Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung für einen Gewichtsausgleich eines
Tors, eine Torkonstruktion für ein Tor, insbesondere für ein Garagentor oder Industrietor,
sowie ein eine erfindungsgemäße Torkonstruktion aufweisendes Tor.
[0002] Die angesprochenen Tore können einzelne Torglieder oder Sektionen umfassen, wobei
die Tore zumindest einen Torflügel aufweisen. Dabei sind die einzelnen Sektionen beispielsweise
bei Sektionaltoren seitlich in Schienen geführt und können aus einer vertikalen Schließstellung
in eine Öffnungsstellung bewegt werden.
[0003] Tore dieser Art können zum Verschließen unterschiedlicher Eingänge bzw. Durchgänge
verwendet werden. Dies betrifft im Besonderen Eingänge von Gebäuden im privaten oder
gewerblichen Bereich. So können entsprechende Tore eingesetzt werden, um beispielsweise
Laderampenöffnungen einer Lagerhalle zu verschließen. Weitere Anwendungsgebiete sind
Tore für Industriehallen, Lagerhallen, landwirtschaftliche Hallen, Einzelgaragen,
Doppelgaragen, Sammelgaragen. Auch weitere Einsatzgebiete sind an dieser Stelle denkbar.
Stand der Technik
[0004] Torflügel oder Sektionen eines Torflügels gemäß dem Stand der Technik bestehen beispielsweise
aus Aluminiumträgerprofilen, in die eine Verglasung oder ein Paneel eingesetzt werden
kann. So ergeben die Träger ein Traggerüst, welches dann entsprechend den Kundenwünschen
mit Paneelen versehen werden kann. Zur besseren Wärmeisolierung können die Aluminiumprofile
thermisch isoliert werden. Entsprechend der jeweiligen Ausstattungsvariante des Torflügels,
oder der Sektionen des Torflügels, kann das Gewicht des Torflügels erheblich sein.
[0005] Entsprechend besteht allgemein das Problem bei derartigen Toren, dass bei einer Öffnungsbewegung
des Torflügels von einer Schließstellung in eine Öffnungsstellung ein relativ hohes
Gewicht angehoben werden muss. Hierzu werden für gewöhnlich Gewichtsausgleichsanaordnungen
in Form von Zug- oder Torsionsfedern eingesetzt, die bei einer Schließbewegung, bei
der die Torflügelbewegung abgebremst werden muss, gespannt werden, so dass die in
den Federn gespeicherte Energie dann zum Unterstützten der Öffnungsbewegung zur Verfügung
steht. Die Verbindung der Zug- oder Torsionsfedern an den Torflügel erfolgt üblicherweise
über als Drahtseil ausgeführtes Tragmittel, die an den Torflügel gekoppelt bzw. daran
befestigt werden.
[0006] Die Torflügel von Sektionaltoren umfassen eine Vielzahl von in Torflügelbewegungsrichtung
hintereinander angeordneten und über senkrecht zur Bewegungsrichtung verlaufende Gelenkachsen
aufweisende Gelenke, insbesondere Scharniere, gelenkig miteinander verbundenen Torflügelsektionen.
Die Bewegung des Torflügels wird bei diesen Toren in der Regel mit Hilfe von Führungsschienen
geführt.
[0007] Bei derartigen Toren können Torsionsfedern für die Gewichtsausgleichsvorrichtung
zum Einsatz kommen. Hierbei ist ein Ende der Torsionsfeder bezüglich der Laibung der
mit dem Torflügel zu verschließenden Öffnung feststehend angebracht, während das andere
Ende der Torsionsfeder an eine drehbar gelagerte Torsionsfederwelle gekoppelt ist.
Bei einer Schließbewegung des Torflügels wird die Tosionsfederwelle um ihre Wellenachse
gedreht und die Torsionsfeder so gespannt. Die somit gespeicherte Energie steht dann
wie bereits vorher beschreiben zur Unterstützung der Öffnungsbewegung bereit.
[0008] Da jedoch bei Toren das Gewicht des Torflügels mehrere hundert Kilogramm betragen
kann, ist es notwendig, die Torsionsfeder und die Tragseile, an denen der Torflügel
hängt, entsprechend zugfest zu dimensionieren. Das führt dazu, dass ein erhöhter Seildurchmesser
notwendig ist, was eine verminderte Biegsamkeit der Drahtseile, bzw. größere Umlenkradien
bedingt. Was die Handhabbarkeit der Gewichtsausgleichs-vorrichtung verschlechtert.
[0009] Ferner besteht beispielsweise bei Sektionaltoren mit einer bestimmten Anzahl von
Sektionen das Problem, dass sich die Gewichtskraft des Sektionaltors, die auf das
Tragseil und somit auf die Federn der Gewichtsausgleichsvorrichtung wirkt, schrittweise
ändert. Bei Sektionaltoren ist in der Regel ein in etwa horizontal verlaufender Abschnitt
(über Kopf) der Führungsschienen über einen bogenförmigen Abschnitt mit einem in etwa
vertikal verlaufenden zweiten Abschnitt verbunden. Hierbei kann das Sektionaltor von
der geschlossenen Stellung, wobei das Sektionaltor sich in dem vertikal verlaufenden
zweiten Abschnitt befindet, in eine geöffnete Stellung, in der das Sektionaltor sich
in dem horizontal verlaufenden ersten Abschnitt befindet, gebracht werden.
