[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bau eines Verkehrswegetunnels
in Tübbingbauweise, bei dem Tübbingbauteile in einen maschinell erzeugten Hohlraum
zusammengesetzt werden, um eine geschlossene Tunnelwand zu bilden, und der Zwischenraum
zwischen der Innenwand des Hohlraums und den Außenwänden der Tübbingbauteile mit Perlkies
aufgefüllt wird.
[0002] Aus
EP 1 514 998 A1 ist ein Verfahren zum Erstellen eines Tunnels bekannt, bei dem in einem durch Sprengungen
hergestellter Tunnelhohlraum eine Rundumsicherung aus Spritzbeton aufgebracht wird,
auf die wiederum eine Schicht aus kunstharzgebundenem Kies aufgebracht wird, wonach
eine Kunststoffdichtungsbahn als Tunnelabdichtung aufgebracht wird und anschließend
vor Ort die Innenschale des Tunnels betoniert wird, wobei die Tunnelabdichtung als
Außenschalung verwendet wird.
[0003] Aus
EP 1 154 194 A1 ist ein Verfahren zum Sanieren von Hausanschlüssen in der Wasserversorgung bekannt.
Im Bereich des Hausanschlusses, in dem die Hausanschlussleitung mit der Hauptleitung
verbunden ist, kann es im Verbindungsbereich durch Setzbewegungen im Erdreich zu Rissen
im Bereich der Verbindung kommen. Zur Sanierung solcher Risse wird unter Einsatz von
Robotern ein Dichtmittel um die schadhaften oder gerissenen Stellen der Rohre herumgespritzt,
insbesondere z.B. Silikatharz um dies abzudichten.
[0004] Aus
EP 0 468 608 A1 ist ein Entwässerungselement für den Brunnenausbau bekannt, das sich aus 20 bis 30
Massenteilen eines Zuschlagstoffs, z.B. Filterkies, und 1 Massenteil eines Bindemittels,
z.B. Polyurethanharz, zusammensetzt.
[0005] Aus
CH 505 942 ist ein Verfahren zum wasserabdichtenden und tragfähigkeitserhöhenden Füllen der
Hohlräume zwischen Mauerwerk und anstehendem Erdreich einer mit einer Schildvortriebsmaschine
erstellten Tunnelbohrung bekannt. Dazu wird aus abgebautem Erdmaterial ein dispergierbarer
Teil ausgeschieden und unter Mischen mit Wasser auf einer mit Zerkleinerungs-, Mal-,
Misch- und Filtervorrichtungen versehenen Nassmahl-Anlage behandelt und dispergiert,
worauf das Gemisch nach Zugabe von Zement, Wasser und Bindebeschleunigungsmitteln
mit hohem Druck in die Hohlräume zwischen dem Mauerwerk und dem Erdreich eingepresst
wird.
[0006] Aus
DE 10 2006 040 427 A1 ist ein Verfahren zur vorläufigen Absicherung von Gebirgsbereichen im untertägigen
Berg- und Tunnelbau bekannt, bei dem der Kunststoffharz auf die freigelegten Gebirgsbereiche
aufgespritzt wird, um diese vorläufig abzusichern.
[0007] Aus
EP 1 362 981 A1 ist ein Verfahren zur Abdichtung der Verbindung von in einer Fuge zusammenstoßenden
vorgefertigten Tübbingen bekannt, wobei in den die Fuge bildenden Flächen der Tübbinge
durch Ausnehmungen Hohlräume gebildet sind, die nach dem Zusammenfügen durch Materialien
ausgepresst werden, die zum Zeitpunkt ihres Eindringens flüssig sind und die danach
in ein elastisches oder elastoplastisches Verhalten übergehen.
[0008] Die Internet-Seite
tph-bausysteme. com/specials /injektionsbaustoffe-u-bahn-berlin/ bezieht sich auf den Bau den U-Bahn U5 in Berlin. Dabei handelte es sich um einen
Tunnel, der in Tübbing-Bauweise erstellt wurde. Hier wurden auch Zweikomponentenharze
verwendet, allerdings ausschließlich zum temporären Verfestigen des umgebenden Bodens
im Fall einer notwendigen Reparatur der Dichtung zwischen der Tunnelbohrmaschine und
der bereits erstellten Tunnelröhre hinter der Tunnelbohrmaschine. Falls die Dichtung
schadhaft ist, muss der Bauvorgang kurzzeitig unterbrochen werden und die Tunnelbohrmaschine
soweit vorfahren, dass ein Zwischenraum zwischen der bereits erstellten Tunnelröhre
und der Tunnelbohrmaschine ersteht. Im Bereich dieses Zwischenraums wurde das umgebende
Erdreich mit Zweikomponentenharz bespritzt, um es temporär zu verfestigen, damit es
während des Reparaturvorgangs kein Material aus dem umgebenden Erdreich in den Tunnelhohlraum
fällt.
