[0001] Das Zapfen von kohlensäurehaltigen Getränken aus Behältern ist ein Chargenbetrieb,
bei dem leere Behälter ausgewechselt werden müssen. Sowie ein Behälter leer ist muss
der leere Behälter gegen einen vollen Behälter ausgetauscht werden.
[0002] Die Situation eines leeren Behälters wird in der Regel dadurch festgestellt, dass
an einem Zapfhahn keine Flüssigkeit mehr gezapft werden kann. Dies hat jedoch zur
Folge, dass die Leitung zwischen Behälter und Zapfhahn mit Gas oder Schaum gefüllt
ist. Daher gibt es verschiedene Vorrichtungen, um nach dem Ersetzen des leeren Fasses
durch ein neues Fass das Gas und den Schaum aus der Leitung auszutreiben.
[0003] Diese Vorrichtungen können jedoch zu Toträumen im Leitungssystem führen, die schwer
zu reinigen sind, und es verbleibt häufig Restgas oder Schaum im Leitungssystem das
beim Zapfen zu Schaum am Hahn und zu Zeitverzögerungen führen kann und vor allem bei
während des Zapfens verwendeten Volumenmessgeräten zu Messfehlern führen kann.
[0004] Im Sinne der Erfindung ist ein Fass jegliches Behältnis, das für einen Chargenbetrieb
bei Zapfeinrichtungen verwendet werden kann. Dies sind insbesondere Bierfässer, Limonadencontainer,
Kegs, Großbehälter, wie sie für Volksfeste eingesetzt werden oder Flaschen.
[0005] Die Erfindung betrifft Behälter, aus denen mit einem Gasüberdruck kohlensäurehaltige
Getränke zum Zapfhahn befördert werden. Als Gas eignet sich hierfür vor allem CO
2, Stickstoff oder deren Mischung. Die Förderung mit einem Gas führt beim Fasswechsel
in der Regel zu besonderen Problemen mit Schaumbildung.
[0006] Ein Zapfhahn im Sinne der Erfindung ist eine wiederverschließbare Öffnung, die insbesondere
manuell, elektrisch oder pneumatisch bedienbar ist.
[0007] Ein Schaumauslass ist eine Öffnung in einem Leitungssystem, die Schaum in ein anderes
Leitungssystem, in einen Behälter oder in die Kanalisation abführt.
[0008] Es ist bekannt, zum Abführen von Schaum zwischen einer Zuflussleitung, die mit einem
Fass verbunden ist, und einer Abflussleitung, die mit einem Zapfhahn verbunden ist,
einen Schaumauslass vorzusehen, der entweder Flüssigkeit von Schaum trennt und nur
den Schaum abgibt oder durch das Signal eines Schaumsensors derart geöffnet wird,
dass er solange geöffnet bleibt, wie sich Schaum in der Leitung befindet.
[0009] Verschiedene Arten der konstruktiven Ausgestaltung und der Regelung sind darauf gerichtet,
zu vermeiden, dass Schaum in die Leitung zwischen Schaumauslass und Zapfhahn gelangt.
Das sichere Vermeiden von Schaum oder Gas in der Leitung zwischen Schaumauslass und
Zapfhahn ist in der Regel mit einem Flüssigkeitsverlust verbunden, der auf ein Abführen
von Flüssigkeit durch den Schaumauslass oder den Zapfhahn zurückzuführen ist.
[0010] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine gattungsgemäße Fassumschaltung
derart weiterzuentwickeln, dass auf einfache Art und Weise Schaum oder Gas in der
Leitung zwischen Schaumauslass und Zapfhahn vermieden werden kann.
[0011] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird dadurch gelöst, dass zwischen der
Zuflussleitung und der Abflussleitung ein Bypass angeordnet ist und die Vorrichtung
nur einen einzigen Schaumsensor aufweist und Zuflussleitung und Abflussleitung zu
diesem Schaumsensor hin ansteigend verlegt sind oder zumindest nicht oberhalb des
Schaumsensors verlaufen.