[0010] Gelangt nun die erste Laufrolle, mit der das Sektionaltor in der Führungsschiene
geführt wird, aus dem bogenförmigen Abschnitt in den vertikalen Abschnitt, ändert
sich die Belastung der Gewichtsausgleichsvorrichtung durch die Gewichtskraft des Sektionaltors
schrittweise. Entsprechendes gilt für die Situation, dass die zweite Laufrolle und
jede weitere Laufrolle von dem bogenförmigen Abschnitt in den vertikalen Abschnitt
übergeht. Bei den bekannten Systemen führt dies dazu, dass insbesondere die Schließbewegung
nicht gleichmäßig bzw. nicht stetig erfolgt. Dies ist insbesondere bei Toren mit einer
geringen Anzahl an Sektionen (z.B. zwei Sektionen) nochmals verstärkt ausgeprägt,
da die Verlagerung der Gewichtskraft nur an wenigen Punkten erfolgt. Ferner ist der
Unterschied zwischen der Gewichtskraft, die von der ersten und letzten Laufrolle aufgenommen
werden muss, wesentlich geringer wie die Gewichtskraft, die von den dazwischen liegenden
Laufrollen aufgenommen werden muss.
Gegenstand der Erfindung
[0011] Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung für einen Gewichtsausgleich
eines Torflügels eines Tors, insbesondere Sektionen eines Torflügels, eine eine solche
Vorrichtung aufweisende Torkonstruktion, ein eine solche Torkonstruktion aufweisendes
Tor sowie ein Verfahren zum Gewichtsausgleich eines Torflügels bereitzustellen, wobei
die Handhabbarkeit bei der Montage verbessert und/oder die Wartungskosten reduziert
werden können.
[0012] Ferner kann die Schließ- und Öffnungscharakteristik verbessert werden, womit eine
gleichmäßigere Schließ- und Öffnungsgeschwindigkeit und/oder -bewegung realisierbar
ist. Ebenfalls können der notwendige Bauraum sowie die Anzahl der benötigten Bauelemente
bzw. Baugruppen reduziert werden
[0013] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1, eine Torkonstruktion
nach Anspruch 14 sowie ein Tor nach Anspruch 15. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung
sind in den abhängigen Ansprüchen gegeben.
[0014] Einer der Kerngedanken der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung bereitzustellen,
die es anhand eines Getriebes, das zur (funktionalen oder kraftübertragenden) Verbindung
der Federanordnung und des Torflügels zwischen der Federanordnung und dem Torflügel
zwischengeschaltet ist, ermöglicht wird, trotz des hohen Gewichts des Torflügels die
Verbindungseinrichtung gewichts- und platzsparend auszulegen.
[0015] Hierzu stellt die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung für einen Gewichtsausgleich
eines Torflügels eines Tors, insbesondere Sektionen eines Torflügels, bereit, bei
der der Torflügel zwischen einer Schließstellung, in der der Torflügel etwa in einer
vertikalen Ebene angeordnet ist, und einer Öffnungsstellung, in der der Torflügel
über Kopf, vorzugsweise etwa in einer horizontalen Ebene, angeordnet ist, bewegbar
ist. Hierbei weist die Vorrichtung auf: eine Federanordnung, die dazu eingerichtet
ist, eine Gewichtskraft des Torflügels auszugleichen und gegebenenfalls eine Öffnungsbewegung
des Torflügels zu unterstützen, und eine Verbindungseinrichtung, zum kraftübertragenden
Verbinden der Federanordnung mit dem Torflügel, wobei (bspw. in der Verbindungseinrichtung,
in diese eingefügt oder als Teil dieser) zwischen der Federanordnung und dem Torflügel
ein Getriebe zwischengeschalten ist.
[0016] Insbesondere kann ein zweiter Verbindungsabschnitt der Verbindungseinrichtung an
einer ersten Kopplungseinrichtung des Getriebes angebracht sein, bevorzugt aufgewickelt
sein, und/oder ein erster Verbindungsabschnitt der Verbindungseinrichtung kann an
einer zweiten Kopplungseinrichtung des Getriebes angebracht sein, bevorzugt aufgewickelt
sein.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist es vorgesehen, dass die mindestens eine
Feder an einem Ende ortsfest fixiert ist und mit dem anderen Ende mit der Verbindungseinrichtung
verbunden ist, wobei die Verbindungseinrichtung bevorzugt in Form eines Drahtseils
oder einer Kette ausgebildet ist. Bevorzugt sind mehrere Federn in einer Federanordnung
(einem Federpacket) zusammengefasst.
[0018] Ferner ist es bevorzugt, dass das Getriebe ein Übersetzungsverhältnis aufweist, sodass
ein Federweg der Federanordnung kürzer ist als eine Hubbewegung des Torflügels, wobei
das Getriebe bevorzugt ein Übersetzungsverhältnis von 1:2 aufweist. Auf diese Weise
ist es möglich, den Spannweg (Federweg) der Federanordnung zu verkürzen und somit
Platz einzusparen.
[0019] Hierdurch kann der Platzbedarf der Federanordnung reduziert werden. Ferner kann durch
die mittels des Getriebes erzielten, kompakten Bauweise an einem Torsturz, in einer
Torleibung und in einem hinteren Einschubbereich Bauraum eingespart werden. Ferner
kann aufgrund der kompakten Bauweise die Anzahl der zu montierenden Bauelemente bzw.
Baugruppen reduziert werden, wodurch Montagezeiten bzw. Montagekosten und Lager- und
Logistikosten reduziert werden können.
[0020] Dabei kann das Getriebe in Form eines Zahnradgetriebes, eines Riemengetriebes, insbesondere
eines Keilriemengetriebes oder eines Zahnriemengetriebes, oder eines Kettengetriebes
ausgebildet sein.
[0021] Des Weiteren ist es möglich, anhand des Getriebes unterschiedliche Federkennlinien
abzubilden, wobei die unterschiedlichen Federkennlinien insbesondere durch Seiltrommeln,
die mehrere Wirkdurchmesser aufweisen, realisiert werden. Hiermit ist es möglich,
die Federkennlinie der Federanordnung an die positionsabhängige Gewichtskraft des
Torflügels, die auf die Federanordnung wirkt, anzupassen.
