[0001] Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisches Schaltventil für ein Kraftstoffeinspritzsystem
einer Brennkraftmaschine, sowie eine Kraftstoffhochdruckpumpe, die ein solches elektromagnetisches
Schaltventil aufweist.
[0002] Kraftstoffhochdruckpumpen in Kraftstoffeinspritzsystemen in Brennkraftmaschinen werden
dazu verwendet, einen Kraftstoff mit einem hohen Druck zu beaufschlagen, wobei der
Druck beispielsweise bei Benzin-Brennkraftmaschinen in einem Bereich von 150 bar bis
400 bar und bei Diesel-Brennkraftmaschinen in einem Bereich von 1500 bar bis 2500
bar liegt. Je höher der Druck, der in dem jeweiligen Kraftstoff erzeugt werden kann,
desto geringer sind Emissionen, die während der Verbrennung des Kraftstoffes in einer
Brennkammer entstehen, was insbesondere vor dem Hintergrund vorteilhaft ist, dass
eine Verringerung von Emissionen immer stärker gewünscht wird.
[0003] In dem Kraftstoffeinspritzsystem können an verschiedenen Positionen des Weges, den
der Kraftstoff von einem Tank zu der jeweiligen Brennkammer nimmt, Ventilanordnungen
vorgesehen sein, beispielsweise als Einlassventil an einer Kraftstoffhochdruckpumpe,
die den Kraftstoff mit Druck beaufschlagt, aber auch beispielsweise als Entlastungsventil
an verschiedensten Positionen des Kraftstoffeinspritzsystems, beispielsweise an einem
Common-Rail, das den druckbeaufschlagten Kraftstoff vor der Einspritzung in die Brennkammer
speichert.
[0004] Häufig werden hierzu schnellschaltende Magnetventile zur Volumenstrom- und/oder Druckregelung
eingesetzt. Solche elektromagnetischen Schaltventile weisen einen Ventilbereich auf,
der die Ventilfunktion übernimmt, und der ein Schließelement und einen Ventilsitz
umfasst, die zum Schließen des Schaltventils zusammenwirken. Weiter umfasst ein solches
Schaltventil einen Aktuatorbereich, der durch eine elektromagnetische Anregung das
Schließelement bewegt, um es vom Ventilsitz abzuheben bzw. auf den Ventilsitz zu drücken.
Um das Schließelement bewegen zu können, weist dieser Aktuatorbereich entsprechend
bewegliche Elemente auf, die am Ende der Bewegung in ihre jeweilige Endlage einschlagen.
Dabei wird ein Impuls induziert, der insbesondere über benachbarte Bauteile weitergeleitet
und als Schall von diesen abgestrahlt wird. Der Schall wird dann als Lärm wahrgenommen.
[0005] Bisher wurde diesem Problem begegnet, indem ein Bestromungsprofil des elektromagnetischen
Schaltventiles derart angepasst wurde, dass ein minimaler Impuls der sich bewegenden
Elemente auf die Elemente, in denen sie einschlagen, entsteht, wobei gleichzeitig
eine notwendig zu erreichende Funktion des Schaltventiles erhalten bleibt. Dies macht
jedoch einen Eingriff in die Software bzw. die Ansteuerung des elektromagnetischen
Schaltventiles erforderlich.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein elektromagnetisches Schaltventil bereitzustellen,
bei dem eine Schallabstrahlung unter Anpassung von Bauteilen des Schaltventiles auf
ein Minimum reduziert werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird mit einem elektromagnetischen Schaltventil mit der Merkmalskombination
des Anspruches 1 gelöst.
[0008] Eine Kraftstoffhochdruckpumpe, die ein solches elektromagnetisches Schaltventil aufweist,
ist Gegenstand des nebengeordneten Anspruchs.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0010] Ein elektromagnetisches Schaltventil für ein Kraftstoffeinspritzsystem einer Brennkraftmaschine
weist einen Ventilbereich mit einem Schließelement und mit einem Ventilsitz, die zum
Schließen des Schaltventiles zusammenwirken, auf. Weiter umfasst das elektromagnetische
Schaltventil einen Aktuatorbereich zum Bewegen des Schließelementes entlang einer
Bewegungsachse in einen Schließ- oder Öffnungsposition, wobei der Aktuatorbereich
zumindest teilweise in einer Hülse aufgenommen ist. Die Hülse weist einen senkrecht
zu der Bewegungsachse angeordneten stirnseitigen Wandbereich auf. Der stirnseitige
Wandbereich weist wenigstens eine Ausbuchtung auf.
