[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ferseneinheit für eine Gleitbrettbindung
umfassend einen Basiskörper zur Befestigung an einem Gleitbrett, einen Bindungskörper,
welcher um eine quer zu einer Gleitbrettlängsachse verlaufende Querachse verschwenkbar
gelagert ist, so dass er zwischen einer Eingriffsstellung zum Halten eines Fersenabschnitts
eines Schuhs und einer Freigabestellung zur Freigabe des Fersenabschnitts des Schuhs
verstellbar ist, und eine Bremsanordnung mit einem Bremselement, welches zwischen
einer Bremsstellung zur Abbremsung eines zugeordneten Gleitbretts und einer Fahrstellung
ohne Abbremsung des Gleitbretts bewegbar ist. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung
eine Gleitbrettbindung, welche eine Ferseneinheit der vorstehend genannten Art aufweist.
[0002] Ferseneinheiten der oben beschriebenen Art sind beispielsweise als Teil herkömmlicher
Alpin-Abfahrtsbindungen seit langem bekannt. Sie umgreifen in der Eingriffsstellung
einen Vorsprung an der Ferse des Skischuhs. Zum Öffnen der Bindung kann die Ferseneinheit
nach hinten gekippt werden, um den Schuh nach oben hin freizugeben. Ein Beispiel für
eine solche Ferseneinheit ist in der
EP 2 695 647 A1 offenbart.
[0003] Die aus der
EP 2 695 647 A1 bekannte Ferseneinheit umfasst eine Bremsanordnung, welche in Abhängigkeit von der
Stellung des Bindungskörpers arretiert oder dearretiert ist. Hierzu ist am Bindungskörper
ein fester Vorsprung vorgesehen, der in der nach vorne gekippten Eingriffsstellung
des Bindungskörpers die Bremsanordnung dearretiert, sodass sie bremsbereit ist. Zum
Verstellen der Bindung in eine Tourenstellung, in welcher ein vorderer Abschnitt des
Schuhs an einer Vordereinheit der Bindung schwenkbar gelagert ist und der Fersenabschnitt
des Schuhs nach oben abheben kann, ist die Ferseneinheit zunächst nach hinten zu verkippen,
das heißt in Öffnungsstellung zu verstellen, und anschließend muss das Bremspedal
niedergedrückt werden, um die Bremsanordnung hinter einen Arretiervorsprung zu drücken
und die Bremse in der Fahrstellung zu arretieren. Dies hat den Nachteil, dass zwei
nicht-intuitive Bedienvorgänge notwendig sind, um die Bindung in die Tourenstellung
zu verstellen: Zum einen ein Verkippen in Öffnungsrichtung, was dem Nutzer das Gefühl
vermittelt, dass die Bindung zum Ein- und Aussteigen geöffnet ist, jedoch nicht für
eine Benutzung bereit ist, und zum anderen das Niederdrücken des Bremspedals, was
möglicherweise vergessen werden könnte. Darüber hinaus ist in der bekannten Bindung
die Bereitstellung einer zusätzlichen Steighilfe unerlässlich, da die nach hinten
verkippte Ferseneinheit den Schuh nicht mehr unterstützen kann.
[0004] Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Ferseneinheit
für eine Gleitbrettbindung sowie eine Gleitbrettbindung bereitzustellen, mit welchen
eine vereinfachte und intuitive Verstellung in eine Tourenstellung ermöglicht ist
und welche einen einfachen Aufbau aufweisen.
[0005] Nach einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wir die oben genannte Aufgabe
gelöst durch eine Ferseneinheit für eine Gleitbrettbindung umfassend: einen Basiskörper
zur Befestigung an einem Gleitbrett, einen Bindungskörper, welcher um eine quer zu
einer Gleitbrettlängsachse verlaufende Querachse verschwenkbar gelagert ist, so dass
er zwischen einer Eingriffsstellung zum Halten eines Fersenabschnitts eines Schuhs
und einer Freigabestellung zur Freigabe des Fersenabschnitts des Schuhs verstellbar
ist, eine Bremsanordnung mit einem Bremselement, welches zwischen einer Bremsstellung
zur Abbremsung eines zugeordneten Gleitbretts und einer Fahrstellung ohne Abbremsung
des Gleitbretts bewegbar ist, sowie ein Bremsarretierelement, welches beweglich an
dem Bindungskörper angebracht ist, so dass es durch einen Benutzer verstellbar ist
zwischen einer Arretierstellung, in welcher das Bremsarretierelement die Bremsanordnung
in der Fahrstellung arretiert, und einer Dearretierstellung, in welcher die Bremsanordnung
zur Verstellung in die Bremsstellung freigegeben ist, und eine von dem Bremsarretierelement
separate Steighilfe, welche in eine aktive Position verstellbar ist, in welcher sie
einen Fersenabschnitt eines Schuhs in einer vorbestimmten Höhe über einer Gleitbrettebene
unterstützt. Insbesondere kann die vorbestimmte Höhe größer sein als die Höhe der
Oberseite des Bindungskörpers in der Eingriffsstellung, sodass eine zusätzliche Steighilfe
für ein Gehen im steileren Gelände bereitgestellt wird.
[0006] Nach einem wichtigen Merkmal der Erfindung ist ein Bremsarretierelement vorgesehen,
welches beweglich an dem Bindungskörper angebracht ist. Die bewegliche Lagerung am
Bindungskörper erlaubt die Verstellung zwischen Arretierstellung und Dearretierstellung
unabhängig von einer Schwenkbewegung des Bindungskörpers an sich. Das bedeutet, dass
der Bindungskörper in der nach vorne verschwenkten Eingriffsstellung sowohl in einer
Tourenstellung verwendet werden kann, in welcher das Bremsarretierelement in die Arretierstellung
verstellt ist und die Bremsanordnung in der Fahrstellung arretiert, als auch in einer
Abfahrtsstellung verwendet werden kann, in welcher das Bremsarretierelement in die
Dearretierstellung verstellt ist und die Bremsanordnung zur Verstellung in die Bremsstellung
freigibt. Der Benutzer kann somit durch die manuelle Verstellung des Bremsarretierelements
entscheiden, ob die Bremse arretiert ist oder dearretiert ist, und ob dementsprechend
die Ferseneinheit in der Tourenstellung oder in der Abfahrtsstellung verwendet werden
soll. Diese Benutzung ist einfach und intuitiv.
