(19)
(11) EP 2 517 530 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
08.08.2018  Patentblatt  2018/32

(21) Anmeldenummer: 10788062.7

(22) Anmeldetag:  03.12.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H05B 3/84(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2010/068804
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2011/076540 (30.06.2011 Gazette  2011/26)

(54)

SCHEIBE MIT ELEKTRISCHEM ANSCHLUSSELEMENT

PANE WITH ELECTRIC CONNECTION ELEMENT

VITRE DOTÉE D'UN ÉLÉMENT DE RACCORDEMENT ÉLECTRIQUE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 22.12.2009 EP 09180346

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
31.10.2012  Patentblatt  2012/44

(73) Patentinhaber: Saint-Gobain Glass France
92400 Courbevoie (FR)

(72) Erfinder:
  • RATEICZAK, Mitja
    52146 Würselen (DE)
  • SCHLARB, Andreas
    52134 Herzogenrath (DE)
  • REUL, Bernhard
    52134 Herzogenrath (DE)
  • ZIEGLER, Stefan
    45549 Sprockhövel (DE)

(74) Vertreter: Lendvai, Tomas 
Saint-Gobain Sekurit Deutschland GmbH & Co. KG Patentabteilung Glasstrasse 1
52134 Herzogenrath
52134 Herzogenrath (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
FR-A1- 2 519 477
US-A- 4 388 522
US-A- 6 019 272
GB-A- 1 159 390
US-A- 5 879 206
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Scheibe mit elektrischem Anschlusselement, ein Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung.

    [0002] Elektrische Anschlusselemente an Scheiben mit elektrisch leitfähigen Strukturen sind beispielsweise aus WO 2007/116088 A1, FR 2 519 477 A1 und US 4 388 522 A bekannt.

    [0003] DE 10 2007 059 818 B3 offenbart ein Flachleiter-Anschlusselement mit einer elektrisch leitfähigen Schicht, das auf einer Außenfläche einer Scheibe befestigt ist und zwischen einem Abschnitt der elektrisch leitfähigen Schicht mit einer frei liegenden Lötfläche einerseits und der Glasscheibenoberfläche andererseits wenigstens eine elektrisch isolierende Pufferschicht vorgesehen ist.

    [0004] Aus DE 103 92 500 T5 sind Verfahren und Artikel zum Aufbringen und Zurückhalten von Lotmassen für die mechanische und elektrische Verbindung von elektrischen Anschlusselementen bekannt. Ein Körper mit einer Vielzahl von darin ausgebildeten Löchern trägt eine Lötmasse, wobei die Lötmasse über den Löchern angeordnet ist.

    [0005] Die bekannten Lösungen haben den Nachteil, dass zwischen elektrischem Anschlusselement und der Glasscheibe mechanische Spannungen auftreten, die zu Schäden bis zum Bruch der Glasscheiben führen können.

    [0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte, mechanische und elektrisch dauerhaft stabile Verbindung von elektrischen Anschlusselementen mit Scheiben bereitzustellen.

    [0007] Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist, ein neues Verfahren zur Herstellung von Scheiben mit elektrischen Anschlusselementen sowie eine neue Verwendung derselben zu finden.

    [0008] Die Erfindung umfasst eine Scheibe wobei, eine elektrisch leitfähige Struktur auf einer Glasscheibe aufgebracht ist, mindestens eine Zwischenlage auf der elektrisch leitfähigen Struktur aufgebracht ist, mindestens ein elektrisches Anschlusselement auf der Zwischenlage aufgebracht ist und wobei die Zwischenlage, elektrisches Anschlusselement und elektrisch leitfähige Struktur mindestens einen Hohlraum bilden und der Hohlraum eine elektrisch leitfähige Masse enthält und die elektrisch leitfähige Masse bei üblichen Umgebungstemperaturen dauerhaft flüssig ist. Vorteile der erfindungsgemäßen Scheibe liegen unter anderem darin, dass kritische mechanische Spannungen durch die Zwischenlage zwischen dem elektrischen Anschlusselement und der elektrisch leitfähigen Struktur auf der Glasscheibe minimiert sind.

    [0009] Kritische mechanische Spannungen resultieren aus Betrag und Richtung von Punkt-, Linien- und Flächenkräften, Scherkräften sowie Torsionskräften, die aufgrund von Belastungen bei der Herstellung oder Verwendung der Scheiben zu Schäden oder Bruch an den Scheiben führen können.

    [0010] Durch Temperaturwechsel induzierte mechanische Spannungen erhöhen sich insbesondere mit Differenzen der thermischen Ausdehnungskoeffizienten und der Viskosität der verwendeten Materialien.

    [0011] Die mechanischen Spannungen sind besonders kritisch, wenn das Verbinden von Glasscheiben mit elektrischen Anschlusselementen bei Temperaturen > 60 °C, besonders bei > 120 °C und ganz besonders > 158 °C erfolgt.

    [0012] Gemäß der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn der Hohlraum vollständig von der Zwischenlage umschlossen ist. Der Hohlraum bildet dann mindestens eine Aussparung innerhalb der Zwischenlage. Die Aussparung wird von der elektrisch leitfähigen Struktur, dem elektrischen Anschlusselement und der Zwischenlage begrenzt. Hohlräume sind gemäß der Erfindung vorteilhaft, da Stützkavitäten für elektrisch leitfähige Masse bereitgestellt werden. Die Formgebung der elektrisch leitfähigen Masse wird durch die Form der Hohlräume, die Benetzung der elektrisch leitfähigen Masse innerhalb der Hohlräume und die Viskosität der elektrisch leitfähigen Masse bei der Herstellung und bei der Verwendung eingestellt. Kritische mechanische Spannungen werden verhindert.

    [0013] Die Form und das Volumen der Hohlräume werden insbesondere durch die Form und das Volumen der Zwischenlage, sowie durch die Form des elektrischen Anschlusselementes bestimmt.

    [0014] Innerhalb der Hohlräume wird die elektrisch leitfähige Masse in allen drei Raumrichtungen in einer definierten Geometrie gehalten und eine dauerhafte, elektrische Verbindung zwischen elektrischem Anschlusselement und elektrisch leitfähiger Struktur erzielt.

