[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten,
insbesondere Hochleistungs-Slicer, mit einer Produktzuführung, die wenigstens eine
Fördereinrichtung umfasst, mit der zumindest ein Produkt einer Schneidebene zuführbar
ist, in der sich wenigstens ein Schneidmesser, insbesondere rotierend und/oder umlaufend,
bewegt.
[0002] Bei dem Schneidmesser kann es sich beispielsweise um ein Sichelmesser, ein Orbitalmesser
oder ein Kreismesser handeln.
[0003] Bei derartigen Aufschneidevorrichtungen wird ein Lebensmittelprodukt mit einem definierten
Geschwindigkeitsprofil zu einem sich drehenden Messer gefördert. Dabei schneidet das
Messer Scheiben von dem Lebensmittelprodukt ab. Die Scheibendicke wird durch die Zuführgeschwindigkeit
des Lebensmittelprodukts relativ zur Drehzahl des Schneidmessers definiert, die mehrere
Hundert bis einige Tausend Umdrehungen pro Minute betragen kann.
[0004] Um sicherzustellen, dass das Produkt mit einer durch einen Präzisionsantrieb vorgegebenen
Geschwindigkeit gefördert wird, setzt man z.B. Traktionssysteme ein, d.h. das Produkt
wird durch ein oder mehrere angetriebene Rollen oder Bänder gefördert. Ein Produkt
kann dadurch idealerweise ohne Schlupf transportiert werden. So können beispielsweise
für jedes Produkt zwei parallele Förderbänder, insbesondere unterhalb und oberhalb
des Produkts, vorgesehen sein, zwischen denen das Produkt geführt wird.
[0005] Wird lediglich ein unteres Förderband zum Transportieren des Produkts verwendet bzw.
reicht ein oberes Förderband nicht nahe genug an die Schneidebene heran, kann dabei
ein oberes Niederhaltesystem vorgesehen sein, welches das Produkt auf das untere Förderband
drückt. Das Niederhaltesystem hat hierbei insbesondere die Aufgabe, das Produkt beim
Ein- und Austritt des Schneidmessers zu stabilisieren.
[0006] Es können auch mehrere, insbesondere nebeneinander angeordnete, Lebensmittelprodukte
gleichzeitig einer Schneidebene zugeführt werden. Dort können die Lebensmittelprodukte
von einem gemeinsamen Schneidmesser oder aber von mehreren einzelnen Schneidmessern
aufgeschnitten werden.
[0007] Die Produktzuführung kann dabei beispielsweise spurindividuell gesteuert werden.
So kann z.B. jede Spur mit einer eigenen Fördereinrichtung, insbesondere einem Endlosbandförderer
und/oder einem Produkthalter, ausgestattet sein.
[0008] Eine spurindividuelle Produktförderung bei mehreren Produkten hat jedoch den Nachteil,
dass die jeweiligen Produkthalter, bei denen es sich beispielsweise um Greifer handelt,
individuell gesteuert werden müssen. Dies erfordert eine aufwändige und teure Servotechnologie.
[0009] Alternativ kann in einer kostengünstigeren Ausgestaltung auch eine gemeinsame Fördereinrichtung
für alle Spuren vorgesehen sein. Dabei werden mehrere nebeneinander angeordnete Produkte
mithilfe einer gemeinsamen Produktzuführung der Schneidebene zugeführt. Insbesondere
werden hierbei sämtliche Produkthalter nur gemeinsam bewegt, d.h. alle jeweils am
hinteren Produktende angreifenden Produkthalter befinden sich bezüglich der Förderrichtung
stets an derselben Position. Die Produkte werden dabei in allen Spuren gemeinsam mithilfe
des Endlosbandförderers und/oder der Produkthalter bewegt.
[0010] Ist der Schneidprozess abgeschlossen, so muss üblicherweise das an dem Produkthalter
befindliche Endstück des Lebensmittelprodukts ausgeschieden werden.
[0011] Während des Schneidprozesses und beim Ausscheiden des Endstücks ist die Produktzuführung
und somit auch der Produkthalter in der Praxis meist schräg gestellt, insbesondere
unter einem Zuführwinkel von 30° bis 80° gegenüber der Horizontalen.
[0012] Beim Ausscheiden des Endstücks muss vermieden werden, dass das Endstück nach dem
Lösen des Produkthalters in die Schneidebene fällt. Dazu kann ein Schieber vorgesehen
sein, welcher verhindert, dass das Endstück zur Schneidebene gelangt.
[0013] Bei einer Aufschneidevorrichtung sind somit einerseits für ein optimales Schneidergebnis
ein Niederhalter für das Lebensmittelprodukt und andererseits ein Schieber notwendig,
der verhindert, dass ein Produktendstück in die Schneidebene gelangt.
[0014] Ein derartiger Schieber kann auch als Anschlag fungieren, wenn ein neues Produkt
in die Aufschneidevorrichtung manuell oder automatisch eingelegt wird. Der Schieber
verhindert hierbei eine Bewegung des Produkts zur Schneidebene, wenn bei der Vorbereitung
des Schneidvorgangs der Produkthalter am hinteren Produktende angreift.
[0015] Ein Schieber ist insbesondere vorteilhaft, wenn mehrere Lebensmittelprodukte aufgeschnitten
werden sollen, da dann der Schieber gleichzeitig für alle Produkte als Anschlag dienen
kann. Wenn allerdings, was in der Praxis regelmäßig vorkommt, die Produkte eine unterschiedliche
Länge aufweisen und an ihren hinteren Enden von einer Produktzuführung beaufschlagt
werden, die nur als Ganzes bewegt, d.h. nicht spurindividuell betrieben werden kann,
dann sind zwischen dem Schieber und z.B. einzelnen Produkthaltern der Produktzuführung
Produkte unterschiedlicher Länge eingeklemmt. Ein längeres Lebensmittelprodukt wird
dabei stärker komprimiert als ein kürzeres Lebensmittelprodukt. Dies kann zu unerwünschten
Verformungen oder sogar zu unbedingt zu vermeidenden Beschädigungen der Produkte führen.
[0016] Derartige Produktbeeinträchtigungen können nicht nur an mehrspurigen, sondern auch
an solchen Aufschneidevorrichtungen, die nur ein Produkt zur Zeit aufschneiden, auftreten,
wenn beispielsweise aufgrund der Produktkonsistenz bei der Vorbereitung des Schneidvorgangs
ein Produkthalter das hintere Produktende mit einer relativ hohen Kraft beaufschlagen
muss, um einen ausreichend festen Halt zu gewährleisten.
[0017] Damit sich die Produkte vor Beginn des eigentlichen Schneidprozesses entspannen können,
werden die Produkthalter, nachdem sie in Eingriff mit den Produkten gelangt sind,
üblicherweise zurückgezogen, ehe der Schieber geöffnet wird. Diese Bewegung der Produktzuführung
entgegen der Förderrichtung verlangsamt den Schneidprozess und verringert somit insgesamt
den erzielbaren Produktdurchsatz.
[0018] Zum Stabilisieren und Führen des Produktes kann nicht nur ein Niederhalter, der das
Produkt gegen eine untere Produktauflage drückt, sondern alternativ oder zusätzlich
eine Andrückeinrichtung vorgesehen sein, die das Produkt gegen eine seitliche Produktanlage
drückt.
[0019] Um die vorstehend genannten Probleme zu vermeiden, muss eine Aufschneidevorrichtung
folglich eine Mehrzahl von teilweise voneinander unabhängigen und teilweise miteinander
zusammenhängenden Funktionen erfüllen können, damit ein optimales Schneidergebnis
und eine möglichst hohe Schneidleistung erzielt werden können. Derartige Anforderungen
werden sowohl an Vorrichtungen, mit denen lediglich ein Produkt zur Zeit aufgeschnitten
werden kann, als auch an Vorrichtungen gestellt, die zu einem Mehrspurbetrieb in der
Lage sind. Auch kommt es zumindest hinsichtlich einiger Anforderungen nicht auf die
konkrete Art und Weise an, wie die Produktzuführung am Produkt angreift. Die Produktzuführung
kann z.B. einen oder mehrere Produkthalter aufweisen, die beispielsweise als mit Krallen
versehene Produktgreifer oder als reine Schieber ausgebildet sind. Außerdem ist es
zwar üblich, aber nicht zwingend, dass die Produktzuführung am hinteren Produktende
angreift. Die Produktzuführung kann z.B. auch seitlich bzw. von der Seite kommend
am hinteren Bereich des Produktes angreifen.
