(19)
(11) EP 3 346 085 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.07.2018  Patentblatt  2018/28

(21) Anmeldenummer: 18150095.0

(22) Anmeldetag:  02.01.2018
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E06B 5/11(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD TN

(30) Priorität: 04.01.2017 DE 102017100107
12.01.2017 DE 102017100552

(71) Anmelder: HÖRMANN Eckelhausen
66625 Eckelhausen (DE)

(72) Erfinder:
  • HELM, Stefan
    66649 Oberthal (DE)
  • BEIER, Peter
    66625 Nohfelden (DE)

(74) Vertreter: Kastel, Stefan et al
Kastel Patentanwälte St.-Cajetan-Straße 41
81669 München
81669 München (DE)

   


(54) GEBÄUDEABSCHLUSSELEMENT UND VERFAHREN ZUR MONTAGE DESSELBEN


(57) Zur Verbesserung des Einbruchschutzes bei einfacher und kostengünstiger Konstruktion und Montage schafft die Erfindung ein Gebäudeabschlusselement (14) zum Verschließen einer Gebäudeöffnung (40), umfassend einen Rahmen (12) und eine in dem Rahmen (12) gehaltene Füllung (10), wobei ein Spalt (66), der zwischen einem Laibungsbereich des Rahmens (12) und einer schmalen Stirnseite (46) der Füllung (10) verbleibt, zur Verhinderung eines Werkzeugeingriffs durch eine Füllleiste (68) befüllt ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Gebäudeabschlusselement zum Verschließen einer Gebäudeöffnung, wobei das Gebäudeabschlusselement einen Rahmen und eine in dem Rahmen gehaltene Füllung aufweist.

[0002] Beispiele für derartige Gebäudeabschlusselemente finden sich in den folgenden Dokumenten aus der Literatur:
D1
Firmendruckschrift "Haustüren - ThermoCarbon, ThermoSafe, ThermoPlus, TopComfort" der Hörmann KG Verkaufsgesellschaft, Stand 09.2015/Druck 09.2015, Druck-Nr. HF86892 DE
D2
Firmendruckschrift "ThermoPlus/ThermoPro Haus- und Eingangstüren" der Hörmann KG Verkaufsgesellschaft, Stand 05.2016/Druck 05.2016, Druck-Nr. HF85828 DE
D3
Firmendruckschrift "Feuer- und Rauchschutz-Rohrrahmenelemente" der Hörmann KG Verkaufsgesellschaft, Stand 03.2016/Druck 03.2016, Druck-Nr. HF84563 DE
D4
Artikel aus Wikipedia "Einbruchschutz", heruntergeladen am 02.01.2017.


[0003] Demnach betrifft die Erfindung insbesondere Gebäudeabschlusselemente in Form von Haustürelementen, Seitenteilen von Haustüren, Rahmenkonstruktionen von Festverglasungen oder von Trennwänden. Insbesondere ist der Rahmen aus Rohrprofilen gebildet.

[0004] Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, derartige Gebäudeabschlusselemente mit in der Herstellung und der Handhabung einfachen und kostengünstigen konstruktiven Maßnahmen hinsichtlich des Einbruchschutzes zu verbessern.

[0005] Zum Lösen dieser Aufgabe schafft die Erfindung ein Gebäudeabschlusselement gemäß Anspruch 1 sowie ein Verfahren zur Montage eines Gebäudeabschlusselements gemäß dem Nebenanspruch.

[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0007] Die Erfindung schafft gemäß einem Aspekt ein Gebäudeabschlusselement zum Verschließen einer Gebäudeöffnung, umfassend einen Rahmen und eine in dem Rahmen gehaltene Füllung, wobei ein Spalt, der zwischen einem Laibungsbereich des Rahmens und einer schmalen Stirnseite der Füllung verbleibt, zur Verhinderung eines Werkzeugeingriffs durch eine Füllleiste befüllt ist.

[0008] Es ist bevorzugt, dass die Füllleiste eine Dicke aufweist, die maximal 1,5 mm, vorzugsweise maximal 1 mm, kleiner als der Spaltabstand ist.

[0009] Es ist bevorzugt, dass die Füllleiste eine Länge aufweist, die maximal 3 cm, vorzugsweise maximal 2 cm und mehr bevorzugt maximal 1 cm, geringer als die Länge des Spaltes ist.

[0010] Es ist bevorzugt, dass die Füllleiste eine Breite aufweist, die maximal 1,5 mm, vorzugsweise maximal 1 mm, kleiner als die Dicke der Füllung und vorzugsweise größer ist als die Dicke der Füllung, so dass die Füllleiste auf wenigstens einer Seite, vorzugsweise auf beiden Seiten, über die Füllung hinaus aus dem Spalt vorsteht.

[0011] Es ist bevorzugt, dass die Füllleiste aus mehreren aufeinandergelegten Einzelleisten unterschiedlicher Dicke besteht.

[0012] Es ist bevorzugt, dass die Füllleiste im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet ist.

[0013] Es ist bevorzugt, dass die Füllleiste aus einem Material besteht, das ausgewählt ist aus der Gruppe von Materialien, die nicht-elastomeren Kunststoff, Metall, faserverstärkten Kunststoff oder Kombinationen der vorerwähnten Materialien umfasst.

[0014] Besonders bevorzugt ist das Gebäudeabschlusselement ausgebildet als Element aus der Gruppe, die ein Haustürblatt, ein Haustürseitenteil, ein Oberlicht, ein Fenster, eine Tür, ein Türseitenteil, ein Türoberteil, eine Festverglasung, eine Industrietür, eine Industrieverglasung und eine Gebäudetrennwand umfasst.

[0015] Es ist bevorzugt, dass die Füllleiste stoffschlüssig und/oder formschlüssig mit dem Rahmen verbunden ist.

[0016] Es ist bevorzugt, dass an dem Rahmen, insbesondere an einer Füllungshalteleiste (Glashalteleiste) desselben, ein Anschlagelement für die Füllleiste vorgesehen ist, gegen das eine im Wesentlichen parallel zu einer Breitseitenfläche des Gebäudeabschlusselements verlaufende Endkante der Füllleiste unter Pressdruck anliegt.

