[0001] Die Erfindung betrifft ein Magnetventil für ein Kraftstoffeinspritzsystem einer Brennkraftmaschine,
sowie eine Kraftstoffhochdruckpumpe, die ein solches Magnetventil aufweist.
[0002] In Kraftstoffeinspritzsystemen in Brennkraftmaschinen wird ein Kraftstoff gewöhnlich
mit einem hohen Druck beaufschlagt, wobei der Druck beispielsweise bei Benzin-Brennkraftmaschinen
in einem Bereich von 150 bar bis 400 bar und bei Diesel-Brennkraftmaschinen in einem
Bereich von 1500 bar bis 2500 bar liegt. Je höher der Druck, der in dem jeweiligen
Kraftstoff erzeugt werden kann, desto geringer sind Emissionen, die während der Verbrennung
des Kraftstoffes in einer Brennkammer entstehen, was insbesondere vor dem Hintergrund
vorteilhaft ist, dass eine Verringerung von Emissionen immer stärker gewünscht wird.
[0003] In dem Kraftstoffeinspritzsystem können an verschiedenen Positionen des Weges, den
der Kraftstoff von einem Tank zu der jeweiligen Brennkammer der Brennkraftmaschine
nimmt, Ventilanordnungen vorgesehen sein, beispielsweise als Volumenstromregelventile,
die beispielsweise bei Benzinkraftstoffhochdruckpumpen, welche als Hubkolbenpumpe
ausgeführt sind, verwendet werden, und den Fördergrad des Kraftstoffs durch die Kraftstoffhochdruckpumpe
durch gezielte Variation des Schließ- bzw. Öffnungszeitpunktes relativ zu einer Position
des Hubkolbens der Kraftstoffhochdruckpumpe zu variieren. Diese Volumenstromregelventile
sind häufig als Magnetventile ausgebildet und weisen einen Ventilsitz und ein beweglich
gelagertes Schließelement auf. Das Schließelement wird dabei über einen Aktuatorbereich
bewegt, der einen beweglichen Anker umfasst, welcher mittels elektromagnetischer Kräfte
relativ zu einem Polstück bewegt werden kann. Durch die Position des Ankers kann mindestens
eine der Stellungen des Magnetventiles (geöffnet oder geschlossen) für einen gewissen
Zeitraum aktiv herbeigeführt bzw. aufrechterhalten werden.
[0004] Damit der Anker mittels elektromagnetischer Kraft bewegt werden kann, umfasst der
Anker einen ferromagnetischen Werkstoff bzw. besteht vollständig aus einem solchen
Werkstoff, und besitzt eine Masse, welche den Trägheitsgesetzen unterliegt. Aufgrund
dieser Tatsache erfolgt ein Schalten des Ventils mit einem gewissen Zeitversatz bezogen
auf den Beginn der Ansteuerung des Magnetventils. Es ist wünschenswert, diesen Zeitversatz
auf ein Minimum zu reduzieren, um eine gute Regelbarkeit, insbesondere bei hohen Hubfrequenzen,
zu erzielen. Des Weiteren schlägt der Anker oft in mindestens einer Endlage in andere
Bauteile ein. Abhängig vom Impuls, der über die Geschwindigkeit direkt mit der Masse
des Ankers verknüpft ist, werden beim Auftreffen des Ankers mechanische Schwingungen
erzeugt, welche einerseits zu Materialverschleiß, aber andererseits auch zu ungewünschter
Abstrahlung von Körperschall führen. Es ist daher erstrebenswert, die bewegten Massen
durch konstruktive Maßnahmen möglichst gering zu halten.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Ankermasse in einem Magnetventil für ein
Kraftstoffeinspritzsystem zu reduzieren.
[0006] Diese Aufgabe wird mit einem Magnetventil mit der Merkmalskombination des Anspruches
1 gelöst.
[0007] Eine Kraftstoffhochdruckpumpe in einem Kraftstoffeinspritzsystem, die ein solches
Magnetventil aufweist, ist Gegenstand des nebengeordneten Anspruches.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0009] Ein Magnetventil für ein Kraftstoffeinspritzsystem weist einen Ventilbereich mit
einem Schließelement und einem Ventilsitz auf, die zum Schließen des Magnetventils
zusammenwirken. Weiter umfasst das Magnetventil einen Aktuatorbereich mit einem Steuerstift
zum Bewegen des Schließelementes entlang einer Bewegungsachse in eine Öffnungs- oder
Schließposition. Der Aktuatorbereich weist ein feststehendes Polstück mit einer in
dem Polstück angeordneten Polstückbohrung und einen relativ zu dem Polstück entlang
der Bewegungsachse beweglichen Tauchanker auf, der berührungslos zu dem Polstück mit
einem Polstückende in der Polstückbohrung angeordnet ist. Der Tauchanker bildet dabei
den Steuerstift.
