeben, mittels
dessen die Qualität eines hergestellten Röhrchens verbessert werden kann.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein doppellagiges Röhrchen der Tabak verarbeitenden
Industrie, hergestellt aus einem ersten und einem zweiten Materialstreifenabschnitt,
wobei der erste Materialstreifenabschnitt eine erste Breite aufweist und der zweite
Materialstreifenabschnitt eine zweite Breite aufweist, wobei der erste und der zweite
Materialstreifenabschnitt um einander derart gewickelt sind, dass der erste Materialstreifenabschnitt
im Querschnitt kreisförmig oder oval geformt ist und die die erste Breite definierenden
Kanten auf Stoß liegen, wobei der zweite Materialstreifenabschnitt im Querschnitt
kreisförmig oder oval geformt ist und die die zweite Breite definierenden Kanten auf
Stoß liegen, wobei der zweite Materialstreifenabschnitt außen um den ersten Materialstreifenabschnitt
herum angeordnet ist, wobei die Stoßkanten des ersten und zweiten Materialstreifenabschnitts
in Umfangsrichtung zueinander versetzt sind, wobei die Dicke des ersten und zweiten
Materialstreifenabschnitts in einem Bereich von 38 µm bis 160 µm liegt, wobei zwischen
dem ersten und dem zweiten Materialstreifenabschnitt ein Positionsklebstoff als vollflächige
oder annähernd vollflächige Beleimung mit einer Auftragsdicke von 10 µm bis 80 µm
vorgesehen ist.
[0007] Überraschenderweise wurde festgestellt, dass bei einer Kombination einer entsprechenden
erfindungsgemäßen Dicke des Materialstreifenabschnitts mit einer erfindungsgemäßen
Auftragsdicke des Positionsklebstoffs als Beleimung eine nachhaltig hohe Qualität
von doppellagigen Röhrchen zur Verfügung steht.
[0008] Durch das erfindungsgemäße doppellagige Röhrchen der Tabak verarbeitenden Industrie
haben die auf Stoß angeordneten Kanten des ersten und des zweiten Materialstreifenabschnitts
an diesen Übergangsstellen eine sehr gut vorgebbare Rundheit, wodurch die Qualität
des hergestellten doppellagigen Röhrchens im Vergleich zum Stand der Technik deutlich
verbessert ist.
[0009] Unter einer Auftragsdicke wird im Rahmen der Erfindung die Dicke des Klebstoffs verstanden,
die beim Auftragen vorherrscht. Hierzu sei beispielsweise auf die
EP 2 974 798 A1 verwiesen, die eine Klebstoffspur bzw. Leimspur einer vorgebbaren Dicke herstellt.
Mittels einer dort beschriebenen Vorrichtung zum Auftragen einer Leimspur bzw. Klebstoffspur
auf einen Umhüllungsstreifen eines stabförmigen Produktes der Tabak verarbeitenden
Industrie kann eine sehr genau definierte Auftragsdicke einer Leimspur bzw. eines
Klebstoffauftrages erzielt werden. Der Gegenstand der
EP 2 974 798 A1 soll voll umfänglich in den Offenbarungsgehalt dieser Patentanmeldung aufgenommen
sein.
[0010] Der Positionsklebstoff ist im Rahmen der Erfindung der Klebstoff, der zwischen dem
ersten und zweiten Materialstreifenabschnitt bzw. einem ersten und einem zweiten Materialstreifen
angeordnet ist, der nach einem versetzten Zusammenführen des ersten und zweiten Materialstreifens
einen Überlapp des ersten und zweiten Materialstreifens angibt. In Bezug auf den ersten
und zweiten Materialstreifenabschnitt kann der Positionsklebstoff als der Klebstoff
angesehen werden, der an dem größeren Umfangsabschnitt zwischen den Stoßkanten angeordnet
ist. Auf dem kleineren Umfangsabschnitt zwischen den Stoßkanten ist ein sogenannter
Nahtklebstoff vorgesehen.
[0011] Die Auftragsdicke des Klebstoffs, insbesondere des Positionsklebstoffs und auch des
Nahtklebstoffs, entspricht nicht der Klebstoffdicke nach dem Zusammenfügen der Materialstreifen
bzw. dem gefertigten doppellagigen Röhrchen. Dies liegt darin begründet, dass zum
einen ein Aushärten des Klebstoffes stattfindet und zum anderen auch Klebstoff in
dem Materialstreifen aufgenommen wird.
[0012] Vorzugsweise ist die Dicke des ersten und des zweiten Materialstreifenabschnitts
in einem Bereich von 100 µm bis 140 µm, insbesondere 120 µm bis 130 µm, und/oder liegt
die Auftragsdicke des Positionsklebstoffs in einem Bereich von 10 µm bis 40 µm, insbesondere
15 µm bis 30 µm.
[0013] Vorzugsweise ist ein Nahtklebstoff zwischen dem ersten und dem zweiten Materialabschnitt,
insbesondere als vollflächige oder annähernd vollflächige Beleimung, mit einer Auftragsdicke
von 40 µm bis 120 µm, insbesondere 60 µm bis 100 µm, vorgesehen.
[0014] Vorzugsweise ist die Auftragsdicke des Nahtklebstoffs größer als die Auftragsdicke
des Positionsklebstoffs. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Dicke des Nahtklebstoffs
1,5 bis 3mal so dick ist wie die Auftragsdicke des Positionsklebstoffs.
[0015] Vorzugsweise liegt das Gewicht des ersten und/oder zweiten Materialstreifenabschnitts
in einem Bereich von 27 g/m
2 bis 125 g/m
2, insbesondere 60 g/m
2 bis 120 g/m
2, insbesondere 70 g/m
2 bis 110 g/m
2. Besonders bevorzugt ist das Gewicht des ersten und/oder zweiten Materialstreifenabschnitts
bzw. des ersten und/oder zweiten Materialstreifens bei 100 g/m
2.
[0016] Vorzugsweise liegt der Versatz der Stoßkanten der ersten und zweiten Materialstreifenabschnitte
zwischen 0,5 mm bis 3 mm, insbesondere zwischen 1,5 mm bis 2,5 mm.