[0017] Es ist bevorzugt, dass eine zu der Füllung hin gerichtete Innenseite einer zum Montieren und Demontieren von einem Profilelement des Rahmens entfernbaren Füllungshalteleiste das Anschlagelement bildet. Insbesondere ist in diesem Fall die Breite der Füllleiste 1,5 bis 5 mm kleiner als die Dicke des Rahmens. Vorzugsweise füllt die Füllleiste füllt somit bis auf einen Luftspalt von 0,5 mm bis 3 mm die zwischen Füllungshalteleisten auf Höhe der Auflage der Füllung auf dem Rahmen vorgesehene Innenbreite des Rahmens aus.

[0018] Vorteil einer solchen Ausgestaltung ist, dass Glashalteleisten bestehender Gebäudeabschlusselement-Systeme verwendet werden können und keine Änderungen von Herstellungswerkzeugen hierfür notwendig sind.

[0019] Gemäß einem weiteren Aspekt schafft die Erfindung ein Verfahren zur Montage eines Gebäudeabschlusselements in einer Gebäudeöffnung, umfassend: Bereitstellen und Montieren eines Rahmens im Bereich der Gebäudeöffnung, Einsetzen einer Füllung in den Rahmen, Verfüllen wenigstens eines zwischen einer Laibungsseite des Rahmens und schmalen Stirnseiten verbleibenden Spaltes mittels einer Füllleiste, um zu verhindern, dass ein Werkzeug in den Spalt eingreifen kann.

[0020] Eine bevorzugte Ausgestaltung des Verfahrens umfasst: Bereitstellen eines Sortiments von unterschiedlich dicken Einzelfüllleisten und Aufeinanderlegen mehrerer Einzelfüllleisten derart, dass die Füllleiste mit einer Dicke gebildet wird, die maximal 1,5 mm, vorzugsweise maximal 1 mm, kleiner als der Spaltabstand ist.

[0021] Eine bevorzugte Ausgestaltung des Verfahrens umfasst: Bereitstellen der Füllleiste mit einer Länge, die maximal 2 cm, vorzugsweise maximal 1 cm, kleiner als die Länge des Spaltes ist.

[0022] Eine bevorzugte Ausgestaltung des Verfahrens umfasst: Anpressen eines Anschlagelements des Rahmenelements gegen eine im Wesentlichen parallel zu einer Breitseitenebene des Gebäudeabschlusselements verlaufende Endkante der Füllleiste.

[0023] Besonders bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung schaffen einfache Konstruktionen, um mit in Rahmen gehaltene Füllungen von Gebäudeabschlusselementen gegen Einbruch und/oder Durchbruch zu sichern. Ein Ziel bevorzugter Ausgestaltungen ist, die Füllung im Rahmen so zu sichern, dass unbefugte Personen auch mit den Werkzeugen, mit denen ausgewählte Einbruchschutzklassen (insbesondere RC2 oder RC3) standardgemäß geprüft werden, nicht durchdrungen werden können.

[0024] Eine mögliche Lösung hierfür wäre eine aufwändige und teure mechanische Sicherung mittels gesonderter zu verschraubender Klammern oder dergleichen.

[0025] Die Erfinder haben festgestellt, dass anstelle derartig aufwändig zu konstruierender und insbesondere herzustellender mechanischer Sicherungen einfach Füllleisten, beispielsweise einfache Kunststoffleisten, in die verbleibende Luft zwischen Füllung und Rahmenfalz gesteckt werden können. Vorzugsweise füllen die Leisten die Luft bis auf ca. 1 mm aus. Vorzugsweise sollen die Leisten stramm sitzen. Bei einer möglichen Ausgestaltung werden die Leisten - z.B. punktuell oder bereichsweise - verklebt. Bei einer anderen möglichen Ausgestaltung werden die Leisten formschlüssig gesichert, beispielsweise durch ineinandergreifende Rücksprünge und Vorsprünge zwischen Füllung und Leiste und/oder durch Anschläge an den Stirnkanten der Leisten. Beispielsweise werden auf vorspringende Endkanten Anschlagselemente, die an einer Glashalteleiste vorgesehen werden, unter Pressdruck gegen die Füllleisten montiert.

[0026] Die hier dargestellte Lösung basiert auf der Idee, dass ein Einbrecher keinen Hebelpunkt bzw. keinen Ansatzpunkt oder Angriffspunkt finden kann. Aufgrund der Füllleiste rutscht ein Einbrecher mit seinen Hebelwerkzeugen ab und findet somit keinen Halt.

[0027] Somit dauert es länger, bis ein Einbrecher oder ein Tester beim Testen einer Einbruchschutzklasse Zugang durch die durch das Gebäudeabschlusselement verschlossene Gebäudeöffnung bekommt.

[0028] Zum Testen der Einbruchschutzklassen gibt es normierte Tests mit jeweils für die jeweilige Einbruchschutzklasse vorgesehenen Testwerkzeugen. Je geringer die Zeit zum Durchbruch mit diesen Werkzeugen ist, desto schlechter ist die Klasse, die durch das jeweilige Gebäudeabschlusselement erreicht wird.

[0029] Während eine Lösung mit zusätzlichen mechanischen Sicherungen in Form von metallischen Halteklammern, die zu verschrauben sind, trotz ihrer aufwändigen Konstruktion nur eine Einbruchschutzklasse RC2 erreichte, konnte mit der hier vorgestellten Lösung mit Füllleisten eine Einbruchschutzklasse RC3 erreicht werden.

[0030] Trotz der verbesserten Einbruchschutzklasse ist die hier dargestellte Lösung bedeutend kostengünstiger sowohl in der Herstellung als auch hinsichtlich der Montage und der für die Montage notwendigen Kenntnisse des Montagepersonals.

[0031] Bei einer Ausgestaltung werden die Füllleisten stoffschlüssig, z.B. mittels eines Klebstoffes oder dergleichen, an dem Rahmen arretiert. Allerdings ist bei dieser Lösung ein Klebstoff bauseits, d.h. auf der Baustelle, anzubringen. Bauseits anzuwendende Maßnahmen sind immer ein Risiko zur bauseitigen fachgerechten Anwendung. Daher ist eine Lösung besonders bevorzugt, bei der die Füllleiste bei der Montage gleich automatisch fixiert wird. Hierzu kann z.B. die Glashalteleiste mit einem Anschlagelement für die Füllleiste versehen sein.

[0032] Vorzugsweise werden die Leisten mit Druck eingebaut, und ein Durchdrücken von außen wird verhindert, weil die Leisten am Anschlag in der Glasleiste nun auf Block gesichert sind.

