[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, eine mobile Vorrichtung und eine
zentrale Datenverarbeitungseinrichtung zur Verfolgung mautpflichtiger Fahrzeuge in
einem Mautsystem.
[0002] In einem Mautsystem gibt es vielfältigen Kontrollbedarf. Er erstreckt sich insbesondere
auf die Bestimmung der Erfüllung der Mitwirkungspflicht des mautpflichtigen Nutzers
keine defekten Fahrzeuggeräte zur Mauterhebung zu verwenden, wahrheitsgemäße Angaben
zur mautrelevanten Fahrzeugparametern, insbesondere Fahrzeuggröße (zulässiges Gesamtgewicht),
Achszahl und Schadstoffklasse im Fahrzeuggerät zu speichern und in Ermangelung eines
Fahrzeuggerätes die fahrzeugklassenabhängige fällige Maut für die zu befahrende Strecke
im Voraus an eine zentrale Datenverarbeitungseinrichtung zu entrichten und dazu entsprechend
wahrheitsgemäße Angaben zu machen.
In diesem Sinne wird jede Übereinstimmungen eines bestimmten Wertes der Erhebungsbereitschaft
eines Fahrzeuggerätes zur Mauterhebung, die mautrelevanten Fahrzeugparameter und die
im Voraus bezahlten oder durch das Fahrzeuggerät erkannten Streckenabschnitte mit
dem jeweils zu diese Kontrollgröße erwarteten Referenzwert als Kontrollinformation
bezeichnet. Eine positive Kontrollinformation ist eine erwartete Übereinstimmung,
eine negative Kontrollinformation ist eine unterwartete Abweichung zwischen dem bestimmten
Wert und dem erwarteten Referenzwert. Die Werte der Kontrollgrößen werden im Kontext
der Erfindung dieser Anmeldung von zumindest zeitweise ortsfesten (stationären) Kontrolleinrichtungen
bestimmt und jeweils mit einem Referenzwert dieser Kontrollgröße verglichen, der von
dem kontrollierten Fahrzeug oder einer zentralen Datenverarbeitungseinrichtung bereitgestellt
wird oder vorbestimmt ist. Zusätzlich erfasst die stationäre Kontrolleinrichtung eine
Identifikationsinformation des Fahrzeugs in Form eines Kennzeichens des Fahrzeugs,
weiches Kennzeichen ebenfalls eine Kontrollgröße bildet.
In allen Fällen, in denen der bestimmte Wert der Kontrollgröße nicht mit dem erwarteten
Referenzwert dieser Kontrollgröße übereinstimmt, ist die stationäre Kontrolleinrichtung
ausgebildet, eine negative Kontrollinformation über diese Abweichung zusammen mit
dem erfassten Kennzeichen des Fahrzeugs als sogenannten Kontrollfall in eine zentrale
Datenverarbeitungseinrichtung zu senden.
Stationäre Kontrolleinrichtungen sind zwar damit zwar in der Lage, Kontrollfälle (das
heißt Fahrzeuge mit Verdacht auf einen Mautverstoß) zu bestimmen, nicht jedoch diese
mautpflichtigen Fahrzeuge zu verfolgen, um sie einer Überprüfung und gegebenenfalls
Ahndung zuzuführen.
Eine solche Verfolgung erfordert eine mobile Vorrichtung, mit welcher es möglich ist,
das Fahrzeug, zu dem ein Kontrollfall vorliegt, verfolgend einzuholen oder abzufangen.
[0003] Im Kontext der Kontroll- und Verfolgungsorganisation eines Mautsystems stellt sich
davon ausgehend nun die Aufgabe, eine mobile Vorrichtung Kennzeichen zu verfolgender
mautpflichtiger Fahrzeuge zu versorgen, die sich in einer solchen Nähe zu der mobilen
Vorrichtung befinden, dass eine Verfolgung mit zeitnahem Einholen oder Abfangen möglich
ist.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren, eine mobile Vorrichtung und eine zentrale
Datenverarbeitungseinrichtung gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand abhängiger Ansprüche. Merkmale, Vorteile verschiedener
Ausführungsformen, Ausführungsbeispiele und Anspruchskategorien sowie Bemerkungen
dazu gelten jeweils auf andere Ausführungsformen, Ausführungsbeispiele und Anspruchskategorien
übertragbar oder austauschbar, soweit dies technisch und widerspruchsfrei im Rahmen
der vorliegenden Erfindung möglich ist.
[0005] Vereinfacht formuliert stellt die Erfindung unter anderem ein Verfahren zur Verfolgung
mautpflichtiger Fahrzeuge in einem Mautsystem bereit, in dem von Kontrolleinrichtungen
erfasste Kennzeichen mautpflichtigen Fahrzeuge an eine zentrale Datenverarbeitungseinrichtung
übermittelt und von der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung an eine mobile Vorrichtung
weitergeleitet werden, wobei die Auswahl der weitergeleiteten Kennzeichen anhand einer
Anfrage der mobilen Vorrichtung an die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung erfolgt;
in der zumindest eine ausgewählte Kontrolleinrichtung durch die mobile Vorrichtung
spezifiziert ist, von der erfasste Kennzeichen zur Weiterleitung auszuwählen sind
und die die mobile Vorrichtung in Abhängigkeit von einer Anwesenheitsposition der
mobilen Vorrichtung bestimmt hat.
[0006] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Verfolgung mautpflichtiger
Fahrzeuge in einem Mautsystem bereitgestellt, welches die folgenden Schritte umfasst:
(a) Bereitstellen mehrerer, zumindest zeitweise ortsfester, straßenseitiger Kontrolleinrichtungen
zum Erfassen mindestens von Kennzeichen mautpflichtiger Fahrzeuge; (b) Erfassen wenigstens
eines Kennzeichens wenigstens eines mautpflichtigen Fahrzeugs durch wenigstens eine
erste Kontrolleinrichtung der mehreren Kontrolleinrichtungen; (c) Übermitteln des
erfassten Kennzeichens von der ersten Kontrolleinrichtung an eine zentrale Datenverarbeitungseinrichtung;
(d) Speichern des übermittelten Kennzeichens als ein von der ersten Kontrolleinrichtung
erfasstes Kennzeichen in einem zentralen Datenspeicher der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung;
(e) Bereitstellen wenigstens einer mobilen Vorrichtung mit einer Anzeigevorrichtung
zum Anzeigen, insbesondere Darstellen, von Kennzeichen mautpflichtiger Fahrzeuge;
(f) Bereitstellen von Standortinformationen der mehreren Kontrolleinrichtungen in
einem dezentralen Speicher der mobilen Vorrichtung; (g) Bestimmen wenigstens einer
Anwesenheitsposition der mobilen Vorrichtung; (h) Auswählen wenigstens der ersten
Kontrolleinrichtung durch die mobile Vorrichtung in Abhängigkeit von der bestimmten
Anwesenheitsposition der mobilen Vorrichtung anhand der bereitgestellten Standortinformationen
der mehreren Kontrolleinrichtungen; (i) Übermitteln wenigstens einer Anfrage nach
wenigstens einem durch die ausgewählte erste Kontrolleinrichtung erfassten Kennzeichen
von der mobilen Vorrichtung an die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung; (j) Auswählen
wenigstens des gespeicherten Kennzeichens in Antwort auf den Empfang der übermittelten
Anfrage durch die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung; (k) Übermitteln des ausgewählten
Kennzeichens von der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung an die mobile Vorrichtung;
(I) Anzeigen, insbesondere Darstellen, des Kennzeichens durch die Anzeigevorrichtung
der mobilen Vorrichtung.
[0007] Insbesondere kann die mobile Vorrichtung durch ein Kontrollfahrzeug, eine Fahrzeugeinrichtung
oder eine portable Datenverarbeitungseinrichtung, beispielsweise ein Tablett-PC oder
ein Smartphone ausgebildet sein.
[0008] Insbesondere erfolgt das Bestimmen der wenigstens einen Anwesenheitsposition durch
die mobile Vorrichtung mittels einer von der mobilen Vorrichtung umfassten Positionsbestimmungsvorrichtung,
vorzugsweise eines GNSS-Empfängers zum Empfang und zur Verarbeitung von Signalen von
Satelliten eines Globalen Navigationssatellitensystems (GNSS).
[0009] Insbesondere umfasst das Übermitteln der Anfrage das Übermitteln einer die ausgewählte
erste Kontrolleinrichtung kennzeichnende Information. Insbesondere erfolgt das Auswählen
des wenigstens einen gespeicherten Kennzeichens anhand der mit der übermittelten Anfrage
die ausgewählte erste Kontrolleinrichtung kennzeichnenden Information. Beispielsweise
ist die die erste Kontrolleinrichtung kennzeichnende Information eine Kontrolleinrichtungskennung
der ersten Kontrolleinrichtung.
Vorzugsweise wird das von der ersten Kontrolleinrichtung übermittelte Kennzeichen
in Verknüpfung mit wenigstens einer Kontrolleinrichtungskennung der ersten Kontrolleinrichtung
in dem zentralen Datenspeicher der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung gespeichert,
umfasst das Übermitteln der wenigstens einen Anfrage das Übermitteln der wenigstens
einen Kontrolleinrichtungskennung der ausgewählten ersten Kontrolleinrichtung und
erfolgt das Auswählen des gespeicherten Kennzeichens anhand der mit der Anfrage übermittelten
Kontrolleinrichtungskennung der ersten Kontrolleinrichtung durch die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung
erfolgt.
[0010] Insbesondere erfolgt das Bereitstellen der straßenseitigen Kontrolleinrichtungen
durch Anordnung der Kontrolleinrichtungen an einem Streckenabschnitt des mautpflichtigen
Straßennetzes des Mautsystems. Dabei kann eine Streckenabschnittskennung eines Streckenabschnitts,
an dem eine Kontrolleinrichtung angeordnet ist, eine Kontrolleinrichtungskennung der
an diesem Streckenabschnitt angeordneten Kontrolleinrichtung bilden. Vorzugsweise
ist die Streckenabschnittskennung nicht hinsichtlich der Fahrtrichtung entartet, das
heißt: sie ist vorzugsweise insofern fahrtrichtungsabhängig, als dass sie für Fahrstreifen
oder Fahrbahnen verschiedener Fahrtrichtungen eines Straßenabschnitts unterschiedlich
ist. Damit kann durch die Streckenabschnittkennung der Kontrolleinrichtung eine Passagerichtung
für die Kontrolleinrichtung passierende mautpflichtige Fahrzeuge impliziert sein.