    [0015] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die elektrisch leitfähige Masse innerhalb des Hohlraums angeordnet. Elektrisch leitfähige Masse befindet sich nicht in Bereichen außerhalb der Hohlräume. Die Bereiche außerhalb der Hohlräume werden durch die Außenkante der Hohlräume und / oder Projektionen der Außenkanten gebildet. Elektrisch leitfähige Masse ist bei Betrachtung der erfindungsgemäßen Scheibe in Draufsicht nicht zu erkennen. Die elektrisch leitfähige Masse schließt aufgrund ihrer Form, Benetzungseigenschaften und Viskosität bevorzugt bündig mit den Außenkanten der Hohlräume ab.

    [0016] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die erfindungsgemäße Zwischenlage eine Dicke von 0,5 µm bis 1 mm, bevorzugt 1 µm bis 500 µm und besonders bevorzugt 10 µm bis 300 µm auf.

    [0017] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die Hohlräume einen Durchmesser oder Flächenäquivalent von 0,1 mm bis 2 mm und bevorzugt von 0,2 mm bis 1 mm auf.

    [0018] In einer alternativen Ausgestaltung weisen die Hohlräume einen Durchmesser oder Flächenäquivalent von 2 mm bis 25 mm und bevorzugt von 3 mm bis 10 mm und ganz besonders bevorzugt von 7,5 mm bis 8,5 mm auf.

    [0019] Die Hohlräume weisen bevorzugt runde, ellipsenförmige, rechteckige oder polygonale Formen auf, die gemäß der Erfindung eine Form der elektrisch leitfähigen Masse ausbilden, die eine verbesserte, mechanische und elektrisch dauerhaft stabile Verbindung von elektrischen Anschlusselementen an Scheiben bewirkt.

    [0020] Die Flächenäquivalente der Hohlräume berechnen sich aus dem Durchmesser bezogen auf eine runde Form der Hohlräume und können auf Flächen von ellipsenförmigen, rechteckigen oder polygonalen oder sämtliche Formen übertragen werden, die eine verbesserte, mechanische und elektrisch dauerhaft stabile Verbindung von elektrischen Anschlusselementen an Scheiben bewirken.

    [0021] Besonders vorteilhaft sind gemäß der Erfindung Zwischenlagen, die durch eine Vielzahl von Hohlräumen möglichst viele Kraftangriffspunkte zwischen elektrisch leitfähiger Masse und elektrisch leitfähiger Schicht bewirken.

    [0022] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weisen die Hohlräume in der Zwischenlage einen Querschnitt auf, der aus einem, dem elektrischen Anschlusselement zugewandten Bereich, einem Zwischenbereich und einem, der elektrisch leitfähigen Struktur abgewandten Bereich gebildet wird. Die Formen der Hohlräume in Draufsicht können über die Tiefe der Hohlräume unterschiedlich ausgestaltet sein. Die Bereiche weisen bevorzugt runde, ellipsenförmige oder rechteckige Formen auf. Die elektrisch leitfähige Masse kann in den Hohlräumen eine besonders günstige Form ausbilden, um die mechanischen Belastungen zur elektrisch leitfähigen Struktur und zur Glasscheibe zu verringern. Dies ist besonders günstig, wenn die elektrisch leitfähige Masse nicht aus den Hohlräumen austritt.

    [0023] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die elektrisch leitfähige Masse durch die Benetzungseigenschaften und Viskosität der elektrisch leitenden Masse innerhalb der Hohlräumen gehalten. Die Benetzungseigenschaften oder Kapillarkräfte werden durch die Grenzflächenenergien der Materialien der elektrisch leitfähigen Masse, der Zwischenlage, des Anschlusselementes, der elektrisch leitfähigen Struktur, der Glasscheibe und/oder der umgebenden Atmosphäre eingestellt.

    [0024] Besonders bevorzugt ist es gemäß der Erfindung wenn die elektrisch leitfähige Masse einen konkaven Meniskus innerhalb des Hohlraumes ausbildet.

    [0025] Ganz besonders bevorzugt wird der konkave Meniskus durch einen sehr kleinen Benetzungswinkel der elektrisch leitfähigen Masse innerhalb des Hohlraumes eingestellt.

    [0026] Die Viskosität der elektrisch leitfähigen Masse hängen von dem Material und der Temperatur ab. Es ist gemäß der Erfindung vorteilhaft, die Formgebung im Temperaturbereich zwischen der Liquidus- und der Solidus-Temperatur zu bewirken, wenn eine starke Änderung der Viskosität der elektrisch leitfähigen Masse beobachtet wird.

    [0027] Die erfindungsgemäße Zwischenlage ist besonders vorteilhaft, wenn der dem elektrischen Anschlusselement zugewandte Bereich der Aussparungen einen kleineren Durchmesser oder eine kleinere Fläche aufweist als der Bereich, der der elektrisch leitfähigen Struktur zugewandt ist.

    [0028] In einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Zwischenlagen sind die Kantenformen an den Aussparungen und die Form des elektrischen Anschlusselementes dem Fliessverhalten, der Viskosität und den Benetzungseigenschaften der elektrisch leitfähigen Masse angepasst. Bevorzugt sind die Kantenbereiche rechtwinklig, verrundet oder stark verrundet ausgeführt.

    [0029] Besonders bevorzugt bilden die elektrisch leitfähige Struktur, die Zwischenlage und das elektrische Anschlusselement einen hyperbolischen Trichter, der sich von der elektrisch leitfähigen Struktur zum elektrischen Anschlusselement verjüngt. Ganz besonders bevorzugt sind die Aussparungen nur im Randbereich des hyperbolischen Trichters mit elektrisch leitfähiger Masse gefüllt. Die Form der elektrisch leitfähigen Masse wird durch die Benetzungseigenschaften und die Viskosität der elektrisch leitfähigen Masse an der Zwischenlage und dem elektrischen Anschlusselement vorgegeben.

    [0030] Dies ist besonders vorteilhaft, um expandierende Gase während der Herstellung gezielt aus den Hohlräumen abzuleiten.

    [0031] Die mechanischen Kräfte verlaufen gemäß der Erfindung zwischen der elektrisch leitfähigen Masse und der elektrisch leitfähigen Struktur oder der Glasscheibe in einem flachen Angriffswinkel.

    [0032] Erfindungsgemäß werden elektrisch leitfähige Massen eingesetzt, die aufgrund ihrer Form, Viskosität und ihres Aggregatzustandes keine kritischen Kräfte zur elektrisch leitfähigen Struktur und / oder Glasscheibe weiterleiten.

    [0033] Die Viskosität ist im Rahmen der Erfindung auch ein Ausdruck für Duktilität der elektrisch leitfähigen Masse im festen Aggregatzustand.