[0022] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die Federanordnung
mindestens eine Feder, insbesondere eine Zugfeder, eine Druckfeder oder eine Gasdruckfeder,
wobei die Federanordnung bevorzugt derart eingerichtet ist, dass sie eine progressive
Federkennlinie aufweist.
[0023] Wird die Federanordnung z.B. in Form einer Zugfeder realisiert, können hierdurch
Folgekosten im Service reduziert werden. Dies ist insbesondere der Fall, da die Federanordnung,
insbesondere die Zugfeder, einfach ausgetauscht werden kann.
[0024] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die progressive Federkennlinie der Federanordnung
mittels einer progressiven Federcharakteristik der mindestens einen Feder und/oder
anhand von mindestens zwei Federn realisiert ist.
[0025] Es kann eine torflügelseitige Bodenkonsole mit Fangvorrichtung vorgesehen sein, anhand
der die Verbindungseinrichtung an den Torflügel, insbesondere an eine unterste Sektion
eines Torflügels, anbindbar ist, und die unter der Wirkung der Federkraft der Federanordnung
in einem gelösten Zustand gehalten wird, wobei insbesondere das Getriebe zwischengeschaltet
ist, also im Kraftfluss zwischen Federanordnung und Torflügel angeordnet ist.
[0026] Ferner ist es bevorzugt, dass die Bodenkonsole mit Fangvorrichtung eine Bodenkonsole
aufweist, anhand der die Bodenkonsole mit Fangvorrichtung an dem Türflügel, insbesondere
an der untersten Sektion eines Torflügels, befestigbar ist, wobei bevorzugt ein an
der Bodenkonsole drehbar gelagertes Halteblech vorgesehen ist, an dem die Verbindungseinrichtung
angebunden ist.
[0027] Gemäß einer Ausführungsform ist es vorgesehen, dass das Halteblech mittels mindestens
einer Bremsfeder gegen die Federkraft der Federanordnung vorgespannt ist, und die
Kraft der Bremsfeder bevorzugt so eingestellt ist, dass das Halteblech unter der Wirkung
der Federkraft der Federanordnung gegen einen Anschlag gedrückt wird, wodurch eine
Bremsvorrichtung, die zur Bodenkonsole mit Fangvorrichtung des Torflügels dient, im
gelösten Zustand gehalten wird.
[0028] Des Weiteren ist es bevorzugt, die Bodenkonsole mit Fangvorrichtung derart auszubilden,
dass im Falle eines Versagens eines ersten Verbindungsabschnitts der Verbindungseinrichtung,
der zwischen dem Torflügel und dem Getriebe angeordnet ist, insbesondere im Falle
eines Seilbruchs, die Federkraft der Bremsfeder auf die Bremseinrichtung wirkt, wodurch
diese in eine Bremsstellung bringbar ist.
[0029] Die Bremsvorrichtung kann als Schneiddorn ausgebildet sein, mit dem eine besonders
sichere Bremswirkung erzielbar ist.
[0030] Ferner ist es bevorzugt, wenn das Getriebe umfasst: ein, bevorzugt größeres, erstes
Zahnrad, das fest mit einer ersten Kopplungseinrichtung verbunden ist, mittels der
die Federkraft der Federanordnung in das Getriebe einleitbar ist, und ein, bevorzugt
kleineres, zweites Zahnrad, das fest mit einer zweiten Kopplungseinrichtung verbunden
ist, mittels der die Gewichtskraft des Torflügels, insbesondere der Sektionen des
Torflügels, in das Getriebe einleitbar ist, wobei das erste Zahnrad mit dem zweiten
Zahnrad in Eingriff steht. Dadurch kann die Federkraft der Federanordnung gegen die
Gewichtskraft des Torflügels wirken.
[0031] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist zumindest eines der Zahnräder, bevorzugt
das erste Zahnrad, zumindest abschnittsweise aus einem Kunststoffmaterial, insbesondere
aus Polyamid, weiter bevorzugt Gusspolyamid, gefertigt. Somit kann eine Gewichtseinsparung
erreicht und somit die Montage erleichtert werden. Ferner können Laufgeräusche deutlich
reduziert werden.
[0032] Das zweite Zahnrad ist bevorzugt aus einem metallischen Werkstoff gefertigt.
[0033] Des Weiteren ist es bevorzugt, die erste und zweite Kopplungseinrichtung als eine
Seiltrommel auszubilden, wobei bevorzugt der Wirkdurchmesser der zweiten Kopplungseinrichtung
größer ausgebildet ist als der Wirkdurchmesser der ersten Kopplungseinrichtung.
[0034] Ferner kann die Seiltrommel der ersten Kopplungseinrichtung mindestens zwei, bevorzugt
drei, unterschiedliche Wirkdurchmesser aufweisen, die sich bevorzugt von einem kleinsten
Wirkdurchmesser zu einem größten Wirkdurchmesser aneinanderreihen, insbesondere von
einem Rand der Seiltrommel zum anderen Rand der Seiltrommel.
[0035] Des Weiteren kann die Seiltrommel der zweiten Kopplungseinrichtung mindestens zwei,
bevorzugt drei, unterschiedliche Wirkdurchmesser aufweisen, die sich bevorzugt von
einer Mitte der Seiltrommel zu einem Rand der Seiltrommel hin von einem kleinsten
Wirkdurchmesser zu einem größten Wirkdurchmesser aneinanderreihen. Hierbei können,
insbesondere von der Mitte der Seiltrommel aus gesehen, an zwei Hälften der Seiltrommel
drei unterschiedliche Wirkdurchmesser ausgebildet sein.