[0011] Insbesondere kann die Standortinformation der jeweiligen Kontrolleinrichtung eine
Kontrolleinrichtungskennung der jeweiligen Kontrolleinrichtung repräsentieren oder
von einer die jeweilige Kontrolleinrichtung kennzeichnenden Kontrolleinrichtungskennung
umfasst oder mit einer solchen Kontrolleinrichtungskennung verknüpft sein. Folglich
kann die Standortinformation auch durch die Streckenabschnittskennung desjenigen Streckenabschnitts
repräsentiert sein, an dem die Kontrolleinrichtung angeordnet ist.
Ein anderes Beispiel für eine Standortinformation ist die Standortposition der Kontrolleinrichtung.
[0012] Insbesondere kann das erfindungsgemäße Verfahren dadurch gekennzeichnet sein, dass
wenigstens eine der mehreren Kontrolleinrichtungen ihre Standortinformation mittels
eines von der Kontrolleinrichtung umfassten Positionsbestimmungseinrichtung bestimmt,
die bestimmte Standortposition von dieser Kontrolleinrichtung an die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung
übermittelt wird und die Standortposition dieser Kontrolleinrichtung unabhängig von
der Übermittlung des ausgewählten Kennzeichens von der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung
an die mobile Vorrichtung übermittelt wird.
Diesbezüglich kann zwischen permanent ortsfesten Kontrolleinrichtungen, beispielsweise
die Richtungsfahrbahn einer Autobahn überspannende Kontrollbrücke und gegründete Kontrollsäulen
neben einer mautpflichtigen Straße, und nur zeitweise ortsfesten Kontrolleinrichtungen,
beispielsweise abgestellte Kontrollfahrzeuge oder an aufgestellten Stativen oder Brückengeländern
befestigte portablen Kontrolleinrichtungen, unterschieden werden. Letztere können
zu verschiedenen Zeiten verschiedene zeitwiese ortsfeste Positionen einnehmen. Daher
sind diese bevorzugt mit einer Positionsbestimmungseinrichtung, vorzugsweise einem
GNSS-Empfänger zum Empfang und zur Verarbeitung von Signalen von Satelliten eines
Globalen Navigationssatellitensystems (GNSS), auszustatten, mit dem diese Kontrolleinrichtungen
ihre Standortposition und anhand der Standortposition durch map-matching auch den
Streckenabschnitt bestimmen können, an dem sie angeordnet sind.
Vorzugweise erfolgt das Erfassen des Kennzeichens eines Fahrzeugs mittels einer von
der Kontrolleinrichtung umfassten Bildaufnahmeeinrichtung durch Texterkennung in einem
von der Bildaufnahmeeinrichtung aufgenommen Bild des Kennzeichenschildes des Fahrzeugs.
Weniger bevorzugt erfolgt das des Kennzeichens eines Fahrzeugs mittels einer von der
Kontrolleinrichtung Kommunikationseinrichtung, die ausgebildet ist, ein Funksignal
von dem Fahrzeug zu empfangen, welches das Kennzeichen entsprechend codiert enthält.
[0013] Vorzugsweise erfolgt das Übermitteln des erfassten Kennzeichens an eine zentrale
Datenverarbeitungseinrichtung in Abhängigkeit von wenigstens einer Kontrollinformation,
die die erste Kontrolleinrichtung bestimmt oder empfangen hat oder aber erwartet,
jedoch nicht bestimmt oder empfangen, hat, wobei.diese Kontrollinformation von der
ersten Kontrolleinrichtung zusammen mit dem erfassten Kennzeichen an die zentrale
Datenverarbeitungseinrichtung übermittelt wird, von der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung
zusammen mit dem ausgewählten Kennzeichen an die mobile Vorrichtung übermittelt wird
und zusammen mit dem ausgewählten Kennzeichen auf der Anzeigevorrichtung angezeigt,
insbesondere dargestellt, wird.
Eine derartige Kontrollinformation beinhaltet zum Beispiel die mangelnde Übereinstimmung
eines durch eine Bildaufnahmeeinrichtung der Kontrolleinrichtung erfassten Kennzeichens
mit dem Kennzeichen, welches das Fahrzeug in einem Funksignal an die Kontrolleinrichtung
sendet.
Eine weitere derartige Kontrollinformation beinhaltet zum Beispiel die mangelnde Übereinstimmung
einer durch eine Fahrzeugformerfassungseinrichtung der Kontrolleinrichtung bestimmten
Achszahl des Fahrzeugs mit der Achszahl, welches das Fahrzeug in einem Funksignal
an die Kontrolleinrichtung sendet.
Eine weitere derartige Kontrollinformation beinhaltet zum Beispiel eine mangelnde
Betriebsbereitschaft eines Gerätes zur Mauterhebung, welches von dem Fahrzeug mitgeführt
wird, wobei eine Information über die mangelnde Betriebsbereitschaft von dem Fahrzeug
in einem Funksignal an die Kontrolleinrichtung sendet.
Eine weitere derartige Kontrollinformation beinhaltet zum Beispiel das Fehlen einer
Nutzungsberechtigung des Fahrzeugs für den Streckenabschnitt an dem die Kontrolleinrichtung
angeordnet ist, wobei die Kontrolleinrichtung das Fehlen der Nutzungsberechtigung
anhand des erfassten Kennzeichens durch Abfrage in einer Datenbank, in der Kennzeichen
zugeordnete Nutzungsberechtigungen gespeichert sind, ermittelt.
[0014] Das Übermitteln des erfassten Kennzeichens an eine zentrale Datenverarbeitungseinrichtung
muss jedoch nicht zwingend in Abhängigkeit von wenigstens einer Kontrollinformation
erfolgen. Stattdessen können die Kontrolleinrichtungen ausgebildet sein, jedes erfasste
Kennzeichen - gegebenenfalls ohne Kontrollinformation - an die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung
zu senden, wobei die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung nur solche erfassten Kennzeichen
speichert, zu denen bereits von anderen Kontrolleinrichtungen Kontrollinformationen
vorliegen. Auf diese Weise können noch nicht verfolgte Fahrzeuge nach erneuter Erfassung
auch ohne aktuelle Kontrollinformationen der Verfolgung zugeführt werden.
[0015] Insbesondere umfasst das Auswählen wenigstens der ersten Kontrolleinrichtung durch
die mobile Vorrichtung die Bestimmung eines von der Anwesenheitsposition abhängigen
Kontrollgebietes und die Prüfung umfasst, ob der durch die Standortinformation repräsentierte
Standort der ersten Kontrolleinrichtung in dem Kontrollgebiet liegt, wobei die erste
Kontrolleinrichtung im Falle eines positiven Ergebnisses der Prüfung ausgewählt wird.
Ferner kann das erfindungsgemäße Verfahren dahingehend weitergebildet sein, dass eine
Bewegungsinformation, beispielsweise eine Fahrtrichtung oder ein Stillstand, der mobilen
Vorrichtung bestimmt wird und das Auswählen wenigstens der ersten Kontrolleinrichtung
durch die mobile Vorrichtung in Abhängigkeit von der bestimmten Bewegungsinformation
der mobilen Vorrichtung anhand der bereitgestellten Standortinformationen der mehreren
Kontrolleinrichtungen erfolgt.
Alternativ oder kumulativ kann anhand der wenigstens einen Anwesenheitsposition durch
die mobile Vorrichtung wenigstens eine Streckenabschnittskennung eines Streckenabschnitts
bestimmt werden, auf oder an dem die mobile Vorrichtung anwesend ist, die bereitgestellten
Standortinformationen der Kontrolleinrichtungen jeweils eine Streckenabschnittskennung
des Streckenabschnitts umfassen, an dem die jeweilige Kontrolleinrichtung angeordnet
ist, und das Auswählen wenigstens der ersten Kontrolleinrichtung durch die mobile
Vorrichtung in Abhängigkeit von der durch die mobile Vorrichtung bestimmten Streckenabschnittskennung
der mobilen Vorrichtung anhand der bereitgestellten Standortinformationen der mehreren
Kontrolleinrichtungen erfolgen.
Durch derartige Maßnahmen kann vermieden werden, dass Kontrolleinrichtungen durch
die mobile Vorrichtung ausgewählt werden, von der passierte Fahrzeuge im Rahmen einer
Verfolgung nicht hinreichend zuverlässig gestellt werden können, beispielsweise weil
dazu eine zu lange Strecke in einer für die Verfolgung ungünstigen Fahrtrichtung zurückzulegen
wäre.
[0016] Schließlich kann das Auswählen wenigstens des gespeicherten Kennzeichens in Antwort
auf den Empfang der übermittelten Anfrage durch die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung
in Abhängigkeit von einem Kontrollzeitpunkt erfolgen, der von der ersten Kontrolleinrichtung
zusammen mit dem erfassten Kennzeichen übermittelt wurde. Vorzugsweise wird nur das
gespeicherte Kennzeichen ausgewählt, zu dem die übermittelte Anfrage innerhalb einer
vorbestimmten Zeitdifferenz nach dem Kontrollzeitpunkt eingegangen ist.
[0017] Weitere Ausprägungen des erfindungsgemäßen Verfahrens können den Merkmalen der nachstehend
beschriebenen erfindungsgemäßen Vorrichtungen gemäß vorgesehen sein.
[0018] Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird eine mobile Vorrichtung bereitgestellt,
die ausgebildet ist Standortinformationen von mehreren, zumindest zeitweise ortsfesten,
straßenseitigen Kontrolleinrichtungen zu empfangen und in einem dezentralen Datenspeicher
zu speichern, ihre eigene Anwesenheitsposition zu bestimmen, wenigstens eine erste
Kontrolleinrichtung in Abhängigkeit von der bestimmten Anwesenheitsposition anhand
der gespeicherten Standortinformationen der mehreren Kontrolleinrichtungen auszuwählen,
eine Anfrage nach wenigstens einem durch die wenigstens eine ausgewählte erste Kontrolleinrichtung
erfassten Kennzeichen an eine zentrale Datenverarbeitungseinrichtung zu versenden,
ein in Antwort auf die Anfrage von der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung versendetes
Kennzeichen zu empfangen und das empfangene Kennzeichen durch eine Anzeigevorrichtung
anzuzeigen, insbesondere darzustellen.