[0007] Darüber hinaus ermöglicht die erfindungsgemäße Ferseneinheit eine funktionelle Ausgestaltung
in der Art, dass die nach hinten gekippte Freigabestellung des Bindungskörpers tatsächlich
nur für die Funktion des Ein- und Aussteigens vorbehalten ist, während die nach vorne
gekippte Eingriffsstellung nur für die Benutzungszustände der Bindung vorgesehen ist,
nämlich für die Abfahrtsstellung oder für die Tourenstellung, je nach Position des
Bremsarretierelements. Auf diese Weise wird eine Fehlbedienung der Ferseneinheit weitestgehend
vermieden.
[0008] Der Bindungskörper kann vorteilhaft derart ausgestaltet sein, dass er an seiner dem
Gleitbrett abgewandten Oberseite einen Schuhauflageabschnitt ausbildet, auf welchem
sich der Gleitbrettschuh von oben her abstützen kann, wenn der Bindungskörper in die
Eingriffsstellung verschwenkt ist. In der Tourenstellung, in welcher ein vorderer
Abschnitt des Schuhs an einer Vordereinheit schwenkbar gelagert ist, kann somit der
Bindungskörper gleichzeitig als Steighilfe dienen. Alternativ oder zusätzlich kann
das Bremsarretierelement einen Schuhauflageabschnitt ausbilden, auf welchem sich ein
Fersenabschnitt des Schuhs in einer Tourenstellung der Ferseneinheit abstützen kann.
Mit anderen Worten kann das Bremsarretierelement einen Schuhauflageabschnitt aufweisen,
welcher dann, wenn das Bremsarretierelement in die Arretierstellung verstellt ist,
nach oben weist.
[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Bremsarretierelement
an einem dem Bindungskörper abgewandten Abschnitt einen ersten Arretierabschnitt aufweist,
welcher in der Arretierstellung an einem zweiten Arretierabschnitt anschlägt, der
an der Bremsanordnung ausgebildet ist, wobei sich der zweite Arretierabschnitt bei
einem Übergang der Bremsanordnung von der Fahrstellung zur Bremsstellung hin in einer
Richtung vom Gleitbrett weg bewegt. Eine solche Arretierung durch Anschlagen des ersten
Arretierabschnitts am zweiten Arretierabschnitt kann mechanisch in besonders einfacher
Weise die erfindungsgemäße Arretierung realisieren. Da Teile der Bremsanordnung vorteilhaft
unterhalb des Fersenabschnitts des Schuhs angeordnet sind und sich beim Übergang von
der Fahrstellung zur Bremsstellung hin nach oben bewegen, kann dieser Abschnitt der
Bremsanordnung vorteilhaft für die Arretierung durch das Bremsarretierelement ausgenutzt
werden.
[0010] Ist das Bremsarretierelement schwenkbar am Bindungskörper gehalten, so kann vorteilhaft
die Richtung der Bewegung des zweiten Arretierabschnitts vom Gleitbrett weg zumindest
bewegungsabschnittsweise zu einer Schwenkachse des Bremsarretierelements hin verlaufen.
Im Ergebnis übt die Bewegung des zweiten Arretierabschnitts (zumeist Feder-vorgespannt
zur Bremsstellung hin) kein Drehmoment auf das Bremsarretierelement aus, sodass das
Bremsarretierelement in der Arretierstellung bleibt.
[0011] Der vorstehend beschrieben zweite Arretierabschnitt kann vorteilhaft an einer an
sich bekannten Pedalanordnung der Bremsanordnung ausgebildet sein, wobei die Pedalanordnung
ein Pedal für den Fersenabschnitt des Schuhs aufweist, und wobei die Pedalanordnung
derart ausgebildet ist, dass ein Niederdrücken des Pedals in einer Richtung zum Gleitbrett
hin eine Bewegung der Bremsanordnung von der Bremsstellung zur Fahrstellung hin bewirkt.
Eine solche Pedalanordnung hat den Vorteil, dass ein an der Ferseneinheit gehaltener
Schuh das Pedal niederdrückt und somit die Bremsanordnung in der Fahrstellung hält,
während im Falle einer Sturzauslösung der Ferseneinheit und eines Ablösens des Schuhs
das Pedal freigegeben wird und sich die Bremsanordnung in die Bremsstellung verstellen
kann, um ein unbeabsichtigtes Weggleiten des Gleitbretts talabwärts zu verhindern.
In der oben beschrieben Ausführungsform kann die Pedalanordnung somit eine Doppelfunktion
zur Verhinderung eines Verlusts des Gleitbretts einerseits und zur Bereitstellung
des zweiten Arretierabschnitts andererseits haben.
[0012] Vorteilhaft ist die Bremsanordnung durch ein Federmittel in die Bremsstellung vorgespannt,
wobei das Arretierelement in der Arretierstellung durch die Spannung des Federmittels
in dieser Stellung gehalten ist. Auf diese Weise wird das Bremsarretierelement zuverlässig
in der Arretierstellung gehalten.
[0013] Ein weiteres Federmittel kann vorgesehen sein, um das Bremsarretierelement in die
Dearretierstellung vorzuspannen. Dies kann von Vorteil sein, wenn das Bremsarretierelement
aus dem Eingriff mit der Bremsanordnung gelöst ist, also dearretiert ist. Dann stellt
das zusätzliche Federmittel eine definierte Dearretierposition des Bremsarretierelements
sicher und verhindert ein versehentliches Arretieren der Bremse.