[0017] Vorzugsweise liegt das Verhältnis der zweiten Breite zur ersten Breite zwischen 52
zu 48 und 50,5 zu 49,5. Das Verhältnis der zweiten Breite zur ersten Breite bzw. der
Materialstreifenabschnittsbreiten zueinander kann abhängig sein von dem Format des
Produkts der Tabak verarbeitenden Industrie, das mit dem Röhrchen versehen werden
soll. Beispielsweise kann bei einer Microslim-Zigarette mit einem Außendurchmesser
von 4,5 mm das Verhältnis der zweiten Breite zur ersten Breite im Bereich von 51,5
zu 48,5 liegen. Bei einer Superslim-Zigarette mit einem Außendurchmesser von beispielsweise
5,3 mm kann dieses Verhältnis bei 51,5 zu 48,9 liegen und bei einer Kingsize-Zigarette
mit einem Außendurchmesser von 7,4 mm kann dieses Verhältnis bei 50,5 zu 49,5 liegen.
[0018] Vorzugsweise ist ein innerer Stoß, der zwischen den Kanten des ersten Materialstreifenabschnitts
liegt, von 0,0 mm vorgesehen und ein äußerer Stoß zwischen den Kanten des äußeren
Materialstreifenabschnitts von 0,0 mm bis 0,4 mm vorgesehen.
[0019] Die Breite des Materialabschnitts bzw. der Materialabschnitte kann je nach Format
bei 26,5 mm bis 27,5 mm, 31,0 bis 32,5 mm und 44,5 mm bis 45,5 mm liegen. Die Materialabschnitte
bzw. Materialstreifen können aus Papier sein, das die entsprechende Dicke und das
entsprechende Gewicht wie oben angegeben hat. Das Papier kann einseitig oder beidseitig
farbig sein, es können Patches beispielsweise aus Aluminium oder anderen Materialien
aufgebracht sein oder das Papier kann mit einem Material bedampft sein, beispielsweise
kann eine Alukaschierung vorgesehen sein. Es kann auch eine Prägung oder ein Aufdruck
oder eine Stanzung vorgesehen sein. Als Klebstoff kann eine Klebstoffsorte oder auch
mehrere, beispielsweise zwei Klebstoffsorten, vorgesehen sein. Insbesondere kann ein
PVA-Kleber (Polyvinylacetat-Kleber) vorgesehen sein und gegebenenfalls zusätzlich
noch ein weiterer Hotmelt-Kleber. Zusätzlich kann ein Flavour aufgebracht sein, bevorzugt
auf den ersten Materialstreifenabschnitt. Vorzugsweise kann der Flavour dem Klebstoff
zugegeben sein.
[0020] Die Klebstoffmengen bzw. Leimmengen beim Nahtklebstoff können auch formatabhängig
sein. Beispielsweise können bei einer Microslim-Zigarette 6 g/500 m bis 20 g/500 m,
vorzugsweise 10 g/500 m Nahtklebstoff vorgesehen sein und bei einer Superslim-Zigarette
bzw. Kingsize-Zigarette 25 g/500 m bis 55 g/500 m, vorzugsweise 45 g/500 m Klebstoff
pro Nahtleimspur vorgesehen sein.
[0021] Die Klebstoffmengen des Positionsklebstoffs können auch in Abhängigkeit des Zigarettenformats
angepasst sein. So kann beispielsweise bei einer Microslim-Zigarette eine Leimmenge
von 10 g/500 m bis 60 g/500 m, vorzugsweise 20 g/500 m vorgesehen sein, bei einer
Superslim-Zigarette eine Leimmenge von 25 g/500 m bis 70 g/500 m, vorzugsweise 60
g/500 m und bei einer Kingsize-Zigarette eine Leimmenge von 35 g/500 m bis 80 g/500
m, vorzugsweise 55 g/500 m vorgesehen sein.
[0022] Das Leimauftragsbild ist vorzugsweise vollflächig.
[0023] Beim Klebstoff kann es sich beispielsweise um Polyvinylacetat (PVA oder PVAC) handeln.
Hierbei handelt es sich um einen thermoplastischen Kunststoff. Es können auch andere
Klebstoffe oder Leime Verwendung finden.
[0024] Erfindungsgemäß ist zwischen dem ersten und dem zweiten Materialstreifenabschnitt
ein Klebstoff im Wesentlichen vollflächig oder vollflächig vorgesehen. Unter einer
annähernd vollflächigen Beleimung wird insbesondere eine Beleimung verstanden, bei
der die Fläche eines Materialstreifenabschnitts zu wenigsten 80%, vorzugsweise wenigstens
90%, insbesondere vorzugsweise wenigstens 95% vollflächig beleimt ist.
[0025] Im Rahmen der Erfindung bedeutet ein auf Stoß Liegen von Kanten des jeweiligen Materialstreifenabschnitts,
dass diese Kanten aneinander stoßen oder einen kleinen Abstand voneinander haben.
[0026] Vorzugsweise ist Klebstoff zwischen wenigstens zwei Kanten insbesondere den Stirnseiten
der Kanten, vorgesehen. Insbesondere kann Klebstoff vorgesehen sein, um eine Lücke
zwischen den Kanten auszufüllen.
[0027] Besonders bevorzugt ist es, wenn Klebstoff zwischen allen Kanten vorgesehen ist.
Die möglicherweise vorliegende Lücke zwischen den Kanten ist somit vorzugsweise auch
mit Klebstoff befüllt. Die Dicke der Befüllung ist hierbei so, dass der Klebstoff
mit der Oberfläche des Materialstreifenabschnitts vorzugsweise fluchtet.
[0028] Vorzugsweise ist die erste Breite der Materialstreifenabschnitte kleiner als die
zweite Breite. Durch diese Maßnahme ist es möglich, ein doppellagiges Röhrchen anzugeben,
das insbesondere bei der äußeren Lage eine kleine Lücke oder keine Lücke zwischen
den Kanten bzw. den Stoßkanten aufweist.
[0029] Vorzugsweise ist der erste und/oder der zweite Materialstreifenabschnitt aus Papier
oder Pappe.