[0019] Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße mobile Vorrichtung ausgebildet, eine Eingabe
bezüglich eines bestimmten dargestellten Kennzeichens zu registrieren und infolge
der Registrierung dieser Eingabe eine Reservierungsnachricht mit dem durch die Eingabe
bestimmten und als solches reservierten Kennzeichen an die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung
zu senden.
Zur Registrierung der besagten Eingabe weist die mobile Vorrichtung vorzugsweise ein
Eingabemittel in Form einer Tastatur, einer Cursor-Steuerung (Maus, Touchpad, Joystick)
oder einer berührungssensitiven Anzeigevorrichtung auf. Insbesondere kann die mobile
Vorrichtung ausgebildet sein, einen oder mehrere bevorzugte Schritte des erfindungsgemäßen
Verfahrens, die unter ersten Aspekt der Erfindung beschrieben wurden, auszuführen,
soweit die mobile Vorrichtung dabei zur Ausführung dieser Schritte vorgesehen wurde.
[0020] Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird eine zentrale Datenverarbeitungseinrichtung
bereitgestellt, die ausgebildet ist, von mehreren, zumindest zeitweise ortsfesten,
straßenseitigen Kontrolleinrichtungen erfasste Kennzeichen mautpflichtiger Fahrzeuge
zu empfangen, die empfangenen Kennzeichen jeweils als ein derjenigen Kontrolleinrichtung
zugeordnetes Kennzeichen zu speichern, von der das jeweils empfangene Kennzeichen
erfasst wurde, wenigstens eine Anfrage nach wenigstens einem durch wenigstens eine
ausgewählte erste Kontrolleinrichtung erfassten Kennzeichen von wenigstens einer mobilen
Vorrichtung zu empfangen, von den gespeicherten Kennzeichen anhand der empfangenen
Anfrage wenigstens ein Kennzeichen auszuwählen, das von der ersten Kontrolleinrichtung
erfasst wurde, und das wenigstens eine ausgewählte Kennzeichen an die wenigstens eine
mobile Vorrichtung zu senden, von der sie die Anfrage empfangen hat.
Insbesondere kann die erfindungsgemäße zentrale Datenverarbeitungseinrichtung ausgebildet
sein, von den gespeicherten Kennzeichen anhand der empfangenen Anfrage nur solche
Kennzeichen auszuwählen, die innerhalb Zeitraums von der ersten Kontrolleinrichtung
erfasst wurden, der abhängig ist von einem Zeitpunkt empfangenen Anfrage und einer
vorbestimmten Zeitdauer.
[0021] Vorzugsweise ist die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung schließlich ausgebildet,
zu registrieren, an welche von mehreren mobilen Vorrichtungen sie jeweils das wenigstens
eine ausgewählte Kennzeichen gesendet hat, eine Reservierungsnachricht mit einem reservierten
Kennzeichen von einer ersten mobilen Vorrichtung der mehren mobilen Vorrichtungen
zu empfangen und eine Löschungsanweisung mit dem reservierten Kennzeichen an wenigstens
eine derjenigen oder alle diejenigen der mehreren mobilen Vorrichtungen zu senden,
an die sie das reservierte Kennzeichen als ausgewähltes Kennzeichen gesendet hat,
ohne anschließend eine Reservierungsnachricht mit dem reservierten Kennzeichen zu
erhalten.
Durch diese Maßnahme kann vermieden werden, dass Führer von Kontrollfahrzeugen zur
Verfolgung eines Fahrzeugs ansetzen, das bereits durch ein anderes Kontrollfahrzeug
verfolgt wird.
[0022] Insbesondere kann die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung ausgebildet sein, einen
oder mehrere bevorzugte Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens, die unter ersten
Aspekt der Erfindung beschrieben wurden, auszuführen, soweit die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung
dabei zur Ausführung dieser Schritte vorgesehen wurde.
[0023] Schließlich wird durch die Erfindung auch ein Mautsystem mit wenigstens einer zentralen
Datenverarbeitungseinrichtung gemäß dem dritten Aspekt der Erfindung, wenigstens einer
mobilen Vorrichtung gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung sowie mehreren, zumindest
zeitweise ortsfesten, straßenseitigen Kontrolleinrichtungen, die ausgebildet sind,
Kennzeichen mautpflichtiger Fahrzeuge zu erfassen und die erfassten Kennzeichen an
die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung zu versenden.
[0024] Dabei sind die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung und die mobile Vorrichtung
des Mautsystems ausgebildet, miteinander entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren
zusammenzuwirken.
[0025] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines nicht als einschränkend anzusehenden
Ausführungsbeispieles näher beschrieben. Dazu zeigen schematisch und nicht maßstäblich
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Mautsystems,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Ausschnitts des erfindungsgemäßen Mautsystems
von Fig. 1 mit erhöhtem Detaillierungsgrad und
- Fig. 3
- ein Ablauf- und Datenflussdiagram für Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens
[0026] Gleiche oder gleich wirkende Komponenten verschiedener Figuren sind, soweit nicht
als Ausnahmen beschrieben, mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0027] Fig. 1 zeigt zunächst ein Straßennetz eines Mautsystems 500, das in der Mitte der
Darstellung eine mautpflichtige Autobahn mit zwei baulich getrennten Richtungsfahrbahnen,
die in jeder Fahrtrichtung zwei Fahrstreifen aufweisen. Die Richtungsfahrbahnen, zu
denen Pfeile die Fahrt-/ Verkehrsflussrichtung angeben, sind in durch Anschlussstellen
getrennte Streckenabschnitte gegliedert, die für die Fahrtrichtung Süd-Nord die Bezugszeichen
110, 130 und 150 tragen, und für die Fahrtrichtung Nord-Süd die Bezugszeichen 160,
140 und 120. Allgemein dient das Bezugszeichen 1X0 zur Kennzeichnung eines Streckenabschnitts
X. An den Anschlussstellen können Fahrzeuge von der Autobahn auf Straßen des untergeordneten
Netzes abfahren oder von Straßen des untergeordneten Netzes auf die Autobahn auffahren.
Ein Fahrtrichtungswechsel auf der Autobahn ist an den Anschlussstellen ebenso möglich.
Die Straßen des untergeordneten Netzes können mautfrei oder mautpflichtig sein. Sie
sind ebenso durch Anschlussstellen in voneinander getrennte Streckenabschnitte gegliedert,
wobei ein Streckenabschnitt einem jeden Fahrstreifen der für beide Fahrtrichtungen
baulich vereinigten Fahrbahn zugeordnet ist.
[0028] Weiterhin zeigt Fig. 1 eine Zentrale 501 des Mautsystems 500, welche eine zentrale
Datenverarbeitungseinrichtung 502 umfasst. Diese zentrale Datenverarbeitungseinrichtung
502 ist in Fig. 2 detaillierter dargestellt. Sei umfasst eine zentrale Recheneinrichtung
506, an die ein zentraler Datenspeicher 507 und eine zentrale Kommunikationseinrichtung
505 (beispielsweise ein Modem, ein Router oder ein Gateway) gekoppelt sind. Durch
die zentrale Kommunikationseinrichtung 505 ist die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung
502 ausgebildet, Informationen über das Mobilfunknetz 550 zu empfangen und Informationen
über das Mobilfunknetz zu versenden. Durch die zentrale Recheneinrichtung 506 ist
die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 502 ausgebildet, empfangene Informationen
zu verarbeiten und zur Versendung bestimmte Informationen zu ermitteln oder zu erzeugen,
die zentrale Kommunikationseinrichtung 505 zur Versendung von zur Versendung bestimmter
Informationen anzuweisen, Informationen aus dem zentralen Datenspeicher 507 auszulesen
oder in dem zentralen Datenspeicher 507 zu speichern.
[0029] Permanent ortsfeste Kontrolleinrichtungen sind in Form von Kontrollbrücken 210,220,
250 und 260 über den Fahrbahnen der mautpflichtigen Autobahn zugeordnet zu den Streckenabschnitten
dieser Fahrbahnen angeordnet. Sie bestimmen die Werte von Kontrollgrößen der Fahrzeuge,
die sich in Fahrtrichtung jeweils auf die Kontrollbrücken zu bewegen. Durch den jeweiligen
Streckenabschnitt, an dem sie angeordnet sind, ist den Kontrollbrücken 210, 220, 250
und 260 eine Fahrtrichtung zugeordnet. Die Kontrollbrücke 210 ist auf dem Streckenabschnitt
110 angeordnet, die Kontrollbrücke 250 ist auf dem Streckenabschnitt 150 angeordnet,
die Kontrollbrücke 260 ist auf dem Streckenabschnitt 160 angeordnet, und die Kontrollbrücke
220 ist auf dem Streckenabschnitt 120 angeordnet.
Zeitweise ortsfeste Kontrolleinrichtungen sind in Form eines geparkten Kontrollfahrzeugs
280 an dem Streckenabschnitt 180 und in Form einer portablen Kontrolleinrichtung 290
an dem Streckenabschnitt 190 angeordnet. Dabei kann das Kontrollfahrzeug 280 sowohl
zur Verfolgung als erfindungsgemäß mobile Vorrichtung als auch zur stationären Kontrolle
als erfindungsgemäße straßenseitige Kontrolleinrichtung verwendet werden.
Zusammengefasst sind stationäre, das heißt: permanent und zeitweise ortsfeste, Kontrolleinrichtungen
2X0 an Streckenabschnitten 1X0 angeordnet und diesen zugeordnet.
[0030] Mobile Vorrichtungen in Form von Kontrollfahrzeugen 4X0 zur Verfolgung von mautpflichtigen
Fahrzeugen sind zumindest zeitweise auf oder an Streckenabschnitten 1X0 anwesend.
Während die Kontrollfahrzeuge 400,440 und 470 fahrend auf den Streckenabschnitten
100, 140 beziehungsweise 170 im sogenannten mobilen Verfolgungsmodus unterwegs sind,
ist das Kontrollfahrzeug 430 an der Haltebucht 131 des Streckenabschnitts 130 im sogenannten
stationären Verfolgungsmodus abgestellt.