    [0034] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung enthält die elektrisch leitfähige Masse eine leitfähige Flüssigkeit, Metalllegierung, und / oder Verbundmaterialien, bevorzugt Metalllegierungen mit Silber, Zinn, Zink, Indium, Bismut und / oder Gallium und besonders bevorzugt Metalllegierungen mit 60 Gew.% bis etwa 98 Gew.% Gallium, 15% Gew.% bis 70% Gew.% Indium, 50 Gew.% bis 98 Gew.% Zinn, 10 Gew.% bis 80 Gew.% Zink, 2 Gew.% bis 10 Gew.% Silber und / oder 30 Gew.% bis 70 Gew.% Bismut.

    [0035] Die elektrisch leitfähigen Massen sind gemäß der Erfindung bevorzugt bleifrei.

    [0036] Es können gemäß der Erfindung auch leitfähige schwammartige, geflechtartige oder anorganische oder organische Verbünde oder Gemische in der elektrisch leitfähigen Masse enthalten sein. Beispiele hierfür sind wollartig geformte Metalle wie Silberwolle. Die elektrisch leitfähige Masse kann aufgrund einer geringen Solidustemperatur bei üblichen Umgebungstemperaturen dauerhaft flüssig sein. Bei niedriger Viskosität der elektrisch leitfähigen Masse wird ein Zerfließen durch die Form und die Benetzungseigenschaften innerhalb der Hohlräume verhindert. Die elektrische Verbindung bleibt bestehen. Die mechanische Verbindung zwischen dem elektrischen Anschlusselement und der elektrisch leitfähigen Struktur und / oder der Glasscheibe erfolgt zeitweise oder dauerhaft, ganz oder teilweise über die Zwischenlage.

    [0037] Eine flüssige oder niedrig viskose oder hoch duktile elektrisch leitfähige Masse ist besonders vorteilhaft, da keine kritischen mechanischen Belastungen zwischen elektrisch leitfähiger Masse und der elektrisch leitfähigen Strukturen und / oder Glasscheibe auftreten.

    [0038] Die Glasscheiben sind vorgespannte, teilvorgespannte oder nicht vorgespannte monolithische Glasscheiben oder Verbundglasscheiben aus Silikatglas und bevorzugt nicht vorgespannte oder teilvorgespannte Verbundglasscheiben. Die Glasscheiben haben eine Dicke von 1 mm bis 6 mm, bevorzugt von 1,8 mm bis 4 mm.

    [0039] Die Glasscheiben können ganz oder teilweise mit einem Abdecksiebdruck beschichtet sein, bevorzugt im Randbereich und besonders bevorzugt im Bereich der elektrischen Anschlusselemente.

    [0040] Die elektrisch leitfähigen Strukturen auf Scheiben sind bevorzugt Leiterbahnen mit Heizleitern und / oder Antennenleitern. Die elektrisch leitfähigen Strukturen sind bevorzugt im Randbereich der Glasscheibe mit elektrischen Anschlusselementen verbunden.

    [0041] Elektrische Anschlusselemente stellen eine dauerhafte mechanische Kopplung und elektrische Verbindung zwischen elektrischen Leitern von beispielsweise der Bordelektrik in Fahrzeugen und der elektrischen leitfähigen Struktur auf der Scheibe her. Die elektrischen Anschlusselemente sind bevorzugt als Flachleiter oder sogenannte rigid connectors ausgebildet. Rigid connectors weisen aufgrund ihrer Materialeigenschaften, Materialdicke und Form eine hohe Steifigkeit auf.

    [0042] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind dauerhaft nicht stabile und alternde elektrisch leitfähige Massen von einem Korrosionsschutz vor Umwelteinflüssen geschützt. Der Korrosionsschutz ist bevorzugt flüssig und/oder elektrisch leitfähig.

    [0043] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung enthält die Zwischenlage temperaturstabile Polymerschichten, keramische Siebdruckpaste, Lötstopplacke und / oder Klebebänder, bevorzugt Polyacrylat, Cyanacrylat, Methylmethacrylat, Silan und Siloxan-vernetzende Polymere, Epoxidharz, Polyurethan, Polychloropren, Polyamid, Acetat, Silikonkleber, Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid, Polyamid, Polycarbonat, Polyethylenterephthalat, Polyethylennaphthalat, Polyimide, Polyethylen Terephtalat, Polyetherimide, Polybenzimidazole, Polytetrafluorethylen, thermisch aushärtende Kleber, deren Copolymere und / oder Gemische davon und besonders bevorzugt Polyimide oder Polytetraflourethylen.

    [0044] Es werden gemäß der Erfindung bevorzugt Materialien in der Zwischenlage eingesetzt, die nicht von der elektrisch leitfähigen Masse benetzt werden. Die Materialien weisen bevorzugt eine niedrige Grenzflächenenergie auf. Dafür eignen sich insbesondere Polyimide, Polytetraflourethylen oder Lötstopplacke, sowie Verbundmaterialien mit Polyimiden oder Lötstopplacken.

    [0045] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die erfindungsgemäße Zwischenlage aus mehreren Schichten aufgebaut, wobei die Zwischenlage und die Oberflächen vom elektrischen Anschlusselement und der elektrisch leitfähigen Struktur über Klebeschichten in formschlüssigen Kontakt gebracht werden.

    [0046] Besonders bevorzugt enthalten gemäß der Erfindung die Zwischenlagen zusätzliche Verbindungskavitäten, die die Hohlräume untereinander oder mit dem Rand der Zwischenlage verbinden. Dies ist besonders zum Ableiten von gasförmigen Produkten während des mechanischen und elektrischen Verbindens des elektrischen Anschlusselementes mit der elektrisch leitfähigen Struktur vorteilhaft. Die Verbindungskavitäten sind gemäß der Erfindung nicht oder kaum mit elektrisch leitfähiger Masse gefüllt oder benetzt.

    [0047] Im erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung einer Scheibe wird eine elektrisch leitfähige Struktur auf eine Glasscheibe aufgebracht, eine Zwischenlage auf die elektrisch leitfähige Struktur und/oder Glasscheibe oder ein elektrisches Anschlusselement aufgebracht, elektrisch leitfähige Masse auf das elektrische Anschlusselement oder auf die elektrische leitfähige Struktur aufgebracht, das elektrische Anschlusselement über die Zwischenlage mit der elektrisch leitfähigen Struktur und / oder Glasscheibe mechanisch verbunden, wobei mindestens ein Hohlraum gebildet wird und die elektrisch leitfähige Masse innerhalb mindestens einem Hohlraum mit dem elektrischen Anschlusselement und der elektrisch leitfähigen Struktur elektrisch verbunden wird.

