[0001] Die Erfindung betrifft ein Beizverfahren für Werkstücke aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen
und eine für ein derartiges Beizverfahren geeignete Beizanlage.
[0002] Vor der elektrolytischen Oxidation von Werkstücken aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen
oder vor der Weiterverarbeitung derartiger Werkstücke ist eine Oberflächenvorbehandlung
erforderlich. Bei dieser Oberflächenvorbehandlung werden die Werkstücke beispielsweise
entfettet, gebeizt, gespült und dekapiert. Durch das Beizen soll eine gleichmäßige
matte Werkstückoberfläche erzielt werden, wobei Oberflächenfehler, wie beispielsweise
Ziehriefen ausgeglichen werden. Eine derartige matte, vergleichsweise dekorative Oberfläche
wird nach DIN EN 12373 auch als E6-Finish bezeichnet. Bei geringeren Anforderungen
an die äußere Anmutung werden lediglich vorhandene Oxidschichten entfernt, wobei die
oben genannten Zieh- oder Pressriefen weitgehend erhalten bleiben - eine derartige
Oberflächenqualität wird auch als E0-Finish bezeichnet.
[0003] Die Oberflächenvorbehandlung durch Beizen erfolgt vorwiegend in alkalischen Bädern,
beispielsweise in Natronlauge. Bei einem derartigen Beizvorgang reagiert das Aluminium
an der Oberfläche des Werkstücks mit der Natronlauge nach der Formel:
2Al + 6H
2O + 2NaOH → 2NaAl(OH)
4 + 3H
2↑
[0004] Dabei geht das Aluminium in Lösung, welches bei Vorhandensein von Komplexbildern
und freier NaOH nicht als Al(OH)
3 ausfällt. Eine gewisse Konzentration an Aluminium in der Beizlösung ist hilfreich,
um den Abbeizprozess langsamer ablaufen zu lassen, da dadurch eine qualitativ hochwertige
und matte Oberfläche erhalten werden kann.
[0005] Eine derartige Langzeitbeize ist im Gleichgewicht, wenn der Anteil des in Lösung
gehenden Aluminiums in etwa dem Massenanteil entspricht, der von den Werkstücken beim
Herausnehmen aus dem Beizbad ausgeschleppt wird - d.h. in diesem Gleichgewichtszustand
bleibt der Aluminiumgehalt des Beizbads in etwa konstant. Ein derartiger Gleichgewichtszustand
stellt sich beispielsweise bei einer Aluminiumkonzentration von ca. 140 bis 180 g/l
Aluminium ein. Die Beizqualität wird unter anderem dadurch negativ beeinflusst, dass
sich in der Beizlösung - abhängig vom Legierungsgehalt der verschiedenen Werkstücke
- verschiedene Schwermetalle, Silikate etc. anreichern. Besonders negativ wirkt sich
dabei ein erhöhter Gehalt von Zink aus, da sich das Zink an den Korngrenzen abscheidet
und so genannte "Zinkblumen" ausbildet, welche die Oberflächenqualität negativ beeinträchtigen.
Zur Verbesserung des Beizvorgangs werden der Beizlösung Beizadditive zugegeben. Durch
diese kann beispielsweise das Ablaufverhalten der Beizlösung vom Werkstück verbessert
werden, so dass beim Überführen der Werkstücke aus der Beizlösung in eine folgende
Spülstufe weniger Beizlösung ausgeschleppt wird. Weitere Beizadditive, beispielsweise
Sulfide, bilden mit den Schwermetallen schwer lösliche Metallsulfide, welche als Schlamm
im Bad ausfallen.
[0006] Um ein Ausfällen von Aluminiumhydroxid zu verhindern, werden in derartigen Beizbädern
zusätzlich noch Komplexbildner, wie Gluconat, Sorbit oder andere Derivate aus der
Zuckerchemie beigefügt, über die Ausfällungen von Aluminiumhydroxid verhindert werden
können.
[0007] Darüber hinaus verbleiben in der alkalischen Beizlösung unlösliche Elemente, wie
beispielsweise Kupfer, Silizium, etc. im Schlamm zurück. Bei herkömmlichen Anlagen
wird der im Beizbad anfallende, aufgrund der Legierungsbestandteile (z.B. Si-, Zn-,
Mn- und Cu-Verbindungen) schwarz gefärbte Schlamm in regelmäßigen Abständen, beispielsweise
zweimal im Jahr aus der Anlage abgezogen und entsorgt. Darüber hinaus wird auch die
alkalische Beize abgezogen, um ein zu starkes Ansteigen der Al-Konzentration zu verhindern
und durch Ausschleppung verursachte Verluste (NaOH, Additive) ausgeglichen.
[0008] In der
US 3 607 482 A ist ein Aluminium-Beizverfahren offenbart, bei dem die Dichte einer Beizlösung mittels
eines Dichtemessgerätes gemessen wird und in dem Fall, in dem diese Dichte einen Grenzwert
überschreitet, eine Teilmenge einem Ausfällbehälter zugeführt wird, In diesen werden
dann Feststoffe durch Zuführen eines Ausfällmittels ausgefällt und das im Ausfällbehälter
verbleibende Permeat dann wieder in das Beizbad zurückgeführt wird.
[0009] In der
US 2 975 041 A wird ein Aufbereitungsverfahren für eine Beizlösung beschrieben mit dem Ziel, die
Aluminiumkonzentration in der Beizlösung in einem vorbestimmten Bereich zu halten,
Hierzu wird eine Teilmenge der Beizlösung in Zentrifugen teilweise von Feststoffen
befreit und anschließend gekühlt, so dass Aluminiumhydroxid und entsprechende Legierungsbestandteile
ausgefällt werden. Die dabei verbleibende klare Phase wird in einem weiteren Verfahrensschritt
von Feststoffen befreit und einem Tank zugeführt, in dem die Konzentration von Natriumaluminat
durch Zugabe eines bei der Filtration anfallenden aluminiumhydroxidreichen Filterkuchens
einstellbar ist.
[0010] Bei beiden vorbeschriebenen bekannten Verfahren wird somit Aluminiumhydroxid ausgefällt,
wobei auch Legierungsbestandteile, wie beispielsweise Zink, ausgefällt werden.
[0011] In der
DE 100 54 128 A1 ist ein Verfahren offenbart, bei dem die Beizflüssigkeit mit einer Spülflüssigkeit
einer sich an das Beizen anschließenden Standspüle durchmischt und unter Zugabe von
Natronlauge zu einer Natrium-Aluminat-Lösung verarbeitet wird, die beispielsweise
in einem Klärwerk zur Phosphatfällung eingesetzt werden kann, Es handelt sich somit
um ein reines Verwertungsverfahren, mit dem aus der "verbrauchten" Beizflüssigkeit
ein Zwischenprodukt geschaffen wird.
[0012] Aus der
EP 0157 190 B1 und unter dem Produktnamen "Epal®" ist ein Verfahren bekannt, bei dem im Beizbad
ein spezifisches Gleichgewicht zwischen freier Natronlauge, gelöstem Aluminium, kristallisierten
Aluminiumhydroxid und Badstabilisator erzeugt wird. Bei diesem Prozess anfallendes
Aluminiumhydroxid wird abfiltriert und ausgewaschen und einer weiteren Verwertung
zugeführt. Bei diesem Epal- Verfahren werden keine Additive zur Fällung der Schwermetalle
zugegeben und die Schwermetalle (z.B. Zink) bleiben größtenteils in Lösung. Dies hat
einen negativen Einfluss auf das Beizergebnis (Grobkornbildung durch Korngrenzenabscheidung).
Eine Fällung der Schwermetalle hätte bei diesem Verfahren zu Folge, dass das im Bad
ausfallende und nachfolgend durch Feststoffabtrennung gewonnene Aluminiumhydroxid
an Schwermetallen verunreinigt wäre - die gewünschte Verwertung des Aluminimhydroxids
wäre dadurch stark eingegrenzt. Bei diesem Verfahren sind Beizadditive nicht zwingend
erforderlich, da die Ausfällung von Aluminiumhydroxid gewünscht ist. Das Aluminium
fällt dann bereits bei niedrigen Konzentrationen als Aluminiumhydroxid aus - wie eingangs
ausgeführt - ein derartiger niedriger Aluminiumgehalt im Beizbad verschlechtert jedoch
die Oberflächenqualität, so dass die Kosteneinsparung durch den Anfall von Aluminiumhydroxid
und/oder Natronlauge auf Kosten der Oberflächenqualität geht.