[0014] In einer technisch besonders einfachen Variante der vorliegenden Erfindung kann das
Bremsarretierelement ein an dem Bindungskörper angelenkter Hebel sein. Ein solcher
Hebel ist für den Benutzer einfach und intuitiv zwischen den beiden Stellungen, Arretierstellung
und Dearretierstellung, verstellbar. In Frage kommt vorteilhaft ein um eine quer zur
Gleitbrettlängsachse verlaufende Achse verschwenkbarer Hebel, sodass der Hebel platzsparend
nach vorne beziehungsweise nach hinten geklappt werden kann. Insbesondere wird daran
gedacht, dass der Hebel in der Arretierstellung schräg in Vorwärtsrichtung und zum
Gleitbrett hin weist und in der Dearretierstellung in Rückwärtsrichtung weg verschwenkt
ist. In der Arretierstellung kann der Hebel somit vorteilhaft einer Aufwärtsbewegung
des zweiten Arretierabschnitts (beispielsweise der Pedalanordnung) entgegen gerichtet
sein und diese blockieren, während er in der Dearretierstellung in Rückwärtsrichtung
aus dem Bewegungsbereich des zweiten Arretierabschnitts beziehungsweise des Schuhs
weg verschwenkt ist.
[0015] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass
in der Freigabestellung des Bindungskörpers das Bremsarretierelement durch den Benutzer
verstellbar ist zwischen einer inaktiven und einer aktiven Stellung, wobei dann, wenn
das Bremsarretierelement in die aktiven Stellung gestellt ist und die Bremsanordnung
in die Bremsstellung gestellt ist, eine Verstellung des Bindungskörpers in die Eingriffsstellung
eine Verstellung der Bremsanordnung von der Bremsstellung in die Fahrstellung sowie
eine Arretierung der Bremsanordnung in der Fahrstellung bewirkt. Auf diese Weise kann
die Verstellbewegung zur Verstellung der Bremsanordnung in die Fahrstellung in einem
gemeinsamen Bewegungsablauf zusammen mit der Verstellung des Bindungskörpers von der
Freigabestellung in die Eingriffsstellung erfolgen. Dieser Bedienschritt ist dann
identisch für die Verstellung in die Abfahrtsstellung sowie auch für die Verstellung
in die Tourenstellung, sodass der Nutzer lediglich durch den vorgelagerten Schritt
der Verstellung des Bremsarretierelements in die aktive Stellung oder in die inaktive
Stellung vorgibt, ob sich die Ferseneinheit am Ende in der Tourenstellung oder in
der Abfahrtsstellung befinden soll. Diese vorgelagerte Bewegung kann leichtgängig
beziehungsweise gegen eine geringere Federkraft erfolgen als die Verstellung des Bindungskörpers
und daran gekoppelte Verstellung der Bremsanordnung.
[0016] In einer Ferseneinheit der oben beschriebenen Variante kann vorzugsweise eine durch
das Bremsarretierelement arretierte Bremsanordnung durch Verstellung des Bindungskörpers
von der Eingriffsstellung in die Freigabestellung dearretiert werden. Damit wird die
Bremsanordnung bremsbereit geschaltet, sobald der Benutzer den Bindungskörper in die
Freigabestellung schaltet, sodass die Gefahr, dass der Nutzer die Dearretierung der
Bremse beim Aussteigen aus der Bindung vergisst, minimiert wird.
[0017] Wie oben bereits angesprochen, kann eine Oberseite des Bindungskörpers in der Eingriffsstellung
einen Schuhauflageabschnitt und damit eine Steighilfe für den Tourenmodus bereitstellen.
[0018] Da gemäß der vorliegenden Erfindung die Ferseneinheit in einer Tourenstellung verwendet
werden kann, wenn der Bindungskörper in die Eingriffsstellung verstellt ist, kann,
im Gegensatz etwa zum Stand der Technik gemäß
EP 2 695 647 A1, eine Steighilfe unmittelbar am Bindungskörper angebracht werden, ohne dass die Gefahr
besteht, dass ein mit Kraft auf der Steighilfe abgesetzter Schuh eine Verstellung
des Bindungskörpers durch Verkippen in Vorwärtsrichtung bewirkt. Die Steighilfe kann
somit mechanisch einfach und kompakt ausgebildet werden.
[0019] Nach einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die oben genannte Erfindungsaufgabe
gelöst durch eine Gleitbrettbindung, umfassend eine Ferseneinheit der oben beschriebenen
Art des ersten Aspekts der Erfindung sowie eine Vordereinheit mit einer Tourenhalteanordnung,
welche dafür eingerichtet ist, einen Schuh oder eine für die Aufnahme eines Schuhs
eingerichtete Schuhhalterung um eine quer zur Gleitbrettlängsachse verlaufende Achse
schwenkbar zu halten. Eine Gleitbrettbindung dieser Art erzielt die oben in Bezug
auf den ersten Aspekt beschriebenen Wirkungen und Vorteile und ist hierfür insbesondere
für eine Verwendung in der Abfahrtsstellung sowie auch in der Tourenstellung eingerichtet.