Wie in Fig. 2 anhand des Kontrollfahrzeugs 470 detailliert dargestellt, umfasst das
Kontrollfahrzeuge 470 eine dezentrale Recheneinrichtung 476, an die eine Anzeigevorrichtung
471, ein dezentraler Datenspeicher 477 und eine dezentrale Kommunikationseinrichtung
in Form eines Mobilfunkmoduls 475 gekoppelt sind. Ferner ist an die Recheneinrichtung
476 eine, von dem Kontrollfahrzeug 470 jedoch mitgeführte Positionsbestimmungsvorrichtung
472 in Form eines GNSS-Empfängers gekoppelt, der ausgebildet ist, seine Position aus
von Satelliten eines Globalen Navigationssatellitensystems (GNSS) gesendeten Signalen
zu bestimmen, die er empfängt, und diese Position als Anwesenheitsposition der Recheneinrichtung
476 bereitzustellen.
Diese exemplarische Ausbildung des Kontrollfahrzeuges 470 gilt für alle Kontrollfahrzeuge
4X0 des Mautsystems 500.
[0031] Die Kontrollfahrzeuge 4X0 können alternativ zur Verfolgung von mautpflichtigen Fahrzeugen
ebenso wie das Kontrollfahrzeug 280 zur stationären Kontrolle verwendet werden. Eine
alternative mobile Kontrolle, bei der während der Vorbeifahrt an einem mautpflichtigen
Fahrzeug ein DSRC-Abfragesignal von einer von dem Kontrollfahrzeug mitgeführten mobilen
DSRC-Kommunikationseinrichtung an ein mobiles DSRC-Kommunikationsgerät (beispielhaft
dargestellt in Fig. 2 mittels des Bezugszeichens 264o) gesendet wird, ist mit den
Kontrollfahrzeugen 4X0 und 280 ebenso möglich (DSRC = dedicated short-range communication).
Da die mobile Kontrolle im Gegensatz zur stationären Kontrolle in der Lage ist, sowohl
zu kontrollieren als auch zu verfolgen, spielt sie für die Erfindung nur insofern
eine Rolle, als dass auf die Multifunktionalität der Kontrollfahrzeuge zur Verfolgung,
stationären und mobilen Kontrolle hingewiesen wird.
[0032] Ferner sind in Fig .1 mautpflichtige Fahrzeuge 3XY dargestellt, die jeweils als Y.
Fahrzeug eine Kontrolleinrichtung 2X0 passiert haben, durch welche ihre Kennzeichen
(beispielhaft dargestellt in Fig. 2 mittels des Bezugszeichens 364k) erfasst wurden.
Beispielsweise hat das Fahrzeug 361 auf dem Streckenabschnitt 140 die Kontrolleinrichtung
260 auf Streckenabschnitt 160 als erstes Fahrzeug zuerst passiert, während das Fahrzeug
364 auf dem Streckenabschnitt 160 die Kontrolleinrichtung 260 als viertes Fahrzeug
zuletzt passiert hat. Dementsprechend liegt der von der Kontrolleinrichtung 260 registrierte
erste Erfassungszeitpunkt des ersten Fahrzeugs 361 länger zurück als der von der Kontrolleinrichtung
260 registrierte vierte Erfassungszeitpunkt des vierten Fahrzeugs 364.
Ein Fahrzeug 311 an der Haltebucht 131 des Streckenabschnitts wurde im Rahmen einer
Ausleitkontrolle von dem Streckenabschnitt 130 ausgeleitet.
[0033] Für die detaillierte Beschreibung des Ausführungsbeispiels wird im Folgenden zumeist
auf die Figuren 2 und 3 Bezug genommen.
Die stationären Kontrolleinrichtungen 2X0, insbesondere die zeitweise ortsfesten Kontrolleinrichtungen
280 und 290, sind gemäß Schritt S201 von Fig. 3 ausgebildet, ihre Standortinformation
zu bestimmen und gemäß Schritt S202 die bestimmte Standortinformation mittels einer
von der stationären Kontrolleinrichtung 2X0 umfassten stationären Kontrolleinrichtung
(beispielhaft dargestellt in Fig. 2 mittels des Bezugszeichens 265) über ein Mobilfunknetz
(beispielhaft dargestellt in Fig. 2 mittels des Bezugszeichens 550) an die zentrale
Datenverarbeitungseinrichtung 502 zu senden.
Beispielsweise kann die Standortinformation der Streckenabschnitt 180 sein, an dem
das Kontrollfahrzeug 280 zur Kontrolle stationiert ist, oder eine Standortposition,
den die Kontrolleinrichtung 2X0 mittels einer Positionsbestimmungseinrichtung (nicht
dargestellt) bestimmt, die von ihr umfasst ist. Beispielsweise ist diese Positionsbestimmungseinrichtung
ein GNSS-Empfänger, der seine Position aus von Satelliten eines Globalen Navigationssatellitensystems
(GNSS) gesendeten Signalen bestimmt, die er empfängt. Ferner können die stationären
Kontrolleinrichtungen 2X0 ausgebildet sein, ihre Standortinformation in Form einer
Streckenabschnittskennung des Streckenabschnitts, an dem sie angeordnet sind, anhand
von mittels der Positionsbestimmungseinrichtung bestimmten Standortpositionen, beispielsweise
durch map-matching, zu bestimmen.
In diesem Zusammenhang sind das zur stationären Kontrolle verwendete Kontrollfahrzeug
280 ebenso wie die zur Verfolgung verwendeten Kontrollfahrzeuge 4X0 ausgebildet, aus
einem Verfolgungsbetriebsmodus, in dem es seine Anwesenheitsposition bestimmt, ohne
diese an die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 502 zu senden, in einen Kontrollbetriebsmodus
zu wechseln, in dem es seine Standortposition und/ oder den befahrenen Streckenabschnitt
bestimmt und diese/ diesen als Standortinformation an die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung
sendet., sowie aus dem Kontrollbetriebsmodus in den Verfolgungsmodus zu wechseln.
Beispielsweise kann die Anwesenheitsposition der Streckenabschnitt 180 sein, an dem
das Kontrollfahrzeug 280 zur Kontrolle stationiert ist.
Jedes der Kontrollfahrzeuge 4X0 und 280 ist ausgebildet, wenigstens ein Signal zu
erfassen, das einen Verfolgungsbetriebsmodus oder einen Kontrollbetriebsmodus repräsentiert,
und infolge der Erfassung wenigstens eines Verfolgungssignals, das den Verfolgungsbetriebsmodus
repräsentiert, im Verfolgungsbetriebsmodus zu verharren, wenn es sich im Verfolgungsbetriebsmodus
befindet, oder in den Verfolgungsbetriebsmodus zu wechseln, wenn es sich im Kontrollbetriebsmodus
befindet, und infolge wenigstens eines Kontrollsignals, das den Kontrollbetriebsmodus
repräsentiert, im Kontrollbetriebsmodus zu verharren, wenn es sich im Kontrollbetriebsmodus
befindet, und in den Kontrollbetriebsmodus zu wechseln, wenn es sich im Verfolgungsbetriebsmodus
befindet.
Im vorliegenden Fall ist jedes der Kontrollfahrzeuge 4X0 und 280 ausgebildet, aus
dem Verfolgungsbetriebsmodus in den Kontrollbetriebsmodus, wenn das Kontrollfahrzeug
4X0, 280 registriert, dass eine DSRC-Kommunikationseinrichtung des Kontrollfahrzeugs
eingeschaltet ist, während das Kontrollfahrzeug sich im Stillstand befindet. Dabei
ist das Kontrollfahrzeug 4X0, 280 ausgebildet, anhand von mehreren innerhalb eines
vorgegebenen Zeitrahmens bestimmten Anwesenheitspositionen zu ermitteln, ob diese
bestimmten Anwesenheitspositionen so wenig voneinander abweichen, dass dies einem
Stillstand entspricht, so dass die Anwesenheitspositionen Standortpositionen sind.
[0034] Die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 502 ist ausgebildet, die Standortinformationen
verschiedener, insbesondere der nur zeitweise ortsfesten straßenseitigen Kontrolleinrichtungen
280, 290 zu empfangen und zu der Sammlung von allgemein bekannten Standortinformationen
der permanent ortsfesten (ortsunveränderlichen) Kontrolleinrichtungen, die in einem
nicht dargestellten Datenspeicher der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung 502
oder in dem zentralen Datenspeicher 507 der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung
502 gespeichert sind, hinzuzufügen.
Die Standortinformationen der Kontrolleinrichtungen 2X0 werden gemäß Schritt S501
in Form eines updates von der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung 502 regelmäßig
oder ereignisgesteuert an die im Kontrollbetriebsmodus befindlichen Kontrollfahrzeuge
4X0. Beispielsweise können die Standortinformationen der nur zeitweise ortsfesten
straßenseitigen Kontrolleinrichtungen 280, 290 regelmäßig im Minutentakt übermittelt
werden oder ereignisgesteuert nur dann, wenn die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung
502 eine geänderte Standortinformation empfängt. Beispielsweise können die Standortinformationen
der permanent ortsfesten straßenseitigen Kontrolleinrichtungen 210, 220, 250, 260
regelmäßig im Tagestakt übermittelt werden oder ereignisgesteuert nur dann, wenn in
der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung 502 die Standortinformation einer neu
permanent ortsfest installierten straßenseitigen Kontrolleinrichtungen registriert
wurde.
Jedenfalls werden durch diese Übermittlung von Standortinformationen der stationären
Kontrolleinrichtungen 2X0 der mobilen Vorrichtung des Kontrollfahrzeugs die Standortinformationen
der stationären Kontrolleinrichtungen 2X0 bereitgestellt.
Vorzugsweise umfassen die Standortinformationen jeweils eine Passagerichtungsinformation
(d. h. eine Information über die Fahrtrichtung, in der die mautpflichtigen Fahrzeuge
3XY die jeweilige Kontrolleinrichtung passieren) oder werden verknüpft mit einer solchen
Passagerichtungsinformation an die Kontrollfahrzeuge 4X0 übermittelt. Handelt es sich
bei der Standortinformation um eine Streckenabschnittskennung des Streckenabschnitts,
an dem die Kontrolleinrichtung 2X0 angeordnet ist, so ist in der Streckenabschnittskennung
eine Passagerichtungsinformation enthalten, weil die Streckenabschnittskennung jeweils
eine Richtungsfahrbahn (Autobahnen) oder einen Richtungsfahrstreifen (untergeordnete
Straßen) identifiziert.