[0020] Die vorstehend erläuterten Probleme bzw. Anforderungen beim Umgang mit aufzuschneidenden
Produkten lassen sich mit den derzeit bekannten Slicern prinzipiell gut in den Griff
bekommen, wozu allerdings ein relativ hoher konstruktiver und steuerungstechnischer
Aufwand betrieben werden muss, der mit vergleichsweise hohen Kosten einhergeht.
[0021] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zum
Aufschneiden von Lebensmittelprodukten zu schaffen, die mit möglichst geringem konstruktiven
und steuerungstechnischen Aufwand für einen optimalen Umgang mit den Produkten sorgen
und dabei insbesondere eine hohe Schneidqualität sicherstellen sowie einen hohen Produktdurchsatz
ermöglichen.
[0022] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1, durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 23 sowie durch ein Verfahren
mit den Merkmalen des Anspruchs 28.
[0023] Erfindungsgemäß umfasst die Aufschneidevorrichtung wenigstens eine multifunktionale
Arbeitseinheit zum zumindest zeitweisen Umgang mit dem Produkt, wobei die Arbeitseinheit
in eine Andrückstellung, in der die Arbeitseinheit das dabei in Förderrichtung bewegbare
Produkt gegen eine untere Produktauflage und/oder eine seitliche Produktanlage drückt,
und in eine Sperrstellung verstellbar ist.
[0024] In der Andrückstellung kann die Arbeitseinheit als Niederhalter für das Produkt fungieren.
Das Produkt kann dabei zwischen der unteren Produktauflage, insbesondere einem Förderband,
einer Rollenbahn oder einer unbewegliche Fläche mit einem geringen Haftreibungskoeffizienten,
und der Arbeitseinheit eingeklemmt werden.
[0025] Alternativ oder zusätzlich kann in der Andrückstellung das Produkt auch an eine seitliche
Produktanlage, z.B. eine Seitenwand, insbesondere ein Förderband, eine Rollenbahn
oder eine unbewegliche Fläche mit einem geringen Haftreibungskoeffizienten, gedrückt
werden.
[0026] Das Produkt wird dadurch insbesondere beim Ein- und Austritt des Schneidmessers stabilisiert.
Somit wird z.B. ein Aufschneiden der Produkte in gleichmäßige Scheiben ermöglicht.
[0027] In der Sperrstellung wirkt die Arbeitseinheit hingegen einer Bewegung des Produkts
in Förderrichtung entgegen, d.h. insbesondere der Weg zum Schneidmesser wird für das
Produkt versperrt.
[0028] Die erfindungsgemäße Arbeitseinheit erfüllt somit eine Doppelfunktion und kann so
diejenigen Funktionen übernehmen, die bei bekannten Slicern von zwei baulich getrennten
und separat zu betreibenden Einrichtungen erfüllt werden, nämlich von einem Produktniederhalter
einerseits und einem Schieber andererseits.
[0029] Durch diese Doppelfunktion ist nur eine einzige Einrichtung notwendig, wodurch Kosten
gespart werden können. Die Konstruktion der Aufschneidevorrichtung gestaltet sich
zudem besonders einfach. Auch Wartungsarbeiten werden dadurch verringert.
[0030] Weiterbildungen der Erfindung sind auch den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung
sowie den beigefügten Zeichnungen zu entnehmen.
[0031] Die Arbeitseinheit kann passiv oder aktiv ausgebildet sein. Eine passive Arbeitseinheit
kann z.B. ein Blechbiegeteil oder eine nicht angetriebene Rollenbahn umfassen. Bei
einer aktiven Arbeitseinheit können beispielsweise ein Bandgurt oder angetriebene
Rollen vorgesehen sein. Dadurch kann die Förderung des Produkts entlang und/oder entgegen
der Förderrichtung in der Andrückstellung der Arbeitseinheit unterstützt werden. Auch
in der Sperrstellung kann z.B. das Ausscheiden eines Endstücks aktiv unterstützt werden.
Bei einer derartigen aktiven Ausbildung der Arbeitseinheit kann ist die Andrückstellung
gleichzeitig eine Traktions- oder Förderstellung, da die Arbeitseinheit das Fördern
des Produktes zumindest unterstützt.
[0032] Gemäß einer Ausführungsform ist die in der Sperrstellung befindliche Arbeitseinheit
in Abhängigkeit von der Betriebssituation als Anschlag für das vordere Produktende
oder als Abweiser für ein auszuscheidendes Produktendstück wirksam.
[0033] Wird z.B. ein neues Produkt eingelegt, so schlägt dieses mit seinem einen Ende an
dem Anschlag an und wird an seinem anderen Ende in Eingriff mit einem Produkthalter
gebracht. Durch den Anschlag kann ein sicheres Eingreifen des Produkthalters z.B.
in das hintere Produktende garantiert werden. Während des Eingreifens des Produkthalters
wird das Produkt aufgrund des Anschlags noch nicht entlang der Förderrichtung zur
Schneidebene geschoben.
[0034] Ist ein Produkt fast vollständig aufgeschnitten, so kann die Arbeitseinheit in der
Sperrstellung auch als Abweiser für ein auszuscheidendes Produktendstück wirksam sein.
Durch die Sperrstellung wird verhindert, dass das Produktendstück in die Schneidebene
fällt, wenn es außer Eingriff mit dem Produkthalter gebracht wird. Dies könnte anderenfalls
beispielsweise zu unerwünschten Schnitzelbildungen und Verunreinigungen der Aufschneidevorrichtung
führen.
[0035] Beim Abweisen, d.h. Entfernen, des Endstücks aus der Produktzuführung kann das Endstück
beispielsweise nach unten in einen Schacht oder seitlich aus dem Förderweg transportiert
werden. Insbesondere kann die Arbeitseinheit dabei eine vertikal oder schräg zur Produktauflage
verlaufende Fläche aufweisen, um das Produktendstück abzuführen. Auf diese Weise wird
ein zielgerichtetes Abrutschen oder Abgleiten bzw. Entsorgen des Endstücks sichergestellt.
[0036] Die Arbeitseinheit kann dabei passiv als Abweiser fungieren. Es ist auch denkbar,
die Arbeitseinheit aktiv auszubilden, z.B. mittels eines angetriebenen Bandgurtes,
wodurch das Ausscheiden des Endstücks aktiv unterstützt wird. Dies ermöglicht eine
besonders zuverlässige und schnelle Freigabe der Produktzuführung.
[0037] Nach einer weiteren Ausführungsform ist die in der Sperrstellung befindliche Arbeitseinheit
gegenüber einer in Förderrichtung aufgebrachten Kraft nachgiebig ausgebildet. Die
Arbeitseinheit ist somit insbesondere nicht starr ausgebildet. Dies kann beispielsweise
durch ein elastisches und/oder flexibles Material, z.B. ein Gummi- oder Kunststoffmaterial,
realisiert werden. Alternativ oder zusätzlich sind beispielsweise Federsysteme oder
pneumatische und/oder hydraulische Systeme denkbar. Die Arbeitseinheit kann dabei
gleichmäßig nachgeben oder aber stufenweise - insbesondere in Abhängigkeit von der
aufgebrachten Kraft - in verschiedene Positionen verstellt werden. Das Nachgiebigkeitsverhalten
kann dabei insbesondere einstellbar sein, z.B. durch die Materialwahl, die Wahl der
verwendeten Feder oder eine Justierung bzw. Steuerung oder Regelung des pneumatischen
und/oder hydraulischen Systems. Dadurch kann reguliert werden, ob bzw. wie stark die
Arbeitseinheit in Abhängigkeit von einer einwirkenden Kraft nachgibt.
[0038] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die in der Sperrstellung befindliche Arbeitseinheit
durch eine einen Schwellenwert überschreitende, in Förderrichtung aufgebrachte Kraft
mit einer Komponente in Förderrichtung bewegbar, insbesondere gegen die Wirkung einer
Haltekraft. Ab einer bestimmten Krafteinwirkung wird somit der Weg für das Produkt
zumindest ein Stück weit in Förderrichtung freigegeben. Dabei sind beispielsweise
Federsysteme oder pneumatische und/oder hydraulische Systeme denkbar. Die Arbeitseinheit
kann dabei gleichmäßig bewegt oder aber stufenweise - insbesondere in Abhängigkeit
von der aufgebrachten Kraft - in verschiedene Positionen verstellt werden.