[0011] Eine solche Hülse, die Elemente des Aktuatorbereiches aufnimmt, wirkt als eine Art
Lautsprecher, wenn im Inneren der Hülse Elemente ineinanderschlagen. Dadurch werden
Schallwellen besonders verstärkt von der Hülse abgestrahlt. Daher wird nun vorgeschlagen,
in der Hülse eine Ausbuchtung vorzusehen, um eine Schallemission zu reduzieren, da
der Schall durch die geometrische Verformung des stirnseitigen Wandbereiches der Hülse
weniger stark von der Hülse weitergeleitet werden kann.
[0012] Vorzugsweise ist die Ausbuchtung als konvexe Ausbuchtung ausgebildet, d.h. die Ausbuchtung
ist nach außen von einem Innenbereich der Hülse weg orientiert ausgebildet.
[0013] Alternativ ist es auch möglich, die Ausbuchtung als konkave Ausbuchtung auszubilden,
wobei die Ausbuchtung zu einem Innenbereich der Hülse hin gerichtet ausgeformt ist.
[0014] In beiden Ausführungsformen weist die Ausbuchtung insbesondere eine Kugelkalottenform
auf, da eine solche Form besonders einfach herzustellen ist.
[0015] Es ist jedoch auch denkbar, mehrere Ausbuchtungen an dem stirnseitigen Wandbereich
der Hülse vorzusehen, um eine noch stärkere Dämpfung der Schallemission von der Hülse
her zu erreichen.
[0016] Vorzugsweise ist die Ausbuchtung symmetrisch um eine Mittellängsachse der Hülse ausgebildet,
wobei die Ausbuchtung an dem stirnseitigen Wandbereich insbesondere zentral an der
Mittellängsachse angeordnet ist.
[0017] Sind beispielsweise mehrere Ausbuchtungen an dem stirnseitigen Wandbereich ausgebildet,
ist es möglich, diese ringförmig um die Mittellängsachse vorzusehen.
[0018] In einer alternativen Ausgestaltung ist es jedoch auch möglich, auch mehrere Ausbuchtungen
wellenförmig über die Fläche des stirnseitigen Wandbereiches verteilt anzuordnen.
[0019] Vorzugsweise weist der stirnseitige Wandbereich benachbart zu der Ausbuchtung einen
flachen, senkrecht zu der Bewegungsachse angeordneten Plateaubereich auf. Ein solcher
Plateaubereich ist vorteilhaft, da er die Hülse im stirnseitigen Wandbereich stabilisiert.
[0020] Vorzugsweise weist der Aktuatorbereich ein feststehendes Polstück und einen entlang
der Bewegungsachse beweglichen Anker auf, die gemeinsam in der Hülse aufgenommen sind.
[0021] Dabei ist eines der beiden, Polstück oder Anker, direkt benachbart zu dem stirnseitigen
Wandbereich angeordnet. Die Hülse ist demgemäß ähnlich einer Kappe geformt, die Anker
und Polstück aufnimmt, und zwar derart, dass Anker und Polstück entlang der Bewegungsachse
hintereinander in der Kappe angeordnet sind.
[0022] Vorzugsweise ist zwischen dem Element, Polstück oder Anker, das direkt benachbart
zu dem stirnseitigen Wandbereich in der Hülse angeordnet ist, ein Zwischenraum ausgebildet,
um einen Abstand zwischen dem Polstück bzw. dem Anker und dem stirnseitigen Wandbereich
zu bilden. Dadurch sind Polstück bzw. Anker und der stirnseitige Wandbereich ohne
Kontakt zueinander und somit entkoppelt angeordnet, wodurch eine weitere Schallreduktion
erreicht werden kann.
[0023] Besonders bevorzugt ist der Zwischenraum mit einem Schalldämpfungsmaterial gefüllt,
wodurch vorteilhaft eine weitere Reduzierung der Schallabstrahlung und somit eine
Reduktion des Schallpegels erreicht werden kann.