[0036] Gemäß einer weiteren Ausbildungsform gehen die unterschiedlichen Wirkdurchmesser
der Seiltrommeln spiralförmig ineinander über, wobei die Seiltrommeln bevorzugt Führungsrillen
zur Führung der aufgenommenen Verbindungseinrichtung aufweisen.
[0037] Des Weiteren ist es bevorzugt, dass Übergänge der einzelnen Wirkdurchmesser der Seiltrommeln
derart ausgebildet sind, dass die Übergänge jeweils mit einem Übergang einer Führungsrolle
einer Vielzahl von Führungsrollen, anhand der Sektionen des Torflügels in Führungsschienen
geführt werden, aus einem in etwa horizontalen Führungsbereich in einen in etwa vertikalen
Bereich, zusammenfallen.
[0038] Ferner kann eine federanordnungsseitige Absturzsicherung vorgesehen sein, anhand
der das Getriebe, insbesondere ein erstes Zahnrad des Getriebes, das kraftübertragend
mit der Federanordnung in Verbindung steht, blockierbar ist, wenn ein zweiter Verbindungsabschnitt
der Verbindungseinrichtung, der zwischen dem Getriebe und der Federanordnung angeordnet
ist, versagt, insbesondere im Falle eines Seilbruchs eines Drahtseils.
[0039] Ebenfalls ist es bevorzugt, dass die federanordnungsseitige Absturzsicherung umfasst:
eine Seilrolle, insbesondere eine Kunststoffseilrolle, die über ein Hebelsystem mit
einem Blockierelement, insbesondere mit einem Blockierkeil, verbunden ist. Dabei kann
das Hebelsystem durch eine Blockierfeder bevorzugt derart beaufschlagbar sein, dass,
wenn der zweite Verbindungsabschnitt der Verbindungseinrichtung versagt, das Blockierelement
aus einer Ruhestellung in eine Blockierstellung bringbar ist. Auf diese Weise wird
die Sicherheit der Vorrichtung auf effektive Weise erhöht.
[0040] Es ist ferner bevorzugt, dass die Seilrolle der Absturzsicherung anhand einer Spannung
im zweiten Verbindungsabschnitt der Verbindungseinrichtung gegen eine Spannkraft der
Blockierfeder auslenkbar ist, wodurch über das Hebelsystem das Blockierelement in
einer Ruhestellung gehalten werden kann. Wenn der zweite Verbindungsabschnitt der
Verbindungseinrichtung versagen sollte, würde die Spannung im zweiten Verbindungsabschnitt
abfallen und damit das Hebelsystem, insbesondere das Blockierelement in die Blockierstellung,
durch die Blockierfeder in eine Blockierstellung überführen.
Ferner betrifft die Erfindung eine Torkonstruktion für ein Tor, insbesondere für ein
Garagentor oder Industrietor, sowie ein eine erfindungsgemäße Torkonstruktion aufweisendes
Tor. Auch wird die Verwendung der Vorrichtung, der Torkonstruktion und/oder des Tors
zum Öffnen und Schließen umfasst.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0041]
Fig. 1a und 1b zeigen schematisch eine bekannte Vorrichtung,
Fig. 2 zeigt eine Übersichtsansicht einer Ausführungsform einer Vorrichtung gemäß
der vorliegenden Erfindung,
Fig. 3a und 3b zeigen jeweils Abschnitte einer Verbindungseinrichtung gemäß der in
Fig. 2 gezeigten Ausführungsform,
Fig. 4 ist eine Detailansicht, die vergrößert die Bodenkonsole mit Fangvorrichtung
gemäß der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform zeigt,
Fig. 5a und 5b sind Detailansichten, die weitere Details der in Fig. 4 gezeigten,
Bodenkonsole mit Fangvorrichtung zeigen,
Fig. 6a und 6b zeigen eine Vorder- und eine Seitenansicht eines Getriebes gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
Fig. 7 ist eine Detailansicht, die vergrößert eine federanordnungsseitige Absturzsicherung
gemäß der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform zeigt,
Fig. 8 ist eine Detailansicht, die weitere Details der in Fig. 7 gezeigten, federanordnungsseitigen
Absturzsicherung zeigt.
Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
[0042] Nachfolgend werden anhand der beigefügten Figuren bevorzugte Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung im Detail beschrieben. Weitere in diesem Zusammenhang genannte
Modifikationen bestimmter Merkmale können jeweils einzeln miteinander kombiniert werden,
um neue Ausführungsformen auszubilden.
[0043] In Fig. 1a und 1b ist schematisch eine bekannte Gewichtsausgleichsvorrichtung 200
gezeigt, die Seiltrommeln 201 aufweist, die an der rechten und linken Seite des Torflügels
206 vorgesehen sind, und anhand der im Zuge einer Öffnungsbewegung des Torflügels
ein Drahtseil 202, anhand dem der Torflügel 206 aufgehängt bzw. mit der Gewichtsausgleichsvorrichtung
200 verbunden ist, aufgewickelt wird. Wie den Fig. 1a und 1b ferner entnommen werden
kann, kann der Torflügel 206 aus mehreren Sektionen 205 bestehen. In diesem Fall spricht
man für gewöhnlich von einem Sektionaltor. Wie bereits eingangs erwähnt, besteht bei
bekannten Toren das Problem, dass das Gewicht des Torflügels in vielen Fällen äußerst
hoch, teilweise bis zu mehreren hundert Kilogramm schwer, sein kann. Mittels der Federanordnung
wird das Eigengewicht des Torflügels 206 während einer Schließbewegung mit einer Torsionsfeder
203 abgefangen bzw. ausgeglichen und die dadurch in den Torsionsfedern 203 gespeicherte
Energie für eine Unterstützung der Öffnungsbewegung des Torflügels 206 bereitzustellen.