    [0048] In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Zwischenlage auf die elektrisch leitfähige Struktur aufgebracht und die elektrisch leitfähige Masse auf das elektrische Anschlusselement aufgebracht.

    [0049] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Zwischenlage durch mindestens eines der Verfahren Siebdruck (screen printing), Sprühen (spraying), Vorhanggießen (curtain coating) oder Walzenauftrag (Roller coating), Klebung auf die elektrisch leitfähige Struktur, elektrisches Anschlusselement und / oder Glasscheibe aufgebracht. Mit diesen Verfahren können auf einfache Art und Weise und mit der erforderlichen Genauigkeit die erfindungsgemäßen Zwischenlagen mit den Aussparungen realisiert werden.

    [0050] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt die mechanische Verbindung über mechanische Klemmung, Lötung und / oder Klebung des elektrischen Anschlusselementes an die elektrisch leitfähige Struktur und / oder Glasscheibe, bevorzugt an der Glasscheibe. Die Temperaturen beim Verbinden liegen gemäß der Erfindung bevorzugt bei unter 158 °C, besonders bevorzugt bei unter 120 °C und ganz besonders bevorzugt bei unter 60 °C.

    [0051] Ganz besonders bevorzugt wird das elektrische Anschlusselement mit der elektrisch leitfähigen Struktur und / oder Glasscheibe während der elektrischen Verbindung gleichzeitig mechanisch verbunden, bevorzugt über thermische Aktivierung der Klebewirkung der Zwischenlage. Die Aktivierung der Klebewirkung der Zwischenlage kann beispielsweise mit dem Löten der elektrisch leitfähigen Masse erfolgen.

    [0052] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren 1 bis 10 schematisch in der Zeichnung dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.

    [0053] Es zeigen
    Figur 1
    eine explodierte perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Scheibe (I),
    Figur 2
    einen Querschnitt durch eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Scheibe gemäß Figur 1,
    Figur 3
    einen Detail-Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Scheibe (I) gemäß der Figur 2,
    Figur 4
    einen Detail-Querschnitt durch eine bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Scheibe (I),
    Figur 5
    einen Detail-Querschnitt durch eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Scheibe (I),
    Figur 6
    einen Detail-Querschnitt durch eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Scheibe (I),
    Figur 7
    einen Detail-Querschnitt durch eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Scheibe (I),
    Figur 8
    einen Detail-Querschnitt durch eine weitere alternative Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Scheibe (I),
    Figur 9
    eine explodierte perspektivische Darstellung einer alternativen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Scheibe (I) und
    Figur 10
    ein Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens.


    [0054] In den Figuren 1 bis 3 ist der Anschlussbereich einer erfindungsgemäßen Scheibe (I) mit elektrischem Anschlusselement (4) in unterschiedlichen Darstellungen gezeigt. Auf eine nicht vorgespannte Silikat-Glasscheibe (1) wurde eine elektrisch leitfähige Struktur (2) als Heizleiter mit einer silberhaltigen Siebdruckpaste aufgedruckt. Auf einem Teilbereich der elektrisch leitfähigen Struktur (2) am Rand der Glasscheibe (1) befand sich eine 130 µm dicke Zwischenlage (3) aus einem Klebeband mit Acryl und Polyimid. In das Klebeband war eine Vielzahl von runden Aussparungen (5) mit einem Durchmesser von 1 mm eingebracht. Der Durchmesser war von dem, dem elektrischem Anschlusselement (4) zugewandten Bereich (5a) bis zu dem der elektrisch leitfähigen Struktur zugewandten Bereichs (5c) konstant 1 mm. Auf der Zwischenlage (3) befand sich ein elektrisches Anschlusselement (4), ausgestaltet als Flachleier, das über einen nicht dargestellten Leiter mit der ebenfalls nicht dargestellten Bordelektrik des Fahrzeugs verbunden war. Die Aussparungen (5), Teilbereiche der elektrisch leitfähigen Struktur (2) und des elektrischen Anschlusselementes (4) bildeten Hohlräume (5) für elektrisch leitfähige Masse (7). Die Form der elektrisch leitfähigen Masse (7) wurde von der Form der Hohlräume (5) und den Benetzungseigenschaften sowie der Eigenschaften der elektrisch leitfähigen Masse (7) vorgegeben. Die elektrisch leitfähige Struktur (2) war über die elektrisch leitfähige Masse (7) mit dem elektrischen Anschlusselement (4) dauerhaft elektrisch verbunden. Die elektrisch leitfähige Struktur (2) war über die klebende Zwischenlage (3) mit dem elektrischen Anschlusselement (4) dauerhaft mechanisch verbunden. Die erfindungsgemäße Scheibe (I) zeigte im Vergleich zum Stand der Technik eine verbesserte mechanische Verbindung zwischen dem elektrischen Anschlusselement (4) und der Glasscheibe (1). Es bildeten sich zwischen der elektrisch leitfähigen Struktur (2), der elektrisch leitfähigen Masse (7), der Zwischenlage (3) und dem elektrischen Anschlusselement (4) unkritische Kraftangriffspunkte. Der Betrag und die Richtung der mechanischen Kräfte, die zur Beschädigung der elektrisch leitfähigen Strukturen (2) oder der Glasscheibe (1) führen könnten, wurden minimiert. Dadurch wurde die Scheibe (I) dauerhaft geschont.