[0009] Verkehrswegetunnel müssen auch Gebiete durchqueren, in denen geologisch problematische
Umgebungsverhältnisse herrschen, wie zum Beispiel Umgebungen mit wasserreaktivem Baugrund.
Beispiele für solche geologisch problematischen Umgebungsverhältnisse sind der Queenstone
- Tonstein im Bereich der großen Seen in Nordamerika - und der Anhydrit im Raum Stuttgart.
Bei Tunneln in Tübbingbauweise wird der Ringspalt zwischen der Hohlraumbohrung und
den Tübbingbauteilen mit einer Mörtelsuspension verfüllt, um die Tübbingbauteile zu
stabilisieren und in dem aufgelockerten Boden einzubetten. Das Einspritzen von Mörtelsuspensionen
in denen Ringspalt erfolgt unter Druck.
[0010] Weiterhin kann bei geringeren Anforderungen an die Einbettung die Mörtelsuspension
auch durch einen Einkorn-Perlkies ersetzt werden. Diese Bauweise kann aber nur in
bestimmten Locker-Festgesteinsformationen mit geringeren Anforderungen an die Bettung
oder in stabilen Baugrundverhältnissen eingesetzt werden.
[0011] Beim Bau von Verkehrswegetunneln in Gebieten mit geologisch problematischen Umgebungsverhältnissen
kommt es oft zu Schäden an den Tunneln, wenn zum Beispiel in Umgebungen mit wasserreaktiven
Lockergesteinen oder Festgesteinen eine Verfüllung des Ringspalts mit Mörtelsuspensionen
erfolgt, da es dort aufgrund des Wassergehaltes des Mörtels zu Reaktionen kommt, die
zu schädigenden Rückwirkungen auf die Tunnelwand führen. Aus diesem Grund ist der
Einsatz von Mörtelsuspensionen beim Tunnelbau in einigen Gebieten problematisch.
[0012] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Bau von Verkehrswegetunneln
in Tübbingbauweise anzugeben, mit der einschalige oder zweischalige Hohlraumbauwerke
auch bei geologisch problematischen Umgebungsverhältnissen wie quellfähigen Baugründen
mit Ringspaltverfüllung verfüllt, gebettet und gedichtet werden können. Weiterhin
sollen die Klüftigkeit und etwaige Hohlräume oder Poren des umgebenden Gesteins zementfrei
verfüllt und gedichtet werden können.
[0013] Zur Lösung dieser Aufgabe dient das Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
[0014] Es ist vorgesehen, dass der Verkehrswegetunnel in einer maschinell erzeugten Hohlraumbohrung
in einschaliger Bauweise mittels Tübbingbauteilen erstellt wird oder zweischalig,
mit einer zusätzlichen Ortbetoninneschale erstellt wird, um eine geschlossene Auskleidung
zu erhalten. Der Zwischenraum zwischen der Innenwand der Hohlraumbohrung und den Außenwänden
der Tübbingbauteile, im Folgenden auch Ringspalt genannt, wird mit Perlkies aufgefüllt.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass zusätzlich zur Auffüllung des Zwischenraums mit
Perlkies, ein flüssiges, durch Polyaddition vernetzendes und aushärtendes Reaktionsharzgemisch
als zementfreie Ringspaltverfüllung unter Druck in den Zwischenraum eingespritzt wird,
um den Zwischenraum zu verfüllen, abzudichten und die Tübbingbauteile zu betten. Die
Auffüllung des Zwischenraums kann entweder vorgenommen werden, nachdem dieser durch
Perlkies bereits weitgehend gefüllt ist (bis auf die verbleibenden Zwischenräume der
dich liegenden Perlkiessteine), oder es werden Perlkies und Reaktionsharzgemisch vorab
miteinander vermengt und das Gemenge in den Zwischenraum eingespritzt, z.B. mit Druckluft
eingeblasen.