[0033] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt:
Fig. 1
eine Innenansicht auf eine erste Ausführungsform eines Gebäudeabschlusses in Form einer Haustür mit mehreren Gebäudeabschlusselementen in Form eines Haustürblattes sowie eines Seitenteiles mit Rahmen und Füllung;
Fig. 2
eine zweite Ausführungsform eines Gebäudeabschlusses mit mehreren Gebäudeabschlusselementen, wobei zusätzlich noch ein Oberlicht mit Rahmen und Füllung vorgesehen ist;
Fig. 3
einen Querschnitt durch ein Ausführungsbeispiel eines Rahmenholms des Rahmens der Gebäudeabschlusselemente von Fig. 1 oder Fig. 2;
Fig. 4 bis 10
unterschiedliche Darstellungen zur Erläuterung des Verfahrens einer Montage eines Gebäudeabschlusselements, das nicht von der Erfindung umfasst ist, sondern nur zu Erläuterungszwecken dargestellt ist;
Fig. 11
eine perspektivische Darstellung eines ersten Schrittes der Montage eines Gebäudeabschlusselements wie beispielsweise eines Seitenteils oder eines Oberlichts oder eines Festverglasungsrahmens oder eines Türblattrahmens mit Füllung, wobei zunächst horizontale Glashalteleisten des Rahmens entfernt werden;
Fig. 12
ein zweiter Schritt des Montageverfahrens in perspektivischer Darstellung, welche die Entfernung von horizontalen Glashalteleisten zeigt;
Fig. 13
eine weitere perspektivische Darstellung eines weiteren Schritts des Montageverfahrens, wobei eine Füllung in den Rahmen eingesetzt wird;
Fig. 14
einen Schnitt durch einen Seitenbereich der in den Rahmen eingesetzten Füllung, wobei die Seite, von der eine Einbruchschutzklasse zu prüfen ist, dargestellt ist sowie der Anschlag an eine integrierte Glashalteleiste an dieser Stelle dargestellt ist;
Fig. 15
ein Beispiel eines kompletten Gebäudeabschlusses, hier in Form einer Haustür mit Seitenteilen und Oberlicht, die als Beispiele für die Gebäudeabschlusselemente dienen, wobei Stellen für Hinterklotzungen der Füllungen angedeutet sind;
Fig. 16
ein Sortiment von Einzelfüllleisten zum Bilden einer Füllleiste zur Verfüllung eines zwischen der Füllung und dem Rahmen verbleibenden Luftspalts;
Fig. 17
eine Darstellung eines weiteren Schritts des Montageverfahrens, wobei eine Füllleiste zum Verfüllen aus mehreren Einzelfüllleisten entsprechend der Dicke des zu verfüllenden Spaltes hergestellt wird;
Fig. 18
einen Bereich des zu sichernden Gebäudeabschlusselements mit Stellen von Abschnitten des Spaltes, die auf jeweils ihrer Länge X zu verfüllen ist;
Fig. 19
einen weiteren Schritt des Montageverfahrens, der das Abschneiden eines der Länge X des zu verfüllenden Spaltabschnitts entsprechenden Abschnitts der Füllleiste darstellt;
Fig. 20
eine Draufsicht auf das zu sichernde Gebäudeabschlusselement, wobei die Stellen, die mit der Füllleiste zu befüllen sind, mit Pfeilen gekennzeichnet sind;
Fig. 21
eine teils geschnittene perspektivische Darstellung eines Seitenbereichs des Gebäudeabschlusselements, wobei der Auftrag eines Klebers zur stoffschlüssigen Verbindung der Füllleiste dargestellt ist;
Fig. 22
eine weitere teils geschnittene, teils perspektivische Darstellung des Seitenbereichs des Gebäudeabschlusselements von Fig. 22, wobei das Einschieben der Füllleiste dargestellt ist;
Fig. 23
einen Schnitt durch den Seitenbereich des Gebäudeabschlusselements, wobei der Spalt mit der Füllleiste befüllt ist;
Fig. 24
eine Darstellung eines weiteren Schritts des Montageverfahrens, wobei vertikale Glashalteleisten angebracht werden;
Fig. 25
einen weiteren Schritt des Montageverfahrens, wobei Dichtstreifen an den Glashalteleisten angebracht werden;
Fig. 26
einen weiteren Schritt des Montageverfahrens, der das Anschrauben der vertikalen Glashalteleisten zeigt;
Fig. 27
einen Schritt des Anbringens von horizontalen Glashalteleisten durch Einpressen;
Fig. 28
den letzten Schritt des Montageverfahrens, wobei die Dichtstreifen in den Spalt zwischen Glashalteleiste und Füllung eingepresst werden;
Fig. 29
einen Schnitt durch einen Rahmenholm eines Rahmens in einer weiteren Ausführungsform des Gebäudeabschlusselements;
Fig. 30-46
Darstellungen zur Verdeutlichung unterschiedlicher Montageschritte zur Montage des Gebäudeabschlusselements mit der Profilform gemäß Fig. 29 und Fig. 31;
Fig. 47
einen Querschnitt durch noch eine weitere Ausgestaltung eines Gebäudeabschlusselements mit einer weiteren Rahmenprofilform ohne gesonderte Einbruchsicherung; und
Fig. 48
den Rahmen von Fig. 47 mit einer Einbruchsicherung mit einer Ausgestaltung einer Füllleiste zum Füllen eines Luftspaltes zwischen der Füllung und dem Rahmen; und
Fig. 49
eine Abwandlung der Ausführungsform von Fig. 48.


[0034] Im Folgenden werden Maßnahmen zur Einbruchsicherung im Bereich zwischen einer Füllung 10 und einem Rahmen 12 eines Gebäudeabschlusselements 14 näher erläutert. Das Gebäudeabschlusselement 14 kann z.B. das Seitenteil 20 oder das Oberlicht 22 eines Gebäudeabschlusses 16 in Form einer Haustür 18 sein. Die hier dargestellte Idee lässt sich aber auch bei anderen Gebäudeabschlusselementen 14, die einen Rahmen 12 und eine darin untergebrachte Füllung 10 aufweisen, anwenden, wie z.B. bei Türblättern (z.B. bei Füllungen von Haustürblättern 26), Industrietüren, Festverglasungen, Fenstern oder dergleichen.

[0035] Ausführungsbeispiele für Gebäudeabschlüsse 16 und deren Gebäudeabschlusselemente 14, an denen die hier dargestellten Konstruktionstechniken anwendbar sind, finden sich in den vorerwähnten Literaturstellen D1 bis D3, auf die für weitere Einzelheiten hinsichtlich des Aufbaus, der Materialien und der Art der Gebäudeabschlusselemente 14 ausdrücklich verwiesen wird.

