Gebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft das technische Gebiet der Energieversorgung. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung eine Energieverbrauchbestimmungsvorrichtung und
ein Verfahren zum Bestimmen eines Energieverbrauchs.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Seit der Öffnung des Strommarktes gibt es immer mehr Verkäufer von Energie oder Stromhändler,
die Strom von Lieferanten einkaufen und an Industriekunden oder Endverbraucher weiterverkaufen.
Lieferanten des Stroms können Strombörsen oder die Erzeuger sein, z.B. Elektrizitätswerke
oder Kraftwerke. Um den Strom einkaufen zu können und auch um den Strom weiterverkaufen
zu können, müssen jedoch Verträge abgeschlossen werden. Insbesondere die Verträge
mit den Endverbrauchern insbesondere mit Gewerbekunden können sich als aufwendig darstellen,
da sehr schwer vorhersagbar ist, wie ein tatsächlicher zukünftiger Verbrauch aussieht.
Um erfolgreich zu sein, muss sich der Händler auf sein Bauchgefühl verlassen.
[0003] Bei privaten Stromkunden wird von einem pauschalen Strommix ausgegangen, der auf
der Basis der Durchschnittsgröße eines Haushalts berechnet wird. Im professionellen
Bereich, also bei großen Stromabnehmern, Gewerbekunden oder Industriekunden als Endverbraucher,
kommt es jedoch auf eine gute Vorhersage der Abnahmemenge an, um ein wettbewerbsfähiges
Angebot erstellen zu können. Um solch ein Angebot erstellen zu können verwenden die
unterschiedlichen Händler oft nur ihre Erfahrungswerte und Schätzgrößen, um Vorhersagen
über den zukünftigen Strombedarf zu treffen. Diese heuristischen Ansätze können jedoch
zu einer sehr hohen Überversorgung und Unterversorgung zu bestimmten Zeiten führen.
Zusammenfassung der Erfindung
[0004] Es mag wünschenswert sein, ein effizientes Bestimmen eines Energieverbrauchs zu ermöglichen.
[0005] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Energieverbrauchbestimmungsvorrichtung
und ein Verfahren zum Bestimmen eines Energieverbrauchs angegeben, insbesondere zum
Vorhersagen eines Energieverbrauchs.
[0006] Die Erfindung wird von den Merkmalen der Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche
angegeben. Ausführungsbeispiele und weitere Aspekte der Erfindung werden von den Gegenständen
der abhängigen Ansprüche und der folgenden Beschreibung angegeben.
[0007] Im Rahmen dieses Textes mag der Begriff "Strommenge" und "Energiemenge" gleichwertig
benutzt werden. Im Wesentlichen mag unter beiden Begriffen die Energie verstanden
werden, die geliefert werden soll.
[0008] Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird eine Energieverbrauchbestimmungsvorrichtung
angegeben, die eine Energieeingabeschnittstelle, eine Parametereingabeschnittstelle,
eine Ausgabeschnittstelle und eine Recheneinrichtung, einen Prozessor oder einen Mikrocomputer
aufweist. Die Energieverbrauchbestimmungsvorrichtung ist zum Empfangen einer Energieverbrauchsstatistik
eingerichtet, beispielsweise einer Lastkurve oder eines Lastgangs. Die Parametereingabeschnittstelle
ist zum Empfangen von zumindest einem externen Verbrauchsparameter eingerichtet und
die Recheneinrichtung ist dazu eingerichtet, aus der Energieverbrauchsstatistik und
dem zumindest einen externen Verbrauchsparameter eine Energieverbrauchsvorhersage
zu bestimmen und die Energieverbrauchsvorhersage an der Ausgabeschnittstelle bereitzustellen.
In einem Beispiel kann die Energieverbrauchsvorhersage als eine Liste mit über das
Jahr verteilten täglichen Verbräuchen und/oder Verbrauchswerten bereitgestellt werden.
In einem anderen Beispiel kann die Energieverbrauchsvorhersage als ein Angebot bereitgestellt
werden, bei dem die zu erwartenden Energieverbräuche und/oder Energieverbrauchswerte
mit Preisen bewertet sind. Bei den externen Verbrauchsparametern kann es sich um Börsendaten
einer externen Strombörse handeln, um eine Sonnenscheinstatistik und/oder um eine
Windstatistik. Es kann sich um jede Art von Parametern handeln, die zur Bestimmung
einer Energieverbrauchsvorhersage genutzt werden, beispielsweise auch Postleitzahlen
und/oder Kalender.
[0009] Gemäß einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Bestimmen
eines Energieverbrauchs beschrieben. Das Verfahren weist das Empfangen einer Energieverbrauchsstatistik,
das Empfangen von zumindest einem externen Verbrauchsparameter, das Bestimmen der
Energieverbrauchsvorhersage aus der Energieverbrauchsstatistik und dem zumindest einen
externen Verbrauchsparameter und das Bereitstellen der Energieverbrauchsvorhersage
oder Energieverbrauchsvorhersagestatistik auf.
[0010] Beispielsweise kann die Energieverbrauchsstatistik ausgewertet werden und durch das
Auswerten der Energieverbrauchsstatistik kann ein Endnutzer identifiziert werden.
Zusätzlich oder alternativ zu dem Identifizieren eines Endnutzers kann durch das Auswerten
der Energieverbrauchsstatistik eine manipulierte Energieverbrauchsstatistik erkannt
werden. So mag es möglich sein zu verhindern, dass unnötige Energieverbrauchsvorhersagen
erstellt werden. Oder es können auch Manipulationsversuche erkannt werden, bevor die
Energieverbrauchsvorhersage bestimmt oder ermittelt wird. Ein unnötiges Bestimmen
einer Energieverbrauchsvorhersage aus der Energieverbrauchsstatistik und dem zumindest
einen externen Verbrauchsparameter kann somit verhindert werden.
[0011] Gemäß einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Programmelement angegeben,
welches einen Programmcode aufweist, der, wenn er von einem Prozessor und/oder von
der Steuereinrichtung ausgeführt wird, das Verfahren zum Bestimmen eines Energieverbrauchs
ausführt.
[0012] Gemäß einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein computerlesbares Speichermedium
angegeben, auf dem ein Programmcode gespeichert ist, der, wenn er von einem Prozessor
und/oder der Steuereinrichtung ausgeführt wird, das Verfahren zum Bestimmen eines
Energieverbrauchs ausführt.
[0013] Als ein computerlesbares Speichermedium mag eine Floppy Disc, eine Festplatte, ein
USB (Universal Serial Bus) Speichergerät, ein RAM (Random Access Memory), ein ROM
(Read Only Memory) oder ein EPROM (Erasable Programmable Read Only Memory) genutzt
werden. Als Speichermedium kann auch ein ASIC (application-specific integrated circuit)
oder ein FPGA (field-programmable gate array) genutzt werden sowie eine SSD (Solid-State-Drive)
Technologie oder ein Flash-basiertes Speichermedium. Ebenso kann als Speichermedium
ein Web-Server oder eine Cloud genutzt werden. Als ein computerlesbares Speichermedium
mag auch ein Kommunikationsnetz angesehen werden, wie zum Beispiel das Internet, welches
das Herunterladen eines Programmcodes zulassen mag. Es kann eine funkbasierte Netzwerktechnologie
und/oder eine kabelgebundene Netzwerktechnologie genutzt werden.
[0014] Um das Erstellen eines Stromangebots zu beschleunigen, mag ein Server bereitgestellt
werden, der es ermöglicht, dass Interessenten mittels ihres Client-Computers oder
einer Clientsoftware, wie beispielsweise einem Browser, mit dem Server in Kontakt
treten. Zum Kontaktieren des Servers kann die Energieeingabeschnittstelle als eine
Kommunikationsschnittstelle ausgeführt sein. Eine Kommunikationsschnittstelle mag
gemäß einem Kommunikationsprotokoll arbeiten und mit einer Transporteinrichtung verbunden
sein, wie beispielsweise einem Kommunikationsnetz. Über diese Energieeingabeschnittstelle
kann eine Energiestatistik, beispielsweise ein Lastgang oder eine Lastkurve an die
Energieverbrauchbestimmungsvorrichtung weitergegeben werden. Ein Lastgang kann als
eine Kurve und/oder als eine geordnete Liste bereitgestellt werden, beispielsweise
als eine Liste im Excel® Formal, im Microsoft® Office® Format, im XLS(X) Format, im
XML (Extensible Markup Language) Format, im OpenXLS Format, im CSV (Comma-separated
values) Format oder in einem beliebig anderen Standardformat für eine Energiestatistik.
Die geordnete Liste mag im Wesentlichen zumindest zwei Spalten aufweisen, wobei die
eine Spalte einen Datumswert und die andere Spalte einen zu dem Datumswert gehörenden
Energieverbrauchswert aufweist. Der Datumswert kann in einem Format nach DIN ISO 8601
dargestellt werden. In einem Beispiel enthält der Datumswert einen Tag eines Jahres
und eine Uhrzeit.
[0015] Die Energieeingabeschnittstelle kann gemäß einer Schnittstellenbeschreibung spezifiziert
sein. In der Schnittstellenbeschreibung kann die Funktionalität der Schnittstelle,
aber auch ein entsprechendes Protokoll festgelegt sein. Die Energieeingabe kann dabei
so ausgestaltet sein, dass ein Benutzer, ein Endgerät, eine Applikation (App) und/oder
ein Client einen Lastgang als zumindest eine Lastgangdatei und/oder als eine Vielzahl
von Lastgangdateien in einem beliebigen Dateiformat über eine Schnittstelle an die
Recheneinrichtung der Energieverbrauchbestimmungsvorrichtung bereitstellen kann und/oder
hochladen kann. Zum Bereitstellen kann die Energieeingabeschnittstelle als Übertragungsprotokoll
zumindest ein Protokoll aufweisen, ausgewählt aus der Gruppe von Übertragungsprotokollen
bestehend aus einem TCP/IP (Transmission Control Protocol/Internet Protocol) Protokoll,
einem UDP (User Datagram Protocol Protokoll), einem http (Hypertext Transfer Protocol)-Protokoll,
einem FTP (File Transfer Protocol) Protokoll, einem WebDAV (Web-based Distributed
Authoring and Versioning) Protokoll, einem ActiveSync Protokoll, einem SSH (Secure
Shell) Protokoll, einem CalDAV (Calender Distributed Authoring and Versioning) Protokoll,
einem vCard Protokoll, einem iCalendar Protokoll und einem iCal Protokoll. Die Schnittstelle
der Recheneinrichtung mag dabei so ausgestaltet sein, dass sie die Energieverbrauchsstatistik,
den Lastgang oder die Lastgangdateien einliest. Die Recheneinrichtung oder ein Programm,
welches die Recheneinrichtung steuert, mag ferner dazu eingerichtet sein, diese eingelesene
Energieverbrauchsstatistik oder die Lastgangdatei in ein Standardformat zu konvertieren.