[0044] In Fig. 2 ist schematisch eine vollständige Gewichtsausgleichsvorrichtung 1 gemäß
einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Die Gewichtsausgleichsvorrichtung
weist eine Federanordnung 10 mit mehreren Federn 11, insbesondere Zugfedern 11, auf,
anhand der ein Torflügel 2, der aus einer unteren Sektion 3 und einer oberen Sektion
4 besteht, gewichtsmäßig ausgeglichen werden kann und eine Schließbewegung des Torflügels
2 abgefangen bzw. ausgeglichen werden kann. Als Alternative zu Zugfedern sind auch
Druckfedern oder Gasdruckfedern denkbar.
[0045] Für den Gewichtsausgleich ist der Torflügel 2 mittels einer Verbindungseinrichtung
20, die in der gezeigten Ausführungsform Verbindungsabschnitte 21, 22 (z.B. Drahtseile)
umfasst, an die Federanordnung 10 angebunden bzw. angekoppelt. Der Torflügel 2 sowie
die Gewichtsausgleichsvorrichtung 1 sind Teil einer Torkonstruktion 80, die ferner
Führungsschienen 81 aufweist, in denen Führungsrollen 5 laufen, die fest an den einzelnen
Sektionen 3, 4 des Torflügels 2 befestigt sind. Hierdurch ist es möglich, die Öffnungs-
und Schließbewegung des Torflügels 2 stabil zu führen.
[0046] Wie der Fig. 2 ferner entnommen werden kann, weist die Gewichtsausgleichsvorrichtung
2 gemäß der dargestellten Ausführungsform ferner ein Getriebe 30 auf, das in die Verbindungseinrichtung
20, zwischen der Federanordnung 10 und dem Torflügel 2 zwischengeschaltet ist. Des
Weiteren weist die dargestellte Gewichtsausgleichsvorrichtung 1 eine torflügelseitige
Bodenkonsole mit Fangvorrichtung 40 sowie eine ins Getriebe eingreifende federanordnungsseitige
Absturzsicherung 70 auf, die dazu dienen, im Falle eines Versagens der Verbindungseinrichtung
20, insbesondere wenn das Drahtseil 21 reißt, den Torflügel 2 davor zu sichern, abzustürzen.
D.h., wenn das Drahtseil 21 reißt, eine ruckartige und schnelle Abwärtsbewegung (Schließbewegung)
des Torflügels 2 abzubremsen oder zu unterbinden.
[0047] Wie den Fig. 3a und 3b entnommen werden kann, umfasst die Verbindungseinrichtung
20 einen ersten Verbindungsabschnitt 21 (z.B. ein Drahtseil 21) und einen zweiten
Verbindungsabschnitt 22 (z.B. ein Drahtseil 22). Der erste Verbindungsabschnitt 21
erstreckt sich von einem unteren Ende der unteren Sektion 3 bis hin zu dem Getriebe
30. Der zweite Verbindungsabschnitt 22 erstreckt sich von dem Getriebe 30 bis hin
zu der Federanordnung 10. Auf diese Weise ist der Torflügel 2 über das Getriebe 30
mit der Federanordnung 10 kraftübertragend verbunden, wobei das Getriebe insbesondere
einen Formschluss bildet. Entsprechend kann die Federanordnung 10 die Gewichtskraft
des Torflügels 2 abfangen und ausbalancieren.
[0048] Wie der Fig. 3b des Weiteren entnommen werden kann, ist die Federanordnung 10 derart
angeordnet, dass ein Ende der Federanordnung, das ortsfest fixiert ist, insbesondere
an einem Rahmen der Torkonstruktion 80 befestigt ist, in einem oberen Abschnitt, in
der Nähe eines Bogenabschnitts 83, in dem die in etwa horizontal verlaufende Führungsschiene
81 in eine in etwa vertikal verlaufende Führungsschiene 81 übergeht, angeordnet ist.
Das andere Ende der Federanordnung 10 ist nach unten ausgerichtet, insbesondere in
einem annähernd rechten Winkel zum Boden, um die Gewichtsausgleichsvorrichtung so
kompakt wie möglich ausbilden zu können.
[0049] An dem unteren Ende der Federanordnung 10 ist der zweite Verbindungsabschnitt 22
der Verbindungseinrichtung 20 an die Federanordnung 10 angebunden. Der zweite Verbindungsabschnitt
22 ist ferner über mindestens eine Umlenkrolle 82 nach oben, in Richtung Bogenabschnitt
83 umgelenkt, um mit dem Getriebe 30, das gemäß dargestellter Ausführungsform ebenfalls
in der Nähe des Bogenabschnitts 83 angeordnet ist, verbunden zu werden. Auf die Anbindung
der Drahtseile 21, 22 an das Getriebe 30 wird später mit Bezug auf Fig. 6a und 6b
im Detail eingegangen.
[0050] In Fig. 4 ist eine Detailansicht der Bodenkonsole mit Fangvorrichtung 40 gezeigt.
Die Bodenkonsole mit Fangvorrichtung 40 weist gemäß der dargestellten Ausführungsform
eine Bodenkonsole 41 auf, anhand der die Bodenkonsole mit Fangvorrichtung 40 an einem
unteren Ende des Torflügels 2, insbesondere der unteren Sektion 3, befestigt ist.
In der Bodenkonsole 41 ist ein Halteblech 42 drehbar gelagert, an dem das Drahtseil
des ersten Verbindungsabschnitts 21 angebunden bzw. angekoppelt ist. Das Drahtseil
des ersten Verbindungsabschnitt 21, das von oben, von dem Getriebe 30 kommt, ist mittels
einer Kausche 45 an einer Befestigungswelle 46 angebunden, die wiederum mit dem Halteblech
42 verbunden ist.