[0036] In den Fig. 1, 2 und 15 ist das Gebäudeabschlusselement 14 am Beispiel eines als Haustür 18 ausgeführten Gebäudeabschlusses 16 gezeigt, wobei das Gebäudeabschlusselemente 14 beispielsweise ein Seitenteil 20 oder ein Oberlicht 22 der Haustür 18 ist.

[0037] Die Haustür 18 weist demnach ein Seitenteil 20 und/oder ein Oberlicht 22 mit einem Rahmen 12, der mehrere Rahmenholme 24 aufweist, sowie ein Haustürblatt 26 auf.

[0038] Ein Beispiel des Profils einer Ausgestaltung des Rahmenholms 24 ist in Fig. 3 dargestellt. Demnach ist der Rahmenholm 24 als Rohrprofilrahmenholm mit mehreren Rohrprofilen 28, 30, die vorzugsweise aus Metall, wie beispielsweise einer Leichtmetalllegierung, insbesondere eine Aluminiumlegierung, gebildet sind, und Verbindungsstegen 32 aus schlecht wärmeleitendem Material gebildet.

[0039] Die insbesondere in den Fig. 1, 2, 13 und 14 sowie 38 und 41 dargestellte Füllung 10 kann eine transparente Füllung oder eine opake Füllung sein. Beispielsweise ist die Füllung 10 durch eine Mehrscheiben-Isolierglasscheibe 34 gebildet. Die Füllung 10 kann z.B. auch als Sandwichplatte (nicht dargestellt) und/oder als Motivplatte (nicht dargestellt) mit einer ersten und einer zweiten Deckplatte und einem Füllmaterial dazwischen ausgebildet sein.

[0040] Bei der hier dargestellten Idee geht es darum, die Füllung 10 so an dem Rahmen 12 zu sichern, dass ein Einbruch mit kostengünstigen und einfach zu montierenden Mitteln möglichst erschwert ist.

[0041] Zunächst wird anhand der Fig. 4 bis 10 eine von der Erfindung nicht umfasste aufwändige konstruktive Lösung gemäß einer bisherigen, von der Erfindung nicht umfassten Lösungsidee skizziert, bevor anhand der Fig. 11 bis 48 vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung näher erläutert werden.

[0042] Gemäß Fig. 4 wird der Rahmen 12 mit horizontalen Füllungshalteleisten 36 und vertikalen Füllungshalteleisten 38 sowie die Füllung 10 gesondert an der Baustelle bereitgestellt. Der Rahmen 12 wird, wie beispielsweise in Fig. 5 dargestellt, in einer durch den Gebäudeabschluss 16 zu verschließenden Gebäudeöffnung 40 montiert. Die Füllungshalteleisten 36, 38 werden handelsüblich als Glashalteleisten bezeichnet, da aber die Füllung 10 nicht nur eine Glasscheibe, sondern auch eine andere Füllung sein kann, werden diese Leisten hier im Folgenden allgemein als Füllungshalteleisten 36, 38 oder zuweilen auch als Glashalteleisten bezeichnet, dies bezeichnet jedoch die gleichen Leisten, die dazu dienen, im bestimmungsgemäßen Gebrauch die Füllung 10 am Rahmen 12 zu halten.

[0043] Wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich, ist ein erstes Rohrprofil 28 der Rohrprofile 28, 30 mit einer integrierten Füllungshalteleiste 42 versehen, die Teil des ersten Rohrprofils 28 ist. Diese Seite mit der integrierten Füllungshalteleiste 42 ist in der Regel nach außen hin gerichtet zu montieren; dies ist die Seite, die gesondert gegen Einbruch zu sichern ist. Auf der Innenseite (der Seite mit dem zweiten, nicht mit der integrierten Füllungshalteleiste 42 versehenen Rohrprofil 30) sind die entfernbaren Füllungshalteleisten 36, 38 angeordnet, die zum Einsetzen der Füllung, wie in Fig. 4 dargestellt, zunächst zu entfernen sind. Die Füllung 10 ist, wie in Fig. 5 angedeutet, an mehreren Stellen mit Hinterklotzungen 44, die zwischen dem Rahmen 12 und der schmalen Stirnseite 46 der Füllung 10 einzusetzen sind. Zusätzlich ist bei der in den Fig. 4 bis 10 dargestellten Lösung eine mechanische Sicherung 48 an mehreren Sicherungsstellen 50 an der Laibungsseite 52 (d.h. der nach innen zur Mitte des Rahmens hin gerichteten Seite) und der schmalen Stirnseite 46 anzubringen.

[0044] Die mechanische Sicherung 48 weist - siehe Fig. 6 und 7 - einen ersten Blechwinkel 54 und einen zweiten Blechwinkel 56 auf. Der erste Blechwinkel 54 ist mittels Montageschrauben 58 vor dem Einbringen der Füllung an der Laibungsseite 52 des Rahmens 12 zu befestigen. Der zweite Blechwinkel 56 wird nach dem Einsetzen der Füllung, siehe Fig. 7 links, mittels Blechschrauben 60 an dem ersten Blechwinkel 54 befestigt, um so die Füllung zwischen den vorstehenden Schenkeln 62 der Blechwinkel 54, 56 gesichert. Anschließend wird gemäß der rechten Darstellung in Fig. 7 die Füllungshalteleiste 36, 38 wieder angebracht.

[0045] Hierzu werden gemäß Fig. 8 zunächst die vertikalen Füllungshalteleisten 38 angebracht, wobei ein Dichtungsstreifen 64 vormontiert wird, danach werden, siehe Fig. 9, die horizontalen Füllungshalteleisten 36 eingepresst, um anschließend, siehe Fig. 10, die Dichtungsstreifen 64 umlaufend in den verbleibenden Spalt zwischen Füllungshalteleisten 36 und Füllung 10 einzubringen.

[0046] Mit der Lösung mit der mechanischen Sicherung 48 lässt sich eine Einbruchschutzklasse RC von RC2 erreichen. Die Herstellung und die Montage der Blechwinkel 54, 56 ist relativ aufwändig. Nicht fachgerechte Ausführung an der Baustelle kann zu einem Versagen des gewünschten Einbruchschutzes führen.