Das Konvertieren in ein Standardformat kann dabei vorsehen, dass zusätzliche Angaben
des Benutzers zu der von dem Benutzer bereitgestellten Energieverbrauchstatistik hinzugefügt
werden, die für eine Angebotserstellung benötigt werden. Beispielsweise können die
zugefügten Daten Informationen aufweisen, mit denen ein Benutzer und/oder ein Client
identifiziert werden kann. Diese Daten können Adressdaten des Benutzers, wie beispielsweise
Wohnort, Straße und Hausnummer aufweisen, aber auch Adressinformation des Clients,
wie beispielsweise dessen Netzwerkadresse und/oder dessen IP (Internet Protocol) Adresse.
[0016] Die Recheneinrichtung kann noch eine interne Schnittstelle aufweisen, an die die
Daten nach der Konvertierung in das Standardformat weitergegeben werden. Die Energieeingabeschnittstelle
sendet ihre Daten an diese interne Schnittstelle weiter. Diese interne Schnittstelle
kann zu einer Rechenunit der Recheneinrichtung führen. Mittels der Rechenunit oder
CPU (Central Processing Unit) können die unterschiedlichen gesammelten Daten zusammengefasst
und ausgewertet werden. Zum Speichern der erfassten Daten, die beispielweise auch
externe Verbrauchsparameter aufweisen können, welche der CPU über die Parametereingabeschnittstelle
bereitgestellt werden, kann die Recheneinrichtung und insbesondere die CPU mit einer
Datenbank verbunden sein. In dieser Datenbank können sämtliche endnutzerspezifischen
oder allgemeinen Daten gespeichert sein. Beispielsweise können in dieser Datenbank
branchenübliche Energieverbrauchsstatistiken oder branchenübliche Lastgänge abgespeichert
sein. Es kann dort auch beispielsweise eine Gesamtenergieverbrauchsvorhersage oder
eine Gesamtenergieverbrauchsstatistik gespeichert sein. Zur Erstellung einer Energieverbrauchsvorhersage
und/oder eines Angebots für einen Energieverbrauch können vorgebbare Berechnungsalgorithmen
genutzt werden. Mit den gespeicherten Daten können somit Berechnungen durchführt werden
und es kann mit den Daten eine Energieverbrauchsvorhersage berechnet werden. Die Energieverbrauchsvorhersage
kann auch als eine Datei und/oder geordnete Liste bereitgestellt werden, die im Wesentlichen
wie die Energieverbrauchsstatistik aufgebaut ist. In dieser Liste können nach Datumswerten
und/oder Zeitwerten sortierte berechnete Energieverbrauchswerte gesammelt sein. Die
Energieverbrauchswerte können in einer physikalischen Verbrauchseinheit angegeben
sein, wie beispielsweise der Einheit Watt (W), Wattstunden (Wh) oder der Einheit Mega
Wattstunden (MWh) oder in einem Vielfachen davon. Die Energieverbrauchsvorhersage
kann aber auch ein Gesamtwert eines Energieverbrauchs sein, der auf einen Zeitwert
bezogen ist, wie beispielsweise auf ein Jahr. Aus der Energieverbrauchsstatistik kann
mittels der Recheneinrichtung für den Fall, dass eine Preisangabe als externer Verbrauchsparameter
bereitgestellt wird, ein Angebot für einen spezifischen Lastgang, für eine spezifische
Energieverbrauchsstatistik, für einen spezifischen Client und/oder für einen spezifischen
Endkunden erstellt werden. Bei einem Angebot kann es sich folglich um eine monetär
bewertete physikalische Größe handeln. Die Energieverbrauchsstatistik, die Energieverbrauchsvorhersage
und/oder das Angebot kann über die Ausgabeschnittstelle an einen Endnutzer und/oder
Client zurückgeliefert werden. Das erstellte Angebot wird über diese Schnittstelle
an den Benutzer gesendet. Die Energieeingabeschnittstelle und die Ausgabeschnittstelle
können als eine gemeinsame bidirektionale Schnittstelle ausgeführt sein. Die Energieausgabeschnittstelle
mag dasselbe Protokoll wie die Energieeingabeschnittstelle nutzen. Dieses Protokoll
mag als ein Client/Serverprotokoll oder als ein Command/Response-Protokoll realisiert
sein.
[0017] In einem Beispiel kann die Energieverbrauchsvorhersage zur Steuerung einer eigenen
Energieversorgungseinrichtung des Kunden genutzt werden. Ein Kunde der beispielsweise
eine eigene Windkraftanlage und/oder Solaranlage als eigene Energieversorgungseinrichtung
betreibt, kann an der bereitgestellten Energieverbrauchsvorhersage erkennen, wann
es sich für ihn rentiert, selbsterzeugten Strom zu speichern, weil beispielsweise
der von einem Energiehändler eingekaufte Strom günstiger ist. Die Energieverbrauchsvorhersage
und insbesondere eine daraus als Programm aufgearbeitete geordnete Liste kann als
Steuerprogramm für die Energieversorgungseinrichtung verwendet werden.
[0018] Über die Parametereingabeschnittstelle kann die Energieverbrauchbestimmungsvorrichtung
verschiedene externe Quellen anfragen, um noch Daten zu beschaffen, die für die Berechnung
einer Energieverbrauchsvorhersage benötigt werden. Beispielsweise können Daten abgefragt
werden, die in der internen Datenbank der Recheneinrichtung fehlen und/oder veraltet
sind. Insbesondere können auch Daten angefordert werden, die für die Erstellung eines
Verbrauchsangebotes erforderlich sind. Bei diesen Daten und/oder Parametern kann es
sich beispielsweise um Einkaufspreise für eine Energiemenge handeln. Diese Preise
können sich aus Angebot und Nachfrage ergeben und zeitabhängig sein. Beispielsweise
kann es sich um Preise für eine Strommenge handeln. Es kann sich aber auch um eine
Abnahmestatistik handeln, die angibt, zu welcher Zeit, beispielsweise zu welchem Datum
und zu welcher Uhrzeit, welche Strommenge und/oder Energiemenge von einem Versorger
bereitgestellt wird. Es kann sich bei den Verbrauchsparametern aber auch um eine Postleitzahlenstatistik
handeln, die angibt, auf welcher geographischen Länge und/oder Breite ein Ort mit
einer bestimmten Postleitzahl liegt, um einen Ferienkalender, der angibt zu welchem
Zeitpunkt ein bestimmtes Bundesland einen Feiertag hat und wo ggf. Brückentage liegen,
um eine Windstatistik und/oder eine Sonnenscheinstatistik. Im Wesentlichen mag es
sich bei den externen Verbrauchsparametern um Informationen handeln, die als eine
geordnete Liste bereitgestellt werden, und die indirekt oder direkt einen Einfluss
auf den Energieverbrauch haben. Solche externen Verbrauchsparameter können bereits
als eine geordnete Liste in einem vorgebbaren und weiterverarbeitbaren Format vorliegen,
wie beispielsweise die Energieverbrauchstatistik. Sie können jedoch auch in einem
anderen Format vorliegen, so dass die Recheneinrichtung aus den empfangenen externen
Verbrauchsparametern erst die für die Energieverbrauchsvorhersage benötigten Daten
extrahiert, um zu einer geordneten Liste zu kommen. Zum Extrahieren der benötigten
Informationen kann die Recheneinrichtung auf Datamining-Funktionen für eine Datenbank
zurückgreifen. Beispielsweise kann der zeitliche Verlauf der Börsenpreise analysiert
werden und mit der Energieverbrauchsstatistik verglichen werden, um zu einer Risikobewertung
zu gelangen. Wird nämlich beispielsweise eine hohe Volatilität der Börsenpreise festgestellt,
besteht ein hohes Risiko.
[0019] Bei der Untersuchung eines Lastgangs oder einer Energieverbrauchsstatistik können
Anomalien festgestellt werden. Anomalien in dem Lastgang können auf Manipulationen
hinweisen. Solche Manipulationen entsprechen auch einem Risiko. Durch das Erkennen
von Anomalien kann dieses Risiko erkannt werden und in der Angebotskalkulation berücksichtigt
werden.
[0020] Aber auch der Lastgang oder die Energieverbrauchsstatistik erlaubt es zu erkennen,
ob an Feiertagen und/oder potentiellen Brückentagen gearbeitet wurde. Aus solchen
Beobachtungen können Rückschlüsse für die Zukunft gemacht werden.
[0021] Mittels der Verbrauchsparameter, insbesondere mittels der externen Verbrauchsparameter,
die aus anderen Quellen als der internen Datenbank beschafft werden müssen, lassen
sich die erforderlichen Rahmenbedingungen für die Energielieferung bestimmen. Bei
dieser Bestimmung der Rahmenbedingungen mag im Wesentlichen die von einem individuellen
Endkunden bereitgestellte Energieverbrauchsstatistik in das Verhältnis der Gesamtenergieverbrauchsvorhersage
gesetzt werden, welche von der Recheneinrichtung verwaltet wird. Die Recheneinrichtung
mag in einem Beispiel die Gesamtenergieverbrauchsvorhersage eines Stromhändlers verwalten.
In anderen Worten mag bei der Bestimmung einer kundenspezifischen oder clientspezifischen
individuellen Energieverbrauchsvorhersage die individuelle Energieverbrauchsstatistik
in das Verhältnis der Gesamtenergieverbrauchsvorhersage oder der Gesamtenergieverbrauchsstatistik
gesetzt werden, um daraus ein Qualitätsmaß für die individuelle Energieverbrauchsstatistik
und/oder für die individuelle Energieverbrauchsvorhersage zu erstellen. Das Qualitätsmaß
kann ein Preis für ein Angebot sein, welches das Verhältnis der individuellen Energieverbrauchsvorhersage
zu der Gesamtenergieverbrauchsvorhersage bestimmt. Bei dem Qualitätsmaß kann es sich
um ein Korrelationsmaß zwischen einer bereitgestellten Energieverbrauchsstatistik
und einer Gesamtenergieverbrauchsvorhersage handeln. Das Qualitätsmaß kann als ein
Faktor genutzt werden, der einen Angebotspreis erhöht, wenn die bereitgestellte Energieverbrauchsstatistik
schlecht zur Gesamtenergieverbrauchsvorhersage passt oder der einen Angebotspreis
erniedrigt, wenn die bereitgestellte Energieverbrauchsstatistik gut zur Gesamtenergieverbrauchsvorhersage
passt. Durch Kombination der Verbrauchsparameter und/oder der Beschaffungskosten für
die Energie sowie der Beschaffungspakete für die Energie mag sich bestimmen lassen,
welche Energiemenge eingekauft werden muss. Hierbei können ökonomische wie auch physikalische
Faktoren berücksichtigt werden.
