[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Stranggießkokille zum kontinuierlichen Gießen
eines Metallstrangs, insbesondere eines Stahlstrangs, mit jeweils einander gegenüberliegenden
Breitseitenwänden und Schmalseitenwänden, wobei wenigstens die Breitseitenwände mit
Kühlkanälen ausgestattet sind.
[0002] Stranggießkokillen sind beispielsweise als Brammenkokillen, Bogenkokillen oder Vorblockkokillen
ausgebildet. Als Brammenkokillen dienen Stranggießkokillen zum kontinuierlichen Gießen
eines Metallstrangs, insbesondere eines Stahlstrangs. Die Kokillen weisen einander
gegenüberliegende Breitseitenwänden und zwischen den Breitseitenwänden klemmbar und
entlang der Breitseitenwände quer zur Gießrichtung verlagerbar angeordnete, einander
gegenüberliegende, in Gießrichtung keilförmig schmäler werdende oder parallel zueinander
angeordnete Schmalseitenwände auf, wobei die Breitseitenwände einen trichterförmigen
oder parallelwandigen Eingießbereich aufweisen, der sich in Gießrichtung bis zum Kokillenende
erstreckt. Jedoch können auch die Breitseiten der Kokille parallel zueinander angeordnet
sein. Hierbei sind die Schmalseitenwände entsprechend der einzustellenden Dicke des
zu gießenden Metallstrangs auswechselbar angeordnet.
[0003] Aus der
WO 03 106073 A2 ist eine Stranggießkokille für flüssige Metalle, insbesondere für flüssigen Stahl,
mit von Wasserkästen umgebenen, den Gießquerschnitt mit parallelem Verlauf bildenden,
einander gegenüberliegenden Einsatzplatten aus Stahl und an den Stahleinsatzplatten
anliegenden kassettenartigen Kupferplatten bekannt, die den Gießhohlraum begrenzen.
An den Stirnseiten des Gießhohlraums sind Endplatten zur Festlegung der Gießstrangstärke
und/oder der Gießstrangbreite eingefügt, die den Gießhohlraum an den Stirnseiten abschließen.
In den Kupferplatten sind an den Grenzflächen zu den Stahleinsatzplatten einen Einlass
mit einem Auslass verbindende Kühlmittelkanäle vorhanden. Bei dieser Stranggießkokille
ist die Dicke der Kupferplatten jeweils zwischen dem Kühlmedium und der Kupferplatten-Heißseite
über die Breite und/oder die Höhe unterschiedlich. Dadurch kann die Heißseiten-Temperatur
über die Kokillenbreite vergleichmäßigt werden und der deutliche Temperaturabfall
über die Kokillenhöhe unterhalb des Gießspiegelbereichs reduziert werden.
[0004] Aus der
EP-A-1 757 385,
DE 103 58 853 A1 und aus der
JP 2005 028406 A sind Kokillenbreitseiten einer Stranggießkokille bekannt, bei denen die Kühlkanäle
in Gießrichtung verlaufend in die Kokillenplatte eingearbeitet sind. Um die Durchflussgeschwindigkeit
des Kühlmediums durch den Kühlkanal zu beeinflussen, werden die Strömungsquerschnitte
stufenförmig oder linear mit entsprechenden Füllstücken verändert.
[0005] Bei den Druckschriften
JP 11 207442 A,
DE 10 2006 036708 A1,
DE 103 04 543 B3 und bei der
WO 03/035306 A1 wird ein Verfahren zum Stranggießen von flüssigen Metallen beschrieben bei der eine
gleichmäßige Bildung der Strangschale dahingehend erreicht wird, dass der Abstand
zwischen Heißseite und Kühlkanalgrund nach den Bedürfnissen variiert wird.
[0007] Bei Bogenkokillen nach dem Stand der Technik ergeben sich fertigungsbedingt gerade
verlaufende Kühlnuten oder gerade Bohrungen, die über die Plattenhöhe von oben nach
unten unterschiedliche Kupferwandstärken auf der Innen- und der Außenseite der Kokille
aufweisen. Dadurch ist die Kühlwirkung insbesondere im unteren Teil der Kokille zwischen
der Innen- und der Außenseite unterschiedlich.
[0008] Figur 1 zeigt eine derartige Bogenkokille im Längsschnitt, bezogen auf die Gießrichtung.