[0047] Im Folgenden werden anhand der Fig. 11 bis 48 unterschiedliche Ausführungsformen von Gebäudeabschlusselementen 14 zum Verschließen einer Gebäudeöffnung 40 beschrieben, die einen Rahmen 12 und eine Füllung 10 umfassen, die in dem Rahmen 12 gehalten ist. Dabei ist ein Spalt 66, der zwischen einem Laibungsbereich - Laibungsseite 52 - des Rahmens 12 und einer schmalen Stirnseite 46 der Füllung 10 verbleibt, durch eine Füllleiste 68 derart befüllt, dass ein Eingriff eines der Werkzeuge, die zum normierten Testen von Einbruchschutzklassen zu verwenden sind, verhindert ist. Siehe hierzu näher die DIN EN 1627 sowie den hier als D4 beigefügten Artikel "Einbruchschutz" aus wikipedia.org, heruntergeladen am 02.01.2017.

[0048] Die Füllung 10 ist ebenfalls einbruchgesichert und vorzugsweise gemäß einer der Schutzklassen nach DIN EN 356 ausgeführt, beispielsweise P4A, P5A oder P7B. Zur Beschreibung der im Folgenden dargestellten Ausführungsformen werden die gleichen Bezugszeichen wie für die bisher erläuterte Ausgestaltung herangezogen, und deren Beschreibung wird nicht wiederholt.

[0049] Im Folgenden wird anhand der Fig. 11 bis 28 ein Verfahren zur Montage eines Gebäudeabschlusselements 14 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung näher beschrieben. Wie zuvor erläutert, kann es sich bei dem Gebäudeabschlusselement 14 um unterschiedliche Elemente eines Gebäudeabschlusses 16, wie z.B. einer Haustür oder einer Industrietür, eines Fensters oder einer Festverglasung handeln, für nähere Einzelheiten wird auf D1 bis D3 verwiesen. Bei den dargestellten Beispielen ist das Gebäudeabschlusselement 14 ein Seitenteil 20 (alternativ ein Oberlicht 22) einer Haustür 18 und dient zum Verschließen einer Gebäudeöffnung 40 mit erhöhtem Einbruchschutz.

[0050] Der Gebäudeabschluss 16 hat den Rahmen 12, in den die Füllung 10 einzubringen ist. Der Querschnitt des Rahmens 12 entspricht der in Fig. 3 dargestellten Konfiguration; beispielsweise kann die Dicke des Rahmens 80 mm betragen.

[0051] Der Rahmen 12 wird mit den Füllungshalteleisten 36, 38 zur Baustelle geliefert und dort an der Gebäudeöffnung 40 eingebaut. Gemäß den Fig. 11 und 12 werden - die Ziffern in Rechtecken bezeichnen die Reihenfolge der Demontage - zunächst die horizontalen Füllungshalteleisten 36 und dann die vertikalen Füllungshalteleisten 38 demontiert, wobei bei letzteren Schrauben 70 an den im Gebrauch durch die horizontalen Füllungshalteleisten 36 verdeckten Stellen herausgedreht werden.

[0052] Anschließend wird, wie dies in den Fig. 13 und 14 gezeigt ist, die Füllung 10, wobei es sich beispielsweise um eine Glasscheibe 34 mit erhöhter Einbruchsicherheit handeln kann, in den Rahmen 12 so eingefügt, dass sie gegen die integrierten Füllungshalteleisten 42 anliegt und mit Hinterklotzungen 44 an den in Fig. 15 näher bezeichneten Stellen hinterklotzt.

[0053] Wie aus Fig. 15 ersichtlich, verbleibt zwischen den Hinterklotzungen 44 ein Spalt 66.

[0054] Fig. 16 zeigt einen Satz oder ein Sortiment von unterschiedlichen Einzelfüllleisten 72, 74, 76 mit jeweils unterschiedlicher Dicke. Beispielsweise hat eine dickere Einzelfüllleiste 72 eine Dicke von 4 mm, eine mittlere Einzelfüllleiste 74 eine Dicke von 2 mm und eine dünnere Einzelfüllleiste 76 eine Dicke von 1 mm.

[0055] Der Satz von Einzelfüllleisten kann mehrere dickere Einzelfüllleisten 72, mehrere mittlere Einzelfüllleisten 74 und mehrere dünnere Einzelfüllleisten 76 aufweisen. Insbesondere wird mit dem Gebäudeabschluss 16 ein Satz von Einzelfüllleisten 72, 74, 76 geliefert, deren Länge der maximal herzustellenden Länge von Rahmenholmen 24 entspricht oder größer als diese ist.

[0056] Die Dicke der einzelnen Einzelfüllleisten 72, 74, 76 wird so gewählt, dass mit möglichst wenigen Einzelfüllleisten 72 durch Aufeinanderlegen der Einzelfüllleisten 72, 74, 76 unterschiedlich dicke Füllleisten 78 herstellbar sind, um die Dicke der Füllleiste 68 an unterschiedlich mögliche Abstände des Spaltes 66 - Spaltabstand 78 - anzupassen.

[0057] Wie in Fig. 17 dargestellt, werden aus dem Sortiment Einzelfüllleisten 72, 76 derart ausgewählt, dass die Summe deren Dicken dem Spaltabstand 78 minus maximal 1 mm entspricht. Diese maximal vorgegebene Toleranz kann variieren, je nachdem, welche Werkzeuge bei einem eventuellen Einbruch entsprechend der zu sichernden Einbruchschutzklasse zu erwarten sind, siehe hierzu im Näheren die Literaturstelle D4. Die Einzelfüllleisten 72, 76 werden bei einer möglichen Ausführungsform stoffschlüssig z.B. durch Auftrag eines Klebstoffes 79 miteinander zum Bilden der Füllleiste 68 verbunden.

[0058] Gemäß Fig. 18 wird die Länge X des zu füllenden Spaltes 66 gemessen; von der Füllleiste 68 werden entsprechende Füllleistenstücke mit der Länge X abgetrennt, wie dies in Fig. 19 dargestellt ist.

[0059] Fig. 20 zeigt die Abschnitte des zu füllenden Spaltes 66.

[0060] Gemäß Fig. 21 wird bei der hier dargestellten Ausführungsform an diesen Bereichen ein Klebstoff 79 aufgebracht. Dieser wird z.B. punktuell auf die Laibungsseite 52 des Rahmens 12 aufgebracht.

[0061] Anschließend wird, wie dies in Fig. 22 dargestellt ist, das entsprechende Stück der Füllleiste 68 eingeschoben, bis es die in Fig. 23 dargestellte Lage hat.