[0030] Ein besonders stabiles doppellagiges Röhrchen der Tabak verarbeitenden Industrie
ist dann zu erzielen, wenn vorzugsweise die Stoßkanten des ersten und zweiten Materialstreifenabschnitts
radial nicht fluchten bzw. radial zueinander nicht fluchten. Dieses bedeutet, dass
die Stoßkanten des ersten und zweiten Materialstreifenabschnitts in Umfangsrichtung
zueinander versetzt sind. Die Stoßkanten bzw. die entsprechenden Lücken zwischen den
Stoßkanten liegen dann in einem radialen Winkelabstand zueinander. Der radiale Winkelabstand
liegt bevorzugt zwischen 2° und 80°, insbesondere zwischen 5° und 45°, besonders bevorzugt
zwischen 10° und 45°.
[0031] Vorzugsweise entspricht die Dicke des ersten Materialstreifenabschnitts der Dicke
des zweiten Materialstreifenabschnitts. In diesem Fall ist die Qualität des hergestellten
Röhrchens besonders hoch.
[0032] Für den Fall, dass die Dicke des zweiten Materialstreifenabschnitts kleiner ist als
die Dicke des ersten Materialstreifenabschnitts, kann dafür gesorgt werden, dass der
verwendete Klebstoff schneller abbindet, so dass die Herstellungsgeschwindigkeit erhöht
werden kann.
[0033] Es wird eine Vorrichtung zur Herstellung von doppellagigen Röhrchen der Tabak verarbeitenden
Industrie angegeben, die die folgenden Merkmale umfasst:
- eine Materialstreifenzuführvorrichtung,
- eine Schneidvorrichtung zum längsaxialen Schneiden eines Basismaterialstreifens in
einen ersten Materialstreifen mit einer ersten Breite und einen zweiten Materialstreifen
mit einer zweiten Breite,
- eine Beleimvorrichtung, mittels der der erste und/oder zweite Materialstreifen beleimbar
ist,
- eine Zusammenführvorrichtung, mittels der der erste und der zweite Materialstreifen
zum Verkleben miteinander so zusammen geführt werden, so dass der erste und der zweite
Materialstreifen versetzt zueinander übereinander liegen, und
- eine Formatvorrichtung, in der aus den zusammengeführten ersten und zweiten Materialstreifen
ein rohrförmiger Strang hergestellt wird.
[0034] Bei der Materialstreifenzuführvorrichtung kann es sich um Zuführrollen handeln, über
die ein Materialstreifen einer entsprechenden Breite gefördert werden kann. Üblicherweise
wird ein derartiger Materialstreifen von einer Materialstreifenbobine angezogen und
in die entsprechende Vorrichtung gefördert.
[0035] Bei der Schneidvorrichtung, die sich in Förderrichtung des Materialstreifens anschließt,
handelt es sich um einen Längsschneider, der den Materialstreifen in längsaxialer
Richtung schneidet.
[0036] Die sich an die Schneidvorrichtung anschließende Beleimvorrichtung beleimt im Wesentlichen
vollflächig wenigstens einen der beiden Materialstreifen, d.h. den ersten und/oder
den zweiten Materialstreifen, wobei an dieser Stelle auch ein Bereich beleimt werden
kann, der als Naht dienen kann, d.h. bei dem in einer späteren Formatvorrichtung ein
Endabschnitt des zweiten Materialstreifens zum Verschließen einer Naht auf den ersten
Materialstreifen gedrückt wird. Dieser Bereich kann allerdings auch in einem nachfolgenden
Schritt entsprechend beleimt werden bzw. mit Klebstoff versehen werden. Bei der Beleimvorrichtung
kann es sich um eine Beleimvorrichtung handeln, die einer Beleimvorrichtung entspricht,
die in der
EP 2 974 798 A1 beschrieben ist.
[0037] An die Beleimvorrichtung schließt sich in Förderrichtung eine Zusammenführvorrichtung
an, die im Rahmen der Erfindung vorzugsweise eine Papierlagenverstellvorrichtung bzw.
Papierlageneinstellvorrichtung umfasst, mittels der die seitliche Lage, d.h. eine
relative Lage des ersten und des zweiten Materialstreifens zueinander, und zwar quer
zur Förderrichtung, eingestellt werden kann, um nur einen teilweisen Überlapp des
ersten und zweiten Materialstreifens vorzusehen, so dass von der Breite dieser Materialstreifen
gesehen ein Teil nach links und ein Teil nach rechts übersteht.
[0038] Die Vorrichtung zur Herstellung von doppellagigen Röhrchen der Tabak verarbeitenden
Industrie stellt zunächst erst einmal einen rohrförmigen Strang her aus wenigstens
zwei Lagen eines Materialstreifens. Dieser rohrförmige Strang kann dann anschließend
abgelängt werden, beispielsweise durch eine übliche Messervorrichtung. Es kann auch
zunächst vorgesehen sein, den hergestellten rohrförmigen Strang einer weiteren Maschine
zuzuführen, beispielsweise einer Filterstrangmaschine oder einer Tabakstrangmaschine,
um um den rohrförmigen Strang und/oder in den rohrförmigen Strang hinein ein Filtermaterial
bzw. Filtersegment und/oder ein Tabakmaterial bzw. Tabaksegment einzubringen. Am Ende
kann dann ein Umhüllungsmaterialstreifen um den dann gebildeten Strang herum gewickelt
werden, um dann abschließend entsprechende Stäbe mit den darin enthaltenen doppellagigen
Röhrchen abzulängen.
[0039] Zudem ist eine Separiervorrichtung vorgesehen, die den ersten Materialstreifen oder
den zweiten Materialstreifen von dem jeweils anderen Materialstreifen in Förderrichtung
nach der Schneidvorrichtung räumlich trennt. Hierdurch kann eine sehr genaue Positionierung
und Zusammenführung des ersten und des zweiten Materialstreifens erfolgen, so dass
die relative seitliche Lage zueinander genau eingestellt werden kann. Zudem wird für
diesen Fall auch eine saubere Beleimung nur eines Materialstreifens ermöglicht.
[0040] Hierbei ist es insbesondere bevorzugt, wenn eine erste Fläche des ersten und eine
erste Fläche des zweiten Materialstreifens, die in die gleiche Richtung zeigen, nach
dem Zusammenfügen des ersten und zweiten Materialstreifens immer noch in die gleiche
Richtung zeigen. Es kann alternativ auch vorgesehen sein, den ersten und zweiten Materialstreifen
nach dem Schneiden relativ zueinander um 180° zu verdrehen, damit eine vor dem Schneiden
vorliegende erste Oberfläche, die in zwei erste Oberflächen mit gleicher Orientierung
geschnitten wird, so zusammengefügt wird, dass die ersten Oberflächen des ersten und
zweiten Materialstreifens zueinander angeordnet sind.