[0015] Dieser Verpressvorgang wird mit einem Überdruck je nach statischen Erfordernissen
ausgeführt. Die Dichtwirkung des ausgehärteten Reaktionsharzgemisches verhindert gleichzeitig
Bewegungen und Reaktionen von Atmosphärilien.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform wird als aushärtendes Reaktionsharzgemisch ein
Silikatharz verwendet. In einer alternativen Ausführungsform wird ein Polyurethanharz
verwendet.
[0017] In einer vorteilhaften Ausführungsform wird zum Auffüllen des Zwischenraums zwischen
den Innenwänden des Hohlraums und den Außenwänden der Tübbingbauteile Mehrkorn-Perlkies,
vorzugsweise Zweikorn-Perlkies, verwendet. Die Verbrauchsmenge des Reaktionsharzgemisches
kann hierdurch erheblich reduziert werden, da eine dichtere Kugelpackung der Perlkiessteine
erreicht werden kann.
[0018] Somit ist eine Füllung des Ringspalts, eine Abdichtung und Bettung der Tübbingbauteile
möglich, ohne das Wasser oder wässrige Substanzen in den Außenraum außerhalb der Tübbingbauteile
gelangt. Somit ist insbesondere der Bau von Tunneln unter problematischen geologischen
Verhältnissen in der Umgebung des Hohlraums möglich.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Einspritzen von Reaktionsharzgemisch
unter so hohem Druck, dass Auslockerungszonen oder eine natürlich vorhandene Klüftigkeit
/ Porosität des umgebenden Gebirges verfüllt und gedichtet werden. Vorzugsweise erfolgt
dieses Einspritzen mit Silikatharz unter hohem Druck zumindest im Bereich von Übergängen
zwischen geologisch problematischen Umgebungen, die mit Wasser reagieren, und geologisch
unproblematischen Gebieten, in denen Wasser in der Umgebung der Hohlraumbohrung auftreten
kann, um eine Sperre gegen Wasserlängsläufigkeit entlang des Verkehrswegetunnels aus
der geologisch unproblematischen in die geologisch problematische Umgebung der Hohlraumbohrung
zu erzeugen.
[0020] In einer bevorzugten Ausführungsform wird modifiziertes, mit Wasser reagierendes
Reaktionsharzgemisch zum Einspritzen in den Zwischenraum verwendet, das vorhandenes
Brauchwasser aus der Bauphase zum Abbinden verwendet und somit aufbraucht.
[0021] In einer alternativen Ausführungsform wird modifiziertes, nicht mit Wasser reagierendes
Reaktionsharzgemisch zum Einspritzen in den Zwischenraum verwendet, das vorhandenes
Brauchwasser aus der Bauphase nicht verbraucht, sondern vor sich her schiebt und durch
gezielte Austrittsöffnungen entwässert.
[0022] In einer bevorzugten Ausführungsform wird quellfähiges Silikatharz in den mit Perlkies
gefüllten Zwischenraum eingepresst, das ein Quellmaß von 0,5 bis 1% aufweist, um gleichzeitig
aufgelockerte Umgebungsbereiche in einem höheren Maß zu stabilisieren.
[0023] Die Verwendung von Mehrkorn-Perlkies erlaubt eine dichtere Auffüllung des Zwischenraums
als Perlkies mit einfacher Korngröße, wodurch weniger Silikatharz benötigt wird. Insbesondere
ist die Verwendung von Zweikorn-Perlkies bevorzugt, z.B. mit einer Korngröße aus dem
Bereich 2 bis 4 mm und einer Korngröße aus dem Bereich 6 bis 8 mm, zum Beispiel zwei
Korngrößen von 3 mm und 7 mm.
[0024] Die Verwendung von Mehrkorn-Perlkiesen mit zu vielen Korngrößen oder sogar mit einer
einheitlichen Korngrößenverteilung zum Beispiel im Bereich von 2 bis 8 mm ist nicht
bevorzugt, da dann eine so dichte Packung des Mehrkorn-Perlkieses erfolgt, dass nur
noch wenig Volumen für das Silikatharz verbleibt; damit wäre dessen Funktion als Dichtungsmaterial
eingeschränkt.