[0062] Wie in Fig. 23 dargestellt, ist die Breite der Füllleiste 68 so bemessen, dass an beiden Seiten der Füllung 22 die sich im Wesentlichen parallel zu den Breitseitenebenen der Breitseiten 80, 82 der Füllung 10 erstreckenden Endkanten 84 über die Füllung 10 hinausstehen. Die Breite ist so zu bemessen, dass zumindest der Spalt im Bereich der gesamten Füllung vollständig ausgefüllt ist oder maximal um eine kurze Strecke (z.B. 1 mm) nach innen versetzt ist.

[0063] Bei dem in Fig. 23 dargestellten Beispiel liegt das an der äußeren Breitseite 80, die entsprechend gegen Einbruch zu sichern ist, liegende Ende der Füllleiste 68 gegen die integrierte Füllungshalteleiste 42 an.

[0064] Anschließend werden gemäß den Fig. 24 bis 28 die Füllungshalteleisten 36, 38 wieder angebracht und mit den Dichtungsstreifen 64 versehen, wie dies zuvor bereits anhand der Fig. 7 bis 10 beschrieben worden ist.

[0065] Die beschriebene Technologie mit Verfüllung des Spaltes 66 mittels Füllleisten 68, um sie so gegen Durchbruch durch Werkzeuge zu sichern, ist nicht auf das in den Fig. 11 bis 28 dargestellte Rahmendesign begrenzt.

[0066] Bei den Fig. 29 bis 46 ist die entsprechende Fülltechnik bei einer weiteren Ausführungsform des Gebäudeabschlusselements 14 angewandt, deren Rahmen 12 das in Fig. 29 dargestellte Profil mit größerer Rahmendicke (hier z.B. 111 mm) aufweist. In Fig. 29 ist das Profil eines Türrahmens dargestellt, die Rahmenholme 24 eines eine Füllung 10 haltenden Rahmens 12 dieses Türsystems ist in Fig. 31 zu erkennen.

[0067] Bei diesem Rahmendesign sind die Füllungshalteleisten 36, 38 voluminöser ausgeführt, wobei eine zusätzliche Abstands- und Isolationsleiste 86 - ausgeführt als Rohrprofil, insbesondere ausgeschäumt - zwischen den schmalen Stirnseiten 46 der Füllung 10 und den Laibungsseiten 52 der Rahmenholme 24 untergebracht und mittels Schrauben 88 befestigt ist, siehe insbesondere Fig. 31 und Fig. 35.

[0068] Von den vier Abstands- und Isolationsleisten 86 wird gemäß der Darstellung in den Fig. 33 bis 34 die obere horizontale Abstands- und Isolationsleiste 86 sowie eine der vertikalen Abstands- und Isolationsleisten 86 entfernt, bevor gemäß den Fig. 36 bis 39 die Füllung 10 eingebracht wird und an den in Fig. 40 dargestellten Stellen mit den Hinterklotzungen 44 hinterklotzt wird.

[0069] Anschließend erfolgt wiederum gemäß den Fig. 42 bis 46 die bereits zuvor erläuterte Verfüllung mittels der aus den Einzelfüllleisten 72 bis 76 entsprechend des Spaltabstandes 78 gebildeten Füllleiste 68. Für weitere Einzelheiten wird auf die obige Erläuterung verwiesen.

[0070] Anhand der Fig. 47 bis 48 wird im Folgenden noch eine weitere Ausführungsform des Gebäudeabschlusselements 14 und dessen Montage näher erläutert. Das Gebäudeabschlusselement 14 und dessen Rahmen 12 und Füllung 10 sowie die Montage entsprechen bis auf die im Folgenden näher dargestellten Unterschiede der ersten Ausführungsform gemäß den Fig. 11 bis 28, so dass auf die obige Beschreibung verwiesen werden kann.

[0071] Anders als bei der ersten Ausführungsform werden die Einzelfüllleisten 72 bis 76 nicht miteinander verklebt, und auch die aus den Einzelfüllleisten 72 bis 76 gebildete Füllleiste 78 wird nicht mit dem Rahmen 12 verklebt.

[0072] Vielmehr wird an jedem der entfernbaren Füllungshalteleisten 36, 38 ein Anschlagelement 90 derart vorgesehen, dass das Anschlagelement 90 bei Montage der Füllungshalteleisten 36, 38 die an der inneren Breitseite 82 vorstehende Endkante 84 der Füllleiste 68 erfasst und so die Füllleiste 68 unter Pressdruck gegen die integrierte Füllungshalteleiste 42 drückt.

[0073] Alternativ oder zusätzlich werden die Füllleiste 68 und die Füllung 10 über Ausnehmungen 92 und Vorsprünge 94 formschlüssig miteinander verbunden.

[0074] Hierbei wird anschließend an die Füllung 10 als erste Einzelfüllleiste die jeweils dickste zu verwendende Einzelfüllleiste 72 - z.B. versehen mit Vorsprüngen 94 und Ausnehmungen 92 - eingesetzt, eventuelle dünnere Einzelfüllleisten 74, 76 zum Ausfüllen des Spaltabstandes 78 werden zwischen die dickere Einzelfüllleiste 72 und dem Rahmenholm 24 eingefügt.

[0075] In Fig. 49 ist noch eine Abwandlung der in Fig. 48 dargestellten Ausführungsform gezeigt. Während bei der in Fig. 48 dargestellten Ausführungsform ein gesondertes Anschlagelement 90 an der Innenseite der entfernbaren Füllungshalteleiste vorgesehen ist, ist bei der in Fig. 49 dargestellten Ausführungsform vorgesehen, dass eine zu der Füllung 10 hin gerichtete Innenseite 96 der zum Montieren und Demontieren von einem Profilelement - hier das zweite Rohrprofil 30 - des Rahmens 10 entfernbaren Füllungshalteleiste 36, 38 das Anschlagelement 90 bildet. Insbesondere ist in diesem Fall die Breite der Füllleiste 68 ca. 1,5 bis 5 mm kleiner als die Dicke des Rahmens. Vorzugsweise füllt die Füllleiste 68 somit bis auf einen Luftspalt von 0,5 mm bis 3 mm, vorzugsweise ca. 1,5 mm die zwischen Füllungshalteleisten 42, 36, 38 auf Höhe der Auflage der Füllung 10 auf dem Rahmen 12vorgesehene Innenbreite des Rahmens aus. Die Füllleiste 68 geht somit über fast die gesamte Breite des Rahmens durch. Dabei stößt die Füllleiste 68 bei Gegendruck an den Füllungshalteleisten 42, 36, 38 an.