[0039] Insbesondere dann, wenn mehrere Produkte unterschiedlicher Länge mit Produkthaltern
in Eingriff gebracht werden, welche nur gemeinsam, d.h. nicht spurindividuell, bewegt
werden, werden vor allem längere Produkte zwischen der Arbeitseinheit, die sich in
Sperrstellung befindet und z.B. mit einer bestimmten Haltekraft in dieser Sperrstellung
gehalten ist, und den Produkthaltern eingeklemmt. Dadurch, dass sich nun zumindest
eine Komponente der Arbeitseinheit in Förderrichtung bewegen kann, kann sich insbesondere
ein unter Druck stehendes Produkt entspannen. Eine übermäßige Belastung des Produktendes
am Produkthalter wird dadurch vermieden. Auch wird das Produkt sofort sicher gehalten.
Somit lassen sich Produkte unterschiedlicher Länge auf einfache und sichere Weise
verarbeiten. Zudem treten keine nachteiligen Kompressionen der Produkte auf. Durch
diese Maßnahmen erhält sozusagen jedes Produkt individuell so viel Platz, wie es aufgrund
seiner Länge benötigt, um nicht übermäßig stark zusammengedrückt zu werden.
[0040] Der Schwellenwert und/oder die Haltekraft sind insbesondere einstellbar. Dadurch
kann z.B. der Widerstand bestimmt werden, welcher einem Produkt entgegengesetzt wird.
Ist der Druck ausreichend groß, wird die Sperrstellung zumindest teilweise bzw. vorübergehend
gelöst und die Arbeitseinheit gibt zumindest teilweise den Weg für das Produkt frei.
[0041] In einer Weiterbildung ist die Bewegung der Arbeitseinheit zumindest ein Teil einer
Verstellbewegung der Arbeitseinheit in die Andrückstellung. Durch die aufgebrachte
Kraft wird somit die Arbeitseinheit zumindest teilweise in die Andrückstellung verstellt.
Die Bewegung aufgrund der Schwellenwertüberschreitung bildet somit insbesondere bereits
den Anfang der Bewegung zum Verstellen der Arbeitseinheit von der Sperrstellung in
die Andrückstellung. Hierdurch wird wertvolle Zeit gespart.
[0042] Nach einer weiteren Ausführungsform ist die Arbeitseinheit von der Sperrstellung
direkt in die Andrückstellung und umgekehrt verstellbar. Es sind somit beispielsweise
keine Zwischenstellungen vorgesehen. Alternativ ist jedoch auch denkbar, die Arbeitseinheit
von der Sperrstellung zunächst in eine Zwischenstellung zu überführen. In dieser Zwischenstellung
könnte beispielsweise eine weitere Funktion ausgeführt werden. Erst nach dieser Zwischenstellung
würde die Arbeitseinheit in die Andrückstellung verstellt werden. In beiden Fällen
kann die Arbeitseinheit während der Verstellbewegung permanent mit dem Produkt in
Kontakt sein.
[0043] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Arbeitseinheit ausgehend von der Sperrstellung
ohne eine entgegen der Förderrichtung gerichtete Bewegungskomponente verstellbar.
Insbesondere ist die Arbeitseinheit mit einer Komponente in Förderrichtung in eine
den Weg für das Produkt freigebende Stellung verschwenkbar. Das Produkt muss auf diese
Weise nicht zunächst beispielsweise mithilfe des Produkthalters entgegen der Produktzuführrichtung
bewegt werden, damit die Arbeitseinheit verstellt werden kann. Ein derartiges Verstellen
der Arbeitseinheit, z.B. in die Förderrichtung oder senkrecht aus der Förderrichtung
bzw. ein seitliches Bewegen aus dem Förderweg, ist besonders vorteilhaft. So kann
beispielsweise die Arbeitsgeschwindigkeit der Aufschneidevorrichtung auf diese Weise
erhöht werden, da die Produktförderung nicht unterbrochen werden muss und es auch
nicht notwendig ist, vor der Freigabe des Förderweges das Produkt mittels eines Produkthalters
zurückzuziehen, d.h. entgegen der Förderrichtung zu bewegen.
[0044] Nach einer weiteren Ausführungsform umfasst eine Verstellbewegung der Arbeitseinheit
eine Schwenkbewegung. Auf diese Weise kann besonders einfach ein direktes Verstellen
der Arbeitseinheit von der Sperrstellung in die Antriebsstellung umgesetzt werden.
Die Arbeitseinheit kann dazu insbesondere zumindest ein Gelenk oder Scharnier umfassen.
[0045] Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die Arbeitseinheit zumindest einen verstellbaren
Halteabschnitt, der in der Andrückstellung eine Andrückfunktion und in der Sperrstellung
eine Sperrfunktion für das Produkt ausübt. Der Halteabschnitt kann dabei als passives
Element, z.B. als Blechbiegeteil oder als nicht angetriebene Rollenbahn, oder als
aktives Förderelement, z.B. als Bandgurt oder angetriebene Rollenbahn, ausgebildet
sein. Der Halteabschnitt weist insbesondere eine zumindest im Wesentlichen ebene,
dem Produkt zugewandte Haltefläche auf, die vorzugsweise in der Andrückstellung zumindest
näherungsweise parallel zur Förderrichtung und in der Sperrstellung zumindest näherungsweise
senkrecht zur Förderrichtung verläuft. Auf diese Weise kann sowohl in der Andrückstellung
als auch in der Sperrstellung eine möglichst große Kontaktfläche mit dem Produkt zur
Verfügung gestellt werden. Alternativ kann der Halteabschnitt auch eine andere geometrische
Form aufweisen.
[0046] In der Andrückstellung kann die Haltefläche das Produkt von oben auf eine untere
Produktauflage oder von der Seite gegen eine Produktanlage drücken.
[0047] Nach einer weiteren Ausführungsform ist die Position der Arbeitseinheit, insbesondere
der Abstand der Arbeitseinheit von der unteren Produktauflage und/oder von der seitlichen
Produktanlage, veränderbar. Auf diese Weise kann die Arbeitseinheit beispielsweise
auf den Durchmesser des Produkts eingestellt werden. Die Positionsänderung kann manuell,
beispielsweise mittels Stellschrauben, erfolgen oder aber automatisch, beispielsweise
mittels eines elektrischen, elektromagnetischen, hydraulischen und/oder pneumatischen
Antriebs.
[0048] Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind eine Verstellbewegung der Arbeitseinheit
und eine Bewegung zum Verändern der Position der Arbeitseinheit voneinander unabhängig.
So kann beispielsweise die Höhe der Arbeitseinheit und/oder die seitliche Position
der Arbeitseinheit unabhängig von der Verstellbewegung zwischen der Andrückstellung
und der Sperrstellung verändert werden. Insbesondere ist für jede dieser beiden Bewegungen
ein separater Antrieb vorgesehen. Die Arbeitseinheit ist somit besonders variabel
und mit hoher Präzision an die jeweiligen Umstände, insbesondere an das aufzuschneidende
Produkt, anpassbar. Durch die unabhängigen Antriebe kann mit dem Produkt sicher und
kontrolliert umgegangen werden, was insbesondere zu einer exakten Führung des Produkts
und einem guten Schneidergebnis führt.
[0049] Alternativ sind eine Verstellbewegung der Arbeitseinheit und eine Bewegung zum Verändern
der Position der Arbeitseinheit miteinander zwangsgekoppelt. Dabei kann beispielsweise
eine Kulissenführung vorgesehen sein. Die Verstellbewegung kann insbesondere einen
gekrümmten Abschnitt umfassen, um bei einer Veränderung der Position der Arbeitseinheit
zusätzlich die Arbeitseinheit aus der Andrückstellung in die Sperrstellung und umgekehrt
zu überführen. Auf diese Weise werden verschiedene Bewegungen aufgrund einer einzigen
Erregerbewegung durchgeführt. Eine solche Erregerbewegung lässt sich beispielsweise
mit nur einem einzigen Antrieb realisieren, wodurch Kosten gespart werden können.