[0025] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels in den Zeichnungen
beschrieben, in denen:
Fig. 1 eine Querschnittsansicht eines nach einem erfindungsgemäßen Verfahren aufgebauten
Verkehrswegetunnels zeigt,
Fig. 2 eine Detailansicht aus der Schnittdarstellung eines aufzubauenden Verkehrswegetunnels
in einem Zwischenstadium des Bauverfahrens zeigt, und
Fig. 3 eine Detailansicht eines Schnittes durch den Verkehrswegetunnel wie in Fig.
2, aber nach einem weiteren Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigt.
[0026] Fig. 1 gibt einen Überblick über einen nach einem erfindungsgemäßen Verfahren aufgebauten
Verkehrswegetunnel. In dem umgebenden Gestein ist durch eine Tunnelbohrmaschine eine
Hohlraumbohrung hergestellt worden. In der Hohlraumbohrung sind Betonfertigteile (Tübbingbauteile)
aneinandergesetzt, um eine Auskleidung der Hohlraumbohrung zu bilden. Zwischen den
Tübbingsegmenten ist eine Dichtung, zum Beispiel aus Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk
(EPDM) vorgesehen. Zwischen den Außenwänden der Tübbingbauteile und der Innenwand
der Hohlraumbohrung verbleibt zunächst ein Ringspalt. In Fig. 1 ist dieser Ringspalt
über einen Teil des Umfangs gezeigt, während der überwiegende Teil des Umfangs des
Ringspalts als mit Perlkies und Silikatharz gefüllt dargestellt ist. Dies soll nur
darstellen, dass ursprünglich, vor dem Verfüllen zwischen den Außenwänden der Tübbingbauteile
und der Hohlraumbohrung ein Freiraum vorhanden war. Tatsächlich ist der Ringspalt
dann nach Verfüllung stets vollständig aufgefüllt, d.h. über den ganzen Umfang. In
den Tübbingbauteilen sind Durchdringungen vorgesehen, durch die Zugang zu dem Ringspalt
besteht.
[0027] Fig. 2 zeigt eine Detailansicht eines Querschnitts durch einen Verkehrswegetunnel
in einem Zwischenstadium des erfindungsgemäßen Aufbauverfahrens. Nach Aneinandersetzen
der Tübbingbauteile in der Hohlraumbohrung wird in einem ersten Schritt der verbliebene
Ringspalt durch die Durchdringungen in den Tübbingbauteilen hindurch mit Perlkies
gefüllt, vorzugsweise mit Mehrkornkies. In diesem Ausführungsbeispiel mit Zweikorn-Perlkies,
zum Beispiel mit den Korngrößen 2 mm und 8 mm.
[0028] Fig. 3 zeigt die gleiche Detailansicht des Schnitts durch den Verkehrswegetunnel
nach einem weiteren Verfahrensschritt, nämlich der Injektion von Silikatharz durch
die Durchdringungen in den Tübbingbauteilen. Das Silikatharz wird unter Druck eingespritzt,
so dass es alle verbleibenden Hohlräume zwischen den Körnern in der Kornfüllung des
Ringspalts auffüllt. Vorzugsweise wird das Silikatharz unter so hohem Druck eingepresst,
dass Auslockerungszonen oder eine natürlich vorhandene Klüftigkeit/Porosität des umgebenden
Gesteins verfüllt und gedichtet werden. Dies ist in Fig. 3 dadurch dargestellt, dass
das schwarze Silikatharz auch entlang einiger Linien außerhalb des Ringspalts in das
umgebende Gebirge eingedrungen ist. Dadurch erfolgt eine Vergütung des umgebenden
Gebirges. Ein solches Einspritzen von Silikatharz unter hohem Druck ist insbesondere
im Bereich von Übergängen zwischen geologisch problematischen Umgebungen, die mit
Wasser reagieren, und geologisch unproblematischen Gebieten, in denen Wasser in der
Umgebung der Hohlraumbohrung auftreten kann, um eine Sperre gegen Wasserlängsläufigkeit
in Längsrichtung des Verkehrswegetunnels aus der geologisch unproblematischen in die
geologisch problematische Umgebung der Hohlraumbohrung zu erzeugen. Durch solche Sperren
wird verhindert, dass der Verkehrswegetunnel selbst zur Wasserleitung entlang seiner
Längsrichtung in das geologisch problematische Gebiet beitragen könnte.