[0013] In der
GB 1 340 505 ist ein Verfahren offenbart, mit dem die bei der vorbeschriebenen Standspüle verwendete
Waschflüssigkeit aufbereitet werden kann. Hinsichtlich der eingangs geschilderten
Problematik zur Beizlösung enthält diese Druckschrift keinerlei Lösungsvorschläge.
[0014] Die
DE 40 15 141 A1 offenbart ein Verfahren, bei dem einem Vorbehandlungsbad - d.h. einem Beizbad - kontinuierlich
frische Beizflüssigkeit zugeführt wird und eine entsprechende Menge an "verbrauchter"
Beizflüssigkeit abgezogen und entweder einer Versorgung oder einer Weiterverarbeitung
zugeführt wird.
[0015] Auch bei einer derartigen Lösung muss in regelmäßigen Abständen der anfallende, schwermetallhaltige
Schlamm abgezogen werden und des Weiteren ist ein erheblicher Aufwand zur Weiterverarbeitung
bzw. Entsorgung der abgezogenen Beizflüssigkeit erforderlich.
[0016] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Beizbad und eine Beizanlage
zu schaffen, die ein Langzeitbeizen mit minimalem Aufwand ermöglichen.
[0017] Erfindungsgemäß erfolgt die Lösung dieser Aufgabe durch ein Beizverfahren mit den
Merkmalen des Patentanspruches 1 bzw. eine Beizanlage mit den Merkmalen des nebengeordneten
Patentanspruches 12.
[0018] Erfindungsgemäß ist bei dem Beizverfahren für Werkstücke aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen
eine kontinuierliche und diskontinuierliche Aufbereitung und Konzentrationseinstellung
einer Beizlösung eines Beizbads vorgesehen. Dazu wird aus dem Beizbad eine Teilmenge
der Beizlösung kontinuierlich oder abschnittsweise abgezogen und mittels einer Feststofftrennung/Feststoffabscheidung
werden Feststoffe von der abgezogenen Teilmenge getrennt.
[0019] Die Zusammensetzung des verbleibenden, feststoffarmen, in einem Vorlagebehälter aufgenommenen
Permeats und die Ist-Zusammensetzung der Beizlösung des Beizbades wird analysiert
und eine Permeat-Sollzusammensetzung durch Zuführen von Beizlösung und Additiven in
Abhängigkeit vom Ergebnis dieser Analyse eingestellt. Aus dieser Permeatvorlage im
Vorlagebehälter wird dann Permeat zurück in das Beizbad geführt, um die darin enthaltene
Beizlösung auf einer vorbestimmten Soll-Zusammensetzung zu halten. Durch den quasikontinuierlichen
Abzug von Feststoffen aus der Beizlösung und Fällung der Schwermetalle außerhalb des
Beizbads wird ein Anfall vom Schlamm am Boden des Beizbads zuverlässig verhindert,
so dass ein Langzeitbeizen mit hoher Effizienz ermöglicht wird.
[0020] Mit dieser Vorgehensweise wendet man sich von herkömmlichen Lösungen ab, bei denen
eine aus dem Beizbad abgezogene Teilmenge der Beizlösung entsorgt oder separat aufbereitet
und ggf. durch frische Beizlösung (Natronlauge plus Additiv) ersetzt werden musste.
[0021] Die erfindungsgemäße Beizanlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Beizverfahrens
ist entsprechend mit einem Beizbad ausgeführt, das einen Ablauf zum Abführen einer
Teilmenge einer Beizlösung aus dem Beizbad aufweist. Die Beizanlage hat des Weiteren
eine Feststofftrennung, in der die beschriebenen Schwermetalle in Form von Feststoffen
aus der abgezogenen Beizlösung entfernt werden. Das feststoffarme Permeat wird in
einem Vorlagebehälter zwischengespeichert. Die Beizanlage hat des Weiteren eine Analytik
zur Analyse der Zusammensetzung des Im Vorlagebehälter aufgenommenen feststoffarmen
Permeats.
[0022] Über diese Analytik kann auch die Zusammensetzung der Beizlösung des Beizbads erfasst
werden. In Abhängigkeit von der Ist-Zusammensetzung der Beizlösung und des im Vorlagebehälter
zwischengespeicherten Permeats wird dann mittels einer Dosiereinheit Beizlösung (beispielsweise
Natronlauge) und Additive zugeführt, um eine von der Ist-Zusammensetzung der Beizlösung
abhängige Zusammensetzung des Permeats im Vorlagebehälter einzustellen. Bei herkömmlichen
Verfahren wird der Beizlösung häufig eine Spezialchemie zugeführt, in der alle erforderlichen
Beizadditive enthalten sind. Eine derartige Vorgehensweise hat den Nachteil, dass
auch bei Unterversorgung mit einem einzelnen Beizadditiv die aus einer Vielzahl von
Beizadditiven bestehende Spezialchemie zudosiert wird, so dass die sonstigen Beizadditive
eher überdosiert werden. Beim erfindungsgemäßen Konzept erfolgt eine gezielte Einstellung
durch Zugabe der einzelnen Beizadditive und Natronlauge, so dass eine derartige Überdosierung
vermieden wird.
[0023] Aus dem Vorlagebehälter wird das mit einer definierten Soll-Zusammensetzung aufgenommene
Permeat in das Beizbad geführt, um die Beizlösung auf einer vorbestimmten Soll-Zusammensetzung
zu halten und Volumenverluste auszugleichen, oder den Al-Gehalt konstant zu halten.
[0024] Volumenverluste können auch durch eine nachgeschaltete EO-Beize, Standspüle oder
1. Spüle ausgeglichen werden. Dieses Bad kann in das erfindungsgemäße Verfahren integriert
werden, wobei die Befüllung des Sedimentationsbehälters nicht direkt aus dem Beizbad
1 erfolgen muss. Dabei wird auch Feststoff abgetrennt, die Konzentration bestimmt,
entsprechend zudosiert und das Beizbad befüllt.
[0025] Bei einem Ausführungsbeispiel erfolgt die Feststofftrennung mittels einer Membran-Filtration
und einer anschließenden Sedimentation im Sedimentationsbehälter. Selbstverständlich
sind auch andere geeignete Feststofftrennverfahren einsetzbar, mit denen Schwermetalle
in Form von Feststoffen von einer alkalischen oder sauren Beizlösung abgetrennt werden
können.
[0026] Bei einer besonders bevorzugten Variante enthält die Feststofftrennung eine dynamische
Filtration, vorzugsweise eine Mikro- oder Ultrafiltration.
[0027] Das während der Filtration anfallende Retentat kann bei einer erfindungsgemäßen Variante
im Batch-Betrieb so lange im Kreislauf durch den Filter geführt werden, bis das Retentat
die gewünschte Aufkonzentration (z.B. 10fach) erreicht hat. Dabei kann zu dem im Kreislauf
geführten Volumenstrom die vom Beizbad abgezogene Teilmenge hinzusummiert werden.
Alternativ kann anstelle des Batch-Betriebs auch eine kontinuierliche Verfahrensweise
(Feed and Bleed) gewählt werden.
[0028] Die Aufkonzentrierung erfolgt bevorzugt im Sedimentationsbehälter - sobald die gewünschte
Aufkonzentrierung erreicht ist, wird die Membran-Filtration beendet , so dass im Sedimentationsbehälter
eine Flockung und Sedimentation der ungelösten Schwermetallverbindungen in Form von
Feststoffen erfolgt.