[0024] Vorzugsweise weist der Aktuatorbereich eine Spule auf, die um die Hülse herum an
einem sich parallel zu der Bewegungsachse erstreckenden Wandbereich der Hülse angeordnet
ist. Die Kappe ist daher vorteilhaft so geformt, dass sich die Spule leicht darüber
schieben lässt und die Spule durch die Hülse in Position gehalten werden kann.
[0025] Eine Kraftstoffhochdruckpumpe für ein Kraftstoffeinspritzsystem einer Brennkraftmaschine
weist ein oben beschriebenes elektromagnetisches Schaltventil auf, wobei ein Ventilbereich
des elektromagnetischen Schaltventils in einer Gehäusebohrung der Kraftstoffhochdruckpumpe
angeordnet ist, wobei eine Hülse, die einen Aktuatorbereich des elektromagnetischen
Schaltventils zumindest teilweise aufnimmt, in der Gehäusebohrung befestigt ist und
einen stirnseitigen Wandbereich aufweist, der in eine Umgebung der Kraftstoffhochdruckpumpe
hervorsteht.
[0026] Die Hülse wirkt insbesondere dann als Lautsprecher, wenn sie nicht abgeschirmt ist,
sondern in eine Umgebung hervorsteht, so dass ein Impuls, der innerhalb der Hülse
entsteht, als Schall von der Hülse als Lautsprecher nach außen abgestrahlt wird.
[0027] Daher ist es besonders vorteilhaft, wenn eine solche Hülse, die in eine Umgebung
der Kraftstoffhochdruckpumpe hervorsteht, eine geometrische Verformung wie oben beschrieben
an dem stirnseitigen Wandbereich aufweist, der normalerweise als Lautsprecher funktionieren
würde. So kann eine Geräuschentwicklung der Kraftstoffhochdruckpumpe insgesamt verringert
werden.
[0028] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Übersichtsdarstellung eines Kraftstoffeinspritzsystems einer Brennkraftmaschine,
das an verschiedenen Positionen ein elektromagnetisches Schaltventil aufweisen kann;
- Fig. 2
- eine Längsschnittdarstellung einer Kraftstoffhochdruckpumpe in dem Kraftstoffeinspritzsystem
aus Fig. 1, die ein elektromagnetisches Schaltventil als Einlassventil aufweist;
- Fig. 3
- eine Längsschnittdarstellung durch eine erste Ausführungsform des elektromagnetischen
Schaltventiles, das in Fig. 1 bzw. Fig. 2 gezeigt ist, und das eine Hülse aufweist;
- Fig. 4
- eine perspektivische Darstellung der Hülse aus Fig. 3;
- Fig. 5
- eine Längsschnittdarstellung durch eine zweite Ausführungsform des elektromagnetischen
Schaltventiles, das in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellt ist, und das eine Hülse aufweist;
- Fig. 6
- eine Seitenansicht auf die Hülse aus Fig. 5.
[0029] Fig. 1 zeigt eine schematische Übersichtsdarstellung eines Kraftstoffeinspritzsystems
10 einer Brennkraftmaschine, das einen Kraftstoff 12 aus einem Tank 14 über eine Vorförderpumpe
16, eine Kraftstoffhochdruckpumpe 18 und einen Kraftstoffhochdruckspeicher 20 zu Injektoren
22 fördert, die den Kraftstoff 12 dann in Brennräume der Brennkraftmaschine einspritzen.
[0030] Der Kraftstoff 12 wird über ein Einlassventil 24 in die Kraftstoffhochdruckpumpe
18 eingebracht, über ein Auslassventil 26 druckbeaufschlagt aus der Kraftstoffhochdruckpumpe
18 herausgelassen, und dem Kraftstoffhochdruckspeicher 20 zugeführt. An dem Kraftstoffhochdruckspeicher
20 ist ein Druckregelventil 28 angeordnet, um den Druck des Kraftstoffes 12 in dem
Kraftstoffhochdruckspeicher 20 regeln zu können.
[0031] Sowohl das Einlassventil 24 als auch das Auslassventil 26 als auch das Druckregelventil
28 können als elektromagnetisches Schaltventil 30 ausgebildet sein und daher aktiv
betrieben werden.