[0020] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung des zweiten Aspekts ist vorgesehen,
dass die Vordereinheit ferner eine Abfahrtshalteanordnung umfasst, welche dafür eingerichtet
ist, einen Schuh im vorderen Schuhabschnitt festzuhalten, wobei die Abfahrtshalteanordnung
separat von der Tourenhalteanordnung ausgebildet ist, so dass ein von der Abfahrtshalteanordnung
gehaltener Schuh nicht wirksam von der Tourenhalteanordnung gehaltenen ist und ein
von der Tourenhalteanordnung gehaltener Schuh nicht wirksam von der Abfahrtshalteanordnung
gehalten ist. Die Bereitstellung einer separaten Abfahrtshalteanordnung sowie einer
separaten Tourenhalteanordnung ermöglicht überlegene Leistungsfähigkeit der Bindung
im Abfahrts- beziehungsweise Tourenmodus durch die Verwendung spezialisierter Bindungssysteme,
insbesondere unter Verwendung von Haltemitteln, die für die entsprechenden Funktionen
(Abfahrtsmodus oder Tourenmodus) spezialisiert und bewährt sind. Eine Vordereinheit
dieser Art ist beispielsweise aus der
EP 2 626 116 bekannt.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine Seitenansicht einer Ferseneinheit des Ausführungsbeispiels der Erfindung in einer
Freigabestellung,
- Figur 2:
- eine Seitenansicht der Ferseneinheit des Ausführungsbeispiels in einer Abfahrtsstellung,
- Figur 3:
- eine Seitenansicht der Ferseneinheit des Ausführungsbeispiels in einer Übergangsstellung
zwischen Freigabestellung und Tourenstellung,
- Figur 4:
- eine Seitenansicht der Ferseneinheit des Ausführungsbeispiels in einer Tourenstellung,
und
- Figur 5:
- eine perspektivische Ansicht einer Vordereinheit einer Gleitbrettbindung gemäß einem
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
[0022] Eine Ferseneinheit gemäß dem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist in
den Figuren 1 bis 4 allgemein mit 10 bezeichnet und umfasst eine Basis 12 mit einer
nicht näher dargestellten Befestigungsanordnung zur Befestigung der Basis 12 an einem
Gleitbrett, beispielsweise an einem Ski. Die Befestigungsanordnung kann insbesondere
eine Anordnung von Löchern sein, über welche die Basis 12 mittels Schrauben am Gleitbrett
14 montierbar ist. Die Basis 12 und insbesondere die Befestigungsanordnung definiert
auf diese Weise eine Gleitbrettebene E, eine Gleitbrettlängsachse L, eine Vertikalachse
V sowie eine Lateralrichtung quer zur Gleitbrettlängsachse L. Positions- und Richtungsangaben
wie "oben", "unten", "Vorwärtsrichtung", "Rückwärtsrichtung", "laterale Richtung"
und dergleichen beziehen sich auf eine am Gleitbrett 14 monierte Ferseneinheit 10
in einem Zustand, in welchem das Gleitbrett 14 auf einem horizontalen Untergrund aufliegt.
[0023] Die Ferseneinheit 10 umfasst ferner einen Bindungskörper 16, welcher an einer Schwenkachse
18 schwenkbar gelagert ist. Die Schwenkachse 18 verläuft vorzugsweise in lateraler
Richtung, das heißt orthogonal zur Gleitbrettlängsachse L sowie zur Vertikalachse
V. Die Schwenkachse 18 kann mit der Basis 12 fest verbunden sein oder an einem Schlitten
20 angebracht sein, der in Bezug auf die Basis 12 beweglich ist. Insbesondere wird
hier an einen in Gleitbrettlängsrichtung L beweglichen Schlitten 20 gedacht, der eine
Verstellung der Ferseneinheit 10 zur Anpassung an eine Schuhgröße oder/und ein dynamisches
Nachgeben des Bindungskörpers 16 in Rückwärtsrichtung gegen die Kraft einer Andruckfeder
erlaubt.
[0024] Wie in den Figuren 1 und 2 zu erkennen ist, lässt sich der Bindungskörper 16 durch
die Schwenkbewegung um die Achse 18 in an sich bekannter Weise verstellen zwischen
einer Freigabestellung (Figur 1), in welcher ein Fersenabschnitt 22 eines Schuhs 24
aus dem Eingriff von dem Bindungskörper 16 freigegeben ist, und einer Eingriffsstellung
(Figur 2), in welcher der Fersenabschnitt 22 von einem Haltevorsprung 26 des Bindungskörpers
16 übergriffen und niedergehalten wird, sodass der Schuh 24 fest am Gleitbrett 14
gehalten wird. Dementsprechend ist der Bindungskörper 16 in der Eingriffsstellung
derart nach vorne verschwenkt beziehungsweise verkippt, dass der Haltevorsprung 26
gegenüber der Freigabestellung abgesenkt ist. Freigabestellung und Eingriffsstellung
sind vorzugsweise jeweils stabile Positionen, die durch eine Feder vorgespannt sind,
wobei beim Übergang zwischen Freigabestellung und Eingriffsstellung eine Totpunktlage
überwunden wird. Zur Verstellung des Bindungskörpers 16 zwischen Freigabestellung
und Eingriffsstellung kann ein Griffabschnitt 27 durch die Hand des Nutzers, einen
Schuh oder Skistock betätigt werden.
[0025] Ferner umfasst die Ferseneinheit 10 eine Bremsanordnung 28 mit einem Bremselement
30, welches in der Freigabestellung (Figur 1) unterhalb des Gleitbretts 14 abgesenkt
ist, sodass es bremsend in den Untergrund eingreift, während es in der Eingriffsstellung
(Figur 2) oberhalb der Lauffläche des Gleitbretts 14 angehoben ist, sodass es nicht
in Kontakt mit dem Untergrund gelangt und das Gleitbrett für eine Talabfahrt bereit
ist. Bewegungsgekoppelt mit dem Bremselement 30 ist eine Pedalanordnung mit einem
Pedal 32, welches bewegbar an der Basis 12 beziehungsweise einem anderen gleitbrettfesten
Bauteil derart angebracht ist, dass es sich anhebt, wenn sich das Bremselement 30
absenkt, beziehungsweise absenkt, wenn sich das Bremselement 30 anhebt. Die Pedalanordnung
ist durch eine Bremsfeder (nicht dargestellt) in Aufwärtsrichtung vorgespannt, sodass
das Bremselement 30 zum Untergrund hin vorgespannt ist und somit die Bremsanordnung
28 in eine Bremsstellung vorgespannt ist.