[0029] Die bei dieser Sedimentation anfallende Klarphase wird bei einer erfindungsgemäßen
Variante des Beizverfahrens abgezogen und dem Vorlagebehälter zugeführt. Erfindungsgemäß
wird es bevorzugt, wenn die Feststoffkonzentration dieser Klarphase in etwa der Konzentration
des Permeats aus dem ersten Filtervorgang entspricht.
[0030] Die bei der Sedimentation anfallende Trübphase (Sediment) wird aus dem Sedimentationsbehälter
abgezogen und einem Feststoffabscheider, beispielsweise einem statischen Filter zugeführt
und das von Feststoffen weitestgehend befreite Filtrat dann dem Vorlagebehälter zugeführt.
Dieses Filtrat hat in etwa ebenfalls die Feststoffkonzentration des vorgenannten Permeats
und der vorgenannten Klarphase. Der am statischen Filter anfallende Filterkuchen,
welcher einen hohen Gehalt an Schwermetallen aufweist, wird vorzugsweise als Abfall
entsorgt. Durch diesen nachgeschalteten Filter kann das Abfallvolumen auf ein Minimum
reduziert werden.
[0031] Diese Zudosierung von Additiven/Natronlauge erfolgt in Abhängigkeit von der Ist-Zusammensetzung
der im Beizbad aufgenommenen Beizlösung und/oder von der Aluminat-Konzentration im
Vorlage- / Dosierbehälter oder von der Sollkonzentration eines für eine Weiterverwendung
vorgesehenen Aluminats. Diese Zusammensetzung wird bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
nach Entfernen der Feststoffe, bzw. vom Permeat ermittelt.
[0032] Bei einer bevorzugten Variante der Erfindung erfolgt die Feststofftrennung in etwa
bei der Temperatur des Beizbads, so dass ein entsprechend hoher Volumenstrom einstellbar
ist. Die Speicherung der aufkonzentrierten Permeatlösung erfolgt bei einer niedrigen
Temperatur.
[0033] Zur Erzielung einer minimalen Schwermetallkonzentration im Permeat kann die Beizlösung
alternativ auch gekühlt werden, wobei ausgenützt wird, dass die Restlöslichkeit der
schwerlöslichen Schwermetallverbindungen mit der Temperatur sinkt.
[0034] Bei einer Variante des erfindungsgemäßen Beizverfahrens wird beispielsweise in dem
Fall, in dem die Aluminiumkonzentration im Vorlagebehälter oder in der Beizlösung
zu hoch ist, ein Teilstrom aus dem Vorlagebehälter abgezogen und einem Sammelbehälter
zugeführt. Diese hoch aufkonzentrierte Aluminatlösung kann dann einer Weiterverwertung
zugeführt werden. Wie vorstehend ausgeführt, kann die Aluminatlösung durch Zugabe
von NaOH oder Additiven, wie Komplexbildnern im Hinblick auf die Weiterverwertung
optimiert werden.
[0035] Das gesamte Verfahren und auch die Beizanlage kann als geschlossenes System (Reaktor)
ausgeführt sein, wobei dann die Prozessflüssigkeiten aus dem Vorlagebehälter zum Reaktor
bzw. einer Beschichtungszelle geführt werden und nicht, wie üblich, das Werkstück
oder die "Ware" zur Beizlösung ("Ware zur Chemie").
[0036] Das Verfahren kann auch beim Beizen im Spritzverfahren Verwendung finden. Hier wird
durch den Einsatz der feststoffarmen Beizlösung u.a. verhindert, dass die Düsen verstopfen.
[0037] Erfindungsgemäß kann der Feststofftrennung zusätzlich oder alternativ zu der aus
dem Beizbad entnommenen Beizlösung eine Lösung aus einer anderen Verfahrensstufe,
beispielsweise einer EO-Beize zugeführt werden.
[0038] Entsprechend der vorbeschriebenen Verfahrensschritte ist die Beizanlage im Bereich
der Feststofftrennung mit einem dynamischen Filter und einem Sedimentationsbehälter
ausgeführt. Zur Aufkonzentrierung des am Filter anfallenden Retentats kann die Beizanlage
mit einer Kreislaufpumpe zur Rückführung von Retentat aus dem Sedimentationsbehälter
zum Eingang des Filters ausgeführt sein. Über diese Kreislaufpumpe kann nach der Sedimentation
die Trübphase aus dem Sedimentationsbehälter abgezogen werden.
[0039] Die Beizanlage kann des Weiteren mit einer Förderpumpe zum Fördern der bei der Sedimentation
anfallenden Klarphase aus dem Sedimentationsbehälter in den Vorlagebehälter ausgeführt
sein.
[0040] Die Beizanlage ist vorteilhafter Weise mit einem Filter ausgeführt, über den die
bei der Sedimentation anfallende Trübphase (Sediment) von Feststoffen befreit wird
und das aufkonzentrierte Filtrat dann ebenfalls dem Vorlagebehälter zugeführt wird.
[0041] Dieser Vorlagebehälter kann bei einer Weiterbildung der Erfindung zweiteilig ausgeführt
sein, wobei in einem Permeatbehälter die vorbeschriebenen, bei der dynamischen Filtration,
bei der Sedimentation und bei der Filtration entstehenden Volumenströme (Permeat,
Klarphase, Filtrat) zwischengespeichert werden. Dieser Permeatbehälter ist über eine
Speisepumpe und eine geeignete Ventileinrichtung mit einem Dosierbehälter verbunden.
Über diese Speisepumpe kann Permeat aus dem Permeatbehälter abgezogen und dem Dosierbehälter
zugeführt werden. Entsprechend der durchgeführten Online-Analyse wird die Zusammensetzung
des im Dosierbehälter aufgenommenen Permeats durch Zugabe von Natronlauge/Additiven
dann auf die gewünschte Zusammensetzung eingestellt. Aus dieser derart eingestellten
Vorlage wird dann Permeat abgezogen und zur Einstellung der Soll-Konzentration dem
Beizbad zugeführt. D.h. bei dieser Variante sind die Zwischenspeicherung des Permeats
und die Einstellung der Dosiervorlage getrennt voneinander ausgeführt.
[0042] Bei einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel entspricht das Volumen des Sedimentationsbehälters
in etwa dem Volumen des Vorlagebehälters, so dass mit einer Füllung des Sedimentationsbehälters
auch der Vorlagebehälter befüllbar ist.
[0043] Wie den vorstehenden Ausführungen entnehmbar ist, kann bei einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung zunächst der Sedimentationsbehälter mit Retentat durch Zirkulation über
den Filter befüllt werden, wobei bereits Permeat vom Filter abgezweigt und direkt
in den Vorlagebehälter geführt wird. Nach dem Füllen des Sedimentationsbehälters wird
der Kreislauf zum dynamischen Filter abgesperrt und der Sedimentationsvorgang beginnt.
Die entstehende Klarphase wird dem Vorlagebehälter zugeführt, wobei in diesem die
Zudosierung der Natronlauge (oder einer sonstigen Beizlösung) und der Additive erfolgt,
um im Vorlagebehälter eine vorbestimmte Zusammensetzung einzustellen. Durch Abziehen
von Permeat aus diesem Vorlagebehälter kann dann die Konzentration der Beizlösung
im Beizbad konstant gehalten werden, wobei Verluste und Verbrauch von Beizlösung ausgeglichen
werden.
[0044] Die erfindungsgemäße Beizanlage kann mit einem Sammelbehälter zum Aufnehmen von aus
dem Vorlagebehälter abgezogenem Permeat ausgeführt sein. Dieses hochkonzentrierte,
beispielsweise im Hinblick auf die Weiterverwertung eingestellte Aluminat kann dann
aus dem Zwischenspeicher der angesprochenen Weiterverarbeitung zugeführt werden.
[0045] Beim erfindungsgemäßen Konzept kann - wie vorstehend beschrieben - auch Lösung aus
einem anderen Verfahrensschritt, beispielsweise einer EO-Beize oder einer 1. Spüle
der Feststofftrennung zugeführt werden. Diese Lösung kann auch - ähnlich wie beim
Stand der Technik - direkt dem Beizbad zugeführt werden.
