Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Versorgungseinrichtung, eine Beschichtungsmaschine
und eine Bevorratungsanordnung für Beschichtungsmaterial. Ein solches Beschichtungsmaterial,
insbesondere Schmalflächenbeschichtungsmaterial, kann im Bereich der Möbel- oder Bauelementefertigung
eingesetzt werden, um beispielsweise Schmalflächen von, bevorzugt plattenförmigen,
Werkstücken zu beschichten. Hierfür werden Beschichtungsmaschinen verwendet, die das
Beschichtungsmaterial an einem Werkstück anbringen.
Stand der Technik
[0002] Materialaufbewahrungseinheiten, insbesondere sogenannte Kantenkassetten, werden verwendet,
um ein in Form von Rollen oder Wickeln vorliegendes Schmalflächenbeschichtungsmaterial
aufzunehmen. Die Materialaufbewahrungseinheiten werden in eine Lagereinrichtung eingesetzt,
die im Bereich der Beschichtungsmaschine angeordnet ist.
[0003] Aus der
EP 1 977 869 A1 ist eine Versorgungsvorrichtung bekannt, die zumindest eine Lagereinrichtung für
eine Anzahl von Materialaufbewahrungseinheiten und zumindest eine der Lagereinrichtung
zugeordneten Übergabevorrichtung zur Versorgung der Beschichtungsmaschine mit Materialaufbewahrungseinheiten
umfasst. Der Versorgungsvorgang umfasst eine Entnahme von zumindest einer Materialaufbewahrungseinheit
aus der Lagereinrichtung, Überführen der Materialaufbewahrungseinheit an eine Bearbeitungsmaschine
und Rückführen der Materialaufbewahrungseinheit von der Beschichtungsmaschine an die
Lagereinrichtung.
[0004] Ferner ist die
DE 10 2011 006 319 A1 bekannt, die ein Maschinensystem zum Anbringen von bandförmig, bevorzugt in Form
von Wickeln vorliegendem Kantenbandmaterial an Werkstücken betrifft. Das Maschinensystem
weist auf: eine Beschichtungseinheit zum Anlegen und Anpressen des Kantenbandmaterials
an das Werkstück mit einer daran angeordnete Magazineinheit zum Puffern und Transportieren
des Kantenbandmaterials, eine Zuführeinrichtung zum Zuführen des Kantenbandmaterials
zur Magazineinheit, einen Speicher, in dem mehrere Kantenbandmaterialien speicherbar
sind und eine Transporteinrichtung zum Fördern von Kantenbandmaterial vom Speicher
zu der Zuführeinrichtung.
Gegenstand der Erfindung
[0005] Ziel der vorliegenden ist es, die Bevorratung von Beschichtungsmaterial weiter zu
rationalisieren und Stillstandzeiten zu verringern und zu vermeiden.
[0006] Der Gegenstand des Anspruchs 1 stellt eine Versorgungseinrichtung für Beschichtungsmaterial
bereit. Weitere bevorzugte Varianten werden nachfolgend sowie in den abhängigen Ansprüchen
aufgeführt. Ferner betrifft die Erfindung eine Bevorratungsanordnung.
[0007] Ein Gedanke der vorliegenden Erfindung ist es, eine flexible, und ggf. redundante,
Beschickung und/oder die Möglichkeit für eine vorgelagerte Konfektionierung des Beschichtungsmaterials
bereitzustellen.
[0008] Im Rahmen der Erfindung kann die Übergabe von Beschichtungsmaterial radikal vereinfacht
werden, da durch den Übernahmearm, insbesondere Schwenkarm, eine Führung und ein Transportsystem
für das Beschichtungsmaterial bereitgestellt wird. Der Aufbau einer Beschichtungsmaschine
kann dadurch ebenfalls deutlich vereinfacht. Ferner ist es möglich, auf eine bestimmte
Länge gekappte Beschichtungsmaterialstücke (beispielsweise Kantenbandstücke) zu transportieren.