[0010] Bislang war es bekannt, dass der Anker als beweglicher Block ausgebildet ist, der
mit dem Steuerstift verbunden oder anderweitig gekoppelt ist, wobei der Steuerstift
wiederum auf das Schließelement des Magnetventiles wirkt. Der blockförmige Anker hat
dabei eine im Vergleich zu dem Steuerstift sehr große Masse, wobei sehr hohe Magnetkräfte
nötig sind, um bei dieser hohen Masse die geforderten Schaltzeiten des Magnetventils
einzuhalten.
[0011] Daher wird nun vorgeschlagen, den Anker nicht als blockförmiges Element auszuführen,
sondern als einen Tauchanker. Um weiter Masse einzusparen, bildet dieser Tauchanker
gleichzeitig den Steuerstift, der das Schließelement entlang der Bewegungsachse bewegt.
Somit ist der Steuerstift gleichzeitig der Tauchanker. Durch die Ausführung des Ankers
nach dem Tauchankerprinzip, wobei der Tauchanker gleichzeitig den Steuerstift bildet,
können die bewegten Massen auf ein Minimum reduziert werden. Aufgrund der geringeren
bewegten Massen können die Impulse beim Anschlagen in einer Endlage verringert werden,
was zu einer geringeren Geräuschentwicklung führt und auch gleichzeitig die Materialbelastung
senkt. Außerdem können aufgrund der verringerten zu bewegenden Massen niedrigere Schaltzeiten
erreicht werden.
[0012] Vorteilhaft weist der Ventilbereich eine Ventilsitzplatte auf, die den Ventilsitz
bildet. Das Schließelement ist dabei als Plättchen ausgebildet, das in der Schließposition
des Magnetventiles auf der Ventilsitzplatte aufliegt. Das Polstück und das Plättchen
sind dabei insbesondere auf gegenüberliegenden Seiten der Ventilsitzplatte angeordnet.
[0013] Eine solche Ausgestaltung des Magnetventils ist besonders vorteilhaft, wenn das Magnetventil
als stromlos offenes Magnetventil betrieben werden soll, bei dem das Schließelement
im unbestromten Zustand vorteilhaft nicht auf dem Ventilsitz bzw. der Ventilsitzplatte
aufliegt, sondern von dieser weggehalten wird. Ist das Schließelement zusätzlich als
leichtes Plättchen ausgebildet, kann auch hier vorteilhaft der Impuls beim Berühren
des Plättchens mit dem Ventilsitz deutlich verringert werden im Vergleich zu einem
Schließelement mit größerer Masse wie beispielsweise einem Kugelventil oder einem
Pilzventil.
[0014] Ist der Tauchanker vorteilhaft als zylindrischer Stift ausgebildet, der mit einem
Ventilsitzplattenende berührungslos die Ventilsitzplatte durchdringt, kann er vorteilhaft
durch einfache Berührung das Schließelement, beispielsweise in Form des Plättchens,
von dem Ventilsitz wegdrücken, und muss dazu nicht mit dem Schließelement fest verbunden
sein. Dadurch verringert sich wiederum die Masse sowohl des Schließelementes als auch
des Tauchankers, da die beiden Elemente keine feste Verbindung zueinander aufweisen.
[0015] Vorteilhaft ist das als Plättchen ausgebildete Schließelement fest mit der Ventilsitzplatte
verbunden und nur bereichsweise flexibel ausgestaltet, sodass es Ventilöffnungen freigibt,
wenn es von dem Tauchanker betätigt wird. Dadurch kann ein Verschieben des Plättchens
aus seiner Position verhindert werden.
[0016] Vorteilhaft ist an dem Tauchanker ein Anschlag zum Begrenzen des Bewegungsweges des
Tauchankers entlang der Bewegungsachse ausgebildet. Dadurch kann vorteilhaft die Bewegung
des Tauchankers in einer Richtung begrenzt werden.