[0012] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass es einfacher ist, die Zuflussleitung
zwischen Fass und Schaumaulass schaum- und gasfrei zu halten als die Abflussleitung
zwischen Schaumauslass und Zapfhahn. Sowie Schaum am Schaumauslass vorbei in die Abflussleitung
gelangt, gelangt er unweigerlich in Richtung Zapfhahn. Der Bypass ermöglicht es, während
des Abführens von Schaum und Gas sowohl die Zuflussleitung als auch die Abflussleitung
mit Flüssigkeit frei zu drücken. Dadurch ist nach dem Schließen des Schaumauslasses
auch die Abflussleitung mit Flüssigkeit gefüllt. Ein Bypass im Sinne der Erfindung
ist jede Verbindung zwischen Zuflussleitung und Abflussleitung, die nicht am Schaumauslass
vorbei führt. Dies kann jede Verbindung zwischen diesen Leitungen sein, die auch nicht
als Leitung sondern nur als Durchgang ausgebildet sein kann.
[0013] Es hat sich gezeigt, dass auch nur ein Schaumsensor ausreicht. Dieser sollte möglichst
am höchsten Punkt zwischen der Zuflussleitung und der Abflussleitung angeordnet sein
und alle Leitungen sollten aufsteigend zu diesem höchsten Punkt verlegt sein. Das
Vorsehen eines Ultraschallsensors am höchsten Punkt sorgt dafür, dass sich insbesondere
nach einer kurzen Ruhepause der gesamte Schaum der Zuflussleitung und der Abflussleitung
dort sammelt. Sofern am Schaumsensor kein Schaum festgestellt wird und auch nach einer
Pause von weniger als einer Minute kein aufsteigender Schaum festgestellt wird, ist
sicher, dass in der Zuflussleitung und in der Abflussleitung kein Schaum mehr ist.
Somit reicht ein einziger Schaumsensor aus, wenn Zuflussleitung und Abflussleitung
zu diesem Schaumsensor hin ansteigend verlegt sind.
[0014] Bei einer Trennung von Flüssigkeit und Schaum wandert der Schaum in der Regel nach
oben, da er eine geringere Dichte als die Flüssigkeit hat. Es wird daher vorgeschlagen,
dass der Bypass unterhalb des Schaumauslasses angeordnet ist. Dies ermöglicht, dass
nicht nur auf Grund der unterschiedlichen Druckverhältnisse zwischen Bypass und Schaumaustritt,
sondern auch auf Grund der geodätischen Höhe eine Trennung von Luft und Flüssigkeit
eintritt, die dafür sorgt, dass sich kein Schaum im Bypass sammelt und Luft und Schaum
über die Zuflussleitung und die Abflussleitung zum Schaumaulass gelangen.
[0015] Zur Vermeidung von Restschaum oder Restgas im Bypass kann die Strecke zwischen Bypass
und Schaumauslass vergrößert werden. Hierfür wird eine Strecke von mehr als 30 cm
vorgeschlagen. Um Schaum in zwei kommunizierenden Röhren gleichmäßig nach oben drücken
zu können, wird vorgeschlagen, dass die Strecke der Zuflussleitung zwischen dem Bypass
und dem Schaumauslass und die Strecke der Abflussleitung zwischen dem Schaumauslass
und dem Bypass etwa gleich lang sind. Insbesondere bei einer Anordnung des Bypasses
unterhalb des Schaumauslasses erleichtert dies die Trennung von Flüssigkeit und Schaum
innerhalb der Zufluss- und der Abflussleitung.