[0046] Durch Einbeziehung der EO-Beize bzw. Standspüle oder 1. Spüle kann die Aluminium-Sollkonzentration
im Aluminat, welches eine Weiterverwendung findet, unabhängig von der gewünschten
Konzentration im Beizbad eingestellt werden. Bedingung ist, dass die Aluminiumkonzentration
im Beizbad größer ist als im für die Weiterverwendung stabilisierten Aluminat. Dies
ist in der Regel der Fall. Es ist üblicherweise eine Aluminiumkonzentration von ca.
150 g/l in der Aluminatlösung gewünscht. Das Beizbad hat üblicherweise eine Al-Konzentration
von 160-180 g/l.
[0047] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand schematischer
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 ein Anlagenschema einer erfindungsgemäßen Beizanlage und
Figur 2 ein Ausführungsbeispiel einer Beizanlage mit zweiteiligem Vorlagebehälter.
[0048] Wie eingangs erläutert, werden beim Eloxieren von Werkstücken diese zunächst entfettet
und dann in einem Beizbad vorbehandelt, wobei je nach Qualität des Beizbads (E6/E0)
Oxidschichten entfernt und durch die Herstellung, beispielsweise Extrudieren verursachte
Oberflächenunregelmäßigkeiten beseitigt werden. Um ein Ausschleppen von Beizmittel
in nachfolgende Prozesse zur Anodisierung des Werkstückes zu verhindern, ist dem Beizbad
ein Spülbad nachgeschaltet, in dem am Werkstück anhaftende Beizlösung entfernt wird.
Figur 1 zeigt den Grundaufbau einer Beizanlage 1, wie sie bei einem Beizverfahren
zum Beizen von Werkstücken aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen eingesetzt wird.
[0049] Der eigentliche Beizvorgang erfolgt in einem Beizbad 1, wobei alkalische Beizlösungen
eingesetzt werden können. Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel wird als Beizlösung
2 Natronlauge verwendet, der die eingangs beschriebenen Additive bspw. zum Verhindern
einer unerwünschten Ausfällung von Aluminiumhydroxid, zum Binden von Schwermetallen,
zum Verbessern des Beizverhaltens und zum Verbessern des Ablaufverhaltens hinzugefügt
sind. Gebräuchliche Additive enthalten beispielsweise Natriumgluconat, Natriumsulfid,
Natriumthiosulfat oder Natriumnitrat. Weitere geeignete Additive sind dem eingangs
beschriebenen Stand der Technik entnehmbar. Erfindungsgemäß wird die Zusammensetzung
der Beizlösung 2 konstant gehalten, wobei für den Beizvorgang schädliche Feststoffanteile
kontinuierlich bzw. diskontinuierlich abgezogen werden. Erfindungsgemäß wird dabei
eine Teilmenge an Beizlösung 2 aus dem Beizbad 1 abgezogen, über eine Feststofftrennung/-abscheidung
4 von Feststoffen befreit und dann einem Vorlagebehälter 6 zugeführt, in dem das nach
der Feststofftrennung vorliegende Permeat durch Zugabe von Natronlauge und Additiven
mittels einer Dosiereinheit 8 auf eine vorbestimmte Zusammensetzung eingestellt wird,
wobei diese Zusammensetzung in Abhängigkeit von der Ist-Zusammensetzung der Beizlösung
während des Beizvorgangs veränderbar ist. Die Analyse der Ist-Zusammensetzung der
Beizlösung und der Zusammensetzung des Permeats im Vorlagebehälter 6 erfolgt über
eine Analytik 10. Wobei vor der oben beschriebenen Zudosierung von Permeat aus dem
Vorlagebehälter 6 dieser zunächst mit aufbereitetem Permeat gefüllt werden muss. Dieser
Schritt wird im Folgenden zunächst erläutert.
1. Füllen des Vorlagebehälters 6
[0050] Über eine Pumpe 12 wird mit den eingangs beschriebenen Feststoffen (Schwermetall,
Schlamm, etc.) befrachtete Beizlösung 2 aus dem Beizbad 1 abgezogen und über eine
Ventilanordnung 14 der in Figur 1 mit gestrichelten Linien angedeuteten Feststofftrennung
4 zugeführt. Wie in Figur 1 angedeutet, kann über die Ventilanordnung 14 auch ein
Umlaufvolumenstrom 16 abgezweigt werden, der in das Beizbad 1 zurückgeführt wird.
Das Ventil 14 ist variabel einstellbar, so dass der Volumenstrom 3 flexibel aufgeteilt
werden kann (z. B. 100% Badumwälzung oder andere Verhältnisse, abhängig vom jeweiligen
Zyklus (Befüllen von 20, Sedimentieren in 20 etc.).Durch geeignete Einstellung der
Ventilanordnung 14 kann somit der über die Pumpe 12 eingestellte Volumenstrom nochmals
geteilt werden.
[0051] Beim Füllen des Vorlagebehälters 6 kann über die Ventilanordnung 14 der Druck und
der Volumenstrom eingestellt werden, der der Feststofftrennung 4 zugeführt wird. Diese
besteht beim dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem dynamischen Filter 18 und
einem Sedimentationsbehälter 20. Prinzipiell sind jedoch auch alle anderen Feststoffabscheideverfahren
einsetzbar, über die Feststoffe aus der Beizlösung abgetrennt werden können. So kann
die Feststoffabscheidung beispielsweise durch eine Sedimentation allein, durch Zentrifugieren
oder durch einen statischen Filter oder durch Kombination bekannter Feststofftrennverfahren
erfolgen.
[0052] Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird eine Mikrofiltration verwendet, wobei eine
Membran 22 verwendet wird, um den Feststoff abzutrennen. Für die Mikrofiltration werden
prinzipiell zwei Betriebsarten unterschieden: der "Cross-Flow" und die "Dead-End"
Strömungsführung. Bei der Cross-Flow-Filtration strömt die Rohlösung entlang der Membranoberfläche,
wobei nur ein verhältnismäßig kleiner Teil als Permeat durch die Membran 22 tritt.
Durch eine derartige Filtration können Flüssigkeiten mit einem hohen Trübstoff-/Feststoffgehalt
geklärt werden. Das an der Membran 22 entlang strömende Konzentrat oder Retentat 26
wird in den Sedimentationsbehälter 20 geleitet und von dort über eine Kreislaufpumpe
28 und eine Kreislaufventilanordnung 30 als Umlaufstrom 32 zum Eingang des dynamischen
Filters 18 zurückgeführt und zu der über die Pumpe 12 abgezogenen Teilmenge 3 summiert.
Durch diese Zirkulation des Retentats 26 wird dieses aufkonzentriert, so dass dessen
Feststoffanteil stetig ansteigt, da das Permeat 24 in den Vorlagebehälter 6 abgeführt
wird. Sobald die gewünschte Aufkonzentrierung erreicht ist, wird durch Umschalten
der Kreislaufventilanordnung 30 und durch Abschalten der Kreislaufpumpe 28 sowie durch
Umstellen der Ventilanordnung 14 auf Umlauf (oder auch Abschalten der Pumpe 12) die
Zirkulation des Retentats 26 unterbrochen, so dass im Sedimentationsbehälter 20 die
Flockung und der Sedimentationsvorgang beginnen kann. Nach erfolgter Sedimentation
wird die sich im Sedimentationsbehälter 20 einstellende Klarphase 34 über eine Förderpumpe
37 aus dem Sedimentationsbehälter 20 abgezogen und in den Vorlagebehälter 6 gefördert.
Die nach der Sedimentation bodenseitig vorliegende Trübphase (Sediment) 36 wird über
die Kreislaufpumpe 28 und die entsprechend umgeschaltete Ventilanordnung 30 abgezogen
und einem weiteren Filter, beispielsweise einem statischen Filter zugeführt. Beim
dargestellten Ausführungsbeispiel ist dieser statische Filter als Kammerfilterpresse
38 ausgeführt, in der die in der Trübphase 36 enthaltenen Feststoffe als Filterkuchen
zurückgehalten werden. Dieser Filterkuchen 40 wird dann als Abfall entsorgt oder einer
Weiterverwendung zugeführt. Das von Feststoffen befreite Filtrat 42 strömt dann ebenfalls
in den Vorlagebehälter 6. Wie bereits erwähnt, kann anstelle des beschriebenen Batch-Betriebs
auch eine kontinuierliche Durchströmung des Sedimentationsbehälters ohne Kreislaufführung
des Retentats (Feed and Bleed) gewählt werden.