[0051] Ferner weist die Bodenkonsole mit Fangvorrichtung 40 zumindest eine Bremsfeder 43,
insbesondere zumindest eine Schenkelfeder 43 auf, die das Halteblech 42 gegen die
Seilkraft, die über das Drahtseil 20 auf das Halteblech 42 wirkt, vorspannen. Da jedoch
die Federkraft der Federanordnung 10 wesentlich größer ist als die Federkraft der
Bremsfedern 43, wird die Bremsfeder 43 vorgespannt und das Halteblech 42 gegen die
Bodenkonsole 41, die als Anschlag fungiert, (wie in Fig. 5a und 5b gezeigt) gedrückt,
wodurch eine Bremsvorrichtung 60 der Bodenkonsole mit Fangvorrichtung 40 im gelösten
Zustand gehalten wird.
[0052] Versagt nun die Verbindungseinrichtung 20, insbesondere reißt der erste Verbindungsabschnitt
21, liegt an dem Halteblech 41 nur noch die Federkraft der Bremsfeder 43 an, die das
Halteblech 42 in eine Bremsstellung bewegt, wobei mit dem Halteblech 42 die Bremsvorrichtung
60, insbesondere ein Schneiddorn 61, in eine Bremsstellung gebracht wird. In der Bremsstellung
wird der Schneiddorn 61 mit der Federkraft der Bremsfeder 43 gegen die vertikal verlaufende
Führungsschiene 81 gedrückt und hemmt somit die Schließbewegung des Torflügels 2,
wodurch ein Abstürzen des Torflügels 2 verhindert wird. Der Schneiddorn 61 weist insbesondere
Schneiden auf, anhand dieser sich der Schneiddorn in das Metall der Führungsschiene
81 einschneiden kann und somit die Bremswirkung der Bremseinrichtung 60 erhöht wird.
[0053] In den Fig. 6a und 6b ist das vorher bereits erwähnte Getriebe 30 der Gewichtsausgleichsvorrichtung
1 im Detail nochmals gezeigt. Das Getriebe 30 weist eine Grundplatte 35 auf, an der
die Elemente des Getriebes 30 befestigt sind, um das Getriebe als abgeschlossene Komponente
auszubilden.
[0054] Das Getriebe 30 weist ein größeres erstes Zahnrad 31 und ein kleineres zweites Zahnrad
auf, die beide jeweils starr (fest) mit einer Kopplungseinrichtung 32, 34 verbunden
sind. Das erste Zahnrad 31 ist in der vorliegenden Ausführungsform aus Kunststoff
(beispielsweise Polyamid) gefertigt, wohingegen das zweie Zahnrad 33 aus einem metallischen
Werkstoff hergestellt ist. Somit liegt im Betrieb eine geringe Geräuschentwicklung
vor. Ferner wird das Gewicht des ersten Zahnrads 31 deutlich reduziert, so dass die
Montage des Zahnrads nahe der Decke einer Garage erleichtert wird.
[0055] Versuche haben gezeigt, dass der Verschleiß des aus Kunststoff gefertigten Zahnrads
31 im Betrieb derart gering ist, dass im Wesentlichen keine Nachteile gegenüber einem
metallischen Zahnrad auftreten.
[0056] Gemäß einer weiteren Ausführungsform können auch beide Zahnräder des Getriebes 30
aus Kunststoff gefertigt sein.
[0057] In der dargestellten Ausführungsform ist die erste Kopplungseinrichtung 32, die mit
dem großen ersten Zahnrad 31 verbunden ist, eine erste Seiltrommel 32, an der der
zweite Verbindungsabschnitt 22 der Verbindungseinrichtung 20 angebunden ist und aufgewickelt
oder abgewickelt werden kann.
[0058] Die zweite Kopplungseinrichtung 34, die mit dem kleinen zweiten Zahnrad 33 verbunden
ist, ist als eine zweite Seiltrommel 34 ausgebildet und nimmt den ersten Verbindungsabschnitt
21 der Verbindungseinrichtung 20, das mit dem Torflügel 2 verbunden ist, auf. Hiermit
ist ebenfalls dieses Drahtseil 20 auf der Seiltrommel 34 auf- oder abwickelbar.
[0059] Wie der Vorderansicht Fig. 6b entnommen werden kann, ist der Wirkdurchmesser der
zweiten Seiltrommel 34 größer ausgebildet als der Wirkdurchmesser der ersten Seiltrommel
32. Hierbei wird durch die unterschiedlichen Wirkdurchmesser der Seiltrommeln die
Gegengewichtskraft (Federkraft der Federanordnung 10) an die erforderliche Haltekraft
für den Torflügel 2 angeglichen.
[0060] Wie den Fig. 6a und 6b ebenfalls entnommen werden kann, stehen die beiden Zahnräder
31 und 32 miteinander in Eingriff, wodurch die Federkraft der Federanordnung 10 auf
den Torflügel 2 wirken kann und somit die Öffnungs- und Schließbewegung des Torflügels
2 durch die Federkraft der Federanordnung 10 ausgeglichen bzw. ausbalanciert werden
kann.
[0061] Wie ferner der Seitenansicht Fig. 6a entnommen werden kann, weisen die beiden Seiltrommeln
32 und 34 jeweils selbst nochmals unterschiedliche Wirkdurchmesser auf, wodurch unterschiedliche
Federkennlinien abgebildet werden.