[0017] Es kann dabei ein einziger Anschlag in einer Bewegungsrichtung des Tauchankers vorgesehen
sein, es können jedoch auch mehrere Anschläge vorgesehen sein, die zwei gegenüberliegende
Endlagen des Tauchankers definieren.
[0018] In einer beispielhaften Ausführungsform ist dabei der Anschlag an einem Polstückende
des Tauchankers zum Zusammenwirken mit dem Polstück ausgebildet. Das bedeutet, das
Ende des Tauchankers, das zu dem Polstück hin gerichtet angeordnet ist, weist den
Anschlag auf.
[0019] In einer alternativen Ausgestaltung kann der Anschlag aber auch gegenüberliegend
an einem Ventilsitzplattenende des Tauchankers ausgebildet sein und so mit der Ventilsitzplatte
zusammenwirken, um den Bewegungsweg des Tauchankers zu begrenzen.
[0020] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist es möglich, den Anschlag gar nicht
am Tauchanker selbst vorzusehen, sondern getrennt von diesem, beispielsweise in der
Polstückbohrung in Form eines Anschlagstiftes, der den Bewegungsweg des Tauchankers
in der Polstückbohrung begrenzt.
[0021] Vorzugsweise ist eine Rückstellfeder vorgesehen, um den Tauchanker in eine Ausgangsposition
vorzuspannen. Beispielsweise ist die Ausgangsposition dabei eine Öffnungsposition
des Magnetventils, in der der Tauchanker das Schließelement von dem Ventil sitz weghält.
[0022] Die Magnetkräfte des Aktuatorbereiches wirken dann gerade so stark, um die Federkraft
der Rückstellfeder zu überdrücken und beispielsweise den Tauchanker in eine Position
zu ziehen, in der das Schließelement auf den Ventilsitz zurückkehrt.
[0023] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Rückstellfeder innerhalb der Polstückbohrung
angeordnet. Mit einer solchen Ausgestaltung ist es möglich, Bauraum doppelt zu nutzen,
nämlich einerseits als Polstückbohrung, in die der Tauchanker eintaucht, aber andererseits
auch als Bauraum für die Rückstellfeder selbst.
[0024] In einer alternativen Ausgestaltung ist die Rückstellfeder außerhalb der Polstückbohrung
angeordnet und stützt sich beispielsweise auf einem Anschlag an dem Tauchanker und
an dem Polstück ab. Bei einer solchen Anordnung ist es möglich, eine größere Feder
mit einer stärkeren Federkraft zu verwenden.
[0025] Wenn in einer bevorzugten Ausführungsform der Anschlag nicht direkt am Tauchanker
ausgebildet ist, sondern als Anschlagstift innerhalb der Polstückbohrung, ist es bevorzugt,
wenn die Rückstellfeder um den Anschlagstift herum angeordnet ist, um so Bauraum einzusparen.
[0026] In einer Ausführungsform, in der die Rückstellfeder außerhalb der Polstückbohrung
angeordnet ist, kann der Anschlag auch derart an dem Tauchanker angeordnet sein, dass
er sich weder an dem Polstückende des Tauchankers noch an dem Ventilsitzplattenende
des Tauchankers befindet, sondern mittig dazwischen. In diesem Fall stützt sich die
Feder derart an dem Polstück und dem Anschlag ab, dass der Anschlag im Betrieb in
keinem Betriebspunkt in Kontakt kommt mit dem Polstück.
[0027] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Magnetventil als Volumenstromregelventil
ausgebildet.
[0028] Eine Kraftstoffhochdruckpumpe für ein Kraftstoffeinspritzsystem einer Brennkraftmaschine
weist vorzugsweise ein oben beschriebenes Magnetventil auf.
[0029] Beispielsweise kann ein solches Magnetventil als Volumenstromregelventil, insbesondere
als Einlassventil der Kraftstoffhochdruckpumpe ausgebildet sein.
[0030] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Übersichtsdarstellung eines Kraftstoffeinspritzsystems mit einer
Kraftstoffhochdruckpumpe, an der als Einlassventil ein Magnetventil angeordnet ist;
- Fig. 2
- eine schematische Schnittdarstellung durch das Magnetventil aus Fig. 1 in einer ersten
Ausführungsform;
- Fig. 3
- eine schematische Schnittdarstellung durch das Magnetventil aus Fig. 1 in zweiten
ersten Ausführungsform;
- Fig. 4
- eine schematische Schnittdarstellung durch das Magnetventil aus Fig. 1 in dritten
ersten Ausführungsform;
- Fig. 5
- eine schematische Schnittdarstellung durch das Magnetventil aus Fig. 1 in einer vierten
Ausführungsform;
- Fig. 6
- eine schematische Schnittdarstellung durch das Magnetventil aus Fig. 1 in einer fünften
Ausführungsform; und
- Fig. 7
- eine schematische Schnittdarstellung durch das Magnetventil aus Fig. 1 in einer sechsten
Ausführungsform.