Darüber hinaus können bei langer Strecke zwischen Kappeinrichtung und Fügepunkt am
Werkstück im Bereich der Andruckrolle auch kurze Abschnitte eines Beschichtungsmaterials
bereitgestellt werden.
[0009] Die Führung für ein Beschichtungsmaterial kann ein im Übernahmearm ausgebildeter
Kanal sein, der zur Abstützung des Beschichtungsmaterials während dessen Bewegung
entlang des Übernahmearms dient.
[0010] Durch die Bevorratungsanordnung wird ein Dauerbetrieb der Beschichtungsmaschine ermöglicht,
da manuelle Wechselvorgänge vermieden werden. Generell werden durch die erfindungsgemäße
Anordnung keine oder nur sehr geringe Stillstandzeiten der Beschichtungsmaschine bei
Wechselvorgängen hervorgerufen. Ferner wird auch eine fehlerhafte Beschickung vermieden.
[0011] Durch die Zugriffsmöglichkeit auf ein größeres Bevorratungslager kann eine flexible
Fertigung mit geringen Rüstzeiten durchgeführt werden.
[0012] Nachdem relativ kurze Transportwege für das Beschichtungsmaterial aus einer Materialaufbewahrungseinheit
gewährleistet werden, können Restlängen des Beschichtungsmaterials (Verschnitt) vermieden
oder zumindest deutlich reduziert werden.
[0013] Die Transporteinheit kann an der Übergabestation relativ einfach und zügig ausgetauscht
werden. Die Übergabestation stellt hierfür somit gewissermaßen eine Schnittstelle
bereit.
[0014] Es ist bevorzugt, dass der Übernahmearm einen Transportmechanismus, insbesondere
eine oder mehrere Förderrollen, zum Bewegen des Beschichtungsmaterials aufweist. Somit
kann ein auf eine bestimmte Länge gekapptes Beschichtungsmaterial entlang, bevorzugt
im, Übernahmearm transportiert werden.
[0015] Gemäß einer Ausführungsform ist es vorgesehen, dass der Übernahmearm ein Kappaggregat
zum Trennen des Beschichtungsmaterials aufweist, wobei bevorzugt ist, dass das Kappaggregat
am zu den Aufnahmen weisenden Ende des Übernahmearms angeordnet ist. Somit ist es
möglich, Beschichtungsmaterialstücke herzustellen/auszubilden, wobei diese auf Länge
gekappten Beschichtungsmaterialstücke zum Beschichtungsaggregat gefördert werden können.
[0016] Ferner ist es bevorzugt, dass der Übernahmearm ein Schwenkarm ist, der insbesondere
in einer horizontalen Ebene um eine (vertikale) Achse schwenkbar ist. Somit kann ein
Endabschnitt des Übernahmearms zügig von einer Materialaufbewahrungseinheit zur nächsten
geführt werden. Ein als Schwenkarm ausgebildeter Übernahmearm kann einen Aufnahmeabschnitt
aufweisen, der in der vorliegenden Ausführungsform an einem zur Drehachse des Schwenkarms
entgegengesetzten Ende angeordnet ist.
[0017] Es kann vorgesehen sein, dass Aufnahmen für Materialaufbewahrungseinheiten eine stehende
Anordnung der Materialaufbewahrungseinheiten gestatten.
[0018] Es ist bevorzugt, dass die Aufnahmen so angeordnet sind, die Materialaufbewahrungseinheiten,
in der Draufsicht betrachtet, in einer kreisförmigen Anordnung vorgesehen sind.
[0019] Ferner bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine Beschichtungsmaschine mit
einer solchen Versorgungseinrichtung und einem Beschichtungsaggregat zum Beschichten
von, insbesondere plattenförmigen, Werkstücken, wobei der Übernahmearm eingerichtet
ist, dem Beschichtungsaggregat ein Beschichtungsmaterial zuzuführen.
[0020] Es ist bevorzugt, dass der Anbringungsbereich, insbesondere die Drehachse, des Übernahmearms
benachbart zum Beschichtungsaggregat vorgesehen ist. Somit wird ein kompakter Aufbau
bereitgestellt.