[0026] In an sich bekannter Weise hält ein in der Abfahrtsstellung durch den Bindungskörper
16 festgehaltener Schuh 24 das Pedal 32 der Bremsanordnung 28 in der abgesenkten Stellung,
wodurch die Bremsanordnung 28 in der Fahrstellung fixiert ist. Sobald der Schuh 24,
sei es beim Aussteigen aus der Ferseneinheit 10 nach dem Öffnen des Bindungskörpers
16 oder infolge einer Sturzauslösung der Ferseneinheit 10, vom Eingriff mit dem Bindungskörper
16 gelöst wird, hebt sich das Pedal 32 durch die Kraft der Bremsfeder an und die Bremsanordnung
28 wird automatisch in die Bremsstellung verstellt, um ein unbeabsichtigtes Davongleiten
des Gleitbretts zu verhindern.
[0027] Das oben beschriebene Bindungsprinzip ist für Alpin-Abfahrtsbindungen grundsätzlich
bekannt.
[0028] Erfindungsgemäß weist die Ferseneinheit des illustrierten Ausführungsbeispiels ein
Bremsarretierelement 34 auf, um die Bremsanordnung 28 auch dann in der Fahrstellung
zu arretieren, wenn der Fersenabschnitt 22 des Schuhs 24 sich nicht im Eingriff mit
dem Bindungskörper 16 befindet. Im illustrierten Ausführungsbeispiel ist das Bremsarretierelement
34 durch einen Hebel ausgestaltet, der um eine Achse 36 schwenkbar am Bindungskörper
16 gelagert ist. Die Achse 36 verläuft vorzugsweise in Querrichtung, das heißt orthogonal
zur Gleitbrettlängsachse L und zur Vertikalachse V. Insbesondere kann die Achse 36
des Bremsarretierelements 34 in einem oberen, vorderen Abschnitt des Bindungskörpers
16 angeordnet sein.
[0029] Soll die Bindung in einem Abfahrtsmodus verwendet werden, so ist das Bremsarretierelement
34 in eine inaktive Position nach hinten verschwenkt (Figuren 1 und 2), sodass es
die bekannte Funktion der Bremsanordnung 28 nicht beeinflusst. Um die Ferseneinheit
10 jedoch in eine Tourenstellung zu verstellen, kann das Bremsarretierelement 34 um
die Achse 36 nach vorne verschwenkt werden, bis ein der Achse 36 abgewandter erster
Arretierabschnitt 38 des Bremsarretierelements 34 einen zweiten Arretierabschnitt
40 der Bremsanordnung 28 kontaktiert. Im illustrierten Ausführungsbeispiel ist der
zweite Arretierabschnitt 40 an der Pedalanordnung gebildet und kann insbesondere an
einer Strebe 42 ausgestaltet sein, welche einerseits schwenkbar an der Basis 12 und
andererseits schwenkbar am Pedal 32 gelagert ist. Alternativ kann der zweite Arretierabschnitt
40 am Pedal 32 selbst gebildet sein.
[0030] Vorzugsweise sind die Formgebung des ersten Arretierabschnitts 38 und des zweiten
Arretierabschnitts 40 so aneinander angepasst, dass ein gewisser formschlüssiger Eingriff
möglich ist, der einen stabilen Kontakt ermöglicht, sodass die Arretierabschnitte
38, 40 auch bei Einwirkung von Spannungskräften sowie während der noch zu beschreibenden
Verstellbewegung nicht voneinander abrutschen. Beispielsweise kann der erste Arretierabschnitt
38 eine Nut beziehungsweise eine Kerbe aufweisen, in welche die Strebe 42 beziehungsweise
das Pedal 32 eingreift.
[0031] Wie in Figur 3 im Vergleich zu Figur 1 ferner zu erkennen ist, kann die Länge des
Bremsarretierelements 34 so bemessen sein, dass das Pedal 32 für die Herstellung des
Eingriffs zwischen Bremsarretierelement 34 und Bremsanordnung 28 ein Stück weit gegen
die Kraft der Bremsfeder in Richtung Fahrstellung zu verstellen ist. Dies kann manuell
vom Benutzer vorgenommen werden. Vorteilhaft an dieser Lösung ist, dass der Eingriff
zwischen erstem Arretierabschnitt 38 und zweitem Arretierabschnitt 40 bereits in einer
frühen Phase der Verstellung von Freigabestellung zu Tourenstellung stabilisiert wird,
nämlich durch die Kraft der die Bremsanordnung 28 vorspannenden Bremsfeder.
[0032] Figur 3 zeigt ferner, dass eine durch die Bremsfeder der Bremsanordnung 28 vorgespannte
Bewegung der Pedalanordnung und insbesondere eine Bewegung des zweiten Arretierabschnitts
40 in etwa in einer Richtung zu der Schwenkachse 36 des Bremsarretierelements 34 hin
verläuft. Die Spannung der Bremsfeder wird somit in die Drehachse 36 eingeleitet und
der Eingriff zwischen den Arretierabschnitten 38, 40 bleibt stabil aufrecht erhalten.
[0033] Bei der anschließenden Schwenkbewegung des Bindungskörpers 16 in Vorwärtsrichtung,
das heißt im Sinne einer Absenkung des Haltevorsprungs 26, schiebt schließlich das
Bremsarretierelement 34 über den ersten Arretierabschnitt 38 und den zweiten Arretierabschnitt
40 die Pedalanordnung weiter zum Gleitbrett 14, wodurch die Bremsanordnung 28 in die
Fahrstellung gezwungen wird (Figur 4). Der Bindungskörper 16 befindet sich dann in
Bezug auf seine Drehung um die Achse 18 in der gleichen Position wie in der Abfahrtsstellung;
im Unterschied zur Abfahrtsstellung ist jedoch jetzt die Bremsanordnung 28 durch das
Bremsarretierelement 34 in der Fahrstellung arretiert. Die Ferseneinheit 10 kann dann
für einen Tourenmodus verwendet werden, das heißt die so eingestellte Position bildet
eine Tourenstellung der Ferseneinheit 10 (Figur 4).