    [0055] In einer alternativen Ausführungsform gemäß der Erfindung enthielt die Scheibe (I) ein elektrisches Anschlusselement (4) mit einer 0,8 mm dicken und 14 x 24 mm2 großen Kupferplatte mit Silberbeschichtung. Die 14 x 24 mm2 große Zwischenlage (3) hatte eine Dicke von 250 µm und enthielt zwei quadratische 6 x 6 mm2 große Aussparungen (5) mit verrundeten Ecken. Die Zwischenlage (3) überragte die elektrisch leitfähige Struktur (2) rahmenförmig mit einer Breite von 8 mm. Die Hohlräume (5) bildeten mit dem elektrischen Anschlusselement (4) und der elektrisch leitfähigen Struktur (2) einen Hohlraum (5), der teilweise mit elektrisch leitfähiger Masse (7) mit 68 Gew.% Gallium und 22 Gew.% Indium gefüllt waren. Die elektrisch leitfähige Masse (7) war oberhalb von -19 °C flüssig und wurde durch die Aussparung am Zerfließen gehindert. Das elektrische Anschlusselement (4) war dauerhaft über die elektrisch leitfähige Masse (7) mit dem Kontaktbereich der elektrisch leitfähigen Struktur (2) elektrisch verbunden. Das elektrische Anschlusselement (4) war mechanisch mit der Glasscheibe (1) über dem die elektrisch leitfähigen Strukturen (2) überragenden Teil der Zwischenschicht (3) mit der Glasscheibe (1) verklebt und dauerhaft mechanisch verbunden. Aufgrund des flüssigen Zustandes der elektrisch leitfähigen Masse (7) wurden die mechanischen Spannungen vollständig über die Zwischenlage (3) geleitet und kritische Kräfte zwischen dem elektrischen Anschlusselement (4) und der Glasscheibe (1) nicht beobachtet.

    [0056] Figur 4 zeigt eine bevorzugte Ausgestaltung in Fortführung des Ausführungsbeispiels der Figuren 1 bis 3. Die Zwischenlage (3) war als löttemperaturbeständige PolyimidFolie mit einer Dicke von 100 µm ausgeführt. Die Zwischenlage (3) wurde zwischen dem Flachleiter (4) und der elektrisch leitfähigen Struktur (2) aufgeklebt. Die Hohlräume (5) waren kreisförmig ausgeführt. Die Aussparungen in dem elektrischen Anschlusselement (4) zugewandten Bereich (5a) hatten einen Querschnitt von 0,8 mm, die Hohlräume (5) in dem die elektrisch leitfähige Struktur (2) und der Scheibe (1) zugewandten Bereich (5c) hatten einen Querschnitt von 1,2 mm. Die elektrisch leitfähige Masse (7) bildete in der Aussparung (5) eine hyperbolische inverse Trichterform aus. Der Betrag und die Richtung der mechanischen Kräfte, die zur Beschädigung der elektrisch leitfähigen Strukturen oder der Scheibe führen könnten, wurden minimiert.

    [0057] Figur 5 zeigt eine alternative Ausgestaltung in Fortführung des Ausführungsbeispiels der Figuren 1 bis 3. Die Zwischenlage (3) war als löttemperaturbeständige PolyimidFolie mit einer Dicke von 100 µm ausgeführt. Die Hohlräume (5) waren ebenfalls kreisförmig mit einem Durchmesser von 5 mm ausgeführt. Der Querschnitt der Zwischenlage (3) im Bereich der Hohlräume (5) war an der oberen Kante (5a) zum elektrischen Anschlusselement (4) und an der unteren Kante (5c) zum Kontaktbereich der elektrisch leitfähigen Struktur (2) verrundet ausgeführt. Die Zwischenlage (3) wurde zwischen dem elektrischen Anschlusselement (4) und der elektrisch leitfähigen Struktur (2) aufgeklebt. Es wurde damit ein Hohlraum (5) ausgebildet, der eine verbesserte mechanische und elektrische Verbindung zwischen dem elektrischen Anschlusselement (4) und der elektrisch leitfähigen Struktur (2) ermöglichte. Die mechanischen Kräfte zwischen der elektrisch leitfähigen Masse (7) und der elektrisch leitfähigen Struktur (2) auf der Glasscheibe (1) wiesen einen flachen Angriffswinkel auf. Beschädigungen an der erfindungsgemäßen Scheibe (I) konnten verhindert werden.

    [0058] Figur 6 zeigt in der weiteren Fortbildung des Ausführungsbeispiels nach Figur 5 eine kaminartige Ausgestaltung des Hohlraumes (5) durch eine angepasste Formgebung des elektrischen Anschlusselementes (4). Mit dieser Ausgestaltung konnte die Temperaturverteilung im Abkühlvorgang und das Ausgasen von Flussmittel im Lötvorgang verbessert werden. Der Hohlraum (2) war in etwa der Form eines hyperbolischen Trichters angepasst. Die Fläche und der Durchmesser des Bereiches (5a) zum elektrischen Anschlusselement (4) waren kleiner als die Fläche und der Durchmesser des Bereichs (5c) zugewandt zur elektrisch leitfähigen Struktur (2). Es wurde damit eine Zwischenlage (3) mit Hohlräumen (5) gefunden, die auf einfache Weise eine verbesserte mechanische und elektrische Verbindung zwischen dem elektrischem Anschlusselement (4) und dem Kontaktbereich der elektrisch leitfähigen Struktur (2) ermöglichte.

    [0059] Figur 7 zeigt in der weiteren Fortbildung des Ausführungsbeispiels nach Figur 5 eine Zwischenlage (3), die als Schichtverbund ausgestaltet wurde. Eine Schicht aus temperaturbeständigem Polyimid wurde von einer oberen und unteren Cyanacrylat-Kleberschicht eingefasst. Aufgrund des Schichtaufbaus mit Klebeschichten wurde ein besonders vorteilhafter formschlüssiger Kontakt zwischen dem elektrischen Anschlusselement (4), der Zwischenlage (3) und der elektrisch leitfähigen Struktur (2) gebildet. Die mechanischen Kräfte zwischen der elektrisch leitfähigen Masse (7) und der elektrisch leitfähigen Struktur (2) auf der Glasscheibe (1) wiesen einen flachen Angriffswinkel auf. Beschädigungen an der elektrisch leitfähigen Struktur (2) oder der Glasscheibe (1) wurden verhindert.

