[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gargerät, welches insbesondere mit Dampffunktion
ausgestattet ist oder vorzugsweise als Dampfgarer ausgebildet ist. Das Gargerät umfassend
wenigstens einen Garraum und wenigstens eine Reinigungseinrichtung zur Reinigung des
Garraumes. Dabei umfasst die Reinigungseinrichtung wenigstens eine Fördereinrichtung
zum Fördern wenigstens eines Fluids und wenigstens eine Verteileinrichtung mit wenigstens
einem rotierbaren Verteilrad und wenigstens einer Motoreinrichtung. Die vorliegende
Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zum Reinigen eines derartigen Gargerätes.
[0002] Bei modernen Gargeräten mit einem Garraum wird einem Benutzer je nach Ausstattung
des Gargerätes auch eine automatische Reinigungsfunktion zur Reinigung des Garraumes
zur Verfügung gestellt. Eine effektive Reinigung kann beispielsweise durch ein Pyrolyseverfahren
erfolgen, bei welchen die Reinigung über ein Aufheizen des Garraumes auf ca. 450°C
erreicht wird. Während eines Pyrolyseverfahrens werden an den Garraumwänden anhaftende
Verschmutzungen pyrolytisch zersetzt und können anschließend leicht aus dem Garraum
entfernt werden.
[0003] Pyrolytische Verfahren können jedoch nicht bei allen Gargeräten eingesetzt werden.
Beispielsweise sind bei Gargeräten mit einer Dampffunktion spezielle Türdichtungen
verbaut, welche eine im Wesentlichen fluiddichte Abdichtung des Garraumes bewirken.
Diese Dichtungen sind jedoch in der Regel nicht pyrolysebeständig. Dadurch werden
die bei der Pyrolyse auftretenden Temperaturen nicht effektiv genug von der Umgebung
abgeschirmt. Zudem leiden die für den Dampfbetrieb ausgelegten Dichtungen sehr unter
den hohen Temperaturen oder werden sogar zerstört. Weiterhin sind beispielsweise bei
Dampfgarern je nach Art des Dampferzeugers Dampfeinlässe und Dampfauslässe in der
Garraumwandung vorgesehen, welche für eine pyrolytische Reinigung des Garraumes aufwendig
konstruktiv angepasst werden müssten, um eine zu große Temperaturleckage zu vermeiden.
[0004] Zudem sind die Garräume von Gargeräten mit Dampffunktion oft aus Edelstahl gefertigt.
Nachteilig hierbei ist, dass Edelstahl bei den während des Pyrolyseverfahrens auftretenden
Temperaturen optisch nachteilig anläuft. Dies gilt es zu vermeiden.
[0005] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Alternative zur pyrolytischen
Reinigung des Garraumes eines Gargerätes zur Verfügung zu stellen, mit welcher eine
zuverlässigere Reinigung der gesamten Garraumwandung erreicht werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Gargerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und
durch ein Verfahren zum Betreiben eines solchen Gargerätes mit den Merkmalen des Anspruchs
13. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ausführungsbeispielen.
[0007] Das erfindungsgemäße Gargerät ist insbesondere mit einer Dampffunktion ausgestattet
oder vorzugsweise sogar als Dampfgarer ausgebildet. Das erfindungsgemäße Gargerät
umfasst wenigstens einen Garraum und wenigstens eine Reinigungseinrichtung zur Reinigung
dieses Garraumes. Dabei umfasst die Reinigungseinrichtung wenigstens eine Fördereinrichtung
zum Fördern wenigstens eines Fluids und wenigstens eine Verteileinrichtung mit wenigstens
einem rotierbaren Verteilrad und wenigstens einer Motoreinrichtung. Das Verteilrad
umfasst wenigstens ein Fluidreservoir mit wenigstens einer Zufuhr, wobei das Fluid
über die Zufuhr in das Fluidreservoir mittels der Fördereinrichtung leitbar ist. Weiterhin
umfasst das Fluidreservoir wenigstens einen ersten Ausgang und wenigstens einen zweiten
Ausgang, wobei das Verteilrad mittels der Motoreinrichtung in wenigstens zwei Drehrichtungen
rotierbar ist und wobei das Verteilrad dazu geeignet und ausgebildet ist, das in das
Fluidreservoir gefüllte Fluid je nach Drehrichtung des Verteilrades entweder in den
ersten oder in den zweiten Ausgang zu leiten.
[0008] Das erfindungsgemäße Gargerät weist insbesondere eine Dampffunktion auf, wobei hierunter
erfindungsgemäß insbesondere Dampfgarer, Dampfgarer-Kombigeräte, Backöfen oder Mikrowellengeräten
mit einer Dampffunktion bzw. einer Beschwadungsfunktion oder auch derartige Kombigeräte
verstanden werden. Bei derartigen Gargeräten kann zweckmäßig wenigstens ein Teil des
fluidführenden Systems für die Dampffunktion auch für die Reinigungsfunktion mitbenutzt
werden.
[0009] Die Fördereinrichtung weist vorzugsweise wenigstens eine Pumpenanordnung mit wenigstens
einer Pumpe, mit Leitungen bzw. Schläuchen bzw. Rohren und entsprechenden Anschlussteilen
auf. Dabei ist die Fördereinrichtung wenigstens abschnittsweise außerhalb des Garraumes
angeordnet, wobei mittels der Pumpenanordnung bzw. der Pumpe ein Fluid über die Leitungen
beispielsweise in einen Einlass in der Garraumdecke oder an einer anderen Stelle des
Garraumes geleitet werden kann. Weiterhin kann vorzugsweise zum Beispiel im Garraumboden
wenigstens ein Abfluss vorgesehen sein, über welchen das mittels der Fördereinrichtung
in den Garraum eingeleitet Fluid wieder abgeführt werden kann. Dazu ist der Garraum
ansonsten vorzugsweise fluiddicht und insbesondere wasserdicht ausgeführt.
[0010] Bevorzugt ist das Verteilrad wenigstens abschnittsweise und insbesondere vollständig
innerhalb des Garraumes angeordnet und vorzugsweise unterhalb der Garraumdecke. Dazu
reicht wenigstens eine Welle der Motoreinrichtung vorzugsweise von außerhalb des Garraumes
in diesen hinein. Dabei ist die Welle in zweckmäßigen Ausgestaltungen im Wesentlichen
vertikal ausgerichtet, sodass das Verteilrad im Wesentlichen horizontal ausgerichtet
ist und mittels der Motoreinrichtung linksherum oder rechts herum gedreht werden kann.
[0011] Das Verteilrad ist vorzugsweise abnehmbar an wenigstens einer Welle der Motoreinrichtung
aufgenommen. In bevorzugten Ausgestaltungen kann das Verteilrad auch von der Motoreinrichtung
abnehmbar vorgesehen sein, wobei die Welle zur Verbindung des Verteilrades mit der
Motoreinrichtung dann dem Verteilrad zugeordnet ist bzw. mit dem Verteilrad von der
Motoreinrichtung entnommen werden kann.
[0012] Das Verteilrad ist bevorzugt unterhalb eines Einlasses in der Garraumdecke angeordnet,
sodass das über den Einlass eingeleitet Fluid unmittelbar auf das Verteilrad bzw.
in die Zufuhr zu dem Fluidreservoir geleitet werden kann.
[0013] Die Zufuhr des Fluids kann wie zuvor beschrieben entweder von oben unmittelbar aus
einem Einlass für Fluid in der Garraumdecke in das Fluidreservoir des Verteilrades
laufen. Es ist aber auch möglich, in bevorzugten Ausgestaltungen das Einleiten des
Fluids beispielsweise über die Wellenaufnahme oder auch anders zu erreichen.
[0014] Das Fluidreservoir weist wenigstens einen ersten Ausgang wenigstens einen zweiten
Ausgang auf, wobei besonders bevorzugt ist, dass wenigstens zwei oder mehr zweite
Ausgänge vorgesehen sind, welche vorzugsweise im Wesentlichen gleichartig ausgestaltet
sind.