Die Kontrollfahrzeuge 4X0 als erfindungsgemäße mobile Vorrichtungen sind ausgebildet,
die empfangenen Standortinformationen der stationären Kontrolleinrichtungen und gegebenenfalls
die zugehörige Passagerichtungsinformation in ihrem jeweiligen dezentralen Datenspeicher
(Bezugszeichen 477 in Fig. 2) gemäß Schritt S401 in Fig. 3 zu speichern. Die Standortinformation
der Kontrolleinrichtungen können dabei jeweils verknüpft mit einer individuellen Kennung
der Kontrolleinrichtung von der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung 502 and das
jeweilige Kontrollfahrzeug 4X0 übermittelt und in dem dezentralen Datenspeicher (4X7)
des jeweiligen Kontrollfahrzeugs gespeichert werden. Diese Kontrolleinrichtungskennung
kann dabei unabhängig von der Standortinformation zur Identifizierung der Kontrolleinrichtung
2X0 verwendet werden, was vorteilhaft in den Fällen ist, in denen die Standortinformation
nur grob (z. B. in Form der Streckenabschnittskennung eines verhältnismäßig - z. B.
einige Kilometer - langen Streckenabschnitts) ist und für mehrere verschiedenen Kontrolleinrichtungen
2X0 zutrifft. Nichtsdestoweniger kann auch die Standortinformation unabhängig von
ihrer Eindeutigkeit als- gegebenenfalls nicht-individuelle-Kontrolleinrichtungskennung
gelten.
[0035] Die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 502 ist schließlich noch ausgebildet,
eine Löschanweisung zur Löschung von Standortinformationen zeitweise oder permanent
nicht mehr verfügbarer oder aktiver stationärer Kontrolleinrichtungen 2X0 an die Kontrollfahrzeuge
zu senden. Eine solche Löschanweisung kann beispielsweise dadurch in der zentralen
Datenverarbeitungseinrichtung 502 erzeugt werden, dass ein Kontrollfahrzeug 280, dass
zur stationären Kontrolle verwendet, infolge eines Wechsels aus dem Kontrollbetriebsmodus
in den Verfolgungsbetriebsmodus ein entsprechendes Betriebsmoduswechsel-Signal an
die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 502 sendet, oder die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung
502 über eine vorbestimmte Zeitdauer hinaus keine Standortinformation mehr von einer
nur zeitweise ortsfesten straßenseitigen Kontrolleinrichtung 280, 290 empfängt.
[0036] Die Kontrolleinrichtungen 2X0 sind ausgebildet, Kennzeichen von passierenden mautpflichtigen
Fahrzeugen 3XY gemäß Schritt S203 in Fig. 3 zu erfassen und das erfasste Kennzeichen
gemäß Schritt S204 an die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 502 zu versenden.
Die Kontrolleinrichtungen 2X0 werden im Folgenden anhand der beispielgebenden Kontrolleinrichtung
260 von Fig. 2 näher beschrieben: Zugeordnet zu einem jeden Fahrstreifen 161 (rechter
Fahrstreifen in Fahrtrichtung) und 161' (linker Fahrstreifen in Fahrtrichtung) sind
von der Kontrolleinrichtung entgegen der Fahrtrichtung ausgerichtete Fahrzeugformerfassungseinrichtungen
261, 261' zur Formerfassung von, Bildaufnahmeeinrichtungen 262, 262' zur Bildaufnahme
von und stationäre DSRC-Kommunikationseinrichtungen 263, 263' zur DSRC-Kommunikation
mit auf die Kontrolleinrichtung 260 auf den jeweiligen Fahrstreifen 161, 161' zufahrenden
Fahrzeugen umfasst.
Im vorliegenden Fall bestimmt die Kontrolleinrichtung 260 mit der Fahrzeugformerfassungseinrichtung
261 die Referenzwerte der Kontrollgrößen zulässiges Gesamtgewicht des Fahrzeugs 364
und Achszahl des Fahrzeugs 364, mit der Bilderfassungseinrichtung 262 aus einer Bildaufnahme
des Kennzeichenschildes 364s die Identifikationsinformation des Fahrzeugs 364 in Form
des Kennzeichens 364k, wobei besagte Bildaufnahme dem erfindungsgemäßen Schritt S203
der Kennzeichenerfassung entspricht. Mittels der stationären DSRC-Kommunikationseinrichtung
263 bestimmt die Kontrolleinrichtung 260 aus einem oder mehreren von dem mobilen DSRC-Kommunikationsgerät
364o des Fahrzeugs 364 empfangenen DSRC-Signal(en) zu den Kontrollgrößen die Werte,
die der Mautberechnung in dem nicht dargestellten Fahrzeuggerät, welches von dem Fahrzeug
364 zur Mauterhebung mitgeführt wird und an das DSRC-Kommunikationsgerät 364o des
Fahrzeugs 364 gekoppelt ist, zugrunde gelegt werden: Nämlich das im Fahrzeuggerät
eingestellte zulässige Gesamtgewicht des Fahrzeugs 364 und die eingestellte Achszahl
des Fahrzeugs 364 sowie das Kennzeichen des Fahrzeugs, welches zur Zuordnung der Mautgebühr
zu einem Fahrzeugnutzer verwendet wird. Außerdem bestimmt die Kontrolleinrichtung
260 aus einem DSRC-Signal den Zustand der Erhebungsbereitschaft des Fahrzeuggerätes.
Alternativ kann daher auch der Empfang eines DSRC-Signals, welches das Fahrzeugkennzeichen
364k enthält, als erfindungsgemäße Kennzeichenerfassung gemäß Schritt S203 verstanden
werden.
Prinzipiell kann auch das mobile DSRC-Kommunikationsgerät 364o als ein zur Mauterhebung
dienliches Fahrzeuggerät ausgebildet sein, ohne dass ein weiteres Gerät zur Mauterhebung
im Fahrzeug 364 benötigt wird.
Die Kontrolleinrichtung 260 vergleicht mittels ihres Kontrollrechners 264 die mit
den Einrichtungen 261 und 262 bestimmten ("gemessenen") Referenzwerte mit den durch
das/ die DSRC-Signal(e) gelieferten ("verwendeten") Werten der Kontrollgrößen sowie
den mit einem DSRC-Signal empfangenen Zustand der Erhebungsbereitschaft mit dem Referenzzustand
"erhebungsbereit". Bei einer Abweichung liegt ein Kontrollfall vor, und die Kontrolleinrichtung
sendet gemäß Schritt S204 das bildlich erfasste Kennzeichen 364k zusammen mit einer
negativen Kontrollinformation über die festgestellte Abweichung mittels der stationären
Kommunikationseinrichtung 265, die als Mobilfunkmodul ausgebildet ist, in einem Kontrolldatensatz
über das Mobilfunknetz 550 an die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 502. Vom
Kontrolldatensatz ist außerdem der ein Kontrollzeitpunkt umfasst, der den Zeitpunkt
der Passage des Fahrzeugs 364 an der Kontrollbrücke 260 repräsentiert. Dieser Kontrollzeitpunkt
kann beispielsweise der Zeitpunkt der Bildaufnahme des Kennzeichenschildes 364s entsprechen
oder dem Zeitpunkt des Empfangs eines bestimmten DSRC-Antwortsignals (z. B. VST-Signal,
VST = vehicle service table), welches das mobile DSRC-Kommunikationsgerät in Antwort
auf einen Empfang eines von der stationären DSRC-Kommunikationseinrichtung 263 ausgesendeten
Abfragesignal (z. B. BST-Signal, BST = beacon service table) sendet.
Des Weiteren ist von dem Kontrolldatensatz eine Kennung der Kontrolleinrichtung 260
umfasst. Diese Kennung kann der die erfindungsgemäße Standortinformation der Kontrolleinrichtung
entsprechen; oder die erfindungsgemäße Standortinformation kann durch die zentrale
Datenverarbeitungseinrichtung 502 aus der Kennung der Kontrolleinrichtung 260 bestimmt
werden, die verknüpft mit der Standortposition der Kontrolleinrichtung 260 in einem
Datenspeicher der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung 502 gespeichert ist.
Insbesondere kann das Versenden der Kennung oder der Standortinformation der Kontrolleinrichtung
260 die Schritte S201 und S202 zumindest für die permanent ortsfesten Kontrollbrücken
210, 220, 250, 260 erübrigen, weil die aus der Installationsplanung bekannten Standortinformation
dieser permanent ortsfesten Kontrollbrücken auch ohne die Schritte S201 und S202 in
der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung 502 zuvor gespeichert sein können. Auch
für die nur zeitweise ortsfesten stationären Kontrolleinrichtungen 280, 290 können
sich die Schritte S201 und S202 erübrigen. In einem solchen Fall empfinge die zentrale
Datenverarbeitungseinrichtung 502 die (aktuelle) Standortinformation der nur zeitweise
ortsfesten stationären Kontrolleinrichtungen 280, 290 erstmalig mit einem Kontrolldatensatz
im Schritt S204 von einer solchen Kontrolleinrichtung 280, 290; und der Schritt S501,
in dem Standortinformation der Kontrolleinrichtungen 280, 290 an die mobilen Vorrichtungen
4X0 übermittelt werden, schlösse sich dem Schritt S204 an, ohne dass im Schritt S501
das erfasste Kennzeichen mit übertragen würde.
[0037] Infolge des Empfangs des Kennzeichens 364k im Schritt S204 speichert die zentrale
Datenverarbeitungseinrichtung 502 mittels ihrer zentralen Recheneinrichtung 506 gemäß
Schritt S502 das von der Kontrolleinrichtung 260 erfasste und übermittelte Kennzeichen
364k verknüpft mit der Kennung und/ oder der Standortinformation der Kontrolleinrichtung
im zentralen Datenspeicher 507.
[0038] Anstatt einen Kontrolldatensatz nur im Falle einer negativen Kontrollinformation
zu erzeugen und an die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 502 zu übermitteln,
können die Kontrolleinrichtungen 2X0 alternativ oder optional ausgebildet sein, auch
bei ausschließlich positiven Kontrollinformationen (d. h. es wurde durch die Kontrolleinrichtung
2X0 keine Abweichung zwischen den gemessenen oder festgelegten Referenzwerten und
den im Fahrzeug verwendeten oder vorliegenden Werten der Kontrollgrößen festgestellt)
einen Kontrolldatensatz mit dem Kennzeichen und ohne eine (in diesem Fall stets positive)
Kontrollinformation an die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 502 zu senden.