[0016] Die vorgeschlagene Fassumschaltvorrichtung erlaubt es, Flüssigkeitsleitungen ohne
Toträume vorzusehen, die gleichmäßig durchströmt werden, um eine Ablagerung von Gasen
ohne Schmutzpartikeln im Leitungssystem zu vermeiden. Dies wird bevorzugt dadurch
erreicht, dass die Zuflussleitung und die Abflussleitung den gleichen Leitungsquerschnitt
aufweisen. Im Hinblick auf die Reinigung mit herkömmlichen Reinigungsgeräten wie insbesondere
flexiblen Reinigungs- oder Schaumkugeln wird ein Leitungsquerschnitt von vorzugsweise
> 20 mm und besonders bevorzugt etwa 10 mm vorgeschlagen.
[0017] Obwohl der Bypass im Wesentlichen nur dem Druckausgleich und der Befüllung der Abflussleitung
mit Flüssigkeit dient, wird vorgeschlagen, dass der Bypass den gleichen Leitungsquerschnitt
wie die Zuflussleitung aufweist. Dadurch wird einerseits die Strömungsgeschwindigkeit
zwischen Fass und Schaumauslass im Bereich vor dem Schaumauslass halbiert, um eine
gute Trennung von Schaum und Flüssigkeit zu erzielen, und andererseits wird dadurch
ermöglicht, mit dem gleichen Reinigungsmittel Zufluss, Leitung, Bypass und vorzugsweise
auch Abflussleitung zu reinigen. Außerdem führt der im System gleichbleibende Leitungsquerschnitt
bei der Reinigung zu ähnlichen Strömungsverhältnissen, um das Reinigen mit chemischen
oder biologischen Flüssigkeiten zu erleichtern und insbesondere eine mechanische Reinigung
über eine durch das System geleitete Reinigungskugel zu ermöglichen.
[0018] Um auch im Bereich des Schaumauslasses Toträume oder Räume mit verringerter Strömungsgeschwindigkeit
zu vermeiden, wird vorgeschlagen, dass der Schaumauslass ein direkt mit der Zuflussleitung
in Verbindung stehendes Ventil aufweist. Es wird somit keine separate Schaumsammeleinrichtung
vorgesehen, in welcher Schaum und Flüssigkeit getrennt werden, sondern zur Trennung
von Schaum und Flüssigkeit werden die Zuflussleitung und die Abflussleitung verwendet.
Der Bypass verringert die Strömungsgeschwindigkeit in diesen Leitungen und eine weitere
Strömungsgeschwindigkeitsverringerung kann durch parallele Zu- und Abflussleitungen
oder eine Vergrößerung des Querschnitts von Zu- und/oder Abflussleitungen erzielt
werden. Die Schaumabscheidefunktion wird dadurch nicht von einem separaten Schaumabscheider
sondern von den zum Schaumauslass führenden Leitungen übernommen.
[0019] Beim Reinigen der Fassumschaltvorrichtung sollte sichergestellt sein, dass die Zuflussleitung,
die Abflussleitung und der Bypass mit einer definierten Strömungsgeschwindigkeit gereinigt
werden können. Insbesondere wenn eine flexible, üblicherweise aus einem Schaummaterial
bestehende, Reinigungskugel durch die Leitungen der Vorrichtung gepresst wird, sollte
sicher sein, dass die Kugel durch alle Leitungen und insbesondere auch durch den Bypass
strömt. Dazu ist in einer vorteilhaften Ausführungsvariante vorgeschlagen, dass zwischen
dem Bypass und dem Schaumauslass, vorzugsweise in der Zuflussleitung, ein Ventil angeordnet
ist. Dies ermöglicht es, den am Schaumauslass vorbei geführten Strömungskanal zu schließen,
so dass eine Reinigungskugel durch den Bypass geführt wird. Besonders bevorzugt ist
hierbei ein Dreiwegeventil, mit dem die Reinigungskugel auch aus dem System entnommen
werden kann.
[0020] Eine definierte Strömungsführung wird erzielt, wenn zwischen Abflussleitung und Bypass
ein Ventil angeordnet ist. Dieses Ventil kann vorzugsweise als Dreiwegeventil mit
L-Bohrung ausgebildet sein, das zwischen dem Bypass und der Abflussleitung oder zwischen
der Abflussleitung und einem Zapfhahn freigeben werden kann.