[0021] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist es vorgesehen, dass die Beschichtungsmaschine
einen Fördermechanismus zum kontinuierlichen Bewegen von, insbesondere plattenförmigen,
Werkstücken umfasst. Beispielsweise kann es sich um Förderriemen oder Förderrollen
handeln.
[0022] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist es bevorzugt, dass die Beschichtungsmaschine
eine Steuereinrichtung umfasst, wobei die Steuereinrichtung eingerichtet ist, die
Verfahrzeit des Übernahmearms zwischen ausgewählten Aufnahmen basierend auf einer
Werkstücklücke nachfolgender Werkstücke und der Vorschubgeschwindigkeit der Werkstücke
zu ermitteln. Somit werden besonders hohe Taktzeiten ermöglicht.
[0023] Gemäß einer weiteren Zielrichtung wird ein Bevorratungsanordnung für Schmalflächenbeschichtungsmaterial
bereitgestellt. Die Bevorratungsanordnung weist auf: ein Kassettenlager zur Aufnahme
von Materialaufbewahrungseinheiten und eine Versorgungseinrichtung gemäß einem zuvor
genannten Ausführungsformen, zumindest eine Transporteinheit zur Aufnahme von Materialaufbewahrungseinheiten,
und eine Förderstrecke, entlang der die Transporteinheit vom Kassettenlager zur zumindest
einen Übergabestation bewegbar ist. Durch diesen Aufbau wird eine hohe Versorgungssicherheit
bei gleichzeitig hoher Flexibilität gewährleistet.
[0024] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist es vorgesehen, dass die Bevorratungsanordnung
eine oder mehrere Parkpositionen aufweist, in der eine oder mehrere Transporteinheiten
vorgehalten werden können. Somit können bereits vorab verschiedenste Arbeitsabläufe
vorbereitet und das Beschichtungsmaterial in hoher Vielfalt vorgehalten werden.
[0025] Gemäß einer weiteren Variante umfasst die Transporteinheit eine Übergabeeinrichtung,
mit welcher Übergabeeinrichtung eine Materialaufbewahrungseinheit vom Kassettenlager
übernommen und/oder zur Übergabestation übergeben werden kann. Auf diese Weise kann
ein zügiger Verfahrensablauf sichergestellt werden.
[0026] Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren. Das Verfahren umfasst die
folgenden Schritte: Aufnehmen einer Vielzahl von Materialaufbewahrungseinheiten in
zumindest einer Übergabestation, bevorzugt mehreren Übergabestationen, Bewegen, insbesondere
Schwenken, eines Übernahmearms, der eine Führung für ein Beschichtungsmaterial umfasst,
zu einer der Materialaufbewahrungseinheiten, Übernehmen des Beschichtungsmaterial
aus der Materialaufbewahrungseinheiten und Bewegen des Beschichtungsmaterials zum
Beschichtungsaggregat.
[0027] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es unter anderem möglich, auf eine bestimmte
Länge gekappte Beschichtungsmaterialstücke (beispielsweise Kantenbandstücke) zu transportieren
und diese Beschichtungsmaterialstücke einem Beschichtungsaggregat zuzuführen.
[0028] Ferner kann das Verfahren den Schritt umfassen: Aktivieren eines am Übernahmearm
vorgesehenen Transportmechanismus, insbesondere eine oder mehrere Förderrollen, zum
Bewegen des Beschichtungsmaterials.
[0029] Gemäß einer Ausführungsform kann der folgende Schritt vorgesehen sein: Trennen des
Beschichtungsmaterials, wobei der Übernahmearm nachfolgend einen weiteren Abschnitt
des Beschichtungsmaterials aufnimmt oder zu einer weiteren Materialaufbewahrungseinheit
gedreht wird. Somit wird es in besonders vorteilhafter Weise ermöglicht, auf eine
bestimmte Länge gekappte Beschichtungsmaterialstücke (beispielsweise Kantenbandstücke)
zu transportieren.