[0062] In den Figuren 7 und 8 ist die federanordnungsseitige Absturzsicherung 70 gezeigt,
die ein Abstürzen des Torflügels 2 verhindert, wenn der zweite Verbindungsabschnitt
22 versagt, also wenn das Drahtseil 20, das die zweite Seiltrommel 32 mit der Federanordnung
10 verbindet reist. Hierfür weist die federanordnungsseitige Absturzsicherung 70 gemäß
der gezeigten Ausführungsform eine Seilrolle 71 aufweist, die über ein Hebelsystem
72 mit einem Blockierelement 73, insbesondere einem Blockierkeil, verbunden ist.
[0063] Das Hebelsystem 72 umfasst einen ersten Hebel 75 und einen zweiten Hebel 76, wobei
der erste Hebel etwa mittig drehbar gelagert ist, und an einem Ende mit der Seilrolle
71 versehen ist, auf der das Drahtseil 20 des ersten Verbindungsabschnitts 22 läuft.
An dem anderen Ende des ersten Hebels 75 ist eine Blockierfeder 74 angebunden, die
den ersten Hebel 75 in Richtung Blockierstellung beaufschlagt. Zwischen der Lagerung
des ersten Hebels 75 und dem Ende des Hebels 75, an dem die Blockierfeder 74 angebunden
ist, ist der zweite Hebel 76 mit einem seiner Enden drehbar gelagert.
[0064] Durch die Spannung in dem Drahtseil 20 (erster Verbindungsabschnitt 22) wird die
Seilrolle 71, auf der das Drahtseil 20 läuft, in eine etwa tangentiale Stellung zum
Drahtseil 20 gebracht, wodurch der erste Hebel 75 ausgelenkt wird und in eine Grundstellung
gebracht wird.
[0065] Versagt nun der erste Verbindungsabschnitt 22 bzw. reißt das Drahtseil, nimmt die
Spannung in dem Drahtseil (erster Verbindungsabschnitt 22) ab und die Seilrolle 71
wird freigegeben, womit durch die Federkraft der Blockierfeder 74 der erste Hebel
75 in eine Blockierstellung gebracht wird, womit ein Blockierelement 73, das an dem
anderen Ende des zweiten Hebels 75, welches sich in der Grundstellung oberhalb des
Eingriffspunkts des ersten Zahnrads 31 mit dem zweiten Zahnrad 32 befindet, vorgesehen
ist, nach unten in eine Blockierstellung gebracht bzw. gezogen wird. Wird nun das
Blockierelement 73 nach unten gezogen, gelangt es zwischen die Zahnflanken der beiden
Zahnräder 31, 32 und blockiert diese, wodurch ein Abstürzen des Torflügels verhindert
werden kann.
1. Vorrichtung (1) für einen Gewichtsausgleich eines Torflügels (2) eines Tors, insbesondere
Sektionen (3, 4) eines Torflügels (2), der zwischen einer Schließstellung, in der
der Torflügel (2) im Wesentlichen in einer vertikalen Ebene angeordnet ist, und einer
Öffnungsstellung, in der der Torflügel (2) über Kopf, vorzugsweise im Wesentlichen
in einer horizontalen Ebene, angeordnet ist, bewegbar ist, umfassend:
eine Federanordnung (10), die dazu eingerichtet ist, eine Gewichtskraft des Torflügels
(2) auszugleichen, und
eine Verbindungseinrichtung (20) zum, insbesondere kraftübertragenden, Verbinden der
Federanordnung (10) mit dem Torflügel (2),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung ein Getriebe (30) umfasst, das zwischen der Federanordnung (10) und
dem Torflügel (2) zwischengeschalten ist.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, bei der das Getriebe (30) ein Übersetzungsverhältnis
aufweist, sodass ein Federweg der Federanordnung (10) kürzer ist als eine Hubbewegung
des Torflügels (2), wobei das Getriebe (30) bevorzugt ein Übersetzungsverhältnis von
1:2 aufweist.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, bei der das Getriebe (30) in Form eines Zahnradgetriebes,
eines Riemengetriebes, insbesondere eines Keilriemengetriebes oder eines Zahnriemengetriebes,
oder eines Kettengetriebes ausgebildet ist.
4. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der das Getriebe unterschiedliche
Federkennlinien abbildet, wobei die unterschiedlichen Federkennlinien insbesondere
durch Seiltrommeln (32, 34) mit mehreren Wirkdurchmessern realisiert werden.
5. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der die Federanordnung (10)
mindestens eine Feder (11) aufweist, insbesondere eine Zugfeder, eine Druckfeder oder
eine Gasdruckfeder (GDF), wobei die Federanordnung (10) bevorzugt derart eingerichtet
ist, dass sie eine progressive Federkennlinie aufweist, wobei bevorzugt ist, dass
die progressive Federkennlinie der Federanordnung (10) mittels einer progressiven
Federcharakteristik der mindestens einen Feder (11) und/oder anhand von mindestens
zwei Federn (11) realisiert ist.
6. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend eine torflügelseitige
Bodenkonsole mit Fangvorrichtung (40), anhand der die Verbindungseinrichtung (20)
an den Torflügel (2), insbesondere an eine unterste Sektion (3) eines Torflügels (2),
anbindbar ist, und die unter der Wirkung der Federkraft der Federanordnung (10) in
einem gelösten Zustand gehalten wird, wobei insbesondere das Getriebe (30) zwischengeschaltet
ist.
7. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der das Getriebe (30)
umfasst:
ein, bevorzugt größeres, erstes Zahnrad (31), das fest mit einer ersten Kopplungseinrichtung
(32) verbunden ist, und
ein, bevorzugt kleineres, zweites Zahnrad (33), das fest mit einer zweiten Kopplungseinrichtung
(34) verbunden ist,
wobei das erste Zahnrad (31) mit dem zweiten Zahnrad (33) in Eingriff steht,
wobei bevorzugt ist, dass
ein zweiter Verbindungsabschnitt (22) der Verbindungseinrichtung (20) abschnittsweise
an der ersten Kopplungseinrichtung (32) aufgewickelt ist, und/oder ein erster Verbindungsabschnitt
(21) der Verbindungseinrichtung (20) abschnittsweise an der zweiten Kopplungseinrichtung
(34) aufgewickelt ist.