[0029] Das Einpressen von Silikatharz mit erhöhtem Druck kann zum Beispiel bei einem Druck
von 10 bis 15 Bar erfolgen.
[0030] In den Figuren sind die Durchdringungen in den Tübbingbauteilen, durch die das Perlkies
und das Silikatharz in den Ringspalt eingeführt werden, aus Gründen der vereinfachten
Darstellung mit konstantem Durchmesser gezeigt. Tatsächlich sind konische Durchdringungen
bevorzugt, deren Durchmesser sich von der Innenwand des Tübbingbauteils zur Außenwand
hin vergrößert. Durch die konische Formgebung bleibt die Durchdringung nach Auffüllung
mit dem Silikatharz nach dessen Aushärtung dicht verschlossen.
[0031] Alternativ zu der zuvor beschriebenen aufeinanderfolgenden Füllung des Ringspalts
zunächst mit Perlkies und dann mit Reaktionsharz kann auch zunächst ein Gemenge aus
Perlkies und Silikatharz oder Polyurethanharz hergestellt werden. Dazu werden Perlkies
und Polyurethan- oder Silikatharz in eine Mischanlage gefördert, in der ein Gemenge
aus Perlkies und Reaktionsharz hergestellt wird. Das Gemenge wird dann aus der Mischanlage
herausgefördert und in einem Luftstrom unter Druck in den Ringraum eingeblasen, um
diesen vollständig zu verfüllen.
[0032] Als Silikatharz kann zum Beispiel ein 2-komponentiges, nichtschäumendes, leicht flexibilisiertes
Injektionsharz auf Silikatbasis zur Injektion von wasserführenden Rissen sowie zur
Boden- und Gesteinsverfestigung verwendet werden. Das Silikatharz wird durch Mischen
von zwei Komponenten hergestellt, wobei diese Komponenten A und B eine Wasserglas-Komponente
A und eine Isocyanate enthaltende Komponente B umfassen. Nach der homogenen Vermischung
beider Komponenten entsteht eine viskose Emulsion, die kein weiteres Wasser aus dem
Injektionsgebiet aufnimmt, sondern es aufgrund der hohen Dichte vor sich her schiebt.
Das bevorzugte Silikatharz hat folgende technische Daten:
Mischungsverhältnis A:B |
1:1 Volumenteile |
Verarbeitungszeit |
ca. 60 Sekunden (abhängig von der Temperatur) |
Endaushärtung |
ca. 20 Minuten (abhängig von der Temperatur) |
Druckfestigkeit |
ca. 14 N/mm2 (DIN 12190) |
Spannungswert |
ca. 150 MPa (DIN 53504) |
Zugfestigkeit |
ca. 2,0 MPa (DIN 53504) |
Reissdehnung |
ca. 1% (DIN 53504) |
Verarbeitungstemperatur 15 - 30°C (Bauteiltemperatur) |
[0033] Die beiden Komponenten werden im Mischungsverhältnis 1:1 (Volumenteile) mithilfe
von Zweikomponenten-Injektionspumpen direkt aus den Behältern gefördert und durch
einen Statikmischer homogen vermischt. Die anfangs flüssige Mischung erreicht schnell
einen nicht mehr fliessfähigen Zustand und härtet dann rasch ohne Aufschäumen aus.
[0034] Als Polyurethanharz kann zum Beispiel das unter der Marke Pur-O-Stop FS-L bekannte
Injektionsharz verwendet werden, wobei es sich um ein langsam härtendes, starres,
zweikomponentiges Injektionsharz auf Polyurethanharzbasis handelt. Dieses Polyurethanharz
hat eine variable Reaktionszeit, die durch Auswahl der zugegebenen Katalysatormenge
eingestellt werden kann. Die Mischung der Polyolkomponente und der Isocyanatkomponente
erfolgt im Verhältnis 1:1 (Volumenteile). Bei einer typischen Katalysatormenge beträgt
die Verarbeitungszeit ca. 90 Minuten und wird die Endaushärtung nach ca. 24 Stunden
erreicht (bei 21°C). Beide Komponenten werden mithilfe von Zwei-Komponenten-Injektionspumpen
direkt aus den Gebinden gefördert und durch einen Statikmischer homogen vermischt.