[0030] Gemäß einer weiteren Variante ist es bevorzugt, dass der Übernahmearm während des
Förderns des abgetrennten Beschichtungsmaterials zu einer weiteren Materialaufbewahrungseinheit
bewegt, insbesondere geschwenkt, wird. Somit werden verschiedene Arbeitsabläufe miteinander
verzahnt, so dass die Taktzeit weiter erhöht werden kann.
[0031] Ferner ist es bevorzugt, dass, zum Übernehmen des Beschichtungsmaterials aus der
Materialaufbewahrungseinheiten, das Beschichtungsmaterial zumindest abschnittsweise
durch die Materialaufbewahrungseinheiten bewegt wird. Hierfür kann die einzelne Materialaufbewahrungseinheit
einen Motor aufweisen oder mit einem Motor gekoppelt werden, um das Beschichtungsmaterial
in Richtung eines Aufnahmeabschnitts des Übernahmearms zu bewegen. Folglich wird die
Aufnahme des Beschichtungsmaterials durch den Übernahmearm erleichtert.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0032]
- Fig. 1
- ist eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Ausführungsform einer Bevorratungsanordnung
- Fig. 2
- zeigt einen Schwenkarm zur Weiterleitung eines Schmalflächenbeschichtungsmaterials
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
[0033] Nachfolgend wird anhand der beigefügten Figuren eine bevorzugte Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung beschrieben. Modifikation und bestimmte Einzelmerkmale können
hierbei jeweils einzeln mit weiteren Merkmalen der Ausführungsform kombiniert werden,
um weitere Ausführungsformen auszubilden.
[0034] Fig. 1 ist eine schematische Draufsicht einer Bevorratungsanordnung. In Fig. 2 wird
ein erfindungsgemäßer Schwenkarm (Übernahmearm) gezeigt, mit dem ein Beschichtungsmaterial
zu einem Beschichtungsaggregat geführt werden kann.
[0035] Die Bevorratungsanordnung umfasst ein Kassettenlager 10, in dem eine Vielzahl von
Materialaufbewahrungseinheiten M aufgenommen sind. Die Materialaufbewahrungseinheiten
M werden nachfolgend auch als "Kantenkassetten" bezeichnet.
[0036] In jeder der Materialaufbewahrungseinheiten M ist ein Schmalflächenbeschichtungsmaterial
in Rollenform aufgenommen. Das Schmalflächenbeschichtungsmaterial wird auch als Kantenband
bezeichnet.
[0037] Das Schmalflächenbeschichtungsmaterial wird verwendet, um dieses an einer Schmalseite
eines plattenförmigen Werkstücks aufzubringen, um die Schmalseite eines plattenförmigen
Werkstücks, wie einer Spanplatte, einer MDF-Platte, oder ähnlichem zu beschichten.
Eine Schmalflächenbeschichtung wird aus optischen und/oder funktionalen Gründen an
einem solchen Werkstück angebracht. Zum einen soll eine einheitliche Beschichtung
gewährleistet werden (Oberseite, Unterseite und Schmalseite des Werkstücks). Ferner
soll die Schmalseite geschützt werden, u.a. vor dem Eindringen von Feuchtigkeit.
[0038] Die zunehmende Vielfalt der zu beschichtenden Werkstücke führt zu steigenden Anforderungen
an die individualisierte Fertigung. Somit muss in der Fertigung eine große Vielzahl
von Schmalflächenbeschichtungsmaterialien bereitgehalten werden, um den Kundenwünschen
entsprechend fertigen zu können. Diese Vielzahl von Schmalflächenbeschichtungsmaterialien
kann beim Hersteller, jeweils aufgenommen in Materialaufbewahrungseinheiten M, im
Kassettenlager 10 bevorratet werden.
[0039] Auf Grund der großen Vielzahl von unterschiedlichen Schmalflächenbeschichtungsmaterialien
ist es nicht möglich, diese unmittelbar im Bereich des Beschichtungsaggregats einer
Beschichtungsmaschine bereitzuhalten. Vielmehr werden die Materialaufbewahrungseinheiten
M im Kassettenlager 10, welches ein hohes Fassungsvermögen aufweist, zwischengelagert.