[0032] Fig. 2 zeigt eine Längsschnittdarstellung durch die Kraftstoffhochdruckpumpe 18 aus
Fig. 1 mit einem als elektromagnetisches Schaltventil 30 ausgebildeten Einlassventil
24 als Beispiel für eine Position, an der das elektromagnetische Schaltventil 30 angebracht
sein kann. Es ist jedoch auch denkbar, dass ein solches Schaltventil 30, das im Folgenden
beschrieben wird, an den anderen genannten Positionen, nämlich als Auslassventil 26
oder als Druckregelventil 28, in dem Kraftstoffeinspritzsystem 10 angeordnet ist.
[0033] In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel in Fig. 2 ist das elektromagnetische Schaltventil
30 in einer Gehäusebohrung 32 eines Gehäuses 34 der Kraftstoffhochdruckpumpe 18 angeordnet.
Das elektromagnetische Schaltventil 30 weist einen Ventilbereich 36 und einen Aktuatorbereich
38 auf, wobei der Aktuatorbereich 38 ein feststehendes Polstück 40, einen entlang
einer Bewegungsachse 42 beweglichen Anker 44 und eine Spule 46 aufweist. Der Ventilbereich
36 umfasst einen Ventilsitz 48 und ein Schließelement 50, die zum Schließen des elektromagnetischen
Schaltventiles 30 zusammenwirken.
[0034] Das elektromagnetische Schaltventil 30 ist in größerem Detail in zwei unterschiedlichen
Ausführungsformen in Fig. 2 und Fig. 5 jeweils in einer Längsschnittdarstellung gezeigt.
[0035] Im Folgenden sollen zunächst die gemeinsamen Merkmale der beiden Ausführungsformen
in Fig. 3 und Fig. 5 beschrieben werden.
[0036] Wie in beiden Ausführungsformen ersichtlich ist, ist jeweils der Ventilbereich 36,
d. h. das Schließelement 50 und der Ventilsitz 48, in der Gehäusebohrung 32 der Kraftstoffhochdruckpumpe
18 befestigt.
[0037] Teile des Aktuatorbereiches 38, nämlich insbesondere das Polstück 40 und der Anker
44, sind in einer Hülse 52 gehalten, die mit einem parallel zu der Bewegungsachse
42 sich erstreckenden Wandbereich 54 den Anker 44 und das Polstück 40 aufnimmt. Die
Hülse 52 ist an einem offenen Endbereich 56 des parallelen Wandbereiches 54 ebenfalls
in der Gehäusebohrung 32 befestigt. Die Hülse ist entlang der Bewegungsachse 42 gegenüberliegend
des offenen Endbereiches 56 mit einem stirnseitigen Wandbereich 58 verschlossen, und
steht in eine Umgebung 60 der Kraftstoffhochdruckpumpe 18 hervor, die sich außerhalb
des Gehäuses 34 befindet. Die Spule 46 ist in einem Spulengehäuse 62 untergebracht,
das über die Hülse 52 geschoben ist, so dass die Spule 46 um die Hülse 52 herum an
dem sich parallel zu der Bewegungsachse 42 erstreckenden Wandbereich 54 angeordnet
ist. Die Hülse 52 nimmt daher nicht sämtliche Elemente des Aktuatorbereiches 38 in
ihrem Inneren auf, da die Spule 46, die ebenfalls Teil des Aktuatorbereiches 38 ist,
außerhalb der Hülse 52 angeordnet ist.
[0038] Die Hülse 52 weist in allen Ausführungsformen an ihrem stirnseitigen Wandbereich
58 eine Ausbuchtung 64 auf.
[0039] Diese Ausbuchtung kann beispielsweise eine Kugelkalottenform haben und ist, wie in
der perspektivischen Darstellung der Hülse 52 in Fig. 4 gezeigt, symmetrisch um eine
Mittellängsachse 66 der Hülse 52 ausgebildet, und zentral an der Mittellängsachse
66 an dem stirnseitigen Wandbereich 58 angeordnet. Benachbart zu der Ausbuchtung 64
weist der stirnseitige Wandbereich 58 in allen gezeigten Ausführungsformen einen flachen
Plateaubereich 68 auf, der senkrecht zu der Bewegungsachse 42 angeordnet ist.
[0040] Die Ausbuchtung 64 in der Hülse 52 kann dabei in verschiedenen Ausführungsformen
ausgebildet sein, wovon zwei nachfolgend gezeigt und beschrieben werden.
[0041] In der ersten Ausführungsform in Fig. 3 und Fig. 4 ist dabei die Ausbuchtung 64 als
konkave Ausbuchtung 64 ausgebildet und wölbt sich daher nach innen in Richtung auf
das Polstück 40, das sich im Inneren der Hülse 52 befindet.
[0042] In der zweiten Ausführungsform, die in Fig. 5 und Fig. 6 gezeigt ist, wölbt sich
die Ausbuchtung 64 dagegen nach außen von dem Polstück 40 weg, so dass sie eine konvexe
Ausbuchtung 64 bildet.
[0043] Es ist auch denkbar, dass nicht eine einzelne Ausbuchtung 64 in dem stirnseitigen
Wandbereich 58 der Hülse 52 vorgesehen ist, sondern dass mehrere Ausbuchtungen 64
vorgesehen werden. Diese können beispielsweise symmetrisch um die Mittellängsachse
66 ringförmig angeordnet sein, es ist jedoch auch denkbar, eine gesamte Fläche des
stirnseitigen Wandbereiches 58 mit mehreren Ausbuchtungen 64 zu versehen, die eine
Wellenform auf dem stirnseitigen Wandbereich bilden.
[0044] In der ersten Ausführungsform in Fig. 3 ist das Polstück 40 beabstandet zu dem stirnseitigen
Wandbereich 58 angeordnet, so dass zwischen dem Polstück 40 und dem stirnseitigen
Wandbereich 58 ein Zwischenraum 70 gebildet ist. Dieser Zwischenraum verringert weiter
die Schallabstrahlung der Hülse 52 in die Umgebung 60, insbesondere wenn er mit einem
Schalldämpfungsmaterial 72 aufgefüllt ist.
[0045] Obwohl ein solcher Zwischenraum 70 in der zweiten Ausführungsform in Fig. 5 nicht
gezeigt ist, kann auch hier ein solcher Zwischenraum 70 zwischen Polstück 40 und stirnseitigem
Wandbereich 58, auch aufgefüllt mit einem Schalldämpfungsmaterial 72, vorgesehen sein.
[0046] Je nach Ausbildung des elektromagnetischen Schaltventiles 30 ist es auch denkbar,
dass nicht das Polstück 40 das Element ist, dass sich direkt benachbart zu dem stirnseitigen
Wandbereich 58 befindet, sondern der Anker 44.
[0047] Fig. 4 bzw. Fig. 6 zeigen schematisch die beiden Ausführungsformen der Hülse 52,
einmal in einer perspektivischen Darstellung und einmal in einer Seitenansicht, jeweils
ohne die anderen genannten Elemente des elektromagnetischen Schaltventiles 30.
[0048] Insbesondere in Kraftstoffhochdruckpumpen 18 werden die schnellschaltenden Magnetventile,
d. h. solche wie oben beschriebene elektromagnetische Schaltventile 30, zur Volumenstrom-
und/oder Druckregelung eingesetzt. Dabei schlägt der Anker 44 des elektromagnetischen
Schaltventiles 30 beispielsweise während des Öffnens oder während des Schließens in
die jeweilige Endlage ein. Der induzierte Impuls wird über die benachbarten Bauteile
weitergeleitet und als Schall von diesen abgestrahlt, wobei der Schall als Lärm wahrgenommen
wird. Speziell beim Anschlag des Ankers 44 in das Polstück 40 wird die Hülse 52 angeregt
und wirkt als eine Art Lautsprecher beim Abstrahlen der Schallwellen.
[0049] Es wird daher nun vorgeschlagen, bekannte Konstruktionen des elektromagnetischen
Schaltventiles 30 dahingehend abzuändern, dass die Hülse 52 mittels geeigneter Umformoperationen
mit einer geometrisch definierten Ausbuchtung 64 versehen wird, wobei die Ausbuchtung
64 sowohl in Richtung des Polstückes 40 nach innen als auch nach außen orientiert
werden kann, um Schallemissionen in Folge der Aktuatorbewegung zu reduzieren.
[0050] Um eine weitere Schallreduktion zu erreichen, ist es vorteilhaft, wenn im zusammengebauten
Zustand kein Kontakt zwischen Hülse 52 und Polstück 40 vorhanden ist, so dass die
beiden Elemente mechanisch und akustisch entkoppelt sind, wobei der resultierende
Zwischenraum 70 beispielsweise mit einem geeigneten Schalldämpfungsmaterial 72 versehen
sein kann.
[0051] Durch die geometrische Verformung der Hülse 52 an dem stirnseitigen Wandbereich 58
wird die Geräuschemission und somit der Lärmpegel gesenkt. Das Schalldämpfungsmaterial
72 in dem Zwischenraum 70 führt zu einer weiteren Reduzierung der Schallabstrahlung
und somit zu einer Reduktion des Schallpegels.
1. Elektromagnetisches Schaltventil (30) für ein Kraftstoffeinspritzsystem (10) einer
Brennkraftmaschine, aufweisend:
- einen Ventilbereich (36) mit einem Schließelement (50) und mit einem Ventilsitz
(48), die zum Schließen des Schaltventiles (30) zusammenwirken; und
- einen Aktuatorbereich (38) zum Bewegen des Schließelementes (50) entlang einer Bewegungsachse
(42) in eine Schließ- oder Öffnungsposition, wobei der Aktuatorbereich (38) zumindest
teilweise in einer Hülse (52) aufgenommen ist;
wobei die Hülse (52) einen senkrecht zu der Bewegungsachse (42) angeordneten stirnseitigen
Wandbereich (58) aufweist,
wobei der stirnseitige Wandbereich (58) wenigstens eine Ausbuchtung (64) aufweist.
2. Elektromagnetisches Schaltventil (30) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ausbuchtung (64) als konvexe Ausbuchtung (64) oder als konkave Ausbuchtung (64)
ausgebildet ist, wobei die Ausbuchtung (64) insbesondere eine Kugelkalottenform aufweist.
3. Elektromagnetisches Schaltventil (30) nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ausbuchtung (64) symmetrisch um eine Mittellängsachse (66) der Hülse (52) ausgebildet
ist, wobei die Ausbuchtung (64) an dem stirnseitigen Wandbereich (58) insbesondere
zentral an der Mittellängsachse (66) angeordnet ist.
4. Elektromagnetisches Schaltventil (30) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der stirnseitige Wandbereich (58) benachbart zu der Ausbuchtung (64) einen flachen,
senkrecht zu der Bewegungsachse (42) angeordneten Plateaubereich (68) aufweist.
5. Elektromagnetisches Schaltventil (30) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuatorbereich (38) ein feststehendes Polstück (40) und einen entlang der Bewegungsachse
(42) beweglichen Anker (44) aufweist, die gemeinsam in der Hülse (52) aufgenommen
sind, wobei eines der beiden, Polstück (40) oder Anker (44), direkt benachbart zu
dem stirnseitigen Wandbereich (58) angeordnet ist, wobei zwischen dem stirnseitigen
Wandbereich (58) und dem direkt dazu benachbart angeordneten Element, Polstück (40)
oder Anker (44), ein Zwischenraum (70) ausgebildet ist, um das Element Polstück (40)
oder Anker (44) zu dem stirnseitigen Wandbereich (58) zu beabstanden.
6. Elektromagnetisches Schaltventil (30) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenraum (70) mit einem Schalldämpfungsmaterial (72) gefüllt ist.
7. Elektromagnetisches Schaltventil (30) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuatorbereich (38) eine Spule (46) aufweist, die um die Hülse (52) herum an
einem sich parallel zu der Bewegungsachse (42) erstreckenden Wandbereich (54) der
Hülse (52) angeordnet ist.
8. Kraftstoffhochdruckpumpe (18) für ein Kraftstoffeinspritzsystem (10) einer Brennkraftmaschine,
aufweisend ein elektromagnetisches Schaltventil (30) nach einem der Ansprüche 1 bis
7,
wobei ein Ventilbereich (36) des elektromagnetischen Schaltventils (30) in einer Gehäusebohrung
(32) der Kraftstoffhochdruckpumpe (18) angeordnet ist, wobei eine Hülse (52), die
einen Aktuatorbereich (38) des elektromagnetischen Schaltventils (30) zumindest teilweise
aufnimmt, in der Gehäusebohrung (32) befestigt ist und einen stirnseitigen Wandbereich
(58) aufweist, der in eine Umgebung (60) der Kraftstoffhochdruckpumpe (18) hervorsteht.