[0076] Die freien Endkanten 98 der entfernbaren Füllungshalteleisten 36, 38 sind zu der Füllung 10 hin vorstehend ausgebildet, so dass an der Innenseite 96 der Füllungshalteleiste 36, 38 ein Hohlraum entsteht, in den die Endkante 84 der Füllleiste 68 eingreift.

[0077] Ein verbleibender Luftspalt zwischen der Endkante 84 und der Innenseite 96 dient zur Ermöglichung eines Abkippens der Füllungshaltelleiste 36, 38 für den Einbau und Ausbau.

[0078] Ansonsten entspricht die in Fig. 49 dargestellte Ausgestaltung der in Fig. 48 dargestellten Ausgestaltungen, so dass für weitere Einzelheiten auf die obigen Ausführungen verwiesen wird.

[0079] Im Folgenden werden noch einige Vorteile sowie mögliche Abwandlungen der dargestellten Ausführungsformen näher erläutert.

[0080] Die hier dargestellte Technologie zur Sicherung einer Füllung 10 in einem Rahmen 12 kann insbesondere bei Türen und bei Türenseitenteilen eingesetzt werden, aber auch bei Oberteilen. Die Füllungen 10 können seitlich eines Türblattes 26 oder auch oberhalb vorgesehen sein.

[0081] Bei besonders bevorzugten Ausgestaltungen werden keine Hinterklotzungen 44 eingesetzt, sondern die dann durchgängigen Füllleisten 68 dienen auch gleichzeitig als Hinterklotzung. So sind sowohl am unteren horizontalen Spalt 66, am oberen horizontalen Spalt 66 sowie an den vertikalen Spalten 66 auf jeder Seite jeweils durchgängige Füllleisten 68 eingesetzt, die vorzugsweise ohne Unterbrechungen einstückig durchlaufen.

[0082] Bei der besonders bevorzugten Ausgestaltung werden die Füllleisten 68 also als Ersatz für die bisherigen Hinterklotzungen 44 eingesetzt.

[0083] Vorteilhaft werden die Füllleisten 68 aus einem Sortiment oder einem Satz von unterschiedlich dicken Einzelfüllleisten 72 bis 76 hergestellt. Z.B. sind drei unterschiedliche Dicken von Einzelfüllleisten 72 bis 76 vorgesehen. In der Praxis haben Füllungen 10 und Rahmen 12 stets Toleranzen, so dass die Spaltabstände 78 in der Praxis nicht einheitlich sind. Daher ist ein Satz von Einzelfüllleisten 72, 74, 76 vorgesehen, um eine Auswahl zu haben und hieraus die Füllleiste 68 mit der dem Spaltabstand 78 entsprechenden Dicke bereitzustellen. Die Einzelfüllleisten 72, 74, 76 sind so ausgebildet, dass sie gut aufeinanderpassen und bei Aufeinanderlage möglichst wenig Angriffsfläche bieten.

[0084] Als Material für die Füllleiste 68 sowie für jede der Einzelfüllleisten 72, 74, 76 kommt insbesondere Kunststoff in Frage, der eine genügend große Härte aufweist. Elastomere, wie Gummi, sind demnach kaum geeignet. Alternativen sind Metalle oder Verbundmaterialien, wie beispielsweise auch faserverstärkte Kunststoffe. Die Einzelfüllleisten 72, 74, 76 können auch aus unterschiedlichen Materialien verbildet sein.

[0085] Durch das Ausfüllen des Spaltes 66 mit der Füllleiste 68 wird ein Hindernis für ein Werkzeug eines Einbrechers gebildet. An der zu sichernden Außenseite ist zunächst die integrierte Füllungshalteleiste 72, insbesondere aus Metall, vorgesehen. Wenn der Einbrecher hier einen Hebel ansetzen will, müsste er mit dem Hebel hinter die Füllung 10 kommen, um diese aus der integrierten Füllungshalteleiste 42 zu hebeln. Wenn der Spalt aber entsprechend mit einer Füllleiste 68, beispielsweise aus Hartkunststoff, ausgefüllt ist, wird hier kein Zugriff zugelassen, so dass es keinen Ansatzpunkt und keinen Hebelansatz gibt, um die Füllung 10 auszuhebeln.

[0086] Vorzugsweise füllt die Füllleiste 68 den Spalt 66 auf dessen gesamte Länge aus. An den Ecken muss die Ausfüllung jedoch nicht 100 %-ig sein. Wenn dort ein paar Millimeter Luft sind, ist dies kein Problem; es sollten aber nicht mehrere Zentimeter Luft vorhanden sein, um nicht an den Ecken eine Angriffsstelle zu bieten.

[0087] Demnach werden leichte Toleranzen von 2 bis 3 oder 4 mm kürzere Länge der Füllleiste 68 gegenüber dem Spalt 66 nicht zu einem Versagen des Systems führen.

[0088] Die Füllleisten 68 werden vorzugsweise an dem Rahmen 12 fixiert. Dies kann stoffschlüssig, insbesondere mittels Kleber oder Silikon oder dergleichen, sein oder auch formschlüssig, um die Füllleiste 68 gegen Verschieben oder Wegdrücken zu sichern.

[0089] In den dargestellten Ausführungsbeispielen werden Spalte 66 zwischen Hinterklotzungen 44 mit den Füllleisten 68 ausgefüllt. Es ist aber mehr bevorzugt, die Füllleisten 68 gleich anstelle der Hinterklotzungen 44 und dann durchgängig über die gesamte Spaltlänge 66 zwischen der Laibungsseite 52 des Rahmenholms 24 - auf dessen gesamter Länge - und der schmalen Stirnseite 46 der Füllung 10 einzusetzen.

[0090] Die hier dargestellte Technologie einer Füllung eines Spaltes 66 lässt sich auf unterschiedliche Türsysteme und Rahmensysteme anwenden.

[0091] Durch die sehr kostengünstigen Füllleisten 68 lassen sich aufwändige mechanische Sicherungen 48 ersetzen. Obwohl die Lösung mit den Füllleisten 68 sowohl in der Herstellung als auch in der Montage einfacher und kostengünstiger ist, lässt sich damit eine höhere Einbruchschutzklasse erzielen.