[0022] Beispielsweise können aus der Kombination von Verbrauchsparametern weitere Rückschlüsse
auf die Energieverbrauchstatistik getroffen werden. So kann die erhaltene Energieverbrauchstatistik
mit einer extern beschafften und/oder intern vorhandenen Sonnenscheinstatistik korreliert
werden. Auf diese Art und Weise kann einerseits herausgefunden werden, ob es sich
bei der der bereitgestellten Energieverbrauchstatistik zugrundeliegenden Produktionsstätte
um eine Produktionsstätte handelt, die eine eigene Energieerzeugungsanlage, beispielsweise
eine eigene Solaranlage und/oder Windkraftanlage nutzt. Solch eine Solaranlage oder
Photovoltaikanlage kann bei einer entsprechend starken Sonneneinstrahlung dafür sorgen,
dass sie selbst für die Energieversorgung sorgt und somit in einer bestimmten Zeit
keine Energieabnahme von dem Stromhändler erfolgt, obwohl diese in einer Abnahmeprognose
vorgesehen war. In einem Beispiel kann auch berücksichtigt werden, dass die eigene
Energieversorgungsanlage die Energie speichert, um einen günstig angebotenen Strom
des Stromhändlers zu nutzen und den selbst erzeugten gespeicherten Strom zu nutzen,
wenn Strom nur teuer eingekauft werden kann. Für die Berücksichtigung einer Speicherung
mag die Recheneinrichtung auf Angaben der Speichergröße des Speichers, beispielsweise
einer Batterie, und die maximale Versorgungsdauer aus solch einem Speicher als externen
Verbrauchsparameter zurückgreifen. In einem anderen Beispiel kann jedoch auch die
eigene Energieversorgungsanlage in die Energieverbrauchsvorhersage mit einbezogen
werden, so dass die Energieverbrauchsvorhersage auch ein Steuerprogramm für solch
eine eigene Energieversorgungsanlage aufweist. Ebenso kann eine Energiespeichereinrichtung
eines Kunden mit in die Energieverbrauchsvorhersage einbezogen werden. Eine eigene
Speichereinrichtung, die beispielsweise einem Stromhändler zur Nutzung bereitgestellt
wird, kann mit einem günstigen Qualitätsparameter in die Bestimmung der Energieverbrauchsvorhersage
mit einfließen. Durch die Berücksichtigung der externen Verbrauchsparameter können
aufgrund erkannter Funktionalitäten, wie beispielsweise eigener Energieerzeugungseinrichtungen
oder eigener Speichereinrichtungen, Prognosen oder Energieverbrauchsvorhersagen erstellt
werden, die wenig und/oder nur in geringen Maßen von den tatsächlichen Werten abweichen.
[0023] Durch den automatischen Abgleich der Energieverbrauchstatistik und der Verbrauchsparameter
kann sehr schnell ein Angebot für eine Energielieferung, insbesondere für eine Strombelieferung
erstellt werden. Bei der Realisierung der Energieverbrauchsbestimmungsvorrichtungen
als ein Server-System, kann in einem Online Dialog zwischen einem Client System, welches
von einem potentiellen Kunden bedient wird, und einem Server-System automatisch rund
um die Uhr eine Energieverbrauchsvorhersage und/oder ein zugehöriges Angebot für individuelle
Verbrauchscharakteristiken oder für individuelle Energieverbrauchsstatistiken eines
Kunden erstellt werden. Dieser Kunde kann insbesondere ein Industriekunde sein, bei
dem mit einem Standard-Lastgang nur sehr ungenaue Angebote erstellt werden können.
Die Energieverbrauchsvorhersage kann in verschiedenen Ausprägungen erstellt werden.
Beispielsweise kann die Energieverbrauchsvorhersage entsprechend der Energieverbrauchsstatistik
als eine geordnete Liste bereitgestellt werden. In dieser Liste kann der Datumswert
in einem Format nach DIN ISO 8601 codiert werden.
[0024] Zur Erstellung eines Angebots mag der potentielle Kunde über seinen Client eine Energieverbrauchsstatistik,
beispielsweise einen Lastgang, über eine dafür vorgesehene Energieeingabeschnittstelle
an den Server hochladen. Der Server kann unmittelbar nach dem Hochladen basierend
auf den in der Energieverbrauchsstatistik angebotenen Angaben die entsprechenden externen
Verbrauchsparameter aus einer internen und/oder externen Datenbank abfragen und daraus
zusammen mit dem Lastgang eine Energieverbrauchsvorhersage in der Form eines Angebots
erstellen.
[0025] Es kann so eine Vielzahl von Verträgen geschlossen werden und es kann mit jedem neuen
Kunden geprüft werden, ob der Kunde zu dem Händlerprofil und/oder zu der Gesamtenergieverbrauchsvorhersage
passt. Unter einem Händlerprofil mag eine Abnahmeprognose verstanden werden, die ein
Händler führt, um abschätzen zu können, zu welchen Zeitpunkten Strom eingekauft werden
muss, um einen benötigten Bedarf decken zu können, ohne teuer kurzfristig Strom nachkaufen
zu müssen. Es mag vermeidbar sein, dass eine hohe Anzahl an Endverbrauchern, insbesondere
an industriellen Endverbrauchern, dazu führt, dass der Überblick über die zu einem
bestimmten Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Energiemengen verloren geht. Es mag außerdem
möglich sein, dass die unterschiedlichen Überlegungen, die für die Bereitstellung
einer Vorhersage unternommen werden müssen, schnell erfolgen können und dass die Erstellung
eines Angebots für einen professionellen Stromkunden, nicht mehr mehrere Tage in Anspruch
nimmt. Die Voraussage kann mit Hilfe von physikalischen Parametern erfolgen und es
ist nicht mehr nötig sich auf ein Bauchgefühl zu verlassen. Gemäß einem weiteren Aspekt
der vorliegenden Erfindung ist der zumindest eine Verbrauchsparameter zumindest ein
Parameter, der aus der Gruppe von Parametern ausgewählt ist, wobei die Gruppe der
Parameter aus Energiekosten, einer Sonnenscheinstatistik, einer Windstatistik, einem
branchenspezifischen Lastgangs und einem Kalender besteht.
[0026] Die Energiekosten können Bezugspreise und/oder Energiemengen von Strombörsen umfassen.
Diese Bezugspreise können in verschiedenen Profilen und/oder Paketen angeboten werden.
Die Sonnenscheinstatistik kann Angaben darüber machen, wann möglicherweise eine von
einem Kunden benutzte eigene Energiegewinnungsanlage Strom liefert, beispielsweise
eine Solaranlage. In der Zeit, in der die Energiegewinnungsanlage Strom liefert, erfolgt
im Wesentlichen keine Stromabnahme oder nur eine reduzierte Stromabnahme von einem
Stromhändler. Oder es erfolgt trotz eigener Energiegewinnung eine Stromabnahme, da
gerade Energie günstig verfügbar ist. Ebenso kann eine Windstatistik eine Auskunft
darüber geben, wann eine eigene Windkraftanlage eines Kunden Energie erzeugt. Ferner
kann ein Kalender, insbesondere ein Feiertagskalender, eine Auskunft darüber geben,
zu welchen Zeiten voraussichtlich weniger Strom abgenommen wird, da beispielsweise
in einem bestimmten Bundesland ein Feiertag ist. Auch können Brückentage in einem
Kalender aufgefunden werden, um einen Hinweis auf einen geringen Energieverbrauch
zu erhalten. In einem Beispiel kann mittels einer Energieverbrauchsstatistik oder
eines Lastgangs erkannt werden, ob an einem Feiertag und/oder Brückentag gearbeitet
und Energie verbraucht wird. Aus dieser Erkenntnis mag beispielsweise abgeleitet werden,
dass auch in Zukunft an solch einem charakteristischen Tag mit einem Energieverbrauch
zu rechnen ist. Wenn in einem anderen Beispiel während Sonnenschein und bei Vorhandensein
einer Solaranlage Stromabgenommen wird, kann auf einen möglicherweise vorhandenen
Speicher geschlossen werden. Aus der Dauer der Stromabnahme kann auch eine Abschätzung
der Speichergröße erfolgen und es kann festgestellt werden, dass ein Kunde solch einen
Speichernutzt, obwohl er ihn nicht angegeben hat. Ebenso ist es möglich individuelle
Verhaltensweisen zuerkennen und daraus abzuleiten, zu welchen Zeiten gearbeitet wird
und zu welchen Zeiten nicht gearbeitet wird. Zur Auffindung des Bundeslandes kann
beispielsweise die Postleitzahl eines Kunden herangezogen werden. Im Wesentlichen
mag die Recheneinrichtung eingerichtet sein, charakteristische Muster für typische
Verhaltens und/oder Nutzungsweisen in einer Energieverbrauchsstatistik zu erkennen.
Hierzu können sämtliche Methoden der Bildverarbeitung, Mustererkennung, Statistik,
künstlichen Intelligenz und/oder Graphen Analyse eingesetzt werden. In einem Beispiel
sind die Muster von physikalischen Größen, wie dem Stromverbrauch und/oder Energieverbrauch
abhängig.
[0027] Die Verbrauchsparameter, wie beispielsweise die Verbrauchsstatistik einer eigenen
Energieversorgung, die Sonnenscheinstatistik oder die Windstatistik können aber auch
erlauben, überhaupt zu erkennen, ob ein Kunde eine Solaranlage oder an eine Windkraftanlage
betreibt, indem beispielsweise eine bereitgestellte Energieverbrauchstatistik oder
ein Lastgang mit entsprechenden Parametern der Sonnen- und/oder Windstatistiken korreliert
wird. Aus der Energieverbrauchsstatistik mag sich aber auch ableiten lassen, ob beispielsweise
regelmäßige Verbraucher zu bestimmten Uhrzeiten eingeschaltet werden. Dies können
beispielsweise energieintensive Verbraucher wie Rührwerke seien, aber auch ein Reinigungsteam,
welches zu bestimmten Uhrzeiten aktiv wird und Verbraucher wie Licht oder Reinigungsmaschinen
anschaltet.
[0028] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist/sind die Energieeingabeschnittstelle
und/oder die Ausgabeschnittstelle als Schnittstelle/Schnittstellen eingerichtet, die
die Kommunikation mit einem Client ermöglichen.
[0029] Für die Kommunikation zwischen einem Client und einem Server kann eine Kommunikationsschnittstelle
vorgesehen sein, die beispielsweise das http (Hypertext Transfer Protocol) Protokoll
nutzt. Das Vorsehen einer Kommunikationsschnittstelle kann es erlauben die Energieverbrauchbestimmungsvorrichtung
als einen Server zu betreiben, der mit einem oder mehreren Clients bedient werden
kann.
[0030] Außerdem ist es möglich, durch das Vorsehen von Standard-Kommunikationsprotokollen
auf einen Server mittels einer Smartphone Anwendung oder einer App zuzugreifen. Für
den Zugriff über ein mobiles Endgerät, wie beispielsweise ein Smartphone und/oder
eine entsprechende App, mag die Recheneinrichtung erkennen, dass von einem mobilen
Endgerät auf die Energieverbrauchsbestimmungsvorrichtung zugegriffen wird und eine
Bedienoberfläche mit einer reduzierten Grafik bereitstellen. Der Server kann Webseiten
in einem responsive Webdesign vorsehen, wobei der Server erkennt, mittels welchem
Endgerät auf den Server zugegriffen wird, und er kann das Format der bereitgestellten
Seiten entsprechend an die Möglichkeiten des Endgeräts anpassen. Der grafische Aufbau
einer "responsiven" Website erfolgt anhand der Anforderungen des jeweiligen Gerätes,
mit dem die Site betrachtet wird. Dies betrifft insbesondere die Anordnung und Darstellung
einzelner Elemente, wie Navigationen, Seitenspalten und Texte, aber auch die Nutzung
unterschiedlicher Eingabemethoden von Maus (klicken, überfahren) oder Touchscreen
(tippen, wischen). Technische Basis hierfür sind beispielsweise Webstandards HTML5,
CSS3 (Hypertext Markup Language / Cascading Style Sheets, hier insbesondere die Media
Queries) und JavaScript.