In der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung 502 können nämlich zu dem erfassten
Kennzeichen (z. B. 364k) negative Kontrollinformationen einer oder mehrerer vorangegangener
Kontrollen durch eine oder mehrere andere Kontrolleinrichtungen 210, 220, 250 als
sogenannte "Altfälle" gespeichert sein, die noch der Verfolgung bedürfen. In diesem
Fall verknüpft die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 502 die gespeicherten negativen
Kontrollinformationen mit dem empfangenen Kontrolldatensatz ohne Kontrollinformation
zu einem Kontrolldatensatz mit der/ den negativen Kontrollinformation(en) des "Altfalls".
Damit ist es möglich, ein mautpflichtiges Fahrzeug 364 auch dann zu verfolgen, wenn
es aktuell mängelfrei ist, jedoch ein alter Mangel zu dem Fahrzeug 364 vorliegt, der
noch nicht aufgeklärt wurde.
[0039] Das Kontrollfahrzeug 470 bestimmt im Sekundentakt seine Anwesenheitsposition mittels
der von dem Kontrollfahrzeug 470 mitgeführten Positionsbestimmungsvorrichtung 472,
insbesondere eines GNSS-Empfängers, gemäß Schritt S402. Vorzugsweise bestimmt das
Kontrollfahrzeug 470 mittels der Positionsbestimmungsvorrichtung 472 auch eine Bewegungsinformation,
insbesondere eine Fahrtrichtung oder einen Stillstand, des Kontrollfahrzeugs. Anschließend
vergleicht das Kontrollfahrzeug 470, insbesondere seine dezentrale Recheneinrichtung
476, eine der bestimmten Anwesenheitspositionen mit den im dezentralen Datenspeicher
gespeicherten Standortinformationen der Kontrolleinrichtungen 2X0 und wählt gemäß
Schritt S403 diejenigen Kontrolleinrichtungen aus, deren Standortinformation räumlich
mit der bestimmten Anwesenheitsposition hinreichend korreliert. Ein erstes Beispiel
für die hinreichende räumliche Korrelation von Standortinformation mit der bestimmten
Anwesenheitsposition ist das Unterschreiten eines vorgegebenen ersten Abstandes von
beispielsweise 50 Kilometern einer durch die Standortinformation verkörperte Standortposition
von der bestimmten Anwesenheitsposition.
Ein zweites Beispiel für eine hinreichende räumliche Korrelation von Standortinformationen
mit der bestimmten Anwesenheitsposition ist der Umstand, dass eine durch die Standortinformation
verkörperte Standortposition von einem Kontrollgebiet umfasst ist, welches das Kontrollfahrzeug
470 abhängig von der Anwesenheitsposition bestimmt. Alternativ bestimmt die dezentrale
Recheneinrichtung 476 zunächst aus einer oder mehreren bestimmten Anwesenheitspositionen
mittels map-matching die Streckenabschnittskennung eines Streckenabschnitts, der gerade
durch das Kontrollfahrzeug befahren wird, vergleicht anschließend die bestimmte Streckenabschnittkennung
mit einer Karte von gespeicherten Streckenabschnittskennungen, die durch die Standortinformationen
der Kontrolleinrichtungen repräsentiert sind und wählt schließlich die Kontrolleinrichtungen
gemäß Schritt S403 aus, die jeweils an einem Streckenabschnitt angeordnet sind, dessen
gespeicherte Streckenabschnittskennung räumlich mit der bestimmten Streckenabschnittskennung
hinreichend korreliert.
Zusätzlich kann das Auswählen abhängig sein von der Passagerichtungsinformation, die
in der Standortinformation oder zusätzlich zur Standortinformation der Kontrolleinrichtung
in dem dezentralen Datenspeicher 477 gespeichert ist. Insbesondere werden aufgrund
ihrer räumlichen Korrelation ausgewählte Kontrolleinrichtungen einem zweiten Auswahlprozess
unterworfen, bei dem solche ausgewählten Kontrolleinrichtungen verworfen werden, deren
Passagerichtungsinformation inkompatibel mit der Anwesenheitsposition und/ oder dem
bestimmten ist. Beispielsweise sind solche Kontrolleinrichtungen zu verwerfen, deren
Standort einen vorgegebenen zweiten Abstand, der kleiner ist als der erste Abstand,
von der Anwesenheitsposition überschreitet, und deren Passagerichtung von der Anwesenheitsposition
wegweist.
Alternativ oder kumulativ dazu kann das Auswählen der Kontrolleinrichtung auch abhängig
sein von einer bestimmten Bewegungsinformation des Fahrzeugs. Insbesondere werden
aufgrund ihrer räumlichen Korrelation ausgewählte Kontrolleinrichtungen einem zweiten
Auswahlprozess unterworfen, bei dem solche ausgewählten Kontrolleinrichtungen verworfen
werden, deren Standortinformation oder Passagerichtungsinformation inkompatibel mit
der bestimmten Bewegungsinformation des Kontrollfahrzeugs ist. Beispielsweise sind
im Falle eines Stillstand solche Kontrolleinrichtungen zu verwerfen, deren Standort
einen vorgegebenen zweiten Abstand, der kleiner ist als der erste Abstand, von der
Anwesenheitsposition überschreiten.
[0040] Alternativ oder kumulativ dazu kann das Auswählen der Kontrolleinrichtung auch abhängig
sein von einer bestimmten Streckenabschnittsausrichtung der Streckenabschnitts, auf
oder an dem Kontrollfahrzeug 4X0 anwesend ist, z. B. den das Kontrollfahrzeug 470
befährt oder an dem ein Kontrollfahrzeug 430 aus Fig. 1 geparkt ist. Insbesondere
werden aufgrund ihrer räumlichen Korrelation ausgewählte Kontrolleinrichtungen einem
zweiten Auswahlprozess unterworfen, bei dem solche ausgewählten Kontrolleinrichtungen
verworfen werden, deren Standortinformation oder Passagerichtungsinformation inkompatibel
mit der bestimmten Streckenabschnittsausrichtung ist. Beispielsweise werden Kontrolleinrichtungen,
deren jeweilige Passagerichtung der bestimmten Streckenabschnittsausrichtung gegenüber
eher antiparallel als parallel orientiert ist, verworfen, wenn deren Standort einen
vorgegebenen zweiten Abstand, der kleiner ist als der erste Abstand, von der Anwesenheitsposition
überschreitet.
[0041] Im Allgemeinen wird durch ein Kontrollfahrzeug 4X0 abhängig von der Anwesenheitsposition,
der Bewegungsinformation und/ oder der Streckenabschnittsausrichtung ein Kontrollgebiet
bestimmt, zu dem diejenigen Kontrolleinrichtungen ausgewählt werden, deren Standort
einerseits von dem Kontrollgebiet umfasst ist und deren Passagerichtung ein Kompatibilitätskriterium
bezüglich der Bewegungsinformation und/ oder der Streckenabschnittsausrichtung erfüllt.
Das Kontrollgebiet kann dabei so bestimmt sein, dass es die Anwesenheitsposition nicht
umfasst.
Bezogen auf die Kontrollfahrzeuge 400,430, 440 und 470 von Fig. 1 führt dies zu den
folgenden Auswahlergebnissen: Durch das bewegte Kontrollfahrzeug 400 werden die Kontrolleinrichtungen
210, 220, 260 und 290 ausgewählt. Durch das stehende Kontrollfahrzeug 430 werden die
Kontrolleinrichtungen 210 und 290 ausgewählt. Durch das bewegte Kontrollfahrzeug 440
werden die Kontrolleinrichtungen 210, 220, 260 und 280 ausgewählt. Durch das bewegte
Kontrollfahrzeug 470 werden die Kontrolleinrichtungen 210, 250, 260 und 280 ausgewählt.
[0042] Die ausgewählten Kontrolleinrichtungen sind durch ihre Kontrolleinrichtungskennungen
eindeutig identifizierbar und/ oder ihre Standortinformationen hinreichend identifizierbar.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sendet das Kontrollfahrzeug 470 mittels seiner
dezentralen Kommunikationseinrichtung 475 einen Satz ausgewählter Kontrolleinrichtungskennungen
der ausgewählten Kontrolleinrichtungen 210, 250, 260 und 290 gemäß Schritt S404 im
Rahmen einer Nachricht über das Mobilfunknetz 550 an die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung
502. Diese Nachricht ist als die erfindungsgemäße Anfrage nach von der durch diese
Kontrolleinrichtungen 210, 250, 260 und 290 erfassten und an die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung
502 übermittelten Kennzeichen verfolgungsbedürftiger Fahrzeuge zu verstehen.
[0043] Anhand der empfangenen Kontrolleinrichtungskennungen prüft die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung
502 nun, zu welchen Kontrolleinrichtungen mit den empfangenen Kontrolleinrichtungskennungen
erfasste Kennzeichen in dem zentralen Datenspeicher 507 vorliegen. Kennzeichen, die
verknüpft mit den empfangenen Kontrolleinrichtungskennungen im zentralen Datenspeicher
507 gespeichert sind, wählt die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 502 mittels
der zentralen Recheneinrichtung 506, gemäß Schritt S503 aus.
Insbesondere vergleicht die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 502 dabei den Anfragezeitpunkt
(insbesondere des Eingangs) der Anfrage von Schritt S404 mit den Kontrollzeitpunkten
des Kontrolldatensatzes des von der jeweiligen Kontrolleinrichtung erfassten Fahrzeugs.
Ausgewählt werden nur diejenigen Kennzeichen, deren Kontrollzeitpunkte nicht mehr
als eine vorgegebene Zeitdifferenz von beispielsweise 10 Minuten vor dem Anfragezeitpunkt
liegen.
[0044] Anschließend sendet die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 502 die ausgewählten
Kennzeichen (insbesondere das Kennzeichen 364k) der Fahrzeuge 364 und 351 (die Fahrzeuge
363 und 352 bildeten keine Kontrollfälle) zusammen mit dem Kontrolldatensatz und zugeordnet
zu den Kontrolleinrichtungskennungen der Kontrolleinrichtungen 250 und 260, die das
entsprechende Fahrzeug364 und 352 jeweils erfassten, gemäß Schritt S504 über das Mobilfunknetz
550 an das Kontrollfahrzeug 470.