[0041] Außerdem ist zwischen der Zusammenführvorrichtung und der Formatvorrichtung eine
erste Heizvorrichtung vorgesehen. Mittels der ersten Heizvorrichtung kann der Klebstoff
vorausgehärtet werden, so dass der erste und der zweite Materialstreifen zusammengehalten
werden und noch verformbar sind, und zwar vorzugsweise so, dass die Form nach einem
Verbiegen von alleine schon im Wesentlichen hält.
[0042] Vorzugsweise sieht die Beleimvorrichtung eine vollflächige oder annähernd vollflächige
Beleimung des ersten und/oder des zweiten Materialstreifens vor.
[0043] Vorzugsweise ist zwischen der Zusammenführvorrichtung und der Formatvorrichtung,
insbesondere zwischen der ersten Heizvorrichtung und der Formatvorrichtung, eine Nahtbeleimungsvorrichtung
vorgesehen. Die Nahtbeleimungsvorrichtung wird dann verwendet, wenn die vorherige
Beleimvorrichtung keine vollflächige Beleimung vorsieht. Gemeint ist die Beleimung,
die nicht in der queraxialen Richtung vollflächig vorgenommen wurde und somit erst
mittels der Nahtbeleimungsvorrichtung ein Leim bzw. ein Klebstoff aufgetragen wird,
der zum Schließen der Naht dient. Quer zur Längsachse sollte vorzugsweise eine vollständige
Beleimung durch die Beleimvorrichtung und auch die Nahtbeleimungsvorrichtung vorgenommen
werden.
[0044] Vorzugsweise umfasst die Formatvorrichtung eine zweite Heizvorrichtung. Die zweite
Heizvorrichtung kann beispielsweise in dem Oberformat der Formatvorrichtung angeordnet
sein und dient insbesondere vorzugsweise zum vollständigen Abbinden des Nahtklebstoffs.
[0045] Es kann auch eine alternative Variante vorgesehen sein, beispielsweise die gezeigte
Vorrichtung einer üblichen Strangmaschine vorzuschalten und in der üblichen Strangmaschine
eine üblicherweise verwendete Nahtplätte als weitere Heizvorrichtung zu verwenden.
In dieser bevorzugten Ausführungsform einer entsprechenden Maschine der Tabak verarbeitenden
Industrie kann dann mit einer deutlich verbesserten Laufstabilität ein entsprechender
rohrförmiger Strang und damit entsprechende doppellagige Röhrchen der Tabak verarbeitenden
Industrie hergestellt werden.
[0046] Es ist eine Ablängvorrichtung stromabwärts der Formatvorrichtung vorgesehen, um aus
dem rohrförmigen Strang Röhrchen abzuschneiden.
[0047] Wie erwähnt, ist eine Maschine der Tabak verarbeitenden Industrie mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung versehen, wobei eine Strangmaschine der erfindungsgemäßen Vorrichtung
nachgeschaltet ist.
[0048] Die Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren zum Herstellen von doppellagigen Röhrchen
der Tabak verarbeitenden Industrie gelöst, wobei die folgenden Verfahrensschritte
vorgesehen sind:
- Fördern eines Basismaterialstreifens in längsaxialer Förderrichtung,
- längsaxiales Schneiden des Basismaterialstreifens in einen ersten Materialstreifen
mit einer ersten Breite und einen zweiten Materialstreifen mit einer zweiten Breite,
- Beleimen wenigstens des zweiten Materialstreifens,
- versetztes Zusammenführen des ersten und des zweiten Materialstreifens, so dass der
erste und der zweite Materialstreifen übereinander gelegt werden, wobei in dem Bereich,
in dem der erste und der zweite Materialstreifen miteinander durch das versetzte Zusammenführen
verklebt werden beim Beleimen ein Positionsklebstoff mit einer Auftragsdicke zwischen
10 µm und 80 µm, insbesondere zwischen 10 µm und 40 µm, insbesondere zwischen 15 µm
und 30 µm, aufgetragen wird,
- Formen der übereinander gelegten Materialstreifen in einen rohrförmigen Strang und
- Ablängen des Strangs in doppellagige Röhrchen.
[0049] Vorzugsweise geschieht das Beleimen vollflächig oder annähernd vollflächig. Eine
Unterbrechung der Beleimung auf der Fläche kann beispielsweise dort vorliegen, wo
eine Naht des anderen Umhüllungsmaterialstreifens liegt. Insbesondere kann dort, wo
eine Lücke des benachbarten Umhüllungsmaterialstreifens bzw. des benachbarten ersten
oder zweiten Materialstreifens liegt, und zwar zwischen den Kanten bzw. Stoßkanten
des jeweiligen Materialstreifens, eine Leimunterbrechung vorliegen. An dieser Stelle
kann allerdings auch eine Beleimung vorgesehen sein, so dass tatsächlich eine vollflächige
Beleimung geschieht.
[0050] Vorzugsweise bedeutet ein versetztes Zusammenführen ein in der Breite der Streifen
zueinander versetztes Verkleben.
[0051] Vorzugsweise wird oder werden ein oder zwei Bereiche auf dem zweiten Materialstreifen
mit einem Nahtklebstoff einer Auftragsdicke von 40 µm bis 120 µm, insbesondere 60
µm bis 100 µm, versehen.
[0052] Vorzugsweise ist der erste Materialstreifen schmaler als der zweite Materialstreifen,
wobei der zweite Materialstreifen außen um den ersten Materialstreifen angeordnet
wird oder ist, wobei insbesondere das Verhältnis einer zweiten Breite des zweiten
Materialstreifens zu einer ersten Breite des ersten Materialstreifens zwischen 52
zu 48 und 50,5 zu 49,5 liegt.
[0053] Vorzugsweise wird eine Sorte Klebstoff für den Positionsklebstoff und eine andere
Sorte Klebstoff für den Nahtklebstoff verwendet. Es kann auch eine Sorte Klebstoff
sowohl für den Positionsklebstoff als auch den Nahtklebstoff vorgesehen sein.