[0031] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Recheneinrichtung
eingerichtet, durch Auswerten der Energieverbrauchsstatistik einen Endnutzer zu identifizieren
und/oder um eine manipulierte Energieverbrauchsstatistik zu erkennen.
[0032] Ein Endkunde kann anhand seiner Energieverbrauchsstatistik erkannt und/oder identifiziert
werden. Eine Energieverbrauchsstatistik mag im Wesentlichen ein individuelles Kennzeichen
für einen bestimmten Kunden sein, insbesondere für die von ihm betriebene Anlage,
für die eine Energievorhersage getroffen werden soll. Somit kann eine Energieverbrauchsstatistik
als ein Fingerabdruck angesehen werden, der es ermöglicht einen bestimmten End-Kunden
oder eine bestimmte Verbrauchsstatistik wiederzuerkennen. Es mag durch das Wiedererkennen
einer Verbrauchsstatistik oder eines Lastgangs möglich seien, zu erkennen, wenn ein
Kunde mehrfach die identische oder eine ähnliche Energieverbrauchsstatistik versucht
anzugeben, beispielsweise um Vergleichspreise einzuholen oder um in regelmäßigen Abständen
Preisveränderungen zu ermitteln. Es mag außerdem möglich sein, Manipulationen an einer
Energieverbrauchsstatistik zu erkennen, wenn die Energieverbrauchsstatistik analysiert
wird. Beispielsweise mag ein Kunde versuchen, um ein günstiges Angebot zu erhalten,
Zeiten in denen bei ihm ein hoher Verbrauch vorliegt, aus der Energieverbrauchsstatistik
herauszulöschen, um eine Energieverbrauchsstatistik bereitzustellen, die gut zu der
Gesamtenergieverbrauchsstatistik des Stromhändlers passt. Insbesondere mag eine Manipulation
dahingehend unternommen worden sein, dass hohe Verbrauchswerte in Zeitbereiche von
verbilligten Energiepreisen verschoben worden sind, um den Gesamtverbrauch beizubehalten
jedoch den Angebotspreis zu drücken. Solche Manipulationen mögen von einem Kunden
unternommen werden, um ein günstiges Angebot für eine künstliche Verbrauchsvorhersage
zu erhalten. Eine Manipulation kann beispielsweise das Streichen von Spitzenlastbereichen
oder Abnahmespitzen also von Bereichen mit einem maximalen Energieverbrauch umfassen.
Mittels der Recheneinrichtung und einer Korrelation mit externen Verbrauchsparametern
sowie mit der Gesamtenergieverbrauchsstatistik und/oder mit den in der internen Datenbank
gespeicherten Informationen oder den externen Verbrauchsparametern können auch solche
Manipulationen ausgewertet und erkannt werden. Das Erkennen einer Manipulation kann
zu einer Ablehnung des potenziellen Kunden führen oder zu einer Korrektur der manipulierten
Energieverbrauchsstatistik, um mit einer korrigierten Verbrauchsstatistik eine Energieverbrauchsvorhersage
zu generieren und darauf basierend ein Angebot zu erstellen.
[0033] Es mag durch die Analyse der Energieverbrauchsstatistik auch möglich sein zu erkennen,
dass ein möglicher Konkurrent eine Vielzahl von Standard-Verbrauchsanfragen an die
Energieverbrauchbestimmungsvorrichtung stellt. Beim Erkennen solcher meist zur Einholung
von Konkurrenzangeboten gestellten Anfragen kann die Recheneinrichtung die Bereitstellung
einer Verbrauchsvorhersage verhindern. Außerdem können für die zukünftige Vermeidung
solcher Anfragen die clientspezifischen Angaben gespeichert werden, beispielsweise
eine Quelladresse oder eine IP-Quelladresse.
[0034] In einem anderen Beispiel mag es ermöglicht werden, die bereitgestellte Energieverbrauchsstatistik
zur Identifizierung eines anonymen End-Kunden zu verwenden. Es kann nämlich eine Energieverbrauchsvorhersage
auch von einem potentiellen Kunden gestellt werden, der seine Daten, die er angeben
muss, um sich identifizieren zu können, nicht bereitliegen hat oder diese Daten nicht
angeben möchte. Beispielsweise kann in solch einem Fall ein individueller serverspezifischer
Token auf der Serverseite gespeichert werden. Dieser Token kann auf dem Server gespeichert
sein und mit einer bestimmten Energieverbrauchsstatistik verbunden sein. Sollte der
Anmeldevorgang unterbrochen werden, kann mittels dieses Tokens der unterbrochene Anmeldevorgang
an der Stelle wieder aufgesetzt werden, an welcher er unterbrochen worden ist. Mittels
dieses Token können aber auch potentielle Preisabfragemaschinen erkannt werden, insbesondere
wenn der Token mit der Energieverbrauchsstatistik als Fingerabdruck kombiniert wird.
So mag ein möglicher Missbrauch der Energieverbrauchsvorhersage serverseitig erkannt
werden und vermieden werden. Es mag auch möglich sein, eine Vermittlungseinrichtung
eines Systems zur Bestimmung eines Energieverbrauchs zu erkennen und zu blockieren,
wenn es nicht erwünscht ist, dass eine Preissuchmaschine Anfragen im Namen eines Endkunden
versendet. In einem Beispiel kann der Token ein individueller Code oder Marker oder
eine individuelle Nummer für eine spezifische Anfrage sein, mit dem/der sich eine
Anfrage eindeutig identifizieren lässt.
[0035] Gemäß einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Energieeingabeschnittstelle
zum Erstellen einer Energieverbrauchsstatistik eingerichtet.
[0036] Beispielsweise mag eine Energieeingabeschnittstelle eine Eingabemaske aufweisen,
die als ein Menü ausgestaltet ist, mit welchem es einem Kunden ermöglicht wird, eine
grobe Energieverbrauchstatistik zu erstellen, falls der Kunde noch keine eigene Energieverbrauchsstatistik
hat. Die Darstellung des Menüs mag mit einem Energieverbrauch in Verbindung stehen.
Für die Erstellung der künstlichen Energieverbrauchsstatistik, die grobe Angaben zu
dem Energieverbrauch des Kunden aufweist, mag die Eingabeschnittstelle virtuelle Schiebeschalter
und/oder virtuelle Regler bereitstellen, um selbst eine grobe Energieverbrauchsstatistik
zu erstellen. Mittels der virtuellen Schiebeschalter und/oder Regler kann der Kunde
eine zu erwartende Energieverbrauchskurve oder Energieverbrauchsstatistik manuell
zusammenstellen. Diese Statistik kann beispielsweise die Tage einer Woche und Urzeiten
aufweisen, zu denen ein bestimmter Verbrauch zu erwarten ist. Aus diesen Angaben kann
eine ungefähre Energieverbrauchsvorhersage erstellt werden, indem eine Energieverbrauchsstatistik
mit den angegebenen Energieverbräuchen erstellt wird. Diese künstliche Energieverbrauchsstatistik
mag als eine Rechteckkurve dargestellt werden. Um diese grobe Rechteckkurve gut an
einen realen Verbrauch anzupassen, kann ein Grundverbrauch als Konstante hinzugefügt
werden und/oder der rechteckförmige Kurvenverlauf kann mittels gespeicherter anderer
Energieverbrauchsstatistiken geglättet werden. Die Konstante für den Grundverbrauch
kann in einem Beispiel als ein Prozentwert des gesamten jährlichen Energieverbrauchs
und/oder des täglichen Energieverbrauchs berechnet werden. In einem weiteren Beispiel
kann aus einer Vielzahl von Lastgängen von Firmen einer bestimmten Branche, z.B. von
Druckereien, ein branchentypischer Lastgang ermittelt werden. Für die Erstellung des
branchentypischen Lastgangs kann die Vielzahl der Lastgänge von Firmen einer gemeinsamen
Branche aus einer Datenbank ausgelesen werden. Um insbesondere die rechteckige Form
des Arbeitsbeginns und des Arbeitsendes zu glätten, kann aus der Vielzahl der Lastgänge
ein weicher Kurvenanstieg und Kurvenabstieg interpoliert werden. Die durch die Interpolation
gewonnene Funktion mag als generierter Lastgang genutzt werden, um Verbrauchsvorhersagen
zu erstellen.
[0037] Gemäß einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung weist die Energieverbrauchbestimmungsvorrichtung
weiter eine Handelsschnittstelle auf, wobei die Handelsschnittstelle eingerichtet
ist, Energie einzukaufen und/oder zu verkaufen.
[0038] Mittels einer Handelsschnittstelle kann die Energieverbrauchbestimmungsvorrichtung
unmittelbar nachdem eine Energieverbrauchsvorhersage getroffen worden ist und/oder
wenn beispielsweise ein potentieller Kunde einen Vertrag abgeschlossen hat, auf eine
Strombörse zugreifen, um die benötigte Energie einzukaufen. Durch den Einkauf kann
der mittels der Energieverbrauchsvorhersage bestimmte erwartete Energieverbrauch mittels
Lieferverträgen abgedeckt werden. Der Energieeinkauf mag im Wesentlichen automatisch
erfolgen, um die im Moment der Ermittlung der Verbrauchsvorhersage vorherrschenden
Preise an der Strombörse zu decken. Es mag in einem Beispiel aber auch möglich sein,
einen Stromeinkauf vorzubereiten und beispielsweise ein ausgefülltes Formular bereitzustellen,
das lediglich noch an eine Strombörse weitergeleitet werden muss, um den Kaufvorgang
auszulösen. In einem anderen Beispiel mag es möglich sein, den Einkauf mittels der
Recheneinrichtung hinauszuzögern, bis ein günstiger Preis für ein Energieversorgungspaket
an der Strombörse vorherrscht.
[0039] Gemäß einem anderen Aspekt der Erfindung ist die Recheneinrichtung eingerichtet,
ein Darstellungsmenü in Abhängigkeit von der Energieverbrauchsstatistik zu gestalten.
[0040] Zum Herstellen einer Energieverbrauchsstatistik kann die Energieverbrauchbestimmungsvorrichtung
ein Menü anbieten, welches beispielsweise in Abhängigkeit von der zur Verfügung gestellten
Energieverbrauchsstatistik mitgestaltet wird. So kann beispielsweise ein besonderes
attraktives Angebot eingeblendet werden, falls anhand der Energiestatistik erkannt
wird, dass ein potentieller Kunde und/oder dessen Energieverbrauchsstatistik im Mittel
gut zu dem Portfolio und/oder der Gesamtenergievorhersagestatistik des Verkäufers
passt. Insbesondere mag ein gutes Angebot für eine gute Eindeckung an einer Strombörse
passen. In anderen Worten mag ein Angebot als gut angesehen werden, wenn durch die
zugehörige Energieverbrauchsstatistik die Gesamtenergieverbrauchsstatistik des Stromhändlers
gut mit günstigen Energiepaketen einer Strombörse abgedeckt oder angenähert werden
kann. Einem als attraktiv angesehenem Kunden können besonders günstige Konditionen
oder günstige Kündigungsbedingungen angeboten werden. Das Angebotsmenü kann somit
in Abhängigkeit der bereitgestellten Energieverbrauchsstatistik gestaltet werden.