[0021] Daher wird vorgeschlagen, dass in der Abflussleitung vorzugsweise ein Dreiwegeventil
angeordnet ist, das eine Verbindung zum Bypass oder zur Zuflussleitung bildet. Sofern
das Ventil eine Verbindung direkt zur Zuflussleitung bildet, verkürzt sich der Bypass
auf den einen Schenkel der L-Bohrung des Dreiwegeventils. Dadurch wird die Reinigung
des Bypass erleichtert.
[0022] Es genügt aber auch, nur im Bypass ein Absperrventil vorzusehen, sodass bei geöffnetem
Bypass entlüftet werden kann und bei geschlossenem Bypass gezapft wird. Je nach Zapfanlage
sind weitere Ventile sinnvoll, wie beispielsweise ein Absperrventil in der zum Zapfhahn
führenden Leitung.
[0023] Das Öffnen des Schaumauslass sollte langsam erfolgen, damit der Druck in der Zulaufleitung,
der Ablaufleitung und dem Bypass nicht zu stark abfällt, dadurch werden eine Gasentbindung
und ein Nachschäumen verhindert. Der Schaumauslass kann zeitgesteuert sein, so dass
bei geöffnetem Schaumauslass genügend Zeit zum Nachströmen von Flüssigkeit besteht,
die den Schaum durch den Schaumauslass drückt. Dabei wird der Schaumauslass vorzugsweise
zeitverzögert zur Ventilumstellung geöffnet. Der Schaumauslass kann auch mechanisch
gesteuert sein, indem beispielsweise mit einem Schwimmer der Auslass geöffnet und
geschlossen wird. Dies kann aber zu hygienischen Problemen führen. Darüber hinaus
existieren Schaumsensoren, die dafür sorgen, dass der Schaumauslass zur Abgabe von
Schaum geöffnet wird.
[0024] Als bevorzugtes Ausführungsbeispiel wird nun vorgeschlagen, nicht am Schaumauslass
sondern in einer Leitung oberhalb des Bypass, vorzugsweise in der Zuflussleitung,
einen Schaumsensor anzuordnen. Der Schaumsensor wird somit leicht beabstandet zum
Schaumauslass in der Leitung angeordnet. Dadurch kann auch im Bereich der Schaumdetektion
der Leitungsquerschnitt unverändert bleiben und es reicht ein einfacher Entlüftungshahn
als Schaumauslass. Der Schaumsensor misst den Unterschied zwischen Schaum und Flüssigkeit
in der Leitung mittels Ultraschall, optisch, über die Leitfähigkeit, mittels Mikrowellen,
kapazitiv u .ä..
[0025] Um frühzeitig eine Fass-Leermeldung zu erhalten und insbesondere um dann die Leitung
zum Zapfhahn zu unterbrechen, wird vorgeschlagen, dass in der Zuflussleitung unterhalb
des Bypass ein Schaumsensor angeordnet ist. Dieser Schaumsensor kann die Zuflussleitung
derart früh sperren, dass kein Schaum von der Zuflussleitung oder der Abflussleitung
oder über den Bypass zum Zapfhahn gelangt.
[0026] Die Fassumschaltvorrichtung kann dafür verwendet werden, beim Auswechseln eines Fasses,
dass Strömen von Schaum zum Zapfhahn zu vermeiden. Insbesondere wenn vor dem Zapfhahn
Flüssigkeitsvolumenmessgeräte angeordnet sind, sollten diese nicht mit Schaum in Berührung
kommen um die Messung nicht zu beeinträchtigen.
