(19)
(11) EP 3 345 506 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.07.2018  Patentblatt  2018/28

(21) Anmeldenummer: 17206884.3

(22) Anmeldetag:  13.12.2017
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47B 96/20(2006.01)
E04F 13/14(2006.01)
C03C 17/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD TN

(30) Priorität: 05.01.2017 DE 202017100030 U

(71) Anmelder: L Gbr- vertretungsberechtigter Gesellschafter André Schelbach
32758 Detmold (DE)

(72) Erfinder:
  • Schelbach, Siegfried
    32756 Detmold (DE)

(74) Vertreter: Ter Meer Steinmeister & Partner 
Patentanwälte mbB Artur-Ladebeck-Strasse 51
33617 Bielefeld
33617 Bielefeld (DE)

   


(54) DEKORPLATTE


(57) Dekorplatte in der Form einer Glasplatte (10; 10a), die auf der Rückseite ein gedrucktes Muster (12) trägt und auf der Vorderseite eine Textur (14) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Textur (14) ein Muster (16) bildet, das mit dem Muster (12) auf der Rückseite korrespondiert.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Dekorplatte in der Form einer Glasplatte, die auf der Rückseite ein gedrucktes Muster trägt ist und auf der Vorderseite eine Textur aufweist.

[0002] Glasplatten werden häufig als Dekorplatten für Möbelfronten wie Möbeltüren oder dergleichen eingesetzt, da sie eine kratzfestere Oberfläche und eine höhere Beständigkeit gegenüber Chemikalien aufweisen als lackierte Möbelfronten. Es ist auch bekannt, die Rückseite der Glasplatte mit einem Muster zu bedrucken, um auf diese Weise das gewünschte Dekor zu erhalten. Beispielsweise kann mit Hilfe von digitalen Drucktechniken auf der Rückseite der Glasplatte ein Muster angebracht werden, das einem natürlichen Holzfurnier ähnelt, so dass sich ein ähnliches Erscheinungsbild ergibt wie bei einer mit Naturholz furnierten und lackierten Oberfläche. Insbesondere können auf diese Weise auch teure Edelholzfurniere imitiert werden, darunter auch Tropenholzfurniere, bei denen die Verwendung von Echtholz-Furnieren unter Umweltschutzgesichtspunkten problematisch wäre.

[0003] Während die als Dekorplatten dienenden Glasplatten in der Regel auf der Vorderseite eine glatte, glänzende Oberfläche haben, ist es auch bekannt, der Oberfläche durch Satinierung, Prägung, Sandstrahlen oder durch Lasergravur eine bestimmte Textur zu verleihen, so dass durch die insgesamt rauere Oberfläche Glanzeffekte gemildert werden. Außerdem lassen sich durch eine solche Textur besondere dekorative Effekte erzielen.

[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Dekorplatte der eingangs genannten Art zu schaffen, die ein verbessertes Erscheinungsbild aufweist.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Textur ein Muster bildet, das mit dem auf die Rückseite gedruckten Muster korrespondiert.

[0006] Mit "korrespondieren" ist hier gemeint, dass gewisse Strukturmerkmale des gedruckten Musters auf der Rückseite mit entsprechenden Strukturmerkmalen der Textur auf der Vorderseite identisch oder ähnlich sind und sich in der Projektion auf die Ebene der Glasplatte auch im wesentlichen an der gleichen Stelle befinden.

[0007] Durch die Textur auf der Vorderseite werden zum einen Glanz- und Spiegelungseffekte gemildert. Dadurch erhält das auf die Rückseite gedruckte Muster ein natürlicheres Aussehen, da die Glasplatte aus fertigungstechnischen Gründen und Stabilitätsgründen generell eine größere Dicke aufweist als Klarlackschichten herkömmlicher Möbeldekorplatten und Spiegelungen an der Vorderseite der Glasplatte deshalb oft unnatürlich wirken und die Illusion einer lackierten Oberfläche nur unvollkommen hervorrufen können. Da außerdem bei der erfindungsgemäßen Dekorplatte die Textur auf der Vorderseite mit dem Muster auf der Rückseite korrespondiert, werden die Strukturmerkmale des gedruckten Musters durch die Textur noch betont und hervorgehoben. Auf diese Weise wird gegenüber einer nur auf der Rückseite bedruckten und auf der Vorderseite glänzenden Glasplatte eine deutliche Verbesserung des Erscheinungsbildes erreicht.

[0008] Insbesondere können auf diese Weise Holzfurniere sehr erfolgreich imitiert werden, da die Textur auf der Vorderseite die Maserung des Holzes sowohl optisch als auch haptisch nachbildet. Durch das auf die Rückseite gedruckte Bild wird dann der Kontrast verstärkt und die gewünschte Farbgebung erreicht.