[0015] Das erfindungsgemäße Gargerät bietet viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil ist,
dass eine zuverlässige und effektive Reinigungsfunktion für ein Gargerät durch die
Reinigungseinrichtung zur Verfügung gestellt werden kann.
[0016] Durch die spezielle Ausgestaltung des Verteilrades mit dem Fluidreservoir und den
mehreren Ausgängen wird es möglich, je nach Drehrichtung der Motoreinrichtung das
Fluid durch unterschiedliche Ausgänge zu leiten, wodurch der Garraum besonders gleichmäßig
und insbesondere vollständig mit einem Fluid zur Reinigung benetzt werden kann.
[0017] Durch das aktiv angetriebene Verteilrad mit den unterschiedlichen Ausgängen wird
es zudem möglich, dass die Menge an Reinigungsfluid erheblich reduziert werden kann.
Weiterhin kann die Reinigung durch die geringe Menge an Fluid in einem Umlaufverfahren
betrieben werden, sodass kein Festwasseranschluss für die Reinigung nötig ist. Weiterhin
kann durch die geringe Fluidmenge auch eine wesentlich leistungsschwächere Pumpe verbaut
werden, sodass beispielsweise beim Dampfgarer die für die Dampferzeugung verwendet
Pumpe verwendet werden kann. Hier kann beispielsweise eine Kreiselpumpe zweckmäßig
eingesetzt werden.
[0018] Das bei dem erfindungsgemäßen Gargerät vorgesehene Reinigungsverfahren bietet eine
vorteilhafte Alternative zu einer Pyrolysereinigung, welche beispielsweise bei Dampfgarern
je nach Aufbau des Dampfgarers nicht zum Einsatz kommen kann, da die fluiddichten
Dichtungen bzw. dampfdichten Dichtungen der Garraumtür oft nicht pyrolysefest sind.
[0019] Bevorzugt ist der zweite Ausgang unterhalb des ersten Ausgangs angeordnet. Dabei
ist hierbei insbesondere die Anordnung der unterschiedlichen Ausgänge im installierten
Zustand des Verteilrades zu verstehen. Dabei ist unter unterhalb insbesondere eine
Höhendifferenz der beiden Ausgänge zu verstehen. Die beiden Ausgänge müssen nicht
in vertikaler Richtung direkt untereinanderliegen. Der erste Ausgang ist insbesondere
in einem oberen Abschnitt des Fluidreservoirs vorgesehen und der zweite Ausgang ist
in einem unteren Abschnitt des Füllfluidreservoirs.
[0020] Besonders bevorzugt wird die Zufuhr für das Fluid durch den ersten Ausgang zur Verfügung
gestellt. Bei einer derartigen vorteilhaften Ausgestaltung wird der erste Ausgang
durch die Zufuhr zur Verfügung gestellt. Dann kann beispielsweise der erste Ausgang
nach oben ausgerichtet sein, wobei oberhalb des ersten Ausgangs ein Einlass für Fluid
in der Garraumwandung bzw. Garraumdecke vorgesehen ist, über welchen das Reinigungsfluid
unmittelbar in den ersten Ausgang bzw. die Zufuhr für Fluid in das Fluidreservoir
eingeleitet wird.
[0021] In zweckmäßigen Ausgestaltungen ist an den wenigstens einen zweiten Ausgang wenigstens
ein Verteilarm angeschlossen. Ein derartiger Verteilarm dient insbesondere zur noch
effektiveren und gleichmäßigeren Verteilung des Fluids im Garraum, da über die Verteilarm
größere Fliehkräfte wirken, sodass je nach Drehgeschwindigkeit das Fluid unterschiedlich
hoch auf die Garraumwände aufgebracht werden kann. Dazu ist der Verteilarm vorzugsweise
im Wesentlichen quer zu Drehachse vorgesehen.
[0022] In zweckmäßigen Weiterbildungen ist der zweite Ausgang wenigstens abschnittsweise
in einer Bodenwandung und/oder einer Seitenwandung des Fluidreservoirs angeordnet.
Dabei kann der zweite Ausgang ausschließlich in der Bodenwandung oder der Seitenwandung
vorgesehen sein oder auch abschnittsweise in der Bodenwandung und der Seitenwandung.
[0023] Bevorzugt ist wenigstens eine Rampeneinrichtung in dem Fluidreservoir angeordnet.
Dabei ist die Anzahl der Rampeneinrichtungen bevorzugt an die Anzahl der zweiten Ausgänge
angepasst.
[0024] Besonders bevorzugt ist die Rampeneinrichtung einen zweiten Ausgang zu. Bei mehreren
zweiten Ausgängen ist dann jeweils bevorzugt jeweils eine Rampeneinrichtung einem
bestimmten der zweiten Ausgänge zugeordnet. So ist es möglich, dass sie nach Ausgestaltung
und je nach Drehrichtung der Motoreinrichtung das in das Fluidreservoir geleitete
Fluid mittels der Rampeneinrichtung in den entsprechenden zweiten Ausgang geleitet
wird oder über die Rampe beschleunigt wird und zu einem ersten Ausgang geleitet wird.
[0025] Dazu ist besonders bevorzugt die Rampeneinrichtung mit der Bodenwandung und/oder
der Seitenwandung verbunden und/oder mit dieser einstückig gefertigt. Dabei ist insbesondere
eine fluiddichte Anbindung der Rampeneinrichtung an die Bodenwandung und/oder die
Seitenwandung zweckmäßig.
[0026] Um ein besonders gutes Ableiten des Fluids in den zweiten Ausgang bei einer entsprechenden
Drehrichtung des Verteilrades zu gewährleisten, erstreckt sich die Rampeneinrichtung
vorzugsweise wenigstens abschnittsweise über den entsprechenden zweiten Ausgang. So
strömt bei entsprechender Drehrichtung des Verteilrades das Fluid gegen die Rampeneinrichtung
und wird durch die wirkenden Fliehkräfte in den zweiten Ausgang umgeleitet bzw. gedrückt.
[0027] Bevorzugt sind mehrere zweite Ausgänge und eine entsprechende Anzahl von Rampeneinrichtungen
vorgesehen und die Rampeneinrichtungen weisen insbesondere eine gleiche Orientierung
auf. So wird es möglich, dass das in das Flüssigkeitsreservoir geleitete Fluid bei
einer bestimmten Drehrichtung immer entweder in einen ersten Ausgang oder die zweiten
Ausgänge geleitet wird.
[0028] Besonders bevorzugt umfasst das Verteilrad wenigstens einen äußeren Verteilring.
Dieser äußere Verteilring ist insbesondere an den ersten Ausgang angeschlossen. Vorzugsweise
ist der äußere Verteilring dazu an einem oberen Abschnitt des Verteilrades bzw. des
Fluidreservoirs angeordnet. So kann das in das Fluidreservoir geleitete Fluid bei
entsprechender Drehrichtung des Verteilrades über den ersten Ausgang auf den äußeren
Verteilring geleitet werden. Dabei kann je nach Drehgeschwindigkeit das Fluid aus
dem Fluidreservoir über den ersten Ausgang entweder auf den äußeren Verteilring oder
aber auch direkt an die Garraumdecke geleitet werden.
[0029] Bevorzugt ist an dem äußeren Verteilring wenigstens eine Rippe angeordnet. Eine derartige
Rippe kann beispielsweise als Steg oder als Fortsatz ausgebildet sein, welcher das
auf den äußeren Verteilring geleitete Fluid besonders gut verteilt bzw. vernebelt.
Dabei ist die Rippe bzw. sind die Rippen im Wesentlichen radial ausgerichtet und stehen
im Wesentlichen senkrecht bzw. schräg bzw. geneigt. Auch andere Ausrichtungen der
Rippen können vorteilhaft je nach Einsatz vorgesehen werden.
