[0001] Die Erfindung betrifft eine Dekorplatte in der Form einer Glasplatte, die auf der
Rückseite ein gedrucktes Muster trägt ist und auf der Vorderseite eine Textur aufweist.
[0002] Glasplatten werden häufig als Dekorplatten für Möbelfronten wie Möbeltüren oder dergleichen
eingesetzt, da sie eine kratzfestere Oberfläche und eine höhere Beständigkeit gegenüber
Chemikalien aufweisen als lackierte Möbelfronten. Es ist auch bekannt, die Rückseite
der Glasplatte mit einem Muster zu bedrucken, um auf diese Weise das gewünschte Dekor
zu erhalten. Beispielsweise kann mit Hilfe von digitalen Drucktechniken auf der Rückseite
der Glasplatte ein Muster angebracht werden, das einem natürlichen Holzfurnier ähnelt,
so dass sich ein ähnliches Erscheinungsbild ergibt wie bei einer mit Naturholz furnierten
und lackierten Oberfläche. Insbesondere können auf diese Weise auch teure Edelholzfurniere
imitiert werden, darunter auch Tropenholzfurniere, bei denen die Verwendung von Echtholz-Furnieren
unter Umweltschutzgesichtspunkten problematisch wäre.
[0003] Während die als Dekorplatten dienenden Glasplatten in der Regel auf der Vorderseite
eine glatte, glänzende Oberfläche haben, ist es auch bekannt, der Oberfläche durch
Satinierung, Prägung, Sandstrahlen oder durch Lasergravur eine bestimmte Textur zu
verleihen, so dass durch die insgesamt rauere Oberfläche Glanzeffekte gemildert werden.
Außerdem lassen sich durch eine solche Textur besondere dekorative Effekte erzielen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Dekorplatte der eingangs genannten Art zu schaffen,
die ein verbessertes Erscheinungsbild aufweist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Textur ein Muster bildet,
das mit dem auf die Rückseite gedruckten Muster korrespondiert.
[0006] Mit "korrespondieren" ist hier gemeint, dass gewisse Strukturmerkmale des gedruckten
Musters auf der Rückseite mit entsprechenden Strukturmerkmalen der Textur auf der
Vorderseite identisch oder ähnlich sind und sich in der Projektion auf die Ebene der
Glasplatte auch im wesentlichen an der gleichen Stelle befinden.
[0007] Durch die Textur auf der Vorderseite werden zum einen Glanz- und Spiegelungseffekte
gemildert. Dadurch erhält das auf die Rückseite gedruckte Muster ein natürlicheres
Aussehen, da die Glasplatte aus fertigungstechnischen Gründen und Stabilitätsgründen
generell eine größere Dicke aufweist als Klarlackschichten herkömmlicher Möbeldekorplatten
und Spiegelungen an der Vorderseite der Glasplatte deshalb oft unnatürlich wirken
und die Illusion einer lackierten Oberfläche nur unvollkommen hervorrufen können.
Da außerdem bei der erfindungsgemäßen Dekorplatte die Textur auf der Vorderseite mit
dem Muster auf der Rückseite korrespondiert, werden die Strukturmerkmale des gedruckten
Musters durch die Textur noch betont und hervorgehoben. Auf diese Weise wird gegenüber
einer nur auf der Rückseite bedruckten und auf der Vorderseite glänzenden Glasplatte
eine deutliche Verbesserung des Erscheinungsbildes erreicht.
[0008] Insbesondere können auf diese Weise Holzfurniere sehr erfolgreich imitiert werden,
da die Textur auf der Vorderseite die Maserung des Holzes sowohl optisch als auch
haptisch nachbildet. Durch das auf die Rückseite gedruckte Bild wird dann der Kontrast
verstärkt und die gewünschte Farbgebung erreicht.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0010] Die erfindungsgemäße Dekorplatte kann nicht nur für Möbel, sondern beispielsweise
auch als Fassadenplatte an Gebäuden verwendet werden.
[0011] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0012] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Dekorplatte;
- Fig. 2
- getrennte Darstellungen der auf der Vorderseite und der Rückseite der Dekorplatte
nach Fig. 1 gebildeten Muster; und
- Fig. 3
- eine Explosionsdarstellung einer Dekorplatte gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel.
[0013] Bei der in Fig. 1 gezeigten Dekorplatte handelt es sich um eine planparallele Glasplatte
10, die beispielsweise an der Frontseite einer nicht gezeigten Möbeltür angebracht
werden kann. Die Rückseite der Dekorplatte ist mit einem Muster 12 bedruckt, das im
gezeigten Beispiel die Maserung eines Holzfurniers imitiert. Die Druckfarbe, die das
Muster 12 bildet, ist vorzugsweise vollflächig und deckend aufgetragen, so dass die
Glasplatte 10 intransparent ist und alle Bauteile verblendet, die sich hinter der
Dekorplatte befinden.
[0014] Auf der Vorderseite weist die Glasplatte 10 eine Textur 14 auf, die dadurch erzeugt
wird dass die Frontseite der Glasplatte mit mechanischen Bearbeitungstechniken wie
Satinieren (Ätzen), Prägen, Lasergravur oder dergleichen aufgeraut wird.
[0015] Bei der hier gezeigten Dekorplatte ist die Textur 14 nicht auf der gesamten Oberfläche
der Glasplatte 10 einheitlich, sondern sie bildet ihrerseits ein Muster 16, das unterschiedlich
texturierte Zonen 18, 20 enthält. Das durch die Textur 14 gebildete Muster 16 korrespondiert
insofern mit dem auf die Rückseite gedruckten Muster 12, als beide Muster im wesentlichen
die gleichen Strukturmerkmale aufweisen, so dass auch das Muster 16 auf der Vorderseite
die Maserung des Holzfurniers nachbildet.
[0016] Zur Verdeutlichung sind in Fig. 2 die auf der Rückseite und der Vorderseite der Dekorplatte
gebildeten Muster 12 und 16 gesondert dargestellt.
[0017] Die Textur 14 auf der Vorderseite der Dekorplatte mildert die Reflexionen an der
Frontseite der Glasplatte, die andernfalls leicht das Erscheinungsbild stören könnten,
und hebt statt dessen die Strukturmerkmale des auf die Rückseite gedruckten Musters
12 sowohl optisch als auch haptisch hervor, so dass die Ähnlichkeit mit einem natürlichen
Holzfurnier beträchtlich verstärkt wird.
[0018] Fig. 3 zeigt eine Dekorplatte, bei der die Textur 14 auf der Vorderseite einer Glasplatte
10a gebildet ist, die zusammen mit einer weiteren Glasplatte 10b ein Sandwich 10'
bildet. Das Muster 12 ist hier auf eine Folie 22 aufgedruckt, die zwischen den beiden
Glasplatten 10a, 10b eingefügt ist.
1. Dekorplatte in der Form einer Glasplatte (10; 10a), die auf der Rückseite ein gedrucktes
Muster (12) trägt und auf der Vorderseite eine Textur (14) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Textur (14) ein Muster (16) bildet, das mit dem Muster (12) auf der Rückseite
korrespondiert.
2. Dekorplatte nach Anspruch 1, bei der das gedruckte Muster (12) auf der Rückseite durch
eine vollflächig deckende, intransparente Farbschicht gebildet wird.
3. Dekorplatte nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Textur (14) satinierte und/oder geprägte
und/oder geschliffene und/oder gravierte Oberflächenzonen aufweist.
4. Dekorplatte nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der die Muster (12, 16) auf
der Rückseite und der Vorderseite eine Holzmaserung nachbilden.
5. Dekorplatte nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der das Muster (12) auf der
Rückseite der Glasplatte (10a) auf eine Folie (22) oder Platte gedruckt ist, die an
der Rückseite der Glasplatte anliegt.
6. Dekorplatte nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der die Glasplatte (10a) Teil
eines Sandwich (10') mit mehreren Platten (10a, 10b) aus Glas oder anderen Werkstoffen
ist.
7. Verwendung einer Dekorplatte nach einem der vorstehenden Ansprüche als Fassadenplatte
an Gebäuden.