    [0060] Figur 8 zeigt eine alternative Ausführungsform der erfindungsgemäßen Scheibe (I). Eine 14 x 12 mm2 große Zwischenlage (3) mit Cyanacrylat hatte eine Dicke von 250 µm. Das elektrische Anschlusselement (4) war eine 0,8 mm dicke Kupferplatte mit einer Fläche von 14 x 20 mm2. Das elektrische Anschlusselement (4) überragte die Zwischenlage (3) an zwei Seitenflächen mit jeweils 4 mm und war leicht zur Glasscheibe (1) hin gekrümmt. Die Zwischenlage (3), das gekrümmte elektrisch Anschlusselement (4) und die elektrisch leitfähige Struktur (2) bildeten an den zwei Seitenflächen Hohlräume (5). Die elektrisch leitfähige Masse (7) bildete einen konkaven Meniskus innerhalb des Hohlraums (5). Die Zwischenlage (3) mit zur elektrisch leitfähigen Struktur (2) verrundeter Kante wurde durch die elektrisch leitfähige Masse (7) vollständig benetzt. Die elektrisch leitfähige Masse (7) bildete mit dem gekrümmten elektrischen Anschlusselement (4) und der elektrisch leitfähigen Struktur (2) sehr kleine Benetzungswinkel. Die elektrisch leitfähige Masse (7) war vollständig innerhalb der Hohlräume (5) angeordnet. In Draufsicht auf die Scheibe (I) war keine elektrisch leitfähige Masse (7) sichtbar. Das elektrische Anschlusselement (4) war dauerhaft über die elektrisch leitfähige Masse (7) mit der elektrisch leitfähigen Struktur (2) elektrisch verbunden. Das elektrische Anschlusselement (4) war mechanisch über die Zwischenschicht (3) mit der Glasscheibe (1) verklebt und dauerhaft mechanisch verbunden. Aufgrund der Form und der Viskosität der elektrisch leitfähigen Masse (7) wurden die mechanischen Spannungen vollständig über die Zwischenlage (3) geleitet. Kritische Kräfte zwischen dem elektrischen Anschlusselement (4) und der Glasscheibe (1) wurden bei der Herstellung und bei der Verwendung nicht beobachtet.

    [0061] Kritische Kräfte zwischen dem elektrischen Anschlusselement (4) und der Glasscheibe (1) wurden bei der Herstellung und bei der Verwendung nicht beobachtet.

    [0062] Figur 9 zeigt eine Fortführung des Ausführungsbeispiels der Figur 1. Die Hohlräume (5) waren durch Verbindungskavitäten (8) mit einem Durchmesser von etwa 100 µm untereinander und mit dem äußeren Rand der Zwischenlage (3) verbunden. Elektrisch leitfähige Masse (7) war in den Verbindungskavitäten (8) nicht vorhanden. Die im Lötvorgang flüssige elektrisch leitfähige Masse (7) benetzte innerhalb der Hohlräume (5). Expandierende Luft oder gasförmige Löthilfsmittel während des Lötprozess konnten über die Verbindungskavitäten (8) aus den Hohlräumen (5) austreten. Dadurch wurde eine verbesserte Verteilung der elektrisch leitfähigen Masse (7) innerhalb der Hohlräume (5) erzielt.

    [0063] Figur 10 zeigt detailliert ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Scheibe (I) mit den Schritten A-E.

    [0064] Die jeweiligen Schritte sind:
    1. A) Aufbringen einer elektrisch leitfähigen Struktur (2) auf eine Glasscheibe (1) im Siebdruckverfahren;
    2. B) Aufbringen einer Klebeband-Zwischenlage (3) mit Aussparungen (5) auf die Glasscheibe (1) und die elektrisch leitfähigen Strukturen (2);
    3. C) Aufbringen von niedrig schmelzender elektrisch leitfähiger Masse (7) auf das elektrische Anschlusselement;
    4. D) Aufbringen des elektrischen Anschlusselementes (4) mit der elektrisch leitfähigen Masse (7) auf die Zwischenlage (3);
    5. E) Mechanisches und elektrisches Verbinden der Teile bei 110 °C durch thermische Aktivierung.


    [0065] Die erfindungsgemäßen Scheiben (I) sind im Vergleich zum Stand der Technik länger haltbar.

    Bezugszeichenliste:



    [0066] 
    (I)
    Scheibe
    (1)
    Glasscheibe
    (2)
    Elektrisch leitfähige Struktur
    (3)
    Zwischenlage
    (4)
    Elektrisches Anschlusselement
    (5)
    Hohlraum, Aussparung in der Zwischenlage
    (5a)
    Oberer Bereich des Hohlraums (5), dem elektrischen Anschlusselement (4) zugewandt
    (5c)
    Unterer Bereich des Hohlraums (5), der elektrisch leitfähigen Struktur (2) zugewandt
    (7)
    Elektrisch leitfähige Masse
    (8)
    Verbindungskavität



    Ansprüche

    1. Scheibe (I) wobei,

    - eine elektrisch leitfähige Struktur (2) auf einer Glasscheibe (1) aufgebracht ist,

    - mindestens eine Zwischenlage (3) auf der elektrisch leitfähigen Struktur (2) aufgebracht ist und

    - mindestens ein elektrisches Anschlusselement (4) auf der Zwischenlage (3) aufgebracht ist,

    dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenlage (3), elektrisches Anschlusselement (4) und elektrisch leitfähige Struktur (2) mindestens einen Hohlraum (5) bilden und der Hohlraum (5) eine elektrisch leitfähige Masse (7) enthält und die elektrisch leitfähige Masse (7) bei üblichen Umgebungstemperaturen dauerhaft flüssig ist.
     
    2. Scheibe (I) nach Anspruch 1, wobei der Hohlraum (5) vollständig von der Zwischenlage (3) umschlossen ist.
     
    3. Scheibe (I) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Zwischenlage (3) eine Dicke von 0,5 µm bis 1 mm, bevorzugt 10 µm bis 500 µm und besonders bevorzugt 100 µm bis 300 µm aufweist.
     
    4. Scheibe (I) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Hohlraum (5) einen Durchmesser oder Flächenäquivalent von 0,1 mm bis 2 mm und bevorzugt von 0,2 mm bis 1 mm aufweist.
     
    5. Scheibe (I) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Hohlraum (5) einen Durchmesser oder Flächenäquivalent von 2 mm bis 25 mm, bevorzugt von 3 mm bis 10 mm und ganz besonders bevorzugt von 7,5 mm bis 8,5 mm aufweist.
     
    6. Scheibe (I) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Zwischenlage (3) Polymere, keramische Siebdruckpasten, Lötstopplacke und / oder Klebebänder, bevorzugt Polyacrylat, Cyanacrylat, Methylmethacrylat, Silan und Siloxan-vernetzende Polymere, Epoxidharz, Polyurethan, Polychloropren, Polyamid, Acetat, Silikonkleber, Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid, Polyamid, Polycarbonat, Polyethylenterephthalat, Polyethylennaphthalat, Polyimide, Polytetraflourethylen, Polyethylen Terephtalat, Polyetherimide, Polybenzimidazole, thermisch aushärtebare Kleber deren Copolymer und / oder Gemische davon und besonders bevorzugt Polyimide oder Polytetraflourethylen enthält.
     