[0053] Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel entspricht das Volumen des Sedimentationsbehälters
20 in etwa dem Volumen des Vorlagebehälters 6, so dass nach erfolgtem Sedimentationsvorgang
und Abscheidung des Filterkuchens der Vorlagebehälter 6 mit Permeat, d.h. mit von
Feststoffen befreiter Beizlösung gefüllt ist.
[0054] Von Zeit zu Zeit ist eine Reinigung der Membran erforderlich, um ein Absinken der
Permeatleistung zu verhindern. Diese Reinigung ist der Einfachheit halber in Figur
1 nicht dargestellt. Die Reinigung kann beispielsweise während der Sedimentation erfolgen,
wobei im sogenannten CIP-Verfahren [Cleaning in Place] zunächst mit Wasser (neutral)
gespült, dann mit Säure gereinigt und dann wieder mit Wasser (neutral) gespült wird.
[0055] Nachdem der Vorlagebehälter 6 nunmehr mit Permeat gefüllt ist, kann die Zusammensetzung
der Beizlösung 2 im Beizbad 1 kontinuierlich auf einen Sollwert eingestellt oder gehalten
werden.
2. Einstellung der Soll-Zusammensetzung der Beizlösung 2
[0056] Wie in Figur 1 angedeutet, wird über eine Vorlagepumpe 44 eine vergleichsweise geringe
Analysemenge 46 aus dem Vorlagebehälter 6 abgezogen und der Analytik 10 zugeführt.
Über diese kann dann die Permeatzusammensetzung im Vorlagebehälter 6, d.h. der Anteil
an Aluminium, Natronlauge und Additiven bestimmt werden. Die Analytik 10 ist ausgelegt,
um die einzelnen Bestandteile mit hinreichender Genauigkeit erfassen zu können. Auf
diese Weise wird die Ist-Zusammensetzung des Permeats im Vorlagebehälter 6 bestimmt.
[0057] Durch kurze Ansteuerung der Pumpe 12 und entsprechende Umsteuerung der Ventilanordnung
14 kann auch ein geringer Anteil von Beizlösung aus dem Beizbad 1 abgezogen und zum
Filter 18 geführt werden. Das die Membran 22 durchdringende Permeat 24 wird dann ebenfalls
der Analytik 10 zugeführt, so dass die Ist-Zusammensetzung der Beizlösung 2 (befreit
von Feststoffen) erfasst wird.
[0058] In dem Fall, in dem die Ist-Zusammensetzung der Beizlösung 2 von der Soll-Zusammensetzung
abweicht, werden über die Dosiereinheit 8 Natronlauge und Additive dem Vorlagebehälter
6 zudosiert, so dass sich eine vorbestimmte Soll-Permeatzusammensetzung einstellt.
Über die Vorlagepumpe 44 und die entsprechend umgesteuerte Vorlageventilanordnung
48 wird dann Permeat mit der voreingestellten Permeat-Sollzusammensetzung aus dem
Vorlagebehälter 6 abgezogen. Dieser Vorlagevolumenstrom 50 wird dann in das Beizbad
1 zurückgeführt, so dass die Beizlösung 2 auf die gewünschte Soll-Zusammensetzung
gebracht wird und eventuelle Verluste durch Ausschleppen, Verdampfen etc. ausgeglichen
werden.
[0059] Nach der vorbeschriebenen Feststofftrennung liegt der Feststoffanteil der Stoffströme
24, 34 und 42 im Wesentlichen auf dem gleichen niedrigen Niveau nahe 0%. Sobald der
Füllstand des Vorlagebehälters 6 ein vorbestimmtes Niveau unterschreitet, wird die
Beizanlage wieder in den vorstehend unter 1. beschriebenen Modus umgeschaltet, um
den Vorlagebehälter 6 mit Permeat/Aluminat zu füllen.
[0060] Die über die Dosiereinheit 8 zudosierten Additive können auch an die einzelnen vorbeschriebenen
Stofftrennschritte angepasst werden, so dass beispielsweise eine optimierte Filtration
oder Sedimentation ermöglicht ist.
[0061] Bei dem beschriebenen Verfahren ist die Temperatur im Vorlagebehälter 6 geringer
als die Temperatur des Beizbads 1. So kann das Beizbad 1 beispielsweise bei einer
Temperatur von 70°C betrieben werden - die Temperatur im Vorlagebehälter 6 kann dann
beispielsweise etwa 40°C betragen. Im Filter 18 und auch im Sedimentationsbehälter
20 liegt die vergleichsweise hohe Temperatur (70°C) an, so dass aufgrund dieser vergleichsweise
hohen Temperatur ein höherer Durchfluss durch den Filter 18 realisierbar ist. Alternativ
kann der Sedimentationsbehälter 20 mit einer Kühlung 21 versehen sein, um das Retentat
26 zu kühlen und so das Ausfällen von Schwermetallen zu unterstützen.
[0062] Wie in Figur 1 des Weiteren angedeutet, kann über die Vorlagepumpe 44 und die Ventilanordnung
48 ein nicht benötigter Volumenanteil an Permeat (im Wesentlichen bestehend aus Natriumaluminaten)
52 abgezogen und einer industriellen Verwertung zugeführt werden. Derartige Natriumaluminat-Lösungen
werden beispielsweise zur Trinkwasseraufbereitung, Abwasserreinigung oder als Rohstoff
zur Zeolith-Erzeugung angewendet. Der Abzug erfolgt aber auch, um ein zu hohes Ansteigen
des Al-Gehalts im Bad zu verhindern und die Al-Konzentration in einem definierten
Sollbereich zu halten.
[0063] Über das vorbeschriebene Verfahren kann die Konzentration der Beizlösung 2 im Beizbad
1 auf einer definierten Zusammensetzung gehalten werden, wobei die entstehenden Feststoffe
kontinuierlich bzw. quasi kontinuierlich abgetrennt werden. Durch diesen minimalen
Feststoffanteil in der Beizlösung 2 und das Vermeiden von Temperatur- und Konzentrationsschwankungen
in der Beizlösung 2 ist die Gefahr einer Steinbildung oder das Entstehen von Schlamm
im Vorlagebehälter 6 oder im Beizbad 1 praktisch nicht vorhanden. Da während des Betriebs
somit kein Schlamm anfällt, können aufwendige Reinigungsarbeiten und der damit einhergehende
Stillstand der Anlage entfallen.
[0064] Der vorbeschriebene Prozess eröffnet des Weiteren die Möglichkeit der Rückgewinnung
von Natronlauge aus der Beiz- oder Permeatlösung und der Wiederverwendung im Beizprozess.
[0065] Aufgrund der in den Prozess integrierten, kontinuierlichen oder abschnittsweise betriebenen
Analyse mittels der Analytik 10 sind aufwendige manuelle Analyseverfahren, wie sie
bei den eingangs beschriebenen herkömmlichen Lösungen erforderlich sind, beispielsweise
eine manuelle Titration, nicht erforderlich.
[0066] Bei dem zuvor beschriebenen Verfahren wird das Permeat 24, die Klarphase 34 und das
Filtrat 42 gemeinsam in den Vorlagebehälter 6 eingeleitet. Die Zudosierung zur Einstellung
der Vorlagekonzentration erfolgt ebenfalls in diesem Vorlagebehälter 6.
[0067] In Figur 2 ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Anlage dargestellt,
bei der der Vorlagebehälter 6 zweiteilig mit einem Permeatbehälter 54 und einem Dosierbehälter
56 ausgeführt ist. Diese beiden Behälter 54, 56 sind über eine Speisepumpe 58 und
eine Speiseleitung 60 miteinander verbunden, so dass der Dosierbehälter 56 über die
Speisepumpe 58 und die Speiseleitung 60 aus dem Permeatbehälter 54 befüllt werden
kann. Dem Permeatbehälter 54 werden das Permeat 24, die Klarphase 34 und das Filtrat
42, d. h., die feststoffarmen Fraktionen aus der Feststofftrennung zugeführt.