[0054] Vorzugsweise werden die zusammengeführten Materialstreifen beim und/oder nach dem
Formen erwärmt. Hierdurch härtet dann der Klebstoff insbesondere vollständig aus.
[0055] Vorzugsweise wird der Nahtklebstoff vor dem Zusammenführen der Materialstreifen aufgetragen.
Der Nahtklebstoff kann also zusammen mit dem Positionsklebstoff aufgetragen werden
bzw. gleichzeitig mit diesem aufgetragen werden, also vor einem Zusammenführen der
Materialstreifen. Alternativ kann dieses nach dem Zusammenführen der Materialstreifen
oder sowohl davor als auch danach geschehen. In der letzten Variante kann ein erster
Nahtklebstoff in dem Moment aufgetragen werden, wenn auch der Positionsklebstoff aufgetragen
wird und eine weitere oder ergänzende Nahtklebstoffauftragung stattfinden, wenn die
Materialstreifen zusammengeführt worden sind.
[0056] Vorzugsweise werden mehrlagige, insbesondere doppellagige Röhrchen aus Materialstreifenabschnitten,
die vorzugsweise aus Pappe oder Papier sind, hergestellt, bei denen es keine überlappenden
Nähte gibt. Hierdurch werden Röhrchen mit einer sehr konstanten Dicke hergestellt
bzw. zur Verfügung gestellt, wodurch qualitativ sehr hochwertige doppellagige Röhrchen
der Tabak verarbeitenden Industrie ermöglicht sind. Aufgrund des Verzichts auf die
Nahtüberlappung wird eine sehr gute Rundheit erzielt. Das doppellagige Röhrchen wird
aus einem vorzugsweise annähernd doppelt so breiten Papierstreifen hergestellt, und
zwar im Vergleich zum Umfang des Röhrchens, wobei der Papierstreifen längs in zwei
leicht unterschiedlich breite Streifen geschnitten wird, wobei die beiden erzeugten
Papierstreifen auf getrennten Wegen anschließend geführt werden und vorzugsweise der
breitere und später außen liegende Streifen beleimt wird, wobei vorzugsweise alle
Leimspuren gleichzeitig aufgetragen werden. Die beiden Papierstreifen werden dann
übereinander gelegt und die übereinander gelegten Papierstreifen dem Format einer
Formatvorrichtung zugeführt, um hieraus einen rohrförmigen Strang zu bilden und die
Naht zu schließen.
[0057] Vorzugsweise ist die vorgestellte Vorrichtung Bestandteil einer modularen Einschubvorrichtung,
die beispielsweise vorzugsweise zwischen einer Strangmaschine der Tabak verarbeitenden
Industrie und einer Filtertowaufbereitungsmaschine angeordnet werden kann.
[0058] Während der rohrförmige Strang aus doppellagigen Materialstreifen hergestellt wird,
wird ein entsprechend aufbereitetes Filtertow durch eine entsprechende Einschubvorrichtung
und oberhalb der Formatvorrichtung gefördert und in einen Einlaufbereich der Strangmaschine
eingebracht.
[0059] Der rohrförmige Strang wird auch in den Einlaufbereich eingebracht, so dass das Filtertow
beispielsweise um oder in den rohrförmigen Strang eingebracht werden kann, um so Filterstäbe
herstellen zu können.
[0060] Es kann auch vorgesehen sein, dass kein weiteres Filtertowmaterial verwendet wird,
sondern die Strangmaschine dazu dient, ein dreilagiges Röhrchen herzustellen. Hierbei
wird die dritte Lage als dritter Materialstreifen über einen Papierlauf der Strangmaschine
im Einzugsbereich oder Einlauf der Formatvorrichtung zugeführt. Im Papierlauf vor
der Formatvorrichtung wird der dritte Materialstreifen, insbesondere vollflächig,
verleimt und auf Stoß um den rohrförmigen Strang gewickelt, also nachdem der rohrförmige
Strang schon hergestellt wurde. Hierbei sind die Stoßkanten des Stoßes des dritten
Materialstreifens wenigstens versetzt zu der Stoßkante des zweiten Materialstreifens.
Der dritte Materialstreifen kann aus einem anderen Material sein als der erste und
der zweite Materialstreifen. Beispielsweise kann der dritte Materialstreifen aus Papier,
Folie, gecrimptem Papier, elektrisch leitendem Material oder Tabakfolie sein.
[0061] Es könnte auch eine Zweistrangfiltertowaufbereitungsvorrichtung verwendet werden,
um einen Koaxialfilter aus dem doppellagigen Röhrchen bzw. dem doppellagigen rohrförmigen
Strang herzustellen. Ein Filtertowstrang wird dann um den doppellagigen rohrförmigen
Strang angeordnet und der andere Filtertowstrang wird in den rohrförmigen Strang eingebracht.
So kann nach einem entsprechenden Ablängen in doppellagige Röhrchen ein Koaxialfilter
hergestellt werden. Hierzu wird beispielsweise auf dem hergestellten rohrförmigen
Strang aus doppellagigen Materialstreifen eine Ankernaht in Form eines Klebstoffes
aufgebracht, damit das Filtertow auch auf dem rohrförmigen Strang hält. Bei der Herstellung
des Koaxialfilters können das erste Filtermaterial und das zweite Filtermaterial unterschiedlich
zueinander sein.
[0062] Vorzugsweise wird ein doppellagiges Röhrchen, das vorstehend als erfindungsgemäß
oder bevorzugt beschrieben ist, als mundseitiges Endstück oder als Mittelstück zwischen
zwei Filtersegmenten eines Filters einer Filterzigarette oder eines Filters eines
stabförmigen Artikels der Tabak verarbeitenden Industrie verwendet. Hierbei wird unter
einem stabförmigen Artikel der Tabak verarbeitenden Industrie insbesondere eine Zigarette
bzw. Filterzigarette verstanden aber auch ein Zigarillo, eine Zigarre, ein HnB-Produkt
(Heat not Burn) oder eine E-Zigarette verstanden.
[0063] Weitere Merkmale der Erfindung werden aus der Beschreibung erfindungsgemäßer Ausführungsformen
zusammen mit den Ansprüchen und den beigefügten Zeichnungen ersichtlich. Erfindungsgemäße
Ausführungsformen können einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale
erfüllen.