[0050] Nach einer weiteren Ausführungsform umfasst die Arbeitseinheit eine Basis und an
der Basis einen Halteabschnitt für das Produkt, wobei die Position der Basis veränderbar
und der Halteabschnitt verstellbar ist. Der Halteabschnitt ist dabei insbesondere
gelenkig mit der Basis verbunden und kann auf diese Weise von einer Andrückstellung
in eine Sperrstellung verstellt werden, beispielsweise durch Verschwenken. Zudem kann
beispielsweise die Höhe und/oder der seitliche Abstand der Basis relativ zum Produkt
verstellt werden.
[0051] In einer Weiterbildung ist der Halteabschnitt relativ zur Basis bewegbar. Insbesondere
kann der Halteabschnitt, z.B. mithilfe eines Gelenks, relativ zur Basis verschwenkt
werden.
[0052] Nach einer weiteren Ausführungsform sind eine Bewegung der Basis zum Verändern der
Position und eine Verstellbewegung des Halteabschnitts voneinander unabhängig und
insbesondere mittels separater Antriebe bewirkbar. Beispielsweise die Höhe und/oder
der seitliche Abstand der Basis relativ zum Produkt kann somit unabhängig von der
Verstellbewegung des Halteabschnitts aus der Andrückstellung und der Sperrstellung
bzw. umgekehrt ausgeführt werden. Dadurch wird eine besonders präzise Anpassung der
Arbeitseinheit an das Produkt gewährleistet.
[0053] Alternativ sind eine Bewegung zum Verändern der Position der Basis und eine Verstellbewegung
des Halteabschnitts von einer einzigen Bewegung der Arbeitseinheit ableitbar, wobei
insbesondere die Bewegung der Arbeitseinheit mittels eines einzigen Antriebs bewirkt
wird. Diese erfolgt beispielsweise mithilfe einer Kulissenführung. Die Verstellbewegung
kann dabei einen gekrümmten Abschnitt umfassen. Auf diese Weise kann beispielsweise
ein einziger Antrieb für beide Verstellbewegungen ausreichend sein. Dies führt zu
einer erheblichen Kostenreduzierung.
[0054] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Arbeitseinheit, insbesondere ein Halteabschnitt
der Arbeitseinheit, als zumindest zeitweise wirksamer Antrieb für das Produkt ausgebildet.
Die Arbeitseinheit kann dabei beispielsweise einen Bandgurt oder angetriebene Rollen
umfassen. Auf diese Weise kann die Arbeitseinheit beispielsweise einen unteren Bandförderer,
auf dem das Produkt aufliegt, bei der Förderung des Produkts unterstützen. Auch bei
einer Endstückausscheidung kann eine angetriebene und somit aktive Arbeitseinheit
unterstützend wirken.
[0055] Bei einer weiteren Ausführungsform ist die Produktzuführung mehrspurig ausgebildet,
um mehrere Produkte gleichzeitig aufzuschneiden. Hierbei ist die Arbeitseinheit spurindividuell
betreibbar. Dadurch können die Besonderheiten, beispielsweise die Länge, Breite, Höhe,
Querschnittsform, Kontur, Konsistenz, Härte, Dichte und/oder Struktur, der jeweiligen
Produkte individuell und unabhängig voneinander berücksichtigt werden. Alternativ
ist auch denkbar, eine gemeinsame Arbeitseinheit für mehrere oder sämtliche Spuren
vorzusehen.
[0056] Nach einer weiteren Ausführungsform umfasst die Arbeitseinheit für jede Spur einen
verstellbaren Halteabschnitt, der in einer Andrückstellung eine Andrückfunktion und
in einer Sperrstellung eine Sperrfunktion für das Produkt ausübt, wobei die Halteabschnitte
unabhängig voneinander betreibbar sind. Auf diese Weise können sämtliche Spuren unabhängig
voneinander beispielsweise versperrt werden. Auch die Nachgiebigkeit bzw. der Schwellenwert
der Arbeitseinheit kann für jede Spur und jedes Produkt individuell angepasst werden.
[0057] Nach einer weiteren Ausführungsform sind die Halteabschnitte an einer gemeinsamen
Basis der Arbeitseinheit angebracht und unabhängig voneinander relativ zur Basis verstellbar.
Dadurch wird eine flexible Anpassung ermöglicht. Über die gemeinsame Basis sind alle
Halteabschnitte und somit alle Spuren zentral beeinflussbar.
[0058] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Position der Basis, insbesondere deren
Abstand von der unteren Produktauflage und/oder von der seitlichen Produktanlage,
veränderbar. Somit kann beispielsweise die Höhe und/oder die seitliche Position der
Basis für sämtliche oder zumindest einige Spuren gemeinsam eingestellt werden, während
die Verstellung der Halteabschnitte zwischen der Andrückstellung und der Sperrstellung
spurindividuell erfolgen kann. Alternativ kann die Verstellung der Halteabschnitte
auch abhängig voneinander erfolgen.
[0059] Dabei kann insbesondere ein gemeinsamer Halteabschnitt für sämtliche oder zumindest
einige Spuren vorgesehen sein.
[0060] Nach einer weiteren Ausführungsform ist für die Basis und für jeden der Halteabschnitte
jeweils ein eigener Antrieb vorgesehen. Alternativ können auch die Basis und die Halteabschnitte
mit einem gemeinsamen Antrieb betrieben werden. Auch ist denkbar, zumindest einige
Halteabschnitte mit einem gemeinsamen Antrieb anzutreiben.
[0061] Die Erfindung betrifft zudem eine Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten,
insbesondere Hochleistungs-Slicer, mit einer Produktzuführung, die wenigstens eine
Fördereinrichtung umfasst, mit der zumindest ein Produkt einer Schneidebene zuführbar
ist, in der sich wenigstens ein Schneidmesser, insbesondere rotierend und/oder umlaufend,
bewegt. Die Aufschneidevorrichtung umfasst ferner wenigstens eine Arbeitseinheit zum
zumindest zeitweisen Umgang mit dem Produkt, die in einer Sperrstellung als Anschlag
für das vordere Produktende wirksam ist, wobei die in der Sperrstellung befindliche
Arbeitseinheit gegenüber einer in Förderrichtung aufgebrachten Kraft nachgiebig ausgebildet
ist.
[0062] Die Arbeitseinheit ist somit insbesondere nicht starr ausgebildet. Dies kann beispielsweise
durch ein elastisches und/oder flexibles Material, z.B. ein Gummi- oder Kunststoffmaterial,
realisiert werden. Alternativ oder zusätzlich sind beispielsweise Federsysteme oder
pneumatische und/oder hydraulische Systeme denkbar. Die Arbeitseinheit kann dabei
gleichmäßig nachgeben oder aber stufenweise - insbesondere in Abhängigkeit von der
aufgebrachten Kraft - in verschiedene Positionen verstellt werden. Das Nachgiebigkeitsverhalten
kann dabei insbesondere einstellbar sein, z.B. durch die Materialwahl, die Wahl der
verwendeten Feder oder eine Justierung bzw. Steuerung oder Regelung des pneumatischen
und/oder hydraulischen Systems. Dadurch kann reguliert werden, ob bzw. wie stark die
Arbeitseinheit in Abhängigkeit von einer einwirkenden Kraft nachgibt.
[0063] Alternativ oder zusätzlich ist die in der Sperrstellung befindliche Arbeitseinheit
durch eine einen Schwellenwert überschreitende, in Förderrichtung aufgebrachte Kraft
mit einer Komponente in Förderrichtung bewegbar, insbesondere gegen die Wirkung einer
Haltekraft.
[0064] Ab einer bestimmten Krafteinwirkung wird somit der Weg für das Produkt zumindest
ein Stück weit in Förderrichtung freigegeben. Dabei sind beispielsweise Federsysteme
oder pneumatische und/oder hydraulische Systeme denkbar. Die Arbeitseinheit kann dabei
gleichmäßig bewegt oder aber stufenweise - insbesondere in Abhängigkeit von der aufgebrachten
Kraft - in verschiedene Positionen verstellt werden.
[0065] Der Schwellenwert und/oder die Haltekraft sind insbesondere einstellbar. Dadurch
kann z.B. der Widerstand bestimmt werden, welcher einem Produkt entgegengesetzt wird.