[0034] Insbesondere kann eine Gleitbrettbindung eine Vordereinheit umfassen, welche dafür
eingerichtet ist, einen vorderen Abschnitt (nicht gezeigt) des Schuhs 24 oder eine
den Schuh 24 tragende Platte um eine orthogonal zur Gleitbrettlängsachse L verlaufende
Schwenkachse schwenkbar zu lagern, sodass eine Gehbewegung möglich ist. Dabei hebt
der Fersenabschnitt 22 des Schuhs 24 bei jedem Schritt vom Gleitbrett 14 ab und senkt
sich schließlich wieder zum Gleitbrett 14 hin ab. Die Abwärtsbewegung des Fersenabschnitts
22 kann durch eine Oberseite 44 des Bindungskörpers 16 gestoppt werden, welche auf
diese Weise einen Schuhauflageabschnitt bildet. Je nach Ausgestaltung der Vordereinheit
und damit einhergehender Position der Ferseneinheit 22 in Bezug auf die Längsachse
L kann ein Schuhauflageabschnitt alternativ auch an einem anderen Abschnitt des Bindungskörpers
16 und insbesondere auch am Bremsarretierelement 34 ausgebildet sein.
[0035] Ferner umfasst die Ferseneinheit 10 eine separate Steighilfe (nicht dargestellt),
welche am Bindungskörper 16, am Schlitten 20, an der Basis 12 oder unmittelbar am
Gleitbrett 14 montiert ist und welche beweglich ist zwischen einer intaktiven Position,
in welcher sie aus dem Schwenkbereich des Fersenabschnitts 22 entfernt ist, und einer
aktiven Position, in welcher sie im Schwenkbereich des Fersenabschnitts 22 angeordnet
ist und den Fersenabschnitt 22 in vorbestimmter Höhe über dem Gleitbrett 14 unterstützten
kann.
[0036] Figur 4 illustriert den Vorteil der hier gewählten Variante der Erfindung, wonach
sich der Fersenabschnitt 22 in einem vorderen oberen Bereich des Bindungskörpers 16
oder auf dem Bremsarretierelement 34 absetzen kann und auch bei Ausübung einer Druckkraft
vom Schuh 24 in Abwärtsrichtung aufgrund der Gewichtskraft des Nutzers nicht die Gefahr
einer unbeabsichtigten Verstellung des Bindungskörpers 16 besteht. Insbesondere ist
vorzugsweise der Schuhauflageabschnitt in Bezug auf eine Vordereinheit der Bindung
derart angeordnet, dass eine Belastung des Schuhauflageabschnitts von oben her durch
den Schuh 24 den Bindungskörper in Richtung der Eingriffsstellung belastet beziehungsweise
in der Eingriffsstellung hält.
[0037] Mit besonderem Vorteil kann die Ferseneinheit 10 des Ausführungsbeispiels der Erfindung
mit einer Vordereinheit 50 zusammenwirken, wie sie in Figur 5 gezeigt ist. Die Vordereinheit
50 und ihre möglichen Varianten sind in der
EP 2 626 116 A1 ausführlich beschrieben, deren diesbezügliche Offenbarung in die vorliegende Beschreibung
aufgenommen sein soll. Insbesondere weist die Vordereinheit 50 eine Basis 52 zur Befestigung
am Gleitbrett 14, erste Haltemittel 54 zum Festhalten eines vorderen Abschnitts des
Schuhs 24 in einer Abfahrtsstellung, sowie zweite Haltemittel 56 zum Lagern des vorderen
Abschnitts des Schuhs 24 um eine in Querrichtung Q (orthogonal zur Gleitbrettlängsachse
L) verlaufende Querachse in einer Tourenstellung auf. Die Lagerung des Schuhs 24 in
der Tourenstellung erfolgt an Lagerzapfen 58. Die Abfahrtsbindung ist durch eine Aufnahme
60 für den vorderen Abschnitt des Schuhs 24 gebildet und ist insbesondere mit Rollen
62 ausgestattet, welche ein definiertes Auslöseverhalten ermöglichen. Auf diese Weise
sind die ersten Haltemittel 54 räumlich und funktionell separat ausgebildet von den
zweiten Haltemitteln 56, obwohl beide Haltemittel 54, 56 Teil einer gemeinsamen Vordereinheit
50 sind. Das bedeutet, dass ein von dem ersten Haltemittel 54 in einer Abfahrtsstellung
festgehaltener Schuh 24 nicht wirksam von den zweiten Haltemitteln 56 gehalten wird
und, umgekehrt, ein in der Tourenstellung von den zweiten Haltemitteln 56 gehaltener
Schuh 24 nicht gleichzeitig wirksam von den ersten Haltemitteln 54 gehalten wird.
[0038] In einer bevorzugten Variante umfassen die ersten Haltemittel 54 mindestens eine
linke Rolle 60l und mindestens eine rechte Rolle 60r und die zweiten Haltemittel 56
umfassen mindestens einen linken Lagerzapfen 58l und einen rechten Lagerzapfen 58r,
wobei die linke Rolle 60l und der linke Lagerzapfen 58l an einem gemeinsamen linken
Eingriffselement 62l angebracht sind und die rechte Rolle 60r und der rechte Lagerzapfen
58r gemeinsam an einem rechten Eingriffselement 62r angebracht sind. Linkes und rechtes
Eingriffselement 62l, 62r sind separat voneinander an unterschiedlichen Achsen S
1 und S
2 bezüglich der Basis 52 schwenkbar gelagert und sind vorzugsweise durch eine Spanneinrichtung
64 in eine Eingriffsstellung zueinander hin vorgespannt.