[0027] Besonders bevorzugt ist es jedoch, wenn mehrere Fässer an die Fassumschaltvorrichtung
angeschlossen sind, so dass durch eine automatische Umschaltung kontinuierlich an
einem Zapfhahn gezapft werden kann. Hierzu wird eine Fassumschaltvorrichtung vorgeschlagen,
die mehrere Zuflussleitungen zur Verbindung mit jeweils einem Fass, mehrere Abflussleitungen
zur Verbindung mit einem oder mehreren Zapfhähnen und jeweils einen Bypass zwischen
der Zuflussleitung und der Abflussleitung aufweist. Dies ermöglicht es, auf einfache
Art und Weise einen Zapfhahn oder mehrere Zapfhähne mit mehreren Fässern zu verbinden,
um den durch die einzelnen Fässer vorgegebenen Chargenbetrieb in einen kontinuierlichen
Zapfbetrieb umzuwandeln.
[0028] Verfahrensmäßig wird die Aufgabe mit einem Verfahren zum Betreiben einer Fassumschaltvorrichtung
gelöst, bei dem aus einem Fass ein kohlensäurehaltiges Getränk entnommen wird und
an einem Schaumauslass Schaum entnommen wird, wobei das kohlensäurehaltige Getränk
zum Austreiben von Schaum gleichzeitig über zwei Leitungen zum Schaumauslass geführt
wird.. Anschließend können entweder die zwei zum Schaumauslass führenden Leitungen
als Fluidleitungen zum Hahn verwendet werden und/oder es wird der Bypass als Leitung
vom Fass zum Hahn verwendet. Je nach Anwendungsfall sind somit unterschiedliche Schaltungen
möglich.
[0029] Ein Ausführungsbeispiel einer Fassumschaltvorrichtung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im Folgenden näher erläutert. Es zeigt
- Figur 1
- eine Fassumschaltvorrichtung im Zapfbetrieb,
- Figur 2
- eine Fassumschaltvorrichtung mit leerem Fass,
- Figur 3
- eine Fassumschaltvorrichtung im Entlüftungsbetrieb
- Figur 4
- eine Schwammkugelreinigung linksherum,
- Figur 5
- eine Schwammkugelreinigung rechtsherum,
- Figur 6
- eine Fassumschaltvorrichtung mit mehreren Zuflussleitungen und mehreren Abflussleitungen,
- Figur 7
- eine erfindungsgemäße Fassumschaltvorrichtung mit nur einem Schaumsensor
- Figur 8
- die in Figur 7 gezeigte Fassumschaltvorrichtung beim Leerlaufen eines Fasses,
- Figur 9
- die in Figur 7 gezeigte Fassumschaltvorrichtung während des Sammelns von Schaum am
Schaumsensor,
- Figur 10
- die in Figur 7 gezeigte Fassumschaltvorrichtung während des Ablassens von Schaum und
- Figur 11
- die in Figur 7 gezeigte Fassumschaltvorrichtung in schaumfreiem Zustand.
[0030] Die in der Figur 1 gezeigte Fassumschaltvorrichtung 1 hat eine Zuflussleitung 2 zur
Verbindung mit einem Fass 3 und eine Abflussleitung 4 zur Verbindung mit einem Zapfhahn
(nicht gezeigt) der am Ausgang 5 angeschlossen ist. Oberhalb der Zuflussleitung 2
unter der Abflussleitung 4 sind diese Leitungen miteinander verbunden und führen zu
einem automatischen Ventil 6, dass zusammen mit einem Auffang 7 einen Schaumauslass
8 bildet.
[0031] Zwischen der Zuflussleitung 2 und der Abflussleitung 4 ist im unteren Bereich ein
Bypass 9 vorgesehen. Dieser Bypass 9 ist somit unterhalb des Schaumauslasses 8 angeordnet.
[0032] Darüber verlaufen parallel nebeneinanderliegend die Zuflussleitung 2 und die Abflussleitung
4 zum Schaumauslass 8.
[0033] Alle verwendeten Leitungen haben etwa den gleichen Querschnitt, der im Vorliegenden
Fall bei 10 mm liegt, um auf einfache Art und Weise mit einer Schaumkugel gereinigt
zu werden.