[0030] Mittels einem im Bereich der Garraumdecke angeordneten rotierbaren Verteilrad, auf
welches während eines Reinigungsvorgangs des Garraumes ein Fluid geleitet werden kann
ist es möglich, insbesondere durch die Rotation des Verteilrades und durch auf dem
Verteilrad angeordnete Rippen, dass das Fluid diffus auf die Garraumwände aufgebracht
wird.
[0031] Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zum Reinigen des Garraumes eines Gargerätes,
wie es zuvor beschrieben wurde. Dabei wird wenigstens ein Fluid in das Fluidreservoir
geleitet, wobei das Fluid mittels des Verteilrades auf die Garraumwandung aufgebracht
wird. Die Drehrichtung des Verteilrades wird mittels der Motoreinrichtung während
des Reinigungsvorgangs wenigstens einmal geändert, um das Fluid über den ersten Ausgang
und den zweiten Ausgang in dem Garraum zu verteilen bzw. auf die Garraumwandung aufzubringen.
[0032] Das erfindungsgemäße Verfahren bietet viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil ist
unter anderem, dass über das Verteilen des Fluids über den ersten und den zweiten
Ausgang des Verteilrades eine besonders homogene und vorzugsweise vollständige Verteilung
des Fluids im Garraum bzw. eine besonders vollständige Benetzung der Garraumwandung
mit dem Fluid erfolgen kann.
[0033] Ein weiterer Vorteil bietet das erfindungsgemäße Gargerät bzw. das erfindungsgemäße
Verfahren, indem eine Verteilung mit unterschiedlicher Reinigungswirkung möglich ist.
So ist es möglich, dass das Fluid über den einen Ausgang als ein ununterbrochener
Vorhang und über den anderen Ausgang als eine Kette diskreter Tropfen in Garraum eingebracht
wird. Dabei kann das Verteilrad und/oder das Verfahren derart eingerichtet sein, dass
der Auftreffpunkt des Fluids an der Garraumwand durch die Drehgeschwindigkeit des
Verteilrads beeinflusst wird.
[0034] Vorzugsweise wird das Fluid über den ersten Ausgang als ein ununterbrochener Vorhang
ausgebracht. Im Sinne der Erfindung kann der Vorhang sich über einen oder mehrere
Kreisabschnitte erstrecken. Dabei können die Grenzen der einzelnen Kreisabschnitte
beispielsweise durch die Rippen gebildet. Vorzugsweise ist der Vorhang über den vollständigen
Kreisumfang von 360 Grad erstreckt. Mittels des Ausbringen als ununterbrochener Vorhang
kann das Fluid in besonders geeigneter Weise zum Spülen und/oder Benetzen der Garraumflächen
genutzt werden.
[0035] Vorzugsweise wird das Fluid über den zweiten Ausgang als eine Kette diskreter Tropfen
ausgebracht. Durch die punktuelle Verteilung der einzelnen Tropfen wird insbesondere
eine hohe mechanische Reinigungsleistung erreicht. Das Fluid wird hierbei nicht gleichmäßig
auf den Kreisumfang verteilt, sondern zu diskreten Tropfen hoher Masse zusammengefasst.
Die diskreten Tropfen haben auf Grund ihrer Masse beim Auftreffen auf die Garraumwand
eine höhere kinetische Energie als ein vorhangartig ausgebrachtes Fluid. Bevorzugt
wird die Drehgeschwindigkeit während der Drehung des Verteilrades in wenigstens einer
der beiden Drehrichtung verändert bzw. angepasst. Je nach Drehrichtung des Verteilrades
wird das Fluid entweder über den ersten Ausgang oder den zweiten Ausgang in den Garraum
eingebracht. Dabei kann beispielsweise an den zweiten Ausgang ein Verteilarm angeschlossen
sein und dem ersten Ausgang kann ein äußerer Verteilring mit wenigstens einer Rippe
zugeordnet sein. Wird das Verteilrad in einer Richtung gedreht, sodass das Fluid über
den bzw. die zweiten Ausgänge in den Garraum geleitet wird, kann je nach Drehgeschwindigkeit
dass aus den Verteilarmen austretende Fluid in unterschiedlichen Höhen auf die Garraumwand
aufgebracht werden. Wird das Fluid über den ersten Ausgang in den Garraum eingebracht,
kann je nach Drehgeschwindigkeit entweder unmittelbar die Garraumdecke benetzt werden
oder aber das Fluid wird auf den äußeren Verteilring aufgebracht, wo es mittels der
Rippen vernebelt bzw. verteilt wird. So kann über die Anpassung der Drehgeschwindigkeit
bei unterschiedlichen Drehrichtungen des Verteilrades eine besonders homogene und
insbesondere vollständige Benetzung des gesamten Garraumes bzw. der gesamten Garraumwandung
erreicht werden.
[0036] Besonders bevorzugt erfolgt die Wahl der Drehrichtung und der Drehgeschwindigkeit
zufällig oder durch ein vorgegebenes bzw. berechnetes Programm.
[0037] In zweckmäßigen Ausgestaltungen wird als Fluid wenigstens ein Reinigungsfluid und/oder
ein Spülfluid und/oder ein Gemisch daraus verwendet. So kann beispielsweise zuerst
ein Reinigungsmittel in den Garraum eingebracht werden. Anschließend kann zum Beispiel
nach einer gewissen Einwirkzeit das Reinigungsfluid mittels des Spülfluids abgewaschen
und so aus dem Garraum entfernt werden. Als Spülfluid kann vorzugsweise klares Wasser
bzw. Frischwasser verwendet werden. Das Reinigungsfluid kann beispielsweise durch
eine spezielle Reinigungssubstanz und/oder durch ein in Wasser gelöstes Reinigungsmittel
bereitgestellt werden.
[0038] Zur Reinigung des Garraumes umfasst das Gargerät eine Reinigungseinrichtung. Dabei
stellt die Fördereinrichtung der Reinigungseinrichtung vorzugsweise wenigstens einen
Umwälzkreislauf, wie er beispielsweise bei Spülmaschinen bekannt ist, bereit. Dazu
umfasst die Fördereinrichtung in zweckmäßigen Ausgestaltungen ein Schlauch- bzw. Rohrsystem,
über welches ein Fluid mittels der Pumpenanordnung bzw. mittels wenigstens einer Pumpeneinrichtung
von dem Ablauf zu dem Zulauf gefördert werden kann. Dabei ist die Fördereinrichtung
vorzugsweise außerhalb des Garraumes angeordnet.
[0039] Insgesamt sind bei der Fördereinrichtung und insbesondere auch bei dem Zulauf und/oder
dem Ablauf große Querschnitte bevorzugt, sodass eine geringe Verstopfungsgefahr besteht.
[0040] Die Fördereinrichtung der Reinigungseinrichtung befördert ein Fluid von dem Ablauf
im Garraumboden zum Zulauf in der Garraumdecke. Aus dem Zulauf wird das Fluid dem
rotierenden Verteilrad der Verteileinrichtung zugeführt. Das Verteilrad ist vorzugsweise
im Wesentlichen rotorähnlich ausgebildet und wird vorzugsweise über einen Motor angetrieben
bzw. in Rotation versetzt.
[0041] Wenn das Verteilrad über den Zulauf mit einem Fluid beaufschlagt wird, wird das Fluid
über das Verteilrad derart beschleunigt, dass es im gesamten Garraum im Wesentlichen
gleichmäßig verteilt wird. Dabei wird über das Verteilrad das Fluid insbesondere auch
bis in die Ecken bzw. in die Kantenabschnitte des Garraumes geschleudert. Hierdurch
wird eine zumindest annähernd drucklose Verteilung von Flüssigkeit bzw. Reinigungsfluid
im Garraum bereitgestellt.