[0031] Fig. 1 zeigt eine schematische Übersichtsdarstellung eines Kraftstoffeinspritzsystems
10 einer Brennkraftmaschine, das einen Kraftstoff 12 aus einem Tank 14 über eine Vorförderpumpe
16, eine Kraftstoffhochdruckpumpe 18 und einen Kraftstoffhochdruckspeicher 20 zu Injektoren
22 fördert, die den Kraftstoff 12 dann in Brennräume der Brennkraftmaschine einspritzen.
[0032] Der Kraftstoff 12 wird über ein Einlassventil 24 in die Kraftstoffhochdruckpumpe
18 eingebracht, über ein Auslassventil 26 mit Druck beaufschlagt aus der Kraftstoffhochdruckpumpe
18 herausgelassen, und dem Kraftstoffhochdruckspeicher 20 zugeführt.
[0033] Das Einlassventil 24 ist als Magnetventil 28, insbesondere als Volumenstromregelventil
30, ausgebildet, und kann somit den Fördergrad an Kraftstoff 12 in der Kraftstoffhochdruckpumpe
18 durch gezielte Variation eines Schließ- bzw. Öffnungszeitpunktes aktiv regeln.
[0034] Das Magnetventil 28 ist in größerem Detail jeweils in einer schematischen Schnittdarstellung
in verschiedenen Ausführungsformen in den Fig. 2 bis Fig. 7 gezeigt.
[0035] Im Folgenden wird zunächst auf Fig. 2 Bezug genommen.
[0036] Das Magnetventil 28 weist einen Ventilbereich 32 mit einem Schließelement 34 und
einem Ventilsitz 36, sowie einen Aktuatorbereich 38 auf, der dafür sorgt, dass das
Schließelement 34 entlang einer Bewegungsachse 40 bewegt werden kann.
[0037] Hierzu umfasst der Aktuatorbereich 38 einen Steuerstift 42, der mit dem Schließelement
34 gekoppelt ist. In der vorliegenden Ausführungsform geschieht diese Kopplung ohne
eine feste Verbindung, sodass der Steuerstift 42 das Schließelement 34 nur berührt,
wenn das Schließelement 34 bewegt werden soll.
[0038] Der Steuerstift 42 wird dadurch entlang der Bewegungsachse 40 bewegt, dass er mit
einem feststehenden Polstück 44 wechselwirkt, wenn eine Spule 46 ein Magnetfeld in
dem Aktuatorbereich 38 induziert. Der Steuerstift 42 ist dabei gleichzeitig als Tauchanker
48 ausgebildet, und taucht in eine zentral in dem Polstück 44 angeordnete Polstückbohrung
50 ein. Durch magnetische Wechselwirkung des Tauchankers 48 und des Polstückes 44
bewegt sich der Tauchanker 48 dann entlang der Bewegungsachse 40.
[0039] In allen in Fig. 2 bis Fig. 7 gezeigten Ausführungsformen ist das Schließelement
34 als Plättchen 52 ausgebildet und ist bezüglich einer Ventilsitzplatte 54, an der
der Ventilsitz 36 gebildet ist, gegenüberliegend zu dem Polstück 44 angeordnet. Der
Steuerstift 42, der gleichzeitig den Tauchanker 48 bildet, ist als zylindrischer Stift
ausgebildet und taucht mit einem Polstückende 56, das zu dem Polstück 44 gerichtet
angeordnet ist, in die Polstückbohrung 50 ein. Er durchgreift gleichzeitig mit einem
Ventilsitzplattenende 58 eine Durchgangsöffnung 60 in der Ventilsitzplatte 54, um
so in Kontakt mit dem Schließelement 34 kommen zu können.