Zwischen zwei Kupferplatten 1, 2 erstreckt sich ein Gießhohlraum 3, aus dem heraus
in Richtung eines Pfeils y flüssiges Metall gegossen wird. Die Kupferplatten 1, 2
sind beide geringfügig gebogen. Die Kupferplatte 1 ist auf der Außenseite der Kokille
angebracht und ortsfest. Auf ihrer, dem Gießhohlraum 3 zugewandten Innenseite ist
sie mit einem Radius R
a gebogen, während die zur Dickeneinstellung der zu gießenden Bramme dienende, auf
der Außenseite der Kokille angebrachte Kupferplatte 2 auf ihrer Innenseite mit einem
Radius R
i gebogen ist. Beide Kupferplatten 1, 2 sind mit Kühlkanälen 4 bzw. 5 ausgestattet,
durch die eine Kühlflüssigkeit hindurchläuft. Die Kühlkanäle 4, 5 haben jeweils einen
geraden Verlauf. Ihr Abstand zu einer Innenfläche 6 bzw. 7 der Kupferplatte ändert
sich somit mit der Höhe. Die Abstände s
a bzw. s
i, die die Böden der Kühlkanäle in Bezug auf die Heißseiten der Kupferplatten 1, 2
haben, sind je nach Höhe unterschiedlich. Es gilt: si ≠ sa.
[0009] Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Stranggießkokille so zu verbessern, dass die
Kühlwirkung in den Seitenwänden der Kokille vergleichmäßigt wird.
[0010] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst.
[0011] Gemäß der Erfindung wird eine optimierte Gestaltung der Wandstärke der den Gießhohlraum
begrenzenden Kupferplatten angestrebt, wobei etwa bei einer Bogenkokille innere und
äußere Kupferplatten über die gesamte Länge von oben nach unten mit einer gleichmäßigen
Kupferwandstärke und somit einer gleichmäßigeren Kühlwirkung versehen werden können.
Hierdurch wird eine bessere Produktqualität der mit dieser Kokille zu gießenden Brammen
oder Knüppel und eine Verbesserung des Gießprozesses selbst erreicht. Sowohl die Breitseitenwände
als auch die Schmalseitenwände können mit Kühlkanälen ausgestattet sein.
[0012] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0013] In vorteilhafter Weise ist vorgesehen, dass die Kühlkanäle als Nuten in der Außenwand
an den Gießhohlraum angrenzender Platten, insbesondere von Kupferplatten, ausgestaltet
sind. Die an den Gießhohlraum angrenzenden Kupferplatten sind auf ihrer Außenseite
mit Vertiefungen, Nuten, Kanälen oder dgl. versehen, um den Durchfluss einer Kühlflüssigkeit
durch diese hindurch zu ermöglichen. Auf der Außenseite sind die Kupferplatten von
weiteren Platten, d. h. von Deckplatten, bedeckt, durch die die Vertiefungen, Nute,
Kanäle, etc. abgedeckt werden, so dass diese geschlossene Leitungen bilden, die nur
oben und unten einen Einlass bzw. einen Auslass aufweisen, so dass eine Kühlflüssigkeit
durch sie hindurchfließen kann.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform haben die Kühlkanäle über ihre gesamte Länge
denselben Abstand zum Gießhohlraum; alternativ kann jedoch auch aus Gründen eines
sich über die Länge der Platten ändernden Wärmeübergangs vorgesehen werden, dass der
Abstand der Kanäle zum Gießhohlraum sich ändert, um eine zielgerichtete Kühlwirkung
über der Höhe der Kokillenplatten einzustellen. Auch durch eine Variation der Innenfläche
der Einlegeteile lässt sich der Kanalquerschnitt beeinflussen.
[0015] Um ortsbezogen den gewünschten Wärmeübergang einstellen zu können, haben die Kühlkanäle
über der Höhe der Platten an die Kühlwirkung angepasste Breiten und/oder Tiefen.