[0068] Die Einstellung der Permeat-Sollzusammensetzung (Dosiervorlage) erfolgt durch Zudosieren
von Natronlauge und/oder sonstigen geeigneten Additiven, wie beispielsweise Komplexbildnern,
Inhibitoren, Fällmittel für Schwermetalle, die wahlweise aus Additivbehältern 62,
64, 66, 68 über eine Dosierventilanordnung 70 sowie eine Dosierpumpe 72 zugeführt
werden. Durch entsprechende Ansteuerung der Dosierventilanordnung können in Abhängigkeit
von der Analyse gezielt Natronlauge oder eines oder mehrere der Additive zugegeben
werden, um die Sollzusammensetzung einzustellen.
[0069] Alternativ kann die Dosierung aus den Additivbehältern 62, 64, 66 und 68 auch über
einzelne Dosierpumpen und Dosierleitungen erfolgen, so dass die Additivbehälter jeweils
über eine eigene Leitung und Dosierpumpe mit dem Dosierbehälter 56 verbunden sind.
Damit entfällt die Dosierventilanordnung 70.
[0070] Die in Figur 2 dargestellte Variante hat den Vorteil, dass das Befüllen des Permeatbehälters
54 und das Zudosieren des Vorlagevolumenstroms 50 aus dem Dosierbehälter 56 in das
Beizbad 1 zur Einstellung der Soll-Beizlösungszusammensetzung parallel erfolgen kann,
während beim zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel das Befüllen und das Zudosieren
abschnittsweise erfolgt.
[0071] In dem Fall, in dem die Beizlösung eine zu hohe Konzentration an Aluminium/Aluminat
enthält, sollte zum Vermeiden von Ausfällungen Aluminat abgezogen werden. Beim dargestellten
Ausführungsbeispiel erfolgt dies über die Vorlageventilanordnung 48, über die konzentriertes
Permeat/Aluminat 52 aus dem Dosierbehälter 56 abgezogen und einem Sammelbehälter 74
zugeführt wird - so dass die Aluminatkonzentration im Dosierbehälter 56 und/oder in
der Beizlösung 2 abgesenkt wird. Die im Sammelbehälter 74 aufgenommene Aluminatlösung
kann über eine Umwälzpumpe 76 und eine Umlaufleitung 78 umgewälzt werden. Mittels
einer Abzugsventilanordnung 80 kann Aluminat aus dem Sammelbehälter 74 abgezogen und
einer Weiterverwertung zugeführt werden.
[0072] Eine Besonderheit dieser Verfahrensvariante besteht darin, dass über die Analytik
10 die Konzentration des im Dosierbehälter aufgenommenen Aluminats/Permeats erfasst
werden kann und durch geeignete Ansteuerung der Dosierventilanordnung 70 eine gezielte
Sollkonzentration eingestellt werden kann, die dann - beispielsweise nicht im Hinblick
auf das Beizverfahren - sondern im Hinblick auf die Weiterverwertung optimiert ist.
D.h., bei Abzug des Aluminats aus dem Dosierbehälter 56 kann die Aluminatkonzentration
durch Zugabe von Natronlauge und Additiven, beispielsweise Komplexbildnern gezielt
auf eine Konzentration eingestellt werden, die eine optimale Weiterverwertung mit
einer stabilisierten Lösung gewährleistet und somit auch für die das Aluminat abnehmenden
Unternehmen interessant ist.
[0073] Figur 2 enthält noch eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
bzw. der erfindungsgemäßen Anlage.
[0074] Bei den vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen wird Beizlösung 2 der Feststofftrennung
4 zugeführt und die dabei anfallende feststoffarme Fraktion (Feststoffgehalt nahezu
0%) dann dem ein- oder zweiteiligen Vorlagebehälter 6 zugeführt, in dem die Einstellung
der Sollkonzentration erfolgt und aus dem dann die Permeatvorlage der Beizlösung 2
zugeführt wird.
[0075] Figur 2 zeigt eine Variante, die selbstverständlich auch beim Anlagenschema gemäß
Figur 1 anwendbar ist und bei der eine Lösung aus einer anderen vor- oder nachgeschalteten
Verfahrensstufe, beispielsweise einer EO-Beize 82 oder einer ersten Spüle (siehe eingangs
genannter Stand der Technik) über eine Zuführpumpe 84, eine Zuführventilanordnung
86 und eine Zuführleitung 88 stromabwärts der Ventilanordnung 14 dem Stoffstrom zugeführt
wird. D.h., der Vorlagevolumenstrom 50 besteht nicht nur im Wesentlichen aus einer
dem Beizbad 1 entnommenen Teilmenge sondern kann teilweise oder vollständig - je nach
Einstellung der Ventilanordnungen 14 und 86 auch der genannten anderen Verfahrensstufe,
beispielsweise der EO-Beize 82 entnommen werden. Prinzipiell ist es auch möglich,
über die Zuführventilanordnung 86 dem Beizbad 1 direkt Beizlösung aus der EO-Beize
82 zuzuführen. Eine derartige Zuführung ist im Anlagenschema gemäß Figur 2 mit der
Direktzuleitung 90 angedeutet. Selbstverständlich können die beiden Ventilanordnungen
14, 86 auch zu einer einzigen Ventilanordnung zusammengefasst werden. Je nach Konzentration
der E0-Beizlösung kann die Zuführleitung 88 auch vor oder nach einem der einzelnen
Feststofftrennschritte einmünden.
[0076] Gemäß den zuvorstehenden Ausführungen erfolgt eine Schwermetallfällung innerhalb
des Beizbads 1. Bei einer Variante kann diese Fällung auch außerhalb des Beizbads
1 erfolgen. So ist es beispielsweise möglich, die Schwermetallfällung im Sedimentationsbehälter
20 (Eindicker) durchzuführen, wobei dann über die Prozessanalytik 10 zunächst die
erforderliche Menge an Fällmittel/Natriumsulfid ermittelt und dann aus Behältern 92,
94 zudosiert wird. Dadurch kann eine Überdosierung von Natriumsulfid ausgeschlossen
werden. In diesem Fall wird dann der das Fällmittel enthaltende Additivbehälter (beispielsweise
der Additivbehälter 66) über die Dosierventilanordnung 70 mit dem Sedimentationsbehälter
20 verbunden sein.
[0077] Das Permeat 24 kann - wie in Figur 2 angedeutet - auch bei Umgehung der Analytik
10 über eine Leitung 96 und eine Ventilanordnung 98 direkt in den Vorlagebehälter
6 (Figur 1) oder den Permeatbehälter 54 (Figur 2) geführt werden.
[0078] Der guten Ordnung halber werden die Vorteile der Erfindung gegenüber dem Stand der
Technik nochmals herausgestellt:
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es erstmals, die gelösten Schwermetallkonzentrationen
in der Beize wie auch in Aluminat auf ein Minimum zu reduzieren, was bei einer Fällung
im Beizbad, wie es beim Stand der Technik der Fall ist, aufgrund einer Temperaturabhängigkeit
nicht möglich ist. Die Fällung von Schwermetallen außerhalb des Beizbads hat folgende
Vorteile:
- Aufgrund des Löslichkeitsproduktes schwer löslicher Metallsulfide bzw. Schwermetallverbindungen
ist bei niedrigeren Temperaturen eine vollständigere Fällung möglich. Die Konzentration
an gelösten Schwermetallen kann dadurch gegenüber herkömmlichen Verfahren deutlich
verringert werden;
- die Fällung kann gezielt erfolgen, eine Überdosierung des Fällmittel ist nicht erforderlich;
- die Auswahl an Schwermetallfällmitteln ist bei der herkömmlichen Fällung im Bad begrenzt,
da Störionen den Beizprozess negativ beeinflussen können. Die Auswahl von Fällmitteln
ist bei der Fällung im Beizbad darüber hinaus noch begrenzt, da dieses negativen Einfluss
auf den Beizprozess haben kann. Außerdem begrenzt die Gefahr einer Verschleppung in
nachfolgende Spülbäder und die Möglichkeit der Kontaminierung im Abwasser die Auswahl
des Fällmittels. Die Sulfidkonzentration ist laut WHG, Anhang 40 begrenzt auf 1 mg/l.