Ist der Druck ausreichend groß, wird die Sperrstellung zumindest teilweise bzw. vorübergehend
gelöst und die Arbeitseinheit gibt zumindest teilweise den Weg für das Produkt frei.
[0066] Nach einer weiteren Ausführungsform ist die Produktzuführung mehrspurig ausgebildet,
um mehrere Produkte gleichzeitig aufzuschneiden. Hierbei ist die Arbeitseinheit spurindividuell
betreibbar.
[0067] Insbesondere dann, wenn mehrere Produkte unterschiedlicher Länge mit Produkthaltern
in Eingriff gebracht werden, von denen zumindest einige, insbesondere alle, nur gemeinsam,
d.h. nicht spurindividuell, bewegt werden, werden längere Produkte zwischen der Arbeitseinheit,
die sich in Sperrstellung befindet und z.B. mit einer bestimmten Haltekraft in dieser
Sperrstellung gehalten ist, und den Produkthaltern eingeklemmt. Dadurch, dass sich
nun zumindest eine Komponente der Arbeitseinheit in Förderrichtung bewegen kann, bzw.
aufgrund der Nachgiebigkeit kann sich insbesondere ein unter Druck stehendes Produkt
entspannen. Eine übermäßige Belastung des Produktendes am Produkthalter wird dadurch
größtenteils vermieden. Auch wird das Produkt sofort sicher gehalten. Somit lassen
sich Produkte unterschiedlicher Länge auf einfache und sichere Weise verarbeiten.
Zudem treten keine nachteiligen Kompressionen der Produkte auf. Durch diese Maßnahmen
erhält sozusagen jedes Produkt individuell so viel Platz, wie es aufgrund seiner Länge
benötigt, um nicht übermäßig stark zusammengedrückt zu werden.
[0068] Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die Arbeitseinheit für jede Spur einen
verstellbaren Halteabschnitt, der in einer Sperrstellung eine Sperrfunktion für das
Produkt ausübt, wobei die Halteabschnitte unabhängig voneinander betreibbar sind.
Auf diese Weise kann insbesondere das Nachgiebigkeitsverhalten, der Schwellenwert
und/oder die Haltekraft spurindividuell eingestellt werden. Vorzugsweise werden diese
Werte näherungsweise gleich gewählt. In Abhängigkeit z.B. von der Länge und/oder der
Konsistenz der jeweiligen Produkte gibt der Halteabschnitt früher oder später nach
und damit zumindest teilweise bzw. ein Stück weit den Weg für das Produkt in Richtung
der Schneidebene frei.
[0069] Nach einer weiteren Ausführungsform ist die Arbeitseinheit multifunktional ausgebildet,
wobei die Arbeitseinheit in eine Andrückstellung, in der die Arbeitseinheit das dabei
in Förderrichtung bewegbare Produkt gegen eine untere Produktauflage und/oder eine
seitliche Produktauflage drückt, und in die Sperrstellung verstellbar ist, in der
die Arbeitseinheit einer Bewegung des Produkts in Förderrichtung entgegenwirkt.
[0070] Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten,
insbesondere mittels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei dem mittels einer Produktzuführung,
die wenigstens eine Fördereinrichtung umfasst, zumindest ein Produkt einer Schneidebene
zugeführt wird, in der sich wenigstens ein Schneidmesser, insbesondere rotierend,
und/oder umlaufend, bewegt. Dabei wird wenigstens eine multifunktionale Arbeitseinheit
in Abhängigkeit von der Betriebssituation in eine Andrückstellung, in der die Arbeitseinheit
das sich in Förderrichtung bewegende Produkt gegen eine untere Produktauflage und/oder
eine seitliche Produktanlage drückt, oder in eine Sperrstellung verstellt, in der
die Arbeitseinheit einer Bewegung des Produkts in Förderrichtung entgegenwirkt.
[0071] Nach einer Ausführungsform wird die Arbeitseinheit vor Beginn des Aufschneidens in
die Sperrstellung verstellt, um beim Beaufschlagen des hinteren Produktendes mittels
eines Produkthalters der Fördereinrichtung als Anschlag für das vordere Produktende
zu dienen. Das vordere Produktende schlägt dabei beispielsweise am Anschlag an, während
der Produkthalter am hinteren Produktende eingreift. Während des Eingreifens des Produkthalters
wird das Produkt somit nicht in Richtung der Schneidebene verschoben. Anschließend,
insbesondere sobald der Produkthalter mit dem Produkt in Eingriff steht, wird die
Arbeitseinheit in die Andrückstellung verstellt, um das Produkt während des Aufschneidens
gegen die Produktauflage und/oder die Produktanlage zu drücken. In der Andrückstellung
fungiert die Arbeitseinheit beispielsweise als Produktniederhalter. Die Arbeitseinheit
kann dabei beispielsweise als aktiver Förderer ausgebildet sein, um das Produkt zum
Schneidmesser zu fördern oder zumindest das Fördern zu unterstützen.
[0072] Nach dem Aufschneiden wird die Arbeitseinheit wieder zurück in die Sperrstellung
verstellt, um insbesondere zu verhindern, dass das Produktende in die Schneidebene
fällt, wenn der Produkthalter aus dem hinteren Produktende entfernt wird. Auch kann
die Arbeitseinheit in der Sperrstellung ein Ausscheiden eines Produktendes zumindest
unterstützen. Die Arbeitseinheit kann dazu beispielsweise eine vertikal oder schräg
verlaufende, passive Fläche aufweisen, um das Produktendstück abzuweisen. Alternativ
oder zusätzlich kann die Arbeitseinheit in der Sperrstellung aktiv angetrieben werden,
um das Ausscheiden des Produktendstücks zu beschleunigen.
[0073] Nach einer weiteren Ausführungsform steht die Arbeitseinheit zumindest während einer
Verstellbewegung von der Sperrstellung in die Andrückstellung und umgekehrt in, insbesondere
permanentem, Kontakt mit dem Produkt, d.h. die Arbeitseinheit berührt insbesondere
ständig das Produkt. Die Bewegung des Produkts und die Verstellbewegung der Arbeitseinheit
sind insbesondere aufeinander abgestimmt. Das Produkt kann somit zu jeder Zeit sicher
geführt werden.
[0074] Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird während einer Verstellbewegung der Arbeitseinheit
von der Sperrstellung in die Andrückstellung das Produkt der Schneidebene zugeführt.
Die Zuführung des Produkts kann beispielsweise mit Hilfe eines, insbesondere unterhalb
des Produkts angeordneten, Förderbandes erfolgen und/oder mit Hilfe eines Produkthalters.
Die Kraft, die bei der Zuführung des Produkts zur Schneidebene vom Produkt auf die
Arbeitseinheit ausgeübt wird, kann dabei zumindest teilweise dazu verwendet werden,
die Arbeitseinheit aus der Sperrstellung in die Andrückstellung zu verstellen.
[0075] Nach einer weiteren Ausführungsform verbleibt während einer Verstellbewegung der
Arbeitseinheit von der Sperrstellung in die Andrückstellung der Produkthalter in seiner
Position oder wird in Förderrichtung bewegt. Dadurch, dass die Verstellbewegung aus
der Sperrstellung in die Andrückstellung vorzugsweise mit einer Komponente in Förderrichtung
erfolgt, kann sich das Produkt und/oder der Produkthalter permanent in Förderrichtung
bewegen. Eine Bewegung des Produkthalters entgegen der Förderrichtung ist somit nicht
notwendig. Das Produkt muss also nicht erst zurückgezogen werden, um die Arbeitseinheit
aus der Sperrstellung in die Andrückstellung zu verstellen. Dadurch wird die Produktförderung
nicht unnötig unterbrochen. Die Produktbeladezeit wird dadurch reduziert und der Aufschneidevorgang
somit insgesamt schneller.
[0076] Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird während der Verstellbewegung der Arbeitseinheit
von der Andrückstellung in die Sperrstellung der Produkthalter entgegen der Förderrichtung
bewegt. Insbesondere kann hierbei ein Produktendstück mit Hilfe des Produkthalters
zurückgezogen werden, so dass die Arbeitseinheit in die Sperrstellung verstellt und
dabei - in Förderrichtung gesehen - vor den Produkthalter gelangen kann. Der Produkthalter
kann anschließend gelöst und das Produktendstück durch die Arbeitseinheit oder zumindest
mit Unterstützung der Arbeitseinheit entfernt werden.