8. Vorrichtung (1) nach Anspruch 7, bei der zumindest eines der Zahnräder (31, 33), bevorzugt
das erste Zahnrad (31), zumindest abschnittsweise aus einem Kunststoffmaterial, insbesondere
aus Polyamid, weiter bevorzugt Gusspolyamid, gefertigt ist.
9. Vorrichtung (1) nach Anspruch 7oder 8, bei der die erste und zweite Kopplungseinrichtung
(32, 34) als eine Seiltrommel ausgebildet sind, wobei bevorzugt der Wirkdurchmesser
der zweiten Kopplungseinrichtung (34) größer ausgebildet ist als der Wirkdurchmesser
der ersten Kopplungseinrichtung (32),
wobei bevorzugt ist, dass
die Seiltrommel (34) der zweiten Kopplungseinrichtung (34) mindestens zwei, bevorzugt
drei, unterschiedliche Wirkdurchmesser aufweist, die sich bevorzugt von einer Mitte
der Seiltrommel (34) zu einem Rand der Seiltrommel (34) hin von einem kleinsten Wirkdurchmesser
zu einem größten Wirkdurchmesser aneinanderreihen.
10. Vorrichtung (1) nach Anspruch 9, bei der die Seiltrommel (32) der ersten Kopplungseinrichtung
(32) mindestens zwei, bevorzugt drei, unterschiedliche Wirkdurchmesser aufweist, wobei
bevorzugt ist, dass sich die Wirkdurchmesser von einem kleinsten Wirkdurchmesser zu
einem größten Wirkdurchmesser aneinanderreihen,
wobei bevorzugt ist,
dass die Seiltrommel (34) der zweiten Kopplungseinrichtung (34) mindestens zwei, bevorzugt
drei, unterschiedliche Wirkdurchmesser aufweist, die sich bevorzugt von einer Mitte
der Seiltrommel (34) zu einem Rand der Seiltrommel (34) hin von einem kleinsten Wirkdurchmesser
zu einem größten Wirkdurchmesser aneinanderreihen.
11. Vorrichtung (1) nach Anspruch 10, bei der die unterschiedlichen Wirkdurchmesser der
Seiltrommeln (32, 34) spiralförmig ineinander übergehen, wobei die Seiltrommeln (32,
34) bevorzugt Führungsrillen zur Führung der aufgenommenen Verbindungseinrichtung
(20) aufweisen.
12. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 11, bei der Übergänge der einzelnen
Wirkdurchmesser der Seiltrommeln (32, 34) derart ausgebildet sind, dass die Übergänge
jeweils mit einem Übergang einer Führungsrolle (5) einer Vielzahl von Führungsrollen
(5), anhand der Sektionen (3, 4) des Torflügels (2) in Führungsschienen (81) geführt
werden, aus einem in etwa horizontalen Führungsbereich in einen in etwa vertikalen
Bereich, zusammenfallen.
13. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend:
eine federanordnungsseitige Absturzsicherung (70), anhand der das Getriebe (30), insbesondere
ein erstes Zahnrad (31) des Getriebes (30), das kraftübertragend mit der Federanordnung
(10) in Verbindung steht, blockierbar ist, wenn ein zweiter Verbindungsabschnitt (22)
der Verbindungseinrichtung (20), der zwischen dem Getriebe (30) und der Federanordnung
(10) angeordnet ist, versagt, insbesondere im Falle eines Seilbruchs,
wobei bevorzugt ist, dass
die federanordnungsseitige Absturzsicherung (70) ferner umfasst:
eine Seilrolle (71), insbesondere eine Kunststoffseilrolle, die über ein Hebelsystem
(72) mit einem Blockierelement (73), insbesondere mit einem Blockierkeil, verbunden
ist, wobei das Hebelsystem (72) durch eine Blockierfeder (74) bevorzugt derart beaufschlagbar
ist, dass wenn der zweite Verbindungsabschnitt (22) der Verbindungseinrichtung (20)
versagt, das Blockierelement (73) aus einer Ruhestellung in eine Blockierstellung
bringbar ist,
wobei ferner bevorzugt ist, dass
die Seilrolle (71) der Absturzsicherung (70) anhand einer Spannung im zweiten Verbindungsabschnitt
(22) der Verbindungseinrichtung (20) gegen eine Spannkraft der Blockierfeder (74)
auslenkbar ist, wodurch über das Hebelsystem (72) das Blockierelement (73) in einer
Ruhestellung haltbar ist, und wenn der zweite Verbindungsabschnitt (22) der Verbindungseinrichtung
(20) versagt, die Spannung im zweiten Verbindungsabschnitt (22) abfällt und damit
das Hebelsystem (72) durch die Blockierfeder (74) in eine Blockierstellung bringbar
ist, insbesondere das Blockierelement (73) in die Blockierstellung bringbar ist.
14. Torkonstruktion (80) für ein Tor, insbesondere für ein Garagentor oder Industrietor,
umfassend:
einen Torflügel (2), insbesondere Sektionen (3, 4) eines Torflügels (2), der zwischen
einer Schließstellung, in der der Torflügel (2) etwa in einer vertikalen Ebene angeordnet
ist, und einer Öffnungsstellung, in der der Torflügel (2) über Kopf, vorzugsweise
etwa in einer horizontalen Ebene, angeordnet ist, bewegbar ist, und
die Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
15. Tor, insbesondere Garagentor oder Industrietor, das eine Torkonstruktion (80) gemäß
Anspruch 14 aufweist.