[0042] Die Reinigungsflüssigkeit wird in den Rohren zwischen Pumpeneinrichtung und Verteileinrichtung
nahezu drucklos gefördert. Unter nahezu drucklos wird in diesem Zusammenhang verstanden,
dass der Druck der Reinigungsflüssigkeit an der Pumpeneinrichtung einer Wassersäule
von bis zu 70 Zentimeter, vorzugsweise ungefähr 30 bis 50 Zentimeter entspricht und
am Zulauf zum Verteilrad der Druck der Reinigungsflüssigkeit einer Wassersäule zwischen
5 Millimeter bis 100 Millimeter entspricht.
[0043] Bei der Vorrichtung ist der Querschnitt des Zulaufes in einem Bereich von 3 bis 15
Quadratmillimeter gewählt. Hierdurch ist es möglich, dass die Reinigungsflüssigkeit
nahezu drucklos transportiert wird. Vorzugsweise hat der Querschnitt des Zulaufes
einen Durchmesser größer 2 Millimeter. In einer besonderen Ausführungsform ist der
Durchmesser des Zulaufes kleiner 5 Millimeter. Als besonders Günstig erwiesen hat
sich dabei, dass der Zulauf ohne eine Verengung zu einer Düse ausgebildet ist. Die
Querschnittsgröße des Zulaufs hat den Vorteil, dass das Risiko einer Verstopfung durch
Schmutzpartikel reduziert ist. Eine derartige Gestaltung ist auch deshalb möglich,
da das Verteilrad motorisch angetrieben ist.
[0044] Mit dem motorischen Antrieb wird das Verteilrad vorzugsweise bei einer Drehzahl zwischen
2000 Umdrehungen pro Minute und 3500 Umdrehungen pro Minute, insbesondere bei ungefähr
3000 Umdrehungen pro Minute betrieben. Hierdurch wird im Zusammenspiel mit der nahezu
drucklosen Förderung eine besonders gleichmäßige Verteilung der Reinigungsflüssigkeit
im Garraum erreicht. Für einen sicheren, verschleißarmen Betrieb des Verteilrades
ist es vorteilhaft, dass das Verteilrad wenig Unwucht aufweist. Eine geringe Unwucht
im Verteilrad ist durch die Gestaltung des Verteilrades möglich, bei der Durchmesser
des Verteilrades größer ist als die Höhe des Verteilrades.
[0045] Als besonders Vorteilhafte Ausführungsform ist eine Verteileinrichtung vorgesehen,
deren Höhe kleiner 20 Millimeter ist. Besonders bevorzugt beträgt die Höhe der Verteileinrichtung
15 Millimeter. Hierdurch ist es möglich den Garraum zum Garen von Speisen zu nutzen
ohne das die Verteileinrichtung entnommen werden muss. Dies erleichtert die Handhabung
der Verteileinrichtung und somit des gesamten Gargeräts.
[0046] Vorzugsweise sind - bis auf die Verteileinrichtung und/oder die wenigstens eine Pumpe
zur Förderung der Reinigungsflüssigkeit - alle im Garraum vorhandenen und/oder mit
dem Garraum in Verbindung stehenden Gebläse während der Reinigung bzw. während der
Beaufschlagung des Verteilrades mit Fluid ausgeschaltet. Beispielsweise ein für einen
Umluftbetrieb verwendetes Gebläse sollte vorzugsweise beim Betrieb der Reinigungseinrichtung
ausgeschaltet sein, sodass die gleichmäßige Verteilung des Reinigungsfluids durch
einen Gebläsestrom nicht gestört wird.
[0047] Das Verteilrad ist insbesondere rotationssymmetrisch und vorzugsweise im Wesentlichen
scheibenförmig ausgebildet.
[0048] Das Gargerät bietet viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil ist, dass eine effektive
Reinigungsmethode als Alternative zu einer Pyrolysefunktion bereitgestellt wird. Bei
einem Gargerät mit einer Dampffunktion sind spezielle Dichtungen notwendig, die den
Garraum bei geschlossener Garraumtür im Wesentlichen fluiddicht verschließen. Diese
Dichtungen sind in der Regel nicht pyrolysefest und würden bei einem Pyrolysebetrieb
versagen. Weiterhin ist der Garraum von Gargeräten mit einer Dampffunktion vorzugsweise
aus Edelstahl gefertigt. Solche Garräume sind besonders beständig gegenüber Feuchtigkeit,
die beim Dampfbetrieb durch Dampf und Kondensat im Garraum entsteht. Edelstahl würde
jedoch bei einer Pyrolysereinigung anlaufen, was optisch nicht ansprechend ist und
somit zu vermeiden ist.
[0049] Durch das Gargerät mit der zuvor beschriebenen Reinigungseinrichtung wird es möglich,
den Garraum effektiv über ein im Garraum drucklos arbeitendes Reinigungssystem zu
reinigen, ohne auf die bei Gargerät mit Dampffunktion nicht vorteilhaft einsetzbare
Pyrolyse zurückgreifen zu müssen.
[0050] Bei einem Reinigungsvorgang des Garraumes kann beispielsweise Reinigungsflüssigkeit
einfach in den Garraum bzw. auf den Garraumboden gegossen werden. Durch den Ablauf
gelangt die Reinigungsflüssigkeit dann über die Fördereinrichtung zum Zulauf in der
Garraumdecke, wo sie auf das Verteilrad der Verteileinrichtung geleitet wird. Die
Reinigungsflüssigkeit wird dann über das rotierende Verteilrad im Garraum im Wesentlichen
gleichmäßig verteilt und läuft an den Garraumwänden wieder zurück auf den Garraumboden.
Dort kann die Reinigungsflüssigkeit dann erneut durch Ablauf der Verteileinrichtung
zugeführt werden. So wird ein Umwälzkreislauf wie bei einer Spülmaschine zu Verfügung
gestellt, in welchem die gleiche Reinigungsflüssigkeit mehrfach bei Bedarf durch die
Reinigungseinrichtung geführt werden kann. So werden die Garraumwände effektiv durch
das Reinigungsfluid gereinigt.
[0051] Um die Reinigungsflüssigkeit wieder aus dem Garraum bzw. aus der Reinigungseinrichtung
zu entfernen, kann die Reinigungseinrichtung vorzugsweise wenigstens einen Auslass
aufweisen, über welchen die Reinigungsflüssigkeit oder auch später verwendete Spülflüssigkeit
aus dem Reinigungssystem entfernt werden kann.
[0052] Zur Reinigung werden vorzugsweise Volumen von ungefähr 2 l verwendet. Dabei kann
ein solches Gesamtvolumen beispielsweise auch auf mehrere Teilvolumen zum Reinigen
und Spülen aufgeteilt werden.
[0053] Bevorzugt ist das Verteilrad über wenigstens eine Drehachse mit der Motoreinrichtung
verbunden, wobei das Verteilrad im Wesentlichen parallel zur Garraumdecke angeordnet
ist und wobei die Drehachse im Wesentlichen vertikal vorgesehen ist. Bei einer solchen
Ausgestaltung wird ein durch die Fördereinrichtung transportiertes Fluid derart auf
das Verteilrad geführt, dass das Fluid besonders vorteilhaft im Garraum verteilt wird
bzw. besonders vorteilhaft in alle Bereiche des Garraumes geschleudert wird.
[0054] Besonders bevorzugt ist die Drehzahl des Verteilrades variabel einstellbar. Bevorzugte
Drehzahlbereiche des Verteilrades liegen insbesondere zwischen 600 und 3000 Umdrehungen
pro Minute. Jedoch können noch andere Drehgeschwindigkeiten für das Verteilrad Produkt
eingestellt werden.
[0055] Vorzugsweise ist das Verteilrad entnehmbar ausgeführt. Dabei ist insbesondere eine
lösbare Kupplung zwischen der Achse und dem Verteilrad bevorzugt. So kann das Verteilrad
aus dem Garraum entnommen werden, wenn kein Reinigungsvorgang durchgeführt werden
soll. Hierdurch kann das Platzangebot im Garraum beim normalen Garbetrieb optimiert
werden.
[0056] Der Garraum ist in besonders bevorzugten Ausgestaltungen fluiddicht bzw. wasserdicht
ausgeführt. Dabei sind der Garraum bzw. die Garraummuffel, die Tür und entsprechende
Dichtungen derart ausgestaltet und aufeinander abgestimmt, dass der Garraum bei geschlossener
Garraumtür insbesondere bei der Reinigung des Garraumes mit einem Reinigungsfluid
wasserdicht ausgeführt ist. Dabei kann der Garraum insbesondere auch verschließbar
ausgebildet sein. So kann beispielsweise ein Verschlussmechanismus an der Tür vorgesehen
sein, der verhindert, dass der Garraum insbesondere während des Reinigungsvorgangs
und/oder während des Betriebs der Pumpeneinrichtung nicht geöffnet werden kann.
[0057] Vorzugsweise ist wenigstens eine Pumpeneinrichtung als Kreiselpumpe ausgebildet.
Derartige Pumpen werden beispielsweise auch bei einer Laugenpumpe einer Waschmaschine
eingesetzt. Solche Pumpen weisen die Eigenschaft auf, dass sie eine hohe Förderleistung
bei einem niedrigen Druck haben.
[0058] Die Pumpenanordnung ist in zweckmäßigen Ausgestaltungen wenigstens abschnittsweise
unterhalb des Garraumbodens angeordnet. Bei einer derartigen Anordnung der Pumpenanordnung
läuft das in dem Garraum vorliegende Fluid automatisch über den Ablauf in die Pumpenanordnung
bzw. in wenigstens eine Pumpeneinrichtung der Pumpenanordnung. Dies ist insbesondere
bei der Verwendung von Kreiselpumpen vorteilhaft, da diese keine Luft ansaugen können.
Durch die spezielle Anordnung der Pumpenanordnung unterhalb des Garraumbodens wird
vermieden, dass die Pumpeneinrichtung trotz vorhandener Reinigungsflüssigkeit Luft
anzieht.
[0059] Bevorzugt ist wenigstens eine Steuereinrichtung vorgesehen. Die Steuereinrichtung
steuert vorzugsweise den Reinigungsprozess, wozu insbesondere die Pumpenanordnung
bzw. die Pumpeneinrichtungen und die Drehgeschwindigkeit des Verteilrads bzw. die
Motoreinrichtung der Verteileinrichtung gesteuert werden können.
[0060] Die Pumpenanordnung umfasst besonders bevorzugt wenigstens zwei Pumpeneinrichtungen,
die insbesondere in Reihe geschaltet sind. Durch die Verwendung mehrerer Pumpen kann
die Pumpenleistung bzw. bei Kreiselpumpen die Drehgeschwindigkeit reduziert werden,
sodass die Geräuschentwicklung der Pumpenanordnung minimiert wird.
[0061] In vorteilhaften Ausgestaltungen ist die Verteileinrichtung dazu geeignet und ausgebildet,
das Fluid dreidimensional im Garraum zu verteilen. Dies kann beispielsweise durch
eine Pendelbewegung des Verteilrades und/oder durch eine bestimmte Geometrie des Verteilrades
erreicht werden. Dadurch kann je nach Ausgestaltung eine besonders effektive und gleichmäßige
Verteilung des Reinigungsfluids im Garraum bewirkt werden.
[0062] In bevorzugten Ausführungen ist der Zulauf in der Garraumdecke in der Nähe der Drehachse
des Verteilrades angeordnet. Dabei ist der Zulauf insbesondere benachbart zu der Drehachse
bzw. unmittelbar neben der Drehachse vorgesehen. Dadurch wird erreicht, dass das Reinigungsfluid
bzw. ein von der Fördereinrichtung transportiertes Fluid über den Zulauf im Wesentlichen
zentral auf das Verteilrad geführt wird. So kann ein besonders effektives und vorteilhaftes
Beaufschlagen des Verteilrades mit Fluid erreicht werden.
[0063] Um das auf das Verteilrad geführte Fluid möglichst effektiv im gesamten Garraum zu
verteilen, umfasst das Verteilrad besonders bevorzugt an der der Garraumdecke zugewandten
Seite wenigstens eine im Wesentlichen radial verlaufende Rippe. Dabei sind insbesondere
mehrere Rippen vorgesehen, welche vorzugsweise alle an der Oberseite bzw. an der der
Garraumdecke zugewandten Seite des Verteilrades angeordnet sind. Die Unterseite des
Verteilrades, also die dem Garraum zugewandte Seite des Verteilrades ist vorzugsweise
im Wesentlichen glatt ausgebildet, um eine Verletzungsgefahr durch das sich drehende
Verteilrad zu minimieren.
[0064] Bevorzugt sind wenigstens die an der Garraumdecke vorgesehenen Heizeinrichtungen
entnehmbar und/oder abklappbar ausgebildet. So ist es unter anderem möglich, dass
beispielsweise ein an der Garraumdecke vorgesehener Grillheizkörper vor dem Start
eines Reinigungsvorgangs ab geklappt und/oder aus dem Garraum entnommen wird. So wird
einerseits verhindert, dass der Grillheizkörper das Verteilen der Reinigungs- bzw.
Spülflüssigkeit behindert. Weiterhin wird die Garraumdecke freigegeben, sodass ein
eventuell entnommenes Verteilrad der Verteileinrichtung an seine vorbestimmte Position
angesteckt werden kann.
[0065] Das Gargerät ist vorzugsweise als Dampfgarer ausgebildet. Dabei umfasst das Gargerät
einen Garraum, der mittels einer Garraumtür verschlossen werden kann. Zwischen der
Garraumtür und der Garraummuffel ist eine Dichtung vorgesehen, welche eine im Wesentlichen
wasserdichte und dampfdichte Abdichtung des Garraumes bewirkt.
[0066] Der Garraum bzw. die Garraummuffel ist aus Edelstahl gefertigt. Edelstahl ist bei
Verwendung von Dampf zum Garen von Speisen besonders unempfindlich und ist zudem optisch
ansprechend. Zur Zufuhr von Dampf in den Garraum ist ein Dampferzeuger vorgesehen,
mittels dessen Dampf erzeugt und in den Garraum eingeführt wird.
[0067] Nachteilig bei Gargeräten mit einer Dampffunktion ist, dass diese wie zuvor schon
beschrieben mit einer speziellen Türdichtung ausgestaltet sind und zudem einen Garraum
aus Edelstahl aufweisen. Dies hat zur Folge, dass sonst zum Einsatz kommende auf Hitze
basierende Reinigungsverfahren wie zum Beispiel die Pyrolyse nicht zur automatischen
Reinigung des Garraumes verwendet werden können.
[0068] Die bei Gargeräten mit Dampfunktion eingesetzten Türdichtungen sind in der Regel
nicht pyrolysefest und würden bei einem Pyrolysevorgang beschädigt bzw. zerstört werden.
Zudem läuft der aus Edelstahl gefertigte Garraum bei denen während eines Pyrolyseverfahrens
herrschenden Temperaturen an, sodass eine unschöne Verfärbung entsteht, was es zu
vermeiden gilt.
[0069] Um dennoch bei dem Gargerät eine alternative automatische Reinigungsfunktion anbieten
zu können, umfasst das Gargerät eine Reinigungseinrichtung. Diese Reinigungseinrichtung
umfasst eine Fördereinrichtung eine Verteileinrichtung.
[0070] Die Fördereinrichtung weist eine Pumpenanordnung mit einer Pumpeneinrichtung auf,
welche über zumindest eine Leitung, beispielsweise ausgeführt als Schläuche und/oder
Rohre, mit dem Garraum verbunden ist. Die Fördereinrichtung ist außerhalb des Garraumes
vorgesehen, wobei mittels der Verteileinrichtung über einen Ablauf im Garraumboden
und ein Zulauf in der Garraumdecke ein Umwälzkreislauf für Reinigungsflüssigkeit bereitgestellt
wird.
[0071] So kann beispielsweise Reinigungsflüssigkeit in den Garraum gegossen werden, von
wo aus die Reinigungsflüssigkeit über den Ablauf in die Pumpenanordnung bzw. in die
Pumpeneinrichtung gelangt und von dort zum Zulauf in der Garraumdecke gefördert wird.
[0072] Benachbart zu dem Zulauf ist an der Garraumdecke die Verteileinrichtung der Reinigungseinrichtung
vorgesehen. Dabei umfasst die Verteileinrichtung ein Verteilrad, welches über eine
Motoreinrichtung rotierbar an der Garraumdecke aufgenommen ist.
[0073] Über den Zulauf wird Reinigungsfluid auf das Verteilrad geführt, sodass das Reinigungsfluid
über die Rotation des Verteilrades im Wesentlichen gleichmäßig in den gesamten Garraum
verteilt wird.
[0074] Um eine besonders effektive Verteilung des Reinigungsfluids im Garraum zu gewährleisten,
weist das Verteilrad an der der Garraumdecke zugewandten Seite radial verlaufende
Rippen auf. Somit wird eine Art Schaufelrad zu Verfügung gestellt, mittels welchem
das durch den Zulauf geführte Reinigungsfluid besonders effektiv beschleunigt und
durch den Garraum verteilt bzw. in den Garraum geschleudert wird.
[0075] Das Verteilrad ist an der dem Garraum zugewandten Seite im Wesentlichen glatt ausgebildet,
sodass bei der Rotation des Verteilrades die Verletzungsgefahr minimiert wird.
[0076] Weiterhin ist das Verteilrad entnehmbar ausgestaltet, sodass es aus dem Garraum entnommen
werden kann, wenn kein Reinigungsvorgang durchgeführt wird.
[0077] Das Verteilrad ist an der Drehachse der Motoreinrichtung aufgenommen. Dabei ist das
Verteilrad im Wesentlichen parallel zur Garraumdecke angeordnet, wobei die Drehachse
der Motoreinrichtung im Wesentlichen vertikal ausgerichtet ist. Um eine besonders
effektive Verteilung des Reinigungsfluids zu erreichen, kann das Verteilrad auch derart
ausgebildet sein, dass eine dreidimensionale Verteilung des Reinigungsfluids bewirkt
wird. Dazu kann das Verteilrad beispielsweise pendelnd gelagert sein oder eine entsprechende
Geometrie aufweisen, sodass eine dreidimensionale Verteilung des Reinigungsfluids
im Garraum bewirkt wird.
[0078] Um eine effektive Verteilung des durch den Zulauf auf das Verteilrad geführte Fluid
zu erreichen, ist dieses im Wesentlichen rotationssymmetrisch und im speziellen kreisrund
ausgebildet. In anderen Ausgestaltungen können auch andere Symmetrien und Formgebung
vorteilhaft eingesetzt werden.
[0079] Die Pumpeneinrichtung ist im Wesentlichen unterhalb des Garraumes angeordnet. Dabei
sind bei der Pumpenanordnung zwei Pumpeneinrichtungen vorgesehen, welche jeweils als
Kreiselpumpe ausgebildet und in Reihe geschaltet sind. Da Kreiselpumpen keine Luft
ansaugen können bzw. sollen, ist die Pumpenanordnung bzw. ist wenigstens die erste
Pumpeneinrichtung unterhalb des Garraumes angeordnet, sodass beim Befüllen des Garraumbodens
mit Reinigungsfluid dieses automatisch durch den Ablauf über den Schlauch in die Pumpeneinrichtung
läuft. Dadurch wird verhindert, dass die Kreiselpumpe Luft saugt. Die beiden in der
Pumpenanordnung vorgesehenen Pumpeneinrichtungen bzw. Kreiselpumpen sind in Reihe
geschaltet, sodass die beiden Pumpeneinrichtung jeweils mit einer sehr geringen Leistung
bzw. Drehzahl betrieben werden können. Dadurch wird die Geräuschemission beim Reinigungsvorgang
minimiert.
[0080] Das Verteilrad kann für eine besonders effektive Verteilung des Fluids im Garraum
in der Drehzahl variiert werden. Dabei sind insbesondere Drehzahlen zwischen 600 bis
3000 Umdrehungen in der Minute einstellbar.
[0081] Es ist eine Steuereinrichtung vorgesehen, über welche die Reinigungseinrichtung gesteuert
bzw. betrieben werden kann. Dabei kann über die Steuereinrichtung insbesondere der
Betrieb der Pumpenanordnung Unterbetrieb der Verteileinrichtung bzw. der Motoreinrichtung
gesteuert werden.
[0082] Um zur Reinigung verwendete Flüssigkeit wieder aus dem Garraum bzw. aus der Reinigungseinrichtung
zu entfernen, ist ein Auslass vorgesehen. Auch ist es beispielsweise möglich, dass
über einen schaltbaren Auslass Fluid aus der Reinigungseinrichtung entfernt bzw. gepumpt
wird.
[0083] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus dem Ausführungsbeispiel,
welches im Folgenden mit Bezug auf die beiliegenden Figuren erläutert wird.
[0084] In den Figuren zeigen:
- Figur 1
- eine rein schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Gargerätes;
- Figur 2
- eine rein schematische Darstellung eines Verteilrades einer Reinigungseinrichtung
eines erfindungsgemäßen Gargerätes in einer perspektivischen Ansicht;
- Figur 3
- eine rein schematische Darstellung des Verteilrades gemäß Figur 2 in einer Draufsicht;
- Figur 4
- eine rein schematische Darstellung des Verteilrades gemäß Figur 2 in einer Ansicht
von unten;
- Figur 5
- eine rein schematische Darstellung des Verteilrades gemäß Figur 2 in einer Schnittansicht
von der Seite;
- Figur 6
- eine rein schematische Darstellung eines Verteilrades einer Reinigungseinrichtung
eines anderen Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Gargerätes in einer perspektivischen
Ansicht;
- Figur 7
- eine rein schematische Darstellung des Verteilrades gemäß Figur 6 in einer Draufsicht;
und
- Figur 8
- eine rein schematische Darstellung des Verteilrades gemäß Figur 6 in einer Ansicht
von unten.
[0085] In Figur 1 ist der Grundaufbau eines erfindungsgemäßen Gargerätes rein schematisch
dargestellt. Dabei ist das erfindungsgemäße Gargerät 1 in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
als Dampfgarer 100 ausgebildet, welcher einen Garraum 2 umfasst, in welchem Lebensmittel
mit Dampf schonend gegart werden können.
[0086] Bei einem Dampfgarer 100 oder allgemein bei der Verwendung von Dampf in einem Garraum
2 müssen spezielle Dichtungen für die den Garraum 2 verschließende Tür vorgesehen
werden, sodass der in den Garraum eingeleitet oder dort erzeugte Dampf nicht unkontrolliert
aus dem Garraum 2 entweichen kann. Zudem sind bei Dampfgarern 100 oder Gargeräten
1 mit Dampffunktion in der Regel Öffnungen in der Garraumwandung 18 vorgesehen, über
welche zu verdampfendes Wasser oder Dampf in den Garraum 2 eingeleitet wird. Durch
diese konstruktiven Merkmale ist zur Reinigung des Garraumes 2 die sonst sehr effektive
Pyrolyse in der Regel schwierig einzusetzen. Die Reinigungseinrichtung 3 des erfindungsgemäßen
Gargerätes 1 bietet eine besonders vorteilhafte Alternative zur pyrolytischen Reinigung,
um den Garraum 2 bzw. die Garraumwandung 18 zu reinigen.
[0087] In Figur 1 ist ein rein beispielhafter Aufbau eines erfindungsgemäßen Gargerätes
1 dargestellt, wobei dieses der gezeigten Ausführung eine Zuleitung 22 für Flüssigkeiten,
insbesondere für Wasser, aufweist, wobei über die Zuleitung 22 in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ein Frischwasserbehälter 21 befüllt werden kann.
[0088] Über eine Leitung 28 kann Frischwasser oder ein anderes Fluid in den Garraum 2 eingeleitet
werden. Über einen Auslass 26 in dem Garraumboden 31 des Garraumes 2 kann das Fluid
bzw. ein Reinigungsfluid oder ein Spülfluid der Fördereinrichtung 4 der Reinigungseinrichtung
3 zugeführt werden. Auch ein alternatives Zuführen von Fluid in die Fördereinrichtung
kann vorgesehen sein.
[0089] Die Fördereinrichtung 4 der Reinigungseinrichtung 3 umfasst eine Pumpenanordnung
mit einer Pumpe 24, welche in dem gezeigten Ausführungsbeispiel als Kreiselpumpe 29
ausgebildet ist. Von der Pumpe 24 aus sind in dem gezeigten Ausführungsbeispiel zwei
Leitungen 28 vorgesehen, welche über ein Ventil 25 schaltbar sind. Die eine Leitung
28 führt zu einem Abwasserbehälter 23, wobei diese Leitung optional beispielsweise
auch direkt in einen Abfluss geleitet werden kann. Die andere Leitung 28 führt zu
einem Einlass 27 in der Garraumdecke 30.
[0090] Durch die Ausgestaltung mit dem Ventil 25 und den zwei Leitungen 28 nach der Pumpe
24 wird es in dem gezeigten Ausführungsbeispiel besonders einfach möglich, einen automatischen
Umlaufbetrieb beim Reinigen des Garraumes zu erzielen.
[0091] Die Reinigungseinrichtung 3 umfasst weiterhin eine Verteileinrichtung 5, welche in
dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel eine Motoreinrichtung 7 und ein Verteilrad
6 umfasst. Die Motoreinrichtung 7 ist dabei in dem gezeigten Ausführungsbeispiel außerhalb
des Garraumes 2 vorgesehen. Die Motoreinrichtung 7 umfasst eine Welle 19, welche durch
die Garraumdecke 30 hindurchragt und im Wesentlichen vertikal ausgerichtet ist.
[0092] Das Verteilrad 6 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel vollständig innerhalb des
Garraumes 2 angeordnet und mittels einer Wellenaufnahme 20 an der Welle 19 befestigt.
Dabei kann das Verteilrad in dem gezeigten Ausführungsbeispiel beispielsweise zur
Reinigung oder, wenn es nicht gebraucht wird, von der Welle 19 abgenommen werden.
[0093] Je nach Ausgestaltung des Gargerätes 1 können auch unterschiedliche Verteilerräder
6 an der Welle 19 angeordnet werden. In anderen Ausgestaltungen kann das Verteilrad
auch gemeinsam mit der Welle abgenommen werden, sodass beim Abnehmen des Verteilrades
6 eine im Wesentlichen plane Garraumdecke 30 entsteht, wenn der Garraum nicht gereinigt
wird.
[0094] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind der Einlass 27 in der Garraumdecke 30 und
in die Verteileinrichtung 5 bzw. das Verteilrad 6 derart zueinander angeordnet, dass
das Verteilrad 6 bzw. das Fluidreservoir 8 des Verteilrades 6 direkt aus dem Einlass
27 heraus mit Fluid versorgt werden kann, wie es in den nachfolgenden Figuren detailliert
beschrieben wird.
[0095] In Figur 2 ist rein schematisch ein Verteilrad 6 der Verteileinrichtung 5 der Reinigungseinrichtung
3 eines erfindungsgemäßen Gargerätes 1 in einer perspektivischen Ansicht von der Seite
dargestellt.
[0096] Dabei erkennt man, dass das Verteilrad 6 ein Fluidreservoir 8 umfasst, wobei sich
in dem gezeigten Ausführungsbeispiel innerhalb des Fluidreservoirs von der Bodenwandung
13 des Fluidreservoirs 8 aus eine Wellenaufnahme 20 nach oben erstreckt. Mittels dieser
Wellenaufnahme 20 wird das Verteilrad 6 an der Welle 19 der Motoreinrichtung 7 aufgenommen.
[0097] Das Fluidreservoir 8 umfasst einen Zulauf 9, über welchen in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ein Fluid über den Zulauf 27 in das Fluidreservoir 8 eingefüllt werden kann. Weiterhin
umfasst das Fluidreservoir 8 in dem gezeigten Ausführungsbeispiel einen ersten Ausgang
10 und zwei zweite Ausgänge 11, über welche das Fluid wieder aus dem Fluidreservoir
8 austreten kann. Dabei entspricht der erste Ausgang 10 in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
der Zufuhr 9, wobei die Zufuhr 9 bzw. der erste Ausgang 10 in einem oberen Abschnitt
des Fluidreservoirs 8 vorgesehen sind. Die beiden zweiten Ausgänge 11 sind vom Höhenniveau
unterhalb des ersten Ausgangs 10 angeordnet und in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
in einem unteren Abschnitt des Fluidreservoirs 8 angeordnet.
[0098] An dem oberen Abschnitt des Verteilrads 6 bzw. an dem oberen Ende des Fluidreservoirs
8 schließt sich an den ersten Ausgang 10 ein äußerer Verteilring 16 an, welcher hier
eine Vielzahl von Rippen 17aufweist, welche in dem gezeigten Ausführungsbeispiel im
Wesentlichen senkrecht auf dem Verteilring 16 stehen und eine im Wesentlichen radiale
Ausrichtung aufweisen.
[0099] An die unteren bzw. zweiten Ausgänge 11 schließt sich in der gezeigten Ausführungsform
jeweils ein Verteilarm 12 an. Über solche Verteilarme 12 kann das Fluid besonders
effektiv in den Garraum 2 bzw. an die Garraumwandung 18 geleitet werden. Dies resultiert
daraus, dass über die Verteilarme 12 eine größere Beschleunigung des Fluids erreicht
werden kann. Zudem weist das Fluidreservoir 8 in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
einen konischen Querschnitt auf. Durch die Verteilarme kann das Ausleiten des Fluids
durch die zweiten Ausgänge radial weiter nach außen zur Garraumwandung 18 hin verlagert
werden.
[0100] Die Verteileinrichtung 5 des erfindungsgemäßen Gargerätes 1 zeichnet sich unter anderem
dadurch aus, dass das Verteilrad 6 mittels der Motoreinrichtung 7 in zwei unterschiedliche
Drehrichtungen gedreht werden kann. Durch die Ausrichtung der Welle 19 in ungefähr
vertikaler Richtung kommt es dabei in dem gezeigten Ausführungsbeispiel zu einer Linksdrehung
oder Rechtsdrehung des Verteilrades.
[0101] Dabei ist das Verteilrad 6 derart ausgebildet, dass je nach Drehrichtung der Motoreinrichtung
7 bzw. des Verteilrades 6 das in das Flüssigkeitsreservoir 8 gefüllte Fluid entweder
durch den ersten Ausgang 10 oder durch den zweiten Ausgang 12 bzw. durch die zweiten
Ausgänge 11 in den Garraum 2 geleitet wird.
[0102] Dazu umfasst das Fluidreservoir 8 entsprechend zu der Anzahl der zweiten Ausgänge
11 Rampeneinrichtungen 15, welche dazu führen, dass je nach Drehrichtung des Verteilrades
6 das Fluid aus dem Fluidreservoir 8 entweder in die zweiten Ausgänge 11 geleitet
wird oder über die Rampen 15 aus dem ersten Ausgang 10 entweder direkt an die Garraumdecke
oder über den Verteilring 16 in den Garraum geleitet wird.
[0103] In Figur 3 ist das Verteilrad 6 gemäß Figur 2 in einer Draufsicht rein schematisch
dargestellt. Hier erkennt man, dass die Rampeneinrichtungen 15 schaufelähnlich im
Bereich der Bodenwandungen 13 angeordnet sind und die zweiten Ausgänge 11 überdecken.
So wird das Fluid in dem Fluidreservoir 8 in dem gezeigten Ausführungsbeispiel bei
einer Drehung des Verteilrades 6 im Uhrzeigersinn mittels der Rampeneinrichtung 15
in die unter den Rampeneinrichtungen 15 angeordneten zweiten Ausgänge 11 gedrückt
bzw. geleitet.
[0104] Wird das Verteilrad 6 gegen den Uhrzeigersinn gedreht, wird das Fluid im Fluidreservoir
8 über die Rampen nach oben über den zweiten Ausgang 10 aus dem Fluidreservoir 8 herausbefördert.
Dabei kann je nach Drehgeschwindigkeit ein direktes Herausleiten des Fluids an die
Garraumdecke 30 erfolgen. Bei einer geringeren Drehzahl wird das Fluid aus dem Fluidreservoir
8 zunächst auf den äußeren Verteilring 16 befördert und dort insbesondere mittels
der Rippen 17 weiter in den Garraum verteilt bzw. vernebelt uns so in den Garraum
geführt.
[0105] In Figur 4 ist rein schematisch eine Ansicht auf das Verteilrad 6 von unten dargestellt.
Hier erkennt man die beiden radial ausgerichteten Verteilarme 12, welche sich an die
beiden zweiten Ausgänge 11 anschließen. Durch die Ausrichtung der Verteilarme 12 im
Wesentlichen quer zur Drehachse der Welle 19 wird das Fluid bei entsprechender Drehrichtung
des Verteilrades 6 besonders effektiv durch die Fliehkraft in den Garraum befördert.
Dabei kann das Fluid über eine Anpassung der Drehgeschwindigkeit und die dadurch resultierenden
unterschiedlichen Fliehkräfte in unterschiedlichen Höhen auf die Garraumwandung 18
aufgebracht werden.
[0106] In Figur 5 ist eine seitliche Schnittansicht durch das zuvor gezeigte Verteilrad
6 rein schematisch dargestellt. Man erkennt deutlich, dass der zweite Ausgang 11 bzw.
die zweiten Ausgänge 11 am unteren Abschnitt des der Seitenwandung 14 und der Bodenwandungen
13 des Fluidreservoirs 8 angeordnet sind.
[0107] Der zweite Ausgang 11 wird dabei von einer Rampeneinrichtung 15 überragt, wozu die
Rampeneinrichtung 15 in dem gezeigten Ausführungsbeispiel mit der Bodenwandung 13
und der Seitenwandung 14 im Bereich des Ausgangs 11 verbunden ist bzw. einstückig
mit diesem gefertigt ist.
[0108] Durch die Ausrichtung der Rampeneinrichtung 15, welche in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
den zweiten Ausgang 11 überragt, wird es möglich, dass das Fluid in dem Fluidreservoir
8 je nach Drehrichtung des Verteilrades 6 entweder mittels der Rampeneinrichtung 15
in den zweiten Ausgang 11 geleitet wird oder über die Rampeneinrichtung 15 aus dem
ersten Ausgang 10 herausbefördert wird.
[0109] In den Figuren 6-8 sind rein schematisch eine perspektivische Ansicht, eine Draufsicht
und eine Ansicht auf die Unterseite eines anderen Ausführungsbeispiels eines Verteilrades
6 dargestellt, welche vom Grundaufbau der zuvor beschriebenen Ausführungsform entsprechen.
[0110] Im Unterschied zu der zuvor beschriebenen Ausführungsform weist das hier gezeigte
Verteilrad 6 jedoch im Fluidreservoir 8 drei zweite Ausgänge 11 auf, welche jeweils
mit einem Verteilarm 12 verbunden sind. Dabei sind diese im Wesentlichen gleichmäßig
über den Umfang des Fluidreservoirs verteilt.
Bezugszeichenliste
[0111]
- 1
- Gargerät
- 2
- Garraum
- 3
- Reinigungseinrichtung
- 4
- Fördereinrichtung
- 5
- Verteileinrichtung
- 6
- Verteilrad
- 7
- Motoreinrichtung
- 8
- Fluidreservoir
- 9
- Zufuhr
- 10
- erster Ausgang
- 11
- zweiter Ausgang
- 12
- Verteilarm
- 13
- Bodenwandung
- 14
- Seitenwandung
- 15
- Rampeneinrichtung
- 16
- Verteilring
- 17
- Rippe
- 18
- Garraumwandung
- 19
- Welle
- 20
- Wellenaufnahme
- 21
- Frischwasser
- 22
- Zuleitung
- 23
- Abwasser
- 24
- Pumpe
- 25
- Ventil
- 26
- Auslass
- 27
- Einlass
- 28
- Leitung
- 29
- Kreiselpumpe
- 30
- Garraumdecke
- 31
- Garraumboden
- 100
- Dampfgarer
1. Gargerät (1) insbesondere mit Dampffunktion, umfassend wenigstens einen Garraum (2)
und wenigstens eine Reinigungseinrichtung (3) zur Reinigung des Garraumes (2), wobei
die Reinigungseinrichtung (3) wenigstens eine Fördereinrichtung (4) zum Fördern wenigstens
eines Fluids und wenigstens eine Verteileinrichtung (5) mit wenigstens einem rotierbaren
Verteilrad (6) und wenigstens einer Motoreinrichtung (7) umfasst,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verteilrad (6) wenigstens ein Fluidreservoir (8) mit wenigstens einer Zufuhr
(9) für Fluid umfasst, in welches ein Fluid mittels der Fördereinrichtung (4) leitbar
ist und dass das Fluidreservoir (8) wenigstens einen ersten Ausgang (10) und wenigstens
einen zweiten Ausgang (11) umfasst, wobei das Verteilrad (6) mittels der Motoreinrichtung
(7) in zwei Drehrichtungen rotierbar ist und wobei das Verteilrad (6) dazu geeignet
und ausgebildet ist, das in das Fluidreservoir (8) gefüllte Fluid je nach Drehrichtung
des Verteilrades (6) in den ersten Ausgang (10) oder den zweiten Ausgang (11) zu leiten.
2. Gargerät (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Ausgang (11) unterhalb des ersten Ausgangs (10) angeordnet ist.
3. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhr (9) für Fluid durch den ersten Ausgang (10) zur Verfügung gestellt wird.
4. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an den wenigstens einen zweiten Ausgang (11) wenigstens ein Verteilarm (13) angeschlossen
ist.
5. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Ausgang (11) in einer Bodenwandung (13) und/oder einer Seitenwandung (14)
des Fluidreservoirs (8) angeordnet ist.
6. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Rampeneinrichtung (15) in dem Fluidreservoir (8) angeordnet ist.
7. Gargerät (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Rampeneinrichtung (15) einem zweiten Ausgang (11) zugeordnet ist.
8. Gargerät (1) nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rampeneinrichtung (15) mit der Bodenwandung (13) und/oder der Seitenwandung (14)
verbunden ist.
9. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Rampeneinrichtung (15) wenigstens abschnittsweise über den zweiten Ausgang
(11) erstreckt.
10. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere zweite Ausgänge (11) und eine entsprechende Anzahl von Rampeneinrichtungen
(15) vorgesehen sind und dass die Rampeneinrichtungen (15) die gleiche Orientierung
aufweisen.
11. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verteilrad (6) wenigstens einen äußeren Verteilring (16) umfasst.
12. Gargerät (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass an dem äußeren Verteilring (16) wenigstens eine Rippe (17) angeordnet ist.
13. Verfahren zum Reinigen des Garraumes (2) eines Gargerätes (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Fluid in das Fluidreservoir (8) des Verteilrades (6) geleitet wird
und dass das Fluid mittels des Verteilrades (6) auf die Garraumwandung (18) aufgebracht
wird, wobei die Drehrichtung des Verteilrads (6) mittels der Motoreinrichtung (7)
während des Reinigungsvorgangs wenigstens einmal geändert wird, um das Fluid über
den ersten Ausgang (10) und den zweiten Ausgang (11) in dem Garraum (2) zu verteilen.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehgeschwindigkeit während der Drehung des Verteilrades (6) in wenigstens einer
Drehrichtung verändert wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass als Fluid wenigstens ein Reinigungsfluid und/oder ein Spülfluid und/oder wenigstens
ein Gemisch daraus verwendet wird.