Aufgrund der relativ langen Reaktionszeit kann das Produkt alternativ auch mit einer
Ein-Komponenten-Injektionspumpe verarbeitet werden. Die Verarbeitungs- oder Topfzeit
beträgt ohne Katalysatorzugabe 90 Minuten. Sie lässt sich durch Katalysatorzugabe
kontinuierlich reduzieren, zum Beispiel durch 20 g Katalysatorzugabe je 20 kg der
Polyolkomponente auf 40 Minunten, durch 100 g Katalysatorzugabe auf 20 kg der Polyolkomponente
auf etwa 5 Minuten und 24 Sekunden, und durch 500 g Katalysatorzugabe auf etwa 1 Minute
reduzieren.
1. Verfahren zum Bau eines Verkehrswegetunnels in Tübbingbauweise, bei dem
Tübbingbauteile in einer maschinell erzeugten Hohlraumbohrung zusammengesetzt werden,
um eine geschlossene Auskleidung zu bilden, und
der Zwischenraum zwischen der Innenwand des Hohlraums und den Außenwänden der Tübbingbauteile
mit Perlkies aufgefüllt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass zusätzlich zum Auffüllen des Zwischenraums mit Perlkies ein flüssiges, durch Polyaddition
vernetzendes und aushärtendes Reaktionsharzgemisch als zementfreie Ringspaltverfüllung
unter Druck eingespritzt wird, um den Zwischenraum zu verfüllen und abzudichten und
die Tübbingbauteile zu betten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Einspritzen des Reaktionsharzgemisches nach der Auffüllung des Zwischenraums
mit Perlkies vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Reaktionsharzgemisch und Perlkies zunächst vermengt und dann gemeinsam in den
Zwischenraum eingespritzt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Reaktionsharzgemisch ein Silikatharz verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Reaktionsharzgemisch ein Polyurethanharz verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Perlkies ein Mehrkorn-Perlkies verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Einspritzen von Reaktionsharzgemisch unter so hohem Druck vorgenommen wird, dass
Auslockerungszonen des umgebenden Gebirges verfüllt und gedichtet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des weiteren Verfüllens mit Reaktionsharzgemisch unter hohem Druck zumindest
im Bereich von Übergängen zwischen geologisch problematischen Umgebungen, die mit
Wasser reagieren, und geologisch unproblematischen Gebieten, in denen Wasser in der
Umgebung der Hohlraumbohrung auftreten kann, vorgenommen wird, um eine Sperre gegen
Wasserlängsläufigkeit entlang des Verkehrswegetunnels aus der geologisch unproblematischen
in die geologisch problematische Umgebung der Hohlraumbohrung zu erzeugen.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Einspritzen in den mit Perlkies verfüllten Zwischenraum modifiziertes, mit Wasser
reagierendes Reaktionsharzgemisch verwendet wird, das vorhandenes Brauchwasser aus
der Bauphase zum Abbinden verwendet und somit aufbraucht.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zum Einspritzen in den Zwischenraum modifiziertes, nicht mit Wasser reagierendes
Reaktionsharzgemisch verwendet wird, das vorhandenes Brauchwasser aus der Bauphase
vor sich her schiebt und durch Austrittsöffnungen entwässert.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Einspritzen in den Zwischenraum ein quellfähiges Reaktionsharzgemisch verwendet
wird, das ein Quellmaß von 0,5 bis 1% aufweist, um gleichzeitig aufgelockerte Umgebungsbereiche
in einem höheren Maß zu stabilisieren.
1. Method for constructing a traffic route tunnel in tubing segment design, comprising
assembling tubing segments in a cavity hole created by machine in order to form a
closed lining and
filling up the clearance between the inner wall of the cavity hole and the outer walls
of the tubing segments by pea gravel,
characterized in that
in addition to filling up the clearance with pea gravel a liquid reactive resin mixture
which cures by cross-linking by polyaddition is injected under pressure as a mortar-free
filling of the annular clearance in order to fill and seal the clearance and in order
to bed the tubing segments.
2. Method according to claim 1, characterized in that injection of the reactive resin mixture is carried out after filling the clearance
with pea gravel.
3. Method according to claim 1, characterized in that the reactive resin mixture and the pea gravel are first mixed and then injected together
into the clearance.
4. Method according to any of the claims 1 to 3, characterized in that as the reactive resin mixture a silicate resin is used.