[0016] Nachstehend wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 2a
- eine perspektivische Ansicht einer Stranggießkokille mit zwei jeweils mit
- Fig. 2a
- eine perspektivische Ansicht einer Stranggießkokille mit zwei jeweils mit Kanälen
ausgestatteten Kupferplatten, teilweise aufgeschnitten, unter Weglassung der Außenwände,
- Fig. 2b
- eine Schnittansicht der Stranggießkokille entsprechend einer Schnittlinie A - A aus
Fig. 2a im Bereich der Kanäle,
- Fig. 3a
- eine Schnittansicht der Stranggießkokille entsprechend einer Schnittlinie B - B aus
Fig. 2a, d. h. im Bereich von schmalen Stegen zwischen den Kanälen,
- Fig. 3b
- eine Draufsicht auf eine der Kupferplatten der Stranggießkokille gemäß Fig. 2a, teilweise
mit Einlegeteilen, und
- Fig. 4
- eine Schnittansicht der Kupferplatte und der Einlegeteile entsprechend einer Schnittlinie
C - C aus Fig. 2b.
[0017] Eine Stranggießkokille (Fig. 2a - 4) zum kontinuierlichen Gießen eines Stahlstranges
in Richtung eines Pfeils y umfasst einen (hier nicht dargestellten) Stützrahmen für
ein festes Breitseitenteil mit einer auf der Außenseite der Kokille angebrachten Kupferplatte
8 und einen (ebenfalls nicht dargestellten) Stützrahmen für das bewegbare Breitseitenteil
(Losseite) mit einer auf der Innenseite der Kokille angebrachten Kupferplatte 9. Die
Kupferplatten 8, 9 bilden die Breitseitenwände und sind jeweils an ihren Heißseiten
10 bzw. 11, mit denen sie an einen Gießhohlraum 12 zur Aufnahme der Metallschmelze
angrenzen, mit einem Radius R
a bzw. einem Radius R
i gebogen.
[0018] Die Kupferplatten 8, 9 weisen auf ihren von dem Gießhohlraum 12 abgewandten Seiten
jeweils eine Vielzahl in senkrechter Richtung verlaufende Kanäle 13 auf, die jeweils
durch schmale Stege 14 voneinander getrennt sind. Im Abstand einer Mehrzahl von Kanälen
13 und einer zugehörigen Anzahl schmaler Stege 14 sind breite Stege 15 vorhanden,
in die Bohrungen 16 eingebracht. Die Bohrungen 16 dienen zur Befestigung von (nicht
dargestellten) Außenplatten oder Gerüstteilen, die den Kupferplatten 8, 9 die erforderliche
Stabilität verleihen und die mit dem Stützrahmen verbunden sind.
[0019] Auf einer Mehrzahl der Kanäle 13 sind jeweils Einlegeteile 17, 18 auf den schmalen
Stegen 14 aufgelegt, so dass die Kanäle 13 quer zur Gießrichtung voneinander getrennt
sind. Nachdem die Einlegeteile 17, 18 auf die Kanäle 13 aufgelegt sind, kann die Außen-
oder Abdeckplatte mit der Kupferplatte 8, 9 über die Bohrungen 16 verschraubt werden.
[0020] In der dargestellten Ausführungsform haben die Kanäle 13 auf ihren, den Heißseiten
10, 11 zugewandten Kanalböden dieselbe Krümmung R
a bzw. R
i wie die Kupferplatten 8, 9 an den Heißseiten 10, 11. Jedoch kann je nach Situation
der Kokille und entsprechend der gewünschten Abkühlung der Metallschmelze in der Gießkokille
auch eine besondere Formgebung der Kanäle 13 über den Verlauf ihrer Länge vorgegeben
werden, so dass sich die Wandstärke der Kupferplatten in Abhängigkeit von der Höhe
ändert. Dies wird durch die Funktion s(y) zum Ausdruck gebracht. Damit gilt für die
Krümmungsradien der Kanalböden in allgemeiner Form: R
a + s(y) für die Kanäle 13 in der außenseitigen Kupferplatte 8 und R
i - s(y) für die Kanäle 13 in der innenseitigen Kupferplatte 9.
[0021] Auch die den Kanälen 13 zugewandten Konturen der Einlegeteile 17, 18 verlaufen in
der gleichen Weise wie die der Kanalböden, so dass die Kanäle 13 in allen Höhenlagen
der Kupferplatten 8, 9 denselben Querschnitt haben. Dies bedeutet, dass Innenflächen
19 der Kanäle 13 überall denselben Abstand zu Innenflächen 20 der Einlegeteile 17,
18 haben.
[0022] Die Einlegeteile 17, 18 bestehen entweder aus einem temperaturbeständigen Kunststoff
oder aus einem Metall, insbesondere aus Messing oder Edelstahl. Die Breite der Einlegeteile
17, 18 bestimmt sich nach einem Freiraum 21 (Fig. 3b) zwischen den Stegen 15.