[0040] Der Aktuatorbereich 38 weist weiter eine Rückstellfeder 62 auf, die den Steuerstift
42 in eine Ausgangsposition vorspannt, wobei in sämtlichen gezeigten Ausführungsformen
die Ausgangsposition eine Öffnungsposition des Magnetventiles 28 ist. Somit ist das
Magnetventil 28 in den vorliegenden Ausführungsformen als stromlos geöffnetes Magnetventil
28 ausgebildet. Es ist jedoch auch denkbar, das Magnetventil 28 als stromlos geschlossenes
Magnetventil 28 auszubilden, wobei die Ausgangsposition des Steuerstiftes 42 dann
so ist, dass das Plättchen 52 auf der Ventilsitzplatte 54 aufliegt.
[0041] Es ist auch denkbar, andere Ventilformen im Ventilbereich 32 vorzusehen, das heißt
statt des Plättchens 52 ein Kugelventil oder andere Formen, und dass das Schließelement
34 auch nicht gegenüberliegend des Polstückes 44 bezüglich der Ventilsitzplatte 54
angeordnet ist, sondern auf der gleichen Seite.
[0042] Bei bekannten Magnetventilen 28 in Kraftstoffeinspritzsystemen 10 werden normalerweise
keine Tauchanker 48 verwendet, sondern der Anker ist als Blockelement gebildet und
mit dem Steuerstift 42 gekoppelt.
[0043] Vorliegend wird jedoch nun vorgeschlagen, die Funktionen des Steuerstiftes 42 und
des normalerweise vorgesehenen blockförmigen Ankers in Form eines Tauchankers 48 zu
vereinen, um so Masse insbesondere an dem nun nicht mehr vorhandenen gesondert vorgesehenen
Anker einzusparen.
[0044] Insgesamt ergibt sich dabei eine geringere bewegte Masse, was dazu führt, dass Impulse
beim Anschlagen in einer Endlage verringert werden, was zu einer geringeren Geräuschentwicklung
führt. Zusätzlich hat dies den Vorteil, dass die Spule 46 bzw. der zugehörige Elektromagnet
und auch gegebenenfalls die Rückstellfeder 62 aufgrund der geringeren wirkenden Kräfte
kleiner und somit kostengünstiger ausgelegt werden können, da geringere Kräfte zur
Beschleunigung nötig sind. Weiter können niedrigere Schaltzeiten als bisher erreicht
werden.
[0045] Die Fig. 3 bis Fig. 7 zeigen Variationen des mit Bezug auf Fig. 2 beschriebene Magnetventils
28 in der ersten Ausführungsform, wobei im Folgenden jeweils nur die Unterschiede
beschrieben werden sollen.
[0046] Fig. 3 zeigt eine schematische Schnittdarstellung einer zweiten Ausführungsform des
Magnetventiles 28, wobei im Gegensatz zu der ersten Ausführungsform nun ein Anschlag
64 vorgesehen ist, der an dem Tauchanker 48 ausgebildet ist und sich insbesondere
an dem Ventilsitzplattenende 58 des Tauchankers 48 befindet. Dieser Anschlag 64 begrenzt
den Bewegungsweg des Tauchankers 48 in Richtung der Öffnungsposition, in der das Plättchen
52 von dem Ventilsitz 36 weggedrückt wird.
[0047] Fig. 4 zeigt eine schematisch Schnittdarstellung einer dritten Ausführungsform des
Magnetventiles 28, bei dem der Anschlag 64 nicht an dem Tauchanker 48 selbst ausgebildet
ist, sondern getrennt von dem Tauchanker 48 in der Polstückbohrung 50 angeordnet ist,
und zwar innerhalb der Rückstellfeder 62, die sich in der Polstückbohrung 50 befindet.
Der Anschlag 64 ist hier als ein Anschlagstift 66 gebildet.
[0048] Fig. 5 zeigt eine schematische Schnittdarstellung einer vierten Ausführungsform des
Magnetventiles 28, die der zweiten Ausführungsform in Fig. 3 entspricht, wobei lediglich
der Anschlag 64 nicht, wie in Fig. 3 gezeigt, an dem Ventilsitzplattenende 58, sondern
an dem Polstückende 56 des Tauchankers 48 ausgebildet ist. Das bedeutet, hier wird
der Bewegungsweg des Tauchankers 48 in Richtung auf die Schließposition des Magnetventiles
28 begrenzt, indem eine Wechselwirkung zwischen Polstück 44 und Anschlag 64 stattfindet.
[0049] Fig. 6 zeigt eine schematische Schnittdarstellung einer fünften Ausführungsform des
Magnetventiles 28, bei der nicht, wie in den ersten vier Ausführungsformen, die Rückstellfeder
62 innerhalb der Polstückbohrung 50 angeordnet ist, sondern außerhalb der Polstückbohrung
50, und sich einerseits auf dem Anschlag 64 und andererseits auf dem Polstück 44 abstützt.
[0050] Fig. 7 zeigt eine schematische Schnittdarstellung einer sechsten Ausführungsform,
die der Ausführungsform in Fig. 6 entspricht, wobei lediglich der Anschlag 64 sich
nicht an einem Ende, nämlich dem Ventilsitzplattenende 58 des Tauchankers 48, befindet,
sondern mittig, sodass der Anschlag 64 weder in Kontakt mit der Ventilsitzplatte 54
noch mit dem Polstück 44 kommt, sondern lediglich über die Rückstellfeder 62 zur Wegbegrenzung
mit dem Polstück 44 gekoppelt ist.
1. Magnetventil (28) für ein Kraftstoffeinspritzsystem (10), aufweisend
- einen Ventilbereich (32) mit einem Schließelement (34) und einem Ventilsitz (36),
die zum Schließen des Magnetventils (28) zusammenwirken; und
- einen Aktuatorbereich (38) mit einem Steuerstift (42) zum Bewegen des Schließelements
(34) entlang einer Bewegungsachse (40) in eine Öffnungs- oder Schließposition,
wobei der Aktuatorbereich (38) ein feststehendes Polstück (44) mit einer in dem Polstück
(44) angeordneten Polstückbohrung (50) und einen relativ zu dem Polstück (44) entlang
der Bewegungsachse (40) beweglichen Tauchanker (48) aufweist, der berührungslos zu
dem Polstück (44) mit einem Polstückende (56) in der Polstückbohrung (50) angeordnet
ist,
wobei der Tauchanker (48) den Steuerstift (42) bildet.
2. Magnetventil (28) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilbereich (32) eine Ventilsitzplatte (54), die den Ventilsitz (36) bildet,
aufweist, wobei das Schließelement (34) als Plättchen (52) ausgebildet ist, das in
der Schließposition des Magnetventils (28) auf der Ventilsitzplatte (54) aufliegt,
wobei das Polstück (44) und das Plättchen (52) insbesondere auf gegenüberliegenden
Seiten der Ventilsitzplatte (54) angeordnet sind.
3. Magnetventil (28) nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Tauchanker (48) als zylindrischer Stift ausgebildet ist, der mit einem Ventilsitzplattenende
(58) berührungslos die Ventilsitzplatte (54) durchdringt.
4. Magnetventil (28) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass an dem Tauchanker (48) ein Anschlag (64) zum Begrenzen des Bewegungsweges des Tauchankers
(48) entlang der Bewegungsachse (40) ausgebildet ist.
5. Magnetventil (28) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (64) an einem Polstückende (56) des Tauchankers (48) zum Zusammenwirken
mit dem Polstück (44) ausgebildet ist oder dass der Anschlag (64) an einem Ventilsitzplattenende
(58) des Tauchankers (48) zum Zusammenwirken mit der Ventilsitzplatte (54) ausgebildet
ist.
6. Magnetventil (28) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Polstückbohrung (50) ein Anschlagsstift (66) zum Begrenzen des Bewegungsweges
des Tauchankers (48) entlang der Bewegungsachse (40) angeordnet ist.
7. Magnetventil (28) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Rückstellfeder (62) vorgesehen ist, um den Tauchanker (48) in eine Ausgangsposition
vorzuspannen, wobei die Ausgangsposition vorzugsweise eine Öffnungsposition des Magnetventils
(28) ist, in der der Tauchanker (48) das Schließelement (34) von dem Ventilsitz (36)
weg hält.
8. Magnetventil (28) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstellfeder (62) innerhalb der Polstückbohrung (50) angeordnet ist oder dass
die Rückstellfeder (62) außerhalb der Polstückbohrung (50) angeordnet ist und sich
auf dem Anschlag (64) und an dem Polstück (44) abstützt.
9. Magnetventil (28) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das Magnetventil (28) als Volumenstromregelventil (30) ausgebildet ist.
10. Kraftstoffhochdruckpumpe (18) für ein Kraftstoffeinspritzsystem (10) einer Brennkraftmaschine,
aufweisend ein Magnetventil (28) nach einem der Ansprüche 1 bis 8.