[0039] Die Erfindung stellt ferner die folgenden Gegenstände bereit:
- 1. Ferseneinheit (10) für eine Gleitbrettbindung, umfassend:
einen Basiskörper (12) zur Befestigung an einem Gleitbrett (14),
einen Bindungskörper (16), welcher um eine quer zu einer Gleitbrettlängsachse (L)
verlaufende Querachse verschwenkbar gelagert ist, so dass er zwischen einer Eingriffsstellung
zum Halten eines Fersenabschnitts (22) eines Schuhs (24) und einer Freigabestellung
zur Freigabe des Fersenabschnitts (22) des Schuhs (24) verstellbar ist,
eine Bremsanordnung (28) mit einem Bremselement (30), welches zwischen einer Bremsstellung
zur Abbremsung eines zugeordneten Gleitbretts (14) und einer Fahrstellung ohne Abbremsung
des Gleitbretts (14) bewegbar ist,
gekennzeichnet durch ein Bremsarretierelement (34), welches beweglich an dem Bindungskörper
(16) angebracht ist, so dass es durch einen Benutzer verstellbar ist zwischen einer
Arretierstellung, in welcher das Bremsarretierelement (34) die Bremsanordnung in der
Fahrstellung arretiert, und einer Dearretierstellung, in welcher die Bremsanordnung
zur Verstellung in die Bremsstellung freigegeben ist.
- 2. Ferseneinheit (10) nach Gegenstand 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremsarretierelement
(34) an einem dem Bindungskörper (16) abgewandten Abschnitt einen ersten Arretierabschnitt
(38) aufweist, welcher in der Arretierstellung an einem zweiten Arretierabschnitt
(40) anschlägt, der an der Bremsanordnung (28) ausgebildet ist, wobei sich der zweite
Arretierabschnitt (40) bei einem Übergang der Bremsanordnung (28) von der Fahrstellung
zur Bremsstellung hin in einer Richtung vom Gleitbrett (14) weg bewegt.
- 3. Ferseneinheit (10) nach Gegenstand 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Richtung
der Bewegung des zweiten Arretierabschnitts (40) vom Gleitbrett weg zumindest bewegungsabschnittsweise
zu einer Schwenkachse (36) hin verläuft, an welcher das Bremsarretierelement (34)
schwenkbar an dem Bindungskörper (16) gehalten ist.
- 4. Ferseneinheit (10) nach Gegenstand 2 oder Gegenstand 3, dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Arretierabschnitt (40) an einer Pedalanordnung der Bremsanordnung
(28) ausgebildet ist, wobei die Pedalanordnung ein Pedal (32) für den Fersenabschnitt
(22) des Schuhs (24) aufweist, und wobei die Pedalanordnung derart ausgebildet ist,
dass ein Niederdrücken des Pedals (32) in einer Richtung zum Gleitbrett (14) hin eine
Bewegung der Bremsanordnung (28) von der Bremsstellung zur Fahrstellung hin bewirkt.
- 5. Ferseneinheit (10) nach einem der vorhergehenden Gegenstände, dadurch gekennzeichnet,
dass die Bremsanordnung (28) ein Federmittel zur Vorspannung der Bremsanordnung (28)
in die Bremsstellung umfasst, wobei das Bremsarretierelement (34) in der Arretierstellung
durch die Spannung des Federmittels in dieser Stellung gehalten ist.
- 6. Ferseneinheit (10) nach einem der vorhergehenden Gegenstände, dadurch gekennzeichnet,
dass das Bremsarretierelement (34) durch ein Federmittel in die Dearretierstellung
vorgespannt ist.
- 7. Ferseneinheit (10) nach einem der vorhergehenden Gegenstände, dadurch gekennzeichnet,
dass das Bremsarretierelement (34) ein an dem Bindungskörper (16) angelenkter Hebel
ist, vorzugsweise um eine quer zur Gleitbrettlängsachse verlaufende Achse verschwenkbarer
Hebel ist.
- 8. Ferseneinheit (10) nach Gegenstand 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel in
der Arretierstellung schräg in Vorwärtsrichtung und zum Gleitbrett (14) hin weist
und in der Dearretierstellung in Rückwärtsrichtung weg verschwenkt ist.
- 9. Ferseneinheit (10) nach einem der vorhergehenden Gegenstände, dadurch gekennzeichnet,
dass in der Freigabestellung des Bindungskörpers (16) das Bremsarretierelement (34)
durch den Benutzer verstellbar ist zwischen einer inaktiven und einer aktiven Stellung,
wobei dann, wenn das Bremsarretierelement (34) in die aktive Stellung gestellt ist
und die Bremsanordnung (28) in die Bremsstellung gestellt ist, eine Verstellung des
Bindungskörpers (16) in die Eingriffsstellung eine Verstellung der Bremsanordnung
(28) von der Bremsstellung in die Fahrstellung sowie eine Arretierung der Bremsanordnung
(28) in der Fahrstellung bewirkt.
- 10. Ferseneinheit (10) nach Gegenstand 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine durch
das Bremsarretierelement (34) arretierte Bremsanordnung (28) durch Verstellung des
Bindungskörpers (16) von der Eingriffsstellung in die Freigabestellung dearretiert
wird.
- 11. Ferseneinheit nach einem der vorhergehenden Gegenstände, ferner gekennzeichnet
durch eine von dem Bremsarretierelement separate Steighilfe, welche in eine aktive
Position verstellbar ist, in welcher sie einen Fersenabschnitt eines Schuhs in einer
vorbestimmten Höhe über einer Gleitbrettebene unterstützt.
- 12. Gleitbrettbindung, umfassend eine Ferseneinheit (10) nach einem der vorhergehenden
Gegenstände sowie eine Vordereinheit (50) mit einer Tourenhalteanordnung (56), welche
dafür eingerichtet ist, einen Schuh (24) oder eine für die Aufnahme eines Schuhs eingerichtete
Schuhalterung um eine quer zur Gleitbrettlängsachse verlaufende Achse (Q) schwenkbar
zur halten.
- 13. Gleitbrettbindung nach Gegenstand 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Vordereinheit
(50) ferner eine Abfahrtshalteanordnung (54) umfasst, welche dafür eingerichtet ist,
einen Schuh (24) im vorderen Schuhabschnitt festzuhalten, wobei die Abfahrtshalteanordnung
(54) separat von der Tourenhalteanordnung (56) ausgebildet ist, so dass ein von der
Abfahrtshalteanordnung (54) gehaltener Schuh nicht wirksam von der Tourenhalteanordnung
(56) gehaltenen ist und ein von der Tourenhalteanordnung (56) gehaltener Schuh nicht
wirksam von der Abfahrtshalteanordnung (54) gehalten ist.