[0064] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben,
wobei bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten
ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen wird. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Schnittdarstellung durch einen doppellagigen Materialstreifen in
einer Schnittebene quer zur Längsachse der Materialstreifen,
- Fig. 2
- ein entsprechend hergestelltes erfindungsgemäßes doppellagiges Röhrchen in einer schematischen
Schnittdarstellung,
- Fig. 3
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung von doppellagigen Röhrchen in schematischer
Darstellung und
- Fig. 4
- eine schematische Schnittdarstellung durch einen Filter, der ein doppellagiges Röhrchen
aufweist.
[0065] In den Zeichnungen sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente und/oder Teile
mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer erneuten Vorstellung jeweils
abgesehen wird.
[0066] Fig. 1 zeigt in einer schematischen Schnittdarstellung quer zur Längsachse von zwei
Materialstreifen 11 und 12 den Zustand des ersten Materialstreifens 11 und des zweiten
Materialstreifens 12, nachdem diese zusammengefügt worden sind. Hierbei ist zu erkennen,
dass der erste Materialstreifen 11 auf seiner Oberseite einen Positionsklebstoff 17,
beispielsweise einen Leim, aufweist. Auf den Positionsklebstoff 17 aufgelegt ist der
zweite Materialstreifen 12.
[0067] Der erste Materialstreifen 11 weist links und rechts Kanten 13 und 14 auf und der
zweite Materialstreifen 12 links und rechts Kanten 15 und 16.
[0068] Es ist zudem auf dem ersten Materialstreifen 11 eine Nahtbeleimung 18 vorgenommen
worden, die dazu dient, mit dem rechts über den ersten Materialstreifen 11 überstehenden
Teil des zweiten Materialstreifens 12 eine Verklebung vorzusehen. Es können auch Nahtbeleimungsstreifen
vorgesehen sein, beispielsweise ein Nahtbeleimungsstreifen 18 auf der einen Seite
des ersten Materialstreifens 11 und ein weiterer Nahtbeleimungsstreifen auf der entgegengesetzten
Seite des Materialstreifens 11. Die Beleimung 17 kann zur gleichen Zeit wie die Beleimung
18 vorgenommen werden oder, wie vorstehend schon angegeben, im Nachhinein, und zwar
vor der Formung des Röhrchens bzw. des rohrförmigen Strangs, in einer Formatvorrichtung.
[0069] Nach Durchlaufen der Formatvorrichtung ergibt sich in dieser Konstellation ein doppellagiger
rohrförmiger Strang bzw. nach dem Ablängen dieses Stranges ein doppellagiges Röhrchen,
das im Querschnitt in Fig. 2 schematisch dargestellt ist. Hier liegt dann der erste
Materialstreifenabschnitt 11 im Inneren, wobei die Kanten 13 und 14 auf Stoß bzw.
mit wenig Abstand voneinander angeordnet sind.
[0070] Dieser Stoßbereich 21 ist radial nicht fluchtend mit dem Stoßbereich 20 des zweiten
Umhüllungsmaterialstreifens 12. Dort liegen auch die Kanten 15 und 16 auf Stoß bzw.
mit einem kleinen Abstand voneinander versehen. Die Lücken der Stoßbereiche 20 und
21 können auch mit einem Klebstoff versehen sein. Im Fall der Fig. 2 ist allerdings
kein Klebstoff vorgesehen. Im Gegensatz zum Stand der Technik ergibt sich eine bessere
Rundheit, da eine Überlappung der Kante 16 beispielsweise mit dem zweiten Umhüllungsmaterialstreifen
12 eben nicht vorgesehen ist, sondern ein Fluchten bzw. eine im Wesentlichen kreisförmige
Außenkontur.
[0071] Durch das Versetzen der Stoßbereiche 20 und 21 in Umfangsrichtung ist ein sehr sicherer
Verschluss des hergestellten doppellagigen Röhrchens 10 ermöglicht. Außerdem wird
hierdurch eine erhöhte Stabilität der doppellagigen Röhrchen 10 erzielt, da die Schwachstellen
der einzelnen Lagen voneinander beabstandet sind.
[0072] Die Dicken des ersten Materialstreifenabschnitts 11 und des zweiten Materialstreifenabschnitts
12 zueinander können unterschiedlich oder im Wesentlichen gleich groß sein. Bei unterschiedlichen
Dicken ist es bevorzugt, wenn der äußere Materialstreifenabschnitt, nämlich Materialstreifenabschnitt
12, dünner ist als der erste Materialstreifenabschnitt 11. Erfindungsgemäße und bevorzugte
Dicken sind vorstehend beschrieben.
[0073] Fig. 3 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung von doppellagigen
Röhrchen 10 der Tabak verarbeitenden Industrie. In diesem Ausführungsbeispiel sind
mehrere Varianten der erfindungsgemäßen Vorrichtung gleichzeitig dargestellt.
[0074] Von einer nicht dargestellten Bobine wird ein entsprechend breiter Basismaterialstreifen
24 in Förderrichtung 34 abgezogen und über Rollen 41 gelenkt. Es schließt sich eine
Schneidvorrichtung 23 an eine Materialstreifenzuführvorrichtung 22 an. In der Schneidvorrichtung
23 wird der Basismaterialstreifen 24 in Längsrichtung geschnitten. Die Schneidvorrichtung
23 ist ein Längsschneider.
[0075] Die geschnittenen Materialstreifen in Form eines ersten Materialstreifens 25 und
eines zweiten Materialstreifens 26 werden noch parallel über eine weitere Umlenkrolle
41 gefördert, um dann mittels eines Querförderers 32 in Form einer Umlenkrolle voneinander
getrennt zu werden. Der zweite Materialstreifen 26 wird nach einer weiteren Umlenkung
mittels einer Beleimvorrichtung 27 im Wesentlichen vollständig beleimt, und zwar zumindest
über die gesamte Länge. Diese Beleimvorrichtung 27 kann beispielsweise den Bereich
einer Naht auslassen, muss dies allerdings nicht notwendigerweise.