    7. Scheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Zwischenlage (3) zusätzliche Verbindungskavitäten (8) enthält und die Hohlräume (5) über die zusätzlichen Verbindungskavitäten (8) untereinander verbunden sind.
     
    8. Scheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die elektrisch leitfähige Masse (7) eine leitfähige Flüssigkeit, Metalllegierung, und / oder Verbundmaterialien, bevorzugt Metalllegierungen mit Silber, Zinn, Zink, Indium, Bismut und / oder Gallium und besonders bevorzugt Metalllegierungen mit 60 Gew.% bis etwa 98 Gew.% Gallium, 15% Gew.% bis 70% Gew.% Indium, 50 Gew.% bis 98 Gew.% Zinn, 10 Gew.% bis 80 Gew.% Zink, 2 Gew.% bis 10 Gew.% Silber und / oder 30 Gew.% bis 70 Gew.% Bismut enthält.
     
    9. Verfahren zur Herstellung einer Scheibe (I), wobei

    - eine elektrisch leitfähige Struktur (2) auf eine Glasscheibe (1) aufgebracht wird,

    - eine Zwischenlage (3) auf die elektrisch leitfähige Struktur (2) oder ein elektrisches Anschlusselement (4) aufgebracht wird,

    - eine bei üblichen Umgebungstemperaturen dauerhaft flüssige elektrisch leitfähige Masse (7) auf das elektrische Anschlusselement (4) oder auf die elektrische leitfähige Struktur (2) aufgebracht wird,

    - das elektrische Anschlusselement (4) über die Zwischenlage (3) mit der elektrisch leitfähigen Struktur (2) und / oder Glasscheibe mechanisch verbunden wird und

    - die elektrisch leitfähige Masse (7) innerhalb eines Hohlraumes (5) mit dem elektrischen Anschlusselement (4) und der elektrisch leitfähigen Struktur (2) elektrisch verbunden wird.


     
    10. Verfahren zur Herstellung einer Scheibe (I) nach Anspruch 9, wobei

    - die Zwischenlage (3) auf die elektrisch leitfähige Struktur (2) aufgebracht wird und

    - die elektrisch leitfähige Masse (7) auf das elektrische Anschlusselement (4) aufgebracht wird.


     
    11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, wobei die Zwischenlage (3) auf die elektrisch leitfähige Struktur (2), elektrisches Anschlusselement (4) und / oder Glasscheibe (1) durch mindestens eines der Verfahren, wie Siebdruck, Sprühen, Vorhanggießen, Walzenauftrag, Klebebandauftrag oder Klebung aufgebracht wird.
     
    12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, wobei das elektrische Anschlusselement (4) mit der elektrisch leitfähigen Struktur (2) und der Glasscheibe (1) elektrisch und / oder gleichzeitig mechanisch verbunden wird.
     
    13. Verwendung einer Scheibe (I) gemäß der Ansprüche 1 bis 8 in der Bau- / Architektur oder Fahrzeugverglasung zu Lande, zu Wasser, extraterrestrisch oder in der Luft.
     


    Claims

    1. Pane (I) wherein,

    - an electrically conductive structure (2) is applied on a glass pane (1),

    - at least one Intermediate layer (3) is applied on the electrically conductive structure (2), and

    - at least one electrical connection element (4) is applied on the intermediate layer (3),

    characterized in that the intermediate layer (3), electrical connection element (4), and electrically conductive structure (2) form at least one hollow space (5) and the hollow space (5) contains an electrically conductive mass (7) and the electrically conductive mass (7) is durably liquid at usual ambient temperatures.
     
    2. Pane (I) according to claim 1, wherein the hollow space (5) is completely surrounded by the intermediate layer (3).
     
    3. Pane (I) according to one of claims 1 or 2, wherein the intermediate layer (3) has a thickness of 0.5 µm to 1 mm, preferably, 10 µm to 500 µm and, particularly preferably, 100 µm to 300 µm.
     
    4. Pane (I) according to one of claims 1 through 3, wherein the hollow space (5) has a diameter or area equivalent of 0.1 mm to 2 mm and preferably of 0.2 mm to 1 mm.
     
    5. Pane (I) according to one of claims 1 through 3, wherein the hollow space (5) has a diameter or area equivalent of 2 mm to 25 mm, preferably of 3 mm to 10 mm, and most particularly preferably of 7.5 m to 8.5 mm.
     
    6. Pane (I) according to one of claims 1 through 5, wherein the intermediate layer (3) includes polymers, ceramic screen printing pastes, solder resists, and / or adhesive strips, preferably polyacrylate, cyanoacrylate, methyl methacrylate, silane and siloxane cross-linking polymers, epoxy resin, polyurethane, polychloroprene, polyamide, acetate, silicone adhesive, polyethylene, polypropylene, polyvinyl chloride, polyamide, polycarbonate, polyethylene terephthalate, polyethylene naphthalate, polyimides, polytetrafluoroethylene, polyethylene terephthalate, polyetherimides, polybenzimidazoles, thermally hardenable adhesives, their copolymers, and / or mixtures thereof, and particularly preferably polyimides or polytetrafluoroethylene.
     
    7. Pane according to one of claims 1 through 6, wherein the intermediate layer (3) includes additional connection cavities (8) and the hollow spaces (5) are connected to one another via the additional connection cavities (8).
     
    8. Pane according to one of claims 1 through 7, wherein the electrically conductive mass (7) includes a conductive liquid, metal alloy, and / or composite materials, preferably metal alloys with silver, tin, zinc, indium, bismuth, and / or gallium, and particularly preferably metal alloys with 60 wt.-% to approx. 98 wt.-% gallium, 15% wt.-% to 70% wt.-% indium, 50 wt.-% to 98 wt.-% tin, 10 wt.-% to 80 wt.-% zinc, 2 wt.-% to 10 wt.-% silver, and / or 30 wt.-% to 70 wt.-% bismuth.
     
    9. Method for producing a pane (I), wherein

    - an electrically conductive structure (2) is applied on a glass pane (1),

    - an intermediate layer (3) is applied on the electrically conductive structure (2) or an electrical connection element (4),

    - an electrically conductive mass (7), durably liquid at usual ambient temperatures, is applied on the electrical connection element (4) or on the electrically conductive structure (2),

    - the electrical connection element (4) is mechanically connected to the electrically conductive structure (2) and / or glass pane via the intermediate layer (3), and

    - the electrically conductive mass (7) within a hollow space (5) is electrically connected to the electrical connection element (4) and the electrically conductive structure (2).