[0077] Unabhängig davon, ob eine Einspur- oder Mehrspurausgestaltung vorgesehen ist, ist
in einer möglichen Ausführungsform die Produktauflage zweiteilig ausgebildet und umfasst
einen hinteren Auflageabschnitt, der insbesondere für einen Beladebetrieb verschwenkbar
ist, und einen vorderen stationären Auflageabschnitt, der bis an die Schneidebene
heranreicht. Bevorzugt sind beide Auflageabschnitte als aktive Förderer ausgebildet,
wobei aber auch eine passive Ausgestaltung möglich ist. Mit dem vorderen Auflageabschnitt
wirkt die Arbeitseinheit in der Andrückstellung zusammen. Dabei sind alle Kombinationen
aus aktiver und passiver Ausgestaltung denkbar, d.h. die Arbeitseinheit kann sowohl
als passiver Niederhalter als auch als aktiver Förderer ausgebildet sein, der mit
einem passiven oder ebenfalls aktiv fördernden vorderen Auflageabschnitt zusammenwirkt.
Sind sowohl die Arbeitseinheit als auch der vordere Auflageabschnitt aktiv, bilden
diese gemeinsam ein Traktionssystem für das Produkt, das hierdurch besonders präzise
zur Schneidebene geführt wird.
[0078] In einer weiteren Ausführungsform kann die Arbeitseinheit mit Führungseinrichtungen
für das oder jedes Produkt ausgestattet sein, die insbesondere für den vorderen Produktbereich
beim Produkttransport von der Sperrstellung in die Andrückstellung für eine sichere,
spurtreue Förderung des oder jedes Produktes sorgen. Die Führungseinrichtungen können
z.B. für jede Spur in Form einer an den Produktquerschnitt angepassten Kontur vorgesehen
sein, die an der Arbeitseinheit ausgebildet ist.
[0079] Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Aufschneidevorrichtung
mit einer Arbeitseinheit in einer Andrückstellung,
- Fig. 2
- eine Aufschneidevorrichtung gemäß Fig. 1 mit der Arbeitseinheit in einer Sperrstellung,
- Fig. 3
- eine Perspektivansicht der Aufschneidevorrichtung gemäß Fig. 1 mit neu geladenen Produkten,
- Fig. 4
- eine Aufschneidevorrichtung gemäß Fig. 3 beim Übergang der Arbeitseinheit von der
Sperrstellung in die Andrückstellung,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht der Aufschneidevorrichtung gemäß Fig. 4, und
- Fig. 6
- die Aufschneidevorrichtung gemäß Fig. 5 mit weiter vorgerückten Produkten.
[0080] Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten in Form
eines mehrspurigen Hochleistungs-Slicers mit einem während des Schneidbetriebs schräg
gestellten Endlosbandförderer 10, welcher als Fördereinrichtung dient und mit dem
gleichzeitig mehrere Lebensmittelprodukte 12 entlang einer Förderrichtung F einer
Schneidebene S zugeführt und aufgeschnitten werden. Die in den Seitenansichten insbesondere
der Fig. 1 und 2 nicht dargestellte Mehrspurausbildung des Slicers ist vor allem in
den Perspektivansichten der Fig. 3 und 4 zu erkennen.
[0081] Bei den Lebensmittelprodukten 12 kann es sich insbesondere um Wurst, Schinken, Käse
oder ähnliche Produkte handeln. Diese können stangen- oder riegelförmig ausgebildet
sein und sich herstellungsbedingt in der Länge unterscheiden.
[0082] Am vorderen Ende des Förderers 10 ist ein nach unten abgewinkeltes Vorderteil 10'
vorgesehen, das relativ zum Förderer 10 verschwenkbar oder in einem festen Winkel
zum Föderer 10 angeordnet sein kann. Das Vorderteil 10' kann ebenfalls als aktiver
Förderer ausgebildet sein, wobei dies aber nicht zwingend ist.
[0083] In Förderrichtung F schließt sich an den Förderer 10 ein stationärer vorderer Förderer
11 in Form eines Endlosförderbandes an, der bis kurz vor die Schneidebene S reicht.
[0084] In der Schneidebene S ist ein als Sichelmesser 14 ausgebildetes Schneidmesser angeordnet.
Zudem umfasst der Slicer eine Arbeitseinheit 16 mit einer Basis 18 und mehreren Halteelementen
20, welche Halteabschnitte der Arbeitseinheit 16 bilden, wobei für jede Spur des Slicers
ein Halteelement 20 vorgesehen ist. Die Halteelemente 20 sind in der Funktionsstellung
der Fig. 1 parallel zur Förderrichtung F orientiert und drücken die Produkte 12 auf
die vom stationären vorderen Förderer 11 gebildete Produktauflage. Die Halteelemente
20 bilden somit Niederhalter für die Produkte 12.
[0085] In dieser Ausführungsform umfassen die Halteelemente 20 zudem je einen Bandgurt 22,
mit dem die Produkte 12 aktiv in Förderrichtung F bewegt werden können. Die Förderung
der Produkte 12 in Richtung der Schneidebene S erfolgt also mit Hilfe des Endlosförderbands
10 und des vorderen Förderers 11, der Bandgurte 22 sowie mehrerer als Greifer 28 ausgebildeter
Produkthalter, welche jeweils in ein hinteres Produktende 30 der Lebensmittelprodukte
12 eingreifen. Alternativ können die Produkthalter 28 insofern passiv sein, als sie
selbst nicht als Antrieb zum Fördern der Produkte 12 in Förderrichtung F, sondern
lediglich zum Stabilisieren der Produkte 12 und später (vgl. Fig. 2) zum Zurückziehen
der Produktendstücke 30 wirksam sind und während der Bewegung in Förderrichtung F
z.B. von den Produkten 12 mitgezogen werden.
[0086] Im vorderen Bereich werden die Produkte 12 folglich von den aktiven Halteelementen
20 und dem stationären vorderen Förderer 11 zur Schneidebene transportiert.
[0087] Die Arbeitseinheit 16 umfasst einen pneumatischen Höhenverstellantrieb 24, mit dem
der Abstand der Basis 18 vom vorderen Förderer 11 entlang einer Höhenverstellrichtung
H verstellt werden kann. Zudem umfasst die Arbeitseinheit 16 pneumatische Verschwenkantriebe
26 mit denen die Halteelemente 20 relativ zur Basis 18 aus der in Fig. 1 gezeigten
Andrückstellung in eine Sperrstellung verschwenkt werden können. Jedem Halteelement
20 ist ein eigener Verschwenkantrieb 26 zugeordnet, der eine Kolben-/Zylinder-Anordnung
umfasst, die an einem Ende an die Basis 18 und am anderen Ende an das jeweilige Halteelement
20 angelenkt ist, wobei die Halteelemente 20 jeweils gelenkig mit der Basis 18 verbunden
sind, und zwar an einer von der Angriffsachse der Kolben-/Zylinder-Anordnung beabstandeten
Schwenkachse, so dass eine Längenänderung der Kolben-/ZylinderAnordnung eine Schwenkbewegung
des betreffenden Halteelements 20 erzeugt.
[0088] Eine Sperrstellung der Halteelemente 20 ist in Fig. 2 dargestellt. Die Halteelemente
20 sind hierbei senkrecht zum vorderen Förderer 11 orientiert und bilden eine Sperre
für die Produktendstücke 30.
[0089] Werden somit gemäß Fig. 1 Produkte 12 aufgeschnitten, dienen die Halteelemente 20
als Niederhalter für die Produkte 12. Während des Aufschneidevorgangs werden die Produkte
12 vom Greifer 28 gehalten und mit Hilfe des Endlosförderbandes 10, des vorderen Förderers
11 sowie der Bandgurte 22 zum Sichelmesser 14 gefördert, bis die Produkte 12 fast
vollständig aufgeschnitten sind. Sind lediglich die Produktendstücke 30 übrig (siehe
Fig. 2), so werden diese mittels der Greifer 28 entgegen der Förderrichtung F zurückgezogen.
Zugleich bewegt der Höhenverstellantrieb 24 die Basis 18 entlang der Höhenverstellrichtung
H nach oben, während der Verschwenkantrieb 26 die Halteelemente 20 aus der Andrückstellung
in die Sperrstellung verschwenkt.