Dieses ist bei Fällung im Beizbad (durch Zugabe von Additivgemisch) nicht einzuhalten,
da eine Überdosierung erfolgt und die ausgeschleppte Menge entsprechend hoch ist;
- eine Entstehung von Schwermetallschlämmen im Beizbad ist bei der erfindungsgemäßen
Lösung nicht zu befürchten. Dadurch entfallen aufwendige Reinigungsarbeiten im Beizbad,
des weiteren wird die Viskosität reduziert und dadurch das Spülverhalten verbessert.
Eine Verschleppung von Schwermetallen bzw. Schwermetallsulfiden in nachfolgende Spülbäder
tritt nicht auf.
[0079] Offenbart sind ein Verfahren zur Behandlung von Werkstücken aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen
und eine Anlage, die nach einem derartigen Verfahren betrieben werden kann. Erfindungsgemäß
wird eine Teilmenge einer Lösung aus einem Bad zur Behandlung der Werkstücke abgezogen,
von Feststoffen befreit und mit einer vorbestimmten Konzentration und einem vorbestimmten
Volumenstrom dem Bad wieder zugeführt.
Bezugszeichenliste:
[0080]
- 1
- Beizbad
- 2
- Beizlösung
- 3
- Teilmenge
- 4
- Feststofftrennung
- 6
- Vorlagebehälter
- 8
- Dosiereinheit
- 10
- Analytik
- 12
- Pumpe
- 14
- Ventilanordnung
- 16
- Umlauf
- 18
- dynamischer Filter
- 20
- Sedimentationsbehälter
- 21
- Kühlung
- 22
- Membran
- 24
- Permeat
- 26
- Retentat
- 28
- Kreislaufpumpe
- 30
- Kreislaufventilanordnung
- 32
- Umlaufstrom
- 34
- Klarphase
- 36
- Trübphase
- 37
- Förderpumpe
- 38
- Kammerfilterpresse
- 40
- Filterkuchen
- 42
- Filtrat
- 44
- Vorlagepumpe
- 46
- Analysenmenge
- 48
- Vorlageventilanordnung
- 50
- Vorlagevolumenstrom
- 52
- Aluminat
- 54
- Permeatbehälter
- 56
- Dosierbehälter
- 58
- Speisepumpe
- 60
- Speiseleitung
- 62
- Additivbehälter
- 64
- Additivbehälter
- 66
- Additivbehälter
- 68
- Additivbehälter
- 70
- Dosierventilanordnung
- 72
- Dosierpumpe
- 74
- Sammelbehälter
- 76
- Umwälzpumpe
- 78
- Umlaufleitung
- 80
- Abzugsventilanordnung
- 82
- 1. Spüle bzw. EO-Beize
- 84
- Zuführpumpe
- 86
- Zuführventilanordnung
- 88
- Zuführleitung
- 90
- Direktzuleitung
- 92
- Behälter
- 94
- Behälter
- 96
- Leitung
- 98
- Ventilanordnung
1. Beizverfahren für Werkstücke aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen, die zum Abbeizen
einem Beizbad (1) mit einer alkalischen Beizlösung (2) zugeführt werden, mit den Schritten:
- kontinuierliches oder abschnittsweises Abziehen einer Teilmenge (3) der Beizlösung
(2) aus dem Beizbad (1);
- Trennen von Schwermetallen von der Teilmenge (3), wobei ein Permeat (24) einem Vorlagebehälter
(6) zugeführt wird;
- Analyse des im Vorlagebehälter (6) aufgenommenen schwermetallarmen Permeats (24;
46) und der Ist-Zusammensetzung der Beizlösung (2) des Beizbades (1);
- Zuführen von Beizlösung (2) und Additiven zum Einstellen einer Permeat-Sollzusammensetzung
in Abhängigkeit von der Ist-Zusammensetzung der Beizlösung (2) und der Zusammensetzung
des im Vorlagenbehälter (6) zwischengespeicherten Permeats (24) und
- Rückführen der eine definierte Zusammensetzung aufweisenden Permeatvorlage (50)
aus dem Vorlagebehälter (6) in das Beizbad (1) zur Einstellung einer Soll-Zusammensetzung
der Beizlösung (2).
2. Beizverfahren nach Patentanspruch 1, wobei die Schwermetalltrennung (4) eine Filtration
(18) und eine anschließende Sedimentation in einem Sedimentationsbehälter (20) enthält.
3. Beizverfahren nach Patentanspruch 1 oder 2, wobei eine bei der Sedimentation im Sedimentationsbehälter
(20) anfallende Klarphase (34) dem Vorlagebehälter (6) zugeführt wird.
4. Belzverfahren nach Patentanspruch 3, wobei das bei der Filtration anfallende Retentat
(26) dem Sedimentationsbehälter (20) und aus diesem im Kreislauf dem Filter (18) zugeführt
und zu der Teilmenge (3) summiert wird.
5. Beizverfahren nach Patentanspruch 3 oder 4, wobei während der Sedimentation im Sedimentationsbehälter
(20) anfallende, einen hohen Schwermetallgehalt aufweisende Trübphase (36) abgezogen
und einem Schwermetallabscheider, einem statischen Filter (38), zugeführt wird.
6. Beizverfahren nach Patentanspruch 3, 4 oder 5, wobei das Filtrat (42) dem Vorlagebehälter
(6) und der Filterkuchen (40) einer Entsorgung oder Weiterverwendung zugeführt wird.
7. Beizverfahren nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei dem in dem Vorlagebehälter
(6) aufgenommenen Permeat (24, 34, 42) in Abhängigkeit von der Analyse Natronlauge
zur Einstellung der Soll-Permeatzusammensetzung zugeführt wird.
8. Beizverfahren nach Patentanspruch 7, wobei aus der Beizlösung (2) vor der Analyse
einer Beizlösung-Ist-Zusammensetzung Schwermetalle abgetrennt werden.
9. Belzverfahren nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei ein Teil des Permeats
abgezogen und einem Sammelbehälter (74) zugeführt wird.
10. Beizverfahren nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei dieses in einem
geschlossenen System durchgeführt wird.
11. Beizverfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 10, wobei die Filtration (18) eine Mikro-
oder Ultrafiltration beinhaltet.
12. Beizanlage zur Durchführung des Beizverfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
mit einem Beizbad (1), einem Ablauf zum Abführen einer Teilmenge (3) einer Beizlösung
(2) des Beizbads (1), einer Schwermetalltrennung (4), einem Vorlagebehälter (6), einer
Analytik (10) zur Analyse der Zusammensetzung des im Vorlagebehälter (6) aufgenommenen
Permeats und der Ist-Zusammensetzung der Beizlösung (2), mit einer Dosiereinheit (8)
zum Zuführen von Additiven/Beizmittel in Abhängigkeit von dem Ergebnis der Analyse
und mit einer Rückführung eines Vorlagevolumenstroms (50) in das Beizbad (1).
13. Beizanlage nach Patentanspruch 12, wobei die Schwermetalltrennung (4) einen dynamischen
Filter (18) und einen Sedimentationsbehälter (20) hat.
14. Beizanlage nach Patentanspruch 13 mit einer Kreislaufpumpe (28) zum Rückführen von
Retentat aus dem Sedimentationsbehälter (20) zum Filtereingang und/oder mit einer
Förderpumpe (37) zum Fördern von Klarphase (34) aus dem Sedimentationsbehälter (20)
in den Vorlagebehälter (6).
15. Beizanlage nach einem der Patentansprüche 12 bis 14, mit einem Filter (38) zum Filtern
der im Sedimentationsbehälter (20) anfallenden Trübphase (36) und mit einer Zuleitung
zum Zuführen von einem von Schwermetallen befreiten Filtrat (42) zum Vorlagebehälter
(6).