Somit kann erreicht werden, dass sich ein Kunde für ein Angebot entscheidet, der für
eine gute Auslastung des Stromhändlers sorgt. Beispielsweise mag ein Kunde, der in
Zeiten Strom abnimmt, in denen eine Vielzahl anderer Kunden keinen Strom abnehmen,
als ein attraktiver Kunde erscheinen, um für eine gute Auslastung der Stromabnahme
zu sorgen.
[0041] Gemäß einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung weist die Energieverbrauchbestimmungsvorrichtung
eine Zeitmesseinrichtung oder einen Timer auf, wobei die Zeitmesseinrichtung dazu
eingerichtet ist, die Gültigkeit einer Energieverbrauchsvorhersage und/oder eines
erstellten Angebots nach einer vorgebbaren Zeit zu löschen.
[0042] Eine erstellte Energieverbrauchsvorhersage mag als ein Angebot zur Verfügung gestellt
werden. Durch die schnelle Verfügbarkeit des Angebotes kann es erwünscht sein, dass
auch eine schnelle Zusage zu dem Angebot getroffen wird, um beispielsweise die für
das Angebot oder die Energievorhersage zugrunde gelegten Preise an einer Strombörse
zu sichern. Eine schnelle Zusage kann auch gewünscht sein, um sicherzustellen, dass
ein potenziell guter Kunde immer noch so gut zu der zugrunde gelegten Gesamtenergieverbrauchsstatistik
des Stromhändlers passt. Insbesondere mag durch ein zeitlich begrenztes Angebot sichergestellt
werden, dass der gewünschte Kunde, der beispielsweise Lücken in einer Gesamtenergieverbrauchsvorhersage
durch seine Energieverbrauchsstatistik gut ausfüllen kann, schnell als Kunde gewonnen
werden kann. Denn sollte sich ein Kunde erst nach einer Vielzahl von Tagen dazu entscheiden,
ein Kunde des Stromlieferanten zu werden, könnte durch die Aufnahme von weiteren Kunden,
bereits ein anderes Energiemuster der Gesamtenergieverbrauchsstatistik oder der Gesamtenergievorhersage
entstanden sein, in dem Lücken bereits abgedeckt sind, die vormals gut von der Energieverbrauchsstatistik
des potentiellen Kunden ausgefüllt werden hätten können. Wenn bereits mit anderen
Kunden eine Vertragszusage getroffen worden ist, kann ein vormals attraktiv erscheinender
Kunde weniger attraktiv sein. Wird das Angebot jedoch nur zu einer begrenzten Zeit
zur Verfügung gestellt, kann schnell auf die Bedürfnisse reagiert werden.
[0043] Gemäß einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein System zur Bestimmung
eines Energieverbrauchs angegeben. Dieses System weist eine Vermittlungseinrichtung
und eine Vielzahl von Energieverbrauchsbestimmungsvorrichtungen auf. Die Vermittlungseinrichtung
ist mit der Vielzahl von Energieverbrauchsbestimmungsvorrichtungen verbunden und die
Vermittlungseinrichtung ist eingerichtet, von der Vielzahl von Energieverbrauchsbestimmungsvorrichtungen
eine Vielzahl von Energieverbrauchsvorhersagen abzufragen und daraus eine einzige
Energieverbrauchsvorhersage zu generieren. Für diese Abfrage kann das System von einem
Client eine Energieverbrauchsstatik erhalten und diese an die verschiedenen Energieverbrauchsbestimmungsvorrichtungen
verteilen.
[0044] Mittels solch einem System kann ermöglicht werden, dass ein Kunde nur auf ein einziges
System zugreifen muss, um eine Vielzahl verschiedener Stromhändler nach Energieverbrauchsvorhersagen,
nach Angeboten und/oder nach Energielieferverträgen anzufragen. Diese Vermittlungseinrichtung
kann die zur Verfügung gestellten Energieeingabeschnittstellen der verschiedenen Energieverbrauchbestimmungsvorrichtungen
nutzen, um eine Energieverbrauchsstatistik zu empfangen und an eine Vielzahl von Portalsystemen
oder Energieverbrauchbestimmungsvorrichtungen der verschiedenen Stromanbieter weiterzureichen.
Dabei kann die Vermittlungseinrichtung gegenüber den Energieverbrauchbestimmungsvorrichtungen
jeweils vorgeben, ein Client für eine Energieverbrauchbestimmungsvorrichtung zu sein.
Beispielsweise kann das System zur Bestimmung der Energieverbrauchsstatistik als Robot
oder Roboter realisiert sein. Solch ein Robot kann eine Vielzahl von Energieverbrauchbestimmungsvorrichtung
im Wesentlichen gleichzeitig abgefragt. Bei einem Robot mag es sich um ein Programm
handeln, das darauf programmiert ist, automatisch vorgebbare Abfragen in einem Computernetz
durchzuführen und Daten zu sammeln.
[0045] Die Energieverbrauchbestimmungsvorrichtung wiederum kann so eingerichtet sein, anhand
der bereitgestellten Energieverbrauchsstatistik und/oder dem Verhalten der Vermittlungseinrichtung
zu erkennen, dass sie von einem künstlichen Client angesprochen wird und diesen künstlichen
Client für weitere Zugriffe sperren. Zum Erkennen kann die Energieverbrauchsstatistik
wieder als Fingerabdruck und/oder als Kennzeichen genutzt werden. Durch statistische
Methoden können auch Manipulationen an einer Energieverbrauchstatistik erkannt werden
und auf diese Art und Weise können bestimmte Clients entweder für immer oder für eine
bestimmte Zeit gesperrt werden. Zum Sperren von Clients mag die Recheneinrichtung
eine Blacklist oder Sperrliste führen, in der die als Robot erkannten Clients aufgelistet
sind, um deren Anfragen zu ignorieren.
[0046] Es soll angemerkt werden, dass unterschiedliche Aspekte der Erfindung mit Bezug auf
unterschiedliche Gegenstände beschrieben wurden. Insbesondere wurden einige Aspekte
mit Bezug auf Vorrichtungsansprüche beschrieben, wohingegen andere Aspekte in Bezug
auf Verfahrensansprüche beschrieben wurden. Ein Fachmann kann jedoch der vorangehenden
Beschreibung und der folgenden Beschreibung entnehmen, dass, außer es wird anders
beschrieben, zusätzlich zu jeder Kombination von Merkmalen, die zu einer Kategorie
von Gegenständen gehört, auch jede Kombination zwischen Merkmalen als von diesem Text
offenbart angesehen wird, die sich auf unterschiedliche Kategorien von Gegenständen
bezieht. Insbesondere sollen Kombinationen zwischen Merkmalen von Vorrichtungsansprüchen
und Merkmalen von Verfahrensansprüchen offenbart sein.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0047] Im Folgenden werden weitere exemplarische Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
mit Verweis auf die Figuren beschrieben.
Fig. 1 zeigt ein Blockdiagramm einer Energieverbrauchbestimmungsvorrichtung gemäß
einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
Fig. 2 zeigt ein System zur Bestimmung eines Energieverbrauchs gemäß einem exemplarischen
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
Fig. 3 zeigt eine Energieverbrauchsstatistik gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
Fig. 4 zeigt einen Ablaufplan für das Erstellen eines künstlichen Lastgangs gemäß
einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
Fig. 5 zeigt eine Gesamt-Energieverbrauchsvorhersagekurve und eine GesamtEnergieversorgungskurve
gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
Fig. 6 zeigt ein Flussdiagramm für ein Verfahren zum Bestimmen eines Energieverbrauchs
gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
Detaillierte Beschreibung von Ausführungsbeispielen
[0048] Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch und nicht maßstäblich. In der folgenden
Beschreibung der Fig. 1 bis Fig. 6 werden die gleichen Bezugsziffern für gleiche oder
sich entsprechende Elemente verwendet.
[0049] Fig. 1 zeigt ein Blockdiagramm einer Energieverbrauchbestimmungsvorrichtung 100 gemäß
einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die Energieverbrauchbestimmungsvorrichtung
100 weist die Recheneinrichtung 101 auf und ist als ein Server 100 ausgebildet. Dieser
Server 100 kann von einem Client 102 über die Energieeingabeschnittstelle 107 angesprochen
werden. Über diese Schnittstelle 107 kann die Energieverbrauchsstatistik 103, beispielsweise
ein Lastgang 103, an die Recheneinrichtung 101 bereitgestellt oder hochgeladen werden.
Die Energieverbrauchsstatistik kann beispielsweise in einem XML-, XLS, XLS(X) oder
CSV-Format bereitgestellt werden. Der Client 102 kann mit der Recheneinrichtung 101
über ein http-Protokoll in Kontakt treten. Beispielsweise kann der Client 102 den
Server 100, insbesondere die Recheneinrichtung 101, über ein Kommunikationsnetz erreichen,
beispielsweise über das Internet. Die Recheneinrichtung 101 kann einen Web Server
aufweisen, welcher einem Client 102 verschiedene Webseiten zur Eingabe der Daten anbietet.
So kann auch eine Eingabemaske bereitgestellt werden, die das Hochladen der Energieverbrauchsstatistik
103 ermöglicht.
[0050] Als Ergebnis der Eingabe der Energieverbrauchsstatistik kann die Recheneinrichtung
101 eine Energieverbrauchsvorhersage 104 bereitstellen. Die Energieverbrauchsvorhersage
104 kann entweder in einem XML Format, einem XLS-Format, einem XLS(X)-Format oder
in einem CSV Format die Vorhersagedaten der täglichen bzw. jährlichen Benutzung als
Vorhersagewerte in der Form einer geordneten Liste bereitstellen. Diese Verbrauchsvorhersage
104 kann jedoch auch in Form von einer mit Preisen bewerten Energieverbrauchsvorhersage
oder Energieverbrauchsvorhersagestatistik bereitgestellt werden. Diese Vorhersage
stellt eine Abschätzung der Kosten in Form eines Angebotes zur Verfügung, die für
eine planmäßige Energieabnahme erwartet werden. Die Energieverbrauchsvorhersage wird
über die Ausgabeschnittstelle 108 bereitgestellt. Die Ausgabeschnittstelle 108 kann
eine Kommunikationsschnittstelle sein, die ebenfalls das http Protokoll benutzt. Die
Recheneinrichtung 101 oder der Web-Server 101 kann mit dem Client 102 über das http
Protokoll und/oder das IP Protokoll im Kontakt treten. Physikalisch kann ein Internet
zwischen dem Client 102 und der Rechnereinrichtung 101 genutzt werden.