Im Bereich des Beschichtungsaggregats wird lediglich eine vergleichsweise geringe
Anzahl an Schmalflächenbeschichtungsmaterialien bereitgehalten.
[0040] Die erfindungsgemäße Bevorratungsanordnung umfasst deshalb eine Transporteinheit
100, die entlang einer Förderstrecke 40 bewegbar ist und von dem Kassettenlager 10
Materialaufbewahrungseinheiten M übernehmen kann. Zur Übergabe einer oder mehrerer
Materialaufbewahrungseinheiten M wird die Transporteinheit 100 somit in einen bestimmten
Bereich des Kassettenlagers 10 bewegt, sodass eine Materialaufbewahrungseinheit von
der Transporteinheit 100 aufgenommen werden kann.
[0041] Die Bevorratungsanordnung umfasst neben einer Parkposition 20, in der eine oder mehrere
Transporteinheiten 100 vorgehalten werden können (bspw. nachdem eine Transporteinheit
100 für einen bestimmten Kundenauftrag beschickt wurde), ferner eine Übergabestation
30 (im vorliegenden Ausführungsbeispiel 2 Übergabestationen).
[0042] In den Übergabestationen 30 können Materialaufbewahrungseinheiten M aufgenommen werden
, die von einer der Transporteinheiten 100 zugeführt werden. Nachdem im vorliegenden
Ausführungsbeispiel zwei Übergabestationen 30 vorgesehen sind, kann eine der Übergabestationen
30 beschickt werden, während die jeweils andere zur Versorgung eines Beschichtungsaggregats
verwendet wird.
[0043] Zum Beschicken einer Übergabestation 30 kann somit eine Transporteinheit 100 von
einem Kassettenlager 10 über die Förderstrecke 40 zur Übergabestation 30 bewegt werden.
Die Bevorratungsanordnung umfasst eine Steuereinheit, um die Bewegung der Transporteinheiten
100 entlang der Förderstrecke 40 zu koordinieren.
[0044] An den Übergabestationen 30 sind in der vorliegenden Ausführungsform zwei Stellplätze
für jeweils eine Transporteinheit 100 vorgesehen. Somit wird ein redundantes System
bereitgestellt, um Stillstandzeiten vermeiden zu können.
[0045] In Fig. 2 wird der Bereich der Übergabestation 30 dargestellt. Insbesondere sind
mehrere Materialaufbewahrungseinheiten M entlang einer kreisförmigen Bahn angeordnet.
Gegenüberliegend ist ein Schwenkarm 50 vorgesehen, der in der Darstellung von Fig.
2 in mehreren Positionen abgebildet ist. Der Schwenkarm 50 kann Teil des Beschichtungsaggregats
oder an diesem angebracht sein.
[0046] Der Schwenkarm 50 umfasst eine Drehachse 51, um welche Drehachse 51 der Schwenkarm
50 drehbar/schwenkbar ist. Ferner umfasst der Schwenkarm 50 einen Aufnahmeabschnitt
52, der in der vorliegenden Ausführungsform an einem zur Drehachse 51 entgegengesetzten
Ende angeordnet ist.
[0047] Dem Schwenkarm 50 ist ein Kappaggregat zugeordnet (in den Figuren nicht dargestellt),
mit dem ein Schmalflächenbeschichtungsmaterial auf eine bestimmte Länge geschnitten
werden kann. Das Kappaggregat kann im Schwenkarm 50 aufgenommen sein.
[0048] Im Schwenkarm 50 ist ein Fördermechanismus vorgesehen, mit dem das Schmalflächenbeschichtungsmaterial
von der Übergabestation durch den Schwenkarm 50 in Richtung des Beschichtungsaggregats
bewegt werden kann.
[0049] Wird ein Schmalflächenbeschichtungsmaterial einer bestimmten Materialaufbewahrungseinheit
M benötigt, so bewegt sich der Schwenkarm 50, der eine bestimmte Schwenkarmlänge aufweist,
und das Kappaggregat an den tangential anliegenden Materialaufbewahrungseinheiten
M entlang, bis der Schwenkarm und das Kappaggregat eine bestimmte Zielposition erreichen.