[0034] Zwischen dem Bypass 9 und dem Schaumauslass 8 ist im unteren Bereich der Zuflussleitung
2 ein Dreiwegeventil 10 mit einer L-Bohrung vorgesehen, über das eine für das Reinigen
verwendete Schaumkugel aus den Leitungen entnommen werden kann. Ein weiteres Dreiwegeventil
11 mit einer L-Bohrung ist zwischen der Abflussleitung 4 und dem Bypass 9 vorgesehen,
um die Abflussleitung 4 entweder mit dem Bypass 9 oder mit dem Auslass 5 zu verbinden.
Um die Länge des Bypass 9 zu minimieren, kann das Dreiwegeventil 11 auch direkt mit
der Zuflussleitung 2 verbunden werden. Dann bildet die Abzweigung im Dreiwegeventil
den Bypass.
[0035] Um festzustellen, wenn statt kohlensäurehaltigem Getränk 12 nur noch Gas oder Schaum
13 aus dem Fass 3 in die Zuflussleitung 2 gelangt, ist in der Zuflussleitung 2 oberhalb
des Bypass 9 ein Schaumsensor 14 angeordnet. Ein weiterer Schaumsensor 15 ist unterhalb
des Bypass 9 in der Zuflussleitung 2 angeordnet. Diese Sensoren 14 und 15 dienen dem
automatischen Umschalten der Ventile bei einer Detektion von Gas oder Schaum im Leitungssystem.
[0036] Die Figur 6 zeigt, wie mehrere Zuflussleitungen 2, 22 jeweils mit einem Fass 3, 23
in Verbindung stehen und mehrere Abflussleitungen 4, 24 mit einem Zapfhahn 40 über
Leitungen 38, 39 verbunden sind.
[0037] Ein Bypass 9, 29 bildet jeweils die Verbindung zwischen der Zuflussleitung 2 und
der Abflussleitung 4 bzw. der Zuflussleitung 22 und der Abflussleitung 24. Während
in der Zuflussleitung 2 das Dreiwegeventil 10 und in der Abflussleitung 4 das Dreiwegeventil
11 angeordnet sind, sind in der Zuflussleitung 22 das Dreiwegeventil 30 und der Abflussleitung
24 das Dreiwegeventil 31 angeordnet. Entsprechend den Sensoren 14 und 15 sind Sensoren
34 und 35 vorgesehen. Dem Schaumauslass 8 entspricht der Schaumauslass 18 und dem
Auslass 5 der über die Leitung 38 zum Hahn 40 führt entspricht der Auslass 17, der
über die Leitung 39 zum Zapfhahn 40 führt.
[0038] Beim Betrieb der Fassumschaltvorrichtung sind zunächst die Dreiwegeventile 10 und
11 wie in Figur 1 gezeigt geschaltet, so dass beispielsweise Bier aus dem Fass 3 über
die Zuflussleitung 2 und die Abflussleitung 4 zum Auslass 5 und von dort über die
Leitungen 38 und 39 zum Zapfhahn 4 gelangt. Der Bypass 9 ist dabei geschlossen.
[0039] Sowie über den Sensor 14 oder den Sensor 15 Gas oder Schaum in der Zulaufleitung
festgestellt wird, ist dies ein Zeichen dafür, dass das Fass 3 leer ist. In diesem
Fall wird das Dreiwegeventil 11 so umgeschaltet, dass kein Bier mehr zum Auslass 5
gelangen kann und über den Bypass 9 Schaum und Bier in die Abflussleitung 4 gelangt.