[0051] Um aus der bereitgestellten Energieverbrauchsstatistik 103, dem Lastgang 103 oder
der Lastkurve 103 eine Energieverbrauchsvorhersage 104 zu ermitteln, kann die Recheneinrichtung
101 über die Parametereingabeschnittstellen 106 zumindest eine oder eine Vielzahl
von externen Verbrauchsparameter 105 abfragen. Die externen Verbrauchsparameter können
beispielsweise aktuelle Strompreise und/oder Energiepreise einer Strombörse und/oder
Energiebörse sein, beispielsweise der EEX (European Energy Exchange) Strombörse. Weitere
Beispiele für externe Verbrauchsparameter 105 kann eine Sonneneinstrahlungsstatistik
oder eine Windstatistik sein. Die Sonneneinstrahlstatistik und/oder die Windstatistik
kann in Abhängigkeit von einer Postleitzahl oder einer geographischen Koordinate angegeben
sein und kann die/den an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit vorherrschende/vorherrschenden
Sonneneinstrahlung und/oder Windstärke samt Richtung aufweisen. Über die Sonneneinstrahlstatistik
oder Windstatistik kann ermittelt werden, zu welcher Zeit Energie beispielsweise von
einem Solarkraftwerk eines Kunden oder einem Windkraftwerk eines Kunden geliefert
wird. In einem anderen Beispiel kann die Liefermenge und/oder Lieferzeit eines Bio-Kraftwerks
ermittelt werden. Der potentielle Kunde benutzt den Client 102, um mit der Energieverbrauchbestimmungsvorrichtung
100, insbesondere mit der Recheneinrichtung 101 in Kontakt zu treten. Es kann auch
ein Ferienkalender 105 als externer Parameter bereitgestellt werden. Aus einem solchen
Ferienkalender kann abgeleitet werden, auf welche Tage ein Feiertag fällt und wie
die Energieverbrauchsstatistik von Feiertagen abhängt. Diese Abhängigkeit von Feiertagen
kann für eine Energieverbrauchsvorhersage genutzt werden.
[0052] Die Recheneinrichtung 101 kann einen anonymen oder einen passwortbasierten Zugang
anbieten. Ein anonymer oder anonymisierter Zugang wird beispielsweise ermöglicht,
wenn ein potentieller Kunde 102 lediglich ein paar grundlegende Informationen abfragen
möchte. Es kann vorgesehen sein, dass die Recheneinrichtung 101 im Falle eines anonymisierten
Zugangs lediglich grobe Angaben zu einer Energieverbrauchsvorhersage trifft oder ein
entsprechendes grobes Angebot erstellt, welches erstellt wird, indem weniger Analysen
durchführt werden als für ein verbindliches Angebot. Somit kann in Abhängigkeit des
gewählten Zugangs ein unterschiedlich detailliertes Angebot erstellt werden.
[0053] Bei einem personalisierten Angebot gibt der potentielle Kunde 102 jedoch bereits
seine konkreten Daten an. Die Recheneinrichtung 101 kann als serverseitige Einrichtung
für einen personalisierten Zugang einen Token oder ein serverseitiges Cookie erstellen.
In dem Token und/oder serverseitigen Cookie können Kundendaten zu einer bestimmten
Anfrage und/oder zu einer bestimmten Energieverbrauchstatistik gespeichert werden.
Die serverseitige Speicherung der Kundeninformationen kann genutzt werden, um die
Wiedererkennung eines potentiellen Kunden zu ermöglichen, falls er den Abfragevorgang
unterbrechen möchte und diesen später wieder fortzusetzen möchte. Die Fortsetzung
der Erstellung eines Angebots und/oder einer Energieverbrauchsvorhersage kann unter
der Angabe einer individuellen Vorgangsnummer oder des Tokens erfolgen, die/den der
Server bereitstellt. Auch kann der von dem Benutzer verwendete Client wiedererkannt
werden. Es mag möglich sein, den Vorgang fortzusetzen, ohne dass derselbe Client genutzt
wird. Zu der clientunabhängigen Fortsetzung kann die Energieverbrauchsstatistik als
individuelles Kennzeichen genutzt werden. Hierbei wird der Cookie nicht auf dem Client
sondern auf dem Server gespeichert, so dass die Fortsetzung des Verfahrens unabhängig
davon erfolgen kann, von welchen Client er durchgeführt wird. Es ist also eine clientunabhängige
Anmeldung auf der Recheneinrichtung 101 möglich.
[0054] Da es jedoch möglich ist, dass bei der Abfrage eines Stromlieferanten, der das Portal
101 betreibt, eine Recheneinrichtung 101 beim Auswerten der bereitgestellten Energieverbrauchsstatistik
103 einen Fingerabdruck dieser Statistik 103 erstellt, kann die Recheneinrichtung
herausfinden, ob derselbe Lastgang 103 mehrfach benutzt wird, also beispielsweise
von mehreren unterschiedlichen potentiellen Kunden oder von einer Vermittlungseinrichtung
201. Die Recheneinrichtung 101 kann aber auch herausfinden, ob es sich um einen natürlichen
Lastgang 103 handelt oder um einen manipulierten Lastgang. Beispielsweise könnte ein
potentieller Kunde eine verbrauchsintensive Zeit, die hohe Spitzen aufweist, in dem
Lastgang 103 gelöscht haben. Durch Plausibilitätsüberlegungen kann die Recheneinrichtung
101 solche Manipulationen heraus befinden.
[0055] Die Plausibilitätsüberlegungen können in der Recheneinrichtung als Plausibilitätstests
implementiert sein. Beispielsweise können die Plausibilitätstests eine Flankenprüfung
aufweisen. Eine Last kann sich als ein Anstieg in der Lastkurve darstellen. Der Anstieg
erfolgt für jeden Verbraucher im Betrieb charakteristisch. Verschiedene dieser charakteristischen
Verläufe eines Verbrauchers können entsprechend einer statistischen Größe mit einer
statistischen Verteilung voneinander abweichen. Auch können sich an Werktagen, Samstagen,
Sonn- und Feiertagen statistische Abweichungen des charakteristischen Verlaufs ergeben.
Abweichungen können mit Schwellwerten erkannt werden. Jedoch lassen sich Grundmuster
in dem Lastgang erkennen. Beispielsweise indem die statistischen Abweichungen eliminiert
werden.
[0056] Ein weiterer Plausibilitätstest ist der Vergleich der Lastspitzen-Verteilung im Verhältnis
zu verschiedenen Tageszeiten und/oder Uhrzeiten miteinander. Ferner kann ein Zeitvergleich
des Betriebsbeginnes und/oder des Arbeitsbeginnes an verschiedenen Tagen zur Plausibilitätskontrolle
genutzt werden. So kann beispielsweise um 7:30 ein Anstieg in einer Lastkurve anhand
einer Flanke erkannt werden und um 9:00 kann eine Veränderung der Lastkurve am Auftreten
einer weiteren Flanke erkannt werden. An den regelmäßigen Positionen der Flanken kann
der regelmäßige Betrieb erkannt werden. Die Flanken können beispielsweise durch die
Bildung der Ableitung der Lastgangkurve oder mit Hilfe einer Fouriertransformation
der Lastgangkurve erkannt werden.
[0057] Ein Fingerabdruck einer Energieverbrauchsstatistik wird beispielsweise daran erkannt,
dass bestimmte Anomalien aufgefunden werden. Beispielsweise könnte sich zu bestimmten
Zeitpunkten regelmäßig ein Rührwerk oder ein anderer Verbraucher einschalten, was
ein individuelles Muster eines bestimmten Kunden ergibt. Genauso könnte zu regelmäßigen
Zeitpunkten eine Putzkolonne in einer Firma aktiv werden, die während ihrer Aktivität
Verbraucher wie Staubsauger oder Lichtquellen einschaltet. Derartige Anomalien können
zur Erkennung eines individuellen Lastgangs herangezogen werden. Die Anomalien können
aber auch auf Manipulationen hinweisen, die ein Risiko bei einer Energieverbrauchsvorhersage
darstellen. Anomalien mögen sich auch dadurch erkennen lassen, dass ein Vergleich
mit einer für die untersuchende Firma typischen branchenüblichen Lastkurve und ggf.
synthetisierten Lastkurve durchgeführt wird. Eine branchenübliche Lastkurve kann aus
einer Vielzahl von Lastkurven von Firmen einer gemeinsamen Branche ermittelt werden,
beispielsweise durch Interpolation. Wenn eine zu große Abweichung einer zu bewertenden
Lastkurve gegenüber einer branchenüblichen Lastkurve und/oder gegenüber einer branchenüblichen
synthetisierten Lastkurve vorliegt, kann auf mögliche Manipulationen geschlossen werden
und die zu bewertende Lastkurve kann genauer untersucht werden.
[0058] Um aus einer bestehenden Energieverbrauchsstatistik 103 ein Angebot 104 oder eine
Energieverbrauchsvorhersage 104 zu ermitteln, kann die Recheneinrichtung 101 auf die
externen Verbrauchsparameter 105 zurückgreifen, um eine Berechnung durchzuführen.
Das Ergebnis der Berechnung kann über die Schnittstelle 108 in Form eines Angebotes
104 bereitgestellt werden.
[0059] Fig. 2 zeigt ein System 200 zur Bestimmung eines Energieverbrauchs, gemäß einem exemplarischen
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Dieses System 200 weist eine Vermittlungseinrichtung
201 auf. Diese Vermittlungseinrichtung 201 kann als ein Portal, beispielsweise als
ein Preisvergleichsportal ausgeführt sein und kann auch als ein Server 201 betrieben
werden. Dieser Server 201 kann von einem Client 203, beispielsweise einem Kunden,
über ein Kommunikationsnetz 202 abgefragt werden, beispielsweise über das Internet
202. Zwischen dem Client 203 und dem Server 201 kann ein http Protokoll genutzt werden,
um einerseits eine Energieverbrauchsstatistik 103, 103' oder eine Energieverbrauchsstatistik
103, 103' zur Verfügung zu stellen. Die Vermittlungseinrichtungen 201 kann über mehrfach
vorhandene Abfrageschnittstellen 107', 107", 107"' die Vielzahl von Energieverbrauchsbestimmungsvorrichtungen
100', 100", 100'" anfragen, um von unterschiedlichen Stromhändlern über die Schnittstellen
108', 108", 108"' Angebote zu erhalten. Die Vermittlungseinrichtung 201 kann wiederum
dem Client 203 das günstigste Angebot oder die günstigste Energieverbrauchsstatistikvorhersage
104' bereitstellen. Eine Recheneinrichtung 101 kann jedoch erkennen, wenn sie von
einer Vermittlungseinrichtung 201 abgefragt wird und kann die Bereitstellung einer
Energieverbrauchsvorhersage 104 verweigern. Für die Erkennung einer Vermittlungseinrichtung
201 kann auch wieder die Lastkurve ausgewertet werden und ein aus der Lastkurve abgeleiteter
Fingerabdruck herangezogen werden. Dabei mag eine Standard-Lastkurve 103 oder ein
Standrad-Lastgang 103 erkannt werden und die Recheneinrichtung 101 kann eine Ausgabe
einer Energieverbrauchsvorhersage 104 oder eines Angebots 104 verweigern, wenn sie
eine solche ungewollte Energieverbrauchsstatistik erhält.
[0060] Außerdem kann die Energieverbrauchsbestimmungsvorrichtung 100 insbesondere die Recheneinrichtung
101 eine Zeitmesseinrichtung aufweisen, welche eine Annahme eines bereitgestellten
Angebotes 104 nur innerhalb eines bestimmten vorgebbaren Zeitlimits ermöglicht.
[0061] Fig. 3 zeigt eine Lastkurve 103, eine Energieverbrauchsstatistik 103 oder einen Lastgang
103, gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. An
der Abszisse 301 ist die Zeit aufgetragen und an der Ordinate 305 ist der Verbrauch
in MWh angetragen. Der Zeitraum der dargestellten Energieverbrauchsstatistik 103 kann
beispielsweise ein Jahr, zwei Jahre oder auch drei Jahre umfassen. Als Alternative
zu einer Diagrammform kann der Lastgang 103 auch als eine geordnete Liste 103 bereitgestellt
werden, wobei Tage mit Tageszeiten bewertet mit zugeordneten Verbrauchswerten bereitgestellt
werden. Eine solche geordnete Liste kann beispielsweise in Form einer XML Datei, einer
XLS(X) Datei oder einer CSV Datei angegeben werden. Anhand der Energieverbrauchsstatistik
lassen sich Lastspitzen 303, 302 und Lasttäler 304 ermitteln, also Zeiten großer Abnahmemengen
302, 303 und geringer Abnahmemengen 304. In einer Lastspitze 302, 303 erfolgt eine
Abnahmespitze und in einem Lasttal 304 erfolgt eine geringe Abnahme. Ein Abnahmetal
kann beispielsweise dadurch entstehen, dass der potentielle Kunde bzw. die Verbrauchsstatistik
103 in einem Bundesland aufgenommen worden ist, welches zu den zugeordneten Zeitpunkten
einen Feiertag oder Brückentag hat. Ein Abnahmetal kann aber auch entstehen, wenn
zu diesem Zeitpunkt eine Windkraftanlage des Kunden und/ oder eine Solaranlage aktiv
wird. Um genauer die Ursache für Täler oder Spitzen herausfinden zu können, kann ein
Vergleich mit externen Verbrauchsparametern 105 angestellt werden. Dabei kann die
Lastkurve 103 mit einer Vielzahl von externen Verbrauchsparametern und entsprechenden
externen Verbrauchskurven korreliert werden, um beispielsweise die Ursachen für Abnahmespitzen
oder Abnahmetäler herauszufinden und ggf. ausgleichen zu können. Bei externen Verbrauchskurven
kann es sich beispielsweise auch um in der internen Datenbank gespeicherte branchentypische
Verbrauchskurven handeln. In einem anderen Beispiel kann aber auch die Auswertung
des Lastgangs 103 dazu verwendet werden, herauszufinden ob eine Manipulation eines
Lastgangs vorliegt. Wenn beispielsweise ein Abnahmetal 304 zu einem Zeitpunkt liegt,
zu dem kein Feiertag oder eine andere Energiequelle genutzt wird, kann geschlossen
werden, dass in diesem Bereich entsprechende Verbrauchswerte aus der Statistik entfernt
und/oder verschoben worden sind. Also wenn ein Abnahmetal 304 zu einem Zeitpunkt auftritt,
an dem kein Feiertag liegt oder an dem keine andere Energiequelle genutzt werden kann,
wie beispielsweise eine Solaranlage bei Dunkelheit, kann geschlossen werden, dass
in diesem Bereich entsprechende Verbrauchswerte aus der Statistik entfernt und/oder
verschoben worden sind.
[0062] Wenn eine Energieverbrauchsvorhersage erstellt werden soll, können externe Verbrauchsparameter
105, Plausibilitätschecks und/oder gespeicherte Informationen aus einer internen Datenbank
109 genutzt werden, um die Verbrauchscharakteristik 103 zu analysieren. Die verschiedenen
Informationen können dazu genutzt werden, dass beispielsweise eine erkannte Manipulation
mit in das Angebot oder in eine Energieverbrauchsvorhersage hinein gerechnet wird,
indem beispielsweise an einer Stelle, die ein Abnahmetal 304 darstellt, ein entsprechend
höherer Wert hinein gerechnet wird.
[0063] Fig. 4 zeigt einen Ablaufplan für das Erstellen eines künstlichen Lastgangs 103,
103a, 103b gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
Beim Erstellen eines künstlichen Lastgangs 103b wird einem Kunden oder Client über
ein Portal von der Recheneinrichtung 101 ein Menü 401 angeboten. Mittels verschiedener
Zeitleisten 402, 403, 404 kann mittels Reglern und/oder Schiebeschaltern 405, 406,
407 der tägliche Energieverbrauch bezogen auf eine Woche angegeben werden. Auf dieses
Verfahren kann zurückgegriffen werden, wenn keine Lastgangdaten einer registrierenden
Lastgangs-Messung (RLM) vorliegt. Oder wenn kein Standard Last Profil (SLP) vorhanden
ist.
[0064] Bei einer registrierenden Lastgangs-Messung (RLM) wird ein Lastprofil aus beispielsweise
35.040 Messwerten in Form einer geordneten Liste bereitgestellt. Zur Erstellung der
RLM wird an 365 Tagen über 24 Stunden pro Viertelstunde eine Messung durchgeführt.
Durch die Wahl der Anzahl der Messungen kann die Auflösung einer RLM erhöht oder erniedrigt
werden.
[0065] Bei einem SLP handelt es sich um ein statistisches Lastprofil. Das Erstellen eines
SLP mag notwendig sein, wenn ein Summenzähler vorhanden ist, der nur den gesamten
Stromverbrauch über eine vorgebbare Zeit messen kann, und nicht, wie beispielweise
im Falle einer RLM, eine Vielzahl von Einzelmessungen durchführen kann. Ein SLP kann
in die Form eines angenäherten RLM gebracht werden, indem beispielsweise charakteristische
Stromverläufe der zugehörigen Branche berücksichtigt werden, beispielsweise der RLM
eines Bäckers, einer Druckerei oder eines Chemiebetriebs. Hierbei können branchenübliche
Lastgänge oder synthetisierte Lastgänge genutzt werden.
[0066] Mittels der Schiebeschalter kann somit ein Lastprofil 103a oder ein Lastgang 103a
erzeugt werden, welcher nicht so genau wie ein RLM ist, jedoch näher an den tatsächlichen
Werten des Lastgangs des potentiellen Kunden liegt als dies ein SLP wäre.
[0067] Nachdem mittels der Schiebeschalter 405, 406, 407 eine Abschätzung des täglichen
Verbrauchs angegeben ist, erzeugt die Recheneinrichtung 101 einen neuen künstlichen
Lastgang 103a. Dieser künstliche Lastgang 103a oder standardisierte Lastgang 103a
weist einen im Wesentlichen rechteckförmigen Verlauf mit normierten Werten auf. Die
Werte 405', 406' des rechteckförmigen Lastgangs 103a entsprechen im Wesentlichen den
Schalterwerten 405, 406. Statt als Schiebeschalter 405, 406 können die Eingabeschalter
auch als Kreisdiagramme und/oder Regler realisiert sein. Um eine Vorhersage 104 erstellen
zu können oder eine Energieverbrauchsvorhersage 104 erstellen zu können wird der standardisierte
Lastgang 103, 103a, 103b mit Hilfe von zeitlich zurückliegenden Kurven oder alternativen
Lastgängen in einen möglichst realen Lastgang 103b gewandelt. Auf der Basis des angenähert
realen Lastgangs kann ein gutes Angebot erstellt werden, also ein Angebot, das gut
zu dem Gesamtstromportfolio des Energiehändlers passt und das gut die Verbrauchswerte
des Kunden berücksichtigt. Zur Erstellung des angenähert realen Lastgangs 103b kann
beispielsweise ein Offset 407 vorgesehen werden, der einen Grundbedarf an Energie
in dem Lastgang 103b berücksichtigt. Der Offset kann ergänzend oder alternativ zu
einer Konstante beispielsweise als ein Prozentwert des gesamten jährlichen Energieverbrauchs
und/oder des täglichen Energieverbrauchs berechnet werden.
[0068] Zur Erstellung dieses angenähert realen Lastgangs kann auf Werte aus der internen
Datenbank und/oder auf externe Verbrauchsparameter 105 zurückgegriffen werden. In
anderen Worten mag das bedeuten, dass, um zu einem möglichst realitätsnahen Lastgang
103b zu gelangen, die Recheneinrichtung 101 intern gespeicherte Werte berücksichtigen
kann. Das mag bedeuten, dass die Recheneinrichtung 101 aus der Speicherung vieler
zur Verfügung gestellter Lastgänge 103 unterschiedlichster Firmen und/oder Branchen
einen Lastgang interpolieren kann. Es kann beispielsweise auf Lastgangprofile für
bestimmte Industriezweige zurückgegriffen werden. So kann beispielsweise auf ein Profil
für ein verarbeitendes Unternehmen, für ein chemisches Unternehmen, für eine Druckerei
oder für ein herstellendes Unternehmen zurückgegriffen werden. Ein potentieller Kunde
kann sich entsprechend klassifizieren und es kann ein zugehöriger Lastgang als Erfahrungswert
genutzt werden, um in Kombination mit der standardisierten Lastkurve 103a zu einem
möglichst realen Lastgang 103b zu gelangen. In dem angenähert realen Lastgang 103b
sind die rechteckigen ursprünglichen Energieangaben 405', 406' geglättet und interpoliert
zu abgerundeten Verbrauchsverläufen 405", 406" und verschoben um einen Offset 407.
[0069] Es ist außerdem möglich, dass ein potentieller Kunde 102 eine Vielzahl von verschiedenen
Lastgängen bereitstellt, um eine gemeinsame kundenspezifische Energieverbrauchsvorhersage
104 zu erhalten. So kann sich beispielsweise ein Kunde ein Angebot für fünf verschiedene
Zweigstellen seiner Firma einholen. Bei der Berechnung der gesamten kundenspezifischen
Kombinations-Energieverbrauchsvorhersage aus den einzelnen Energieverbrauchsstatistiken
der Zweigstellen werden wieder individuelle Angaben der einzelnen Firmen wie beispielsweise
die Postleitzahlen der Standorte, eine Windstatistik oder eine entsprechende Sonneneinstrahlcharakteristik
mit einbezogen.
[0070] Diese einzelnen Energieverbrauchsvorhersagen können intern zu der gesamten Kombinations-Energieverbrauchsvorhersage
kombiniert werden und als eine gemeinsame kundenspezifische Energieverbrauchsvorhersage
104 bereitgestellt werden. Bei der Erstellung der gemeinsamen kundenspezifischen Energieverbrauchsvorhersage
werden auch die vorhandenen und bereits eingekauften Energiemengen 508 des Stromhändlers
zu bestimmten Zeitpunkten mit den einzelnen Energieverbrauchsstatistiken abgeglichen.
Die ständige Überprüfung der Gesamtenergievorhersagestatistik 501, der Gesamtenergieverbrauchsvorhersage
501 oder der Gesamtenergievorhersagekurve 501 mit jeder einzelnen Energieverbrauchsstatistik
103 kann durch eine Schleife nach jeder Neuaufnahme einer neuen Energiekurve 103 erreicht
werden.
[0071] Die vorhandenen und bereits eingekauften Energiemengen 508 mögen sich in einer Gesamtenergieverfügbarkeitskurve
508 oder einer Gesamtenergieverfügbarkeitsstatistik 508 darstellen lassen. Sämtliche
Energieverbrauchsvorhersagen 104 können in der Gesamtenergieverbrauchsvorhersage 501
dargestellt werden. Die GesamtEnergieverbrauchsvorhersage 501 kann als eine Gesamtenergieverbrauchsvorhersagekurve
501 dargestellt werden. Die Gesamtenergieverbrauchsvorhersagekurve 501 mag aus den
einzelnen Energievorhersagekurven 104 der abgeschlossenen Stromlieferverträge erstellt
werden. Auch kann regelmäßig geprüft werden, ob es neue Werte für Verbrauchsparameter
105 gibt, die zu einer neuen Abschätzung der Gesamtenergieverbrauchsvorhersage 501
führen könnten.
[0072] Durch einen Vergleich der Gesamtenergieverfügbarkeitskurve 508 und der Gesamtenergieverbrauchsvorhersagekurve
501 kann festgestellt werden, ob noch weitere Energie für einen bestimmten Zeitraum
zugekauft werden muss und/oder ob damit gerechnet werden kann, dass diese Energie
an andere Firmen abgegeben werden kann. Es erfolgt eine regelmäßige Überprüfung dieser
Angaben und eine regelmäßige Überprüfung des Bedarfs, welcher besteht und welches
Muster einer Energieverbrauchsstatistik 103 insbesondere von einem Neukunden zu bevorzugen
ist, um gut zu der Gesamtenergieverfügbarkeitskurve 508 und/oder der Gesamtenergieverbrauchsvorhersagekurve
501 zu passen. Ein Kunde mit einem besonders günstigen Lastgang 103 kann beispielsweise
durch Anbieten einer günstigen Preisgestaltung mittels der Recheneinrichtung 101 dazu
bewegt werden, ein Angebot anzunehmen, um für eine möglichst gute Energieauslastung
des Stromanbieters bzw. des Stromhändlers zu sorgen. Zur Unterscheidung unterschiedlich
gut passender Energieverbrauchsvorhersagen 104 kann ein Qualitätsparameter genutzt
werden. Beispielsweise kann das Bereitstellen eines Energiespeichers seitens eines
Kunden mit einem guten Qualitätsparameter bewertet werden. Im Wesentlichen mag es
ein Ziel eines Stromhändlers oder eines Stromerzeugers sein, einen über einen möglichst
langen Zeitraum möglichst konstanten Lastgang 501 oder eine möglichst konstante Energieversorgung
501 mit wenigen Spitzen und Tälern zu ermöglichen. Somit mag beispielsweise ein Kunde
attraktiv sein, dessen Energieverbrauchsstatistik 103 bei Vorliegen eines Energietals,
wie beispielsweise eines Energietals 304, in der Gesamtenergievorhersagekurve 501
oder Gesamtenergieverbrauchsvorhersagekurve 501 eines Energieversorgers oder Stromhändlers,
eine Energiespitze aufweist oder dessen Energieverbrauchsstatistik 103 gut zu der
Energieverfügbarkeitskurve 508 passt. Im Wesentlichen wird Energie nur bereitgestellt
und kann nicht rückgespeist werden, so dass überflüssige Energie während eines Stromtales
304 weiterverkauft werden müsste oder ansonsten nicht genutzt werden kann, aber bezahlt
werden muss. In einem Beispiel kann jedoch durch Nutzung eines Energiespeichers eine
Rückspeisung erfolgen.
[0073] Durch das Bereitstellen einer weiteren Schnittstelle 110, beispielsweise einer Handelsschnittstelle
110 an der Recheneinrichtung 101 kann direkt auf ein Handelssystem, wie beispielsweise
eine Strombörse zugegriffen werden. Im Moment der Bereitstellung eines Angebotes 104
oder nach Annahme eines Angebotes 104 kann beispielsweise über solch eine Handelsschnittstelle
110 automatisch direkt Strom an einer Börse eingekauft oder verkauft werden. Bei der
Feststellung eines Überhangs an Strom oder Energie kann mit der Recheneinrichtung
101 über die Handelsschnittstelle 110 auch der Energieüberhang unmittelbar nach oder
vor Vertragsabschluss an einer Strombörse zum Weiterverkauf angeboten werden.
[0074] Ein externer Verbrauchsparameter 105 kann eine HPFC (Hourly Price Forward Curve)
sein. Eine solche HPFC kann ein Einkaufswert seien, der an einer Strombörse gehandelt
wird und eine Energiemenge mit einem Preis bewertet. Eine solche HPFC geht im Wesentlichen
von Durchschnittswerten aus und von einem gleichmäßigen Verlauf des Lastgangs. Es
können an einer Strombörse aber auch im Wesentlichen rechteckförmige Energiepakete
angeboten werden, die zu bestimmten Zeiten oder Monaten eine konstante Energiemenge
bereitstellen. Ein solcher externer Parameter oder eine Kombination von rechteckförmigen
Energieverfügbarkeitswerten kann auch wieder durch den Abgleich mit Erfahrungswerten
und/oder gespeicherten Statistiken in einen geglätteten Verlauf gewandelt werden,
um feststellen zu können welche Energiemenge für einen bestimmten Tag vorhanden ist,
und um einen Energieüberhang wieder weiterverkaufen und/oder in einem Energiespeicher
speichern zu können.
[0075] Für eine Energiemenge, die nicht durch eine Beschaffung abgedeckt ist, kann ein sogenanntes
Spot Preis Risiko bestehen. Das mag bedeuten, dass wenn die Gesamtenergievorhersage
501 und/oder die Gesamtenergieverbrauchsvorhersagekurve 501 und insbesondere die Gesamtenergieversorgungskurve
508 nicht stimmt, die geforderte Energiemenge zu einem Tagespreis bezogen werden muss,
der in der Regel höher ist als ein Preis der Energie, der bei Vorausplanung erreicht
werden kann. Ein Kriterium, ob ein bereitgestellter Lastgang 103 gut zu dem Portfolio
oder zu einer Gesamt-Energievorhersagekurve 501 des Stromhändlers oder des Energielieferanten
passt, mag es sein einen Spot Preis zu vermeiden. In anderen Worten mag ein Stromlieferant
versuchen eine Gesamtenergievorhersagekurve zu erstellen, wobei in der Gesamtenergievorhersagekurve
oder die Gesamtenergieverbrauchsvorhersagekurve 501 alle Lastgänge von abgeschlossenen
Lieferverträgen oder alle Energievorhersagen 104 überlagert sein mögen. Diese gesamte
Lastgangkurve 501 mag der Stromlieferant oder Stromhändler möglichst mit verschiedenen
Produkten abdecken, die an einer Strombörse oder von einem Versorger bereitgestellt
werden. Bei dem zur Verfügung gestellten Stromabnahmewerten oder Energieabnahmewerten
mag es sich im Wesentlichen um Rechteckverläufe handeln. Ein Basisprodukt mag beispielsweise
eine Grundabdeckung mit konstanten Werten über das gesamte Jahr sicherstellen. Zu
dieser Grundversorgung können Peak-Produkte hinzugenommen werden, welche für einzelne
Zeiträume bestimmte konstante Energiemengen zur Verfügung stellen. Aus den verschiedenen
Paketen der Stromlieferung mag sich eine im Wesentlichen rechteckförmige Gesamtversorgungkurve
erstellen lassen oder ein etwa rechteckförmiger Einkaufslastgang. Einen solchen Einkaufslastgang
508 mag beispielsweise die Kurve 508 aus Fig. 5 darstellen.
[0076] Die Fig. 5 zeigt ein Kombinationsdiagramm 500 einer Gesamtenergieverbrauchsvorhersagekurve
501 und einer teilweisen Gesamtenergieversorgungskurve 508 oder Einkaufskurve 508
gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die Gesamtlastgangkurve
501, das aktuelle Portfolio 501 oder der Strommix 501 des Stromhändlers gibt an, wann
gemäß der Gesamtenergievoraussage eine bestimmte Strommenge und/oder Energiemenge
benötigt wird. Diese Gesamtlastgangkurve 501 ist mit verschiedenen Energiebörsen Standard-Produkten
abgedeckt, die zusammen die Gesamtenergieversorgungskurve 508 bilden. Beispielsweise
gibt es eine konstante Jahresversorgung 502 und Peak Produkte 505, 506, 507, die kombiniert
werden, um möglichst gut die Gesamtlastgangkurve 501 abdecken zu können. Um den tatsächlich
erwarteten Gesamtlastgang 501 abdecken zu können, kann vorgesehen sein, Spot Produkte
zu bezahlen, um eine Unterversorgung abzufangen, die sich beispielsweise im Bereich
504' ergeben, beispielsweise zwischen der Gesamtlastgangkurve 501 und dem Einkaufslastgang
508. Es gibt jedoch auch Bereiche, in denen eine Überversorgung vorhanden ist, beispielsweise
in den Bereichen 503', 503", 503"'. In diesen Bereichen kann Energie an Strommärkten
weiterverkauft werden oder in Energiespeicher zwischen gespeichert werden. Beispielsweise,
wenn der Einkaufslastgang 508 über der Gesamtlastgangkurve 501 liegt.
[0077] In einem Beispiel kann, nachdem ein potentieller neuer Kunde einem Angebot zugestimmt
hat, die gesamte Energieverbrauchsvorhersagekurve 501 entsprechend mit der neu hinzugekommen
weiteren Lastkurve 103 und insbesondere der daraus abgeleiteten Energieverbrauchsvorhersage
104 angepasst werden. Entsprechend dem so gebildeten neuen Gesamtlastgang 501 kann
der neu benötigte Energiebedarf aus einem Einkaufsprodukt 502, 503, 505, 506, 507
nachgebildet werden und so gleich über einen automatischen Zugang 110 zu einer Handelsplattform
überflüssige Energie angeboten wie auch benötigte Energie neu eingekauft werden oder
eine Anweisung an ein Steuerprogramm für einen Energiespeicher erstellt werden. Dieser
Zukauf und Verkauf von Energie kann im Wesentlichen automatisch von der Recheneinrichtung
101 durchgeführt werden.
[0078] Fig. 6 zeigt ein Flussdiagramm für ein Verfahren zum Bestimmen eines Energieverbrauchs
gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Das Verfahren
zum Bestimmen eines Energieverbrauchs mag in einem Startzustand S601 beginnen. In
einem Zustand S602 mag das Verfahren den Empfang einer Energieverbrauchsstatistik
vorsehen und den Empfang von zumindest einem externen Verbrauchsparameter. In dem
Zustand S603 erfolgt das Bestimmen einer Energieverbrauchsvorhersage aus der empfangenen
Energieverbrauchsstatistik und dem zumindest einen externen Verbrauchsparameter. Im
Zustand S604 wird die Energieverbrauchsvorhersage und oder ein Angebot bereitgestellt.
Im Endzustand S605 endet das Verfahren.
[0079] Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass "umfassend" und "aufweisend" keine anderen
Elemente oder Schritte ausschließt und "eine" oder "ein" keine Vielzahl ausschließt.
Ferner sei daraufhingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines
der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen
Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet
werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.