[0050] Die für diesen Vorgang nötige Schwenkzeit richtet sich dabei nach der Werkstücklücke
(also dem Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgend zu bearbeiteten Werkstücken), abzgl.
der beidseitigen Überstände des Schmalflächenbeschichtungsmaterials und der Vorschubgeschwindigkeit
der Maschine.
[0051] Sobald der Schwenkarm 50 mit dem Kappaggregat an der ausgewählten Materialaufbewahrungseinheit
M angelangt sind (Zielposition), wird das Schmalflächenbeschichtungsmaterial aus der
Materialaufbewahrungseinheit entnommen und in den Schwenkarm 50 eingeführt. Der Schwenkarm
50 transportiert das Schmalflächenbeschichtungsmaterial mit einer bestimmten Vorschubgeschwindigkeit
hin zu einer Andruckrolle des Beschichtungsaggregats der Beschichtungsmaschine. Mit
der Andruckrolle wird das Schmalflächenbeschichtungsmaterial an ein Werkstück angedrückt.
[0052] Die Entnahme des Schmalflächenbeschichtungsmaterials von der Materialaufbewahrungseinheit
M wird durch den Kappvorgang des Kappaggregats beendet, wenn die für ein bestimmtes
Werkstück erforderliche Schmalflächenbeschichtungsmaterial-Länge erreicht wurde. Nachdem
der Kappvorgang durchgeführt wurde, kann der Schwenkvorgang des Schwenkarms 50 zur
nächsten Materialaufbewahrungseinheit durchgeführt werden, noch während das Beschichtungsmaterial
durch den Schwenkarm 50 transportiert wird.
[0053] Somit wird das soeben gekappte Schmalflächenbeschichtungsmaterial weiter durch den
Schwenkarm 50 in Richtung der Andrückrolle gefördert, während bereits eine weitere
Schwenkbewegung durchgeführt wird. Nachdem der Schwenkarm 50 an seiner Zielposition
angelangt ist, kann das nächste Schmalflächenbeschichtungsmaterial aus der entsprechenden
Materialaufbewahrungseinheit M entnommen und in den Schwenkarm 50 eingeleitet werden.
Somit kann eine kontinuierliche Fertigung sichergestellt werden, wobei, wie beschrieben,
die Werkstücklücke zwischen zu beschichtenden Werkstücken, Kantenüberstände und die
Vorschubgeschwindigkeit der Maschine die Schwenkzeit beeinflussen. Der Schwenkarm
arbeitet somit gewissermaßen als "Totzeitglied".
1. Versorgungseinrichtung für Beschichtungsmaterial, umfassend:
zumindest eine Übergabestation (30), bevorzugt mehrere Übergabestationen (30), zur
Annahme einer Transporteinheit (100), welche Transporteinheit Aufnahmen für Materialaufbewahrungseinheiten
(M) zur Aufnahme von Beschichtungsmaterial, insbesondere Schmalflächenbeschichtungsmaterial
in Rollenform, aufweist,
einen Übernahmearm (50), der eine Führung für ein Beschichtungsmaterial umfasst, wobei
der Übernahmearm (50) zwischen den Aufnahmen für Materialaufbewahrungseinheiten (M)
der Transporteinheit (100) bewegbar, insbesondere schwenkbar, ist.
2. Versorgungseinrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Übernahmearm (50) einen Transportmechanismus, insbesondere eine oder mehrere
Förderrollen, zum Bewegen des Beschichtungsmaterial aufweist, wobei bevorzugt ist,
dass die Führung des Übernahmearms (50) kanalartig ausgebildet ist.
3. Versorgungseinrichtung gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Übernahmearm (50) ein Kappaggregat zum Trennen des Beschichtungsmaterials aufweist,
wobei bevorzugt ist, dass das Kappaggregat am zu den Aufnahmen weisenden Ende des
Übernahmearms angeordnet ist.