Zwar ist das Fahrzeug 361 ebenfalls als Kontrollfall der Kontrolleinrichtung 260 in
der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung 502 gespeichert. Jedoch liegt dessen Kontrollzeitpunkt
weiter als die vorgegebene Zeitdifferenz gegenüber der dem Anfragezeitpunkt zurück,
so dass das Kennzeichen des Fahrzeugs 361 nicht von der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung
502 an das Kontrollfahrzeug 470 übermittelt wird.
[0045] Das Kontrollfahrzeug 470 empfängt die ausgewählten Kennzeichen, insbesondere das
Kennzeichen 364k des Fahrzeugs 364 sowie das Kennzeichen (351 k, nicht dargestellt)
des Fahrzeugs 351 nebst der Kennungen der Kontrolleinrichtungen, von denen das Kennzeichen
erfasst wurde, sowie den übrigen Inhalten der zugehörigen Kontrolldatensätze (Kontrollzeitpunkt,
negative Kontrollinformation). Zusätzlich können die übermittelten Daten weitere Informationen
enthalten, die dem Führer des Kontrollfahrzeugs bei der Entscheidung behilflich sind,
welches Fahrzeug 364 oder 351 er von den beiden Fahrzeugen 364 und 351 verfolgen soll,
zum Beispiel: Anzahl ungeklärter Kontrollfälle, Häufigkeit des Besuchs im Mautgebiet
usw.
Zumindest die übermittelten Kennzeichen 364k des Fahrzeugs 364 sowie das Kennzeichen
des Fahrzeugs 351 werden mittels der Anzeigevorrichtung 471 des Kontrollfahrzeugs
470 auf Veranlassung der dezentralen Recheneinrichtung 476, der die mittels der dezentralen
Kommunikationseinrichtung 475 empfangenen Daten von der dezentralen Kommunikationseinrichtung
475 bereitgestellt wurden, auf der Anzeigevorrichtung 471 gemäß Schritt S405 dargestellt.
Vorzugsweise werden die ausgewählten Kennzeichen 364k des Fahrzeugs 364 und 351k des
Fahrzeugs 351 in einer Karte auf der Anzeigevorrichtung dargestellt, in der die ausgewählten
Kontrolleinrichtungen jeweils mittels eines Kontrolleinrichtungssymbols und dem Text
ihrer Kennung gemäß ihrer Standorte angeordnet dargestellt sind und in der auch die
aktuelle Anwesenheitsposition des Kontrollfahrzeugs 470 dargestellt ist. Insbesondere
werden die ausgewählten Kennzeichen 364k, 351k in räumlich schlüssiger Anordnung zu
den jeweiligen dargestellten Kontrolleinrichtungen, von denen die ausgewählten Kennzeichen
364k, 351 erfasst wurden, dargestellt. Beispielsweise ist der Text des Kennzeichens
364k näher an dem Kontrolleinrichtungssymbol der Kontrolleinrichtung 260 angeordnet
dargestellt als an dem Kontrolleinrichtungssymbol der Kontrolleinrichtung 250.
[0046] Das Kontrollfahrzeug 470 ist ferner ausgebildet, ein Reservierungssignal zur Reservierung
eines der dargestellten Kennzeichen 364k, zu erzeugen oder zu empfangen.
Dieses Reservierungssignal kann mittels einer (nicht dargestellten) Eingabevorrichtung
des Kontrollfahrzeugs 470 durch Markieren oder Texteingabe des dargestellten Kennzeichens
ausgelöst werden.
Das Kontrollfahrzeug 470 ist vorzugsweise ausgebildet, infolge der Erzeugung oder
des Empfangs des Reservierungssignals eine Reservierungsnachricht, die das reservierte
Kennzeichen 364k umfasst, an die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 502 zu senden.
Damit kann der Führer des Kontrollfahrzeugs der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung
502 mitteilen, dass er das Fahrzeug 364 mit dem reservierten Kennzeichen 364k verfolgt.
[0047] In Antwort auf den Empfang der Reservierungsnachricht versieht die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung
502 den im zentralen Datenspeicher 507 gespeicherten Kontrolldatendatensatz des reservierten
Kennzeichens 364k mit einem Reservierungsvermerk.
Die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 502 ist ausgebildet, Kennzeichen zu denen
ein Reservierungsvermerk in dem zentralen Datenspeicher 507 gespeichert ist, nicht
im Schritt S503 des Auswählens erfindungsgemäß auszuwählen. Ferner ist die zentrale
Datenverarbeitungseinrichtung 502 ausgebildet eine Löschungsanweisung für das reservierte
Kennzeichen an all diejenigen Kontrollfahrzeuge 4X0 (mit Ausnahme des reservierenden
Kontrollfahrzeugs 470) zu senden, denen sie das reservierte Kennzeichen als ausgewähltes
Kennzeichen vor dem Eintreffen der Reservierungsnachricht gesendet hat.
Die Kontrollfahrzeuge 4X0 sind ausgebildet, in Antwort auf den Empfang der Löschungsanweisung
die Darstellung des reservierten Kennzeichens auf der Anzeigevorrichtung zu unterdrücken.
[0048] Während in diesem Ausführungsbeispiel stets von dem Kontrollfahrzeug 4X0 als erfindungsgemäße
mobile Vorrichtung die Rede war, kann die erfindungsgemäße mobile Vorrichtung auch
durch eine von einem Kontrollfahrzeug mitgeführte und gegebenenfalls mit dem Kontrollfahrzeug
ganz oder teilweise mechanisch verbundene Fahrzeugeinrichtung oder durch eine portable,
nicht notwendigerweise -jedenfalls jedoch lösbar - mit dem Kontrollfahrzeug 470 mechanisch
verbundene, Datenverarbeitungseinrichtung, beispielweise ein Tablett-PC oder Smartphone,
gebildet werden. Auch eine solche als Tablett-PC oder Smartphone ausgebildete mobile
Vorrichtung umfasst vorzugsweise die beschriebenen Komponenten der Anzeigevorrichtung
471, der Positionsbestimmungsvorrichtung 472, der dezentralen Kommunikationseinrichtung
475, der dezentralen Recheneinrichtung 476 und des dezentralen Datenspeichers 477.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1X0
- Streckenabschnitt X
- 161
- in Fahrtrichtung erster (rechter) Fahrstreifen von Streckenabschnitt 160
- 161'
- in Fahrtrichtung zweiter (linker) Fahrstreifen von Streckenabschnitt 160
- 162
- Fahrt-/ Verkehrsflussrichtungspfeil
- 2X0
- stationäre Kontrolleinrichtung auf/ an Streckenabschnitt X
- 261
- erste Fahrzeugformerfassungseinrichtung von stationärer Kontrolleinrichtung 260
- 261'
- zweite Fahrzeugformerfassungseinrichtung von stationärer Kontrolleinrichtung 260
- 262
- erste Bildaufnahmeeinrichtung von stationärer Kontrolleinrichtung 260
- 262'
- zweite Bildaufnahmeeinrichtung von stationärer Kontrolleinrichtung 260
- 263
- erste stationäre DSRC-Kommunikationseinrichtung von stationärer Kontrolleinrichtung
260
- 263'
- zweite stationäre DSRC-Kommunikationseinrichtung von stationärer Kontrolleinrichtung
260
- 264
- Kontrollrechner von stationärer Kontrolleinrichtung 260
- 265
- stationäre Kommunikationsvorrichtung von stationärer Kontrolleinrichtung 260
- 3XY
- Y. Fahrzeug, welches durch Kontrolleinrichtung 2X0 erfasst wurde
- 364o
- mobiles DSRC-Kommunikationsgerät von Fahrzeug 364
- 364s
- Kennzeichenschild von Fahrzeug 364
- 364k
- Kennzeichen von Fahrzeug 364
- 4X0
- Kontrollfahrzeug auf Streckenabschnitt X
- 471
- Anzeigevorrichtung von Kontrollfahrzeug 470
- 472
- Positionsbestimmungsvorrichtung von Kontrollfahrzeug 470
- 475
- dezentrale Kommunikationseinrichtung von Kontrollfahrzeug 470
- 476
- dezentrale Recheneinrichtung von Kontrollfahrzeug 470
- 477
- dezentraler Datenspeicher von Kontrollfahrzeug 470
- 500
- Mautsystem
- 501
- Mautzentrale
- 502
- zentrale Datenverarbeitungseinrichtung
- 505
- zentrale Kommunikationseinrichtung
- 506
- zentrale Recheneinrichtung
- 507
- zentraler Datenspeicher
1. Verfahren zur Verfolgung mautpflichtiger Fahrzeuge (3XY) in einem Mautsystem (500),
umfassend die Schritte:
- Bereitstellen mehrerer, zumindest zeitweise ortsfester, straßenseitiger Kontrolleinrichtungen
(2X0) zum Erfassen mindestens von Kennzeichen (3XYk) mautpflichtiger Fahrzeuge (3XY);
- Erfassen (S203) wenigstens eines Kennzeichens (364k) wenigstens eines mautpflichtigen
Fahrzeugs (364) durch wenigstens eine erste Kontrolleinrichtung (260) der mehreren
Kontrolleinrichtungen (2X0);
- Übermitteln (S204) des erfassten Kennzeichens (364k) von der ersten Kontrolleinrichtung
(260) an eine zentrale Datenverarbeitungseinrichtung (502);
- Speichern (S502) des übermittelten Kennzeichens (364k) als ein von der ersten Kontrolleinrichtung
(260) erfasstes Kennzeichen (364k) in einem zentralen Datenspeicher (507) der zentralen
Datenverarbeitungseinrichtung (502);
- Bereitstellen wenigstens einer mobilen Vorrichtung (470) mit einer Anzeigevorrichtung
(471) zum Anzeigen von Kennzeichen (3XYk) mautpflichtiger Fahrzeuge (3XY);
- Bereitstellen (S501, S401) von Standortinformationen der mehreren Kontrolleinrichtungen
(2X0) in einem dezentralen Speicher (477) der mobilen Vorrichtung (470);
- Bestimmen (S402) wenigstens einer Anwesenheitsposition der mobilen Vorrichtung (470);
- Auswählen (S403) wenigstens der ersten Kontrolleinrichtung (260) durch die mobile
Vorrichtung (470) in Abhängigkeit von der bestimmten Anwesenheitsposition der mobilen
Vorrichtung (470) anhand der bereitgestellten Standortinformationen der mehreren Kontrolleinrichtungen
(2X0);
- Übermitteln (S404) wenigstens einer Anfrage nach wenigstens einem durch die ausgewählte
erste Kontrolleinrichtung (260) erfassten Kennzeichen (364k) von der mobilen Vorrichtung
(470) an die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung (502);
- Auswählen (S503) wenigstens des gespeicherten Kennzeichens (364k) in Antwort auf
den Empfang der übermittelten Anfrage durch die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung
(502);
- Übermitteln (S504) des ausgewählten Kennzeichens (364k) von der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung
(502) an die mobile Vorrichtung (470);
- Anzeigen (S405) des Kennzeichens (364k) durch die Anzeigevorrichtung (471) der mobilen
Vorrichtung (470).
2. Verfahren nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, dass
- das von der ersten Kontrolleinrichtung (260) übermittelte Kennzeichen in Verknüpfung
mit wenigstens einer Kontrolleinrichtungskennung der ersten Kontrolleinrichtung (260)
in dem zentralen Datenspeicher (507) der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung (502)
gespeichert wird,
- das Übermitteln (S404) der wenigstens einen Anfrage das Übermitteln der wenigstens
einen Kontrolleinrichtungskennung der ausgewählten ersten Kontrolleinrichtung (260)
umfasst und
- das Auswählen (S503) des gespeicherten Kennzeichens (364k) anhand der mit der Anfrage
übermittelten Kontrolleinrichtungskennung der ersten Kontrolleinrichtung (260) durch
die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung (502) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass
die Standortinformation der jeweiligen Kontrolleinrichtung (2X0) eine Kontrolleinrichtungskennung
der jeweiligen Kontrolleinrichtung (2X0) repräsentiert oder von einer die jeweilige
Kontrolleinrichtung kennzeichnenden Kontrolleinrichtungskennung umfasst oder mit einer
solchen Kontrolleinrichtungskennung verknüpft ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine (280, 290) der mehreren Kontrolleinrichtungen (2X0) ihre Standortinformation
mittels eines von der Kontrolleinrichtung umfassten Positionsbestimmungseinrichtung
bestimmt (S201),
die bestimmte Standortposition von dieser Kontrolleinrichtung (280, 290) an die zentrale
Datenverarbeitungseinrichtung (502) übermittelt wird (S202) und
die Standortposition dieser Kontrolleinrichtung (280, 290) unabhängig von der Übermittlung
des ausgewählten Kennzeichens (364k) von der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung
(502) an die mobile Vorrichtung (470) übermittelt wird (S501).
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass das Übermitteln des erfassten Kennzeichens (364k) an eine zentrale Datenverarbeitungseinrichtung
(502) in Abhängigkeit von wenigstens einer Kontrollinformation erfolgt, die die erste
Kontrolleinrichtung (260) bestimmt oder empfangen hat oder aber erwartet, jedoch nicht
bestimmt oder empfangen, hat, wobei diese Kontrollinformation
- von der ersten Kontrolleinrichtung (260) zusammen mit dem erfassten Kennzeichen
(364k) an die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung (502) übermittelt wird,
- von der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung (502) zusammen mit dem ausgewählten
Kennzeichen (364k) an die mobile Vorrichtung (470) übermittelt wird und
- zusammen mit dem ausgewählten Kennzeichen (364k) auf der Anzeigevorrichtung (471)
angezeigt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass Auswählen (S403) wenigstens der ersten Kontrolleinrichtung (260) durch die mobile
Vorrichtung (470) die Bestimmung eines von der Anwesenheitsposition abhängigen Kontrollgebietes
und die Prüfung umfasst, ob der durch die Standortinformation repräsentierte Standort
der ersten Kontrolleinrichtung (260) in dem Kontrollgebiet liegt, wobei die erste
Kontrolleinrichtung (260) im Falle eines positiven Ergebnisses der Prüfung ausgewählt
wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass eine Bewegungsinformation der mobilen Vorrichtung (470) bestimmt wird und
das Auswählen (S403) wenigstens der ersten Kontrolleinrichtung (260) durch die mobile
Vorrichtung (470) in Abhängigkeit von der bestimmten Bewegungsinformation der mobilen
Vorrichtung (470) anhand der bereitgestellten Standortinformationen der mehreren Kontrolleinrichtungen
(2X0) erfolgt;
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass anhand der wenigstens einen Anwesenheitsposition durch die mobile Vorrichtung wenigstens
eine Streckenabschnittskennung eines Streckenabschnitts bestimmt wird, auf oder an
dem die mobile Vorrichtung (470) anwesend ist,
die bereitgestellten Standortinformationen der Kontrolleinrichtungen (2X0) jeweils
eine Streckenabschnittskennung des Streckenabschnitts umfassen, an dem die jeweilige
Kontrolleinrichtung (2X0) angeordnet ist, und
das Auswählen (S403) wenigstens der ersten Kontrolleinrichtung (260) durch die mobile
Vorrichtung (470) in Abhängigkeit von der durch die mobile Vorrichtung bestimmten
Streckenabschnittskennung der mobilen Vorrichtung (470) anhand der bereitgestellten
Standortinformationen der mehreren Kontrolleinrichtungen (2X0) erfolgt.
9. Mobile Vorrichtung (470), die ausgebildet ist
- Standortinformationen von mehreren, zumindest zeitweise ortsfesten, straßenseitigen
Kontrolleinrichtungen (2X0) zu empfangen und in einem dezentralen Datenspeicher (477)
zu speichern,
- ihre eigene Anwesenheitsposition zu bestimmen,
- wenigstens eine erste Kontrolleinrichtung (260) in Abhängigkeit von der bestimmten
Anwesenheitsposition anhand der gespeicherten Standortinformationen der mehreren Kontrolleinrichtungen
(2X0) auszuwählen,
- eine Anfrage nach wenigstens einem durch die wenigstens eine ausgewählte erste Kontrolleinrichtung
(260) erfassten Kennzeichen (364k) an eine zentrale Datenverarbeitungseinrichtung
(502) zu versenden,
- ein in Antwort auf die Anfrage von der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung (502)
versendetes Kennzeichen (104) zu empfangen und
- das empfangene Kennzeichen (364k) durch eine Anzeigevorrichtung (471) anzuzeigen.
10. Mobile Vorrichtung (470) nach Anspruch 9
dadurch gekennzeichnet, dass die mobile Vorrichtung (470) ausgebildet ist,
- eine Eingabe bezüglich eines bestimmten dargestellten Kennzeichens (364k) zu registrieren
und
- infolge der Registrierung dieser Eingabe eine Reservierungsnachricht mit dem durch
die Eingabe bestimmten und als solches reservierten Kennzeichen an die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung
(502) zu senden.
11. Zentrale Datenverarbeitungseinrichtung (502), die ausgebildet ist,
- von mehreren, zumindest zeitweise ortsfesten, straßenseitigen Kontrolleinrichtungen
(2X0) erfasste Kennzeichen (3XYk) mautpflichtiger Fahrzeuge (3XY) zu empfangen,
- die empfangenen Kennzeichen (3XYk) jeweils als ein derjenigen Kontrolleinrichtung
(2X0) zugeordnetes Kennzeichen (3XYk) zu speichern, von der das jeweils empfangene
(3XYk) Kennzeichen erfasst wurde,
- wenigstens eine Anfrage nach wenigstens einem durch wenigstens eine ausgewählte
erste Kontrolleinrichtung (260) erfassten Kennzeichen (364k) von wenigstens einer
mobilen Vorrichtung (470) zu empfangen,
- von den gespeicherten Kennzeichen (3XYk) anhand der empfangenen Anfrage wenigstens
ein Kennzeichen (364k) auszuwählen, das von der ersten Kontrolleinrichtung (260) erfasst
wurde, und
- das wenigstens eine ausgewählte Kennzeichen (364k) an die wenigstens eine mobile
Vorrichtung (470) zu senden, von der sie die Anfrage empfangen hat.
12. Zentrale Datenverarbeitungseinrichtung (502) nach Anspruch 11 dadurch gekennzeichnet, dass
die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung (502) ausgebildet ist,
von den gespeicherten Kennzeichen (3XYk) anhand der empfangenen Anfrage nur solche
Kennzeichen (364k, 362k) auszuwählen, die innerhalb Zeitraums von der ersten Kontrolleinrichtung
(260) erfasst wurden, der abhängig ist von einem Zeitpunkt empfangenen Anfrage und
einer vorbestimmten Zeitdauer.
13. Zentrale Datenverarbeitungseinrichtung (502) nach Anspruch 11 oder 12
dadurch gekennzeichnet, dass
die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung (502) ausgebildet ist,
- zu registrieren, an welche von mehreren mobilen Vorrichtungen (4X0) sie jeweils
das wenigstens eine ausgewählte Kennzeichen (364k) gesendet hat,
- eine Reservierungsnachricht mit einem reservierten Kennzeichen (364k) von einer
ersten mobilen Vorrichtung (470) der mehren mobilen Vorrichtungen (4X0) zu empfangen
und
- eine Löschungsanweisung mit dem reservierten Kennzeichen (364k) an wenigstens eine
derjenigen oder alle diejenigen der mehreren mobilen Vorrichtungen (4X0) zu senden,
an die sie das reservierte Kennzeichen (364k) als ausgewähltes Kennzeichen (364k)
gesendet hat, ohne anschließend eine Reservierungsnachricht mit dem reservierten Kennzeichen
(364k) zu erhalten.
14. Mautsystem (500) mit wenigstens einer zentralen Datenverarbeitungseinrichtung (502)
nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wenigstens einer mobilen Vorrichtung (470) nach
einem der Ansprüche 9 bis 10 sowie mehreren, zumindest zeitweise ortsfesten, straßenseitigen
Kontrolleinrichtungen (2X0), die ausgebildet sind, Kennzeichen (3XYk) mautpflichtiger
Fahrzeuge (3XY) zu erfassen und die erfassten Kennzeichen (3XYk) an die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung
(502) zu versenden.