     
    10. Method for producing a pane (I) according to claim 9, wherein

    - the intermediate layer (3) is applied on the electrically conductive structure (2), and

    - the electrically conductive mass (7) is applied on the electrical connection element (4).


     
    11. Method according to claim 9 or 10, wherein the intermediate layer (3) is applied on the electrically conductive structure (2), electrical connection element (4), and / or glass pane (1) by means of at least one of the methods, such as screen printing, spraying, curtain coating, roller coating, adhesive strip application, or gluing.
     
    12. Method according to one of claims 9 through 11, wherein the electrical connection element (4) is electrically and / or simultaneously mechanically connected to the electrically conductive structure (2) and the glass pane (1).
     
    13. Use of a pane (I) according to claims 1 through 8 in construction /architecture or motor vehicle glazing on land, on water, extraterrestrially, or in the air.
     


    Revendications

    1. Vitrage (I), dans lequel :

    - une structure électriquement conductrice (2) est appliquée sur une vitre (1) ;

    - au moins une couche intermédiaire (3) est appliquée sur la structure électriquement conductrice (2) ; et

    - au moins un élément de raccordement électrique (4) est appliqué sur la couche intermédiaire (3),

    caractérisé par le fait que la couche intermédiaire (3), l'élément de raccordement électrique (4) et la structure électriquement conductrice (2) forment au moins un espace creux (5), et l'espace creux (5) contient une masse électriquement conductrice (7) et la masse électriquement conductrice (7) est liquide de façon durable aux températures ambiantes normales.
     
    2. Vitrage (I) selon la revendication 1, dans lequel l'espace creux (5) est entièrement entouré par la couche intermédiaire (3).
     
    3. Vitrage (I) selon l'une des revendications 1 ou 2, dans lequel la couche intermédiaire (3) présente une épaisseur de 0,5 µm à 1 mm, de préférence de 10 µm à 500 µm, et de façon particulièrement préférée de 100 µm à 300 µm.
     
    4. Vitrage (I) selon l'une des revendications 1 à 3, dans lequel l'espace creux (5) présente un diamètre ou un diamètre équivalent surfacique de 0,1 mm à 2 mm et de préférence de 0,2 mm à 1 mm.
     
    5. Vitrage (I) selon l'une des revendications 1 à 3, dans lequel l'espace creux (5) présente un diamètre ou un diamètre équivalent surfacique de 2 mm à 25 mm, de préférence de 3 mm à 10 mm et de façon tout particulièrement préférée de 7,5 mm à 8,5 mm.
     
    6. Vitrage (I) selon l'une des revendications 1 à 5, dans lequel la couche intermédiaire (3) contient des polymères, des pâtes de sérigraphie céramiques, des réserves de soudure et/ou des bandes adhésives, de préférence le polyacrylate, le cyanacrylate, le méthacrylate de méthyle, les polymères réticulant par silane et siloxane, la résine époxyde, le polyuréthane, le polychloroprène, le polyamide, l'acétate, la colle de silicone, le polyéthylène, le polypropylène, le poly(chlorure de vinyle), le polyamide, le polycarbonate, le poly(téréphtalate d'éthylène), le poly(naphtalate d'éthylène), les polyimides, le polytétrafluoroéthylène, le poly(téréphtalate d'éthylène), les polyétherimides, les polybenzimidazoles, les colles thermiquement durcissables, leurs copolymères et/ou les mélanges de ceux-ci et, de façon particulièrement préférée, les polyimides ou le polytétrafluoroéthylène.
     
    7. Vitrage selon l'une des revendications 1 à 6, dans lequel la couche intermédiaire (3) contient des cavités de liaison supplémentaires (8) et les espaces creux (5) sont reliés entre eux par l'intermédiaire des cavités de liaison supplémentaires (8).
     
    8. Vitrage selon l'une des revendications 1 à 7, dans lequel la masse électriquement conductrice (7) contient un liquide conducteur, un alliage métallique et/ou des matériaux composites, de préférence des alliages métalliques avec l'argent, l'étain, le zinc, l'indium, le bismuth et/ou le gallium et de façon particulièrement préférée des alliages métalliques avec 60 % en poids à environ 98 % en poids de gallium, 15 % en poids à 70 % en poids d'indium, 50 % en poids à 98 % en poids d'étain, 10 % en poids à 80 % en poids de zinc, 2 % en poids à 10 % en poids d'argent et/ou 30 % en poids à 70 % en poids de bismuth.
     
    9. Procédé de fabrication d'un vitrage (I), selon lequel :

    - une structure électriquement conductrice (2) est appliquée sur une vitre (1) ;

    - une couche intermédiaire (3) est appliquée sur la structure électriquement conductrice (2) ou sur un élément de raccordement électrique (4) ;

    - une masse électriquement conductrice (7), liquide de façon durable aux températures ambiantes normales, est appliquée sur l'élément de raccordement électrique (4) ou sur la structure électriquement conductrice (2) ;

    - l'élément de raccordement électrique (4) est relié mécaniquement avec la structure électriquement conductrice (2) et/ou la vitre par l'intermédiaire de la couche intermédiaire (3) ; et

    - la masse électriquement conductrice (7) à l'intérieur d'une cavité (5) est reliée électriquement avec l'élément de raccordement électrique (4) et la structure électriquement conductrice (2).


     
    10. Procédé de fabrication d'un vitrage (I) selon la revendication 9, dans lequel :

    - la couche intermédiaire (3) est appliquée sur la structure électriquement conductrice (2) ; et

    - la masse électriquement conductrice (7) est appliquée sur l'élément de raccordement électrique (4).


     
    11. Procédé selon l'une des revendications 9 ou 10, dans lequel la couche intermédiaire (3) est appliquée sur la structure électriquement conductrice (2), l'élément de raccordement électrique (4) et/ou le vitrage (1) par au moins l'un des procédés tels que la sérigraphie, la pulvérisation, l'enduction au rideau, l'application au rouleau, l'application de bandes adhésives ou le collage.
     
    12. Procédé selon l'une des revendications 9 à 11, dans lequel l'élément de raccordement électrique (4) est relié électriquement et/ou simultanément mécaniquement avec la structure électriquement conductrice (2) et la vitre (1).
     
    13. Utilisation d'un vitrage (I) selon l'une des revendications 1 à 8 dans la construction/l'architecture ou les vitrages de véhicules pour le déplacement sur terre, sur l'eau, de façon extraterrestre ou dans l'air.
     




    Zeichnung



































    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente