[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wäschepflegegerät, insbesondere einen Wäschetrockner
oder einen Waschtrockner.
[0002] Bei Wäschepflegegeräten ist es von entscheidender Wichtigkeit, die Endrestfeuchte
zu bestimmen, da diese eine Aussagefähigkeit über den Zustand der Wäsche gibt und
somit entschieden werden kann, ob der Trocknungsprozess abgeschlossen ist oder nicht.
Eine exakte Bestimmung ist besonders hinsichtlich der Energieeffizienz eines Wäschepflegegerätes
sehr wichtig.
[0003] Gemäß der
DE 10 2006 053274 A1 wird ein Verfahren zum Betreiben eines Wäschetrockners offenbart, welches die absolute
Luftfeuchtigkeit bestimmt und mit Hilfe von abgespeicherten maschinenspezifischen
Werten eine Optimierung des Programmablaufs durchführt.
[0004] Gemäß der
JP 2011 120778 wird die Bestimmung eines Abschaltwertes anhand der Differenz zwischen der absoluten
Luftfeuchtigkeit auf der Einlassseite und der Auslassseite einer Wäschetrommel eines
Wäschetrockners offenbart.
[0005] Gemäß der
JP 2002 066196 wird die Differenz der absoluten Luftfeuchtigkeit vor und nach dem Kontakt mit der
Wäsche ermittelt. Anhand der Differenz wird automatisch der Trocknungsprozess beendet.
[0006] Die bekannten Systeme bringen den Nachteil mit sich, dass sie von der Messgenauigkeit
der Sensoren abhängen und diese oft nicht über die Lebensdauer eines Wäschepflegegerätes
stabil funktionieren. Daher kommt es besonders zum Ende der Lebensdauer häufiger zur
ungenauen Bestimmung der Endrestfeuchte mit der Folge, dass der Trocknungsprozess
zu früh oder zu spät beendet wird.
[0007] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Wäschepflegegerät und ein Verfahren
zum Betreiben eines solchen bereitzustellen, mit dem der Trockengrad der Wäsche auf
eine Weise bestimmt und somit die Abschaltung des Trocknungsprozesses auf eine Weise
geregelt werden kann, welche über die Lebensdauer des Wäschepflegegerätes stabil ist
und so durch die präzise Abschaltung des Trocknungsprozesses zur Steigerung der Energieeffizienz
beiträgt.
[0008] Diese Aufgabe wird durch ein Wäschepflegegerät gemäß Anspruch 1 gelöst.
[0009] Bei einem Wäschepflegegerät handelt es sich um einen Wäschetrockner oder einen Waschtrockner,
welcher eine Entfeuchtungseinheit aufweist, die nach einer der Prinzipien des Ablufttrocknens,
Kondensationstrocknens oder des Wärmepumpentrocknens funktioniert.
[0010] Erfindungsgemäß umfasst das Wäschepflegegerät mit einer Trockenfunktion eine Wäschetrommel,
einen Luftkreislauf, eine Regelungseinheit und eine Erfassungseinheit, wobei die Erfassungseinheit
aufweist:
- einen Feuchtigkeitssensor, der ausgelegt ist, die relative Luftfeuchtigkeit der Prozessluft
zu bestimmen, und
- einen Temperatursensor,
wobei die Erfassungseinheit im Luftkreislauf des Wäschepflegegeräts positioniert ist
und dazu konfiguriert ist, während eines Trocknungsprozesses die Temperatur und die
relative Luftfeuchtigkeit zu messen und an die Regelungseinheit zu übermitteln, wobei
die Regelungseinheit dazu ausgelegt ist, aus den übermittelten Messwerten eine Wasserbeladung
im Luftkreislauf des Wäschepflegegeräts zu bestimmen, wobei die Regelungseinheit den
Verlauf der Wasserbeladung während des Trocknungsprozesses analysiert und daraus einen
Abschaltwert ermittelt, welcher das Ende des Trocknungsprozesses auslöst. Mit anderen
Worten überwachen ein Feuchtigkeitssensor, der die relative Luftfeuchtigkeit misst,
und ein Temperatursensor, welche beide in einer Erfassungseinheit angeordnet sind,
welche im Luftkreislauf positioniert ist, kontinuierlich den Trocknungsprozess eines
Wäschepflegegeräts. Die von den Sensoren ermittelten Messwerte werden an eine Regelungseinheit
weitergeleitet, die anhand der ermittelten Daten einen Abschaltwert bestimmt, also
einen Wert für die Wasserbeladung, bei dessen Erreichen der Trocknungsprozess beendet
wird.
[0011] Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird vorgeschlagen, als Abschaltwert nicht einen
absoluten Wert der Wasserbeladung zu nutzen, sondern insbesondere den Wert der relativen
Änderungen zum Maximum für die Abschaltung zu definieren. Damit ist die Bestimmung
des Feuchtegerades der Wäsche unabhängig von der Messgenauigkeit der Sensoren und
unabhängig von der Drift von Messwerten über die Lebensdauer des Sensors. Aus Messwerten
der Temperatur, der relativen Feuchtigkeit und der sich aus diesen Größen ergebenden
Wasserbeladung der Prozessluft eines Trockners lässt sich auf den Trockengrad der
Wäsche schließen.
[0012] Die Regelungseinheit ist z.B. eine Recheneinheit mit Datenspeicherfunktion, insbesondere
kann sie in eine vorhandene Gerätesteuerung des Wäschepflegegerätes integriert sein,
sowohl als Softwarebaustein als auch als Hardwarebaustein. Alternativ kann die Regelungseinheit
auch außerhalb des Wäschepflegegerätes angeordnet und mit diesem über das Internet
verbunden sein.
[0013] Entscheidend für den Trocknungsprozess ist der Transport der Prozessluft durch das
Wäschepflegegerät, welcher als Luftkreislauf beschrieben wird. Der Luftkreislauf umfasst
mehrere Komponenten im Wäschepflegegerät. Bspw. beginnt der Luftkreislauf in der Entfeuchtungseinheit.
Von der Entfeuchtungseinheit wird die Prozessluft in einen Luftkanal geleitet, welcher
die Entfeuchtungseinheit und die Wäschetrommel verbindet, welcher einlassseitiger
Luftkanal genannt wird. Aus der Wäschetrommel führt ein zweiter Luftkanal in die Entfeuchtungseinheit,
welcher auslassseitiger Luftkanal genannt wird. Durch die Anordnung der Entfeuchtungseinheit,
der Wäschetrommel und der Luftkanäle wird ein Luftkreislauf gebildet. Die Erfassungseinheit
wird einfach oder mehrfach im Luftkreislauf positioniert. Auch einzelne Sensoren können
im Luftkreislauf angeordnet werden. Bevorzugter Weise befindet sich die Erfassungseinheit
im auslassseitigen Luftkanal. Die relative Luftfeuchtigkeit im auslassseitigen Luftkanal
kann bis zu 100 % betragen.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Erfassungseinheit des Wäschepflegegeräts
zusätzlich einen Luftdrucksensor aufweisen. Der Luftdrucksensor kann den Umgebungsdruck
im Luftkreislauf messen und an die Regelungseinheit weiterleiten.
[0015] In den Ausführungsformen, in denen kein Luftdrucksensor vorhanden ist, arbeitet die
Regelungseinheit mit einem vorbestimmten, also z.B. werkseitig voreingestellten, Standard-Luftdruck.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Feuchtigkeitssensor, der Temperatursensor
und der Luftdrucksensor in einem sogenannten Triple Sensor als einziges Bauteil ausgeführt.
Die Sensoren zur Erfassung der relativen Luftfeuchtigkeit, der Temperatur und des
Luftdrucks können aber auch örtlich voneinander getrennt sein. In diesem Fall beträgt
der größte Abstand der Sensoren voneinander vorzugsweise nicht mehr als 10 cm, insbesondere
nicht mehr als 5 cm.
[0017] Die Erfassungseinheit misst die aktuelle Lufttemperatur, relative Luftfeuchtigkeit
und optional den Luftdruck im Luftkreislauf vorzugsweise mindestens alle 5 Minuten,
insbesondere mit einer Abtastrate von 1 - 6000 min
-1, bevorzugt von 10 - 200 min
-1. Die Regelungseinheit führt in bevorzugten Ausführungsformen eine Glättung der erfassten
Messwerte über die Zeit durch, welche vorzugsweise mit der Methode des gleitenden
Mittelwerts erreicht wird. Die Erfassungseinheit beginnt mit dem Start des Wäschepflegeprozesses
zu messen und stoppt die Messung mit dem Ende des Wäschepflegeprozesses, welches durch
die Erreichung des Abschaltwerts bestimmt wird.
[0018] Der Abschaltwert ist in bevorzugten Ausführungsformen abhängig von der Beladung,
der Anfangsrestfeuchte, der Textilart und/oder dem Aufbau des Wäschepflegegeräts.
Die Beladung entspricht der Menge der Wäsche in der Wäschetrommel (i.d.R. gemessen
in kg), während die Anfangsrestfeuchte der Wäsche (d.h. der Wassergehalt in %) von
den Arten der Textilien abhängig ist. Die Einflussgrößen des Abschaltwerts können
aus den verschiedenen Signalverhalten abgeleitet werden. Die Beladung wird aus dem
Zeitpunkt des Auftretens des Maximums der Wasserbeladung ermittelt. Je früher das
Maximum auftritt, desto geringer ist die Beladung. Zum Beispiel tritt das Maximum
der Wasserbeladung bei einer Beladung von 4kg nach ca. 60 Minuten auf und bei einer
Beladung von 8kg nach ca. 90 Minuten.
[0019] Die Anfangsrestfeuchte beschreibt die Feuchtigkeit der Wäsche vor dem Beginn des
Wäschepflegeprozesses. Die Anfangsrestfeuchte ist stark abhängig von der Art der Textilien.
Beispielsweise kann ein Baumwollwäschestück mehr Wasser aufnehmen als ein Synthetikwäschestück.
Der Aufbau des Wäschepflegegerätes kann ggf. ebenfalls den Abschaltwert beeinflussen,
da die Wäschetrommelgröße, die Entfeuchtungseinheit und die Führung des Luftkreislaufs
Einfluss auf den Wäschetrocknungsprozess und somit auf die Höhe und den Zeitpunkt
des Maximums der Wasserbeladung und somit auf den Abschaltwert haben.
[0020] Die Regelungseinheit berechnet die Wasserbeladung laufend während des gesamten Wäschepflegeprozesses,
insbesondere wird bei nach jeder Messung von Temperatur und relativer Luftfeuchtigkeit
ein Wert für die Wasserbeladung bestimmt. Die Wasserbeladung errechnet sich aus den
Sensordaten zur Temperatur, relativen Luftfeuchtigkeit und dem Umgebungsdruck. Die
Formel zur Berechnung der Wasserbeladung im Luftkreislauf lautet beispielsweise:
Mw = Molmasse Wasser
ML = Molmasse Luft
Pws (T) = Sättigungsdampfdruck des Wassers in Abhängigkeit der Temperatur
p = Luftdruck
ϕ = relative Luftfeuchtigkeit
[0021] Der Sättigungsdampfdruck des Wassers in Abhängigkeit der Temperatur der beschreibt
den Druck, bei dem der gasförmige Aggregatzustand sich mit dem flüssigen oder festen
Aggregatzustand im Gleichgewicht befindet. Dieser ist in Abhängigkeit von der Temperatur
in der Regelungseinheit z.B. in Form einer Tabelle abgespeichert, ebenso wie die Werte
für M
W und M
L.
[0022] Vorzugsweise werden die geglätteten Messwerte für die relative Luftfeuchtigkeit und
Luftdruck verwendet, es ist jedoch auch möglich, erst die Wasserbeladung aus den ungeglätteten
Messwerten zu berechnen und dann die Wasserbeladung zu glätten.
[0023] Während des Trocknungsprozesses verhält sich die Wasserbeladung in einem typischen
Muster. Dabei steigt die Wasserbeladung der Prozessluft während einer Aufheizphase
kontinuierlich an. In einer anschließenden stationären Phase bleibt die Wasserbeladung
längere Zeit auf einem hohen Niveau. Das Zeitfenster bzw. die Dauer des hohen Niveaus
ist abhängig davon, wie hoch die Anfangsrestfeuchte zu Beginn des Wäschepflegeprozesses
ist. Bspw. wird bei einer Beladung mit nur Baumwolltextilien das Zeitfenster länger
sein als bei einer Beladung mit nur Synthetiktextilien. Nach dem hohen Niveau der
Wasserbeladung nimmt die Wasserbeladung der Prozessluft wieder ab. Während des hohen
Niveaus der Wasserbeladung wird das Maximum der Wasserbeladung bestimmt.
[0024] Die Regelungseinheit überwacht alle Messwerte der Sensoren und errechnet Kennwerte
aus den Messwerten, bspw. die aktuelle Wasserbeladung der Prozessluft, das Maximum
der Wasserbeladung sowie den Zeitpunkt des Maximums der Wasserbeladung.
[0025] Die Regeleinheit bestimmt das Maximum der Wasserbeladung beispielsweise, in dem sie
sich den bisher höchsten Wert merkt, und für einen vorbestimmten Zeitraum von z.B.
1 bis 20 Minuten, insbesondere 2 bis 15 Minuten, bevorzugt 5 bis 10 Minuten, nach
der Messung dieses bisherigen Höchstwertes überprüft, ob innerhalb dieses Zeitraum
ein noch höherer Wert gemessen wird. Falls ja, wird von diesem neuen Höchstwert ausgegangen
und erneut der vorbestimmte Zeitraum abgewartet, ob ein noch höherer Wert gemessen
wird. Sollte in diesem Zeitraum kein neuer Höchstwert bestimmt werden, dann bestimmt
die Regelungseinheit den bisherigen Höchstwert als das Maximum des Trocknungsprozesses.
[0026] Alternativ könnte die Wasserbeladung auch jeweils über einen gerade vergangenen Zeitraum
gemittelt werden und für jeden neu gemessenen Wert bestimmt werden, ob er über oder
unter dem Mittel liegt. Weitere mathematische Methoden zur Bestimmung des Maximums
sind denkbar.
[0027] In bevorzugten Ausführungsformen wird der Abschaltwert aus dem Maximum der Wasserbeladung
berechnet, in dem eine bestimmte Differenz abgezogen wird. D.h., wenn die Wasserbeladung
nach Überschreitung des Maximums um diese Differenz gefallen ist, wird der Trocknungsprozess
beendet. Die Differenz kann ein fester, werkseitig vorbestimmter Wert sein.
[0028] Bevorzugt ist die Differenz jedoch ein relativer Wert, der anhand von weiteren Kennwerten/
Einflussgrößen bestimmt wird, und der insbesondere von der Beladung des Wäschepflegegerätes
und/oder der Anfangsrestfeuchte, der Textilart und/oder dem Aufbau des Wäschepflegegeräts
abhängig ist.
[0029] Zur Bestimmung der Differenz ermittelt die Regelungseinheit in vorteilhaften Ausführungsformen
den Zeitpunkt des Auftretens des Maximums der Wasserbeladung. Daraus kann die Beladung
des Wäschepflegegerätes abgeleitet werden, insbesondere anhand einer vorbestimmten
und in der Regelungseinheit gespeicherten Wertetabelle. Aus dem so bestimmten Wert
der Beladung kann die Differenz berechnet oder anhand einer weiteren Wertetabelle
bestimmt werden. Beispielsweise ist die Differenz umso größer, je größer die Beladung.
Alternativ kann auch direkt aus dem Zeitpunkt des Maximums der Wasserbeladung die
Differenz bestimmt oder berechnet werden. Weitere Werte, die bei der Berechnung oder
Bestimmung (z.B. anhand von in der Regelungseinheit hinterlegten Wertetabellen) der
Differenz berücksichtigt werden können, sind die Höhe des Maximums der Wasserbeladung
und insbesondere die o.g. Dauer des hohen Niveaus der Wasserbeladung.
[0030] Die Differenz wird vom Maximum der Wasserbeladung abgezogen. Das Ergebnis der Subtraktion
ist der Abschaltwert. Das Erreichen des Abschaltwerts löst das Beenden des Wäschepflegeprozesses
beendet.
[0031] Die Erfindung ist auch auf ein Verfahren zum Betreiben eines Wäschepflegegeräts gerichtet.
Das Verfahren bezieht sich vorzugsweise auf ein Wäschepflegegerät wie es in der bisherigen
Beschreibung erläutert wurde. Somit sind alle in Bezug auf das Wäschepflegegerät beschriebenen
Merkmale auch auf das Verfahren anwendbar und umgekehrt.
[0032] Das Verfahren unterstützt und optimiert die Durchführung eines Wäschepflegeprozesses.
Daher können alle Verfahrensschritte gleichzeitig oder mehrfach durchgeführt werden.
Während des gesamten Wäschepflegeprozesses werden die relative Luftfeuchtigkeit und
die Temperatur gemessen, z.B. mit der oben beschriebenen Abtastrate, wobei der Luftdruck
vorgegeben ist oder auch gemessen wird. Während des gesamten Verfahrens wird aus den
erfassten Messwerten die Wasserbeladung im Luftkreislauf bestimmt. Nach einer von
der Beladung und der Anfangsrestfeuchte abhängigen Aufheizphase ist der Trocknungsprozess
in einem stationären Zustand. Innerhalb dieses stationären Zustands bildet sich ein
Maximum der Wasserbeladung im Verlauf der Zeit. Dieses Maximum wird bestimmt und dient
zur Bestimmung des Abschaltwerts. Der Abschaltwert ergibt sich aus einem vorbestimmten
relativen Verhältnis oder einer Differenz zu dem Maximum der Wasserbeladung. Wenn
die Wasserbeladung während des Wäschepflegeprozesses den Abschaltwert erreicht hat,
wird auch der Wäschepflegeprozess beendet.
[0033] Anhand der in den Figuren der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele, welche
nicht beschränkend aufzufassen sind, sind weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile
der vorliegenden Erfindung nachfolgend näher beschrieben. Die Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- einen schematischen vertikalen Schnitt durch ein Wäschepflegegerät gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit einer Erfassungseinheit im Luftkreislauf im auslassseitigen Luftkanal;
- Fig. 2
- einen schematischen vertikalen Schnitt durch ein Wäschepflegegerät gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit einer Erfassungseinheit im Luftkreislauf im einlassseitigen Luftkanal;
- Fig. 3
- einen schematischen vertikalen Schnitt durch ein Wäschepflegegerät gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit einem schematischen Verlauf des Luftkreislaufs;
- Fig. 4
- ein Diagramm der Lufttemperatur, der Wasserbeladung, der relativen Luftfeuchtigkeit,
des Maximums der Wasserbeladung, ein Zeitfenster, eine Differenz und ein Abschaltwert.
[0034] Figur 1 zeigt einen schematischen Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel des Wäschepflegegeräts
2, welches eine Öffnung 4 aufweist, über die die Wäsche in die Wäschetrommel 8 eingefüllt
werden kann. Die Wäschetrommel 8 verfügt über einen Prozessluftauslass 6 und einen
Prozesslufteinlass 7. Das Wäschepflegegerät verfügt über eine Entfeuchtungseinheit
14. Der auslassseitige Prozessluftkanal 18 verbindet den Prozessluftauslass 6 mit
der Entfeuchtungseinheit 14. Der einlassseitige Prozessluftkanal 16 verbindet die
Entfeuchtungseinheit 14 mit dem Prozesslufteinlass 7. Der auslassseitige Prozessluftkanal
weißt eine auslassseitig angeordnete Erfassungseinheit 10 auf, welche über ein Kabel
oder kabellos mit der Regelungseinheit 12 verbunden ist, so dass Messdaten übertragen
werden können.
[0035] Figur 2 zeigt einen schematischen Schnitt durch ein anderes Ausführungsbeispiel des
Wäschepflegegeräts 2. Wie bei der Ausführungsform der Figur 1, verbindet der einlassseitige
Prozessluftkanal 16 die Entfeuchtungseinheit 14 mit dem Prozesslufteinlass 7. Hier
befindet sich die Erfassungseinheit 11 im einlassseitigen Prozessluftkanal 16.
[0036] Figur 3 zeigt einen schematischen Schnitt durch das Ausführungsbeispiel des Wäschepflegegeräts
2 der Fig. 2 mit einer schematischen Darstellung des Luftkreislaufs 17. Die Wäschetrommel
8, der Prozesslufteinlass 7, der Prozessluftauslass 6, die Entfeuchtungseinheit 14,
der einlassseitige Prozessluftkanal und der auslassseitige Prozessluftkanal 18 bilden
einen Luftkreislauf 17. Der Luftkreislauf 17 zeigt die Führung der Prozessluft durch
das Wäschepflegegerät 2.
[0037] Figur 4 zeigt ein Diagramm 20 der Lufttemperatur 26, der Wasserbeladung 28 und der
relativen Luftfeuchtigkeit 34 über die Zeit. Das Diagramm 20 hat zwei Achsen, eine
dreifach belegte Y-Achse 22, welche die Temperatur in Grad, die relative Luftfeuchtigkeit
in Prozent und die Wasserbeladung in Gramm pro Kilogramm dokumentiert. Die zweite
Achse ist eine X-Achse 24, die die Zeit in Minuten des Wäschepflegeprozesses beschreibt.
[0038] Der Verlauf der Lufttemperatur 26 (kurz gestrichelte Linie) über die Gesamtzeit des
Wäschepflegeprozesses kann in drei zeitlich aufeinanderfolgende Teile eingeteilt werden.
Der erste Teil beginnt mit dem Start des Wäschepflegeprozesses und endet nach ca.
60 Minuten nach dem Start des Wäschepflegeprozesses. Im ersten Teil verläuft die Lufttemperatur
nahezu konstant ansteigend. Der zweite Teil beginnt nach ca. 60 Minuten nach dem Start
des Wäschepflegeprozesses und endet nach ca. 90 Minuten nach dem Start des Wäschepflegeprozesses.
Im zweiten Teil bleibt die Lufttemperatur auf einem nahezu konstant hohen Niveau.
Der dritte Teil des Verlaufs der Lufttemperatur umfasst die Zeit ab der ca. 90. Minute
nach dem Start des Wäschepflegeprozesses bis zum Ende des Wäschepflegeprozesses. Im
dritten Teil steigt die Lufttemperatur 26 leicht an.
[0039] Der Verlauf der relativen Luftfeuchtigkeit 34 (durchgezogenen Linie) unterteilt sich
in zwei Teile. Der erste Teil des Verlaufs der relativen Luftfeuchtigkeit 34 erstreckt
sich zwischen dem Start des Wäschepflegeprozesses und dem Zeitpunkt ca. 60 Minuten
nach dem Start des Wäschepflegeprozesses. Der Verlauf der relativen Luftfeuchtigkeit
im ersten Teil ist durch einen bereits zum Start des Wäschepflegeprozesses hohen Y-Wert
gekennzeichnet. Bis zu einem Zeitpunkt ca. 10 nach dem Start des Wäschepflegeprozesses
steigt die relative Luftfeuchtigkeit 34 sehr stark an. Ab dem Zeitpunkt ca. 10 Minuten
nach dem Start des Wäschepflegeprozesses bleibt die relative Luftfeuchtigkeit 34 auf
einem konstant hohen Niveau. Der zweite Teil des Verlaufs der relativen Luftfeuchtigkeit
34 ist durch einen annähernd linearen Abfall bis zum Ende des Wäschepflegeprozesses
charakterisiert.
[0040] Der Verlauf der Wasserbeladung 28 (lang gestrichelte Linie) ist ebenfalls in drei
zeitlich aufeinanderfolgende Teile geteilt. Der erste Teil beschreibt den Verlauf
zwischen dem Start des Wäschepflegeprozesses und dem Zeitpunkt zwischen der 50. und
der 60. Minute des Wäschepflegeprozesses. Im ersten Teil steigt die Wasserbeladung
28 an. Der zweite Teil des Verlaufs der Wasserbeladung 28 erstreckt sich zwischen
dem Zeitpunkt zwischen der 50. und 60. Minute und der ca. 90. Minute. Der Verlauf
der Wasserbeladung 28 im zweiten Teil ist nahezu konstant auf einem hohen Niveau.
Der dritte Teil des Verlaufs der Wasserbeladung 28 liegt zwischen der ca. 90. Minute
des Wäschepflegeprozesses und dem Ende des Wäschepflegeprozesses. Im dritten Teil
des Verlaufs der Wasserbeladung 28 nimmt die Wasserbeladung 28 nahezu konstant ab.
[0041] Das Ende des Wäschepflegeprozesses wird durch den Abschaltwert 30 definiert. Der
Abschaltwert 30 wird während des Wäschepflegeprozesses durch die Regelungseinheit
12 bestimmt. Für die Bestimmung des Abschaltwerts 30 wird ein Maximum 36 der Wasserbeladung
28 im Verlauf der Wasserbeladung 28 bestimmt. Das Maximum 36 der Wasserbeladung 28
tritt in einem Zeitfenster 38 auf. Das Zeitfenster 38 beschreibt eine stationäre Phase
des Verlaufs der Wasserbeladung 28, wobei die Wasserbeladung 28 sich auf einem konstant
hohen Niveau befindet. Die Regelungseinheit 12 errechnet aus dem Maximum 36 der Wasserbeladung
z.B. durch die Verwendung einer Wertetabelle eine Differenz 32. Die Differenz 32 ist
im Diagramm 20 zu erkennen und beschreibt den Abstand zwischen dem Maximum 36 der
Wasserbeladung und dem Abschaltwert 30 im Diagramm 20.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 2
- Wäschepflegegerät
- 4
- Öffnung des Wäschepflegegeräts
- 6
- Auslass an der Wäschetrommel
- 7
- Einlass an der Wäschetrommel
- 8
- Wäschetrommel
- 10
- Auslassseitig angeordnete Erfassungseinheit
- 11
- Einlassseitig angeordnete Erfassungseinheit
- 12
- Regelungseinheit
- 14
- Entfeuchtungseinheit
- 16
- Luftkanal Einlassseite
- 17
- Schematischer Luftkreislauf
- 18
- Luftkanal Auslassseite
- 20
- Diagramm der Lufttemperatur, der relativen Luftfeuchtigkeit und der Wasserbeladung
- 22
- Y-Achse
- 24
- X-Achse
- 26
- Lufttemperatur
- 28
- Wasserbeladung
- 30
- Abschaltwert
- 32
- Differenz
- 34
- relative Luftfeuchtigkeit
- 36
- Maximum
- 38
- Zeitfenster
1. Wäschepflegegerät (2) mit einer Trockenfunktion, umfassend einen Luftkreislauf (17),
eine Regelungseinheit (12) und eine Erfassungseinheit (10), wobei die Erfassungseinheit
(10) aufweist:
- einen Feuchtigkeitssensor, der ausgelegt ist die relative Luftfeuchtigkeit (34)
der Prozessluft zu bestimmen, und
- einen Temperatursensor,
wobei die Erfassungseinheit (10) im Luftkreislauf (17) des Wäschepflegegerätes (2)
positioniert ist, und dazu konfiguriert ist, während eines Trocknungsprozesses die
Temperatur und die relative Luftfeuchtigkeit (34) zu messen und an die Regelungseinheit
(12) zu übermitteln,
wobei die Regelungseinheit (12) dazu ausgelegt ist, aus den übermittelten Messwerten
eine Wasserbeladung (28) im Luftkreislauf (17) des Wäschepflegegerätes (2) zu bestimmen,
wobei die Regelungseinheit (12) den Verlauf der Wasserbeladung (28) während des Trocknungsprozesses
analysiert und daraus einen Abschaltwert (30) ermittelt, welcher das Ende des Trocknungsprozess
auslöst.
2. Wäschepflegegerät (2) nach Anspruch 1, wobei die Regelungseinheit (12) das Maximum
(36) der Wasserbeladung (28) im Luftkreislauf (17) während der Trocknung ermittelt
und den Abschaltwert (30) des Wäschepflegegeräts (2) anhand des Maximums (36) anpasst.
3. Wäschepflegegerät (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Abschaltung des
Wäschepflegeprozesses erfolgt, wenn die Wasserbeladung (28) um eine durch die Regelungseinheit
(12) bestimmte Differenz (32) zum Maximum (36) der Wasserbeladung (28) gesunken ist.
4. Wäschepflegegerät (2) nach Anspruch 3, wobei die Differenz (32) in Abhängigkeit von
der Beladung des Wäschepflegegerätes in diesem Trocknungsprozess bestimmt wird.
5. Wäschepflegegerät (2) nach Anspruch 4, wobei die Regelungseinheit den Zeitpunkt des
Maximums (36) der Wasserbeladung (28) bestimmt und daraus und optional aus weiteren
Informationen die Beladung des Wäschepflegegerätes ermittelt.
6. Wäschepflegegerät (2) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei die Differenz anhand
einer Wertetabelle ermittelt wird und die Wertetabelle vorbestimmt ist oder während
des Wäschepflegeprozesses bestimmt wird oder während der Produktlebensdauer des Wäschepflegegerätes
ermittelt wird.
7. Wäschepflegegerät (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Erfassungseinheit
(10) zusätzlich einen Luftdrucksensor aufweist, um den Umgebungsdruck im Luftkreislauf
(17) zu messen und an die Regelungseinheit (12) zu übermitteln, wobei die Regelungseinheit
(12) aus der Temperatur, der relativen Luftfeuchtigkeit und dem temperaturabhängigen
Umgebungsdruck die Wasserbeladung (28) bestimmt.
8. Wäschepflegegerät (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Erfassungseinheit
von einem Triple Sensor abgebildet wird, umfassend einen Temperatursensor, einen Luftfeuchtigkeitssensor
und einen Luftdrucksensor, welcher als ein einziges Bauteil ausgeführt ist.
9. Wäschepflegegerät (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Wäschepflegegerät
(2) ein Wäschetrockner oder ein Waschtrockner ist.
10. Wäschepflegegerät (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Erfassungseinheit
(10) im Luftkreislauf (17) einfach oder mehrfach angeordnet ist.
11. Verfahren zum Betreiben eines Wäschepflegegerät (2), insbesondere nach einem der vorherigen
Ansprüche, mit den folgenden Schritten:
a) Durchführung eines Wäschepflegeprozesses,
b) Messung der Temperatur, der Luftfeuchtigkeit und optional des Luftdrucks über die
Zeit, wobei der Luftdruck vorgegeben ist oder gemessen wird,
c) Berechnung der Wasserbeladung (28) aus den Temperatur-, Luftfeuchtigkeits- und
Luftdruckwerten,
d) Ermittlung eines Maximums (36) der Wasserbeladung (28) im Verlauf des Wäschepflegeprozesses,
e) Bestimmung eines Abschaltwertes der Wasserbeladung (28), welcher um eine bestimme
Differenz (32) unter dem Maximum (36) der Wasserbeladung (28) liegt.
f) Beenden des Wäschepflegeprozesses, sobald der Abschaltwert (30) erreicht ist.