1. Ferseneinheit (10) für eine Gleitbrettbindung, umfassend:
einen Basiskörper (12) zur Befestigung an einem Gleitbrett (14),
einen Bindungskörper (16), welcher um eine quer zu einer Gleitbrettlängsachse (L)
verlaufende Querachse verschwenkbar gelagert ist, so dass er zwischen einer Eingriffsstellung
zum Halten eines Fersenabschnitts (22) eines Schuhs (24) und einer Freigabestellung
zur Freigabe des Fersenabschnitts (22) des Schuhs (24) verstellbar ist,
eine Bremsanordnung (28) mit einem Bremselement (30), welches zwischen einer Bremsstellung
zur Abbremsung eines zugeordneten Gleitbretts (14) und einer Fahrstellung ohne Abbremsung
des Gleitbretts (14) bewegbar ist,
gekennzeichnet durch ein Bremsarretierelement (34), welches beweglich an dem Bindungskörper (16) angebracht
ist, so dass es durch einen Benutzer verstellbar ist zwischen einer Arretierstellung,
in welcher das Bremsarretierelement (34) die Bremsanordnung in der Fahrstellung arretiert,
und einer Dearretierstellung, in welcher die Bremsanordnung zur Verstellung in die
Bremsstellung freigegeben ist, und
durch eine von dem Bremsarretierelement separate Steighilfe, welche in eine aktive
Position verstellbar ist, in welcher sie einen Fersenabschnitt eines Schuhs in einer
vorbestimmten Höhe über einer Gleitbrettebene unterstützt.
2. Ferseneinheit (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremsarretierelement (34) an einem dem Bindungskörper (16) abgewandten Abschnitt
einen ersten Arretierabschnitt (38) aufweist, welcher in der Arretierstellung an einem
zweiten Arretierabschnitt (40) anschlägt, der an der Bremsanordnung (28) ausgebildet
ist, wobei sich der zweite Arretierabschnitt (40) bei einem Übergang der Bremsanordnung
(28) von der Fahrstellung zur Bremsstellung hin in einer Richtung vom Gleitbrett (14)
weg bewegt.
3. Ferseneinheit (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Richtung der Bewegung des zweiten Arretierabschnitts (40) vom Gleitbrett weg
zumindest bewegungsabschnittsweise zu einer Schwenkachse (36) hin verläuft, an welcher
das Bremsarretierelement (34) schwenkbar an dem Bindungskörper (16) gehalten ist.
4. Ferseneinheit (10) nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Arretierabschnitt (40) an einer Pedalanordnung der Bremsanordnung (28)
ausgebildet ist, wobei die Pedalanordnung ein Pedal (32) für den Fersenabschnitt (22)
des Schuhs (24) aufweist, und wobei die Pedalanordnung derart ausgebildet ist, dass
ein Niederdrücken des Pedals (32) in einer Richtung zum Gleitbrett (14) hin eine Bewegung
der Bremsanordnung (28) von der Bremsstellung zur Fahrstellung hin bewirkt.
5. Ferseneinheit (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsanordnung (28) ein Federmittel zur Vorspannung der Bremsanordnung (28) in
die Bremsstellung umfasst, wobei das Bremsarretierelement (34) in der Arretierstellung
durch die Spannung des Federmittels in dieser Stellung gehalten ist.
6. Ferseneinheit (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremsarretierelement (34) durch ein Federmittel in die Dearretierstellung vorgespannt
ist.
7. Ferseneinheit (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremsarretierelement (34) ein an dem Bindungskörper (16) angelenkter Hebel ist,
vorzugsweise um eine quer zur Gleitbrettlängsachse verlaufende Achse verschwenkbarer
Hebel ist.
8. Ferseneinheit (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel in der Arretierstellung schräg in Vorwärtsrichtung und zum Gleitbrett (14)
hin weist und in der Dearretierstellung in Rückwärtsrichtung weg verschwenkt ist.
9. Ferseneinheit (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Freigabestellung des Bindungskörpers (16) das Bremsarretierelement (34) durch
den Benutzer verstellbar ist zwischen einer inaktiven und einer aktiven Stellung,
wobei dann, wenn das Bremsarretierelement (34) in die aktive Stellung gestellt ist
und die Bremsanordnung (28) in die Bremsstellung gestellt ist, eine Verstellung des
Bindungskörpers (16) in die Eingriffsstellung eine Verstellung der Bremsanordnung
(28) von der Bremsstellung in die Fahrstellung sowie eine Arretierung der Bremsanordnung
(28) in der Fahrstellung bewirkt.
10. Ferseneinheit (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine durch das Bremsarretierelement (34) arretierte Bremsanordnung (28) durch Verstellung
des Bindungskörpers (16) von der Eingriffsstellung in die Freigabestellung dearretiert
wird.
11. Gleitbrettbindung, umfassend eine Ferseneinheit (10) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche sowie eine Vordereinheit (50) mit einer Tourenhalteanordnung (56), welche
dafür eingerichtet ist, einen Schuh (24) oder eine für die Aufnahme eines Schuhs eingerichtete
Schuhalterung um eine quer zur Gleitbrettlängsachse verlaufende Achse (Q) schwenkbar
zur halten.
12. Gleitbrettbindung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Vordereinheit (50) ferner eine Abfahrtshalteanordnung (54) umfasst, welche dafür
eingerichtet ist, einen Schuh (24) im vorderen Schuhabschnitt festzuhalten, wobei
die Abfahrtshalteanordnung (54) separat von der Tourenhalteanordnung (56) ausgebildet
ist, so dass ein von der Abfahrtshalteanordnung (54) gehaltener Schuh nicht wirksam
von der Tourenhalteanordnung (56) gehaltenen ist und ein von der Tourenhalteanordnung
(56) gehaltener Schuh nicht wirksam von der Abfahrtshalteanordnung (54) gehalten ist.