[0040] Anschließend wird wie in Figur 3 gezeigt ein neues Fass 3 angezapft und über den
Schaumauslass 8 werden die vom Fass bis zum Schaumauslass führenden Leitungen 2, 4
entlüftet. Hierzu wird mit einem Taster das Ventil 6 geöffnet. Wenn der Sensor 14
eine vollständige Entlüftung des Systems meldet, wird das Ventil 6 geschlossen. Sowie
ein neues Fass angeschlossen ist, wird das Dreiwegeventil 11 wie in Figur 1 gezeigt
in eine Position geschaltet, in der die Abflussleitung 4 mit dem Auslass 5 verbunden
ist. Dies erlaubt es den Zapfbetrieb fortzusetzen, ohne dass Schaum oder Gas an den
Auslass 5 gelangt.
[0041] Zum Reinigen der Fassumschaltvorrichtung 1 wird das Fass entfernt und eine Schaumkugel
41 wird am Fasskopf 42 eingeführt, um sie mit Spülwasser oder Reinigungsflüssigkeit
durch den Schlauch 43 zur Zuflussleitung 2 zu führen. Die in Figur 4 gezeigte Schaltung
der Drei-Wege-Ventile 10 und 11 führt dazu, dass die Schaumkugel 41 zunächst über
den Bypass 9 und das Dreiwegeventil 11 in die Abflussleitung 4 und von dort in die
Zuflussleitung 2 gelangt. Am Dreiwegeventil 10 tritt die Schaumkugel 41 aus dem Leitungssystem
aus.
[0042] Durch Umschaltung der Dreiwegeventile 10 und 11 in die in Figur 5 gezeigte Ventilstellung
kann die Schaumkugel 41 zunächst durch die Zuflussleitung 2 und anschließend durch
die Abflussleitung 4 bis zum Auslass 5 gelangen. Letztlich kann die Schaumkugel auch
vom Fasskopf 41 zum Auffang 7 geleitet werden, wenn das Dreiwegeventil 10 geöffnet,
das Dreiwegeventil 11 geschlossen und das Ventil 6 geöffnet wird (nicht gezeigt).
Somit können alle Leitungen mit einer Schaumkugel 41 gereinigt werden.
[0043] Eine Weiterbildung der in den Figuren 1 bis 6 gezeigten Fassumschaltvorrichtung ist
in den Figuren 7 bis 11 gezeigt.
[0044] Bei dieser Fassumschaltvorrichtung ist nur ein Schaumsensor 14 vorgesehen, der am
höchsten Punkt der Anlage positioniert ist. Außerdem ist nur ein einziges Dreiwegeventil
vorgesehen, sodass nur in der Nähe des Schaumsensors Schaum aus dem Leitungssystem
entfernt wird.
[0045] Die Figur 7 zeigt mit durchgehenden Linien in der Zuflussleitung 2 und der Abflussleitung
4, dass das gesamte Leitungssystem mit Getränk gefüllt ist. Das Getränk fließt über
die Zuflussleitung 2 am Schaumsensor 14 vorbei zum Dreiwegeventil 11 und von dort
zum Auslass 5, der zum Zapfhahn (nicht gezeigt) führt.
[0046] Die Figur 8 zeigt die Situation, in der das Fass 3 leer wird. Jetzt gelangt Schaum
(punktierte Linie) in die Zuflussleitung 2 und von dort zum Schaumsensor 14. Sowie
der Schaumsensor 14 Schaum detektiert, wird das Dreiwegeventil 11 umgestellt, sodass
weder Schaum noch Getränk zum Auslass 5 gelangen können. Die Figur 9 zeigt wie sich
in dieser Situation der Schaum unterhalb des Schaumsensors 14 sammelt und die Leitungen
zum Teil mit Schaum und zum Teil mit Getränk gefüllt sind.
[0047] Die Figur 10 zeigt, dass nun das Ventil 6 geöffnet wird, sodass der Schaum zum Schaumauslass
8 fließt. Das Ventil 6 bleibt solange offen bis der Schaumsensor 14 keinen Schaum
mehr detektiert. Um sicher zu sein, dass die Zuflussleitung 2 und die Abflussleitung
4 auch vollkommen schaumfrei sind, kann das Ventil 6 auch etwas zeitverzögert geschlossen
werden. Vorteilhaft ist, wenn das Ventil 6 in Abhängigkeit von dem am Schaumdetektor
ermittelten Schaum wiederholt geöffnet und geschlossen wird bis kein Schaum mehr detektiert
wird.