4. Versorgungseinrichtung gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Übernahmearm (50) ein Schwenkarm ist, der insbesondere in einer horizontalen
Ebene schwenkbar ist, wobei weiter bevorzugt ist, dass Aufnahmen für Materialaufbewahrungseinheiten
(M) eine stehende Anordnung der Materialaufbewahrungseinheiten (M) gestatten.
5. Versorgungseinrichtung gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Übernahmearm (50) eingerichtet ist, ein auf eine bestimmte Länge gekapptes Beschichtungsmaterialstück
zu fördern.
6. Beschichtungsmaschine mit einer Versorgungseinrichtung gemäß einem der vorangegangenen
Ansprüche und einem Beschichtungsaggregat zum Beschichten von Werkstücken, wobei der
Übernahmearm (50) eingerichtet ist, dem Beschichtungsaggregat ein Beschichtungsmaterial
zuzuführen.
7. Beschichtungsmaschine gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Anbringungsbereich, insbesondere die Drehachse, des Übernahmearms (50) benachbart
zum Beschichtungsaggregat vorgesehen ist.
8. Beschichtungsmaschine gemäß Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungsmaschine einen Fördermechanismus zum kontinuierlichen Bewegen von,
insbesondere plattenförmigen, Werkstücken umfasst.
9. Beschichtungsmaschine gemäß einem der Ansprüche 6-8, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungsmaschine eine Steuereinrichtung umfasst, die eingerichtet ist, die
Verfahrzeit des Übernahmearms (50) zwischen ausgewählten Aufnahmen basierend auf einer
Werkstücklücke nachfolgender Werkstücke und der Vorschubgeschwindigkeit der Werkstücke
zu ermitteln.
10. Bevorratungsanordnung für Schmalflächenbeschichtungsmaterial, aufweisend:
ein Kassettenlager (10) zur Aufnahme von Materialaufbewahrungseinheiten (M) und einer
Versorgungseinrichtung gemäß einem der Ansprüche 1-5,
zumindest eine Transporteinheit (100) zur Aufnahme von Materialaufbewahrungseinheiten
(M),
eine Förderstrecke (40), entlang der die Transporteinheit (100) vom Kassettenlager
(10) zur zumindest einen Übergabestation (30) bewegbar ist.
11. Verfahren zum Versorgen eines Beschichtungsaggregats mit einem Beschichtungsmaterial,
aufweisend:
Aufnehmen einer Vielzahl von Materialaufbewahrungseinheiten (M) in zumindest einer
Übergabestation (30), bevorzugt mehreren Übergabestationen (30),
Bewegen, insbesondere Schwenken, eines Übernahmearms (50), der eine Führung für ein
Beschichtungsmaterial umfasst, zu einer der Materialaufbewahrungseinheiten (M),
Übernehmen des Beschichtungsmaterial aus der Materialaufbewahrungseinheiten (M) und
Bewegen des Beschichtungsmaterials zum Beschichtungsaggregat.
12. Verfahren gemäß Anspruch 11, gekennzeichnet durch den Schritt: Aktivieren eines am Übernahmearm (50) vorgesehenen Transportmechanismus,
insbesondere eine oder mehrere Förderrollen, zum Bewegen des Beschichtungsmaterials.
13. Verfahren gemäß Anspruch 11 oder 12, gekennzeichnet durch den Schritt: Trennen des Beschichtungsmaterials, wobei der Übernahmearm (50) nachfolgend
einen weiteren Abschnitt des Beschichtungsmaterials aufnimmt oder zu einer weiteren
Materialaufbewahrungseinheit (M) bewegt, insbesondere geschwenkt, wird.
14. Verfahren gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Übernahmearm (50) während des Förderns des abgetrennten Beschichtungsmaterials
zu einer weiteren Materialaufbewahrungseinheit (M) bewegt, insbesondere geschwenkt,
wird.
15. Verfahren gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass, zum Übernehmen des Beschichtungsmaterial aus der Materialaufbewahrungseinheiten
(M), das Beschichtungsmaterial zumindest abschnittsweise durch die Materialaufbewahrungseinheiten
(M) bewegt wird.