Bezugszeichenliste
[0023]
- 1
- Kupferplatte
- 2
- Kupferplatte
- 3
- Gießhohlraum
- 4
- Kühlkanäle
- 5
- Kühlkanäle
- 6
- Innenfläche
- 7
- Innenfläche
- 8
- Kupferplatte
- 9
- Kupferplatte
- 10
- Heißseite
- 11
- Heißseite
- 12
- Gießhohlraum
- 13
- Kanäle
- 14
- schmale Stege
- 15
- breite Stege
- 16
- Bohrungen
- 17
- Einlegeteil
- 18
- Einlegeteil
- 19
- Innenfläche
- 20
- Innenfläche
- 21
- Freiraum
1. Stranggießkokille zum kontinuierlichen Gießen eines Metallstrangs mit jeweils einander
gegenüberliegenden Breitseitenwänden (8, 9) in Form von Kupferplatten und Schmalseitenwänden,
wobei wenigstens die Breitseitenwände (8, 9) mit Kühlkanälen (13) ausgestattet sind,
wobei die Kupferplatten (8,9) jeweils an ihren Heißseiten (10,11), mit denen sie an
einen Gießhohlraum (12) der Stranggießkokille angrenzen, mit einem Radius Ra bzw. einem Radius Ri gebogen sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen den Kanalböden der Kühlkanäle (13) und dem Gießhohlraum ein Abstand in Form
einer Wandstärke s(y) der Kupferplatten ausgebildet ist, welche sich in Abhängigkeit
der Höhe y ändert; und
die Krümmungsradien der Kanalböden der Kühlkanäle (13) in der außenseitigen Kupferplatte
(8) durch die Funktion Ra+s(y) und in der innenseitigen Kupferplatte (9) durch die Funktion Ri-s(y) abgebildet sind.
2. Stranggießkokille nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlkanäle (13) als Nuten in der Außenwand an den Gießhohlraum (12) angrenzender
Kupferplatten (8,9) ausgestaltet sind.
1. Continuous casting mould for continuous casting of metal strip with mutually opposite
wide side walls (8, 9) in the form of copper plates and narrow side walls, wherein
at least the wide side walls (8, 9) are furnished with cooling channels (13), wherein
the copper plates (8, 9) are respectively curved at the hot sides (10, 11) thereof,
by which they adjoin a casting cavity (12) of the continuous casting mould, with a
radius Ra or a radius Ri, characterised in that a spacing in the form of a wall thickness s(y), which changes in dependence on height
y, of the copper plates is formed between the channel bases of the cooling channel
(13) and the casting cavity; and
the radii of curvature of the channel bases of the cooling channels (13) in the copper
plate (8) at the outer side are represented by the function Ra + s(y) and in the copper plate (9) at the inner side by the function Ri - s(y).
2. Continuous casting mould according to claim 1, characterised in that the cooling channels (13) are formed as grooves in the outer wall of copper plates
(8, 9) adjoining the casting cavity (12).
1. Lingotière de coulée continue pour la coulée continue d'une barre métallique, comprenant
des parois (8, 9) du grand côté, respectivement opposées l'une à l'autre, sous la
forme de plaques de cuivre et des parois du petit côté ; dans laquelle au moins les
parois (8, 9) du grand côté sont équipées de canaux de refroidissement (13) ; dans
laquelle les plaques de cuivre (8, 9) sont incurvées avec un rayon Ra, respectivement avec un rayon Ri, sur leurs côtés chauds (10, 11) avec lesquels elles sont contiguës à une cavité
de coulée (12) de la lingotière de coulée continue ; caractérisée en ce que, entre les bases des canaux de refroidissement (13) et la cavité de coulée, on prévoit
une distance sous la forme d'une épaisseur de paroi s(y) des plaques en cuivre, qui
varie en fonction de la hauteur y ; et les rayons de courbure des bases des canaux
de refroidissement (13) dans la plaque en cuivre (8) du côté externe sont représentés
par la fonction Ra+s(y) et dans la plaque en cuivre (9) du côté interne par la fonction Ri-s(y).
2. Lingotière de coulée continue selon la revendication 1, caractérisée en ce que les canaux de refroidissement (13) sont réalisés sous la forme de rainures dans la
paroi externe contre les plaques en cuivre (8, 9) contiguës à la cavité de coulée
(12).