[0048] Anschließend ist - wie in der Figur 11 gezeigt - das gesamte System wieder schaumfrei,
sodass das Dreiwegeventil 11 wieder umgestellt werden kann. Dann stellt sich die in
der Figur 7 gezeigte Situation ein, in der nach dem Öffnen eines Zapfhahnes Getränk
durch die Zuflussleitung 2 am Schaumsensor 14 vorbei durch das Dreiwegeventil 11 zum
Auslass 5 gelangt.
[0049] Die in den Figuren 7 bis 11 gezeigte Anordnung kann in entsprechender Weise auch
für das in der Figur 6 gezeigte Zapfen mit einem Hahn aus mehreren Fässern eingesetzt
werden.
1. Fassumschaltvorrichtung (1) zum Zapfen von kohlensäurehaltigen Getränken mit einer
Zuflussleitung (2) zur Verbindung mit einem Fass (3), einer Abflussleitung (4) zur
Verbindung mit einem Zapfhahn und einem Schaumauslass (8) zwischen der Zuflussleitung
(2) und der Abflussleitung (4), wobei zwischen der Zuflussleitung (2) und der Abflussleitung
(4) ein Bypass (9) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass sie nur einen einzigen Schaumsensor (14) aufweist und Zuflussleitung (2) und Abflussleitung
(4) zu diesem Schaumsensor (14) hin ansteigend verlegt sind oder zumindest nicht oberhalb
des Schaumsensors verlaufen.
2. Fassumschaltvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bypass (9) unterhalb des Schaumauslasses (8) angeordnet ist.
3. Fassumschaltvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strecke der Zuflussleitung (2) zwischen dem Bypass (9) und dem Schaumauslass
(8) und die Strecke der Abflussleitung (4) zwischen dem Schaumauslass (8) und dem
Bypass (9) etwa gleich lang sind.
4. Fassumschaltvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuflussleitung (2) und die Abflussleitung (4) den gleichen Leitungsquerschnitt
mit vorzugsweise kleiner > 20 mm und besonders bevorzugt etwa 10 mm aufweisen.
5. Fassumschaltvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bypass (9) den gleichen Leitungsquerschnitt wie die Zuflussleitung (2) aufweist.
6. Fassumschaltvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaumauslass (8) ein direkt mit der Zuflussleitung (2) in Verbindung stehendes
Ventil (6) aufweist.
7. Fassumschaltvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Bypass (9) und dem Schaumauslass (8), vorzugsweise in der Zuflussleitung
(2), ein Ventil (10) angeordnet ist.
8. Fassumschaltvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Abflussleitung (4) und dem Bypass (9) ein Ventil (11) angeordnet ist.
9. Fassumschaltvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Abflussleitung (4) ein Dreiwegeventil (11) angeordnet ist, das eine Verbindung
zum Bypass (9) oder zur Zuflussleitung (2) bildet.
10. Fassumschaltvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie mehrere Zuflussleitungen (2, 22) zur Verbindung mit jeweils einem Fass (3, 23),
mehrere Abflussleitungen (4, 24) zur Verbindung mit einem Zapfhahn (40) und jeweils
einen Bypass (9, 29) zwischen der Zuflussleitung (2, 22) und der Abflussleitung (4,
24) aufweist.
11. Verfahren zum Betreiben einer Fassumschaltvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, bei dem aus einem Fass (3) ein kohlensäurehaltiges Getränk (12) entnommen
wird und an einem Schaumauslass (8) Schaum entnommen wird, dadurch gekennzeichnet, dass das kohlensäurehaltiges Getränk (12) zum Austreiben von Schaum gleichzeitig über
zwei Leitungen (2, 4) zum Schaumauslass (8) geführt wird.