[0076] Der erste Materialstreifen 25 wird getrennt von dem zweiten Materialstreifen 26 gefördert
und mittels der Versatzvorrichtung 29 in Querrichtung zur Förderrichtung versetzt,
so dass in dem Zugrollenpaar 28, mittels der eine Vereinigung des ersten Materialstreifens
25 mit dem zweiten Materialstreifen 26 geschieht, ein versetztes Aufeinanderliegen
der Materialstreifen 25 und 26 erzielt wird. Die Materialstreifen liegen beispielsweise
an dieser Stelle so vor, wie in Fig. 1 schematisch dargestellt.
[0077] Anschließend ist eine Heizvorrichtung 35 vorgesehen, mittels der der aufgebrachte
Leim bzw. der aufgebrachte Klebstoff 17 vorgehärtet wird. Für den Fall, dass schon
eine Nahtbeleimung stattgefunden hat, werden die übereinander gelegten Materialstreifen
25 und 26 einer Formatvorrichtung 30 zugeführt. Sofern die Nahtbeleimung noch nicht
stattgefunden hat, findet diese mittels der Nahtbeleimungsvorrichtung 36 statt, die
zwischen der Heizvorrichtung 35 und der Formatvorrichtung 30 angeordnet ist.
[0078] In der Formatvorrichtung drückt der Einlauffinger 44 die Materialstreifen nach unten
auf das Formatband 43, das über entsprechende Umlenkrollen 41 endlos durch die Formatvorrichtung
30 geführt wird.
[0079] In der Formatvorrichtung werden die Materialstreifen in eine runde Form oder eine
ovale Form auf bekannte Weise umgeformt. Das Oberformat ist hierbei als beheiztes
Oberformat 37 ausgebildet, um den Leim bzw. den Klebstoff 17 weiter abzubinden.
[0080] Anschließend können aus dem so gebildeten Strang 31 mittels der Ablängvorrichtung
38 entsprechend doppellagige Röhrchen in gewünschter Länge abgeschnitten werden.
[0081] Alternativ kann an dieser Stelle vorgesehen sein, dass noch keine Röhrchen abgelängt
werden, sondern der rohrförmige Strang 31 in eine Strangmaschine 40 eingebracht wird.
[0082] Hierzu kann auf der einen Seite vorgesehen sein, einfach nur den hergestellten rohrförmigen
Strang in die Strangmaschine 40 einzubringen und dort mit einer in Fig. 3 nicht dargestellten
Heizung den Klebstoff weiter aushärten zu lassen. Für diesen Fall ist eine sehr schnelle
Fertigung von entsprechenden Röhrchen 10, die aus dem dann endgültig ausgehärteten
Strang in der Strangmaschine 40 abgelängt werden, möglich.
[0083] Alternativ kann beispielsweise ein Filtertow 46 aus einer Filtertowaufbereitungsvorrichtung,
die in Fig. 3 nicht dargestellt ist, die allerdings in Fig. 3 rechts von der dargestellten
Vorrichtung angeordnet wäre, oberhalb des Formates 30 über die erfindungsgemäße Vorrichtung
geführt werden und durch ein Zugrollenpaar 42 in Förderrichtung 47 der Strangmaschine
40 zugeführt werden. Das Filtertow 46 kann dann beispielsweise um den rohrförmigen
Strang 31 herum angeordnet werden.
[0084] Damit das Filtertow an dem rohrförmigen Strang 31 hält, wird mittels einer Ankernahtvorrichtung
45 ein Klebstoff, beispielsweise auch PVA, auf den rohrförmigen Strang 31 aufgebracht.
In der Strangmaschine 40 kann entsprechend ein Umhüllungsmaterialstreifen um den Strang
aus einem innenliegenden rohrförmigen Strang und einem außen herum liegenden Filtertow
in einer Formatvorrichtung gewickelt werden und so ein entsprechender Filter hergestellt
werden.
[0085] Ein hierzu passender Filter ist in Fig. 4 beispielsweise schematisch dargestellt.
Der Filter ist hier mit der Bezugsziffer 50 versehen. Das Röhrchen 10 liegt innen,
außen liegt ein Filtertow 48 und darum herum ist ein Umhüllungsmaterial 49 angeordnet.
[0086] Die Leimvorrichtung 27 und die Nahtbeleimungsvorrichtung 36 können als Flachdüsen,
Spinnsprühdüsen oder gemäß
EP 2 974 798 A1 ausgebildet sein. Es wird hier vorzugsweise ein flächiger Auftrag von Klebstoff bzw.
Leim vorgenommen.
[0087] Die Heizvorrichtung 35 kann optional vorgesehen sein. Diese dient im Wesentlichen
zum Voraushärten bzw. Vorhärten des Klebstoffs.
[0088] Zum genauen Ausrichten der Papierbahnen relativ zueinander, insbesondere um den richtigen
Versatz in der Breite einzustellen, können entsprechende Sensoren vorgesehen sein,
die die Lage der Kanten der Materialstreifen erkennen. Es können dann entsprechende
Regelmechanismen vorgesehen sein, um die Lage der Materialstreifen zueinander zu regeln.
[0089] Zum leichteren Rundformen, insbesondere von dicken Papieren oder Pappen, kann ein
Vorbiegen des Materialstreifens unmittelbar vor der Formatvorrichtung oder unmittelbar
nach dem Längsschneider erfolgen.
[0090] Das doppellagige Röhrchen kann einen Innendurchmesser von beispielsweise 3 mm bis
8 mm aufweisen.
[0091] Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden sowie auch
einzelne Merkmale, die in Kombination mit anderen Merkmalen offenbart sind, werden
allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen. Erfindungsgemäße Ausführungsformen
können durch einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale erfüllt sein.
Im Rahmen der Erfindung sind Merkmale, die mit "insbesondere" oder "vorzugsweise"
gekennzeichnet sind, als fakultative Merkmale zu verstehen.
Bezugszeichenliste
[0092]
- 10
- Röhrchen
- 11
- erster Materialstreifenabschnitt
- 12
- zweiter Materialstreifenabschnitt
- 13
- Kante
- 14
- Kante
- 15
- Kante
- 16
- Kante
- 17
- Positionsklebstoff
- 18
- Nahtklebstoff
- 20
- Stoßbereich
- 21
- Stoßbereich
- 22
- Materialstreifenzuführvorrichtung
- 23
- Schneidvorrichtung
- 24
- Basismaterialsteifen
- 25
- erster Materialstreifen
- 26
- zweiter Materialstreifen
- 27
- Beleimvorrichtung
- 28
- Zugrollenpaar
- 29
- Versatzvorrichtung
- 30
- Formatvorrichtung
- 31
- Strang
- 32
- Querförderer
- 34
- Förderrichtung
- 35
- Heizvorrichtung
- 36
- Nahtbeleimungsvorrichtung
- 37
- beheiztes Oberformat
- 38
- Ablängvorrichtung
- 40
- Strangmaschine
- 41
- Umlenkrolle
- 42
- Zugrollenpaar
- 43
- Formatband
- 44
- Einlauffinger
- 45
- Ankernahtauftragvorrichtung
- 46
- Filtertowstreifen
- 47
- Förderrichtung
- 48
- Filtertow
- 49
- Umhüllungsmaterial
- 50
- Filter
1. Doppellagiges Röhrchen (10) der Tabak verarbeitenden Industrie, hergestellt aus einem
ersten und einem zweiten Materialstreifenabschnitt (11, 12), wobei der erste Materialstreifenabschnitt
(11) eine erste Breite aufweist und der zweite Materialstreifenabschnitt (12) eine
zweite Breite aufweist, wobei der erste und der zweite Materialstreifenabschnitt (11,
12) um einander derart gewickelt sind, dass der erste Materialstreifenabschnitt (11)
im Querschnitt kreisförmig oder oval geformt ist und die die erste Breite definierenden
Kanten (13, 14) auf Stoß liegen, wobei der zweite Materialstreifenabschnitt (12) im
Querschnitt kreisförmig oder oval geformt ist und die die zweite Breite definierenden
Kanten (15, 16) auf Stoß liegen, wobei der zweite Materialstreifenabschnitt (12) außen
um den ersten Materialstreifenabschnitt (11) herum angeordnet ist, wobei die Stoßkanten
(13-16) des ersten und zweiten Materialstreifenabschnitts (11, 12) in Umfangsrichtung
zueinander versetzt sind, wobei die Dicke des ersten und zweiten Materialstreifenabschnitts
(11, 12) in einem Bereich von 38 µm bis 160 µm liegt, wobei zwischen dem ersten und
dem zweiten Materialstreifenabschnitt (11, 12) ein Positionsklebstoff (17) als vollflächige
oder annähernd vollflächige Beleimung mit einer Auftragsdicke von 10 µm bis 80 µm
vorgesehen ist.
2. Röhrchen (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke des ersten und des zweiten Materialstreifenabschnitts (11, 12) in einem
Bereich von 100 µm bis 140 µm, insbesondere 120 µm bis 130 µm liegt, und/oder wobei
die Auftragsdicke des Positionsklebstoffs (17) in einem Bereich von 10 µm bis 40 µm,
insbesondere 15 µm bis 30 µm, liegt.
3. Röhrchen (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Nahtklebstoff (18) zwischen dem ersten und dem zweiten Materialstreifenabschnitt
(11, 12), insbesondere als vollflächige oder annähernd vollflächige Beleimung, mit
einer Auftragsdicke von 40 µm bis 120 µm, insbesondere 60 µm bis 100 µm, vorgesehen
ist.
4. Röhrchen (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewicht des ersten und/oder oder zweiten Materialstreifenabschnitts (11, 12)
in einem Bereich von 27 g/m2 bis 125 g/m2, insbesondere 60 g/m2 bis 120 g/m2, insbesondere 70 g/m2 bis 110 g/m2, liegt.
5. Röhrchen (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Versatz der Stoßkanten (13-16) der ersten und zweiten Materialstreifenabschnitte
(11, 12) zwischen 0,5 mm bis 3 mm, insbesondere zwischen 1,5 mm bis 2,5 mm, liegt.
6. Röhrchen (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der zweiten Breite zur ersten Breite zwischen 52 zu 48 und 50,5 zu
49,5 liegt.
7. Verfahren zum Herstellen von doppellagigen Röhrchen (10) der Tabak verarbeitenden
Industrie mit den folgenden Verfahrensschritten:
- Fördern eines Basismaterialstreifens (24) in längsaxialer Förderrichtung (34),
- längsaxiales Schneiden des Basismaterialstreifens (24) in einen ersten Materialstreifen
(25) mit einer ersten Breite und einen zweiten Materialstreifen (26) mit einer zweiten
Breite,
- Beleimen wenigstens des zweiten Materialstreifens (26), wobei insbesondere das Beleimen
vollflächig oder annähernd vollflächig geschieht.
- versetztes Zusammenführen des ersten und des zweiten Materialstreifens (25, 26),
so dass der erste und der zweite Materialstreifen (25, 26) übereinander gelegt werden,
wobei in dem Bereich, in dem der erste und der zweite Materialstreifen (25, 26) miteinander
durch das versetzte Zusammenführen verklebt werden, beim Beleimen ein Positionsklebstoff
(17) mit einer Auftragsdicke zwischen 10 µm und 80 µm, insbesondere zwischen 10 µm
und 40 µm, insbesondere zwischen 15 µm und 30 µm, aufgetragen wird,
- Formen der übereinander gelegten Materialstreifen (25, 26) in einen rohrförmigen
Strang (31), und
- Ablängen des Strangs (31) in doppellagige Röhrchen (10).
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder zwei Bereiche auf dem zweiten Materialstreifen (26) mit einem Nahtklebstoff
(18) einer Auftragsdicke von 40 µm bis 120 µm, insbesondere 60 µm bis 100 µm, versehen
wird oder werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Materialstreifen (25) schmaler ist als der zweite Materialstreifen (26)
und dass der zweite Materialstreifen (26) außen um den ersten Materialstreifen (25)
angeordnet wird oder ist, wobei insbesondere das Verhältnis einer zweiten Breite des
zweiten Materialstreifens (26) zu einer ersten Breite des ersten Materialstreifens
(25) zwischen 52 zu 48 und 50,5 zu 49,5 liegt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Sorte Klebstoff für den Positionsklebstoff (17) und eine andere Sorte Klebstoff
für den Nahtklebstoff (18) verwendet wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Nahtklebstoff (18) vor und/oder nach dem Zusammenführen der Materialstreifen
(25, 26) aufgetragen wird.