Bezugszeichenliste:



[0092] 
10
Füllung
12
Rahmen
14
Gebäudeabschlusselement
16
Gebäudeabschluss
18
Haustür
20
Seitenteil
22
Oberlicht
24
Rahmenholm
26
Haustürblatt
28
erstes Rohrprofil
30
zweites Rohrprofil
32
Verbindungsstege
34
Isolierglasscheibe
36
horizontalen Füllungshalteleisten
38
vertikalen Füllungshalteleisten
40
Gebäudeöffnung
42
integrierte Füllungshalteleiste
44
Hinterklotzung
46
schmale Stirnseite
48
mechanische Sicherung
50
Sicherungsstelle
52
Laibungsseite
54
erster Blechwinkel
56
zweiter Blechwinkel
58
Montageschraube
60
Blechschraube
62
vorstehende Schenkel
64
Dichtungsstreifen
66
Spalt
68
Füllleiste
70
Schrauben (für Füllungshalteleiste)
72
dickere Einzelfüllleiste
74
mittlere Einzelfüllleiste
76
dünnere Einzelfüllleiste
78
Spaltabstand
79
Klebstoff
80
äußere Breitseite
82
innere Breitseite
84
Endkante
86
Abstands- und Isolationsleiste
88
Schraube für Abstands- und Isolationsleiste
90
Anschlagelement
92
Ausnehmung
94
Vorsprünge
96
Innenseite
98
freie Endkante der entfernbaren Füllungshalteleiste
100
Luftspalt



Ansprüche

1. Gebäudeabschlusselement (14) zum Verschließen einer Gebäudeöffnung (40), umfassend einen Rahmen (12) und eine in dem Rahmen (12) gehaltene Füllung (10),
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Spalt (66), der zwischen einem Laibungsbereich des Rahmens (12) und einer schmalen Stirnseite (46) der Füllung (10) verbleibt, zur Verhinderung eines Werkzeugeingriffs durch eine Füllleiste (68) befüllt ist.
 
2. Gebäudeabschlusselement (14) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Füllleiste (68) eine Dicke aufweist, die maximal 1,5 mm, vorzugsweise maximal 1 mm, kleiner als der Spaltabstand (78) ist.
 
3. Gebäudeabschlusselement (14) nach einem der Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Füllleiste (68) eine Länge aufweist, die maximal 3 cm, vorzugsweise maximal 2 cm und mehr bevorzugt maximal 1 cm, geringer als die Länge des Spaltes (66) ist.
 
4. Gebäudeabschlusselement (14) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Füllleiste (68) eine Breite aufweist, die maximal 1,5 mm, vorzugsweise maximal 1 mm, kleiner als die Dicke der Füllung (10) und vorzugsweise größer ist als die Dicke der Füllung (10), so dass die Füllleiste (68) auf wenigstens einer Seite, vorzugsweise auf beiden Seiten, über die Füllung (10) hinaus aus dem Spalt (66) vorsteht.
 
5. Gebäudeabschlusselement (14) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Füllleiste (68) aus mehreren aufeinandergelegten Einzelleisten unterschiedlicher Dicke besteht.
 
6. Gebäudeabschlusselement (14) nach einem der Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Füllleiste (68) im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet ist.
 
7. Gebäudeabschlusselement (14) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Füllleiste (68) aus einem Material besteht, das ausgewählt ist aus der Gruppe von Materialien, die nicht-elastomeren Kunststoff, Metall, faserverstärkten Kunststoff oder Kombinationen der vorerwähnten Materialien umfasst.
 
8. Gebäudeabschlusselement (14) nach einem der voranstehenden Ansprüche, ausgebildet als Element aus der Gruppe, die ein Haustürblatt (26), ein Haustürseitenteil (20), ein Oberlicht (22), ein Fenster, eine Tür, ein Türseitenteil, ein Türoberteil, eine Festverglasung, eine Industrietür, eine Industrieverglasung und eine Gebäudetrennwand umfasst.
 
9. Gebäudeabschlusselement (14) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Füllleiste (68) stoffschlüssig und/oder formschlüssig mit dem Rahmen (12) verbunden ist.
 
10. Gebäudeabschlusselement (14) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Rahmen (12), insbesondere an einer Füllungshalteleiste (36, 38) desselben, ein Anschlagelement (90) für die Füllleiste (68) vorgesehen ist, gegen das eine im Wesentlichen parallel zu einer Breitseitenfläche des Gebäudeabschlusselements (14) verlaufende Endkante (84) der Füllleiste (68) unter Pressdruck anliegt.
 
11. Gebäudeabschlusselement (14) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine zu der Füllung (10) hin gerichtete Innenseite einer zum Montieren und Demontieren von einem Profilelement des Rahmens entfernbaren Füllungshalteleiste (36, 38) das Anschlagelement (90) bildet, wobei vorzugsweise die Breite der Füllleiste (68) 1,5 bis 5 mm kleiner als die Dicke des Rahmens (12) ist und wobei weiter vorzugsweise die Füllleiste (68) bis auf einen Luftspalt von 0,5 mm bis 3 mm die zwischen Füllungshalteleisten (36, 38) auf Höhe der Auflage der Füllung (10) auf dem Rahmen (12) vorgesehene Innenbreite des Rahmens (12) ausfüllt.
 
12. Verfahren zur Montage eines Gebäudeabschlusselements (14) in einer Gebäudeöffnung (40), umfassend:

Bereitstellen und Montieren eines Rahmens (12) im Bereich der Gebäudeöffnung (40),

Einsetzen einer Füllung (10) in den Rahmen (12),

Verfüllen wenigstens eines zwischen einer Laibungsseite (52) des Rahmens (12) und schmalen Stirnseiten (46) verbleibenden Spaltes (66) mittels einer Füllleiste (68), um zu verhindern, dass ein Werkzeug in den Spalt (66) eingreifen kann.


 
13. Verfahren nach Anspruch 12,
gekennzeichnet durch:

Bereitstellen eines Sortiments von unterschiedlich dicken Einzelfüllleisten (72, 74, 76) und Aufeinanderlegen mehrerer Einzelfüllleisten (72, 74, 76) derart, dass die Füllleiste (68) mit einer Dicke gebildet wird, die maximal 1,5 mm, vorzugsweise maximal 1 mm, kleiner als der Spaltabstand (78) ist.


 
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13,
gekennzeichnet durch
Bereitstellen der Füllleiste (68) mit einer Länge, die maximal 2 cm, vorzugsweise maximal 1 cm, kleiner als die Länge des Spaltes (66) ist.
 
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
gekennzeichnet durch
Anpressen eines Anschlagelements (90) des Rahmenelements gegen eine im Wesentlichen parallel zu einer Breitseitenebene des Gebäudeabschlusselements (14) verlaufende Endkante (84) der Füllleiste (68).
 




Zeichnung


























































Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Nicht-Patentliteratur