[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

[0010] Die erfindungsgemäße Dekorplatte kann nicht nur für Möbel, sondern beispielsweise auch als Fassadenplatte an Gebäuden verwendet werden.

[0011] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert.

[0012] Es zeigen:
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Dekorplatte;
Fig. 2
getrennte Darstellungen der auf der Vorderseite und der Rückseite der Dekorplatte nach Fig. 1 gebildeten Muster; und
Fig. 3
eine Explosionsdarstellung einer Dekorplatte gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel.


[0013] Bei der in Fig. 1 gezeigten Dekorplatte handelt es sich um eine planparallele Glasplatte 10, die beispielsweise an der Frontseite einer nicht gezeigten Möbeltür angebracht werden kann. Die Rückseite der Dekorplatte ist mit einem Muster 12 bedruckt, das im gezeigten Beispiel die Maserung eines Holzfurniers imitiert. Die Druckfarbe, die das Muster 12 bildet, ist vorzugsweise vollflächig und deckend aufgetragen, so dass die Glasplatte 10 intransparent ist und alle Bauteile verblendet, die sich hinter der Dekorplatte befinden.

[0014] Auf der Vorderseite weist die Glasplatte 10 eine Textur 14 auf, die dadurch erzeugt wird dass die Frontseite der Glasplatte mit mechanischen Bearbeitungstechniken wie Satinieren (Ätzen), Prägen, Lasergravur oder dergleichen aufgeraut wird.

[0015] Bei der hier gezeigten Dekorplatte ist die Textur 14 nicht auf der gesamten Oberfläche der Glasplatte 10 einheitlich, sondern sie bildet ihrerseits ein Muster 16, das unterschiedlich texturierte Zonen 18, 20 enthält. Das durch die Textur 14 gebildete Muster 16 korrespondiert insofern mit dem auf die Rückseite gedruckten Muster 12, als beide Muster im wesentlichen die gleichen Strukturmerkmale aufweisen, so dass auch das Muster 16 auf der Vorderseite die Maserung des Holzfurniers nachbildet.

[0016] Zur Verdeutlichung sind in Fig. 2 die auf der Rückseite und der Vorderseite der Dekorplatte gebildeten Muster 12 und 16 gesondert dargestellt.

[0017] Die Textur 14 auf der Vorderseite der Dekorplatte mildert die Reflexionen an der Frontseite der Glasplatte, die andernfalls leicht das Erscheinungsbild stören könnten, und hebt statt dessen die Strukturmerkmale des auf die Rückseite gedruckten Musters 12 sowohl optisch als auch haptisch hervor, so dass die Ähnlichkeit mit einem natürlichen Holzfurnier beträchtlich verstärkt wird.

[0018] Fig. 3 zeigt eine Dekorplatte, bei der die Textur 14 auf der Vorderseite einer Glasplatte 10a gebildet ist, die zusammen mit einer weiteren Glasplatte 10b ein Sandwich 10' bildet. Das Muster 12 ist hier auf eine Folie 22 aufgedruckt, die zwischen den beiden Glasplatten 10a, 10b eingefügt ist.


Ansprüche

1. Dekorplatte in der Form einer Glasplatte (10; 10a), die auf der Rückseite ein gedrucktes Muster (12) trägt und auf der Vorderseite eine Textur (14) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Textur (14) ein Muster (16) bildet, das mit dem Muster (12) auf der Rückseite korrespondiert.
 
2. Dekorplatte nach Anspruch 1, bei der das gedruckte Muster (12) auf der Rückseite durch eine vollflächig deckende, intransparente Farbschicht gebildet wird.
 
3. Dekorplatte nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Textur (14) satinierte und/oder geprägte und/oder geschliffene und/oder gravierte Oberflächenzonen aufweist.
 
4. Dekorplatte nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der die Muster (12, 16) auf der Rückseite und der Vorderseite eine Holzmaserung nachbilden.
 
5. Dekorplatte nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der das Muster (12) auf der Rückseite der Glasplatte (10a) auf eine Folie (22) oder Platte gedruckt ist, die an der Rückseite der Glasplatte anliegt.
 
6. Dekorplatte nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der die Glasplatte (10a) Teil eines Sandwich (10') mit mehreren Platten (10a, 10b) aus Glas oder anderen Werkstoffen ist.
 
7. Verwendung einer Dekorplatte nach einem der vorstehenden Ansprüche als Fassadenplatte an Gebäuden.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht