[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum insbesondere abschnittweisen
Verdicken einer plastisch verformbaren Hohlkörperwand eines Hohlkörpers, wobei die
Hohlkörperwand längs einer Hohlraumachse eines von der Hohlkörperwand begrenzten Hohlraums
des Hohlkörpers in einer axialen Richtung verläuft.
[0002] Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Fertigungsverfahren zum Fertigen eines Hohlkörpers,
im Rahmen dessen von dem vorstehenden Verfahren Gebrauch gemacht wird sowie eine Maschine
zum Fertigen eines Hohlkörpers, die eine Vorrichtung der vorstehenden Art aufweist.
[0003] Die Notwendigkeit, eine Hohlkörperwand eines Hohlkörpers zu verdicken, besteht beispielsweise
in Fällen, in denen die Hohlkörperwand wenigstens in einem Teilbereich eine erhöhte
Steifigkeit aufweisen muss und/oder in Fällen, in denen ein bestimmter Bereich der
Hohlkörperwand mit besonderen Funktionseinrichtungen, etwa mit einer Verzahnung oder
mit einem Gewinde, zu versehen ist. Hohlkörper dieser Art sind beispielsweise Hohlwellen,
wie sie in der Fahrzeugtechnik als Antriebswellen und dabei unter anderem als Seitenwellen
verwendet werden.
[0004] Derzeit gebräuchlich sind Verfahren und Vorrichtungen, mittels derer an Hohlwellen
axiale Abschnitte mit unterschiedlicher Wanddicke dadurch erzeugt werden, dass die
Wand eines Wellenrohlings in einem axialen Abschnitt dickenreduziert wird, während
in einem anderen axialen Abschnitt des Wellenrohlings die ursprüngliche Wanddicke
erhalten bleibt. Im Einzelnen können dabei Verfahren der Kaltumformung, beispielsweise
das Rundkneten, zur Anwendung kommen.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, alternative Verfahren und Vorrichtungen
zum insbesondere abschnittweisen Verdicken einer plastisch verformbaren Hohlkörperwand
eines Hohlkörpers und zur Fertigung eines Hohlkörpers mit einer insbesondere abschnittweise
verdickten Hohlkörperwand bereitzustellen.
[0006] Erfindungsgemäß gelöst wird diese Aufgabe durch die Verfahren gemäß den unabhängigen
Patentansprüchen 1 und 14 sowie durch die Vorrichtungen gemäß den unabhängigen Patentansprüchen
16 und 19.
[0007] Im Falle der Erfindung wird an einer Hohlkörperwand gezielt Material angehäuft. Zu
diesem Zweck wird der betreffende Hohlkörper mit der noch unverdickten Hohlkörperwand
in einer Aufnahme einer Außenform angeordnet. Die Aufnahme der Außenform besitzt eine
Aufnahmewand, die an der Außenseite der in der Aufnahme angeordneten Hohlkörperwand
in der axialen Richtung verläuft. Eine erste Teillänge der Aufnahmewand erstreckt
sich nahe der Hohlkörperwand parallel zu dieser und bildet eine äußere Stützfläche
für die unverdickte Hohlkörperwand aus. Eine zweite Teillänge der Aufnahmewand ist
gegenüber der ersten Teillänge der Aufnahmewand unter Erweiterung der Aufnahme radial
nach außen versetzt und begrenzt einen aufgrund des Versatzes ausgebildeten Ausweichraum
der Außenform. An der Innenseite der unverdickten Hohlkörperwand wird ein innerer
Stützkörper derart angeordnet, dass er mit einer an der Innenseite der Hohlkörperwand
in der axialen Richtung und dabei insbesondere parallel zu der Hohlkörperwand verlaufenden
Stützkörperfläche eine innere Stützfläche für die Hohlkörperwand ausbildet. Der innere
Stützkörper und die an diesem vorgesehene innere Stützfläche liegen dabei in der axialen
Richtung sowohl auf Höhe der äußeren Stützfläche als auch auf Höhe des Ausweichraums
der Außenform. Bei der sich damit ergebenden gegenseitigen Anordnung des Hohlkörpers
beziehungsweise der Hohlkörperwand einerseits und der Außenform und des inneren Stützkörpers
andererseits wird der Hohlkörper mittels zweier Beaufschlagungsorgane an Beaufschlagungsstellen
jeweils in der axialen Richtung mit einer Druckkraft beaufschlagt, indem die Beaufschlagungsorgane
mit einer Stauchbewegung in der axialen Richtung aufeinander zubewegt werden. Die
Beaufschlagungsstellen an dem Hohlkörper sind in der axialen Richtung voneinander
beabstandet und der Ausweichraum der Außenform ist zwischen den Beaufschlagungsstellen
angeordnet. Unter der Wirkung der Stauchbewegung der Beaufschlagungsorgane wird Material
der Hohlkörperwand zwischen den Beaufschlagungsstellen im Bereich des Ausweichraums
der Außenform plastifiziert und plastifiziertes Material der Hohlkörperwand fließt
unter Verdicken der Hohlkörperwand in den Ausweichraum der Außenform. Gleichzeitig
sorgt der innere Stützkörper vorzugsweise dafür, dass der Querschnitt des von der
Hohlköperwand begrenzten Hohlraums insbesondere auf Höhe des Ausweichraums der Außenform
im Wesentlichen unverändert bleibt.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren kann insbesondere als Verfahren der Kaltumformung
ausgestaltet sein. Umgeformt werden Hohlkörper aus beliebigen plastisch verformbaren
Materialen, insbesondere Hohlkörper, die zumindest Wände aus plastisch verformbarem
Metall aufweisen.
[0009] Als innerer Stützkörper kommt beispielsweise ein Dorn, als Beaufschlagungsorgane
kommen Stempel in Frage. Als motorischer Antrieb zur Erzeugung der Stauchbewegung
der Beaufschlagungsorgane kann insbesondere ein steuerbarer hydraulischer Antrieb
vorgesehen sein. Aber auch andere steuerbare Antriebsbauarten sind denkbar.
[0010] Vorzugsweise umfasst der motorische Antrieb der Beaufschlagungsorgane zwei Antriebseinheiten,
von denen jede einem der Beaufschlagungsorgane zugeordnet ist und die beispielsweise
mittels einer numerischen Steuerung aufeinander abgestimmt gesteuert werden. Die numerische
Steuerung für die Beaufschlagungsorgane kann in eine übergeordnete Vorrichtungs- beziehungsweise
Werkzeugsteuerung oder in eine übergeordnete Maschinensteuerung integriert sein.
[0011] Der umzuformende Hohlkörper ist vorzugsweise in der axialen Richtung an wenigstens
einem Ende offen. In Abhängigkeit von der Position, welche der Ausweichraum der Außenform
gegenüber der zu verdickenden Hohlkörperwand in der axialen Richtung einnimmt, lassen
sich in der beschriebenen Weise unterschiedliche axiale Abschnitte der Hohlkörperwand
verdicken. Ein Verdicken der Hohlkörperwand an einem oder beiden in der axialen Richtung
gelegenen Enden ist ebenso möglich wie ein Verdicken eines von den axialen Enden beabstandeten
axialen Abschnitts der Hohlkörperwand.
[0012] Besondere Ausführungsarten der Verfahren und Vorrichtungen nach den unabhängigen
Patentansprüchen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen 2 bis 13, 15, 17
und 18.
[0013] Ausweislich Patentanspruch 2 werden erfindungsgemäß verschiedene Möglichkeiten zur
Erzeugung der Stauchbewegung der Beaufschlagungsorgane einander ergänzend oder alternativ
genutzt. Im Einzelnen ist vorgesehen, dass durch entsprechende Steuerung des motorischen
Antriebs der Beaufschlagungsorgane eines der Beaufschlagungsorgane in Richtung auf
das andere, in der axialen Richtung stationäre Beaufschlagungsorgan bewegt wird und/oder
dass beide Beaufschlagungsorgane gleichzeitig und dabei gegenläufig in der axialen
Richtung bewegt werden und/oder dass beide Beaufschlagungsorgane gleichzeitig und
dabei gleichläufig und mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten in der axialen Richtung
bewegt werden. In jedem Fall verringert sich der in der axialen Richtung bestehende
Abstand der Beaufschlagungsorgane und die Hohlkörperwand wird druckbeaufschlagt und
in einem zwischen den Beaufschlagungsstellen angeordneten Bereich plastifiziert. Das
plastifizierte Material der Hohlkörperwand wird durch den inneren Stützkörper an einem
Ausweichen in das Hohlrauminnere gehindert und fließt folglich unter Verdicken der
Hohlkörperwand in den an der Außenseite der Hohlkörperwand angeordneten Ausweichraum
der Außenform.
[0014] Gemäß Patentanspruch 3 besteht in Weiterbildung der Erfindung die Möglichkeit, durch
entsprechende Steuerung des motorischen Antriebs der Beaufschlagungsorgane eine kontinuierliche
Stauchbewegung und/oder eine intermittierende Stauchbewegung der Beaufschlagungsorgane
zu erzeugen. Eine kontinuierliche Stauchbewegung ist mit einem kontinuierlichen Materialfluss,
eine intermittierende Stauchbewegung mit einem intermittierenden Materialfluss in
den Ausweichraum der Außenform verbunden.
[0015] Die Stauchbewegung bzw. der motorische Antrieb der Beaufschlagungsorgane kann erfindungsgemäß
weggesteuert und/oder kraftgesteuert sein (Patentanspruch 4). Möglich ist insbesondere
eine Kombination der Wegsteuerung und der Kraftsteuerung.
[0016] Bei der Wegsteuerung der Stauchbewegung kann die Weglänge vorgegeben werden, über
welche die Beaufschlagungsorgane zur Plastifizierung von Material der umzuformenden
Hohlkörperwand in der axialen Richtung aufeinander zubewegt werden. Grundlage für
die Kraftsteuerung der Stauchbewegung kann der Betrag der Umformkraft sein, die mittels
der Beaufschlagungsorgane in die umzuformende Hohlkörperwand eingeleitet wird. Überschreitet
der Betrag der Umformkraft einen vorgegebenen Grenzwert, so kann die Stauchbewegung
der Beaufschlagungsorgane durch entsprechende Ansteuerung des motorischen Antriebs
der Beaufschlagungsorgane beendet werden. Eine Überschreitung des vorgegebenen Grenzwerts
der Umformkraft erfolgt beispielsweise, sobald der Ausweichraum der Außenform vollständig
mit plastifiziertem Material der Hohlkörperwand gefüllt ist und folglich unter der
Wirkung des von den Beaufschlagungsorganen auf die Hohlkörperwand ausgeübten Drucks
kein weiteres plastifiziertes Wandmaterial in den Ausweichraum fließen kann. Besteht
die Möglichkeit, den Ausweichraum zu vergrößern, so kann bei Erreichen oder kurz vor
Erreichen des Grenzwertes der Umformkraft eine Vergrößerung des Ausweichraums eingeleitet
und dadurch die Voraussetzung dafür geschaffen werden, dass weiteres plastifiziertes
Wandmaterial in den Ausweichraum fließen kann.
[0017] Sowohl die bei der Wegsteuerung der Stauchbewegung zu definierende Weglänge als auch
der Grenzwert der Umformkraft bei der Kraftsteuerung des Umformprozesse kann insbesondere
empirisch ermittelt werden.
[0018] Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, den Hohlkörper an beliebigen Stellen längs
der Hohlraumache des von der Hohlkörperwand begrenzten Hohlraums mit gegeneinander
gerichteten Druckkräften zu beaufschlagen. Erfindungsgemäß bevorzugt wird ausweislich
Patentanspruch 5 eine Druckbeaufschlagung des Hohlkörpers an wenigstens einer der
für die Umformvorrichtung gut zugänglichen endseitigen radialen Stirnflächen des Hohlkörpers,
insbesondere der Hohlkörperwand.
[0019] Im Interesse einer möglichst kompakten Bauweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Verdicken der Hohlkörperwand ist vorgesehen, dass der Hohlkörper durch ein mit
dem inneren Stützkörper einstückig ausgebildetes Beaufschlagungsorgan in der axialen
Richtung mit einer Druckkraft beaufschlagt wird (Patentanspruch 6).
[0020] Ist eines der Beaufschlagungsorgane als Hohlorgan ausgebildet und mit einem in der
axialen Richtung verlaufenden Organhohlraum versehen, so kann bei der Stauchbewegung
der Beaufschlagungsorgane der innere Stützkörper in den Organhohlraum des betreffenden
Beaufschlagungsorgans einlaufen. Sind der Querschnitt des Organhohlraums und der Querschnitt
des inneren Stützkörpers aufeinander abgestimmt und ist das mit dem Hohlorgan zusammenwirkende
Beaufschlagungsorgan einstückig mit dem inneren Stützkörper ausgebildet, so werden
die beiden Beaufschlagungsorgane bei der Stauchbewegung durch den in dem Organhohlraum
aufgenommenen inneren Stützkörper in der axialen Richtung relativ zueinander geführt
(Patentanspruch 7).
[0021] In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung wird der Hohlkörper in der axialen
Richtung durch ein Beaufschlagungsorgan beaufschlagt, welches gegenüber der Außenseite
der Hohlkörperwand radial nach außen vorsteht und den Ausweichraum der Außenform in
der axialen Richtung begrenzt (Patentanspruch 8). In diesem Fall ist insbesondere
eine Kraftsteuerung der Stauchbewegung der Beaufschlagungsorgane realisierbar. Wird
aufgrund der Stauchbewegung der Beaufschlagungsorgane Material der Hohlköperwand in
einem Umfang plastifiziert und dem Ausweichraum der Außenform zugeführt, aufgrund
dessen der Ausweichraum der Außenform vollständig mit plastifiziertem Wandmaterial
gefüllt ist, so bewirkt eine fortgesetzte Druckbeaufschlagung der Hohlkörperwand durch
die Beaufschlagungsorgane einen Druckanstieg beziehungsweise einen Anstieg der mittels
der Beaufschlagungsorgane ausgeübten Umformkraft, welcher der Steuerung des motorischen
Antriebs der Beaufschlagungsorgane signalisiert, dass momentan die Verdickung der
Hohlkörperwand abgeschlossen ist.
[0022] Begrenzt ein Beaufschlagungsorgan den Ausweichraum der Außenform in der axialen Richtung,
so kann durch eine in der axialen Richtung ausgeführte Relativbewegung des betreffenden
Beaufschlagungsorgans einerseits und der Außenform andererseits die axiale Erstreckung
des Ausweichraums verändert, insbesondere vergrößert, werden.
[0023] In Weiterbildung der Erfindung ist zu diesem Zweck vorgesehen, dass zusätzlich zu
der Stauchbewegung der Beaufschlagungsorgane eine axiale Relativbewegung der Beaufschlagungsorgane
einerseits und der Außenform andererseits in der axialen Richtung ausgeführt wird
(Patentanspruch 9). Über den Betrag der axialen Relativbewegung der Beaufschlagungsorgane
und der Außenform kann die axiale Erstreckung der an der Hohlkörperwand erzeugten
Verdickung definiert werden. Vorzugsweise wird auch die axiale Relativbewegung der
Beaufschlagungsorgane und der Außenform mittels eines gesteuerten motorischen Antriebs
ausgeführt.
[0024] Zur Erzeugung der axialen Relativbewegung der Beaufschlagungsorgane und der Außenform
bieten sich erfindungsgemäß verschiedene Möglichkeiten. Gemäß Patentanspruch 10 wird
eine axiale Bewegung der Außenform ausgeführt und dabei vorzugweise einer Stauchbewegung
der Beaufschlagungsorgane überlagert. Aufgrund der gegenseitigen Überlagerung der
Stauchbewegung der Beaufschlagungsorgane und der axialen Bewegung der Außenform fließt
durch die Stauchbewegung der Beaufschlagungsorgane plastifiziertes Material der Hohlkörperwand
in den sich aufgrund der axialen Relativbewegung der Beaufschlagungsorgane und der
Außenform stetig vergrößernden Ausweichraum der Außenform, wo sich folglich die Verdickung
der Hohlkörperwand kontinuierlich über die gewünschte axiale Länge aufbauen kann.
[0025] Nach Abschluss der Umformung der Hohlkörperwand werden in bevorzugter Ausgestaltung
der Erfindung die verdickte Hohlkörperwand beziehungsweise der Hohlkörper und die
Außenform durch eine von der verdickten Hohlkörperwand beziehungsweise dem Hohlkörper
und der Außenform in der axialen Richtung ausgeführte Relativbewegung voneinander
getrennt (Patentanspruch 11).
[0026] Ergänzend oder alternativ ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die verdickte Hohlkörperwand
beziehungsweise der Hohlkörper aus der Außenform entnommen wird, indem durch Teilung
der Außenform in der axialen Richtung ausgebildete Außenformteile in der radialen
Richtung unter Öffnen der Außenform relativ zueinander bewegt werden (Patentanspruch
13). Die letztgenannte Vorgehensweise wird insbesondere dann gewählt, wenn die Geometrie
des umgeformten Hohlkörpers eine Entnahme des Hohlkörpers aus der Außenform allein
durch eine Bewegung in der axialen Richtung nicht zulässt.
[0027] Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn die Hohlkörperwand im Rahmen des Umformprozesses
in der Außenform gleichzeitig oder nacheinander mit mehreren in der axialen Richtung
gegeneinander versetzten Verdickungen, insbesondere mit Verdickungen an beiden axialen
Enden der Hohlkörperwand, versehen wird (Patentanspruch 12). Nach Abschluss des Umformprozesses
stehen die erzeugten Verdickungen an beiden axialen Enden der ersten Teillänge der
an der Außenform vorgesehenen Aufnahmewand in radialer Richtung gegenüber der verglichen
mit den Verdickungen querschnittsreduzierten ersten Teillänge der Aufnahmewand vor.
Aufgrund des Übermaßes des Querschnitts der Verdickungen der Hohlkörperwand gegenüber
dem Querschnitt der ersten Teillänge der Aufnahme für die Hohlkörperwand können die
Verdickungen der Hohlkörperwand die erste Teillänge der Aufnahme für die Hohlkörperwand
in keiner der beiden axialen Bewegungsrichtungen passieren.
[0028] Für Fälle der letztgenannten Art weist die erfindungsgemäße Vorrichtung die in der
axialen Richtung geteilte Außenform auf. Die durch die Teilung der Außenform ausgebildeten
Außenformteile sind, vorzugsweise mittels eines steuerbaren motorischen Antriebs,
in der radialen Richtung relativ zueinander bewegbar (Patentanspruch 17). Durch Relativbewegungen
der Außenformteile in der radialen Richtung kann die Außenform wahlweise geöffnet
oder geschlossen werden.
[0029] In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ausweislich
Patentanspruch 18 ein durch Teilung der Außenform in radialer Richtung gebildeter
erster axialer Außenformteil in axialer Richtung in Außenformteile geteilt, die, vorzugsweise
mittels eines steuerbaren motorischen Antriebs, in radialer Richtung relativ zueinander
bewegbar sind. Der erste axiale Außenformteil weist die erste, querschnittsreduzierte
Teillänge der an der Außenform vorgesehenen Aufnahme für die Hohlkörperwand auf. Zusätzlich
zu dem ersten axialen Außenformteil ergibt sich aufgrund der radialen Teilung der
Außenform ein zweiter axialer Außenformteil. Der zweite axiale Außenformteil ist einstückig
ausgebildet und mit dem Ausweichraum der Außenform versehen, wobei der Ausweichraum
an dem zweiten axialen Außenformteil zu dem ersten axialen Außenformteil hin mündet
und die Wand des Ausweichraums in der axialen Richtung derart verläuft, dass der zweite
axiale Außenformteil und die in dem Ausweichraum ausgebildete Verdickung der Hohlkörperwand
unter Austreten der Verdickung der Hohlkörperwand aus dem zweiten axialen Außenformteil
relativ zueinander in der axialen Richtung bewegbar sind. Die beiden axialen Außenformteile
sind einander in der axialen Richtung benachbart. Im Innern der beiden axialen Außenformteile
ergänzen sich die erste Teillänge der Aufnahmewand und der Ausweichraum zu der gesamten
für die Hohlkörperwand beziehungsweise den Hohlkörper vorgesehenen Aufnahme. Aufgrund
seiner Einstückigkeit ist der zweite axiale Außenformteil frei von Trennfugen. Dieser
Umstand ist insofern von Vorteil, als beim Verdicken einer Hohlkörperwand aufgrund
des Fehlens von Trennfugen keine Trennfugen unerwünschterweise an der in dem Ausweichraum
der Außenform erzeugten Verdickung der Hohlkörperwand abgebildet werden. Da von der
zur Aufnahme der Hohlkörperwand bestimmten Aufnahme der Außenform an dem zweiten axialen
Außenformteil lediglich der Ausweichraum vorgesehen ist, also derjenige Teil der Aufnahme,
der gegenüber einer in dem Ausweichraum der Außenform erzeugten Verdickung der Hohlkörperwand
nicht querschnittsreduziert ist, kann der umgeformte Hohlkörper durch eine Bewegung
in der axialen Richtung aus dem zweiten axialen Außenformteil entnommen werden.
[0030] Nachfolgend wird die Erfindung anhand beispielhafter schematischer Darstellungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figuren 1A bis 4B
- den Ablauf einer ersten Variante eines Verfahrens zum abschnittweisen Verdicken einer
Wand einer Hohlwelle,
- Figuren 5A bis 8B
- den Ablauf einer zweiten Variante eines Verfahrens zum abschnittweisen Verdicken der
Wand einer Hohlwelle und
- Figuren 9A bis 12B
- den Ablauf einer dritten Variante eines Verfahrens zum abschnittweisen Verdicken einer
Wand einer Hohlwelle.
[0031] Gemäß Figur 1A weist eine andeutungsweise dargestellte und als Umformmaschine 1 ausgebildete
Maschine eine erste Werkzeugaufnahme 2 sowie eine zweite Werkzeugaufnahme 3 auf. In
der ersten Werkzeugaufnahme 2 ist ein Stempel 4 fixiert, die zweite Werkzeugaufnahme
3 haltert eine Bearbeitungseinheit 5, die ihrerseits aus einem Druckstück 6 und einem
mit dem Druckstück 6 einstückig ausgebildeten und gegenüber dem Druckstück 6 querschnittsreduzierten
Dorn 7 besteht. Der Dorn 7 besitzt ebenso wie das Druckstück 6 einen kreisförmigen
Querschnitt. Aufgrund der Querschnittsreduzierung des Dorns 7 gegenüber dem Druckstück
6 bildet das Druckstück 6 eine umlaufende Schulter 8 aus.
[0032] Der Stempel 4 und das Druckstück 6 der Bearbeitungseinheit 5 bilden Beaufschlagungsorgane,
wobei der Stempel 4 als Hohlorgan ausgebildet ist und als Organhohlraum einen Stempelhohlraum
9 aufweist. Der Stempelhohlraum 9 besitzt ebenso wie der Dorn 7 einen Kreisquerschnitt.
Die Querschnittsgröße des Stempelhohlraums 9 übersteigt die Querschnittsgröße des
Dorns 7 minimal.
[0033] Mittels einer motorischen Antriebseinheit 10 kann der Stempel 4 längs einer Bewegungsachse
11 bewegt werden. In entsprechender Weise dient eine motorische Antriebseinheit 12
dazu, die Bearbeitungseinheit 5 längs der Bewegungsachse 11 zu bewegen. Sowohl bei
der motorischen Antriebseinheit 10 als auch bei der motorischen Antriebseinheit 12
handelt es sich in dem dargestellten Beispielsfall um einen Hydraulikantrieb herkömmlicher
Bauart. Gemeinsam bilden die motorischen Antriebseinheiten 10, 12 einen motorischen
Antrieb 13 für den Stempel 4 und die Bearbeitungseinheit 5 und somit für das Druckstück
6 und den Dorn 7. Eine programmierbare numerische Steuerung 14 des motorischen Antriebs
13 bzw. der motorischen Antriebseinheiten 10, 12 ist in Figur 1A andeutungsweise dargestellt.
[0034] Gemeinsam mit einer als Außenform vorgesehenen Armierung 15 bilden der Stempel 4
und die Bearbeitungseinheit 5 ein Umformwerkzeug 16. Das Umformwerkzeug 16 ist in
sämtlichen der Figuren 1A bis 8B gezeigt, während die übrigen Teile der Umformmaschine
1 der Einfachheit halber lediglich in Figur 1A dargestellt sind.
[0035] Die Armierung 15 weist eine Aufnahme 17 mit einer Aufnahmewand 18 auf. Die Aufnahmewand
18 verläuft parallel zu der Bewegungsachse 11 des Stempels 4 und der Bearbeitungseinheit
5 und umfasst eine erste Teillänge 19 sowie eine sich an die erste Teillänge 19 längs
der Bewegungsachse 11 anschließende und gegenüber der ersten Teillänge 19 unter Erweiterung
der Aufnahme 17 radial nach außen versetzte zweite Teillänge 20. Die zweite Teillänge
20 der Aufnahmewand 18 begrenzt einen Ausweichraum 21 der Armierung 15. Das betreffende
Zeichnungsdetail "A" von Figur 1A ist in Figur 1B vergrößert dargestellt.
[0036] Das Umformwerkzeug 16 dient als Vorrichtung zum abschnittweisen Verdicken einer plastisch
verformbaren Hohlkörperwand eines Hohlkörpers, in dem dargestellten Beispielsfall
zum abschnittweisen Verdicken einer aus plastisch verformbarem Stahl bestehenden Wand
22 einer Hohlwelle 23. Die Wand 22 begrenzt einen im Querschnitt kreisförmigen Hohlraum
der Hohlwelle 23. Die Bewegungsachse 11 fällt mit der Hohlraumachse des Hohlraums
zusammen und definiert mit ihrem Verlauf eine axiale Richtung.
[0037] Die Figuren 1A bis 4B veranschaulichen den Ablauf eines ersten mittels der Umformmaschine
1 bzw. mittels des Umformwerkzeugs 16 realisierbaren Verfahrens zum abschnittweisen
Verdicken der Wand 22 der Hohlwelle 23. Gegenüber diesen Verfahren abgewandelte Verfahren
werden anhand der Figuren 5A bis 8B sowie anhand der Figuren 9A bis 12B erläutert.
Die unterschiedlichen Verfahrensstadien sind dabei jeweils sowohl mit einer Gesamtansicht
des Umformwerkzeugs 16 als auch mit einem vergrößerten Zeichnungsdetail "A" dargestellt.
Die Nummerierung der Gesamtansichten weist den Zusatz A auf, die Nummerierung der
vergrößerten Zeichnungsdetails ist mit dem Zusatz B versehen.
[0038] Im Falle der Verfahrensvarianten gemäß den Figuren 1A bis 4B und 5A bis 8B wird zunächst
die im unverformten Zustand befindliche Hohlwelle 23 von der Seite des Stempels 4
her in der axialen Richtung (längs der Bewegungsachse 11) in die Aufnahme 17 der Armierung
15 und dabei auf den im Innern der Aufnahme 17 bereits angeordneten Dorn 7 der Bearbeitungseinheit
5 geschoben. Der Stempel 4 ist zu diesem Zeitpunkt gegenüber der Armierung 15 in der
axialen Richtung zurückgesetzt. Die Bearbeitungseinheit 5 nimmt gegenüber der Armierung
15 in der axialen Richtung die in den Figuren 1A, 5A dargestellte Position ein.
[0039] Die Wand 22 der Hohlwelle 23 besitzt in dem dargestellten Beispielsfall einen kreisringförmigen
Querschnitt. Der Außendurchmesser der Wand 22 entspricht dem Durchmesser der Aufnahme
17 an der Armierung 15 und stimmt mit dem Durchmesser des Druckstücks 6 der Bearbeitungseinheit
5 überein. Der Innendurchmesser der Wand 22 entspricht dem Durchmesser des Dorns 7
der Bearbeitungseinheit 5. Die in die Aufnahme 17 der Armierung 15 eingeschobene Hohlwelle
23 sitzt demnach in radialer Richtung spielfrei auf dem Dorn 7 auf. An der Außenseite
ist die Wand 22 der Hohlwelle 23 der Aufnahmewand 18 der Aufnahme 17 eng benachbart.
In der axialen Richtung liegt die Hohlwelle 23 mit einer radialen Stirnfläche 24 der
Wand 22 auf der um die Bewegungsachse 11 umlaufenden Schulter 8 des Druckstücks 6
auf.
[0040] Ausgehend von diesen Verhältnissen wird der Stempel 4 mittels des motorischen Antriebs
13 bzw. der motorischen Antriebseinheit 10 in der axialen Richtung zu der Hohlwelle
23 hin zugestellt, bis eine radiale Stirnfläche 25 des Stempels 4 an einer radialen
Stirnfläche 26 der Wand 22 der Hohlwelle 23 zur Anlage kommt und die Hohlwelle 23
folglich mit einer betragsmäßig geringen Kraft zwischen dem Druckstück 6 bzw. der
Schulter 8 der Bearbeitungseinheit 5 einerseits und dem Stempel 4 andererseits in
der axialen Richtung eingespannt ist. Der Dorn 7 läuft bei der Bewegung des Stempels
4 mit seinem von dem Druckstück 6 abliegenden Ende in der axialen Richtung in den
Stempelhohlraum 9 ein.
[0041] Die mittels des motorischen Antriebs 13 bzw. der motorischen Antriebseinheit 10 ausgeführte
Zustellbewegung des Stempels 4 kann durch die numerische Steuerung 14 sowohl weggesteuert
als auch kraftgesteuert werden. Im Falle einer wegabhängigen Steuerung wird der Stempel
4 ausgehend von seiner Anfangsposition über eine definierte Weglänge in der axialen
Richtung verfahren. Bei einer kraftabhängigen Steuerung markiert der Kraftanstieg
im Antriebsstrang des Stempels 4, der sich ergibt, wenn der Stempel 4 mit der radialen
Stirnfläche 25 auf die radiale Stirnfläche 26 der Wand 22 der Hohlwelle 23 aufläuft,
das Ende der Zustellbewegung.
[0042] Die beschriebene Zustellbewegung des Stempels 4 wird gleichermaßen im Rahmen des
Verfahrens gemäß den Figuren 1A bis 4B und im Rahmen des Verfahrens gemäß den Figuren
5A bis 8B ausgeführt. Die sich am Ende der Zustellbewegung des Stempels 4 ergebenden
Verhältnisse sind in den Figuren 1A, 1B und in den Figuren 5A, 5B dargestellt. Voneinander
verschieden sind die anschließenden Verfahrensabläufe.
[0043] Im Rahmen des Verfahrens gemäß den Figuren 1A bis 4B wird ausgehend von den Verhältnissen
gemäß den Figuren 1A, 1B von dem Stempel 4 und dem Druckstück 6 eine Stauchbewegung
in der axialen Richtung ausgeführt, indem das Druckstück 6 in der axialen Richtung
zu dem in der axialen Richtung stationären Stempel 4 hin bewegt wird. Aufgrund der
Stauchbewegung wird Material der Wand 22 der Hohlwelle 23 zwischen den Beaufschlagungsstellen
an der Wand 22, d.h. zwischen den radialen Stirnflächen 24, 26 der Wand 22, plastifiziert
und plastifiziertes Material der Wand 22 fließt in den zwischen den Beaufschlagungsstellen
beziehungsweise den radialen Stirnflächen 24, 26 der Wand 22 angeordneten Ausweichraum
21 der Armierung 15. Ein anderweitiger Materialfluss wird an der Innenseite der Wand
22 durch den Dorn 7 verhindert, der als innerer Stützkörper für die Wand 22 der Hohlwelle
23 fungiert und der mit seiner achsparallelen Mantelfläche eine Stützkörperfläche
bzw. eine innere Stützfläche für die Wand 22 ausbildet und mit dieser Fläche die Wand
22 der Hohlwelle 23 in der radialen Richtung abstützt. Entsprechend wirkt an der Außenseite
der Wand 22 die erste Teillänge 19 der Aufnahmewand 18. Die erste Teillänge 19 der
Aufnahmewand 18 bildet eine parallel zu der Wand 22 verlaufende äußere Stützfläche
für die Wand 22 und stützt dementsprechend die Wand 22 der Hohlwelle 23 gleichfalls
in radialer Richtung ab.
[0044] Die Stauchbewegung, das heißt die von dem Druckstück 6 relativ zu dem stationären
Stempel 4 des Umformwerkzeugs 16 in der axialen Richtung ausgeführte Bewegung, endet,
sobald der Ausweichraum 21 der Armierung 15 unter Ausbildung einer Verdickung 27 der
Wand 22 mit plastifiziertem Material der Wand 22 gefüllt und damit das Verfahrensstadium
gemäß den Figuren 2A, 2B erreicht ist.
[0045] Auch für die beschriebene Stauchbewegung des Stempels 4 und des Druckstücks 6 ist
sowohl eine Wegsteuerung als auch eine Kraftsteuerung denkbar. Zur Wegsteuerung bedarf
es der Hinterlegung einer beispielsweise empirisch ermittelten Verfahrweglänge des
Druckstücks 6 in der numerischen Steuerung 14 des motorischen Antriebs 13. Sobald
sich das Druckstück 6 in der axialen Richtung über die vorgegebene Weglänge bewegt
hat, wird die zur Bewegung des Druckstücks 6 verwendete motorische Antriebseinheit
12 stillgesetzt.
[0046] Im Falle einer Kraftsteuerung der Stauchbewegung wird die motorische Antriebseinheit
12 für das Druckstück 6 abgeschaltet, sobald mittels einer entsprechenden Sensorik
an der motorischen Antriebseinheit 12 derjenige Anstieg der motorischen Antriebskraft
detektiert wird, der sich einstellt, wenn der Ausweichraum 21 der Armierung 15 mit
plastifiziertem Material der Wand 22 gefüllt ist und ein weiterer Vorschub der Hohlwelle
23 in der axialen Richtung folglich blockiert wird.
[0047] Ausgehend von dem Verfahrensstadium gemäß den Figuren 2A, 2B wird der Stempel 4 mittels
der motorischen Antriebseinheit 10 gegenüber der radialen Stirnfläche 26 der Wand
22 der Hohlwelle 23 in der axialen Richtung weggesteuert um diejenige Weglänge zurückgesetzt,
über die sich die Verdickung 27 der Wand 22 in dem nachfolgenden Umformvorgang in
der axialen Richtung verlängern soll.
[0048] Hat der Stempel 4 in der axialen Richtung seine Zielposition erreicht, wird die motorische
Antriebseinheit 10 stillgesetzt und mittels der motorischen Antriebseinheit 12 wird
eine erneute Stauchbewegung der vorstehend beschriebenen Art ausgeführt. Dabei wird
mittels der motorischen Antriebseinheit 12 erneut das Druckstück 6 weggesteuert oder
kraftgesteuert in der axialen Richtung gegenüber dem in dieser Richtung stationären
Stempel 4 zugestellt, bis der aufgrund der vorausgegangenen Rückzugsbewegung des Stempels
4 vergrößerte Ausweichraum 21 der Armierung 15 wieder vollständig mit plastifiziertem
Material der Wand 22 der Hohlwelle 23 gefüllt ist und sich damit die Verhältnisse
gemäß den Figuren 3A, 3B ergeben haben.
[0049] In der beschriebenen Weise wird so oft verfahren, bis die an der Wand 22 der Hohlwelle
23 erzeugte Verdickung 27 die gewünschte Länge in der axialen Richtung aufweist. Während
der gesamten intermittierend ausgeführten Stauchbewegung ist das Druckstück 6 über
den Dorn 7 im Innern des Stempelhohlraums 9 in der axialen Richtung geführt. In dem
dargestellten Beispielsfall wird in dem Ausweichraum 21 der Armierung 15 an der Wand
22 der Hohlwelle 23 eine Verdickung 27 aufgebaut, die an der Außenseite wellenförmig
in der axialen Richtung verläuft. Bei jedem der Stauchhübe der von dem Stempel 4 und
dem Druckstück 6 ausgeführten Stauchbewegung wird einer der axialen Wellenabschnitte
der Verdickung 27 erzeugt. Durch eine sich an den Umformprozess anschließende Nachbearbeitung
der Verdickung 27 kann bei Bedarf die Wellenform geebnet werden.
[0050] Ausgehend von den in den Figuren 4A, 4B veranschaulichten Verhältnisse am Ende des
Umformprozesses wird der Stempel 4 in der axialen Richtung gegenüber der Armierung
15 im Eilgang in die Ausgangsposition, die er vor Beginn des Umformprozesses eingenommen
hatte, zurückbewegt. Gleichzeitig oder im Anschluss an die Bewegung des Stempels 4
wird durch Betätigen der motorischen Antriebseinheit 12 die Bearbeitungseinheit 5
gemeinsam mit der auf dem Dorn 7 aufsitzenden Hohlwelle 23 so weit in der axialen
Richtung vorgeschoben, bis die Hohlwelle 23 wenigstens teilweise außerhalb der Armierung
15 angeordnet und dadurch für eine Entnahme aus dem Umformwerkzeug 16 zugänglich ist.
[0051] Auch die Entnahme der umgeformten Hohlwelle 23 kann maschinell erfolgen. Zu diesem
Zweck können Spannschalen 28, 29 eingesetzt werden, wie sie in Figur 4A stark schematisch
dargestellt sind. Mittels eines entsprechenden numerisch gesteuerten Antriebs können
die Spannschalen 28, 29 in radialer Richtung der umgeformten Hohlwelle 23 in Richtung
von in Figur 4a dargestellten Doppelpfeilen zugestellt werden.
[0052] Ist die umgeformte Hohlwelle 23 mittels der motorischen Antriebseinheit 12 in der
axialen Richtung hinreichend weit aus der Armierung 15 ausgeschoben, so werden die
Spannschalen 28, 29 in der radialen Richtung der Hohlwelle 23 gegeneinander bewegt,
bis sie die Hohlwelle 23 hinter der Verdickung 27 klemmen. Nun wird durch Betätigen
der motorischen Antriebseinheit 12 die Bearbeitungseinheit 5 in axialer Richtung zurückbewegt
und dadurch der Dorn 7 aus dem Innern der Hohlwelle 23 herausgezogen. Hat der Dorn
7 den Hohlraum der Hohlwelle 23 verlassen, so kann die umgeformte Hohlwelle 23 mittels
der Spannschalen 28, 29 aus der Umformmaschine 1 entnommen werden. Zu diesem Zweck
können die Spannschalen 28, 29 in der axialen Richtung verfahrbar und/oder schwenkbeweglich
sein. Mit einer entsprechenden Bewegung der Spannschalen 28, 29 in der entgegengesetzten
Richtung lässt sich anschließend eine noch unverformte Hohlwelle in die Umformmaschine
1 bzw. das Umformwerkzeug 16 zur Einleitung eines weiteren Umformprozesses der vorstehend
beschriebenen Art einlegen.
[0053] Im Rahmen des Verfahrens gemäß den Figuren 5A bis 8B wird ausgehend von den Verhältnissen
gemäß den Figuren 5A, 5B zunächst eine Stauchbewegung ausgeführt, indem das Druckstück
6 mittels der motorischen Antriebseinheit 12 in der axialen Richtung relativ zu dem
in der axialen Richtung stationären Stempel 4 bewegt wird. Hat sich infolge der Relativbewegung
des Druckstücks 6 und des Stempels 4 der Ausweichraum 21 der Armierung 15 unter Ausbildung
der Verdickung 27 mit plastifiziertem Material der Wand 22 der Hohlwelle 23 gefüllt,
wird nun aber nicht die motorische Antriebseinheit 12 stillgesetzt und der Stempel
4 gegenüber der radialen Stirnfläche 26 der Wand 22 der Hohlwelle 23 zurückgezogen.
[0054] Statt dessen wird, sobald der Ausweichraum 21 der Armierung 15 erstmalig mit plastifiziertem
Material der Wand 22 gefüllt und dementsprechend das Verfahrensstadium gemäß den Figuren
6A, 6B erreicht ist, zusätzlich zu der bereits im Gange befindlichen Bewegung des
Druckstücks 6 eine Bewegung des Stempels 4 in der axialen Richtung eingeleitet. Ausgelöst
wird die zusätzliche Bewegung des Stempels 4 entweder weggesteuert, sobald sich das
Druckstück 6 ausgehend von seiner Anfangsposition über eine definierte Weglänge in
der axialen Richtung bewegt hat oder kraftgesteuert, sobald der Ausweichraum 21 der
Armierung 15 mit plastifiziertem Material der Wand 22 gefüllt ist und folglich ein
Anstieg der mittels der motorischen Antriebseinheit 12 aufgebrachten Umformkraft verzeichnet
wird.
[0055] Die gemeinschaftliche Bewegung des Stempels 4 und des Druckstücks 6 schließt sich
übergangslos an die erste Bewegungsphase an, in welcher ausschließlich das Druckstück
6 in der axialen Richtung bewegt wird.
[0056] In derjenigen Phase der Stauchbewegung, in welcher sich der Stempel 4 und das Druckstück
6 gemeinschaftlich in der axialen Richtung verlagern, bewegen sich der Stempel 4 und
das Druckstück 6 gleichläufig, aber das Druckstück 6 bewegt sich mit höherer Geschwindigkeit
als der Stempel 4. Infolge der Geschwindigkeitsdifferenz wird mittels des Stempels
4 und des Druckstücks 6 auf die Wand 22 der Hohlwelle 23 in der axialen Richtung eine
Druckkraft ausgeübt, aufgrund derer Material der Wand 22 plastifiziert wird. Da sich
der Stempel 4 und das Druckstück 6 gemeinsam in der axialen Richtung bewegen und da
diese Bewegung relativ zu der in der axialen Richtung stationären Armierung 15 ausgeführt
wird, vergrößert sich im Laufe der Stauchbewegung der von dem Stempel 4 begrenzte
Ausweichraum 21 der Armierung 15. Die Erstreckung des Ausweichraums 21 nimmt in der
axialen Richtung zu. Plastifiziertes Material der Wand 22 fließt stetig in den Ausweichraum
21. Auf diese Art und Weise wird an dem betreffenden axialen Ende der Wand 22 der
Hohlwelle 23 die Verdickung 27 über die gewünschte axiale Länge erstellt. Durch den
Dorn 7 wird die Wand 22 dabei an ihrer Innenseite, durch die erste Teillänge 19 der
Aufnahmewand 18 an ihrer Außenseite in der radialen Richtung abgestützt.
[0057] Die als kontinuierliche Stauchbewegung ausgeführte Relativbewegung des Stempels 4
und des Druckstücks 6 sowie die zeitgleich mit der Stauchbewegung ausgeführte Relativbewegung
zwischen dem Stempel 4 und dem Druckstück 6 einerseits und der in der axialen Richtung
stationären Armierung 15 andererseits werden derart gesteuert, dass der sich im Laufe
des Umformprozesses in der axialen Richtung längende Ausweichraum 21 der Armierung
15 permanent mit plastifiziertem Material der Wand 22 vollständig gefüllt ist. Infolgedessen
wird die Verdickung 27 über ihre gesamte axiale Länge mit einer in der axialen Richtung
ebenen und die Wand des Ausweichraums 21 exakt abbildenden achsparallelen Außenfläche
erstellt.
[0058] In den Figuren 7A, 7B ist die Verdickung 27 an der Wand 22 des Hohlkörpers 23 gegenüber
den Verhältnissen gemäß den Figuren 6A, 6B in der axialen Richtung verlängert, die
endgültige Länge der Verdickung 27 ist aber noch nicht erreicht. Mit ihrer endgültigen
axialen Länge ist die Verdickung 27 an dem betreffenden axialen Ende der Wand 22 der
Hohlwelle 23 in den Figuren 8A, 8B gezeigt.
[0059] Mit Erreichen des Verfahrensstadiums gemäß den Figuren 8A, 8B wird die Geschwindigkeit
des Stempels 4 durch entsprechende Ansteuerung der motorischen Antriebseinheit 10
derart erhöht, dass die Geschwindigkeit des Stempels 4 die Geschwindigkeit des Druckstücks
6 übersteigt. Infolgedessen hebt der Stempel 4 mit seiner radialen Stirnfläche 25
von der radialen Stirnfläche 26 der Wand 22 ab und bewegt sich im Eilgang in seine
von der Armierung 15 in der axialen Richtung abliegende Ausgangsposition. Gleichzeitig
wird die umgeformte Hohlwelle 23 durch die ihre Bewegung in der axialen Richtung unverändert
fortsetzende Bearbeitungseinheit 5 aus der Armierung 15 ausgeschoben. Die außerhalb
der Armierung 15 angeordnete Hohlwelle 23 kann in der vorstehend beschriebenen Weise
mittels der in den Figuren 8A, 8B nicht dargestellten Spannschalen 28, 29 erfasst
und aus dem Umformwerkzeug 16 bzw. aus der Umformmaschine 1 entnommen werden. Eine
zu bearbeitende Hohlwelle 23 kann dem Umformwerkzeug 16 anschließend mittels der Spannschalen
28, 29 zugeführt werden.
[0060] Abweichend von der Verfahrensweise gemäß den Figuren 1A bis 4B und gemäß den Figuren
5A bis 8B kann der von dem Stempel 4 und dem Druckstück 6 ausgeführten Stauchbewegung
eine von der Armierung 15 in der axialen Richtung relativ zu dem Stempel 4 und dem
Druckstück 6 ausgeführte axiale Bewegung überlagert werden. Bei entsprechender Steuerung
der axialen Bewegung der Armierung 15 vergrößert sich die Erstreckung des Ausweichraums
21 an der Armierung 15 in der axialen Richtung und die sich aufgrund der Stauchbewegung
des Stempels 4 und des Druckstücks 6 in dem Ausweichraum 21 aufbauende Verdickung
27 an der Wand 22 der Hohlwelle 23 kann sich in der axialen Richtung längen.
[0061] Das in den Figuren 9A bis 12B veranschaulichte Verfahren stimmt in seinen prinzipiellen
Abläufen mit den Verfahren gemäß den Figuren 1A bis 4B und gemäß den Figuren 5A bis
8B überein. Auch gemäß den Figuren 9A bis 12B wird eine Wand 22 einer Hohlwelle 23
durch eine längs einer Bewegungsachse 11 in einer axialen Richtung ausgeführte Stauchbewegung
eines Stempels 4 und eines Druckstücks 6 plastifiziert und plastifiziertes Material
der Wand 22 baut eine Verdickung 27 auf.
[0062] Abweichend von den Verfahren gemäß den Figuren 1A bis 4B und 5A bis 8B wird im Rahmen
des Verfahrens gemäß den Figuren 9A bis 12B eine Verdickung 27 an beiden axialen Enden
der Wand 22 beziehungsweise des Hohlkörpers 23 erzeugt. Zu diesem Zweck wird gemäß
den Figuren 9A bis 12B ein Umformwerkzeug 30 eingesetzt, das sich zwar nicht grundsätzlich
aber in konstruktiven Details von dem Umformwerkzeug 16 der Figuren 1A bis 8B unterscheidet.
[0063] Anders als das Umformwerkzeug 16 gemäß den Figuren 1A bis 8B weist das Umformwerkzeug
30 als Außenform eine mehrteilige Armierung 31 auf. Die Armierung 31 ist sowohl in
der radialen Richtung als auch in der axialen Richtung geteilt. Aufgrund der Teilung
in der radialen Richtung umfasst die Armierung 31 einen ersten axialen Außenformteil
in Form einer ersten Armierungseinheit 32 sowie einen zweiten axialen Außenformteil
in Form einer zweiten Armierungseinheit 33. Die erste Armierungseinheit 32 wiederum
ist in der axialen Richtung unter Ausbildung zweier seitlicher Außenform- beziehungsweise
Armierungsteile 34, 35 geteilt. Die Trennfuge zwischen den beiden seitlichen Armierungsteilen
34, 35 der ersten Armierungseinheit 32 verläuft in Figur 9A senkrecht zu der Zeichenebene
entlang der Bewegungsachse 11. Eine Teilung der ersten Armierungseinheit 32 in mehr
als zwei, insbesondere in vier oder sechs seitliche Außenformbeziehungsweise Armierungsteile,
ist denkbar.
[0064] Die zweite Armierungseinheit 33 der Armierung 31 ist einstückig ausgebildet.
[0065] Von der an der Armierung 31 vorgesehenen Aufnahme 17 für die Wand 22 der Hohlwelle
23 ist an der zweiten Armierungseinheit 33 ausschließlich derjenige Teil des Ausweichraums
21 angeordnet, dessen Wand in der axialen Richtung achsparallel verläuft. Die erste
Armierungseinheit 32 weist die erste Teillänge 19 der Aufnahmewand 18 auf sowie einen
Übergangsbereich zwischen der ersten Teillänge 19 der Aufnahmewand 18 und dem an der
zweiten Armierungseinheit 33 vorgesehenen Teil des Ausweichraums 21. Mittels eines
numerisch gesteuerten motorischen Stellantriebs herkömmlicher Bauart (nicht gezeigt)
können die seitlichen Armierungsteile 34, 35 der ersten Armierungseinheit 32 zum Öffnen
und Schließen der Armierung 31 relativ zueinander in der radialen Richtung bewegt
beziehungsweise zugestellt werden. In Figur 9A wird die Relativbeweglichkeit der seitlichen
Armierungsteile 34, 35 durch Doppelpfeile symbolisiert.
[0066] In dem durch die Figuren 9A, 9B veranschaulichten Stadium des mittels des Umformwerkzeugs
30 durchgeführten Umformverfahrens ist an einem axialen Ende der Hohlwelle 23 bereits
eine Verdickung 27 erstellt worden. Der betreffende Umformprozess entsprach in seinem
Ablauf einem der vorstehend zu den Figuren 1A bis 4B und 5A bis 8B erläuterten Verfahren.
Das mehrteilige Umformwerkzeug 30 wurde dabei eingesetzt wie das einteilige Umformwerkzeug
16 der Figuren 1A bis 8B.
[0067] Nach Fertigstellung der einen Verdickung 27 wurde der Stempel 4 des Umformwerkzeugs
30 in der axialen Richtung in eine Position abseits der Armierung 31 bewegt. Anschließend
wurde die mit der einen Verdickung 27 versehene Hohlwelle 23 aus der Armierung 31
entnommen. Zu diesem Zweck wurde zunächst der Dorn 7 durch eine entsprechende axiale
Bewegung der Bearbeitungseinheit 5 aus dem Innern der Hohlwelle 23 (in Figur 9A nach
unten) herausgezogen. Mit der in radialer Richtung gegenüber der ersten Teillänge
19 der Aufnahmewand 18 überstehenden Verdickung 27 stützte sich die Hohlwelle 23 dabei
an der Oberseite der ersten Armierungseinheit 32 ab. Danach wurden die seitlichen
Armierungsteile 34, 35 der ersten Armierungseinheit 32 in der radialen Richtung so
weit auseinander bewegt, dass es möglich war, die Verdickung 27 in der axialen Richtung
aus dem Ausweichraum 21 an der zweiten Armierungseinheit 33 herauszuziehen und dass
die Hohlwelle 23 mit der Verdickung 27 die erste Armierungseinheit 32 mit einer Bewegung
in der axialen Richtung passieren konnte. Außerhalb der Armierung 31 wurde die Hohlwelle
23 dann um 180 Grad gedreht und mit der einseitigen Verdickung 27 voran auf den Dorn
7 der Bearbeitungseinheit 5 aufgeschoben. Gemeinsam mit der auf dem Dorn 7 aufsitzenden
und in der axialen Richtung an dem Druckstück 6 gelagerten Hohlwelle 23 wurde die
Bearbeitungseinheit 5 anschließend in der axialen Richtung in die nach wie vor geöffnete
erste Armierungseinheit 32 eingeschoben. Die erste Armierungseinheit 32 wurde dann
durch eine entsprechende Relativbewegung der seitlichen Armierungsteile 34, 35 in
der radialen Richtung geschlossen. Schließlich wurde durch eine Bewegung des Stempels
4 des Umformwerkzeugs 30 die einseitig umgeformte Hohlwelle 23 mit einer betragsmäßig
geringen Kraft zwischen dem Druckstück 6 bzw. der Schulter 8 der Bearbeitungseinheit
5 einerseits und dem Stempel 4 andererseits in der axialen Richtung eingespannt. Damit
ergaben sich die Verhältnisse gemäß den Figuren 9A, 9B.
[0068] Ausgehend von diesen Verhältnissen wird nach dem vorstehend zu den Figuren 1A bis
4B beschriebenen und in den Figuren 10A bis 12B veranschaulichten Verfahren an dem
zweiten axialen Ende der Hohlwelle 23 eine Verdickung 27 der Wand 22 erstellt. Alternativ
wäre zur Erzeugung der zweiten Verdickung 27 der Wand 22 der Hohlwelle 23 auch das
Verfahren gemäß den Figuren 5A bis 8B anwendbar.
[0069] Nach Fertigstellung der zweiten Verdickung 27 wird die Hohlwelle 23 aus der Armierung
31 entnommen und anschließend von dem Umformwerkzeug 30 beziehungsweise der Umformmaschine
1 abgeführt. Die Abläufe bei der Entnahme der Hohlwelle 23 mit beidseitig umgeformter
Wand 22 entsprechen den vorstehend im Einzelnen beschriebenen Abläufen bei der Entnahme
der erst an einem axialen Ende umgeformten Hohlwelle 23.
[0070] Sowohl die einseitig als auch die an beiden axialen Enden umgeformte Hohlwelle 23
kann im Rahmen eines Fertigungsverfahren einer Nachbearbeitung unterzogen werden.
Insbesondere ist es denkbar, dass an der oder den Verdickungen 27 der Wand 22 der
Hohlwelle 23 besondere Funktionseinrichtungen, wie beispielsweise ein Gewinde oder
eine Getriebeverzahnung, erstellt werden.
1. Verfahren zum insbesondere abschnittweisen Verdicken einer plastisch verformbaren
Hohlkörperwand (22) eines Hohlkörpers (23), wobei die Hohlkörperwand (22) längs einer
Hohlraumachse eines von der Hohlkörperwand (22) begrenzten Hohlraums des Hohlkörpers
(23) in einer axialen Richtung verläuft,
dadurch gekennzeichnet,
• dass der Hohlkörper (23) mit der unverdickten Hohlkörperwand (22) derart in einer mit
einer Aufnahmewand (18) versehenen Aufnahme (17) einer Außenform (15, 31) angeordnet
wird, dass die Aufnahmewand (18) an der Außenseite der Hohlkörperwand (22) in der
axialen Richtung verläuft und mit einer in der axialen Richtung verlaufenden ersten
Teillänge (19) eine parallel zu der Hohlkörperwand (22) verlaufende äußere Stützfläche
für die unverdickte Hohlkörperwand (22) ausbildet und mit einer in der axialen Richtung
verlaufenden zweiten Teillänge (20) einen Ausweichraum (21) der Außenform (15, 31)
begrenzt, wobei die zweite Teillänge (20) der Aufnahmewand (18) unter Ausbildung des
Ausweichraums (21) gegenüber der ersten Teillänge (19) der Aufnahmewand (18) unter
Erweiterung der Aufnahme (17) radial nach außen versetzt ist,
• dass an der Innenseite der unverdickten Hohlkörperwand (22) ein innerer Stützkörper (7)
derart angeordnet wird, dass der innere Stützkörper (7) mit einer an der Innenseite
der Hohlkörperwand (22) in der axialen Richtung verlaufenden Stützkörperfläche eine
innere Stützfläche für die Hohlkörperwand (22) ausbildet, wobei die innere Stützfläche
des inneren Stützkörpers (7) in der axialen Richtung auf Höhe der äußeren Stützfläche
und auch auf Höhe des Ausweichraums (21) der Außenform (15, 31) angeordnet ist,
• dass bei wirksamer radialer Abstützung der unverdickten Hohlkörperwand (22) an der äußeren
Stützfläche der Außenform (15, 31) und bei wirksamer radialer Abstützung der Hohlkörperwand
(22) an der inneren Stützfläche des inneren Stützkörpers (7) der Hohlkörper (23) mittels
zweier Beaufschlagungsorgane (4, 6) an Beaufschlagungsstellen jeweils in der axialen
Richtung mit einer Druckkraft beaufschlagt wird, indem die Beaufschlagungsorgane (4,
6) mit einer Stauchbewegung in der axialen Richtung aufeinander zubewegt werden, wobei
die Beaufschlagungsstellen an dem Hohlkörper (23) in der axialen Richtung voneinander
beabstandet sind und wobei zwischen den Beaufschlagungsstellen der Ausweichraum (21)
der Außenform (15, 31) angeordnet ist und
• dass aufgrund der Stauchbewegung der Beaufschlagungsorgane (4, 6) Material der Hohlkörperwand
(22) zwischen den Beaufschlagungsstellen im Bereich des Ausweichraums (21) der Außenform
(15, 31) plastifiziert wird und plastifiziertes Material der Hohlkörperwand (22) unter
Verdicken der Hohlkörperwand (22) in den Ausweichraum (21) der Außenform (15, 31)
fließt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Beaufschlagungsorgane (4, 6) mit der Stauchbewegung in der axialen Richtung aufeinander
zubewegt werden,
• indem eines der Beaufschlagungsorgane (4, 6) in Richtung auf das andere, in der
axialen Richtung stationäre Beaufschlagungsorgan (4, 6) bewegt wird und/oder
• indem die beiden Beaufschlagungsorgane (4, 6) gleichzeitig und dabei gegenläufig
in der axialen Richtung bewegt werden und/oder
• indem die beiden Beaufschlagungsorgane (4, 6) gleichzeitig und dabei gleichläufig
und mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten in der axialen Richtung bewegt werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beaufschlagungsorgane (4, 6) mit einer kontinuierlichen Stauchbewegung und/oder
mit einer intermittierenden Stauchbewegung in der axialen Richtung aufeinander zubewegt
werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stauchbewegung der Beaufschlagungsorgane (4, 6) weggesteuert und/oder kraftgesteuert
wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlkörper (23) mittels wenigstens eines der Beaufschlagungsorgane (4, 6) an
einer Beaufschlagungsstelle an einer endseitigen radialen Stirnfläche (24, 26) des
Hohlkörpers (23) in der axialen Richtung mit einer Druckkraft beaufschlagt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlkörper (23) durch ein einstückig mit dem inneren Stützkörper (7) ausgebildetes
Beaufschlagungsorgan (6) in der axialen Richtung mit einer Druckkraft beaufschlagt
wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlkörper (23) durch ein Beaufschlagungsorgan (4) in der axialen Richtung mit
einer Druckkraft beaufschlagt wird, welches als Hohlorgan ausgebildet und mit einem
in der axialen Richtung verlaufenden und wenigstens zu dem inneren Stützkörper (7)
hin offenen und zur Aufnahme des inneren Stützkörpers (7) ausgebildeten Organhohlraum
(9) versehen ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlkörper (23) durch ein Beaufschlagungsorgan (4, 6) in der axialen Richtung
mit einer Druckkraft beaufschlagt wird, welches gegenüber der Außenseite der Hohlkörperwand
(22) radial nach außen vorsteht und den Ausweichraum (21) der Außenform (15, 31) in
der axialen Richtung begrenzt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu der Stauchbewegung der Beaufschlagungsorgane (4, 6) eine axiale Relativbewegung
der Beaufschlagungsorgane (4, 6) einerseits und der Außenform (15, 31) andererseits
in der axialen Richtung ausgeführt wird, wobei sich aufgrund der axialen Relativbewegung
der Beaufschlagungsorgane (4, 6) und der Außenform (15, 31) die in der axialen Richtung
bestehende Erstreckung des Ausweichraums (21) der Außenform (15, 31) verändert, vorzugsweise
vergrößert.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die axiale Relativbewegung der Beaufschlagungsorgane (4, 6) und der Außenform (15,
31) ausgeführt wird, indem eine axiale Bewegung der Außenform (15, 31) in der axialen
Richtung ausgeführt wird, wobei die axiale Bewegung der Außenform (15, 31) vorzugsweise
der Stauchbewegung der Beaufschlagungsorgane (4, 6) überlagert wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die verdickte Hohlkörperwand (22) durch eine von der verdickten Hohlkörperwand (22)
und der Außenform (15, 31) in der axialen Richtung ausgeführte Relativbewegung aus
der Außenform (15, 31) entnommen wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlkörperwand (22) nacheinander mit mehreren in der axialen Richtung gegeneinander
versetzten Verdickungen (27) versehen wird, indem die Hohlkörperwand (22) an mehreren
in der axialen Richtung gegeneinander versetzten Stellen nach dem Verfahren gemäß
einem der vorhergehenden Ansprüchen verdickt wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die verdickte Hohlkörperwand (22), gegebenenfalls die mit mehreren in der axialen
Richtung gegeneinander versetzten Verdickungen (27) versehene Hohlkörperwand (22),
aus der Außenform (31) entnommen wird, indem durch Teilung der Außenform (31) in der
axialen Richtung ausgebildete Außenformteile (34, 35) in der radialen Richtung unter
Öffnen der Außenform (31) relativ zueinander bewegt werden.
14. Fertigungsverfahren zum Fertigen eines Hohlkörpers (23) mit einer einen Hohlraum begrenzenden
und längs einer Hohlraumachse des Hohlraums in einer axialen Richtung verlaufenden
Hohlkörperwand (22), insbesondere zum Fertigen einer als Hohlwelle ausgebildeten Lenkwelle,
dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlkörperwand (22) nach dem Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche
insbesondere abschnittweise verdickt und dadurch über eine sich in der axialen Richtung
erstreckende Länge mit einer Verdickung (27) versehen wird.
15. Fertigungsverfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdickung (27) der Hohlkörperwand (22) mit wenigstens einer Funktionseinrichtung,
beispielsweise mit einer Verzahnung und/oder mit einem Gewinde, versehen wird.
16. Vorrichtung zum insbesondere abschnittweise Verdicken einer plastisch verformbaren
Hohlkörperwand (22) eines Hohlkörpers (23), wobei die Hohlkörperwand (22) längs einer
Hohlraumachse eines von der Hohlkörperwand (22) begrenzten Hohlraums des Hohlkörpers
(23) in einer axialen Richtung verläuft,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung umfasst:
• eine Außenform (15, 31) mit einer für die Hohlkörperwand (22) vorgesehenen Aufnahme
(17), welche eine der Außenseite der Hohlkörperwand (22) zugeordnete Aufnahmewand
(18) aufweist, die mit einer in der axialen Richtung verlaufenden ersten Teillänge
(19) eine äußere Stützfläche für die unverdickte Hohlkörperwand (22) ausbildet und
mit einer in der axialen Richtung verlaufenden zweiten Teillänge (20) einen Ausweichraum
(21) der Außenform (15, 31) begrenzt, wobei die zweite Teillänge (20) der Aufnahmewand
(18) unter Ausbildung des Ausweichraums (21) gegenüber der ersten Teillänge (19) der
Aufnahmewand (18) unter Erweiterung der Aufnahme (17) radial nach außen versetzt ist,
• einen der Innenseite der Hohlkörperwand (22) zugeordneten inneren Stützkörper (7),
der mit einer der Innenseite der Hohlkörperwand (22) zugeordneten und in der axialen
Richtung verlaufenden Stützkörperfläche eine innere Stützfläche für die Hohlkörperwand
(22) ausbildet, wobei die innere Stützfläche des inneren Stützkörpers (7) in der axialen
Richtung auf Höhe der äußeren Stützfläche und auch auf Höhe des Ausweichraums (21)
der Außenform (15, 31) anordenbar ist,
• zwei Beaufschlagungsorgane (4, 6) sowie einen steuerbaren motorischen Antrieb (13)
für die Beaufschlagungsorgane (4, 6), wobei der Hohlkörper (23) bei wirksamer radialer
Abstützung der unverdickten Hohlkörperwand (22) an der äußeren Stützfläche der Außenform
(15, 16) und bei wirksamer radialer Abstützung der Hohlkörperwand (22) an der inneren
Stützfläche des inneren Stützkörpers (7) mittels der Beaufschlagungsorgane (4, 6)
an Beaufschlagungsstellen jeweils in der axialen Richtung mit einer Druckkraft beaufschlagbar
ist, indem die Beaufschlagungsorgane (4, 6) mittels des motorischen Antriebs (13)
mit einer Stauchbewegung in der axialen Richtung aufeinander zu bewegbar sind, wobei
die Beaufschlagungsstellen an dem Hohlkörper (23) in der axialen Richtung voneinander
beabstandet sind und zwischen den Beaufschlagungsstellen der Ausweichraum (21) der
Außenform (15, 31) angeordnet ist und wobei aufgrund der Stauchbewegung der Beaufschlagungsorgane
(4, 6) Material der Hohlkörperwand (22) zwischen den Beaufschlagungsstellen im Bereich
des Ausweichraums (21) der Außenform (15, 31) plastifizierbar ist und plastifiziertes
Material der Hohlkörperwand (22) unter Verdicken der Hohlkörperwand (22) in den Ausweichraum
(21) der Außenform (15, 31) fließt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenform (31) unter Ausbildung mehrerer Außenformteile (34, 35) in der axialen
Richtung geteilt ist und dass die Außenformteile (34, 35), vorzugsweise mittels eines
steuerbaren motorischen Antriebs, in der radialen Richtung unter Öffnen der Außenform
(31) relativ zueinander bewegbar sind.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenform (31) unter Ausbildung eines ersten axialen Außenformteils (32) und
eines zweiten axialen Außenformteils (33) in der radialen Richtung geteilt ist, wobei
die eine äußere Stützfläche für die unverdickte Hohlkörperwand (22) ausbildende erste
Teillänge (19) der Aufnahmewand (18) an dem ersten axialen Außenformteil (32) und
der Ausweichraum (21) der Außenform (31) an dem zweiten axialen Außenformteil (33)
vorgesehen ist und dass der erste axiale Außenformteil (32) unter Ausbildung mehrerer
Außenformteile (34, 35) in der axialen Richtung geteilt ist und die Außenformteile
(34, 35) des ersten axialen Außenformteils (32), vorzugsweise mittels eines steuerbaren
motorischen Antriebs, in der radialen Richtung unter Öffnen des ersten axialen Außenformteils
(32) relativ zueinander bewegbar sind.
19. Maschine zum Fertigen eines Hohlkörpers (23) mit einer einen Hohlraum begrenzenden
und längs einer Hohlraumachse des Hohlraums in einer axialen Richtung verlaufenden
Hohlkörperwand (22), insbesondere zum Fertigen einer als Hohlwelle ausgebildeten Lenkwelle,
gekennzeichnet durch die Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 16 bis 18.