[0090] In Fig. 2 bilden die Halteelemente 20 somit eine Sperre für die Produktendstücke
30. Diese Endstücke 30 können daher trotz der Schrägstellung der Produktauflage nicht
in die Schneidebene S fallen, wenn die Greifer 28 außer Eingriff mit den Endstücken
30 gebracht werden, um die Endstücke 30 freizugeben. Sind die Greifer 28 nicht mehr
in Eingriff mit den Endstücken 30, so dienen die Halteelemente 20 folglich als Abweiser
für die Endstücke 30, wodurch sichergestellt ist, dass die Endstücke 30 nicht nach
vorne gelangen, sondern durch eine hierzu vorübergehend freigegebene Öffnung in der
Auflageebene nach unten fallen, beispielsweise in einen nicht dargestellten Schacht.
Um die Produktendstücke 30 besonders schnell und kontrolliert zu entfernen, können
beispielsweise die während des Schneidbetriebs aktiven Bandgurte 22 der Halteelemente
20 aktiviert bleiben oder erneut aktiviert werden.
[0091] Anschließend werden die Greifer 28 in ihre Ausgangsposition zurück verfahren, so
dass in Fig. 2 bereits dargestellte neue Lebensmittelprodukte 12 in die Aufschneidevorrichtung
geladen werden können. Wie Fig. 2 zeigt, bleibt bei diesem Slicer die Produktzuführung
schräg gestellt, wobei zum Beladen der Produktzuführung eine den Förderer 10 umfassende
Beladeeinrichtung aus einer im Wesentlichen horizontalen Beladestellung gemäß Fig.
2, in der die aufzuschneidenden Produkte 12 herangeführt werden, in die geneigte Schneidstellung
gemäß Fig. 1 verschwenkt wird. Diese Ausgestaltung ist jedoch nicht zwingend und kann
im Rahmen der Erfindung abgewandelt werden.
[0092] In Fig. 3 ist eine Perspektivansicht der Aufschneidevorrichtung gemäß Fig. 1 mit
vier neu geladenen Produkten 12 gezeigt, welche durch das gemeinsame Endlosförderband
10 und den vorderen Förderer 11 dem Schneidmesser 14 zugeführt werden. Auch die an
einem gemeinsamen Träger 32 angebrachten Greifer 28 können nicht spurindividuell,
sondern nur gemeinsam entlang bzw. entgegen der Förderrichtung F durch den angetriebenen
Träger 32 bewegt werden.
[0093] Jeder Spur ist ein eigenes Halteelement 20 zugeordnet, welches jeweils einen separaten
Verschwenkantrieb 26 umfasst. Zur Höhenverstellung ist der gemeinsame Höhenverstellantrieb
24 vorgesehen, welcher die Basis 18 zusammen mit den Halteelementen 20 entlang der
Höhenverstellrichtung H bewegen kann.
[0094] Erfindungsgemäß sind die Halteelemente 20 unabhängig voneinander nachgiebig ausgebildet,
sodass sie ab einer bestimmten Krafteinwirkung den Produkten 12 nachgeben können,
d.h. einem mittels des Produkthalters 28 gegen das ihm zugeordnete Halteelement 20
gedrückten Produkt 12 wird der Weg in Förderrichtung F ein Stück weit freigeben, sobald
die Kraft ein vorgegebenes Maß übersteigt.
[0095] Durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung der Arbeitseinheit 16 können die Produkte
12 individuell entlastet werden, wenn dies aufgrund einer unterschiedlichen Länge
der Produkte 12 erforderlich ist, wie nachstehend näher erläutert wird.
[0096] Werden aufzuschneidende Lebensmittelprodukte 12, welche eine unterschiedliche Länge
aufweisen, in die Aufschneidevorrichtung eingelegt, so stoßen die Produkte 12 mit
ihrem vorderen Ende an das jeweilige Halteelement 20. Die Greifer 28 werden gemeinsam
entlang der Förderrichtung F verfahren, bis sie jeweils in das hintere Produktende
30 eingreifen können. Bei herkömmlichen Slicern wird hierbei ein Produkt, welches
länger als die anderen Produkte ist, stärker komprimiert als die anderen Produkte.
Da die Halteelemente 20 eine gewisse Nachgiebigkeit aufweisen, geben diese ab einer
bestimmten Krafteinwirkung auf die Halteelemente 20 also nach, so dass auch ein vergleichsweise
kurzes Produkt 12 sicher gegriffen werden kann, ohne dass ein längeres Produkt 12
übermäßig stark komprimiert wird.
[0097] Diese Situation ist in Fig. 4 und 5 dargestellt. Die Halteelemente 20, welche längeren
Produkten 12 zugeordnet sind, werden in Förderrichtung F ausgelenkt und somit bereits
ein Stück weit aus der ursprünglichen Sperrstellung in Richtung der Andrückstellung
verschwenkt, ohne aber den Weg für die Produkte 12 vollständig freizugeben, so dass
weiterhin eine Haltekraft wirksam ist, mit welcher auch die ausgelenkten Halteelemente
20 den betreffenden Produkten 12 weiterhin einen Widerstand entgegensetzen, um ein
bestimmungsgemäßes Eingreifen der Produkthalter 28 sicherzustellen.
[0098] Die individuelle Nachgiebigkeit der Halteelemente 20 ist durch die nach Art einer
Feder wirksamen, voneinander unabhängigen Pneumatikeinrichtungen der Verschwenkantriebe
26 realisiert. Das Nachgiebigkeitsverhalten der Halteelemente 20 kann an den pneumatischen
Verschwenkantrieben 26 oder auf andere Weise eingestellt werden. Die Einstellung erfolgt
in einer Weise, dass den Produkten 12 einerseits eine ausreichend große Kraft entgegengesetzt
wird, so dass die Greifer 28 in das hintere Produktende 30 eingreifen können, während
andererseits die Halteelemente 20 nachgeben, ehe die Produkte 12 zu stark gestaucht
werden.
[0099] Sobald die Greifer 28 in Eingriff mit den hinteren Produktenden 30 sind, können die
Halteelemente 20 mittels der Verschwenkantriebe 26 weiter aus der Sperrstellung in
die Andrückstellung verschwenkt werden (Fig. 6). Die Halteelemente 20 sind dabei in
ständigem Kontakt mit den Produkten 12. Zudem wird die Basis 18 mit Hilfe des Höhenverstellantriebs
24 nach unten bewegt. Während der Verstellbewegung werden die Produkte 12 mit Hilfe
des Endlosförderbands 10, des vorderen Förderers 11 sowie der Greifer 28 in Förderrichtung
F zur Schneidebene S gefördert.
[0100] Während die Halteelemente 20 unabhängig voneinander und somit in Abhängigkeit von
dem jeweiligen Produkt 12 bzw. von der über das Produkt 12 aufgebrachten Kraft individuell
nachgeben können bzw. ausgelenkt werden, erfolgt das anschließende Verstellen in die
Andrückstellung zum Einleiten des Schneidbetriebs (und später auch die Rückstellung
von der Andrückstellung in die Sperrstellung) für alle Halteelemente 20 gemeinsam.
Folglich ist lediglich ein einziger gemeinsamer aktiver Antrieb für die Einzel-Verschwenkantriebe
26 der Halteelemente 20 erforderlich. Erfindungsgemäß ist aber nicht ausgeschlossen,
dass jeder Verschwenkantrieb 26 separat ansteuerbar und unabhängig von den jeweils
anderen Verschwenkantrieben 26 betreibbar ist, so dass die Halteelemente 20 nicht
nur individuell nachgeben, sondern außerdem individuell beliebig verstellt werden
können.
[0101] In Fig. 6 befinden sich die Lebensmittelprodukte 12 bereits näher an der Schneidebene
S. Die Halteelemente 20 sind hierbei schon fast in die Andrückstellung verschwenkt.
[0102] Die Verstellbewegung der Halteelemente 20 beim Eingreifen der Greifer 28 gemäß Fig.
4 und 5 bildet somit bereits einen Teil der Verstellbewegung der Halteelemente 20
von der Sperrstellung in die Andrückstellung.
[0103] Beim Übergang von der Schneidvorbereitung zum Schneidbetrieb werden sozusagen aus
Sperrelementen Niederhalter, und zwar jeweils durch eine simple Schwenkbewegung.