1. Pickling method for workpieces made of aluminium or aluminium alloys, which are supplied
for stripping to a pickling bath (1) comprising an alkali pickling solution (2), comprising
the steps:
- continual or section-by-section removal of a partial amount (3) of the pickling
solution (2) from the pickling bath (1);
- separation of heavy metals from the partial amount (3), wherein a permeate (24)
is supplied to a storage container (6);
- analysis of the permeate (24; 46), that is low in heavy metals, contained in the
storage container (6) and of the actual composition of the pickling solution (2) of
the pickling bath (1);
- supplying pickling solution (2) and additives for adjusting a permeate nominal composition
as a function of the actual composition of the pickling solution (2) and the composition
of the permeate (24) stored temporarily in the storage container (6) and
- returning the permeate store (50) having a defined composition from the storage
container (6) into the pickling bath (1) for adjusting a nominal composition of the
pickling solution (2).
2. Pickling method according to claim 1, wherein the heavy metal separation (4) includes
filtration (18) and subsequent sedimentation in a sedimentation container (20).
3. Pickling method according to claim 1 or 2, wherein a clear phase (34) occurring during
the sedimentation in the sedimentation container (20) is supplied to the storage container
(6).
4. Pickling method according to claim 3, wherein the retentate (26) occurring during
filtration is supplied to the sedimentation container (20) and is supplied from the
latter in the circuit to the filter (18) and totalled up to the partial amount (3).
5. Pickling method according to claim 3 or 4, wherein during the sedimentation in the
sedimentation container (20) a cloudy phase (36) with a high content of heavy metal
is removed and supplied to a heavy metal separator, a static filter (38).
6. Pickling method according to claim 3, 4, or 5, wherein the filtrate (42) is supplied
to the storage container (6) and the filter cake (40) is supplied for waste disposal
or further use.
7. Pickling method according to any of the preceding claim, wherein as a function of
the analysis caustic soda for adjusting the nominal permeate composition is added
to the permeate (24, 34, 42) contained in the storage container (6).
8. Pickling method according to claim 7, wherein heavy metals are separated from the
pickling solution (2) prior to the analysis of the actual composition of the pickling
solution.
9. Pickling method according to any of the preceding claims, wherein a portion of the
permeate is removed and supplied to a collecting container (74).
10. Pickling method according to any of the preceding claims, wherein the latter is performed
in a closed system.
11. Pickling method according to any of claims 2 to 10, wherein the filtration (18) includes
micro or ultrafiltration.
12. Pickling plant for performing the pickling method according to any of the preceding
claims, comprising a pickling bath (1), an outlet for removing a partial amount (3)
of a pickling solution (2) of the pickling bath (1), a heavy metal separation (4),
a storage container (6), analytics (10) for analysing the composition of the permeate
admitted to the storage container (6) and the actual composition of the picking solution
(2), with a metering unit (8) for supplying additives/pickling agents as a function
of the result of the analysis and with a return of storage volume flow (50) into the
pickling bath (1).
13. Pickling plant according to claim 12, wherein the heavy metal separation (4) has a
dynamic filter (18) and a sedimentation container (20).
14. Pickling plant according to claim 13 comprising a circulation pump (28) for returning
retentate from the sedimentation container (20) to the filter inlet and/or a feed
pump (37) for conveying a clear phase (34) from the sedimentation container (20) to
the storage container (6).
15. Pickling plant according to any of claims 12 to 14, comprising a filter (38) for filtering
the cloudy phase (36) occurring in the sedimentation container (20) and a supply line
for supplying a filtrate (42) that is free of heavy metals to the storage container
(6).
1. Procédé de décapage pour des pièces en aluminium ou en alliages d'aluminium, qui sont
amenées en vue d'un décapage à un bain de décapage (1) muni d'une solution alcaline
de décapage (2), avec les étapes :
- retrait continu ou par parties d'une quantité partielle (3) de la solution de décapage
(2) du bain de décapage (1) ;
- séparation de métaux lourds de la quantité partielle (3), un perméat (24) étant
conduit à un récipient amont (6) ;
- analyse du perméat (24 ; 46) pauvre en métaux lourds reçu dans le récipient amont
(6) et de la composition réelle de la solution de décapage (2) du bain de décapage(1)
;
- amenée de la solution de décapage (2) et d'additifs afin de régler une composition
de consigne de perméat en fonction de la composition réelle de la solution de décapage
(2) et de la composition du perméat (24) stocké temporairement dans le récipient amont
(6) ; et
- retour d'un modèle de perméat (50), présentant une composition définie, du récipient
amont (6) jusque dans le bain de décapage (1) afin de régler une composition de consigne
de la solution de décapage (2).
2. Procédé de décapage selon la revendication 1, dans lequel la séparation de métaux
lourds (4) contient une filtration (18) et une sédimentation consécutive dans un récipient
de sédimentation (20).
3. Procédé de décapage selon la revendication 1 ou 2, dans lequel une phase claire (34)
résultant de la sédimentation dans le récipient de sédimentation (20) est amenée au
récipient amont (6).
4. Procédé de décapage selon la revendication 3, dans lequel le rétentat (26) résultant
de la filtration est amené au récipient de sédimentation (20) et, à partir de celui-ci
et dans le cycle, au filtre (18) et est ajouté à la quantité partielle (3).
5. Procédé de décapage selon la revendication 3 ou 4, dans lequel une phase trouble (36),
résultant de la sédimentation dans le récipient de sédimentation (20) et présentant
une teneur élevée en métaux lourds, est retirée et amenée à un séparateur de métaux
lourds, un filtre statique (38).
6. Procédé de décapage selon la revendication 3, 4 ou 5, dans lequel le filtrat (42)
est amené au récipient amont (6) et le gâteau de filtration (40) est amené à une élimination
ou à un recyclage.
7. Procédé de décapage selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel,
en fonction de l'analyse, de la soude caustique est amenée au perméat (24, 34, 42)
reçu dans le récipient amont (6) afin de régler la composition de perméat de consigne.
8. Procédé de décapage selon la revendication 7, dans lequel, avant l'analyse d'une composition
réelle de solution de décapage, des métaux lourds sont séparés de la solution de décapage
(2).
9. Procédé de décapage selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel
une partie du perméat est retirée et conduite à un récipient collecteur (74).
10. Procédé de décapage selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel
celui-ci est mis en oeuvre dans un système fermé.
11. Procédé de décapage selon l'une quelconque des revendications 2 à 10, dans lequel
la filtration (18) contient une microfiltration ou une ultrafiltration.
12. Installation de décapage destinée à la mise en oeuvre du procédé de décapage selon
l'une quelconque des revendications précédentes, avec un bain de décapage (1), avec
une évacuation destinée à évacuer une quantité partielle (3) d'une solution de décapage
(2) du bain de décapage (1), avec une séparation de métaux lourds (4), avec un récipient
amont (6), avec une unité d'analyse (10) destinée à analyser la composition du perméat
reçu dans le récipient amont (6) et la composition réelle de la solution de décapage
(2), avec une unité de dosage (8) destinée à amener des additifs/agents de décapage
en fonction du résultat de l'analyse et avec un retour d'un flux volumique amont (50)
dans le bain de décapage (1).
13. Installation de décapage selon la revendication 12, dans laquelle la séparation de
métaux lourds (4) a un filtre dynamique (18) et un récipient de sédimentation (20).
14. Installation de décapage selon la revendication 13 avec une pompe de circulation (28)
destinée au retour du rétentat du récipient de sédimentation (20) à l'entrée de filtre
et/ou avec une pompe de transport (37) destinée à transporter une phase claire (34)
hors du récipient de sédimentation (20) jusque dans le récipient amont (6).
15. Installation de décapage selon l'une quelconque des revendications 12 à 14, avec un
filtre (38) destiné à filtrer la phase trouble (36) résultant dans le récipient de
sédimentation (20) et avec une conduite destinée à amener un filtrat (42), débarrassé
de métaux lourds, au récipient amont (6).