5. Method according to any of the claims 1 to 3, characterized in that as the reactive resin mixture a polyurethane resin is used.
6. Method according to any of the preceding claims, characterized in that as pea gravel a multiple pea-size pea gravel is used.
7. Method according to claim 2, characterized in that the injection of reactive resin mixture is carried out under such a high pressure
that damaged zones of the surrounding rock are filled and sealed.
8. Method according to claim 7, characterized in that the step of further filling with reactive resin mixture under high pressure is carried
out at least in regions of transitions between geologically problematic environments
which react with water and geologically unproblematic zones in which water may be
present in the environment of the cavity hole, to thereby create a barrier against
water propagation in longitudinal direction along the traffic route tunnel from the
geologically unproblematic into the geologically problematic environment of the cavity
hole.
9. Method according to any of the preceding claims, characterized in that for injection into the clearance filled with pea gravel a modified reactive resin
mixture which reacts with water is used, which modified reactive resin mixture uses
and thus consumes process water which remained from the construction phase.
10. Method according to any of the claims 1 to 8, characterized in that for injection into the clearance a modified reactive resin mixture which does not
react with water is used, which modified reactive resin mixture pushes process water
which remained from the construction phase and drains it through discharge openings.
11. Method according to any of the preceding claims, characterized in that for injection into the clearance a swellable reactive resin mixture is used which
has a degree of swelling of 0.5 to 1% in order to stabilize at the time broken up
environment zones to a higher degree.
1. Procédé de construction d'un tunnel de voirie dans une construction en cuvelage, pour
lequel
des composants de cuvelage sont assemblés dans un perçage de cavité généré par machine
afin de former un revêtement fermé et
l'espace intermédiaire entre la paroi intérieure de la cavité et les parois extérieures
des composants de cuvelage est rempli avec du gravillon,
caractérisé en ce
qu'outre le remplissage de l'espace intermédiaire avec du gravillon un mélange de résine
de réaction liquide, réticulant par polyaddition et durcissant est injecté en tant
que remplissage de fente annulaire sans ciment sous pression afin de remplir et rendre
étanche l'espace intermédiaire et de coucher les composants de cuvelage.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'injection du mélange de résine de réaction est entreprise après le remplissage
de l'espace intermédiaire avec du gravillon.
3. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le mélange de résine de réaction et le gravillon sont tout d'abord mélangés et sont
ensuite injectés ensemble dans l'espace intermédiaire.
4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce qu'une résine de silicate est utilisée en tant que mélange de résine de réaction.
5. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce qu'une résine de polyuréthane est utilisée en tant que mélange de résine de réaction.
6. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce qu'un gravillon à plusieurs grains est utilisé en tant que gravillon.
7. Procédé selon la revendication 2, caractérisé en ce que l'injection de mélange de résine de réaction est entreprise sous pression si élevée
que des zones d'ameublissement de la montagne environnante sont remplies et rendues
étanche.
8. Procédé selon la revendication 7, caractérisé en ce que l'étape de l'autre remplissage avec un mélange de résine de réaction est entreprise
sous haute pression au moins dans la zone de passages entre des environnements problématiques
géologiquement qui réagissent avec de l'eau, et des zones non problématiques géologiquement,
dans lesquelles de l'eau peut survenir dans l'environnement du perçage de cavité afin
de générer une barrière contre l'écoulement longitudinal de l'eau le long du tunnel
de voirie de l'environnement non problématique géologiquement à l'environnement problématique
géologiquement du perçage de cavité.
9. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que pour l'injection dans l'espace intermédiaire rempli de gravillon un mélange de résine
de réaction modifié, réagissant avec de l'eau est utilisé, lequel utilise de l'eau
industrielle présente de la phase de construction pour la prise et l'épand ainsi.
10. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 8, caractérisé en ce que pour l'injection dans l'espace intermédiaire un mélange de résine de réaction modifié,
ne réagissant pas avec l'eau est utilisé, lequel pousse de l'eau industrielle présente
de la phase de construction devant lui et la draine par des ouvertures de sortie.
11. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que pour l'injection dans l'espace intermédiaire un mélange de résine de réaction gonflable
est utilisé, lequel présente un taux de gonflement de 0,5 à 1 % afin de stabiliser
en même temps des zones environnantes ameublies dans une plus grande mesure.