[0104] Befinden sich die Halteelemente 20 in der Andrückstellung, so werden die Produkte
12 weiter entlang der Förderrichtung F gefördert, bis sie in die Schneidebene gelangen
und der Aufschneidebetrieb beginnt (vgl. Fig. 1).
[0105] Die Arbeitseinheit 16 ist somit multifunktional und dient als Produktanschlag bei
der Vorbereitung des Aufschneidebetriebs, als Produktniederhalter während des Aufschneidens
und als Endstückabweiser am Ende des Aufschneidevorgangs, wobei außerdem im Falle
einer aktiven Ausgestaltung die Arbeitseinheit 16 gleichzeitig mit der Niederhaltefunktion
auch eine Förderfunktion erfüllt, um das oder jedes Produkt 12 zur Schneidebene S
zu transportieren, und zwar gemeinsam mit dem aktiven vorderen Förderer 11, der alternativ
auch passiv sein und lediglich als Produktauflage dienen kann.
Bezuqszeichenliste
[0106]
- 10
- Endlosförderband, Fördereinrichtung
- 10'
- Vorderteil des Endlosförderbandes
- 11
- stationärer vorderer Förderer
- 12
- Lebensmittelprodukt
- 14
- Schneidmesser
- 16
- Arbeitseinheit
- 18
- Basis
- 20
- Halteelement, Halteabschnitt
- 22
- Bandgurt
- 24
- Höhenverstellantrieb
- 26
- Verschwenkantrieb
- 28
- Produkthalter, Greifer
- 30
- Produktendstück
- 32
- Träger
- F
- Förderrichtung
- S
- Schneidebene
- H
- Höhenverstellrichtung
1. Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten, insbesondere Hochleistungs-Slicer,
mit
einer Produktzuführung, die wenigstens eine Fördereinrichtung (10, 11) umfasst, mit
der zumindest ein Produkt (12) einer Schneidebene (S) zuführbar ist, in der sich wenigstens
ein Schneidmesser (14), insbesondere rotierend und/oder umlaufend, bewegt, und
wenigstens einer Arbeitseinheit (16) zum zumindest zeitweisen Umgang mit dem Produkt
(12), die in einer Sperrstellung als Anschlag für das vordere Produktende wirksam
ist,
wobei die in der Sperrstellung befindliche Arbeitseinheit (16) gegenüber einer in
Förderrichtung (F) aufgebrachten Kraft nachgiebig ausgebildet ist,
wobei insbesondere das Nachgiebigkeitsverhalten einstellbar ist, und/oder
wobei die in der Sperrstellung befindliche Arbeitseinheit (16) durch eine einen Schwellenwert
überschreitende, in Förderrichtung (F) aufgebrachte Kraft mit einer Komponente in
Förderrichtung (F) bewegbar ist, insbesondere gegen die Wirkung einer Haltekraft,
wobei insbesondere der Schwellenwert und/oder die Haltekraft einstellbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Produktzuführung mehrspurig ausgebildet ist, um mehrere Produkte (12) gleichzeitig
aufzuschneiden, wobei die Arbeitseinheit (16) spurindividuell betreibbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Arbeitseinheit (16) für jede Spur einen verstellbaren Halteabschnitt (20) umfasst,
der in einer Sperrstellung eine Sperrfunktion für das Produkt (12) ausübt, wobei die
Halteabschnitte (20) unabhängig voneinander betreibbar sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Arbeitseinheit (16) multifunktional ausgebildet ist, wobei die Arbeitseinheit
(16) in eine Andrückstellung, in der die Arbeitseinheit (16) das dabei in Förderrichtung
(F) bewegbare Produkt (12) gegen eine untere Produktauflage (11) und/oder eine seitliche
Produktanlage drückt, und in die Sperrstellung verstellbar ist, in der die Arbeitseinheit
(16) einer Bewegung des Produktes (12) in Förderrichtung (F) entgegenwirkt.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in der Sperrstellung befindliche Arbeitseinheit (16) in Abhängigkeit von der
Betriebssituation als Anschlag für das vordere Produktende oder als Abweiser für ein
auszuscheidendes Produktendstück (30) wirksam ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bewegung der Arbeitseinheit (16) zumindest ein Teil einer Verstellbewegung der
Arbeitseinheit (16) in eine Andrückstellung ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Arbeitseinheit (16) von der Sperrstellung direkt in eine Andrückstellung und
umgekehrt verstellbar ist, und/oder dass die Arbeitseinheit (16) ausgehend von der
Sperrstellung ohne eine entgegen der Förderrichtung (F) gerichtete Bewegungskomponente
verstellbar, insbesondere mit einer Komponente in Förderrichtung (F) in eine den Weg
für das Produkt (12) freigebende Stellung verschwenkbar, ist, und/oder
dass eine Verstellbewegung der Arbeitseinheit (16) eine Schwenkbewegung umfasst.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Arbeitseinheit (16) zumindest einen verstellbaren Halteabschnitt (20) umfasst,
der in einer Andrückstellung eine Andrückfunktion und in der Sperrstellung eine Sperrfunktion
für das Produkt (12) ausübt, wobei insbesondere der Halteabschnitt (20) eine zumindest
im Wesentlichen ebene, dem Produkt (12) zugewandte Haltefläche aufweist, die vorzugsweise
in der Andrückstellung zumindest näherungsweise parallel zur Förderrichtung (F) und
in der Sperrstellung zumindest näherungsweise senkrecht zur Förderrichtung (F) verläuft,
und/oder
dass die Position der Arbeitseinheit (16), insbesondere der Abstand der Arbeitseinheit
(16) von der unteren Produktauflage und/oder von der seitlichen Produktanlage, veränderbar
ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Verstellbewegung der Arbeitseinheit (16) und eine Bewegung zum Verändern der
Position der Arbeitseinheit (16) voneinander unabhängig sind, wobei insbesondere für
jede dieser beiden Bewegungen ein separater Antrieb (24, 26) vorgesehen ist, oder
dass eine Verstellbewegung der Arbeitseinheit (16) und eine Bewegung zum Verändern der
Position der Arbeitseinheit (16) miteinander zwangsgekoppelt sind.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Arbeitseinheit (16) eine Basis (18) und an der Basis (18) einen Halteabschnitt
(20) für das Produkt (12) umfasst, wobei die Position der Basis (18) veränderbar und
der Halteabschnitt (20) verstellbar ist, wobei insbesondere der Halteabschnitt (20)
relativ zur Basis (18) bewegbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Bewegung der Basis (18) zum Verändern der Position und eine Verstellbewegung
des Halteabschnitts (20) voneinander unabhängig und insbesondere mittels separater
Antriebe (24, 26) bewirkbar sind, und/oder dass eine Bewegung zum Verändern der Position
der Basis (18) und eine Verstellbewegung des Halteabschnitts (20) von einer einzigen
Bewegung der Arbeitseinheit (16) ableitbar sind, wobei insbesondere die Bewegung der
Arbeitseinheit (16) mittels eines einzigen Antriebs bewirkt wird, und/oder
dass die Arbeitseinheit (16), insbesondere ein Halteabschnitt (20) der Arbeitseinheit
(16), als zumindest zeitweise wirksamer Antrieb für das Produkt ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Produktzuführung mehrspurig ausgebildet ist, um mehrere Produkte (12) gleichzeitig
aufzuschneiden, wobei die Arbeitseinheit (16) spurindividuell betreibbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Arbeitseinheit (16) für jede Spur einen verstellbaren Halteabschnitt (20) umfasst,
der in einer Andrückstellung eine Andrückfunktion und in einer Sperrstellung eine
Sperrfunktion für das Produkt (12) ausübt, wobei die Halteabschnitte (20) unabhängig
voneinander betreibbar sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Halteabschnitte (20) an einer gemeinsamen Basis (18) der Arbeitseinheit (16)
angebracht und unabhängig voneinander relativ zur Basis (18) verstellbar sind,
wobei insbesondere die Position der Basis (18), insbesondere deren Abstand von der
unteren Produktauflage (11) und/oder von der seitlichen Produktanlage, veränderbar
ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass für die Basis (18) und für jeden der Halteabschnitte (20) jeweils ein eigener Antrieb
(24, 26) vorgesehen ist.